Karden: Optimale Standorte für üppiges Wachstum

Die Karde: Ein faszinierender Gast im Naturgarten

Die Karde (Dipsacus fullonum) ist eine beeindruckende Wildstaude, die sowohl Gärtner als auch Naturfreunde in ihren Bann zieht.

Wichtige Erkenntnisse zur Karde

  • Zweijährige Wildstaude mit spezifischen Standortansprüchen
  • Gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen
  • Benötigt nährstoffreiche, moderat feuchte Böden
  • Wertvolle Nahrungsquelle für Insekten und Vögel
  • Pflegeleicht, erfordert jedoch regelmäßige Bewässerung

Entdeckungsreise in die Welt der Karde

Die Karde, wissenschaftlich als Dipsacus fullonum bekannt, ist eine bemerkenswerte Pflanze, die in vielen Gärten einen Ehrenplatz verdient. Mit ihrer markanten Erscheinung und ökologischen Bedeutung fungiert sie gleichzeitig als Blickfang und Naturmagnet.

Porträt der Karde

Als Mitglied der Familie der Kardengewächse präsentiert sich die Karde als zweijährige Staude. Im ersten Jahr entwickelt sie eine bodenständige Blattrosette, die bereits beachtliche Ausmaße annehmen kann. Das zweite Jahr bringt dann den bis zu 2 Meter hohen Blütenstand hervor, der von Juli bis September seine Pracht entfaltet.

Die charakteristischen, stacheligen Blütenköpfe sind das unverwechselbare Merkmal der Karde. Länglich-oval geformt und von zahlreichen, nach oben gebogenen Hüllblättern umgeben, ziehen sie die Blicke auf sich. Die eigentlichen Blüten, klein und in zartem Lila, öffnen sich in einem faszinierenden Ring um den Blütenkopf.

Relevanz für Garten und Natur

Die Karde besticht nicht nur durch ihre Ästhetik, sondern auch durch ihren ökologischen Wert für die heimische Fauna. Ihre Blüten dienen als reichhaltige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten, darunter diverse Wildbienenarten, Hummeln und Schmetterlinge. Besonders interessant ist die Tatsache, dass sich in den Blattachseln oft Regenwasser sammelt, welches Insekten als willkommene Tränke nutzen.

Nach der Blütezeit entwickeln sich die markanten Fruchtstände, die bis in den Winter hinein erhalten bleiben. Diese stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel dar, insbesondere für Distelfinken, die geschickt die Samen aus den Fruchtständen picken.

In meinem eigenen Garten konnte ich einmal beobachten, wie sich eine Schar Distelfinken um die Karden-Fruchtstände versammelte - ein wahrhaft bezauberndes Naturschauspiel, das mich immer wieder fasziniert.

Ideale Standortbedingungen für Karden

Um Karden erfolgreich im Garten zu etablieren, sollten einige wesentliche Standortfaktoren berücksichtigt werden. Obwohl diese Wildstaude keine übermäßig hohen Ansprüche stellt, entfaltet sie unter bestimmten Bedingungen ihr volles Potenzial.

Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig

Karden bevorzugen sonnige Standorte, kommen aber auch mit leichtem Schatten zurecht. Ein sonniger bis halbschattiger Platz erweist sich als ideal. Meine Erfahrung zeigt, dass sich die Pflanzen an vollsonnigen Standorten am prächtigsten entwickeln und die imposantesten Blütenstände ausbilden.

Bodenanforderungen

Nährstoffreicher Boden

Karden gedeihen am besten in nährstoffreichem Erdreich. Eine solide Grundversorgung mit organischem Material wie reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist vor der Pflanzung empfiehlt sich. Während der Wachstumsphase kann bei Bedarf mit einem organischen Dünger nachgeholfen werden.

Moderat feuchter Boden

Ein gleichmäßig feuchter Boden bietet Karden optimale Bedingungen. Zwar tolerieren sie kurze Trockenphasen, entfalten sich jedoch am besten, wenn der Boden nicht austrocknet. Besonders in der Hauptwachstumsphase und während der Blüte sollte auf ausreichende Bewässerung geachtet werden.

