Häufige Krankheiten im Gemüsegarten und ihre Bekämpfung

Gesunde Pflanzen, glücklicher Gärtner: Krankheiten im Gemüsegarten meistern

Wie ärgerlich! Da hat man sich monatelang um seine Tomaten gekümmert, und plötzlich zeigen sich braune Flecken auf den Blättern. Klingt bekannt? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Pflanzenkrankheiten gehören zum Gärtnerleben dazu wie der Regenguss im Sommer. Aber keine Panik! Mit ein paar Tricks und etwas Wissen können wir unseren grünen Lieblingen helfen, gesund und munter zu bleiben.

Das Wichtigste auf einen Blick: So bleiben Ihre Gemüsepflanzen fit

  • Vorbeugung ist entscheidend: Richtige Standortwahl und Fruchtfolge sind grundlegend
  • Achten Sie auf die Signale Ihrer Pflanzen - frühe Symptome erkennen und handeln
  • Natürliche Helfer wie Nützlinge und pflanzliche Stärkungsmittel sind Ihre besten Verbündeten
  • Hygiene im Garten ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit für gesunde Pflanzen

Warum gesunde Pflanzen im Gemüsegarten so wichtig sind

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Erkältung. Würden Sie da gerne Marathon laufen? Wohl kaum! Genauso geht es unseren Gemüsepflanzen. Kranke Pflanzen produzieren weniger und schmackhafteres Gemüse. Außerdem können sich Krankheiten im Garten rasend schnell ausbreiten - wie ein Lauffeuer. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns um die Gesundheit unserer grünen Mitbewohner kümmern.

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Jahr als Hobbygärtnerin. Meine Tomaten sahen aus wie aus dem Bilderbuch - bis plötzlich die Blätter von unten braun wurden und vertrockneten. Kraut- und Braunfäule hatte zugeschlagen, und ich stand ziemlich ratlos da. Hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, wäre mir vielleicht die eine oder andere schlaflose Nacht erspart geblieben.

Die üblichen Verdächtigen: Ein Überblick über häufige Krankheiten

In unserem Gemüsegarten tummeln sich leider nicht nur Nützlinge und erwünschte Gäste. Es gibt eine ganze Reihe von Krankheitserregern, die unseren Pflanzen das Leben schwer machen können. Die häufigsten Übeltäter sind:

  • Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Tomatenfäule
  • Bakterielle Infektionen, z.B. Feuerbrand
  • Viruserkrankungen wie das Tomatenmosaik-Virus

Jeder dieser Krankheitstypen hat seine eigenen Tricks auf Lager, um unsere Pflanzen zu schwächen. Aber keine Sorge, wir werden uns gleich ansehen, wie wir dagegen vorgehen können.

Vorbeugen ist besser als heilen: Präventive Maßnahmen im Gemüsegarten

Wissen Sie, was das Beste an Pflanzenkrankheiten ist? Dass man viele von ihnen verhindern kann! Mit ein paar cleveren Maßnahmen können wir unseren Gemüsepflanzen einen echten Gesundheitsboost geben.

Die richtige Standortwahl und Bodenvorbereitung

Stellen Sie sich vor, Sie würden barfuß durch matschigen Boden laufen. Nicht sehr angenehm, oder? Genauso geht es unseren Pflanzen, wenn der Boden nicht passt. Ein gut durchlässiger, humusreicher Boden ist ideal für Ihre Gemüsepflanzen. Achten Sie auch auf genügend Sonnenlicht - die meisten Gemüsesorten sind echte Sonnenanbeter.

Fruchtfolge und Mischkultur: Der Clou für gesunde Pflanzen

Stellen Sie sich vor, Sie würden jeden Tag das Gleiche essen. Irgendwann würden Ihnen wichtige Nährstoffe fehlen. Bei Pflanzen ist es ähnlich. Deshalb ist eine kluge Fruchtfolge so wichtig. Wechseln Sie jedes Jahr die Standorte Ihrer Gemüsesorten. So entziehen Sie dem Boden nicht immer die gleichen Nährstoffe und erschweren es Krankheitserregern, sich festzusetzen.

Mischkultur ist wie eine gute Nachbarschaft für Ihre Pflanzen. Manche Gemüsesorten vertragen sich besonders gut und können sich sogar gegenseitig vor Schädlingen schützen. Zum Beispiel mögen Möhren und Zwiebeln sich sehr - die Zwiebeln halten mit ihrem Geruch Möhrenfliegen fern.

Resistente Sorten: Die Superhelden unter den Gemüsepflanzen

Es gibt Gemüsesorten, die von Natur aus besser gegen bestimmte Krankheiten gewappnet sind. Diese resistenten Sorten sind besonders robust in Ihrem Garten. Bei der Auswahl des Saatguts lohnt es sich, darauf zu achten. Zum Beispiel gibt es Tomatensorten, die weniger anfällig für die gefürchtete Kraut- und Braunfäule sind.

Sauberkeit im Garten: Kein Ort für Krankheitserreger

Ich gebe zu, manchmal bin ich etwas nachlässig, wenn es ums Aufräumen geht. Aber im Garten kann das böse Folgen haben. Kranke Pflanzenteile, die herumliegen, sind wie ein Festmahl für Krankheitserreger. Entfernen Sie befallene Blätter oder Früchte sofort und entsorgen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Reinigen Sie auch Ihre Gartengeräte regelmäßig - Krankheitserreger sind wahre Trittbrettfahrer!

Gießen und Düngen: Die richtige Balance finden

Wasser und Nährstoffe sind für Pflanzen wie für uns Menschen Essen und Trinken. Zu viel oder zu wenig davon macht krank. Gießen Sie am besten morgens und direkt an der Wurzel. So bleiben die Blätter trocken, was vielen Pilzkrankheiten den Wind aus den Segeln nimmt. Beim Düngen gilt: Weniger ist oft mehr. Überdüngte Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Dem Übel auf der Spur: Erkennung von Pflanzenkrankheiten

Jetzt wird's spannend: Wie erkennen wir überhaupt, dass unsere Pflanzen krank sind? Oft sind es kleine Veränderungen, die uns stutzig machen sollten.

