Gurkenanbau: Gewächshaus oder Freiland?

Gurkenanbau im Vergleich: Gewächshaus oder Freiland?

Gurken sind ein Lieblingsgemüse vieler Hobbygärtner, egal ob sie im Gewächshaus oder im Freiland angebaut werden. Doch welche Methode ist die richtige? Lassen Sie uns die Vor- und Nachteile genauer betrachten.

Kernpunkte zum Gurkenanbau

  • Das Gewächshaus bietet ein kontrollierbares Klima und meist höhere Erträge
  • Der Freilandanbau ist kostengünstiger und naturnäher
  • Der Standort spielt eine entscheidende Rolle für Wachstum und Ertrag
  • Die Sortenwahl sollte an die gewählte Anbaumethode angepasst werden

Warum der Gurkenanbau so beliebt ist

Gurken gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten in deutschen Gärten, und das nicht ohne Grund. Diese knackigen Früchte sind vielseitig verwendbar und liefern von Sommer bis Herbst eine reiche Ernte. In meinem eigenen Garten baue ich seit Jahren Gurken an und bin immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich sie sich im Gewächshaus und im Freiland entwickeln.

Gewächshaus vs. Freiland - ein Überblick

Der Anbau im Gewächshaus bietet kontrollierte Bedingungen und in der Regel höhere Erträge, ist aber mit Investitionskosten verbunden. Das Freiland punktet mit Naturnähe und geringerem Aufwand, birgt aber mehr Risiken durch Witterung und Schädlinge. Welche Methode Sie wählen, hängt letztendlich von Ihren individuellen Möglichkeiten und Zielen ab.

Was Gurken zum Wachsen brauchen

Optimale Bedingungen im Gewächshaus

Im Gewächshaus lassen sich die Wachstumsbedingungen für Gurken hervorragend steuern:

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Gurken lieben es warm und feucht. Sie gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 22-28°C tagsüber und nicht unter 16°C nachts. Eine Luftfeuchtigkeit von 70-80% fördert das Wachstum optimal. Im Gewächshaus können wir diese Bedingungen gut regulieren, etwa durch Lüften und Schattieren an besonders heißen Tagen.

Lichtbedingungen

Gurken sind echte Sonnenanbeter und benötigen viel Licht für eine gute Entwicklung. Im Gewächshaus ist eine gleichmäßige Belichtung meist gewährleistet. An sehr sonnigen Tagen sollten wir jedoch schattieren, um Verbrennungen zu vermeiden.

Bodensubstrat

Im Gewächshaus empfiehlt sich ein lockeres, nährstoffreiches Substrat. Eine Mischung aus Kompost, Gartenerde und Sand hat sich bei mir bewährt. Wichtig ist eine gute Drainage, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann - ein Problem, das wir unbedingt vermeiden wollen.

Herausforderungen im Freiland

Der Freilandanbau stellt uns vor andere Herausforderungen:

Klimatische Bedingungen

Im Freiland sind unsere Gurken den Launen des Wetters ausgesetzt. Sie benötigen einen geschützten, sonnigen Standort. Kalte Nächte und längere Regenphasen können problematisch sein. Ein Folientunnel oder eine Vliesabdeckung in kühlen Perioden kann hier wahre Wunder bewirken.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden sollte humos, locker und gut durchlässig sein. Eine Bodenverbesserung mit Kompost ist oft sinnvoll und lohnenswert. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen - ein Bereich, in dem sich Gurken besonders wohlfühlen.

Sonneneinstrahlung und Windschutz

Gurken im Freiland brauchen mindestens 6 Stunden direkte Sonne täglich. Ein Windschutz, etwa durch Hecken oder Zäune, verhindert Schäden an den empfindlichen Pflanzen und kann den Ertrag deutlich steigern.

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Die richtige Gurkensorte wählen

Geeignete Sorten für das Gewächshaus

Für den Gewächshausanbau eignen sich besonders Schlangengurken und Minigurken. Einige beliebte Sorten sind:

  • Loustik F1: Sehr ertragreich und resistent gegen Mehltau
  • Dominica F1: Produziert lange, gerade Früchte und eignet sich gut für den Spalieranbau
  • Minitom F1: Eine kompakte Pflanze, ideal für kleinere Gewächshäuser

Empfohlene Sorten für den Freilandanbau

Im Freiland bewähren sich robustere Sorten:

  • Vorgebirgstraube: Eine alte, bewährte Sorte, die sich als besonders robust erwiesen hat
  • Marketmore: Ertragreich und widerstandsfähig gegen verschiedene Umwelteinflüsse
  • Persika F1: Eine frühe Sorte, die auch mit kühleren Temperaturen gut zurechtkommt

Unterschiede in Wuchsform und Ertrag

Gewächshaussorten sind oft auf hohen Ertrag und gleichmäßige Fruchtform gezüchtet. Sie haben meist einen stärkeren Wuchs und benötigen Rankhilfen. Freilandsorten sind in der Regel kompakter und robuster, bringen aber oft weniger Ertrag. Interessanterweise ist der Geschmack von Freilandgurken häufig intensiver - ein Aspekt, den viele Hobbygärtner besonders schätzen.

In meinem eigenen Garten habe ich mich für eine Kombination entschieden und baue sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland Gurken an. Diese Vielfalt macht nicht nur Spaß, sondern bietet auch die Möglichkeit, jedes Jahr neue Erfahrungen zu sammeln und dazuzulernen. Ob Sie sich für das Gewächshaus oder den Freilandanbau entscheiden - mit der richtigen Pflege und ein wenig Geduld werden Sie sicher viele leckere Gurken ernten können. Experimentieren Sie ruhig ein wenig und finden Sie heraus, welche Methode in Ihrem Garten am besten funktioniert.

Anbaumethoden für Gurken: Gewächshaus vs. Freiland

Gewächshausanbau von Gurken

Vertikale Systeme und Rankhilfen

Im Gewächshaus nutzen wir den begrenzten Raum optimal aus, indem wir Gurken vertikal anbauen. Schnüre oder Spaliere eignen sich dafür besonders gut. Die Pflanzen werden daran hochgeleitet, was nicht nur platzsparend ist, sondern auch die Ernte erleichtert. Ich habe festgestellt, dass sich Gurken an Schnüren besonders gut entwickeln, da sie sich natürlich darum wickeln können.

