Häufige Probleme beim Anbau von Süßkraut und ihre Lösungen

Süßkraut: Der natürliche Zuckerersatz mit Tücken

Süßkraut, auch als Stevia bekannt, gewinnt als Zuckeralternative an Popularität. Der Anbau dieser Pflanze kann jedoch herausfordernd sein.

Wissenswertes für Hobbygärtner

  • Stevia ist eine frostempfindliche Pflanze
  • Keimungsprobleme sind häufig
  • Optimale Wachstumsbedingungen sind wichtig
  • Richtige Pflege minimiert Anbauprobleme

Was ist Süßkraut (Stevia)?

Stevia rebaudiana, umgangssprachlich als Süßkraut bezeichnet, ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, genauer gesagt aus Paraguay und Brasilien. Die Blätter dieser Pflanze enthalten Glycoside, die bis zu 300-mal süßer als Zucker sind, dabei aber kalorienarm.

Besonderheiten der Süßkrautpflanze

Süßkraut wird etwa 30 bis 80 cm hoch und hat ovale, leicht gezahnte Blätter. Die Pflanze bildet kleine weiße Blüten, die in Rispen angeordnet sind. In ihrer Heimat ist Stevia mehrjährig, in unseren Breiten wird sie meist einjährig kultiviert oder muss frostgeschützt überwintert werden.

Vorteile des Anbaus von Süßkraut

Der Anbau von Süßkraut im eigenen Garten oder auf dem Balkon bietet zahlreiche Vorteile:

  • Natürlicher Zuckerersatz: Die Blätter können frisch oder getrocknet als Süßungsmittel verwendet werden.
  • Gesundheitliche Aspekte: Stevia hat keine Kalorien und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht.
  • Vielseitige Verwendung: Die Blätter eignen sich zum Süßen von Getränken, Backwaren und anderen Speisen.
  • Nachhaltigkeit: Selbst angebautes Süßkraut reduziert den Bedarf an industriell hergestellten Süßstoffen.
  • Gärtnerische Freude: Die Pflege der Pflanze kann eine befriedigende Beschäftigung sein.

Überblick über häufige Anbauprobleme

Trotz der Vorteile stellt der Anbau von Süßkraut Hobbygärtner vor einige Herausforderungen:

  • Keimungsprobleme: Stevia-Samen haben oft eine geringe Keimfähigkeit.
  • Frostempfindlichkeit: Die Pflanze verträgt keine Temperaturen unter 0°C.
  • Bewässerung: Sowohl Über- als auch Unterwässerung können problematisch sein.
  • Nährstoffmangel: Stevia benötigt spezifische Nährstoffe für optimales Wachstum.
  • Schädlinge und Krankheiten: Wie viele Pflanzen ist auch Süßkraut anfällig für bestimmte Plagen.

Keimungsprobleme bei Stevia

Die Keimung ist oft der erste Stolperstein beim Anbau von Süßkraut. Viele Hobbygärtner sind enttäuscht, wenn ihre Samen nicht oder nur spärlich keimen.

Ursachen für schlechte Keimung

Mehrere Faktoren können zu einer schlechten Keimung führen:

  • Alter der Samen: Frische Samen keimen besser als ältere.
  • Qualität der Samen: Minderwertige Samen haben eine geringere Keimfähigkeit.
  • Temperatur: Stevia-Samen benötigen Wärme zum Keimen.
  • Feuchtigkeit: Zu viel oder zu wenig Wasser kann die Keimung behindern.
  • Licht: Stevia-Samen sind Lichtkeimer und sollten nicht mit Erde bedeckt werden.

Optimale Keimbedingungen schaffen

Um die Keimung zu fördern, sollten folgende Bedingungen geschaffen werden:

  • Temperatur: Ideal sind 20-25°C.
  • Substrat: Verwenden Sie ein lockeres, gut durchlässiges Anzuchtsubstrat.
  • Feuchtigkeit: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
  • Licht: Stellen Sie die Aussaat hell, aber nicht in die pralle Sonne.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Keimung.

Lösungen für erfolgreiche Keimung

Um die Keimung zu verbessern, können Sie folgende Methoden anwenden:

  • Vorquellen: Legen Sie die Samen 24 Stunden in lauwarmes Wasser.
  • Stratifikation: Kühlen Sie die Samen für einige Tage im Kühlschrank.
  • Keimhilfen: Verwenden Sie spezielle Keimmatten oder Mini-Gewächshäuser.
  • Geduld: Stevia-Samen können bis zu drei Wochen zum Keimen brauchen.
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Frostempfindlichkeit von Süßkraut

Eine der größten Herausforderungen beim Anbau von Stevia in unseren Breiten ist ihre Frostempfindlichkeit. Dies erfordert besondere Aufmerksamkeit und Schutzmaßnahmen.

Warum Süßkraut frostempfindlich ist

Stevia stammt ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas. Dort ist die Pflanze ganzjährig Temperaturen über dem Gefrierpunkt ausgesetzt. Ihre Zellstruktur ist nicht darauf ausgelegt, Eisbildung zu widerstehen, was bei Frost zu irreparablen Schäden führt.

Schutzmaßnahmen gegen Frost

Um Ihre Stevia-Pflanzen vor Frost zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Topfkultur: Pflanzen Sie Stevia in Töpfe, die Sie bei Frostgefahr ins Haus holen können.
  • Vlies oder Folie: Decken Sie die Pflanzen bei Frostgefahr ab.
  • Winterquartier: Überwintern Sie die Pflanzen an einem hellen, kühlen Ort (5-10°C).
  • Mulchen: Eine dicke Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Kälte.
  • Standortwahl: Wählen Sie geschützte Plätze an Hauswänden oder unter Bäumen.