Die Körpersprache der Pflanzen verstehen

Pflanzen können zwar nicht sprechen, aber sie zeigen uns durchaus, wenn etwas nicht stimmt. Hier einige Alarmsignale, auf die Sie achten sollten:

  • Verfärbungen oder Flecken auf Blättern, Stängeln oder Früchten
  • Welke oder hängende Blätter, obwohl die Pflanze genug Wasser hat
  • Ungewöhnliches Wachstum, z.B. verkrüppelte Blätter oder Triebe
  • Weiße oder graue Beläge auf Blättern (oft ein Zeichen für Mehltau)
  • Faulstellen an Früchten oder Stängeln

Pilz, Bakterie oder Virus? Der Unterschied ist wichtig

Um die richtige "Medizin" zu finden, müssen wir wissen, womit wir es zu tun haben. Pilzkrankheiten erkennt man oft an pulvrigen oder schimmeligen Belägen. Bakterielle Infektionen zeigen sich häufig durch nässende oder schleimige Stellen. Viruserkrankungen führen oft zu Verformungen oder mosaikartigen Verfärbungen der Blätter.

Ich erinnere mich an einen Sommer, in dem meine Gurken plötzlich weiße Flecken auf den Blättern bekamen. Erst dachte ich an einen Nährstoffmangel, aber es stellte sich als Echter Mehltau heraus - ein Pilz, der besonders gerne bei warmem, trockenem Wetter zuschlägt.

Typische Anzeichen häufiger Gemüsekrankheiten

Jede Krankheit hat ihre eigene "Handschrift". Hier ein paar Beispiele:

  • Kraut- und Braunfäule bei Tomaten: Braune Flecken auf Blättern und Früchten, die sich schnell ausbreiten
  • Echter Mehltau: Weißer, mehliger Belag auf Blättern, besonders bei Gurken und Zucchini
  • Kohlhernie: Geschwollene, knotige Wurzeln bei Kohlgewächsen
  • Mosaikkrankheit: Hellgrüne und dunkelgrüne Flecken auf Blättern, oft bei Gurken oder Tomaten

Je früher wir diese Anzeichen erkennen, desto besser können wir reagieren. Manchmal reicht es schon, befallene Pflanzenteile zu entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern. In anderen Fällen müssen wir zu biologischen Pflanzenschutzmitteln greifen oder - im schlimmsten Fall - die Pflanze entfernen, um den Rest des Gartens zu schützen.

Denken Sie daran: Ein gesunder Garten beginnt mit gesunden Pflanzen. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen können wir viele Probleme von vornherein vermeiden oder zumindest früh genug erkennen, um größeren Schaden abzuwenden. Und selbst wenn mal etwas schiefgeht - sehen Sie es als Lernchance. Jeder Gärtner war mal Anfänger, und aus Fehlern wird man bekanntlich klug. Also, Ärmel hochkrempeln und ab in den Garten - Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken!

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Häufige Pilzkrankheiten im Gemüsegarten und ihre Bekämpfung

Pilzkrankheiten können im Gemüsegarten schnell zu einem echten Ärgernis werden. Hier ein Überblick über die häufigsten Pilzerkrankungen und wie man sie in den Griff bekommt:

Echter und Falscher Mehltau

Echter und Falscher Mehltau sind zwei der häufigsten Pilzerkrankungen im Garten. Beim Echten Mehltau bildet sich ein weißer, mehliger Belag auf den Blättern. Der Falsche Mehltau zeigt sich dagegen als gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und grau-violetter Flaum auf der Unterseite.

Zur Bekämpfung:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen und im Restmüll entsorgen
  • Auf gute Luftzirkulation achten, Pflanzen nicht zu eng setzen
  • Resistente Sorten wählen
  • Bei starkem Befall mit Backpulver-Wasser-Gemisch oder verdünnter Magermilch sprühen

Tomatenfäule (Phytophthora)

Die Kraut- und Braunfäule, verursacht durch den Erreger Phytophthora infestans, ist eine gefürchtete Krankheit bei Tomatenzüchtern. Sie zeigt sich durch braune Flecken auf Blättern und Früchten, die sich schnell ausbreiten.

Gegenmaßnahmen:

  • Tomaten überdacht anbauen, um sie vor Regen zu schützen
  • Beim Gießen das Laub nicht benetzen
  • Befallene Pflanzenteile sofort entfernen
  • Auf weite Pflanzabstände achten
  • Resistente Sorten bevorzugen

Gurkenkrätze

Die Gurkenkrätze, auch als Falscher Mehltau der Gurke bekannt, äußert sich durch gelbe Flecken auf den Blättern, die später braun werden und absterben. Die Früchte bleiben klein und verkrüppeln.

So können Sie vorbeugen und bekämpfen:

  • Gurken nicht zu dicht pflanzen
  • Nur von unten gießen
  • Befallene Blätter entfernen
  • Mit Schachtelhalmbrühe oder Knoblauchsud spritzen

Rostpilze

Rostpilze befallen verschiedene Gemüsearten wie Bohnen, Erbsen oder Sellerie. Sie bilden charakteristische rostfarbene Pusteln auf den Blättern.

Zur Bekämpfung:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen und vernichten
  • Auf Fruchtfolge achten
  • Resistente Sorten wählen
  • Bei starkem Befall mit Backpulver-Wasser-Lösung behandeln

Bakterielle Erkrankungen im Gemüsebeet

Neben Pilzen können auch Bakterien unseren Gemüsepflanzen zusetzen. Hier die häufigsten bakteriellen Erkrankungen:

Bakterielle Welke

Die bakterielle Welke tritt oft bei Kürbisgewächsen auf. Die Pflanzen welken plötzlich, obwohl der Boden feucht ist. Ein Schnitt durch den Stängel zeigt bräunliche Verfärbungen.