Bewässerung und Klimasteuerung

Ein großer Vorteil des Gewächshausanbaus ist die Möglichkeit zur präzisen Steuerung von Bewässerung und Klima. Tröpfchenbewässerung hat sich hier bewährt, da sie Wasser direkt an die Wurzeln bringt und die Blätter trocken hält. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 70 und 80 Prozent liegen, die Temperatur tagsüber bei etwa 22-28°C und nachts nicht unter 16°C fallen.

Substratkultur vs. Erdkultur

Im Gewächshaus können wir zwischen Substrat- und Erdkultur wählen. Bei der Substratkultur werden die Gurken in Säcken oder Containern mit speziellem Substrat angebaut. Das ermöglicht eine bessere Kontrolle über Nährstoffe und pH-Wert. Die Erdkultur nutzt den vorhandenen Gewächshausboden, erfordert aber mehr Aufmerksamkeit bezüglich Bodenverdichtung und Nährstoffversorgung.

Freilandanbau von Gurken

Direktsaat vs. Vorkultur

Beim Freilandanbau stellt sich die Frage: Direktsaat oder Vorkultur? Die Direktsaat ist einfach, birgt aber Risiken durch Spätfröste und Schnecken. Eine Vorkultur im Haus oder Gewächshaus ab April gibt den Pflanzen einen Vorsprung. Meiner Erfahrung nach bietet die Vorkultur mehr Kontrolle über die anfälligen Jungpflanzen.

Mulchfolie und Bodenabdeckung

Mulchfolie oder organisches Mulchmaterial wie Stroh sind im Freiland besonders wichtig. Sie halten den Boden feucht, unterdrücken Unkraut und halten die Früchte sauber. Schwarze Mulchfolie erwärmt zudem den Boden, was das Wachstum fördert. In meinem Garten hat sich eine Kombination aus Mulchfolie und Strohabdeckung als besonders effektiv erwiesen.

Ranksysteme im Freiland

Auch im Freiland können Gurken vertikal gezogen werden. A-förmige Gestelle oder Zäune eignen sich dafür gut. Diese Methode spart Platz und verbessert die Luftzirkulation um die Pflanzen. Bei starkem Wind sollten die Rankhilfen jedoch gut verankert sein, um Schäden zu vermeiden.

Pflege und Kultivierung von Gurken

Gewächshauskultur

Regelmäßige Pflegemaßnahmen

Im Gewächshaus erfordern Gurken regelmäßige Pflege. Dazu gehört das Ausgeizen der Seitentriebe, um ein kontrolliertes Wachstum zu fördern. Auch das Entfernen alter oder kranker Blätter ist wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Die unteren Blätter sollten entfernt werden, sobald sie vergilben, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Düngung und Nährstoffversorgung

Gurken sind wahre Nährstoff-Gourmets und benötigen eine regelmäßige Zufuhr. Im Gewächshaus empfehle ich eine wöchentliche Düngung mit einem ausgewogenen Flüssigdünger. Dabei sollten wir darauf achten, nicht zu viel Stickstoff zu geben, da dies zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen kann.

Klimaregulierung

Die Klimaregulierung im Gewächshaus ist entscheidend für den Erfolg. Regelmäßiges Lüften verhindert zu hohe Luftfeuchtigkeit und beugt Pilzkrankheiten vor. An heißen Tagen kann eine Schattierung notwendig sein, um Verbrennungen zu vermeiden. Es hat sich bewährt, morgens zu lüften und das Gewächshaus rechtzeitig vor der Mittagshitze zu schließen.

Freilandkultur

Bewässerung und Feuchtigkeit

Im Freiland ist eine gleichmäßige Bewässerung wichtig, besonders in Trockenperioden. Gurken benötigen viel Wasser, vertragen aber keine Staunässe. Eine Bewässerung am Morgen oder frühen Abend ist ideal, wobei die Blätter möglichst trocken bleiben sollten. Eine dicke Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu halten.

Nährstoffversorgung im Freiland

Auch im Freiland sind Gurken auf eine gute Nährstoffversorgung angewiesen. Eine Grunddüngung vor der Pflanzung und regelmäßige Nachdüngungen während der Wachstumsphase sind ratsam. Kompost oder gut verrotteter Mist eignen sich hervorragend als organische Dünger. Ein Trick, den ich gerne anwende: Hornspäne unter den Kompost mischen, um eine langanhaltende Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Unkrautbekämpfung

Die Unkrautbekämpfung ist im Freiland eine wichtige Aufgabe. Regelmäßiges, vorsichtiges Hacken und Jäten verhindert, dass Unkräuter den Gurken Wasser und Nährstoffe streitig machen. Dabei sollten wir darauf achten, die flachen Wurzeln der Gurken nicht zu beschädigen. Eine Mulchschicht reduziert nicht nur den Unkrautdruck, sondern erleichtert auch die Pflege erheblich.

Pflanzenschutz: Herausforderungen im Gewächshaus und Freiland

Der Gurkenanbau bringt, unabhängig vom Standort, seine eigenen Herausforderungen mit sich. Besonders beim Pflanzenschutz gibt es einige interessante Unterschiede zwischen Gewächshaus und Freiland zu beobachten.

Herausforderungen im Gewächshaus

Im Gewächshaus herrschen oft ideale Bedingungen für Gurken - leider auch für deren unerwünschte Begleiter. Die konstant warmen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit können die Ausbreitung von Problemen begünstigen.

Typische Schädlinge und Krankheiten

  • Spinnmilben: Diese winzigen Plagegeister vermehren sich im Gewächshaus rasant und saugen an den Blättern.
  • Weiße Fliege: Ein weiterer Saftsauger, der sich im Gewächshaus pudelwohl fühlt und sich hartnäckig festsetzen kann.
  • Echter Mehltau: Der berüchtigte weiße Belag auf den Blättern tritt im Gewächshaus häufiger auf als im Freiland.