Anbau in kälteren Regionen

In Gebieten mit strengen Wintern ist der Anbau von Stevia eine besondere Herausforderung. Hier einige Tipps:

  • Einjähriger Anbau: Behandeln Sie Stevia als einjährige Pflanze und säen Sie jedes Jahr neu aus.
  • Gewächshaus: Nutzen Sie ein Gewächshaus oder einen Folientunnel für den Anbau.
  • Stecklinge: Ziehen Sie im Herbst Stecklinge, die Sie drinnen überwintern.
  • Sortenwahl: Wählen Sie robustere Sorten, die etwas kälteresistenter sind.
  • Mikroklima: Schaffen Sie geschützte Bereiche im Garten mit Windschutz und Wärmespeichern.

Mit diesen Kenntnissen und Methoden können Sie die Herausforderungen beim Anbau von Süßkraut bewältigen und Ihre eigene Ernte genießen.

Bewässerungsprobleme bei Süßkraut meistern

Die richtige Bewässerung ist für den erfolgreichen Anbau von Süßkraut (Stevia) entscheidend. Zu viel oder zu wenig Wasser kann die Pflanze erheblich schwächen und sogar zum Absterben führen. Betrachten wir die Anzeichen von Über- und Unterwässerung und wie Sie diese Probleme vermeiden können.

Anzeichen von Über- und Unterwässerung

Bei Überwässerung zeigen die Blätter oft gelbliche Verfärbungen und wirken welk, obwohl der Boden feucht ist. Die Wurzeln können faulen, was zu einem muffigen Geruch führt. Unterwässerung hingegen äußert sich durch trockene, braune Blattränder und ein allgemeines Erschlaffen der Pflanze.

Richtige Bewässerungstechniken

Stevia bevorzugt einen gleichmäßig feuchten, aber nicht durchnässten Boden. Gießen Sie am besten morgens und direkt an der Wurzel. Warten Sie, bis die obere Bodenschicht leicht angetrocknet ist, bevor Sie erneut gießen. In heißen Sommern kann dies bedeuten, dass Sie täglich wässern müssen.

Drainage und Bodenfeuchtigkeit optimieren

Um Staunässe zu vermeiden, ist eine gute Drainage unerlässlich. Mischen Sie dem Boden Sand oder Perlite bei, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Mulchen Sie die Oberfläche mit organischem Material, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Verdunstung zu reduzieren.

Nährstoffmangel bei Stevia erkennen und beheben

Süßkraut ist zwar keine besonders anspruchsvolle Pflanze, kann aber dennoch unter Nährstoffmangel leiden. Dies beeinträchtigt nicht nur das Wachstum, sondern auch den Geschmack und die Süße der Blätter.

Erkennen von Nährstoffmängeln

Stickstoffmangel zeigt sich durch gelbliche Verfärbungen der älteren Blätter, während bei Kaliummangel die Blattränder braun werden. Magnesiummangel führt zu Chlorose zwischen den Blattadern. Bei Eisenmangel vergilben zunächst die jüngeren Blätter.

Bodenanalyse und pH-Wert-Anpassung

Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über vorhandene Nährstoffe und den pH-Wert. Stevia gedeiht am besten bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Ist der Boden zu sauer, können Sie ihn mit Kalk anheben. Bei zu alkalischen Böden hilft die Zugabe von Schwefel oder saurem Torf.

Organische und anorganische Düngung

Für eine organische Düngung eignen sich gut verrotteter Kompost oder Hornspäne. Diese geben die Nährstoffe langsam ab und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur. Bei akutem Mangel können Sie auch zu anorganischen Düngern greifen. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene NPK-Zusammensetzung und folgen Sie den Dosierungsempfehlungen.

Schädlinge und Krankheiten bei Süßkraut bekämpfen

Obwohl Stevia relativ robust ist, kann sie von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Eine frühe Erkennung und schnelles Handeln sind hier wichtig für den Erfolg.

Häufige Schädlinge bei Süßkraut

Zu den häufigsten Plagegeistern zählen Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen. Blattläuse saugen an den Blättern und hinterlassen klebrige Absonderungen. Spinnmilben verursachen feine Gespinste und silbrige Flecken auf den Blättern. Weiße Fliegen sind an der Blattunterseite zu finden und führen zu Vergilbungen.

Typische Pflanzenkrankheiten

Mehltau zeigt sich als weißer, pudriger Belag auf den Blättern. Grauschimmel tritt besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit auf und führt zu braunen Flecken und Fäulnis. Wurzelfäule, oft durch Überwässerung begünstigt, äußert sich durch welke Blätter und verfaulte Wurzeln.

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Setzen Sie zunächst auf biologische Methoden. Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen helfen gegen Blattläuse. Knoblauch- oder Brennnesselsud wirkt vorbeugend gegen viele Schädlinge. Bei starkem Befall können Sie zu biologischen Pflanzenschutzmitteln greifen. Chemische Mittel sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen, da sie die Qualität der Stevia-Blätter beeinträchtigen können.

Beachten Sie: Vorbeugen ist besser als heilen. Achten Sie auf optimale Wachstumsbedingungen, ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen und regelmäßige Kontrollen. So bleiben Ihre Stevia-Pflanzen gesund und liefern süße Blätter für Ihre Küche.

Wachstumsprobleme bei Süßkraut verstehen und lösen

Beim Anbau von Süßkraut (Stevia) können verschiedene Wachstumsprobleme auftreten, die Gärtner vor Herausforderungen stellen. Hier erfahren Sie, wie Sie diese erkennen und beheben können.

Langsames oder gestörtes Wachstum

Wenn Ihre Stevia-Pflanzen nicht wie erwartet wachsen, könnte dies verschiedene Ursachen haben:

  • Ungeeigneter Standort: Stevia benötigt viel Sonnenlicht. Ein schattiger Platz führt zu schwachem Wuchs.
  • Falsche Bodenstruktur: Verdichteter oder zu schwerer Boden behindert das Wurzelwachstum.
  • pH-Wert-Probleme: Stevia bevorzugt leicht saure bis neutrale Böden (pH 6,0-7,0).
  • Temperaturschwankungen: Zu kühle Temperaturen verlangsamen das Wachstum erheblich.

