Johanniskrautöl selbst herstellen: Schritt für Schritt

Johanniskrautöl: Ein unterschätztes Wundermittel aus dem Garten

Johanniskrautöl ist ein faszinierendes Naturheilmittel mit einer langen Tradition. Seine Herstellung ist einfach, erfordert aber Geduld und Sorgfalt - zwei Eigenschaften, die uns Gärtnern ja nicht fremd sind.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine heilkräftige Pflanze mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten
  • Das Öl wird durch Mazeration der Blüten gewonnen - ein spannender Prozess, den ich Ihnen gleich näher erkläre
  • Es hat vermutlich entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften
  • Die Herstellung dauert etwa 4-6 Wochen - Geduld ist also gefragt
  • Qualitativ hochwertiges Öl hat eine intensive rote Färbung - ein faszinierender Anblick

Was genau ist Johanniskraut?

Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine wunderschöne, gelb blühende Heilpflanze, die in der Volksmedizin seit Jahrhunderten geschätzt wird. Sie gedeiht prächtig an sonnigen Standorten und erfreut uns mit ihrer Blüte von Juni bis August. Der Name leitet sich übrigens vom Johannistag (24. Juni) ab, um den herum die Pflanze zu blühen beginnt - ein schönes Beispiel dafür, wie eng Pflanzenwelt und Kultur miteinander verwoben sind.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Hypericin und Hyperforin. Diese Substanzen verleihen dem Johanniskrautöl seine charakteristische rote Farbe und vermutlich auch seine heilenden Eigenschaften. In der Pflanzenheilkunde wird Johanniskraut sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, wobei wir uns hier auf die äußerliche Anwendung konzentrieren.

Verwendung und Wirkung von Johanniskrautöl

Johanniskrautöl wird traditionell zur äußerlichen Anwendung bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Die Forschung zu seiner Wirksamkeit ist noch im Gange, aber viele Menschen berichten von positiven Erfahrungen bei:

  • Sonnenbrand und leichten Verbrennungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Nervenschmerzen und Ischiasbeschweren
  • Wundheilung und Narbenbehandlung
  • Hautirritationen und Ekzemen

Die vermutlich entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen es zu einem beliebten Massageöl. Viele schwören auch auf seine entspannende Wirkung. Ich selbst verwende es gerne nach langen Gartenarbeitstagen für verspannte Muskeln - ein kleines Ritual, das ich sehr zu schätzen gelernt habe.

Vorsicht: Es gibt Hinweise darauf, dass Johanniskrautöl die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann. Nach der Anwendung sollte man intensive Sonneneinstrahlung für einige Stunden meiden. Sicherheit geht vor, gerade wenn man viel im Garten arbeitet!

Vorbereitung zur Herstellung

Benötigte Materialien

Für die Herstellung von Johanniskrautöl brauchen Sie:

  • Frische Johanniskrautblüten - am besten aus dem eigenen Garten oder von einer vertrauenswürdigen Quelle
  • Hochwertiges Basisöl (z.B. Olivenöl oder Sonnenblumenöl)
  • Ein sauberes Schraubglas
  • Ein dunkles Aufbewahrungsgefäß
  • Küchensieb oder Mulltuch zum Filtern

Auswahl des richtigen Öls

Die Wahl des Basisöls beeinflusst Qualität und Haltbarkeit des Endprodukts. In meiner Erfahrung haben sich besonders bewährt:

  • Natives Olivenöl: Lange haltbar, aber mit eigenem Geruch - was nicht jedem zusagt
  • Sonnenblumenöl: Neutral im Geruch, etwas kürzer haltbar
  • Mandelöl: Besonders hautfreundlich, aber teurer

Persönlich bevorzuge ich Bio-Olivenöl, da es sich gut mit den Wirkstoffen des Johanniskrauts verbindet und lange haltbar ist. Aber experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Ölen - jeder hat da seine Vorlieben.

Wann und wie Johanniskraut ernten

Der ideale Erntezeitpunkt ist an einem sonnigen Vormittag, wenn der Tau verdunstet ist. Sammeln Sie die Blüten und oberen Blätter kurz vor oder zu Beginn der Blüte. Achten Sie darauf, nur gesunde, unversehrte Pflanzenteile zu verwenden - wie bei allem im Garten gilt: Qualität geht vor Quantität.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Zerreiben Sie eine Blüte zwischen den Fingern - sie sollte einen rötlichen Saft abgeben. Das zeigt einen hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen und ist ein gutes Zeichen für die Qualität Ihres späteren Öls.

Zum Produkt

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Blüten vorbereiten

  • Waschen Sie die gesammelten Pflanzenteile nicht, sondern entfernen Sie vorsichtig Schmutz oder Insekten. Die Natur hat die Blüten schon perfekt vorbereitet.
  • Lassen Sie die Blüten und Blätter für einige Stunden anwelken. Das reduziert den Wassergehalt und beugt Schimmelbildung vor - ein wichtiger Schritt, den man nicht überspringen sollte.
  • Zupfen Sie die Blüten von den Stängeln und zerkleinern Sie sie leicht, um die ätherischen Öle freizusetzen. Das ist fast wie eine kleine Meditation, finde ich.

Öl und Blüten mischen

  • Füllen Sie das Schraubglas etwa zur Hälfte mit den vorbereiteten Pflanzenteilen.
  • Gießen Sie das ausgewählte Öl darüber, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Lassen Sie etwas Platz zum Glasrand - das Öl dehnt sich beim Erwärmen aus.
  • Verschließen Sie das Glas luftdicht und schütteln Sie es vorsichtig, um Luftblasen zu entfernen.

Richtige Lagerung während der Mazeration

  • Stellen Sie das Glas für 4-6 Wochen an einen warmen, sonnigen Ort. Ein Fensterbrett eignet sich gut, aber achten Sie darauf, dass es nicht zu heiß wird.
  • Schütteln Sie das Glas täglich sanft, um die Wirkstoffe gleichmäßig zu verteilen. Das kann zu einem schönen täglichen Ritual werden.
  • Achten Sie darauf, dass keine Pflanzenteile aus dem Öl ragen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Ein wachsames Auge ist hier gefragt.