Maßnahmen:

  • Befallene Pflanzen sofort entfernen und vernichten
  • Werkzeuge desinfizieren
  • Mehrjährige Anbaupause für Kürbisgewächse einlegen
  • Auf resistente Sorten setzen

Schorfkrankheiten

Schorfkrankheiten treten häufig bei Kartoffeln und Möhren auf. Sie zeigen sich durch korkige Flecken auf der Oberfläche der Knollen oder Wurzeln.

Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Auf gute Drainage des Bodens achten
  • Fruchtfolge einhalten
  • Resistente Sorten anbauen
  • Bei Kartoffeln: Vorkeimen und früh ernten

Feuerbrand

Obwohl Feuerbrand hauptsächlich Obstbäume befällt, können auch einige Gemüsearten wie Auberginen betroffen sein. Die Krankheit äußert sich durch plötzliches Welken und Verbräunen von Trieben und Blättern.

Bekämpfung:

  • Befallene Pflanzenteile großzügig entfernen und verbrennen
  • Werkzeuge gründlich desinfizieren
  • Bei Verdacht das zuständige Pflanzenschutzamt informieren

Viruskrankheiten im Gemüsegarten

Viren sind die kleinsten Krankheitserreger, können aber großen Schaden anrichten. Hier die häufigsten Viruserkrankungen:

Mosaikkrankheiten

Mosaikkrankheiten zeigen sich durch hellgrüne bis gelbliche Flecken auf den Blättern, die ein mosaikartiges Muster bilden. Befallen werden können viele Gemüsearten wie Tomaten, Gurken oder Bohnen.

Gegenmaßnahmen:

  • Befallene Pflanzen sofort entfernen und im Restmüll entsorgen
  • Hände und Werkzeuge nach Kontakt mit kranken Pflanzen desinfizieren
  • Blattläuse als Überträger bekämpfen
  • Resistente Sorten wählen

Kräuselkrankheiten

Kräuselkrankheiten führen zu Verformungen und Kräuselungen der Blätter. Häufig betroffen sind Tomaten und Paprika.

So gehen Sie vor:

  • Kranke Pflanzen entfernen und vernichten
  • Thripse und Blattläuse als mögliche Überträger bekämpfen
  • Auf Hygiene im Garten achten
  • Resistente Sorten bevorzugen

Vergilbungskrankheiten

Vergilbungskrankheiten äußern sich durch gelbliche Verfärbungen der Blätter, oft beginnend an den Blattadern. Betroffen sind häufig Kohlarten und Salate.

Maßnahmen:

  • Befallene Pflanzen entfernen
  • Unkräuter als mögliche Wirtspflanzen bekämpfen
  • Blattläuse als Überträger reduzieren
  • Auf resistente Sorten setzen

Bei all diesen Krankheiten gilt: Vorbeugen ist besser als heilen! Ein gesunder Boden, die richtige Fruchtfolge und resistente Sorten sind die Basis für gesunde Pflanzen. Frühes Handeln ist wichtig, wenn Probleme auftreten. Mit diesen Tipps können Sie den meisten Krankheiten im Gemüsegarten begegnen. Viel Erfolg und eine reiche Ernte!

Biologische Bekämpfungsmethoden im Gemüsegarten

Bei der Pflege unserer Gemüsepflanzen bieten sich biologische Methoden an. Sie schonen die Umwelt und sind für Hobbygärtner einfach umzusetzen. Hier einige bewährte Techniken:

Nützlinge fördern und einsetzen

Nützlinge sind wertvolle Helfer im Garten. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen fressen Blattläuse und andere Schädlinge. Blühstreifen oder Insektenhotels locken sie an. Im Gewächshaus setze ich manchmal gezielt gekaufte Nützlinge ein.

Pflanzliche Stärkungsmittel und Jauchen

Jauchen aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder Knoblauch stärken die Pflanzen und erhöhen ihre Widerstandskraft. Brennnesseljauche ist mein Favorit - trotz des strengen Geruchs sehr wirksam. Auch fertige pflanzliche Stärkungsmittel können hilfreich sein.

Kompost und organische Dünger

Guter Kompost ist wertvoll. Er versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und fördert das Bodenleben. Eine Mischung mit Hornspänen oder Algenkalk hält die Pflanzen kräftig und widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Chemische Pflanzenschutzmittel - Vor- und Nachteile

Manche Hobbygärtner greifen zu chemischen Mitteln. Es lohnt sich, die Vor- und Nachteile abzuwägen.

Wirkung und Risiken

Chemische Mittel wirken oft schnell und zuverlässig. Sie können jedoch Nützlinge schädigen und ins Grundwasser gelangen. Resistenzen bei Schädlingen sind problematisch. In meinem Garten vermeide ich sie gänzlich.

Umweltfreundliche Alternativen

Es gibt zahlreiche biologische Alternativen zur Chemie:

  • Neemöl gegen Blattläuse
  • Bacillus thuringiensis gegen Raupen
  • Kieselgur gegen Schnecken

Diese Mittel schonen die Umwelt und sind oft ebenso effektiv.

 

Spezifische Krankheiten bei wichtigen Gemüsearten

Jede Gemüseart hat ihre typischen Herausforderungen. Hier einige Beispiele:

Tomatenkrankheiten

Tomaten neigen zu Kraut- und Braunfäule. Überdachte Kultivierung und Gießen von unten beugen vor. Befallene Blätter entferne ich sofort. Gelegentlich sprühe ich mit verdünnter Magermilch - ein bewährter Tipp meiner Großmutter.

Kohlgewächse und Kohlhernie

Kohlhernie ist problematisch. Die Wurzeln verdicken sich und die Pflanzen verkümmern. Vorbeugung durch Fruchtwechsel und Bodenkalken ist wichtig. Resistente Sorten bieten eine gute Alternative.

Zwiebel- und Lauchkrankheiten

Falscher Mehltau tritt bei Zwiebeln und Lauch häufig auf. Luftige Pflanzung und maßvolles Gießen helfen vorbeugend. Bei starkem Befall hilft nur die Entfernung kranker Pflanzen.