Um das Wachstum zu verbessern, sollten Sie den Standort überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Lockern Sie den Boden auf und fügen Sie Kompost hinzu, um die Struktur zu verbessern. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über den pH-Wert geben.

Verbesserung der Wachstumsbedingungen

Für ein gutes Wachstum Ihrer Stevia-Pflanzen beachten Sie folgende Punkte:

  • Sonniger Standort: Mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich.
  • Bodenvorbereitung: Mischen Sie sandigen Lehmboden mit Kompost für gute Drainage.
  • Regelmäßige Bewässerung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
  • Düngung: Verwenden Sie einen ausgewogenen organischen Dünger alle 4-6 Wochen.
  • Temperatur: Günstig sind Tagestemperaturen zwischen 20-30°C.

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass Stevia besonders gut neben Tomaten oder Basilikum gedeiht. Diese Nachbarschaft scheint das Wachstum positiv zu beeinflussen – vielleicht probieren Sie das auch mal aus?

Beschneiden und Formgebung

Regelmäßiges Beschneiden fördert ein buschiges Wachstum und erhöht den Ertrag:

  • Entfernen Sie die Spitzen der Haupttriebe, wenn die Pflanze etwa 15 cm hoch ist.
  • Schneiden Sie regelmäßig die oberen 5-10 cm der Triebe ab, um die Verzweigung zu fördern.
  • Entfernen Sie gelbe oder braune Blätter, um Krankheiten vorzubeugen.
  • Vor der Blüte sollten Sie die Blütenknospen entfernen, um die Blattproduktion zu steigern.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Verwenden Sie scharfe, saubere Scheren, um Verletzungen der Pflanze zu minimieren. Nach dem Schnitt erholen sich die Pflanzen meist rasch und treiben kräftig aus.

Ernte- und Lagerungsprobleme bei Süßkraut meistern

Die richtige Ernte und Lagerung von Stevia ist wichtig für die Qualität und den Geschmack der Blätter. Hier einige Tipps, wie Sie typische Probleme vermeiden können.

Bestimmung des richtigen Erntezeitpunkts

Der beste Erntezeitpunkt ist kurz vor der Blüte, wenn der Zuckergehalt in den Blättern am höchsten ist:

  • Ernten Sie, wenn die Pflanze etwa 30-40 cm hoch ist.
  • Die besten Ergebnisse erzielen Sie am frühen Morgen nach der Taubildung.
  • Achten Sie auf die Blattfarbe: Dunkelgrüne Blätter haben den höchsten Süßstoffgehalt.
  • Vermeiden Sie die Ernte nach Regenfällen, da der Süßstoffgehalt dann geringer ist.

In meinem Garten habe ich beobachtet, dass die Pflanzen etwa alle 6-8 Wochen erntereif sind. Das kann aber je nach Klima und Standort variieren.

Korrekte Erntetechniken

Um die Pflanzen nicht zu schädigen und eine gute Qualität zu erzielen, beachten Sie folgende Punkte:

  • Schneiden Sie ganze Stängel etwa 10-15 cm über dem Boden ab.
  • Verwenden Sie saubere, scharfe Scheren oder ein Messer.
  • Ernten Sie nicht mehr als 2/3 der Pflanze, damit sie sich regenerieren kann.
  • Sortieren Sie beschädigte oder verfärbte Blätter aus.

Nach der Ernte treiben die Pflanzen meist schnell wieder aus. In guten Jahren konnte ich bis zu vier Ernten pro Saison einfahren.

Lagerung und Konservierung von Süßkraut

Um den Süßstoffgehalt und die Qualität der Stevia-Blätter zu erhalten, sind folgende Methoden bewährt:

  • Trocknen: Binden Sie die Stängel zu Bündeln und hängen Sie sie kopfüber an einem luftigen, dunklen Ort auf.
  • Gefrieren: Blanchieren Sie die Blätter kurz, trocknen Sie sie ab und frieren Sie sie ein.
  • Pulverisieren: Mahlen Sie getrocknete Blätter zu feinem Pulver für längere Haltbarkeit.
  • Frisch aufbewahren: Wickeln Sie die Stängel in ein feuchtes Tuch und lagern Sie sie im Kühlschrank für bis zu einer Woche.

Ein Trick, den ich gerne anwende: Ich fülle getrocknete Blätter in luftdichte Gläser und bewahre diese an einem kühlen, dunklen Ort auf. So bleiben sie bis zu einem Jahr aromatisch.

Vermehrungsprobleme bei Stevia lösen

Die Vermehrung von Stevia kann manchmal knifflig sein. Hier erfahren Sie, wie Sie typische Probleme umgehen und gute Ergebnisse erzielen können.

Schwierigkeiten bei der Stecklingsvermehrung

Die Vermehrung über Stecklinge ist bei Stevia oft erfolgversprechender als die Aussaat. Dennoch können Probleme auftreten:

  • Fäulnis: Verwenden Sie steriles Substrat und vermeiden Sie Staunässe.
  • Mangelnde Wurzelbildung: Tauchen Sie die Stecklinge in Bewurzelungshormon.
  • Austrocknung: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit hoch, z.B. mit einer Plastikhaube.
  • Zu kalte Temperaturen: Sorgen Sie für Bodentemperaturen um 20-25°C.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Stecklinge von gesunden Mutterpflanzen im späten Frühling die besten Chancen haben.