Während der Mazeration färbt sich das Öl langsam rot - ein faszinierender Prozess, den zu beobachten mir immer wieder Freude bereitet. Diese Färbung zeigt, dass sich die wertvollen Inhaltsstoffe im Öl lösen. Nach etwa 4-6 Wochen ist der Prozess abgeschlossen und Sie können mit der Weiterverarbeitung beginnen.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege während der Herstellung erhalten Sie ein hochwertiges, selbstgemachtes Johanniskrautöl. Es ist nicht nur ein wertvolles Hausmittel, sondern auch ein schönes Geschenk für Freunde und Familie. Und was gibt es Schöneres, als etwas aus dem eigenen Garten zu verschenken?

Verarbeitung und Lagerung von Johanniskrautöl

Nach der Mazeration kommt der spannende Moment, das Johanniskrautöl zu filtern und für die Aufbewahrung vorzubereiten. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität und Haltbarkeit des Öls - also lassen Sie uns sorgfältig vorgehen!

Filtern des Öls

Gießen Sie das Öl durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch, um die Pflanzenreste zu entfernen. Wiederholen Sie den Vorgang, bis das Öl klar und frei von Rückständen ist. Nehmen Sie sich hierfür Zeit - Geduld zahlt sich aus, denn je sorgfältiger Sie filtern, desto besser wird Ihr Endprodukt.

Abfüllen in dunkle Flaschen

Das gefilterte Öl sollte in saubere, dunkle Glasflaschen umgefüllt werden. Die dunkle Farbe schützt vor Lichteinwirkung, die die wertvollen Wirkstoffe im Öl zersetzen könnte. Verschließen Sie die Flaschen gut und vergessen Sie nicht, sie mit Datum und Inhalt zu beschriften - Sie werden sich später darüber freuen!

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Bei kühler und dunkler Lagerung hält sich Johanniskrautöl etwa ein Jahr. Im Kühlschrank aufbewahrt verlängert sich die Haltbarkeit sogar. Trotzdem sollten Sie regelmäßig prüfen, ob das Öl noch in Ordnung ist. Vertrauen Sie dabei auf Ihre Sinne: Riecht es ranzig oder sehen Sie Anzeichen von Schimmel? Dann lieber entsorgen - Sicherheit geht vor.

Anwendungsmöglichkeiten von Johanniskrautöl

Johanniskrautöl ist ein vielseitiges Naturheilmittel, das bei verschiedenen Beschwerden Linderung verschaffen kann. Lassen Sie uns einen Blick auf einige Anwendungsmöglichkeiten werfen:

Äußerliche Anwendung

Massage: Das Öl eignet sich hervorragend für Massagen, besonders bei Muskelverspannungen oder Nervenschmerzen. Ich selbst verwende es gerne nach langen Tagen im Garten - es wirkt wahre Wunder!

Hautpflege: Bei trockener oder gereizter Haut kann Johanniskrautöl beruhigend wirken. Viele schwören auch auf seine Wirkung bei leichten Verbrennungen oder Sonnenbrand. Aber Vorsicht: Es ersetzt keinesfalls einen guten Sonnenschutz!

Vorsichtsmaßnahmen und mögliche Nebenwirkungen

So wunderbar Johanniskrautöl auch ist, bei der Anwendung sollten wir einige wichtige Punkte beachten:

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit: Nach der Anwendung sollte man starke Sonneneinstrahlung meiden. Also lieber nicht vor dem Sonnenbad eincremen!
  • Allergische Reaktionen: Ein Hauttest vor der ersten Anwendung ist ratsam. Besser auf Nummer sicher gehen, nicht wahr?
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Dann sprechen Sie vor der Anwendung besser mit Ihrem Arzt. Sicherheit geht vor, gerade wenn es um unsere Gesundheit geht.

Qualitätsmerkmale von Johanniskrautöl

Wie erkennen wir nun, ob unser selbstgemachtes Öl gelungen ist? Oder worauf sollten wir beim Kauf achten? Hier ein paar Tipps:

Farbe und Geruch des fertigen Öls

Hochwertiges Johanniskrautöl hat eine intensiv rote Färbung und einen charakteristischen, leicht würzigen Geruch. Die Farbe entsteht durch den Wirkstoff Hypericin, der sich während der Mazeration aus den Blüten löst. Ein faszinierender Prozess, finde ich!

Woran erkennt man gutes Johanniskrautöl?

Neben Farbe und Geruch gibt es weitere Indikatoren für Qualität:

  • Konsistenz: Das Öl sollte flüssig, aber nicht zu dünn sein.
  • Herkunft: Achten Sie auf Bio-Qualität und regionale Herstellung. Unterstützen Sie lokale Produzenten - das kommt allen zugute!
  • Transparenz: Seriöse Hersteller geben gerne Auskunft über Inhaltsstoffe und Herstellungsprozess. Fragen kostet nichts!

Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für gute Qualität. Vergleichen Sie verschiedene Öle und vertrauen Sie Ihren Sinnen. Bald werden Sie den Unterschied wahrnehmen können - versprochen!

Kreative Variationen und praktische Tipps für Johanniskrautöl

Johanniskrautöl ist erstaunlich vielseitig und lässt sich durch ein paar kreative Kniffe noch individueller gestalten. Ich möchte Ihnen ein paar Anregungen geben, wie Sie Ihr selbst hergestelltes Öl verfeinern können.

Johanniskrautöl mit ätherischen Ölen anreichern

Eine spannende Möglichkeit, dem Johanniskrautöl zusätzliche Wirkungen zu verleihen, ist die Beigabe von ätherischen Ölen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten - weniger ist oft mehr. Aus meiner Erfahrung eignen sich besonders gut:

  • Lavendelöl für eine beruhigende Wirkung
  • Pfefferminzöl zur Kühlung bei Muskelschmerzen
  • Teebaumöl für seine antiseptische Wirkung

Pro 100 ml Johanniskrautöl genügen 5-10 Tropfen ätherisches Öl. Mischen Sie die Öle sorgfältig und bewahren Sie sie in einer dunklen Flasche auf. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe lange erhalten.