Kartoffelkrankheiten

Die Kraut- und Knollenfäule bereitet Kartoffelbauern Sorgen. Weite Pflanzabstände und Vorkeimkartoffeln können vorbeugen. Bei ersten Anzeichen schneide ich das Kraut großzügig zurück.

Insgesamt gilt: Gesunde Pflanzen durch gute Pflege bieten den besten Schutz. Mit Erfahrung und Aufmerksamkeit lassen sich die meisten Probleme ohne chemische Mittel bewältigen.

Ganzheitlicher Pflanzenschutz: Gesunde Gemüsepflanzen durch umfassende Methoden

Ein ganzheitlicher Ansatz beim Pflanzenschutz funktioniert wie ein gut abgestimmtes System – alles greift ineinander und sorgt für ein harmonisches Ganzes. Beginnen wir mit dem Fundament: dem Boden.

Bodengesundheit und Mikroorganismen

Ein gesunder Boden ist die Basis für kräftige Pflanzen. Der Boden ist eine lebendige Unterwelt, in der Milliarden von Mikroorganismen aktiv sind – zum Vorteil der Pflanzen! Diese winzigen Helfer machen Nährstoffe verfügbar und kontrollieren schädliche Erreger.

Um diese Bodenbewohner zu unterstützen, können Sie:

  • Regelmäßig Kompost einarbeiten
  • Auf schwere Maschinen verzichten, die den Boden verdichten
  • Gründüngung anbauen, um die Bodenstruktur zu verbessern

Stärkung des Pflanzenimmunsystems

Auch Pflanzen haben ein Immunsystem, das man stärken kann. Ähnlich wie bei Menschen können Sie Ihre Pflanzen mit Kräuterbrühen oder Komposttees unterstützen.

Bewährte Mittel zur Pflanzenstärkung sind:

  • Brennnesseljauche: Reich an Stickstoff und Mineralien
  • Schachtelhalm-Sud: Stärkt die Zellwände der Pflanzen
  • Knoblauch-Extrakt: Wirkt vorbeugend gegen Pilzerkrankungen

Biodiversität im Garten fördern

Ein vielfältiger Garten funktioniert wie eine gut organisierte Gemeinschaft – jeder hat seine Aufgabe und zusammen hält man alles in Balance. Pflanzen Sie neben Ihrem Gemüse auch Blumen und Kräuter. Diese locken nützliche Insekten an, die wiederum Schädlinge kontrollieren.

Tipps für mehr Vielfalt:

  • Wildblumenecken anlegen
  • Nisthilfen für Wildbienen aufstellen
  • Unterschiedliche Gemüsesorten mischen (Mischkultur)

Saisonale Pflanzenschutzmaßnahmen

Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Hier ein Überblick, was Sie wann tun können:

Frühjahrsvorbereitungen

Das Frühjahr ist die Zeit für einen Neuanfang – alles wird aufgeräumt und vorbereitet.

  • Beete von Pflanzenresten befreien
  • Kompost ausbringen
  • Bodenproben nehmen und ggf. Kalk einarbeiten
  • Frühbeetfenster und Gewächshäuser reinigen

Sommerliche Pflegemaßnahmen

Im Sommer wachsen Ihre Pflanzen, aber leider auch unerwünschte Gäste.

  • Regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrollieren
  • Bei Trockenheit morgens oder abends gießen
  • Mulchen, um Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken
  • Tomaten ausgeizen und Gurken aufbinden

Herbst- und Wintervorbereitungen

Der Herbst ist die Zeit, alles winterfest zu machen.

  • Erntereste entfernen und kompostieren
  • Gründüngung aussäen
  • Frostempfindliche Pflanzen schützen
  • Werkzeuge reinigen und ölen

Gesunder Garten, gesunde Ernte: Ein Fazit

Unser Streifzug durch den Gemüsegarten zeigt: Pflanzenschutz erfordert Achtsamkeit und Verständnis für die Natur. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu schaffen, in dem Pflanzen, Boden und Kleinstlebewesen zusammenwirken.

Bedenken Sie: Jeder Garten ist ein kleines Ökosystem. Wenn wir dieses System unterstützen, belohnt es uns mit gesunden, schmackhaften Früchten unserer Arbeit. Greifen Sie zur Gartenschere – Ihr Gemüsegarten wartet darauf, gepflegt zu werden!

Möglicherweise entdecken Sie dabei, dass Pflanzenschutz nicht nur notwendig, sondern auch eine erfüllende und lehrreiche Beschäftigung sein kann. In diesem Sinne: Gute Ernte und viel Freude im Garten!