Probleme bei der Samenvermehrung

Die Anzucht aus Samen kann herausfordernd sein, da Stevia-Samen oft eine geringe Keimfähigkeit aufweisen:

  • Niedrige Keimrate: Verwenden Sie frisches Saatgut und säen Sie dünn aus.
  • Langsame Keimung: Rechnen Sie mit 10-15 Tagen bis zur Keimung.
  • Empfindliche Keimlinge: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
  • Schwache Sämlinge: Sorgen Sie für ausreichend Licht, eventuell mit Pflanzenlampen.

Ein Tipp aus meinem Garten: Ich streue die winzigen Samen auf feuchtes Küchenpapier und decke sie mit einer Glasplatte ab. So kann ich die Feuchtigkeit besser kontrollieren.

Erfolgreiche Vermehrungsmethoden

Um Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Vermehrung zu erhöhen, probieren Sie folgende Methoden:

  • Stecklinge im Wasser: Stellen Sie Stecklinge in Wasser und wechseln Sie es regelmäßig.
  • Teilung: Teilen Sie ältere Pflanzen im Frühjahr vorsichtig.
  • Ableger: Biegen Sie einen Zweig zum Boden und bedecken Sie ihn mit Erde.
  • Hydrokultur: Ziehen Sie Stecklinge in einem Hydrokultursystem.

Mein persönlicher Favorit ist die Stecklingsvermehrung in einem Mix aus Perlit und Kokoserde. Diese Methode hat bei mir bisher die besten Ergebnisse geliefert.

Mit diesen Tipps und etwas Geduld werden Sie bald Ihre eigenen Stevia-Pflanzen erfolgreich vermehren können. Denken Sie daran: Jeder Garten ist anders, und manchmal braucht es ein bisschen Experimentierfreude, um die passende Methode für Ihren grünen Daumen zu finden.

Standortprobleme beim Süßkrautanbau

Auswirkungen von zu viel oder zu wenig Sonnenlicht

Süßkraut benötigt für optimales Wachstum viel Sonne. Zu wenig Licht führt zu schwachem Wuchs und geringerer Blattproduktion. Andererseits kann zu viel direkte Sonneneinstrahlung, besonders in heißen Sommern, die zarten Blätter verbrennen. Ein halbschattiger Standort mit morgendlicher Sonne und Nachmittagsschatten ist oft ideal.

Windschutz und Mikroklima

Starker Wind kann Süßkrautpflanzen austrocknen und sogar Stängel abknicken. Ein geschützter Standort, etwa an einer Hauswand oder hinter einer Hecke, begünstigt das Wachstum. In windigen Gegenden empfiehlt sich zusätzlich das Anbringen von Windschutznetzen.

Anbau in Töpfen vs. Freiland

Der Topfanbau ermöglicht mehr Kontrolle über Standortbedingungen und das Umstellen der Pflanzen bei Bedarf. Allerdings trocknen Töpfe schneller aus und benötigen häufigeres Gießen. Im Freiland haben die Wurzeln mehr Platz sich auszubreiten, was zu kräftigeren Pflanzen führt. Hier ist jedoch die Kontrolle über Bodenbedingungen schwieriger.

Saisonale Herausforderungen beim Süßkrautanbau

Überwinterung von Süßkraut

Süßkraut ist frostempfindlich und überlebt den Winter in unseren Breiten meist nicht im Freien. Topfpflanzen sollten vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Im Freiland kann man versuchen, die Pflanzen mit Vlies oder Stroh abzudecken. Eine andere Möglichkeit ist, Stecklinge zu schneiden und diese frostfrei zu überwintern.

Sommerliche Hitzeprobleme

Extreme Sommerhitze kann Süßkraut stressen. Die Pflanzen reagieren mit welken Blättern und verringertem Wachstum. Regelmäßiges Gießen, am besten morgens oder abends, und Mulchen des Bodens helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren. Bei Topfpflanzen kann ein vorübergehendes Umstellen an einen schattigeren Ort sinnvoll sein.

Anpassung der Pflege an die Jahreszeiten

Im Frühjahr beginnt man mit dem Düngen, um das Wachstum anzuregen. Sommers ist regelmäßiges Gießen wichtig, während im Herbst die Wassergaben reduziert werden können. Vor dem Winter empfiehlt sich ein Rückschnitt, um die Pflanze auf die Ruhephase vorzubereiten.

Süßer Erfolg trotz Herausforderungen

Der Anbau von Süßkraut hat seine Tücken, doch mit den richtigen Maßnahmen lassen sich die meisten Probleme bewältigen. Ein sonniger, windgeschützter Platz mit lockerer, gut drainierter Erde bildet die Grundlage für gesunde Pflanzen.

Regelmäßige Beobachtung hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Ob Topf oder Freiland - beide Anbaumethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Probieren Sie beide Varianten aus, um herauszufinden, was in Ihrem Garten am besten funktioniert.

Die saisonalen Herausforderungen erfordern etwas Planung und Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Vorbereitung auf Winter und Sommer können Sie Ihre Süßkrautpflanzen jedoch über viele Monate hinweg genießen. Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig, und manchmal braucht es etwas Zeit, bis man die optimalen Bedingungen gefunden hat.

Zukunftsausblick: Neue Ansätze im Süßkrautanbau

Die Forschung arbeitet an der Verbesserung von Anbaumethoden und der Entwicklung robusterer Sorten. Neue Techniken wie vertikale Gärten oder hydroponische Systeme könnten den Anbau von Süßkraut in Zukunft erleichtern. Auch die Züchtung frostresistenterer Varianten wird untersucht.