Verschiedene Ölsorten als Basis verwenden

Je nach gewünschter Konsistenz und Anwendung können Sie mit verschiedenen Basisölen experimentieren:

  • Olivenöl: reich an Antioxidantien, wunderbar für trockene Haut
  • Sonnenblumenöl: leicht und schnell einziehend
  • Mandelöl: besonders hautfreundlich und nährend
  • Jojobaöl: ähnelt dem menschlichen Hautfett, zieht hervorragend ein

Probieren Sie ruhig verschiedene Ölsorten aus, um Ihr persönliches Lieblingsöl zu finden. Ich habe fantastische Erfahrungen mit einer Mischung aus Olivenöl und Jojobaöl gemacht - das Ergebnis war ein reichhaltiges, aber nicht zu schweres Öl, das sich wunderbar anfühlt.

Kombinationen mit anderen Heilkräutern

Johanniskraut harmoniert hervorragend mit anderen Heilpflanzen. Einige Kombinationen, die sich in meinem Garten bewährt haben:

  • Johanniskraut und Arnika: verstärkt die schmerzlindernde Wirkung
  • Johanniskraut und Ringelblume: unterstützt die Wundheilung
  • Johanniskraut und Rosmarin: fördert die Durchblutung

Geben Sie die getrockneten Kräuter einfach zusammen mit den Johanniskrautblüten in das Öl. Ein ausgewogenes Mengenverhältnis ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Wichtige Hinweise zur Anwendung von Johanniskrautöl

So vielseitig Johanniskrautöl auch ist, es gibt einige wichtige Punkte zu beachten:

Selbstherstellung vs. gekauftes Öl

Die Selbstherstellung von Johanniskrautöl gibt Ihnen die volle Kontrolle über Zutaten und Prozess. Allerdings braucht es Zeit und Geduld. Gekauftes Öl ist bequemer, aber achten Sie unbedingt auf Bio-Qualität und einen vertrauenswürdigen Hersteller.

Bei der Eigenproduktion ist penible Hygiene das A und O, ebenso wie die richtige Lagerung. Gekauftes Öl hat oft eine standardisierte Zusammensetzung und längere Haltbarkeit - was durchaus Vorteile haben kann.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Johanniskraut kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren. Besondere Vorsicht ist geboten bei:

  • Antidepressiva
  • Blutverdünnern
  • Antibabypille
  • Bestimmten Herzmedikamenten

Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Dann sprechen Sie vor der Anwendung von Johanniskrautöl unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies gilt besonders für die innerliche Anwendung, aber auch bei großflächiger äußerer Anwendung sind Wechselwirkungen möglich.

Wann sollte man kein Johanniskrautöl verwenden?

Es gibt Situationen, in denen von der Anwendung von Johanniskrautöl abzuraten ist:

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Johanniskraut
  • Bei schweren Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen
  • Vor geplanten Operationen
  • Bei Hauterkrankungen im akuten Stadium

Außerdem sollten Sie Johanniskrautöl nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute auftragen. Bei empfindlicher Haut empfehle ich, vor der großflächigen Anwendung einen Hautverträglichkeitstest durchzuführen.

Beachten Sie auch, dass Johanniskrautöl die Haut lichtempfindlicher machen kann. Vermeiden Sie daher nach dem Auftragen direkte Sonneneinstrahlung oder verwenden Sie zusätzlich einen guten Sonnenschutz.

Trotz dieser Einschränkungen ist Johanniskrautöl ein wertvolles Naturheilmittel. Mit der richtigen Anwendung und etwas Umsicht können Sie von seinen vielfältigen positiven Wirkungen profitieren. Ich ermutige Sie, mit verschiedenen Variationen zu experimentieren - so finden Sie die für Sie optimale Zubereitung. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Natur in einem kleinen Fläschchen Öl entfalten kann!

Johanniskraut im Garten: Ein pflegeleichter Allrounder

Johanniskraut ist nicht nur eine wertvolle Heilpflanze, sondern auch ein attraktiver Gartenbegleiter. Seine leuchtend gelben Blüten sind ein echter Hingucker, und die unkomplizierte Pflege macht es zu einem dankbaren Gast in sonnigen bis halbschattigen Ecken unserer Gärten.

Anbau und Pflege von Johanniskraut

Für den Anbau von Johanniskraut empfehle ich einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit durchlässigem Boden. Die Pflanze ist erstaunlich genügsam und kommt sogar mit nährstoffarmen Böden zurecht. In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, dass Johanniskraut besonders gut an Standorten gedeiht, die nicht zu feucht sind - es mag es eher trocken.

Zur Aussaat verteilen Sie die feinen Samen im Frühjahr oder Herbst einfach oberflächlich auf dem Boden und drücken sie sanft an. Eine Abdeckung mit Erde ist nicht nötig, da Johanniskraut ein Lichtkeimer ist. Wenn Sie es eilig haben, können Sie auch vorgezogene Pflanzen setzen.

Die Pflege ist wirklich unkompliziert: gelegentliches Gießen bei längerer Trockenheit und ein Rückschnitt im Frühjahr reichen völlig aus. Allerdings neigt Johanniskraut dazu, sich recht stark auszubreiten. Um dies im Zaum zu halten, entferne ich regelmäßig die Ausläufer - so bleibt alles schön unter Kontrolle.

Ernte und Trocknung für andere Verwendungszwecke

Die beste Zeit zur Ernte der Johanniskrautblüten ist an sonnigen Tagen kurz nach der Blüte. Schneiden Sie einfach die oberen 30 cm der blühenden Triebe ab. Für die Trocknung binde ich kleine Bündel und hänge sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf. Nach etwa zwei Wochen sind die Pflanzenteile trocken und können für Tees oder andere Zubereitungen verwendet werden.