Tags: Gemüse
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche sind die häufigsten Pflanzenkrankheiten im Gemüsegarten?
    Die häufigsten Pflanzenkrankheiten im Gemüsegarten lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen: Pilzkrankheiten wie Mehltau, Kraut- und Braunfäule bei Tomaten, Gurkenkrätze und verschiedene Rostpilze gehören zu den am weitesten verbreiteten Problemen. Bakterielle Infektionen wie die bakterielle Welke, Schorfkrankheiten und Feuerbrand treten ebenfalls regelmäßig auf. Viruserkrankungen zeigen sich häufig als Mosaikkrankheiten, Kräuselkrankheiten oder Vergilbungskrankheiten. Besonders problematisch sind Phytophthora-Arten, die Tomaten und Kartoffeln befallen, sowie verschiedene Mehltauarten, die nahezu alle Gemüsesorten betreffen können. Diese Krankheiten werden durch ungünstige Witterungsbedingungen, zu enge Pflanzabstände, schlechte Luftzirkulation und mangelnde Gartenhygiene begünstigt. Vorbeugende Maßnahmen wie die richtige Standortwahl, Fruchtfolge und resistente Sorten können das Risiko erheblich reduzieren.
  2. Wie erkennt man Mehltau an Gemüsepflanzen und was hilft dagegen?
    Mehltau zeigt sich durch charakteristische Symptome: Echter Mehltau bildet einen weißen, mehlartigen Belag auf der Blattoberseite, der sich leicht abwischen lässt. Falscher Mehltau hingegen verursacht gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und einen grau-violetten Flaum auf der Blattunterseite. Zur Bekämpfung haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und im Restmüll entsorgen, niemals auf den Kompost. Für eine gute Luftzirkulation sorgen durch ausreichende Pflanzabstände. Hausmittel wie eine Mischung aus Backpulver und Wasser oder verdünnte Magermilch können gespritzt werden. Präventiv helfen resistente Sorten und das Vermeiden von Blattnässe beim Gießen. Bei starkem Befall sind biologische Fungizide auf Schwefelbasis wirksam. Regelmäßige Kontrollen ermöglichen eine frühe Erkennung und erfolgreiche Bekämpfung.
  3. Was verursacht die Kraut- und Braunfäule bei Tomaten und wie beugt man vor?
    Die Kraut- und Braunfäule wird durch den Pilzerreger Phytophthora infestans verursacht, der sich besonders bei feuchtwarmer Witterung rasant ausbreitet. Der Erreger dringt über die Blätter ein und verursacht zunächst braune Flecken auf den Blättern, die sich schnell ausweiten. Später befällt er auch Stängel und Früchte. Vorbeugung ist entscheidend: Tomaten sollten überdacht angebaut werden, um sie vor Regen zu schützen. Beim Gießen das Laub nicht benetzen und ausschließlich morgens von unten wässern. Ausreichende Pflanzabstände gewährleisten gute Luftzirkulation. Resistente Tomatensorten bieten natürlichen Schutz. Bei ersten Anzeichen befallene Pflanzenteile großzügig entfernen und vernichten. Mulchen verhindert das Aufspritzen von Sporen aus dem Boden. Eine regelmäßige Spritzung mit Schachtelhalmbrühe kann vorbeugend wirken. Frühes Handeln ist bei dieser aggressiven Krankheit überlebenswichtig für die Tomatenernte.
  4. Warum ist die Fruchtfolge im Gemüsegarten so wichtig für die Pflanzengesundheit?
    Die Fruchtfolge ist ein fundamentales Prinzip für gesunde Gemüsepflanzen und funktioniert wie eine natürliche Gesundheitsvorsorge. Wenn jahr für Jahr dieselben Gemüsearten am gleichen Standort angebaut werden, entziehen sie dem Boden spezifische Nährstoffe und hinterlassen artspezifische Krankheitserreger im Boden. Diese Pathogene können sich ansammeln und in der nächsten Saison die gleichen Pflanzenarten massiv schädigen. Durch den systematischen Wechsel der Gemüsefamilien wird dieser Kreislauf durchbrochen. Kohlgewächse folgen beispielsweise auf Hülsenfrüchte, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Nach Starkzehrern wie Tomaten kommen Schwachzehrer wie Radieschen. Diese Rotation verhindert die Anreicherung von Schädlingen und Krankheitserregern, verbessert die Bodenstruktur und optimiert die Nährstoffversorgung. Eine dreijährige Fruchtfolge ist das Minimum, besser sind vier bis fünf Jahre. So bleibt der Garten langfristig gesund und ertragreich.
  5. Welche Rolle spielen Nützlinge bei der biologischen Bekämpfung von Gemüsekrankheiten?
    Nützlinge sind unverzichtbare Partner im biologischen Pflanzenschutz, auch wenn sie primär gegen Schädlinge und nicht direkt gegen Krankheiten wirken. Ihre indirekte Rolle ist jedoch entscheidend: Viele Krankheitserreger werden durch Insekten übertragen. Blattläuse beispielsweise verbreiten Viruskrankheiten von Pflanze zu Pflanze. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen reduzieren Blattlauspopulationen drastisch und unterbrechen so Infektionsketten. Raubmilben bekämpfen Spinnmilben, die Pflanzen schwächen und anfälliger für Krankheiten machen. Durch das Anlocken von Nützlingen mit Blühstreifen, Insektenhotels und pestizidfreier Bewirtschaftung entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Gesunde, stressfreie Pflanzen ohne Schädlingsdruck sind widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger. Zusätzlich fördern viele Nützlinge die Bestäubung, was zu kräftigeren Pflanzen führt. Der biologische Pflanzenschutz ist somit ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Nützlinge eine Schlüsselrolle für die Pflanzengesundheit spielen.
  6. Worin unterscheidet sich Echter von Falschem Mehltau im Gemüsegarten?