Der Anbau von Süßkraut ist eine lohnende Erfahrung. Mit etwas Hingabe und den richtigen Kniffen werden Sie schon bald Ihre eigene Ernte einfahren können. Beginnen Sie mit der Gartenarbeit - Ihr persönlicher Vorrat an natürlichem Süßstoff wartet darauf, von Ihnen kultiviert zu werden!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Warum keimt mein Stevia-Saatgut nicht oder nur sehr schlecht?
    Schlechte Keimung bei Stevia-Saatgut hat meist mehrere Ursachen: Alter und Qualität der Samen spielen eine entscheidende Rolle, da ältere oder minderwertige Samen eine geringere Keimfähigkeit aufweisen. Stevia-Samen benötigen konstante Wärme (20-25°C), gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe und sind Lichtkeimer - sie dürfen nicht mit Erde bedeckt werden. Zusätzlich ist eine hohe Luftfeuchtigkeit förderlich. Zur Verbesserung können Sie die Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen, spezielle Anzuchtsubstrate verwenden und Mini-Gewächshäuser einsetzen. Geduld ist wichtig, da Stevia-Samen bis zu drei Wochen zum Keimen brauchen können. Bei wiederkehrenden Problemen sollten Sie frisches, qualitativ hochwertiges Saatgut verwenden.
  2. Wie schütze ich Süßkraut vor Frost und niedrigen Temperaturen?
    Süßkraut stammt aus tropischen Gebieten und ist extrem frostempfindlich - bereits Temperaturen um 0°C können die Pflanze irreparabel schädigen. Für wirksamen Schutz kultivieren Sie Stevia am besten in Töpfen, die bei Frostgefahr ins Haus geholt werden können. Im Freiland helfen Vlies- oder Folienabdeckungen als kurzfristige Schutzmaßnahme. Zur Überwinterung eignet sich ein helles, kühles Winterquartier bei 5-10°C. Eine dicke Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Bodenfrost. In kalten Regionen ist die Kultivierung als einjährige Pflanze oft praktischer, alternativ können Sie im Herbst Stecklinge nehmen und diese frostfrei überwintern. Gewächshäuser oder Folientunnel ermöglichen auch in kühleren Gebieten eine mehrjährige Kultivierung.
  3. Welche Bewässerungsfehler führen zu Problemen beim Stevia-Anbau?
    Die häufigsten Bewässerungsfehler bei Stevia sind Überwässerung und Staunässe, die zu Wurzelfäule und gelben, welken Blättern trotz feuchter Erde führen. Ein muffiger Geruch deutet auf Wurzelprobleme hin. Unterwässerung zeigt sich durch trockene, braune Blattränder und erschlaffte Pflanzen. Stevia bevorzugt gleichmäßig feuchte, aber niemals durchnässte Böden. Gießen Sie am besten morgens direkt an der Wurzel und warten Sie, bis die obere Bodenschicht leicht angetrocknet ist. In heißen Sommern kann tägliches Gießen nötig sein. Für optimale Drainage mischen Sie dem Boden Sand oder Perlite bei und mulchen die Oberfläche mit organischem Material. Vermeiden Sie das Gießen auf die Blätter, da dies Pilzkrankheiten fördern kann.
  4. Warum bildet meine Stevia-Pflanze kleine weiße Blüten in Rispen?
    Die Bildung kleiner weißer Blüten in Rispen ist ein natürlicher Entwicklungsprozess von Stevia rebaudiana und zeigt, dass die Pflanze ihre Geschlechtsreife erreicht hat. Diese Blütenbildung tritt normalerweise ab einer gewissen Pflanzengröße und unter günstigen Wachstumsbedingungen auf. Für Hobbygärtner, die die süßen Blätter ernten möchten, ist die Blüte jedoch ungünstig, da die Pflanze dann ihre Energie in die Samenproduktion statt in die Blattbildung steckt. Der Süßstoffgehalt in den Blättern nimmt während der Blüte ab. Daher sollten Sie die Blütenknospen regelmäßig entfernen (ausknipsen), um die Blattproduktion zu fördern und den höchsten Süßstoffgehalt zu erhalten. Dies regt gleichzeitig das buschige Wachstum an und verlängert die Ernteperiode der aromatischen Blätter.
  5. Wie beeinflusst die Herkunft aus Paraguay die Anbauanforderungen von Süßkraut?
    Die Herkunft von Stevia rebaudiana aus Paraguay und den tropischen/subtropischen Regionen Südamerikas prägt ihre Anbauanforderungen erheblich. In ihrer Heimat ist die Pflanze ganzjährig Temperaturen über dem Gefrierpunkt, hoher Luftfeuchtigkeit und intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Dies erklärt ihre extreme Frostempfindlichkeit in unseren Breiten - ihre Zellstruktur ist nicht für Eisbildung ausgelegt. Die Pflanze benötigt warme Temperaturen (20-30°C), viel Sonnenlicht und hohe Luftfeuchtigkeit für optimales Wachstum. In Paraguay wächst Stevia als mehrjährige Staude, während sie in Deutschland meist einjährig kultiviert oder frostgeschützt überwintert werden muss. Die natürlichen Bodenverhältnisse in Paraguay sind durchlässig und nährstoffreich, was die Präferenz für gut drainierte, kompostierte Böden erklärt. Diese Herkunft macht auch verständlich, warum Stevia in Gewächshäusern oder sehr geschützten, warmen Standorten am besten gedeiht.
  6. Worin unterscheidet sich Stevia als Zuckerersatz von anderen Süßungsmitteln?
    Stevia unterscheidet sich grundlegend von anderen Süßungsmitteln durch seinen natürlichen Ursprung als Pflanzenextrakt. Während künstliche Süßstoffe wie Aspartam oder Saccharin chemisch hergestellt werden, stammt die Süße von Stevia aus natürlichen Glycosiden der Stevia-Blätter. Diese Steviol-Glycoside sind bis zu 300-mal süßer als Zucker, enthalten aber keine Kalorien und beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht, was besonders für Diabetiker vorteilhaft ist. Im Gegensatz zu Zucker führt Stevia nicht zu Karies. Der Geschmack kann jedoch leicht bitter oder lakritzartig sein, was nicht jeder schätzt. Andere natürliche Süßstoffe wie Xylit oder Erythrit sind Zuckeralkohole mit geringerer Süßkraft, während Stevia eine viel höhere Süßintensität aufweist. Ein weiterer Vorteil ist die Hitzebeständigkeit von Stevia, die es zum Backen geeignet macht.