Neben seiner Rolle als Heilpflanze ist Johanniskraut übrigens auch eine wunderbare Zierpflanze im Garten. Es zieht Schmetterlinge und andere Insekten magisch an und trägt so zur Biodiversität bei - ein echtes Multitalent!

Johanniskrautöl selbst herstellen: Ein lohnenswertes Unterfangen

Die Herstellung von Johanniskrautöl zu Hause hat einige Vorteile. Man hat die volle Kontrolle über die Qualität der verwendeten Zutaten und kann sicher sein, dass keine unerwünschten Zusätze enthalten sind. Es ist wie ein kleines Abenteuer in der eigenen Küche!

Vorteile der Eigenherstellung

  • Kostengünstig im Vergleich zu gekauften Produkten
  • Gewissheit über die Herkunft und Qualität der Inhaltsstoffe
  • Möglichkeit, die Zubereitung an persönliche Bedürfnisse anzupassen
  • Freude am Herstellungsprozess und eine tiefere Verbindung zur Natur

In meinem Garten habe ich glücklicherweise genug Johanniskraut für die Eigenproduktion. Das selbst gemachte Öl verwende ich das ganze Jahr über für verschiedene Zwecke - es ist wie ein kleiner Sonnenschein in der Flasche.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Bei der Herstellung von Johanniskrautöl ist es wichtig, auf die richtige Ernte und Verarbeitung der Blüten zu achten. Verwenden Sie nur frische, unbehandelte Blüten und geben Sie dem Öl genügend Zeit für die Mazeration in der Sonne. Die richtige Lagerung in dunklen Flaschen trägt zur Haltbarkeit bei - so haben Sie lange etwas von Ihrem flüssigen Gold.

Seien Sie vorsichtig bei der Anwendung, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung nach dem Auftragen, um Hautreizungen zu vermeiden. Sicherheit geht vor, auch bei Naturprodukten.

Nachhaltiger Umgang mit Heilpflanzen: Ein Gewinn für alle

Die Herstellung von Johanniskrautöl zeigt wunderbar, wie wir die Kräfte der Natur nachhaltig nutzen können. Indem wir Heilpflanzen selbst anbauen und verarbeiten, tragen wir zum Erhalt der Artenvielfalt bei und reduzieren gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck. Es ist eine Win-Win-Situation für uns und die Umwelt.