    Echter und Falscher Mehltau sind zwei völlig verschiedene Krankheitsgruppen, die unterschiedliche Erreger haben und verschiedene Symptome zeigen. Echter Mehltau wird durch echte Pilze verursacht und zeigt sich als weißer, pudriger Belag auf der Blattoberseite, der sich leicht abwischen lässt. Er tritt bevorzugt bei warmem, trockenem Wetter auf und befällt häufig Gurken, Zucchini und Erbsen. Falscher Mehltau hingegen wird durch pilzähnliche Organismen (Oomyceten) verursacht und zeigt sich als gelbliche Flecken auf der Blattoberseite mit grau-violettem, flaumigem Belag auf der Blattunterseite. Er bevorzugt feuchte, kühle Bedingungen und befällt oft Zwiebeln, Spinat und Salat. Die Behandlung unterscheidet sich entsprechend: Gegen Echten Mehltau helfen Backpulver-Spritzungen und schwefelhaltige Mittel. Falscher Mehltau erfordert kupferhaltige Präparate und bessere Belüftung. Beide lassen sich durch resistente Sorten und optimale Standortbedingungen vorbeugen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Pilzkrankheiten und bakteriellen Pflanzenerkrankungen?
    Pilzkrankheiten und bakterielle Erkrankungen unterscheiden sich grundlegend in ihren Erregern, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Pilzkrankheiten werden durch echte Pilze oder pilzähnliche Organismen verursacht und zeigen charakteristische Symptome wie pulvrige oder schimmelige Beläge, Sporenbildung und oft kreisrunde Flecken mit konzentrischen Ringen. Sie sind meist wetterabhängig und können mit fungiziden Mitteln behandelt werden. Bakterielle Erkrankungen hingegen werden durch Bakterien verursacht und äußern sich durch nässende, schleimige Stellen, weiche Fäulnis, plötzliches Welken oder eckige Blattflecken mit gelblichen Höfen. Bakterien dringen oft durch Wunden ein und verbreiten sich über Wassertropfen. Gegen bakterielle Infektionen gibt es kaum direkte Behandlungsmöglichkeiten - hier steht die Vorbeugung im Vordergrund. Pilzkrankheiten entwickeln sich meist langsamer und zeigen graduelle Symptome, während bakterielle Erkrankungen oft zu plötzlichen, dramatischen Ausfällen führen können.
  8. Welche Symptome zeigen Gemüsepflanzen bei Mosaikkrankheiten?
    Mosaikkrankheiten sind Viruserkrankungen, die sich durch charakteristische, mosaikartige Muster auf den Blättern zeigen. Die Hauptsymptome sind hell- und dunkelgrüne Flecken, die ein schachbrettartiges oder fleckiges Muster bilden. Betroffene Blätter erscheinen oft gelb-grün marmoriert oder zeigen ringförmige Aufhellungen. Häufig kommt es zusätzlich zu Wachstumsstörungen: Pflanzen bleiben klein, Blätter werden schmal oder kräuseln sich, und die Früchte entwickeln sich schlecht. Bei Tomaten zeigen sich oft gelbe Streifen auf Früchten, bei Gurken entstehen warzenähnliche Auswüchse. Die Pflanzen wirken insgesamt schwächlich und weniger vital. Mosaikkrankheiten werden hauptsächlich durch saugende Insekten wie Blattläuse übertragen, aber auch durch Werkzeuge oder Hände. Da es keine Heilung gibt, müssen befallene Pflanzen sofort entfernt und im Restmüll entsorgt werden. Vorbeugend helfen die Bekämpfung von Überträgerinsekten, Werkzeughygiene und resistente Sorten.
  9. Wo kann man biologische Pflanzenschutzmittel für den Gemüsegarten kaufen?
    Biologische Pflanzenschutzmittel sind heute in vielen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine umfassende Auswahl an biologischen Präparaten und können kompetent beraten, welche Mittel für spezielle Probleme geeignet sind. Gartencenter und Baumärkte führen mittlerweile ein breites Sortiment an Bio-Pflanzenschutz. Online-Shops bieten oft die größte Auswahl und detaillierte Produktinformationen. Reformhäuser und Bioläden haben häufig natürliche Alternativen im Angebot. Auch Apotheken verkommen teilweise biologische Pflanzenschutzmittel. Beim Kauf sollten Sie auf die Zulassung für den Öko-Landbau achten, da diese Mittel strengeren Kriterien unterliegen. Wichtig ist auch die richtige Lagerung und Anwendung nach Herstellerangaben. Viele biologische Präparate basieren auf natürlichen Wirkstoffen wie Neemöl, Bacillus thuringiensis oder Kupfer und sind umweltschonender als synthetische Alternativen.
  10. Welche natürlichen Stärkungsmittel eignen sich am besten für Gemüsepflanzen?
    Natürliche Pflanzenstärkungsmittel aktivieren die körpereigenen Abwehrkräfte der Pflanzen und machen sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Brennnesseljauche ist der Klassiker unter den Stärkungsmitteln - sie liefert Stickstoff und Mineralien und stärkt das Immunsystem. Schachtelhalmbrühe enthält viel Kieselsäure, die die Zellwände festigt und vor Pilzinfektionen schützt. Knoblauch-Extrakte wirken vorbeugend gegen verschiedene Krankheitserreger. Komposttee fördert nützliche Mikroorganismen und verbessert die Pflanzengesundheit. Algenpräparate liefern Spurenelemente und Wachstumshormone. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de führen sowohl selbst herstellbare Grundstoffe als auch fertige biologische Stärkungsmittel. Wichtig ist die regelmäßige Anwendung als Vorbeugung, nicht erst bei Krankheitsbefall. Die Mittel werden meist verdünnt gespritzt oder gegossen. Kombinationen verschiedener Stärkungsmittel können die Wirkung verstärken, sollten aber nicht überdosiert werden.
  11. Wie wirken sich verschiedene Bodentypen auf die Krankheitsanfälligkeit von Gemüse aus?