  7. Was ist der Unterschied zwischen natürlichem Süßstoff und pflanzlichem Süßstoff bei Stevia?
    Bei Stevia sind die Begriffe "natürlicher Süßstoff" und "pflanzlicher Süßstoff" eng verwandt, aber nicht identisch. "Pflanzlicher Süßstoff" bezieht sich spezifisch darauf, dass Stevia aus der Stevia rebaudiana-Pflanze gewonnen wird - es ist also definitiv pflanzlichen Ursprungs. "Natürlicher Süßstoff" ist ein breiterer Begriff, der bedeutet, dass der Süßstoff nicht künstlich synthetisiert wurde. Bei Stevia hängt die "Natürlichkeit" vom Verarbeitungsgrad ab: Ganze getrocknete Stevia-Blätter oder einfache wässrige Extrakte gelten als vollständig natürlich. Hochreine Steviol-Glycoside, die industriell isoliert und gereinigt werden, sind zwar aus natürlichen Quellen gewonnen, aber verarbeitet. Die EU-Zulassung bezieht sich auf diese gereinigten Steviol-Glycoside (E960). Selbst angebaute und getrocknete Stevia-Blätter sind die natürlichste Form, während kommerzielle Stevia-Produkte verschiedene Reinheitsgrade aufweisen können.
  8. Welche Glycoside machen Stevia-Blätter bis zu 300-mal süßer als Zucker?
    Die extreme Süße von Stevia-Blättern stammt hauptsächlich von vier Steviol-Glycosiden: Steviosid, Rebaudiosid A, Rebaudiosid C und Dulcosid A. Rebaudiosid A ist das wichtigste und am besten schmeckende Glycosid mit der höchsten Süßkraft und dem geringsten bitteren Nachgeschmack. Steviosid ist das häufigste Glycosid in den Blättern, hat aber einen stärkeren bitteren Nachgeschmack. Rebaudiosid C und weitere Rebaudioside (D, E, F) tragen ebenfalls zur Süße bei, kommen aber in geringeren Konzentrationen vor. Diese Glycoside sind natürliche Verbindungen, die die Pflanze vermutlich als Schutz vor Fraßfeinden entwickelt hat. Der Gehalt an diesen Glycosiden variiert je nach Sorte, Anbaubedingungen, Erntezeitpunkt und sogar Tageszeit. Die höchsten Konzentrationen finden sich kurz vor der Blüte und bei optimalen Wachstumsbedingungen. Kommerzielle Stevia-Extrakte werden oft standardisiert, um einen bestimmten Gehalt an Rebaudiosid A zu gewährleisten.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Stevia-Saatgut für den Hobbygarten kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Stevia-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Kräuter- und Gemüsesaatgut konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten oft eine gute Auswahl an Stevia-Samen mit detaillierten Anbauhinweisen und Qualitätsgarantie. Achten Sie beim Kauf auf das Erntedatum der Samen, da frisches Saatgut deutlich bessere Keimraten aufweist. Seriöse Anbieter geben Informationen zur Keimfähigkeit, Herkunft und Sorte an. Bio-zertifiziertes Saatgut gewährleistet pestizidfreie Anzucht. Vermeiden Sie extrem billige Angebote, da diese oft minderwertige oder alte Samen enthalten. Gute Fachhändler bieten auch Beratung zu Aussaatzeiten und Anbautipps. Alternativ können Sie auch Jungpflanzen erwerben, die eine sicherere Option für Anfänger darstellen. Lokale Gärtnereien führen manchmal saisonal Stevia-Pflanzen, aber die Sortenauswahl ist meist begrenzt.
  10. Welches Anzuchtsubstrat eignet sich am besten für Süßkraut-Stecklinge?
    Für Süßkraut-Stecklinge eignet sich am besten ein lockeres, gut durchlässiges Anzuchtsubstrat, das gleichzeitig Feuchtigkeit speichert ohne zu vernässen. Eine bewährte Mischung besteht aus Kokoserde und Perlite im Verhältnis 1:1, da diese Kombination optimale Drainage und Belüftung bietet. Alternativ funktioniert eine Mischung aus Anzuchterde, Sand und Vermiculite sehr gut. Reine Perlite oder ein Perlit-Kokoserde-Gemisch haben sich in der Praxis als besonders erfolgreich erwiesen. Das Substrat sollte steril sein, um Pilzinfektionen zu vermeiden - daher sind handelsübliche Anzuchtsubstrate oft die bessere Wahl als selbst gemischte Erde. Die pH-Werte sollten neutral bis leicht sauer sein (6,0-7,0). Wichtig ist, dass das Substrat nach dem Gießen überschüssiges Wasser schnell abfließen lässt, aber dennoch genügend Feuchtigkeit für die Wurzelbildung behält. Sterilisierte Blumenerde, mit Sand aufgelockert, ist eine kostengünstige Alternative für Hobbygärtner.
  11. Welche Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit bei Nährstoffmangel von Stevia?
    Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für die Nährstoffversorgung von Stevia und beeinflusst sowohl die Nährstoffverfügbarkeit als auch deren Aufnahme durch die Pflanze. Verdichtete, schwere Lehmböden behindern die Wurzelentwicklung und führen zu schlechter Nährstoffaufnahme, während zu sandige Böden Nährstoffe schnell auswaschen. Der optimale Boden für Stevia ist ein lockerer, humusreicher Lehmboden mit guter Drainage. Die Bodenstruktur beeinflusst direkt die Mikroorganismen-Aktivität, die für die Nährstoffmobilisierung wichtig ist. Staunässe führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich und verhindert die Nährstoffaufnahme, selbst wenn genügend Nährstoffe vorhanden sind. Ein ausgewogenes Verhältnis von Luft- und Wasserporen im Boden ist essentiell. Organische Substanz wie Kompost verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern stellt auch langsam verfügbare Nährstoffe bereit. Eine Bodenanalyse hilft, Defizite zu identifizieren und gezielt zu korrigieren.