Ich kann Sie nur ermutigen, es selbst auszuprobieren und zu erleben, wie bereichernd es sein kann, mit den Schätzen der Natur zu arbeiten. Die Herstellung von Johanniskrautöl ist dabei nur der Anfang – es gibt noch so viele weitere faszinierende Heilpflanzen zu entdecken und zu nutzen. Lassen Sie sich von der Vielfalt der Natur inspirieren!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Johanniskrautöl und wie wird es gewonnen?
    Johanniskrautöl ist ein traditionelles Naturheilmittel, das aus den Blüten des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) gewonnen wird. Die Herstellung erfolgt durch Mazeration - ein bewährtes Verfahren, bei dem frische Johanniskrautblüten in einem hochwertigen Basisöl wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl eingelegt werden. Dieser Auszugsprozess dauert etwa 4-6 Wochen, während derer das Glas an einem warmen, sonnigen Ort steht und täglich sanft geschüttelt wird. Während der Mazeration lösen sich die wertvollen Inhaltsstoffe aus den Blüten und färben das Öl charakteristisch rot. Nach der Reifezeit wird das Öl gefiltert und in dunkle Glasflaschen abgefüllt. Das Endprodukt ist ein intensiv rot gefärbtes, würzig riechendes Heilöl, das auch als Rotöl oder Johannisöl bekannt ist und vielseitig zur äußerlichen Anwendung verwendet werden kann.
  2. Welche Wirkstoffe machen Johanniskrautöl so wertvoll?
    Die heilende Wirkung von Johanniskrautöl beruht hauptsächlich auf zwei bioaktiven Substanzen: Hypericin und Hyperforin. Hypericin ist ein rotfarbenes Pigment, das für die charakteristische Färbung des Öls verantwortlich ist und vermutlich entzündungshemmende sowie antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Hyperforin gilt als einer der wichtigsten Wirkstoffe und wird mit der schmerzlindernden und antidepressiven Wirkung des Johanniskrauts in Verbindung gebracht. Zusätzlich enthält Johanniskraut ätherische Öle, Flavonoide wie Hyperosid und Quercetin sowie Gerbstoffe, die antioxidative und wundheilungsfördernde Eigenschaften haben können. Diese Wirkstoffkombination macht Johanniskrautöl zu einem vielseitigen Naturheilmittel, das traditionell bei Hautproblemen, Muskel- und Nervenschmerzen sowie zur Wundheilung eingesetzt wird. Die Konzentration dieser Wirkstoffe kann je nach Herstellungsmethode, Erntezeitpunkt und verwendetem Basisöl variieren.
  3. Bei welchen Beschwerden kann Johanniskrautöl angewendet werden?
    Johanniskrautöl wird traditionell bei einer Vielzahl von Beschwerden zur äußerlichen Anwendung eingesetzt. Besonders bewährt hat es sich bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen, da es die Haut beruhigen und die Heilung fördern kann. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen wird es gerne als Massageöl verwendet, da ihm schmerzlindernde und entspannende Eigenschaften zugeschrieben werden. Auch bei Nervenschmerzen und Ischiasbeschwerden berichten viele Anwender von positiven Erfahrungen. Zur Wundheilung und Narbenbehandlung wird Johanniskrautöl ebenfalls geschätzt, da es die Regeneration der Haut unterstützen kann. Bei Hautirritationen, Ekzemen und trockener Haut kann es beruhigend wirken. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass Johanniskrautöl die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann, weshalb nach der Anwendung intensive Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte. Bei schweren oder chronischen Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
  4. Warum färbt sich das Johanniskrautöl während der Mazeration rot?
    Die charakteristische rote Färbung des Johanniskrautöls entsteht durch den Wirkstoff Hypericin, der in den Blüten und Blättern des Johanniskrauts konzentriert vorkommt. Hypericin ist ein photosensibilisierender Farbstoff, der bei Kontakt mit Sonnenlicht und Öl freigesetzt wird und eine intensive rote bis dunkelrote Farbe entwickelt. Während des Macerationsprozesses, bei dem die Johanniskrautblüten wochenlang in Öl eingelegt werden, löst sich das Hypericin langsam aus den Pflanzenteilen und verteilt sich im Basisöl. Dieser Prozess wird durch Wärme und Sonnenlicht verstärkt, weshalb das Öl an einem warmen, hellen Ort gelagert wird. Die Intensität der Rotfärbung ist ein Qualitätsmerkmal für hochwertiges Johanniskrautöl - je röter das Öl, desto höher ist normalerweise der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Ein einfacher Test für die Wirkstoffkonzentration ist das Zerreiben einer frischen Blüte zwischen den Fingern, die dabei rötlichen Saft abgeben sollte.
  5. Kann Johanniskrautöl die Haut lichtempfindlicher machen?
    Ja, Johanniskrautöl kann tatsächlich die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Diese Eigenschaft wird als Photosensibilisierung bezeichnet und ist hauptsächlich auf den Wirkstoff Hypericin zurückzuführen. Nach der äußerlichen Anwendung von Johanniskrautöl sollte daher intensive Sonneneinstrahlung für mehrere Stunden gemieden werden, um Hautreizungen oder Verbrennungen zu vermeiden. Besonders Menschen mit heller, empfindlicher Haut sollten vorsichtig sein und die Anwendung zunächst an einer kleinen Hautstelle testen. Die Photosensibilisierung ist übrigens auch der Grund, warum Johanniskrautöl traditionell abends oder vor dem Schlafengehen angewendet wird. Alternativ kann man nach der Anwendung einen hohen Sonnenschutz verwenden oder sich im Schatten aufhalten. Diese Eigenschaft bedeutet jedoch nicht, dass man auf die Anwendung verzichten muss - mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen lässt sich Johanniskrautöl sicher verwenden und seine heilenden Eigenschaften nutzen.
  6. Worin unterscheiden sich Johanniskrautöl und andere Heilkräuteröle?
    Johanniskrautöl unterscheidet sich in mehreren wichtigen Punkten von anderen Heilkräuterölen. Das auffälligste Merkmal ist seine intensive rote Färbung, die durch das Hypericin verursacht wird - ein Farbstoff, der in dieser Form bei anderen Heilpflanzen nicht vorkommt. Während die meisten Kräuteröle gelblich oder grünlich gefärbt sind, entwickelt Johanniskrautöl durch die Mazeration seine charakteristische Rotfärbung. Ein weiterer Unterschied liegt in der photosensibilisierenden Wirkung: Johanniskrautöl macht die Haut lichtempfindlicher, was bei anderen Heilkräuterölen wie Arnika- oder Ringelblumenöl nicht der Fall ist. Auch das Wirkstoffspektrum ist einzigartig - die Kombination aus Hypericin und Hyperforin findet sich nur im Johanniskraut. Während andere Kräuteröle meist speziell bei bestimmten Beschwerden eingesetzt werden, ist Johanniskrautöl besonders vielseitig anwendbar: von Hautproblemen über Muskelschmerzen bis hin zu Nervenschmerzen. Die Herstellungszeit von 4-6 Wochen ist ebenfalls länger als bei vielen anderen Kräuterauszügen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Johannisöl und Rotöl?