    Verschiedene Bodentypen beeinflussen die Pflanzengesundheit erheblich, da sie Wasserspeicherung, Nährstoffverfügbarkeit und Mikroorganismenleben bestimmen. Schwere Tonböden neigen zur Staunässe, was Wurzelfäule und pilzliche Erkrankungen fördert. Sie erwärmen sich langsam und bieten ideale Bedingungen für bodenbürtige Krankheitserreger. Sandige Böden hingegen trocknen schnell aus, was Trockenstress verursacht und Pflanzen anfällig für sekundäre Infektionen macht. Sie sind jedoch besser durchlüftet, was Wurzelkrankheiten reduziert. Lehmböden bieten meist optimale Bedingungen mit guter Drainage und Nährstoffspeicherung. Saure Böden (pH unter 6) fördern bestimmte Pilzkrankheiten wie Kohlhernie, während alkalische Böden Eisenmangel und damit Pflanzenstress verursachen können. Humusreiche Böden mit aktivem Bodenleben unterdrücken natürlich viele Krankheitserreger durch Konkurrenz und antagonistische Mikroorganismen. Die Bodenverbesserung durch Kompost, Gründüngung und angepasste Bewirtschaftung ist daher grundlegend für die Pflanzengesundheit.
  12. Welche Mikroorganismen im Boden unterstützen die Pflanzengesundheit?
    Der Boden ist ein lebendiges Ökosystem mit Milliarden von Mikroorganismen, die entscheidend für die Pflanzengesundheit sind. Bakterien der Gattung Bacillus produzieren Antibiotika, die schädliche Pilze und Bakterien unterdrücken. Pseudomonas-Arten besiedeln Pflanzenwurzeln und schützen vor bodenbürtigen Krankheitserregern. Mykorrhiza-Pilze gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein, verbessern die Nährstoffaufnahme und stärken die Krankheitsresistenz. Actinomyceten sind bakterienähnliche Organismen, die den typischen Erdgeruch verursachen und starke antimikrobielle Substanzen produzieren. Rhizobien fixieren Stickstoff bei Leguminosen und fördern deren Gesundheit. Diese nützlichen Mikroorganismen werden durch organische Düngung, Kompostgaben und den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel gefördert. Eine hohe Biodiversität im Boden schafft natürliche Konkurrenz zu Krankheitserregern. Spezielle Bodenhilfsstoffe mit nützlichen Mikroorganismen können gezielt eingesetzt werden, um das Bodenleben zu aktivieren und die Pflanzengesundheit nachhaltig zu stärken.
  13. Wie beeinflusst das Pflanzenimmunsystem die Resistenz gegen Krankheiten?
    Pflanzen besitzen ein komplexes Immunsystem, das sich grundlegend von dem der Tiere unterscheidet, aber ebenso wirksam gegen Krankheitserreger schützt. Das pflanzliche Immunsystem besteht aus mehreren Verteidigungslinien: Zunächst bilden Cuticula und Zellwände physische Barrieren. Bei Pathogenbefall erkennen Rezeptorproteine die Eindringlinge und aktivieren Abwehrreaktionen. Die Pflanzen produzieren dann antimikrobielle Substanzen wie Phytoalexine, verstärken ihre Zellwände und können sogar befallene Zellen gezielt absterben lassen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Systemic Acquired Resistance (SAR) sorgt dafür, dass die gesamte Pflanze nach einem Befall widerstandsfähiger wird. Stress durch Trockenheit, Nährstoffmangel oder mechanische Verletzungen schwächt das Immunsystem erheblich. Natürliche Pflanzenstärkungsmittel können das Immunsystem aktivieren und die Resistenz erhöhen. Resistente Sorten haben genetisch verankerte Abwehrmechanismen, die sie weniger anfällig für spezifische Krankheitserreger machen.
  14. Welche biochemischen Prozesse laufen bei Pilzinfektionen in Pflanzen ab?
    Pilzinfektionen in Pflanzen lösen komplexe biochemische Abwehrreaktionen aus, die einem molekularen Krieg gleichen. Zunächst dringen Pilzsporen durch Stomata oder Verletzungen ein und keimen aus. Die Hyphen (Pilzfäden) scheiden Enzyme aus, die Pflanzenzellwände abbauen. Die Pflanze erkennt diese Pathogen-assoziierten molekularen Muster (PAMPs) durch spezielle Rezeptoren und aktiviert Abwehrreaktionen. Die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) startet, die pilzliche Strukturen schädigen können. Gleichzeitig werden Phytoalexine synthetisiert - antimikrobielle Verbindungen, die das Pilzwachstum hemmen. Die Zellwände werden durch Lignin- und Kallose-Einlagerungen verstärkt. Bei erfolgreichen Pathogenen können diese jedoch Detoxifikationsenzyme produzieren und Suppressoren ausscheiden, die die Pflanzenabwehr unterdrücken. Die hypersensitive Reaktion führt zum programmierten Zelltod befallener Bereiche, um eine Ausbreitung zu verhindern. Diese biochemischen Prozesse entscheiden über Erfolg oder Misserfolg der Infektion und bestimmen die Krankheitsresistenz.
  15. Wie stellt man Brennnesseljauche zur Pflanzenstärkung richtig her?
    Brennnesseljauche ist ein bewährtes, kostenloses Pflanzenstärkungsmittel, das jeder Gärtner selbst herstellen kann. Für die Herstellung werden frische Brennnesseln vor der Blüte gesammelt und grob zerkleinert. Das Verhältnis beträgt etwa 1 kg frische oder 200 g getrocknete Brennnesseln auf 10 Liter Wasser. Verwenden Sie möglichst Regenwasser und einen Kunststoff- oder Holzbehälter, da Metall korrodiert. Die Brennnesseln werden mit Wasser übergossen und an einem warmen, halbschattigen Platz aufgestellt. Eine Abdeckung mit Drahtgitter verhindert, dass Tiere hineinfallen, lässt aber Luft durch. Die Mischung wird täglich umgerührt und ist nach 10-14 Tagen fertig, wenn sie nicht mehr schäumt und dunkelbraun geworden ist. Der intensive Geruch lässt sich durch Zugabe von Steinmehl oder Baldrian reduzieren. Die fertige Jauche wird 1:10 mit Wasser verdünnt als Dünger oder 1:20 verdünnt als Pflanzenstärkungsmittel verwendet. Sie sollte binnen weniger Wochen verbraucht werden.
  16. Welche Gießtechnik verhindert am besten Pilzkrankheiten an Gemüsepflanzen?