Präventive Maßnahmen

Um Problemen vorzubeugen, ist im Gewächshaus besondere Sorgfalt geboten. Kranke Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und Werkzeuge regelmäßig desinfiziert werden. Eine gute Belüftung trägt dazu bei, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und Pilzkrankheiten in Schach zu halten.

Biologischer Pflanzenschutz

Im Gewächshaus bietet sich der Einsatz von Nützlingen geradezu an. Raubmilben gegen Spinnmilben oder Schlupfwespen gegen Weiße Fliege sind effektive und umweltfreundliche Methoden. In meinem Gewächshaus hat sich dieser Ansatz bewährt und den Einsatz chemischer Mittel deutlich reduziert.

Freilandspezifische Probleme

Im Freiland sehen sich Gurken mit anderen Herausforderungen konfrontiert. Hier sind die Pflanzen den Launen der Natur ausgesetzt, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.

Wetterbedingter Stress

Starkregen, Wind und plötzliche Temperaturstürze können Freilandgurken ordentlich zusetzen. Sie werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Ein Regendach oder Folientunnel kann hier Wunder wirken.

Bodenbürtige Krankheiten

Im Freiland haben Gurken eher mit Krankheiten zu kämpfen, die über den Boden übertragen werden. Dazu gehören:

  • Fusarium-Welke: Ein tückischer Pilz, der die Wasserleitungsbahnen verstopft und zum Welken der Pflanze führt.
  • Verticillium-Welke: Ähnliche Symptome wie bei Fusarium, aber durch einen anderen Pilz verursacht.

Eine durchdachte Fruchtfolge und die Wahl resistenter Sorten sind hier wichtige Vorbeugemaßnahmen.

Integrierter Pflanzenschutz

Im Freiland setze ich auf einen Mix aus verschiedenen Methoden. Dazu gehören:

  • Mulchen des Bodens, um Spritzwasser und damit die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen
  • Aufstellen von Gelbtafeln zum Monitoring von Schädlingen
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Schachtelhalmbrühe
  • Bei Bedarf der gezielte Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln

Ernte und Ertrag: Gewächshaus vs. Freiland

Erntezeit und Ertrag unterscheiden sich bei Gurken im Gewächshaus und im Freiland merklich. Hier ein Vergleich basierend auf meinen Erfahrungen:

Ernteperiode im Gewächshaus

Im Gewächshaus können Gurken deutlich früher geerntet werden. Oft beginnt die Ernte schon Ende Mai oder Anfang Juni, was für Gurkenfans wie mich immer ein Highlight ist.

Verlängerung der Saison

Ein großer Pluspunkt des Gewächshauses ist die Möglichkeit, die Saison zu verlängern. Mit entsprechender Heizung kann man sogar bis in den November hinein ernten. Das habe ich letztes Jahr ausprobiert und war erstaunt über die lange Produktivität der Pflanzen.

Kontinuierliche Ernte

Im Gewächshaus erntet man in der Regel zweimal pro Woche. Die Pflanzen produzieren kontinuierlich neue Früchte, solange die Bedingungen stimmen. Eine regelmäßige Ernte fördert die Bildung neuer Blüten und damit weiterer Gurken - ein faszinierender Kreislauf.

Freilandernte

Im Freiland beginnt die Ernte meist erst Mitte bis Ende Juni, abhängig von der Witterung. Das Warten kann sich aber durchaus lohnen.

Saisonale Aspekte

Die Freilandsaison ist kürzer und endet oft schon im September. Kühle Nächte und Regen läuten das Ende der Ernte ein. In wärmeren Regionen kann man mit Folientunneln die Saison etwas strecken - ein Trick, den ich gerne anwende.

Erntemengen und -qualität

Die Erntemengen im Freiland schwanken stärker als im Gewächshaus. Bei gutem Wetter kann man aber durchaus vergleichbare Mengen ernten. Die Qualität der Freilandgurken ist oft besonders gut, da sie durch die natürlichen Bedingungen einen intensiveren Geschmack entwickeln - ein echter Genuss.

Vergleich der Erträge

Im direkten Vergleich liefert das Gewächshaus in der Regel höhere Erträge:

  • Gewächshaus: Je nach Sorte und Pflege sind 15-25 kg pro Pflanze möglich.
  • Freiland: Hier liegt der Ertrag eher bei 5-10 kg pro Pflanze.

Allerdings muss man bedenken, dass im Freiland oft mehr Pflanzen auf der gleichen Fläche stehen können. Der Gesamtertrag pro Quadratmeter kann sich daher annähern.

Der Ertrag hängt von vielen Faktoren ab: Sorte, Pflege, Wetter und nicht zuletzt vom grünen Daumen des Gärtners. In meinem Garten hat sich eine Mischung aus beiden Anbaumethoden bewährt. So habe ich frühe Gurken aus dem Gewächshaus und kann die Freilandernte für die Einmachsaison nutzen. Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend zu beobachten, wie sich die Pflanzen entwickeln und welche Methode gerade die Nase vorn hat.

Wirtschaftliche Aspekte des Gurkenanbaus

Kosten-Nutzen-Analyse Gewächshaus

Der Anbau von Gurken im Gewächshaus bringt sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch höhere Kosten mit sich. Ein genauer Blick lohnt sich:

Investitionskosten

Ein Gewächshaus ist zweifellos eine beträchtliche Anfangsinvestition. Die Kosten können je nach Größe und Ausstattung stark schwanken. Während ein einfaches Foliengewächshaus den Geldbeutel weniger belastet, bietet es auf lange Sicht nicht die Beständigkeit eines Glasgewächshauses. Zusätzlich kommen Ausgaben für Bewässerungssysteme, Heizung und möglicherweise Belüftung hinzu.