Durchlässigkeit und pH-Wert

Der Boden sollte eine gute Durchlässigkeit aufweisen, um Staunässe zu vermeiden. Schwere, verdichtete Böden lassen sich durch die Einarbeitung von Sand oder feinem Kies verbessern. Karden bevorzugen einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 7,5.

Klimatische Bedingungen

Temperaturtoleranz

Karden zeigen sich recht anpassungsfähig in Bezug auf Temperatur. Sie kommen mit den typischen Temperaturschwankungen in unseren Breitengraden gut zurecht. In besonders heißen Sommerperioden sollte jedoch auf ausreichende Bewässerung geachtet werden.

Frostverträglichkeit

Die Karde erweist sich als winterhart und übersteht auch strengere Fröste problemlos. Die Blattrosetten im ersten Jahr bleiben grün und können sogar unter einer Schneedecke überdauern. Die abgestorbenen Blütenstände im zweiten Jahr bieten nicht nur einen reizvollen Winteraspekt, sondern auch Schutz für Insekten und Nahrung für Vögel.

In meinem Garten lasse ich die Fruchtstände bewusst bis zum Frühjahr stehen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich im Laufe des Winters verändern und welche Tiere sie als Lebensraum und Nahrungsquelle nutzen. Diese kleinen Naturschauspiele machen für mich den besonderen Reiz des Gärtnerns aus.

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Aussaat und Pflanzung von Karden

Die Karde zu kultivieren erfordert zwar ein wenig Vorbereitungszeit und Geduld, belohnt uns Gärtner aber mit einer wahrhaft beeindruckenden Pflanze. Nicht nur optisch faszinierend, ist sie auch ein echter Gewinn für die Ökologie unseres Gartens.

Direktsaat im Freiland

Für viele Hobbygärtner ist die Direktsaat im Freiland vermutlich der einfachste Weg, Karden anzubauen. Dabei gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

Optimaler Zeitpunkt

Der ideale Zeitraum für die Aussaat liegt zwischen April und Juni. In dieser Zeit hat sich der Boden in der Regel ausreichend erwärmt, und die Frostgefahr ist gebannt. Meine Erfahrung zeigt, dass eine Aussaat Anfang Mai oft besonders gute Ergebnisse liefert. So haben die Pflanzen genügend Zeit, sich bis zum Winter zu kräftigen Rosetten zu entwickeln.

Saattiefe und Abstände

Kardensamen werden etwa 1-2 cm tief in den Boden gebracht. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte man einen Abstand von 30-40 cm einhalten, zwischen den Reihen 60-80 cm. Dies gibt den Karden genug Raum, sich zu entfalten, ohne sich gegenseitig zu bedrängen.

Voranzucht in Saatschalen

Eine Alternative zur Direktsaat ist die Voranzucht in Saatschalen. Diese Methode bietet einige Vorteile:

Vorteile der Voranzucht

  • Bessere Kontrolle über die Keimungsbedingungen
  • Schutz vor Schnecken und anderen Schädlingen in der empfindlichen Keimphase
  • Möglichkeit, früher im Jahr zu beginnen
  • Einfacheres Platzieren der Pflanzen im Garten

Mit der Voranzucht kann man bereits im März beginnen. Die Samen werden in Anzuchterde ausgesät und bei etwa 18-20°C gehalten. Nach etwa 2-3 Wochen zeigen sich in der Regel die ersten Keimlinge.

Pikieren und Auspflanzen

Sobald die Sämlinge groß genug zum Anfassen sind, werden sie pikiert. Das bedeutet, sie werden in einzelne Töpfe umgesetzt. Dies fördert die Wurzelbildung und gibt jeder Pflanze mehr Raum zum Wachsen. Nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, können die vorgezogenen Karden ins Freiland gepflanzt werden.

Standortvorbereitung

Unabhängig davon, ob Sie sich für Direktsaat oder Voranzucht entscheiden, die richtige Standortvorbereitung ist entscheidend für das Gedeihen der Karden.