    Johannisöl und Rotöl sind tatsächlich zwei Begriffe für dasselbe Produkt - es gibt keinen inhaltlichen Unterschied zwischen ihnen. Beide Bezeichnungen beziehen sich auf das durch Mazeration aus Johanniskrautblüten gewonnene Heilöl. Der Name "Johannisöl" leitet sich vom Johannistag (24. Juni) ab, um den herum traditionell die Johanniskrautblüten geerntet werden. Die Bezeichnung "Rotöl" bezieht sich auf die charakteristische rote Färbung, die das Öl während der Herstellung durch den Wirkstoff Hypericin erhält. Regional und traditionell werden teilweise unterschiedliche Namen verwendet, aber das Produkt ist identisch. Manchmal wird auch der Begriff "Herrgottsblut" verwendet, was ebenfalls auf die rote Farbe anspielt. In der Volksheilkunde und in Fachkreisen werden alle diese Bezeichnungen synonym verwendet. Wichtig ist nicht der Name, sondern die Qualität des Öls, die sich durch die intensive rote Färbung, den charakteristischen Geruch und die sachgemäße Herstellung auszeichnet.
  8. Warum ist der Johannistag wichtig für die Ernte von Hypericum perforatum?
    Der Johannistag am 24. Juni markiert traditionell den optimalen Erntezeitpunkt für Johanniskraut (Hypericum perforatum), da die Pflanze zu dieser Zeit ihre höchste Wirkstoffkonzentration erreicht. Um den Johannistag herum beginnt das Johanniskraut zu blühen und entwickelt die charakteristischen gelben Blüten mit den wertvollen Inhaltsstoffen Hypericin und Hyperforin. Der Name der Pflanze leitet sich direkt von diesem Datum ab - eine schöne Verbindung zwischen Natur und Kultur. Die Sommersonnenwende kurz vor dem Johannistag bringt die längsten Tage des Jahres mit sich, wodurch die Pflanze maximale Sonnenenergie aufnehmen und in bioaktive Substanzen umwandeln kann. Traditionelle Kräuterkundige wussten bereits, dass die Ernte zur richtigen Zeit entscheidend für die Wirksamkeit ist. Auch heute orientiert sich die optimale Erntezeit an diesem alten Wissen: Die Blüten sollten an einem sonnigen Vormittag gesammelt werden, wenn der Tau verdunstet ist und die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe am höchsten ist.
  9. Wo kann man hochwertiges Bio-Johanniskrautöl kaufen?
    Hochwertiges Bio-Johanniskrautöl erhalten Sie in verschiedenen Fachgeschäften und Online-Shops. Apotheken führen oft qualitativ hochwertige Präparate und können kompetent beraten, besonders wenn Sie Medikamente einnehmen und Wechselwirkungen vermeiden möchten. Reformhäuser und Bioläden bieten ebenfalls eine gute Auswahl an Bio-Johanniskrautöl von verschiedenen Herstellern. Spezialisierte Kräuter- und Naturheilkunde-Shops haben oft eine besonders große Auswahl und können bei der Produktwahl beraten. Online finden Sie bei etablierten Gartenfachhändlern wie samen.de nicht nur hochwertiges Johanniskrautöl, sondern auch Johanniskraut-Samen für den Eigenanbau. Beim Kauf sollten Sie auf Bio-Qualität, eine intensive rote Färbung und dunkle Glasverpackung achten. Seriöse Anbieter geben Auskunft über Herkunft, Herstellungsmethode und Inhaltsstoffe. Vergleichen Sie Preise und Bewertungen, und kaufen Sie bevorzugt bei vertrauenswürdigen Händlern, die transparente Produktinformationen bieten.
  10. Was sollte beim Kauf von Johanniskraut-Samen beachtet werden?
    Beim Kauf von Johanniskraut-Samen sollten Sie besonders auf die Qualität und Keimfähigkeit achten. Wählen Sie bevorzugt Bio-Saatgut, da dieses frei von chemischen Behandlungen ist und später für die Heilölherstellung verwendet werden kann. Die Samen sollten von Hypericum perforatum (Echtes Johanniskraut) stammen, da nur diese Art die gewünschten Heilwirkungen besitzt. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft verschiedene Johanniskraut-Sorten und können bei der Auswahl beraten. Achten Sie auf das Erntejahr der Samen - frisches Saatgut keimt besser als mehrere Jahre altes. Da Johanniskraut-Samen sehr fein sind und Lichtkeimer, sollten sie trocken und dunkel gelagert worden sein. Seriöse Anbieter geben Auskunft über Keimfähigkeit, Aussaatzeit und Anbauhinweise. Prüfen Sie auch, ob Anbau- und Pflegeanleitungen beiliegen, da Johanniskraut spezielle Anforderungen an Standort und Pflege hat. Ein guter Händler bietet außerdem Beratung zu Aussaat, Pflege und optimaler Erntezeit für die spätere Ölherstellung.
  11. Wie wirkt sich die Wahl des Basisöls auf die Qualität des Johanniskrautöls aus?
    Die Wahl des Basisöls beeinflusst maßgeblich Qualität, Haltbarkeit und Eigenschaften des fertigen Johanniskrautöls. Natives Olivenöl gilt als klassische Wahl, da es reich an Antioxidantien ist, eine lange Haltbarkeit besitzt und sich gut mit den Wirkstoffen des Johanniskrauts verbindet. Allerdings bringt es einen eigenen, intensiven Geruch mit, der nicht jedem zusagt. Sonnenblumenöl ist neutral im Geruch und zieht gut ein, hat aber eine etwas kürzere Haltbarkeit. Mandelöl ist besonders hautfreundlich und mild, kostet aber mehr und eignet sich besonders für empfindliche Haut. Jojobaöl ist streng genommen ein Wachs und ähnelt dem natürlichen Hautfett, wodurch es sehr gut einzieht und lange haltbar ist. Die Qualität des Basisöls sollte unbedingt bio und kaltgepresst sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Raffinierte Öle enthalten weniger Nährstoffe und können die Wirkstoffextraktion beeinträchtigen. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Ölen, um Ihr persönliches Favoriten-Johanniskrautöl zu finden.
  12. Welche Rolle spielen Hyperforin und andere bioaktive Substanzen bei der Heilwirkung?