Laufende Betriebskosten

Im Gewächshaus fallen regelmäßige Kosten für Heizung, Bewässerung und Pflanzenschutz an. Diese übersteigen in der Regel die Ausgaben im Freiland, lassen sich aber durch moderne, energieeffiziente Systeme optimieren. Der Arbeitsaufwand für Pflege und Ernte ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Ertragspotenzial

Das Ertragspotenzial im Gewächshaus übertrifft das im Freiland deutlich. Dank der kontrollierten Bedingungen kann man Gurken früher pflanzen und länger ernten. Pro Quadratmeter sind Erträge von 15-20 kg realistisch, bei optimaler Pflege sogar mehr. Die verlängerte Saison ermöglicht höhere Gesamterträge und damit potenziell höhere Einnahmen.

Wirtschaftlichkeit des Freilandanbaus

Der Freilandanbau von Gurken hat seine eigenen wirtschaftlichen Besonderheiten:

Geringere Anfangsinvestitionen

Im Freiland fallen die Investitionskosten spürbar geringer aus. Hauptsächlich benötigt man Saatgut, eventuell Jungpflanzen und einfache Hilfsmittel wie Rankhilfen. Das macht den Freilandanbau besonders für Hobbygärtner und Kleinerzeuger interessant.

Wetterbedingtes Risiko

Ein nicht zu unterschätzender Nachteil des Freilandanbaus ist die Abhängigkeit von den Launen des Wetters. Spätfröste, Starkregen oder anhaltende Trockenheit können die Ernte empfindlich beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall zu Totalausfällen führen. Dieses Risiko muss man bei der wirtschaftlichen Planung unbedingt berücksichtigen.

Marktpotenzial

Freilandgurken entwickeln oft ein besonderes Aroma und werden von vielen Verbrauchern geschätzt. Sie lassen sich gut als regionales, saisonales Produkt vermarkten und erzielen häufig höhere Preise als Gewächshausgurken. Allerdings ist die Saison kürzer und die Erträge pro Fläche geringer als im Gewächshaus.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

Ressourceneffizienz im Gewächshaus

Moderne Gewächshäuser können erstaunlich ressourceneffizient sein:

  • Wassereinsparung durch geschlossene Bewässerungssysteme
  • Gezielte Düngung reduziert Nährstoffauswaschung
  • Effektive Schädlingskontrolle mit weniger Pflanzenschutzmitteln
  • Möglichkeit zur CO2-Düngung für optimales Pflanzenwachstum

Diese Effizienz führt zu höheren Erträgen bei gleichzeitig geringerem Ressourceneinsatz pro Kilogramm Gurken.

Ökologische Vorteile des Freilandanbaus

Der Freilandanbau punktet mit seinen eigenen ökologischen Stärken:

  • Geringerer Energieverbrauch, da keine Heizung nötig ist
  • Förderung der Biodiversität durch Bestäuberinsekten
  • Natürliche Bewässerung durch Regen (in normalen Jahren)
  • Möglichkeit für Mischkulturen und natürliche Schädlingsregulation

Energiebilanz und CO2-Fußabdruck

Die Energiebilanz unterscheidet sich je nach Anbaumethode deutlich. Gewächshäuser haben einen höheren Energiebedarf durch Heizung und Beleuchtung, was den CO2-Fußabdruck erhöht. Moderne Gewächshäuser setzen jedoch zunehmend auf erneuerbare Energien und Wärmerückgewinnungssysteme.

Der Freilandanbau hat zwar einen geringeren direkten Energieverbrauch, aber durch die kürzere Saison und geringeren Erträge kann der CO2-Fußabdruck pro Kilogramm Gurken durchaus höher ausfallen als bei effizienten Gewächshäusern.

Gurkenanbau - Eine Frage der Balance

Die Entscheidung zwischen Gewächshaus- und Freilandanbau hängt von vielen Faktoren ab. Gewächshäuser bieten kontrollierte Bedingungen, höhere Erträge und eine längere Saison, erfordern aber mehr Investitionen und Energie. Der Freilandanbau ist naturnäher, kostengünstiger in der Anschaffung, aber witterungsabhängig und mit geringeren Erträgen verbunden.

Empfehlungen für Hobbygärtner und Kleinerzeuger

Für Hobbygärtner und Kleinerzeuger kann eine Kombination beider Methoden sinnvoll sein. Ein kleines Gewächshaus oder Folientunnel ermöglicht einen frühen Start und verlängert die Saison, während der Freilandanbau in den Sommermonaten zusätzliche Erträge bringt. So lassen sich die Vorteile beider Methoden geschickt nutzen.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Die Zukunft des Gurkenanbaus liegt in der weiteren Optimierung beider Anbaumethoden. Im Gewächshausbereich geht der Trend zu noch energieeffizienteren Systemen und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Im Freiland werden robustere Sorten und innovative Anbaumethoden wie Agroforst-Systeme voraussichtlich an Bedeutung gewinnen.

Die Wahl der Anbaumethode bleibt letztlich eine individuelle Entscheidung, die von lokalen Gegebenheiten, persönlichen Vorlieben und wirtschaftlichen Überlegungen abhängt. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und tragen zur Vielfalt und Versorgungssicherheit bei. In meinem eigenen Garten habe ich mich für eine Kombination entschieden und genieße so die Vorteile beider Welten.