  12. Wie wirkt sich die pH-Wert-Veränderung des Bodens auf das Stevia-Wachstum aus?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen erheblichen Einfluss auf das Stevia-Wachstum, da er die Nährstoffverfügbarkeit direkt steuert. Stevia gedeiht optimal bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 - in diesem leicht sauren bis neutralen Bereich sind die meisten Nährstoffe gut verfügbar. Bei zu sauren Böden (pH unter 6,0) können Aluminium und Mangan in toxischen Konzentrationen freigesetzt werden, während wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium schlechter verfügbar sind. Dies führt zu Wachstumsstörungen und Vergilbungen. Bei zu alkalischen Böden (pH über 8,0) werden Eisen, Mangan und Zink schlecht verfügbar, was zu Chlorose und schwachem Wachstum führt. Der pH-Wert beeinflusst auch die Mikroorganismen-Aktivität im Boden - bei extremen Werten wird die biologische Aktivität reduziert, was die natürliche Nährstofffreisetzung behindert. Eine regelmäßige pH-Messung und gegebenenfalls Korrektur mit Kalk (bei zu sauer) oder Schwefel (bei zu alkalisch) ist wichtig für gesunde Stevia-Pflanzen.
  13. Warum entwickeln sich Blattläuse und Spinnmilben besonders gerne auf Süßkraut?
    Blattläuse und Spinnmilben werden von Stevia-Pflanzen aus mehreren Gründen besonders angezogen. Die süßen Glycoside in den Blättern machen Stevia zu einer attraktiven Nahrungsquelle für saugende Schädlinge. Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und werden durch die zuckerhaltigen Verbindungen angelockt. Die meist weichen, saftigen Blätter von Stevia bieten zudem ideale Bedingungen für die Schädlinge. Spinnmilben bevorzugen trockene, warme Bedingungen und entwickeln sich besonders bei niedriger Luftfeuchtigkeit explosionsartig - genau die Bedingungen, die oft in Gewächshäusern oder bei Topfkultur herrschen. Stress-geschwächte Pflanzen durch Wassermangel, Überdüngung oder suboptimale Standortbedingungen sind besonders anfällig. Die dichte Belaubung von Stevia schafft außerdem ein günstiges Mikroklima für diese Schädlinge. Vorbeugend helfen regelmäßige Kontrollen, optimale Kulturführung und das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit bei Zimmerkulturen.
  14. Welche biologischen Mechanismen stehen hinter der Mehltau-Anfälligkeit bei Stevia?
    Die Mehltau-Anfälligkeit von Stevia basiert auf mehreren biologischen Faktoren, die diese Pilzerkrankung begünstigen. Echter Mehltau (Erysiphaceae) befällt bevorzugt junge, weiche Pflanzengewebe mit dünner Cuticula - genau das, was Stevia-Blätter charakterisiert. Die Pilzsporen keimen direkt auf der Blattoberfläche und bilden Haustorien, die in die Epidermiszellen eindringen. Hohe Luftfeuchtigkeit bei gleichzeitig warmen Temperaturen (20-25°C) schafft ideale Bedingungen für die Sporenkeimung und Pilzentwicklung. Dichter Pflanzenstand mit schlechter Luftzirkulation verstärkt das Problem, da die Blätter langsamer abtrocknen. Stickstoffüberdüngung macht das Gewebe weicher und anfälliger. Der Pilz schwächt die Photosynthese durch den weißen Belag auf den Blättern und kann bei starkem Befall zum Blattfall führen. Stevia's natürliche Abwehrmechanismen sind gegen diese speziellen Pilzarten oft unzureichend ausgeprägt, was die hohe Anfälligkeit erklärt. Vorbeugung durch gute Belüftung und mäßige Stickstoffversorgung ist daher essentiell.
  15. Wie lässt sich die Stecklingsvermehrung von Süßkraut in der Praxis durchführen?
    Die Stecklingsvermehrung von Süßkraut ist praktischer und erfolgreicher als die Samenaussaat. Schneiden Sie im späten Frühjahr oder Sommer 8-10 cm lange Triebspitzen von gesunden Mutterpflanzen. Entfernen Sie die unteren Blätter und kürzen Sie die oberen um die Hälfte, um die Verdunstung zu reduzieren. Tauchen Sie die Schnittfläche in Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu fördern. Stecken Sie die Stecklinge in ein durchlässiges Substrat aus Perlit-Kokoserde-Mischung oder sterilisierter Anzuchterde. Wichtig ist konstante Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe und eine hohe Luftfeuchtigkeit - decken Sie die Stecklinge mit durchsichtigen Plastikbeuteln ab oder verwenden Sie ein Mini-Gewächshaus. Die optimale Temperatur liegt bei 20-25°C. Nach 2-3 Wochen sollten sich erste Wurzeln bilden. Alternativ können Sie Stecklinge in Wassergläsern bewurzeln, dabei das Wasser regelmäßig wechseln. Nach erfolgreicher Bewurzelung pflanzen Sie die Jungpflanzen in normale Blumenerde um.
  16. Welche Drainage-Methoden verhindern Staunässe bei Topf-Stevia effektiv?