Bodenlockerung

Karden bevorzugen einen tiefgründigen, lockeren Boden. Vor der Aussaat oder Pflanzung sollte der Boden gründlich gelockert werden. Dies erleichtert den Wurzeln das Eindringen und sorgt für eine gute Durchlüftung. Bei schweren Böden kann die Einarbeitung von Sand oder feinem Kies hilfreich sein.

Nährstoffanreicherung

Obwohl Karden keine übermäßig nährstoffreichen Böden benötigen, profitieren sie von einer leichten Grunddüngung. Gut verrotteter Kompost oder eine Handvoll organischer Dünger pro Pflanzstelle reichen in der Regel aus. Übermäßige Düngung sollte vermieden werden, da sie zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung führen kann.

Pflege der Karden

Nach der erfolgreichen Aussaat oder Pflanzung beginnt die Pflegephase. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

Bewässerung

Karden haben einen moderaten Wasserbedarf, der sich je nach Wachstumsphase unterscheidet.

Wasserbedarf in verschiedenen Wachstumsphasen

  • Keimphase: In den ersten Wochen nach der Aussaat ist regelmäßige, leichte Bewässerung wichtig, um den Boden feucht zu halten.
  • Rosettenstadium: Während der Bildung der Blattrosette im ersten Jahr benötigen Karden mäßige, aber regelmäßige Wassergaben.
  • Blütezeit: Im zweiten Jahr, wenn die Blütenstände sich entwickeln, steigt der Wasserbedarf. Besonders in Trockenperioden sollte zusätzlich gewässert werden.

Gießtechniken

Beim Gießen von Karden sollte man einige Punkte beachten:

  • Gießen Sie möglichst bodennah, um die Blätter trocken zu halten und Pilzerkrankungen vorzubeugen.
  • Ein gründliches, aber seltenes Wässern ist besser als häufiges oberflächliches Gießen. Dies fördert die Entwicklung tiefgehender Wurzeln.
  • In den Blattachseln der Karden sammelt sich oft Wasser. Dies ist normal und sollte nicht als Zeichen für Überwässerung missverstanden werden.

Mit der richtigen Pflege entwickeln sich Karden zu imposanten Pflanzen, die nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch wertvolle ökologische Nischen für Insekten und Vögel bieten. Die Mühe bei der Aussaat und Pflege wird mit einer faszinierenden Pflanze belohnt, die über zwei Jahre hinweg Freude bereitet. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass besonders die Distelfinken die Karden zu schätzen wissen - ein wunderbarer Anblick, wenn sie sich an den Samenständen gütlich tun.

Düngung und Stützen: Optimale Pflege für Karden

Nährstoffbedarf der Karde

Karden sind im Grunde genügsame Pflanzen mit einem moderaten Nährstoffbedarf. Eine ausgewogene Düngung fördert jedoch gesundes Wachstum und kräftige Blüten. Der Boden sollte nährstoffreich sein, ohne überdüngt zu werden.

In der Regel reicht eine einmalige Gabe von gut verrottetem Kompost im Frühjahr aus. Etwa 2-3 Liter pro Quadratmeter haben sich als optimale Menge erwiesen. Der Kompost versorgt die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessert auch die Bodenstruktur.

Organische vs. mineralische Düngung

Bei Karden haben sich organische Dünger als besonders wirksam erwiesen. Sie geben Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, was dem natürlichen Wachstumsrhythmus der Pflanzen entspricht. Neben Kompost eignen sich auch:

  • Hornspäne
  • Pelletierter Rinderdung
  • Brennnesseljauche

Mineralische Dünger sollten eher sparsam eingesetzt werden, um eine Überdüngung zu vermeiden. Falls Sie sich doch dafür entscheiden, wählen Sie am besten einen ausgewogenen Volldünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 5-5-5.

Notwendigkeit des Stützens bei hohen Exemplaren

Karden können beachtliche Höhen von bis zu 2 Metern erreichen. An windigen Standorten oder nach starkem Regen neigen die hohen Stängel manchmal zum Umknicken. Eine Stütze erweist sich daher oft als unerlässlich.