Tags: Gurken
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Vorteile bietet der Gurkenanbau im Gewächshaus gegenüber dem Freilandanbau?
    Der Gewächshausanbau bietet mehrere entscheidende Vorteile: Ein kontrollierbares Klima ermöglicht optimale Temperaturen von 22-28°C tagsüber und nicht unter 16°C nachts bei 70-80% Luftfeuchtigkeit. Die Erntesaison verlängert sich erheblich - von Ende Mai bis November, während Freilandgurken meist nur von Juni bis September geerntet werden können. Der Ertrag ist deutlich höher: 15-25 kg pro Pflanze im Gewächshaus gegenüber 5-10 kg im Freiland. Zudem bietet das Gewächshaus Schutz vor Witterungseinflüssen wie Starkregen, Wind oder Spätfrösten. Die kontinuierliche Ernte zweimal wöchentlich und die bessere Schädlingskontrolle durch gezielten Nützlingseinsatz sind weitere Pluspunkte. Vertikale Anbausysteme nutzen den begrenzten Raum optimal aus und die präzise Steuerung von Bewässerung und Düngung führt zu gleichmäßiger Fruchtqualität.
  2. Wie unterscheidet sich die Gurkenkultur im Freiland von der im Gewächshaus?
    Die Gurkenkultur unterscheidet sich grundlegend in den Anbaubedingungen und Pflegemaßnahmen. Im Gewächshaus erfolgt der vertikale Anbau an Schnüren oder Spalieren mit präziser Klimasteuerung durch Lüftung und Schattierung. Die Substratkultur in Säcken oder Containern ermöglicht optimale Nährstoffkontrolle. Im Freiland hingegen wachsen Gurken auf natürlichem Boden und sind den Wetterbedingungen ausgesetzt. Mulchfolie oder Stroh schützt vor Unkraut und hält die Bodenfeuchtigkeit. Die Bewässerung muss an Regenphasen angepasst werden, während im Gewächshaus Tröpfchenbewässerung konstante Feuchtigkeit gewährleistet. Freilandgurken entwickeln oft intensiveren Geschmack durch natürliche Bedingungen, benötigen aber mehr Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Die Fruchtfolge spielt im Freiland eine größere Rolle zur Vermeidung bodenbürtiger Krankheiten.
  3. Welche Gurkensorten eignen sich besonders gut für den Gewächshausanbau?
    Für den Gewächshausanbau eignen sich vor allem Schlangengurken und Minigurken, die für kontrollierte Bedingungen gezüchtet wurden. Bewährte Sorten sind 'Loustik F1' - sehr ertragreich und mehltauresistent, 'Dominica F1' für lange, gerade Früchte ideal für Spalieranbau, und 'Minitom F1' als kompakte Pflanze für kleinere Gewächshäuser. Diese Sorten zeichnen sich durch hohen Ertrag, gleichmäßige Fruchtform und starken Wuchs aus, der Rankhilfen erfordert. Gewächshaussorten sind oft auf maximale Produktivität und Krankheitsresistenz optimiert. Professionelle Gartenfachhändler wie samen.de bieten speziell für Gewächshäuser entwickelte Hybridssorten, die unter kontrollierten Bedingungen ihr volles Potenzial entfalten. Bei der Sortenwahl sollten Faktoren wie Gewächshausgröße, gewünschte Erntezeit und persönliche Geschmackspreferenzen berücksichtigt werden. F1-Hybriden sind besonders empfehlenswert wegen ihrer Einheitlichkeit und Resistenzen.
  4. Warum sind spezielle Rankhilfen und Spaliere im Gewächshaus wichtig?
    Rankhilfen und Spaliere sind im Gewächshaus unverzichtbar für optimale Raumnutzung und Pflanzengesundheit. Der vertikale Anbau ermöglicht es, den begrenzten Gewächshausraum maximal auszunutzen - anstatt in die Breite zu wachsen, klettern Gurken bis zu 3 Meter hoch. Schnüre oder Spaliere erleichtern die Ernte erheblich, da die Früchte auf Augenhöhe hängen und nicht gesucht werden müssen. Die verbesserte Luftzirkulation um hochgeleitete Pflanzen beugt Pilzkrankheiten vor, da feuchte Luft besser abziehen kann. Gurken wickeln sich natürlich um Schnüre, was stressfreies Wachstum fördert. Die gleichmäßige Lichtverteilung an vertikal gezogenen Pflanzen verbessert die Photosynthese. Spezialisierte Gartenshops bieten verschiedene Systeme - von einfachen Schnüren bis zu ausgeklügelten Spaliersystemen. Ohne Rankhilfen würden Gurken am Boden kriechen, was zu Fäulnis, erschwerten Pflegemaßnahmen und geringerem Ertrag führt.
  5. Welche besonderen Klimaanforderungen haben Gurken bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit?
    Gurken haben spezifische Klimaansprüche für optimales Wachstum. Die ideale Tagestemperatur liegt zwischen 22-28°C, nachts sollte sie nicht unter 16°C fallen. Bei niedrigeren Temperaturen verlangsamt sich das Wachstum erheblich, unter 10°C stellen Gurken das Wachstum komplett ein. Die optimale Luftfeuchtigkeit beträgt 70-80%. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt zu Stress und erhöhtem Wasserbedarf, während zu hohe Werte Pilzkrankheiten fördern. Im Gewächshaus lassen sich diese Parameter durch Lüften, Schattieren und Bewässerung steuern. Wichtig ist ein ausgewogenes Klima ohne extreme Schwankungen. Die Luftzirkulation muss gewährleistet sein, um Kondensation und Staunässe zu vermeiden. Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht von 6-8°C sind natürlich und fördern sogar die Fruchtentwicklung. Bei Temperaturen über 35°C leiden Gurken unter Hitzestress, was zu reduzierten Erträgen und Qualitätsproblemen führt.
  6. Worin unterscheiden sich Schlangengurken von Einlegegurken beim Anbau?