    Die richtige Gießtechnik ist entscheidend für die Vorbeugung von Pilzkrankheiten, da viele Pilzerreger Feuchtigkeit auf Blättern benötigen. Gießen Sie grundsätzlich direkt an der Wurzel und vermeiden Sie es, das Laub zu benetzen. Verwenden Sie einen Gießkannenhals ohne Brause oder Tropfschläuche, die das Wasser gezielt an die Pflanzenbasis abgeben. Der beste Zeitpunkt ist der frühe Morgen zwischen 6 und 8 Uhr - so können eventuelle Wassertropfen schnell abtrocknen und die Verdunstung ist noch gering. Abends zu gießen ist ungünstig, da die Feuchtigkeit über Nacht bestehen bleibt und Pilzwachstum fördert. Gießen Sie seltener, dafür durchdringend, anstatt häufig oberflächlich zu wässern. Mulchen hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und reduziert die Gießfrequenz. Bei Tomaten, Gurken und anderen anfälligen Kulturen ist eine Überdachung ideal, um Regenwasser vom Laub fernzuhalten. Diese einfachen Maßnahmen reduzieren das Risiko für Pilzkrankheiten erheblich.
  17. Stimmt es, dass chemische Pflanzenschutzmittel immer wirksamer sind als biologische?
    Diese Annahme ist ein weit verbreiteter Mythos, der nicht der Realität entspricht. Die Wirksamkeit hängt stark vom spezifischen Problem, der Anwendung und den Umständen ab. Chemische Mittel wirken oft schneller und zeigen dramatische Soforteffekte, was als höhere Wirksamkeit wahrgenommen wird. Biologische Präparate arbeiten hingegen häufig präventiv oder unterstützend und benötigen Zeit für ihre Wirkung. Bei vielen Problemen sind biologische Mittel gleichwertig oder sogar überlegen: Bacillus thuringiensis gegen Raupen ist hochwirksam ohne Resistenzprobleme. Nützlinge bieten langfristige, nachhaltige Schädlingskontrolle. Kupferpräparate gegen Pilzkrankheiten sind seit Jahrhunderten bewährt. Chemische Mittel haben dagegen erhebliche Nachteile: Sie können Resistenzen fördern, Nützlinge schädigen, im Boden akkumulieren und Rückstände in Früchten hinterlassen. Die beste Strategie kombiniert biologische Grundmaßnahmen mit gezieltem Einsatz bei starkem Befall. Moderne biologische Präparate sind oft ebenso wirksam, aber umweltverträglicher und nachhaltiger in ihrer Wirkung.
  18. Welche Pflanzenkrankheiten treten regional unterschiedlich häufig auf?
    Klimatische Bedingungen, Bodenverhältnisse und lokale Anbautraditionen führen zu deutlichen regionalen Unterschieden bei Pflanzenkrankheiten. In feuchten Küstengebieten treten Pilzkrankheiten wie Kraut- und Braunfäule häufiger auf als in trockenen Binnenregionen. Falscher Mehltau ist in nebligen Tälern und Flusstälern problematischer als in windigen Höhenlagen. Mediterrane Regionen kämpfen vermehrt mit hitzeassoziierten Stress-Krankheiten und Virusübertragungen durch wärmeliebende Insekten. In kontinentalen Klimazonen mit starken Temperaturschwankungen sind bakterielle Welkekrankheiten häufiger. Bodenbürtige Krankheiten wie Kohlhernie treten verstärkt in Gebieten mit sauren Böden auf. Spezielle Erreger können regional etabliert sein: Verticillium-Welke ist in bestimmten Anbaugebieten endemisch. Auch die lokale Sortenvielfalt beeinflusst das Krankheitsspektrum - Monokulturen fördern spezifische Erreger. Klimawandel verschiebt diese Muster: Wärmeliebende Pathogene wandern nach Norden, während traditionelle Erreger in manchen Gebieten seltener werden. Lokales Wissen und angepasste Sorten sind daher besonders wertvoll.
  19. Was unterscheidet Pflanzenerkrankungen von Schädlingsbefall im Gemüsegarten?
    Pflanzenerkrankungen und Schädlingsbefall sind grundverschiedene Probleme mit unterschiedlichen Ursachen und Behandlungsansätzen. Krankheiten werden durch Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien oder Viren verursacht und zeigen sich durch Verfärbungen, Flecken, Fäulnis oder Wachstumsstörungen ohne sichtbare Verursacher. Schädlingsbefall hingegen wird durch sichtbare Tiere wie Insekten, Milben, Schnecken oder Nematoden verursacht. Die Symptome unterscheiden sich deutlich: Krankheiten zeigen systematische Muster wie kreisrunde Flecken oder gleichmäßige Verfärbungen, während Schädlinge oft Fraßspuren, Löcher oder unregelmäßige Schäden hinterlassen. Bei genauer Betrachtung sind meist die Verursacher oder ihre Spuren (Kot, Häutungsreste) sichtbar. Die Behandlung ist völlig verschieden: Gegen Krankheiten helfen Fungizide, bakterizide Mittel oder Hygienemaßnahmen. Schädlinge werden durch Insektizide, mechanische Barrieren oder Nützlinge bekämpft. Wichtig ist die richtige Diagnose, da falsche Behandlung wirkungslos bleibt und wertvolle Zeit kostet. Manchmal treten beide Probleme gleichzeitig auf, was die Diagnose erschwert.
  20. Wie grenzt man Nährstoffmangel von echten Pflanzenkrankheiten ab?
    Die Unterscheidung zwischen Nährstoffmangel und Krankheiten ist crucial für die richtige Behandlung, da beide ähnliche Symptome verursachen können. Nährstoffmangel zeigt meist systematische, gleichmäßige Muster: Stickstoffmangel verursacht gleichmäßige Gelbfärbung älterer Blätter, Phosphormangel führt zu purpurnen Verfärbungen, Eisenmangel zeigt sich als Gelbfärbung zwischen den Blattadern bei jungen Blättern. Diese Symptome entwickeln sich langsam und betreffen oft die ganze Pflanze gleichmäßig. Krankheiten hingegen zeigen unregelmäßige Flecken, beginnen meist lokal und breiten sich aus. Sie zeigen oft charakteristische Muster wie konzentrische Ringe oder Sporenbildung. Ein wichtiger Unterschied: Nährstoffmangel lässt sich durch entsprechende Düngung meist schnell beheben und die Symptome verschwinden bei neuen Blättern. Krankheitssymptome bleiben bestehen oder verschlechtern sich trotz Düngung. Eine Bodenanalyse kann Nährstoffmängel objektiv nachweisen. Bei Unsicherheit sollten verdächtige Pflanzenteile an Beratungsstellen geschickt werden. Oft treten beide Probleme kombiniert auf, da geschwächte Pflanzen anfälliger für Krankheiten sind.
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