Mit dem Stützen sollte man nicht zu lange warten - am besten beginnt man damit, bevor die Pflanzen ihre volle Höhe erreichen. So können sich die Stängel natürlich an der Stütze entlang entwickeln. Ein guter Zeitpunkt ist meist erreicht, wenn die Pflanzen etwa kniehoch gewachsen sind.

Methoden zur Stabilisierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Karden zu stützen:

  • Einzelstäbe: Robuste Holz- oder Bambusstäbe, die neben der Pflanze in den Boden gesteckt und mit einem Pflanzenbinder befestigt werden.
  • Staudenhalter: Ringförmige Stützen, die um die Pflanze gelegt werden und mit ihr mitwachsen.
  • Rankgitter: Diese eignen sich besonders gut für mehrere Pflanzen in einer Reihe.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit der Verwendung natürlicher Materialien wie Haselnussstöcke oder Weidenruten gemacht. Diese fügen sich harmonisch ins Gartenbild ein und bieten zugleich guten Halt.

Krankheiten und Schädlinge bei Karden

Typische Probleme

Karden sind zwar grundsätzlich robuste Pflanzen, können aber dennoch von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

  • Echter Mehltau: Erkennbar an einem weißen, mehligen Belag auf den Blättern.
  • Blattläuse: Diese befallen besonders gern junge Triebe und Knospen.
  • Schnecken: Sie können vor allem jungen Pflanzen erheblichen Schaden zufügen.
  • Stängelfäule: Tritt hauptsächlich bei zu feuchten Bodenverhältnissen auf.

Vorbeugende Maßnahmen

Um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen, gibt es einige bewährte Methoden:

  • Wählen Sie einen luftigen Standort, um Pilzerkrankungen vorzubeugen
  • Gießen Sie möglichst am Boden und nicht über die Blätter
  • Entfernen Sie regelmäßig welke oder kranke Pflanzenteile
  • Fördern Sie Nützlinge durch Insektenhotels oder Vogeltränken
  • Achten Sie auf eine konsequente Fruchtfolge, um bodenbürtige Krankheiten zu vermeiden

Bei Blattlausbefall hat sich in meinem Garten eine Spritzung mit verdünnter Schmierseifenlösung als wirksam erwiesen. Gegen Schnecken helfen oft Schneckenzäune oder ein Vlies um junge Pflanzen.

Die Karde im Gartenjahr: Von der Rosette zur Blüte

Entwicklung im ersten Jahr

Im ersten Jahr bildet die Karde eine bodenständige Blattrosette mit einem beeindruckenden Durchmesser von bis zu 60 cm. Die Blätter sind länglich-oval und am Rand gezähnt. In dieser Phase entwickelt die Pflanze ein kräftiges Wurzelwerk.

Für die Pflege im ersten Jahr empfehle ich:

  • Regelmäßiges Gießen bei Trockenheit
  • Gelegentliches Lockern des Bodens um die Rosette
  • Konsequentes Entfernen von Unkraut

Blüte und Samenbildung im zweiten Jahr

Im zweiten Jahr wird es dann richtig spannend: Der Blütenstängel treibt aus der Rosette aus und kann eine beeindruckende Höhe von 1,5 bis 2,5 Metern erreichen. Ab Juni erscheinen die charakteristischen stacheligen Blütenköpfe.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. In dieser Zeit öffnen sich lilafarbene Blüten ringförmig um den Blütenkopf - ein faszinierender Anblick. Nach der Blüte bilden sich in den Blütenköpfen die Samen.

Selbstaussaat und Kontrolle

Karden neigen durchaus zur Selbstaussaat und können sich recht schnell ausbreiten. Um dies zu kontrollieren, empfehle ich folgende Maßnahmen:

  • Entfernen Sie verblühte Blütenstände vor der Samenbildung
  • Belassen Sie nur wenige Samenstände für eine kontrollierte Selbstaussaat
  • Sammeln Sie reife Samen zur gezielten Aussaat im nächsten Jahr

Bei Selbstaussaat sollten Sie im Frühjahr darauf achten, dass die jungen Pflanzen nicht überhandnehmen. Es ist ratsam, überzählige Sämlinge frühzeitig zu entfernen, um den verbleibenden Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung zu geben.