    Schlangengurken und Einlegegurken unterscheiden sich erheblich in Anbau und Pflege. Schlangengurken werden meist im Gewächshaus kultiviert, wachsen vertikal an Rankhilfen bis 3 Meter hoch und benötigen konstante Temperaturen zwischen 22-28°C. Sie werden einzeln geerntet, wenn sie 25-40 cm lang sind. Einlegegurken eignen sich besser für den Freilandanbau, wachsen buschiger und kompakter. Sie werden bei 8-12 cm Länge geerntet, oft mehrfach täglich in der Hauptsaison. Schlangengurken benötigen intensivere Pflege mit regelmäßigem Ausgeizen der Seitentriebe, während Einlegegurken weniger Pflegeaufwand erfordern. Die Bewässerung muss bei Schlangengurken gleichmäßiger erfolgen, da sie empfindlicher auf Trockenstress reagieren. Einlegegurken sind robuster gegenüber Temperaturschwankungen und Krankheiten. Beide Typen haben unterschiedliche Nährstoffansprüche - Schlangengurken benötigen mehr Stickstoff für das intensive Blattwachstum, Einlegegurken mehr Kalium für die Fruchtentwicklung.
  7. Wie verhält sich der Gemüseanbau von Gurken im Vergleich zum Tomatenanbau?
    Gurken- und Tomatenanbau weisen sowohl Gemeinsamkeiten als auch wichtige Unterschiede auf. Beide sind wärmeliebende Starkzehrer, die ähnliche Temperaturen (22-28°C) bevorzugen und hohe Nährstoffansprüche haben. Tomaten vertragen jedoch trockenere Bedingungen besser und benötigen 60-70% Luftfeuchtigkeit gegenüber 70-80% bei Gurken. Während Tomaten Wind und Luftbewegung schätzen, mögen Gurken es windgeschützter. Tomaten werden tiefer gepflanzt und entwickeln ein ausgedehntes Wurzelsystem, Gurken bleiben oberflächlicher wurzelnd. Bei der Düngung benötigen Tomaten mehr Kalium für die Fruchtreife, Gurken mehr gleichmäßigen Stickstoff. Tomaten sind anfälliger für Krankheiten wie Braunfäule, Gurken eher für Mehltau. Die Ernte unterscheidet sich: Tomaten reifen nach und können grün geerntet werden, Gurken müssen am Strauch ausreifen. Tomaten sind generell pflegeleichter und verzeihen Anbaufehler besser als die sensibleren Gurken.
  8. Welche Ertragsunterschiede gibt es zwischen Gewächshaus- und Freilandgurken?
    Die Ertragsunterschiede zwischen Gewächshaus- und Freilandgurken sind erheblich. Im Gewächshaus sind Erträge von 15-25 kg pro Pflanze bei optimalen Bedingungen realistisch, während Freilandgurken meist nur 5-10 kg pro Pflanze erreichen. Pro Quadratmeter ergeben sich im Gewächshaus Erträge von 15-20 kg, im Freiland etwa 8-12 kg. Diese Unterschiede resultieren aus der kontrollierten Umgebung, längeren Vegetationsperiode und besseren Wachstumsbedingungen. Gewächshausgurken können von Ende Mai bis November geerntet werden, Freilandgurken nur von Juni bis September. Die kontinuierliche Ernte zweimal wöchentlich im Gewächshaus führt zu konstanter Produktion, während im Freiland wetterbedingte Schwankungen auftreten. Allerdings können im Freiland mehr Pflanzen pro Quadratmeter stehen, was den Unterschied etwas ausgleicht. Die Fruchtqualität ist im Gewächshaus gleichmäßiger, während Freilandgurken oft intensiveren Geschmack entwickeln. Investitions- und Betriebskosten müssen bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung berücksichtigt werden.
  9. Wo kann man Gurkensamen und Jungpflanzen in guter Qualität kaufen?
    Hochwertiges Saatgut und Jungpflanzen sind entscheidend für erfolgreichen Gurkenanbau. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl geprüfter Gurkensorten mit detaillierten Anbauhinweisen. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die sowohl klassische als auch neueste F1-Hybriden führen, speziell für Gewächshaus- oder Freilandanbau entwickelt. Qualitätskriterien sind hohe Keimfähigkeit (über 80%), Sortenreinheit und Resistenzen gegen häufige Krankheiten. Bio-zertifizierte Samen werden für ökologischen Anbau angeboten. Regionale Gartencenter punkten mit klimaangepassten Sorten und persönlicher Beratung. Online-Shops bieten größere Sortenvielfalt und detaillierte Beschreibungen. Saatguttauschbörsen ermöglichen den Erhalt alter Sorten. Bei Jungpflanzen ist auf kräftige, gesunde Pflanzen ohne Gelbfärbung oder Schädlingsbefall zu achten. Der Kauf bei vertrauenswürdigen Händlern garantiert Sortenreinheit und optimale Lagerung des Saatguts.
  10. Welche Bewässerungssysteme sind beim Kauf für den Gurkenanbau empfehlenswert?
    Effiziente Bewässerungssysteme sind für erfolgreichen Gurkenanbau unerlässlich. Tröpfchenbewässerung gilt als optimale Lösung, da sie Wasser direkt an die Wurzeln bringt und Blätter trocken hält, was Pilzkrankheiten vorbeugt. Für Gewächshäuser eignen sich automatische Systeme mit Zeitschaltuhren und Feuchtigkeitssensoren. Perlschläuche sind kostengünstig und vielseitig einsetzbar, besonders im Freiland unter Mulchfolie. Mikro-Sprinkler bieten gleichmäßige Verteilung bei größeren Flächen. Professionelle Gartenhändler wie samen.de führen komplette Bewässerungssets vom Einsteiger- bis Profi-Niveau. Wichtige Kaufkriterien sind: einstellbarer Wasserdurchfluss, UV-beständige Materialien, einfache Installation und Erweiterungsmöglichkeiten. Kapillarsysteme funktionieren besonders gut für Topfkulturen. Automatische Systeme sparen Zeit und gewährleisten gleichmäßige Wasserversorgung. Bei der Systemwahl sollten Gartengröße, Wasserverfügbarkeit und gewünschter Automatisierungsgrad berücksichtigt werden. Eine Kombination verschiedener Systeme kann optimal sein.
  11. Welche Rolle spielt die Tröpfchenbewässerung bei der optimalen Gurkenproduktion?