    Hyperforin gilt als einer der wichtigsten Wirkstoffe im Johanniskraut und ist maßgeblich für die therapeutischen Eigenschaften verantwortlich. Diese Substanz zeigt vermutlich antidepressive, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen. Hyperforin kann die Wiederaufnahme verschiedener Neurotransmitter hemmen, was seine stimmungsaufhellende Wirkung erklären könnte. Bei der äußerlichen Anwendung trägt Hyperforin zur schmerzlindernden und entspannenden Wirkung des Johanniskrautöls bei. Hypericin, der zweite Hauptwirkstoff, ist für die charakteristische rote Färbung verantwortlich und besitzt antimikrobielle sowie entzündungshemmende Eigenschaften. Die Flavonoide wie Hyperosid und Quercetin wirken antioxidativ und unterstützen die Wundheilung. Ätherische Öle verstärken die antimikrobielle Wirkung, während Gerbstoffe adstringierende und wundheilungsfördernde Eigenschaften haben. Das Zusammenspiel all dieser bioaktiven Substanzen - der sogenannte Synergieeffekt - macht die besondere Wirksamkeit von Johanniskrautöl aus. Einzelne isolierte Wirkstoffe zeigen oft nicht dieselbe Wirkung wie der Gesamtkomplex der Pflanze.
  13. Wie unterscheidet sich die Phytotherapie mit Johanniskraut von anderen Naturheilverfahren?
    Die Phytotherapie mit Johanniskraut basiert auf der Anwendung standardisierter Pflanzenextrakte mit wissenschaftlich untersuchten Wirkstoffen wie Hypericin und Hyperforin. Im Gegensatz zur Homöopathie, die stark verdünnte Substanzen verwendet, arbeitet die Johanniskraut-Phytotherapie mit messbaren Wirkstoffkonzentrationen. Während die Aromatherapie hauptsächlich ätherische Öle nutzt, verwendet die Johanniskraut-Phytotherapie die gesamte Bandbreite der Pflanzeninhaltsstoffe. Anders als bei der Bachblütentherapie, die auf energetischen Prinzipien beruht, lässt sich die Wirkung von Johanniskraut durch biochemische Prozesse erklären. Die traditionelle Kräuterheilkunde verwendet oft Erfahrungswissen, während die moderne Johanniskraut-Phytotherapie auf klinischen Studien und pharmazeutischer Forschung basiert. Gegenüber der Akupunktur oder Osteopathie, die über körperliche Einwirkung funktionieren, wirkt Johanniskraut biochemisch über seine Inhaltsstoffe. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Naturheilverfahren liegt auch in der gut dokumentierten Wechselwirkung mit konventionellen Medikamenten, was eine besondere Aufmerksamkeit und ärztliche Begleitung erfordert.
  14. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur Wirksamkeit von Johanniskrautöl?
    Die wissenschaftliche Forschung zu Johanniskraut konzentriert sich hauptsächlich auf die innerliche Anwendung bei Depressionen, wo mehrere klinische Studien positive Effekte belegen konnten. Für die äußerliche Anwendung als Öl gibt es weniger kontrollierte Studien, aber durchaus vielversprechende Untersuchungen. Laborstudien zeigen, dass Hypericin und Hyperforin entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften besitzen. In-vitro-Studien belegen die antioxidative Wirkung der Flavonoide im Johanniskraut. Kleinere klinische Studien deuten auf positive Effekte bei Wundheilung und Hautproblemen hin. Die schmerzlindernde Wirkung wird in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten beobachtet, ist aber wissenschaftlich noch nicht vollständig belegt. Problematisch für die Forschung ist, dass die Wirkstoffkonzentration in verschiedenen Johanniskrautöl-Präparaten stark variiert. Die photosensibilisierende Wirkung ist gut dokumentiert und wissenschaftlich anerkannt. Weitere Forschung ist nötig, um die optimale Anwendung und Dosierung für verschiedene Beschwerden zu bestimmen. Die bisherigen Erkenntnisse sind jedoch ermutigend und unterstützen die traditionelle Anwendung.
  15. Wie kann Johanniskrautöl in der täglichen Hautpflegeroutine verwendet werden?
    Johanniskrautöl lässt sich gut in die tägliche Hautpflegeroutine integrieren, erfordert aber einige Besonderheiten. Am besten eignet sich die Anwendung am Abend, da das Öl die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann. Nach der abendlichen Reinigung kann das Öl pur oder verdünnt mit einem neutralen Basisöl auf die Haut aufgetragen werden. Besonders trockene Hautstellen wie Ellenbogen oder Knie profitieren von der pflegenden Wirkung. Bei empfindlicher Haut sollten Sie zunächst einen Verträglichkeitstest an einer kleinen Hautstelle durchführen. Das Öl kann auch als intensive Pflege für die Hände verwendet werden, besonders nach Gartenarbeit oder bei rissiger Haut. In Kombination mit anderen Pflegeölen wie Mandelöl oder Jojobaöl lässt sich die Konsistenz anpassen. Vermeiden Sie die Anwendung im Gesicht, besonders um die Augenpartie. Für die regelmäßige Anwendung genügen wenige Tropfen - das Öl ist sehr ergiebig. Nach der Anwendung sollten Sie mindestens 12 Stunden lang intensive Sonneneinstrahlung meiden.
  16. Welche Massagetechniken eignen sich am besten für die Anwendung von Johanniskrautöl?
    Für die Massage mit Johanniskrautöl eignen sich verschiedene sanfte Techniken, die die Durchblutung fördern und die Wirkstoffe optimal in die Haut einarbeiten. Kreisende Bewegungen mit den Handflächen sind ideal für größere Muskelgruppen wie Rücken oder Oberschenkel. Bei Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich helfen sanfte, knetende Bewegungen mit den Fingerspitzen. Für die Behandlung von Nervenschmerzen sind lange, ausstreichende Bewegungen entlang der Nervenbahnen besonders wirkungsvoll. Das Öl sollte vor der Anwendung leicht erwärmt werden - entweder in den Handflächen oder im Wasserbad. Beginnen Sie mit wenig Öl und massieren Sie es langsam ein, bis es vollständig von der Haut aufgenommen wurde. Bei akuten Schmerzen sind sanfte, kreisende Bewegungen ohne starken Druck angebracht. Die Massage sollte etwa 10-15 Minuten dauern, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wichtig ist, nach der Massage intensive Sonnenbestrahlung zu meiden. Bei chronischen Beschwerden kann die Massage täglich wiederholt werden, am besten abends vor dem Schlafengehen.
  17. Stimmt es, dass Johanniskrautöl bei allen Hauttypen angewendet werden kann?