    Effektive Drainage ist bei Topf-Stevia essentiell, da Staunässe schnell zu Wurzelfäule führt. Wählen Sie Töpfe mit mehreren Drainagelöchern am Boden - bei großen Töpfen sollten diese mindestens 1 cm Durchmesser haben. Eine 3-5 cm dicke Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben am Topfboden verhindert das Verstopfen der Löcher und gewährleistet guten Wasserabfluss. Legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies über die Drainageschicht, damit sich Erde und Drainage nicht vermischen. Verbessern Sie die Erdmischung durch Beimischung von Perlite, grobem Sand oder feinem Kies - etwa 20-30% des Volumens. Kokoserde-basierte Substrate haben natürlich bessere Drainage als reine Blumenerde. Verwenden Sie Untersetzer nur bei akutem Wassermangel und entfernen Sie überschüssiges Wasser nach 30 Minuten. Bei wertvollen Pflanzen können Sie den Topf in einen größeren Übertopf mit Drainagefüllung stellen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Drainagelöcher auf Verstopfungen.
  17. Stimmt es, dass Stevia-Blätter bei Regen weniger süß werden?
    Ja, das stimmt tatsächlich - Stevia-Blätter verlieren nach Regenfällen einen Teil ihrer Süßkraft. Dieser Effekt hat mehrere wissenschaftliche Erklärungen: Die wasserlöslichen Glycoside, die für die Süße verantwortlich sind, können bei anhaltenden Regenfällen teilweise ausgewaschen werden. Zusätzlich verdünnt der erhöhte Wassergehalt in den Blättern die Konzentration der Süßstoffe. Die Pflanze lagert bei hoher Wasserversorgung mehr Wasser in den Blättern ein, was die relative Konzentration der Steviol-Glycoside reduziert. Gleichzeitig kann intensive Bewässerung den Stoffwechsel der Pflanze verändern und die Synthese der Süßstoffe beeinträchtigen. Dieser Effekt ist jedoch meist nur temporär - nach einigen trockenen Tagen steigt die Süßkraft wieder an. Für die Ernte sollten Sie daher möglichst trockene Perioden wählen, idealerweise am frühen Morgen nach einer regenfreien Nacht. Der Süßstoffgehalt ist bei moderatem Wasserstress oft am höchsten, da die Pflanze dann die Glycoside als Schutzverbindungen konzentriert.
  18. Unterscheiden sich die Anbauanforderungen von Stevia in verschiedenen deutschen Klimazonen?
    Ja, die Anbauanforderungen von Stevia unterscheiden sich durchaus zwischen den verschiedenen deutschen Klimazonen. In milderen Regionen wie dem Rheinland oder Süddeutschland kann Stevia länger im Freien kultiviert werden und die Vegetationsperiode ist ausgedehnter. Hier ist sogar eine Überwinterung im Freien mit gutem Winterschutz manchmal möglich. In nördlicheren und kontinentaleren Gebieten wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern beginnt die Frostgefahr früher und dauert länger, was eine frühere Einwinterung oder den Anbau als einjährige Pflanze erfordert. Küstenregionen profitieren von ausgeglicheneren Temperaturen, müssen aber mit höherer Luftfeuchtigkeit und Windbelastung rechnen. In Gebirgsregionen sind die Temperaturschwankungen größer und die Vegetationsperiode kürzer. Generell erfordern nördlichere und höhere Lagen mehr Schutzmaßnahmen, häufigeren Einsatz von Gewächshäusern oder Folientunneln und eine angepasste Sortenauswahl. Die Bewässerungsfrequenz variiert je nach regionaler Niederschlagsverteilung erheblich.
  19. Was unterscheidet Süßblatt von Honigkraut als alternative Bezeichnungen für Stevia?
    "Süßblatt" und "Honigkraut" sind beides deutsche Trivialbezeichnungen für Stevia rebaudiana, unterscheiden sich jedoch in ihrer regionalen Verwendung und botanischen Präzision. "Süßblatt" ist die direktere und häufigere deutsche Übersetzung, die den Hauptnutzen der Pflanze - die süßen Blätter - beschreibt. Diese Bezeichnung wird in der deutschsprachigen Gartenliteratur und im Handel am häufigsten verwendet. "Honigkraut" betont mehr den aromatischen, honigähnlichen Geschmack und wird teilweise regional bevorzugt, ist aber weniger verbreitet. Botanisch gesehen bezeichnen beide Begriffe dieselbe Pflanze (Stevia rebaudiana), können aber manchmal zu Verwechslungen führen, da "Honigkraut" auch für andere süß schmeckende Pflanzen verwendet wird. "Süßkraut" ist ebenfalls gebräuchlich und wahrscheinlich der präziseste deutsche Begriff. In der praktischen Verwendung sind die Unterschiede minimal - alle Begriffe beziehen sich auf dieselbe Pflanze mit identischen Anbauanforderungen. Die Wahl der Bezeichnung ist oft eine Frage der regionalen Gewohnheit oder persönlichen Vorliebe.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Stevia rebaudiana und anderen Korbblütlern?
    Stevia rebaudiana unterscheidet sich von anderen Korbblütlern (Asteraceae) hauptsächlich durch ihre einzigartigen Steviol-Glycoside, die für die extreme Süßkraft verantwortlich sind - diese Verbindungen kommen in dieser Konzentration bei keinem anderen Korbblütler vor. Während viele Asteraceae ätherische Öle oder Bitterstoffe enthalten, produziert Stevia diese süßen Glycoside als besondere Anpassung. Morphologisch ist Stevia eine relativ kleinwüchsige, krautige Staude mit ovalen, leicht gezähnten Blättern, während andere Korbblütler sehr diverse Wuchsformen zeigen - von Gänseblümchen bis zu Sonnenblumen. Die weißen Blüten von Stevia sind unscheinbar und in Rispen angeordnet, im Gegensatz zu den oft auffälligen Blütenständen anderer Familienmitglieder. Ökologisch ist Stevia ursprünglich auf die spezifischen Bedingungen Paraguays angepasst, was ihre Frostempfindlichkeit erklärt. Andere heimische Korbblütler wie Löwenzahn oder Kamille sind deutlich robuster. Die Familie-typischen Merkmale wie die Blütenstandsform teilt Stevia dennoch mit allen anderen Asteraceae.
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