    Tröpfchenbewässerung ist ein Schlüsselelement für optimale Gurkenproduktion. Sie liefert Wasser direkt an die Wurzelzone, was die Wasseraufnahme maximiert und Verdunstungsverluste minimiert. Da Gurkenblätter trocken bleiben, sinkt das Risiko für Pilzkrankheiten wie Mehltau erheblich. Die gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung verhindert Stress, der zu bitteren Früchten oder Wachstumsstörungen führen kann. Wassereinsparungen von bis zu 50% gegenüber Oberflächenbewässerung sind möglich. Die präzise Dosierung ermöglicht optimale Nährstoffaufnahme, da gelöste Dünger direkt zu den Wurzeln transportiert werden. Automatische Steuerung gewährleistet konstante Versorgung auch bei Abwesenheit. Im Gewächshaus reguliert die gezielte Bewässerung die Luftfeuchtigkeit mit. Besonders bei der ressourcenschonenden Substratkultur ist Tröpfchenbewässerung unverzichtbar. Die Investition amortisiert sich durch höhere Erträge, bessere Fruchtqualität und reduzierten Wasserverbrauch. Moderne Systeme lassen sich problemlos an verschiedene Kulturbedingungen anpassen.
  12. Wie beeinflusst die Substratkultur die Gurkenzucht im Vergleich zur Erdkultur?
    Substratkultur revolutioniert die Gurkenzucht durch präzise Kontrolle der Wachstumsbedingungen. In speziellen Substraten wie Kokos, Perlite oder Steinwolle können pH-Wert (6,0-6,5) und Nährstoffversorgung exakt gesteuert werden. Dies führt zu gleichmäßigerem Wachstum und höheren Erträgen als in natürlicher Erde. Die bessere Wurzelbelüftung in Substraten fördert die Nährstoffaufnahme und reduziert Wurzelkrankheiten. Substratkultur ermöglicht höhere Pflanzendichte und mehrjährige Nutzung ohne Bodenmüdigkeit. Die Bewässerung und Düngung kann präzise über Nährlösungen erfolgen. Nachteile sind höhere Anfangsinvestitionen und die Notwendigkeit konstanter Überwachung. Erdkultur bietet natürliche Pufferkapazität und ist fehlerverzeihender. Das gewachsene Bodenleben unterstützt die Pflanzengesundheit. Substrate erfordern Expertise in der Nährlösung, während Erdkultur auf natürliche Prozesse setzt. Viele Profis kombinieren beide Methoden - Substratkultur für maximale Erträge, Erdkultur für Nachhaltigkeit und Geschmack.
  13. Welchen Einfluss hat biologischer Pflanzenschutz auf die Gurkenkultur?
    Biologischer Pflanzenschutz spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Gurkenkultur. Nützlinge wie Raubmilben bekämpfen Spinnmilben effektiv, Schlupfwespen regulieren Weiße Fliege auf natürliche Weise. Diese Methoden sind besonders im Gewächshaus erfolgreich, wo sich Nützlinge etablieren können. Biologische Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis oder Neem-Extrakt wirken selektiv gegen Schädlinge, ohne Bienen oder andere Bestäuber zu gefährden. Pflanzenstärkungsmittel aus Schachtelhalmbrühe oder EM-Lösungen verbessern die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Der Verzicht auf synthetische Pestizide schont die Umwelt und erhält die natürliche Bodenbiologie. Fachkundige Gartenhändler bieten mittlerweile umfassende Bio-Sortimente mit entsprechender Beratung. Präventive Maßnahmen wie Fruchtfolge, resistente Sorten und optimale Kulturführung stehen im Vordergrund. Die biologische Kontrolle erfordert mehr Geduld und Beobachtung, führt aber zu nachhaltigeren Ergebnissen und gesünderen Früchten ohne Rückstände.
  14. Wie wirken sich unterschiedliche Mulchverfahren auf das Gurkenwachstum aus?
    Unterschiedliche Mulchverfahren beeinflussen das Gurkenwachstum erheblich. Schwarze Mulchfolie erwärmt den Boden um 3-5°C, was das Wurzelwachstum fördert und die Saison verlängert. Gleichzeitig unterdrückt sie Unkraut vollständig und hält Früchte sauber. Organisches Mulchen mit Stroh, Grasschnitt oder Laub verbessert langfristig die Bodenstruktur durch Humusaufbau. Es reguliert die Bodentemperatur, hält Feuchtigkeit und fördert Bodenorganismen. Rindenmulch eignet sich weniger, da er Stickstoff bindet und den pH-Wert senkt. Transparent-perforierte Folie kombiniert Erwärmung mit Belüftung, kann aber Unkrautwachstum fördern. Vliesabdeckung bietet Schutz vor Kälteschäden und Schädlingen. Die Mulchschicht sollte 5-8 cm dick sein und nicht direkt an die Pflanzenstiele reichen. Kombinationen aus Folie und organischem Mulch nutzen beide Vorteile optimal. Die Wahl hängt von Klima, Bodenart und Anbauzielen ab. Richtiges Mulchen kann Erträge um 20-30% steigern.
  15. Welche praktischen Schritte sind bei der Aussaat von Gurken zu beachten?
    Die erfolgreiche Aussaat von Gurken erfordert sorgfältige Vorbereitung und Timing. Optimaler Aussaattermin ist Mitte April für Gewächshaus, Anfang Mai für Freiland nach den Eisheiligen. Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen lassen, um die Keimung zu beschleunigen. Aussaattiefe beträgt das 2-3fache der Samenstärke, also etwa 2-3 cm. Keimtemperatur zwischen 22-25°C ist ideal, bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich die Keimung. Verwenden Sie nährstoffarme Aussaaterde, um Salzschäden zu vermeiden. Pro Topf 2-3 Samen legen und später den stärksten Keimling belassen. Die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten. Nach 5-7 Tagen erfolgt die Keimung, dann hell und etwas kühler (18-20°C) aufstellen. Etablierte Gartenfachhändler bieten hochwertiges Saatgut mit detaillierten Anbauanleitungen. Wichtig ist die Verwendung frischen Saatguts, da ältere Samen schlechtere Keimraten haben. Bei Direktsaat im Freiland Boden vorher erwärmen und Schneckenschutz vorsehen.
  16. Wie führt man das Vorziehen von Gurken richtig durch?