    Johanniskrautöl ist nicht für alle Hauttypen gleich gut geeignet und erfordert individuelle Vorsichtsmaßnahmen. Besonders Menschen mit sehr heller, empfindlicher Haut sollten vorsichtig sein, da das Öl die Lichtempfindlichkeit erhöht und Hautreizungen verstärken kann. Bei zu Allergien neigender Haut ist ein Verträglichkeitstest vor der ersten Anwendung unbedingt erforderlich. Normale und trockene Hauttypen vertragen Johanniskrautöl meist gut und profitieren von seinen pflegenden Eigenschaften. Bei fettiger oder zu Unreinheiten neigender Haut kann das Öl die Poren verstopfen - hier sollte es sparsam oder verdünnt angewendet werden. Menschen mit Autoimmunerkrankungen der Haut wie Psoriasis oder Neurodermitis sollten vor der Anwendung ärztlichen Rat einholen. Bei Rosazea-Patienten kann die photosensibilisierende Wirkung problematisch sein. Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung verzichten. Generell gilt: Beginnen Sie mit einer kleinen Menge an einer unauffälligen Hautstelle und beobachten Sie die Reaktion 24 Stunden lang, bevor Sie das Öl großflächig anwenden.
  18. In welchen Regionen wächst Johanniskraut am besten und wann ist die optimale Erntezeit?
    Johanniskraut (Hypericum perforatum) gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen und ist in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens heimisch. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit gut durchlässigen, nicht zu feuchten Böden. In Deutschland wächst Johanniskraut wild auf Wiesen, Waldlichtungen, an Wegrändern und auf Brachflächen. Besonders wohl fühlt es sich in Höhenlagen bis 1500 Meter. Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig und kommt auch mit nährstoffarmen Böden zurecht. Die optimale Erntezeit beginnt um den Johannistag (24. Juni) und erstreckt sich bis Ende August. Der beste Erntezeitpunkt ist an sonnigen Vormittagen, wenn der Tau verdunstet ist, aber die Mittagshitze noch nicht eingesetzt hat. Geerntet werden die obersten 20-30 cm der blühenden Triebe, wenn sich die ersten Blütenknospen öffnen. Ein Qualitätstest ist das Zerreiben einer Blütenknospe zwischen den Fingern - sie sollte rötlichen Saft abgeben. In südlichen Regionen kann die Erntezeit früher beginnen, in nördlichen Gebieten entsprechend später.
  19. Was unterscheidet ein Johanniskraut-Mazerat von einem Kräuterauszug?
    Ein Johanniskraut-Mazerat ist eine spezielle Form des Kräuterauszugs, die sich durch ihre Herstellungsmethode und Eigenschaften unterscheidet. Bei der Mazeration werden frische oder angewelkte Johanniskrautblüten über mehrere Wochen in Öl eingelegt, wodurch sich die lipophilen (fettlöslichen) Wirkstoffe langsam lösen. Dieser Kaltauszug erfolgt ohne Hitze und bewahrt hitzeempfindliche Inhaltsstoffe. Andere Kräuterauszüge können durch verschiedene Methoden hergestellt werden: Tinkturen verwenden Alkohol als Lösungsmittel, Dekokte werden durch Kochen gewonnen, und Infusionen durch Aufgießen mit heißem Wasser. Das Johanniskraut-Mazerat enthält hauptsächlich fettlösliche Wirkstoffe wie Hypericin, während wässrige Auszüge eher wasserlösliche Substanzen extrahieren. Die charakteristische rote Färbung entsteht nur beim Öl-Mazerat durch die Kombination von Hypericin und Sonnenlicht. Der Macerationsprozess dauert 4-6 Wochen, während andere Auszüge oft schneller hergestellt werden können. Das Mazerat ist zur äußerlichen Anwendung bestimmt, während andere Kräuterauszüge oft auch innerlich verwendet werden.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Heilpflanzenextrakt und Ölauszug?
    Heilpflanzenextrakte und Ölauszüge unterscheiden sich grundlegend in Herstellung, Inhaltsstoffen und Anwendung. Heilpflanzenextrakte sind konzentrierte Pflanzenauszüge, die mit verschiedenen Lösungsmitteln wie Alkohol, Wasser oder CO2 hergestellt werden. Sie enthalten standardisierte Wirkstoffmengen und werden oft pharmazeutisch verarbeitet. Ölauszüge wie Johanniskrautöl werden durch Mazeration von Pflanzenteilen in Pflanzenölen gewonnen und enthalten hauptsächlich fettlösliche Wirkstoffe. Heilpflanzenextrakte können sowohl wasserlösliche als auch fettlösliche Substanzen enthalten, je nach Extraktionsmethode. Sie sind meist hochkonzentriert und werden in geringen Mengen verwendet. Ölauszüge sind milder, haben eine ölige Konsistenz und werden zur äußerlichen Anwendung in größeren Mengen verwendet. Extrakte werden oft zu Tabletten, Kapseln oder Tropfen verarbeitet, während Ölauszüge direkt auf die Haut aufgetragen werden. Die Haltbarkeit von Heilpflanzenextrakten ist meist länger als die von Ölauszügen. Beide haben ihre spezifischen Vorteile: Extrakte für gezielte therapeutische Anwendungen, Ölauszüge für sanfte Hautpflege und äußerliche Behandlung.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Passende Artikel
Produktbild von Neudorff Brennnessel Pellets 500g Verpackung mit Bildern von Nutzpflanzen und Informationen zu Anwendung und Wirkung auf Pflanzenwachstum und Blütenbildung in deutscher Sprache. Neudorff Brennnessel Pellets 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (22,98 € * / 1 Kilogramm)
11,49 € *
Produktbild der grünen Verpackung von GREENFIELD Nachsaat-Mantelsaat 500g mit Anleitung und Hinweisen zur Anwendung auf Rasenflächen. GREENFIELD Nachsaat-Mantelsaat 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (23,90 € * / 1 Kilogramm)
11,95 € *
Produktbild von drei Videx Blumenzwiebelschalen aus Kunststoff mit Zwiebeln auf Erdboden im Garten nebeneinander positioniert mit einer Schaufel im Hintergrund. Videx Blumenzwiebelschale 3 Stück 7x22x24 cm
Inhalt 3 Stück (2,12 € * / 1 Stück)
6,35 € *
Produktbild von Oscorna-RinderDung in einer 25kg Verpackung mit Abbildung von Kühen auf der Weide und Informationen zur Bodenverbesserung und Fruchtbarkeit auf Deutsch Oscorna-RinderDung 25kg
Inhalt 25 Kilogramm (1,92 € * / 1 Kilogramm)
47,95 € *
Produktbild von Oscorna-Kompost-Beschleuniger in einer 10kg Verpackung mit Darstellung eines Komposthaufens, Gartenwerkzeugen und Hinweis auf natürliche Rohstoffe. Oscorna-Kompost-Beschleuniger 10kg
Inhalt 10 Kilogramm (3,00 € * / 1 Kilogramm)
29,95 € *
Produktbild von Oscorna Edasil Agrar-Bentonit 25kg Sack mit Produktbezeichnung und Informationen zur Anwendung und Nutzen für die Bodenverbesserung in deutscher und französischer Sprache. Oscorna Edasil Agrar-Bentonit 25kg
Inhalt 25 Kilogramm (1,86 € * / 1 Kilogramm)
46,45 € *
Produktbild von GRÜNE OASE Berliner Tiergarten Rasensamen 2, 5, kg Packung mit dem Bild einer spielenden Mutter und ihrem Kind auf einer Wiese und Produktinformationen in deutscher Sprache. GRÜNE OASE Berliner Tiergarten 2,5kg
Inhalt 2.5 Kilogramm (9,18 € * / 1 Kilogramm)
22,95 € *