    Das richtige Vorziehen von Gurken beginnt 3-4 Wochen vor dem Auspflanzen. Aussaat in 9-12 cm Töpfe, da Gurken Wurzelstörungen schlecht vertragen. Aussaaterde sollte locker, durchlässig und nährstoffarm sein. Samen 2-3 cm tief säen und bei 22-25°C zum Keimen bringen. Nach der Keimung (5-7 Tage) heller und kühler bei 18-20°C aufstellen. Regelmäßig, aber mäßig gießen - Staunässe unbedingt vermeiden. Bei Erscheinen des ersten echten Blattes kann schwach gedüngt werden. Jungpflanzen 10-14 Tage vor dem Auspflanzen abhärten, indem sie tagsüber ins Freie gestellt werden. Ideale Pflanzgröße sind 10-15 cm mit 2-3 echten Blättern. Transplantation erfolgt bei Bodentemperaturen über 15°C. Beim Pflanzen Wurzelballen nicht beschädigen und etwas tiefer setzen als im Topf. Erfahrene Gartenhändler bieten auch vorgezogene Jungpflanzen für Einsteiger. Das Vorziehen gibt den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung und erhöht die Erfolgschancen erheblich.
  17. Stimmt es, dass Gurken im Gewächshaus immer mehr Wasser benötigen als im Freiland?
    Diese Aussage ist nicht pauschal richtig und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Gewächshausgurken haben oft höhere Verdunstungsraten durch konstant warme Temperaturen und intensiveres Wachstum, was zu erhöhtem Wasserbedarf führt. Die längere Vegetationsperiode und höhere Erträge erfordern ebenfalls mehr Wasser. Jedoch ermöglichen geschlossene Bewässerungssysteme und Tröpfchenbewässerung effizientere Wassernutzung mit geringeren Verlusten. Im Freiland sorgt natürliche Bewässerung durch Regen für Entlastung, bei Trockenperioden kann der Bedarf aber sehr hoch sein. Freilandpflanzen entwickeln tiefere Wurzeln und können Bodenwasser besser nutzen. Die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus reduziert die Verdunstung. Moderne Gewächshäuser recyceln Kondenswasser und sparen dadurch Wasser. Generell verbrauchen Gewächshausgurken etwa 20-30% mehr Wasser, aber die Wassereffizienz (Ertrag pro Liter) ist deutlich höher. Die Wasserqualität lässt sich im Gewächshaus besser kontrollieren, was optimale Nährstoffversorgung ermöglicht.
  18. In welchen Regionen Deutschlands gedeihen Freilandgurken besonders gut?
    Freilandgurken gedeihen in Deutschland besonders in klimatisch begünstigten Regionen. Das Rheintal mit seinem warmen, geschützten Klima bietet ideale Bedingungen mit langen, warmen Sommern und geringen Temperaturschwankungen. Die Oberrheinische Tiefebene, besonders um Karlsruhe und Mannheim, ist traditionelles Gurkenanbaugebiet. Auch die norddeutschen Küstenregionen profitieren vom ausgleichenden maritimen Klima, wobei hier windgeschützte Lagen wichtig sind. Das Münchner Umland und andere süddeutsche Regionen mit Föhneinfluss bieten warme, trockene Bedingungen. Weinbauregionen wie Mosel, Ahr und Rheingau haben meist optimale Mikroklimate für Gurken. Ostdeutsche Regionen wie die Lausitz oder das Oderbruch können mit kontinentalem Klima punkten, benötigen aber Schutz vor Spätfrösten. Entscheidend sind Jahresdurchschnittstemperaturen über 9°C, geschützte Lagen und ausreichend Sommerwärme. Selbst in ungünstigeren Regionen lassen sich mit Folientunneln oder Mulchfolie gute Ergebnisse erzielen. Die Sortenwahl sollte an das lokale Klima angepasst werden.
  19. Was unterscheidet Salatgurken von Minigurken in der Kultivierung?
    Salatgurken und Minigurken unterscheiden sich erheblich in ihren Kultivierungsansprüchen. Salatgurken, meist Schlangengurken, werden typischerweise im Gewächshaus an Rankhilfen bis 3 Meter hoch gezogen. Sie benötigen mehr Wärme (22-28°C), konstante Luftfeuchtigkeit und regelmäßiges Ausgeizen der Seitentriebe. Die Ernte erfolgt bei 25-40 cm Länge, einzeln und kontinuierlich. Minigurken sind kompakter, oft für Topfkultur geeignet und weniger wärmebedürftig. Sie können sowohl im Gewächshaus als auch geschützt im Freiland kultiviert werden. Minigurken bilden mehr Früchte pro Pflanze, die bei 8-15 cm Länge geerntet werden. Sie sind pflegeleichter und verzeihen Anbaufehler besser. Salatgurken haben höhere Nährstoffansprüche und benötigen intensivere Bewässerung. Minigurken sind oft resistenter gegen Krankheiten und eignen sich besser für Anfänger. Die Anbaudichte kann bei Minigurken höher sein. Beide Typen haben unterschiedliche Vermarktungsmöglichkeiten - Salatgurken für den frischen Verzehr, Minigurken auch zum Einlegen.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Pflanzenkultur und Plantage beim Gurkenanbau?
    Der Unterschied zwischen Pflanzenkultur und Plantage beim Gurkenanbau liegt in Umfang, Intensität und wirtschaftlicher Ausrichtung. Pflanzenkultur bezeichnet den kleinflächigen, oft hobbygärtnerischen Anbau mit individueller Betreuung jeder Pflanze. Hier stehen Qualität, Vielfalt und persönlicher Bedarf im Vordergrund. Die Kultivierung erfolgt meist von Hand mit intensiver Pflege und oft ohne Mechanisierung. Plantagen hingegen sind großflächige, kommerzielle Anbaubetriebe mit standardisierten Verfahren und Mechanisierung. Sie fokussieren auf Effizienz, gleichmäßige Qualität und Massenproduktion. Plantagenanbau nutzt einheitliche Sorten, automatische Bewässerung und mechanische Ernte. Die Pflanzenkultur ermöglicht Experimentieren mit verschiedenen Sorten und Methoden, während Plantagen auf bewährte, ertragreiche Sorten setzen. Plantagenanbau erfordert höhere Investitionen, aber niedrigere Stückkosten. Die Pflanzenkultur bietet mehr Flexibilität und individuelle Anpassung an lokale Bedingungen. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung - Kultur für Vielfalt und Qualität, Plantage für Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
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