Mit der richtigen Pflege entwickelt sich die Karde zu einer wirklich eindrucksvollen Staude, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität im Garten leistet. In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, wie insbesondere Schmetterlinge und Bienen die Karden regelrecht umsch wärmen - ein faszinierendes Naturschauspiel, das mich jedes Jahr aufs Neue begeistert.

Ökologischer Wert der Karde

Die Karde entpuppt sich als wahres Juwel für den Garten und als Eldorado für Insekten und Vögel. Ihre ökologische Bedeutung lässt sich kaum überschätzen.

Bedeutung für Insekten

Karden sind regelrechte Insektenmagneten. Ihre Blüten produzieren eine Fülle von Nektar, der besonders für Bienen und Hummeln eine unverzichtbare Nahrungsquelle darstellt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese fleißigen Bestäuber die Karden umschwärmen.

Auch Wildbienen und andere Insektenarten finden hier einen reich gedeckten Tisch. Die ausgedehnte Blütezeit der Karden, die sich oft von Juni bis September erstreckt, macht sie zu einer zuverlässigen Nektarquelle über einen beachtlichen Zeitraum.

Die Anziehungskraft der Karden auf Schmetterlinge ist schlichtweg beeindruckend. An sonnigen Sommertagen kann man verschiedene Arten wie Tagpfauenaugen oder Admirale beobachten, die sich genüsslich an den Blüten laben. Die Karde ist zweifellos ein Schlüsselelement in einem schmetterlingsfreundlichen Garten.

Wert für Vögel

Für viele Vogelarten sind Karden ebenfalls von unschätzbarem Wert. Besonders Distelfinken, auch als Stieglitze bekannt, haben es auf die Karde abgesehen. Diese farbenprächtigen Vögel ernähren sich von den Samen der Karde und bieten dabei ein bezauberndes Naturschauspiel.

Die Samenstände der Karde bleiben häufig den ganzen Winter über stehen und bieten so eine wichtige Nahrungsquelle für überwinternde Vögel. Viele Gartenliebhaber lassen die Samenstände bewusst stehen und erfreuen sich an der bunten Vogelschar, die sich daran gütlich tut.

Ein besonderes Merkmal der Karde sind die kleinen Wasserreservoire, die sich in den Blattachseln bilden. Diese dienen als natürliche Tränke für Insekten und Vögel. Gerade in trockenen Sommern kann dies für die Tierwelt von entscheidender Bedeutung sein.

Verwendung der Karde

Die Karde ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch erstaunlich vielseitig einsetzbar. Ihre imposante Erscheinung macht sie zu einem echten Hingucker im Garten.

Dekorative Aspekte im Garten

Mit ihrer aufrechten Wuchsform und den markanten Blütenständen ist die Karde ein wahrer Blickfang. Sie eignet sich hervorragend als Solitärpflanze oder als Hintergrund in Staudenbeeten. Eine kleine Gruppe Karden im Garten kann eine geradezu atemberaubende Wirkung erzielen.

Besonders zur Geltung kommt die Karde in naturnahen Gärten oder in Wildblumenwiesen. Hier entfaltet sich ihre natürliche Schönheit in vollem Umfang und sie fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Trockenblumen und Floristik

Die getrockneten Blütenstände der Karde sind ein begehrtes Element in der Floristik. Sie lassen sich wunderbar in Trockengestecke einarbeiten und halten sich über Jahre hinweg. Zum Trocknen schneidet man die Blütenstände am besten ab, wenn sie in voller Blüte stehen, und hängt sie kopfüber an einem trockenen, luftigen Ort auf.

In Kombination mit anderen Trockenblumen wie Strohblumen oder Disteln entstehen bezaubernde, langlebige Arrangements, die auch im Winter einen Hauch von Farbe und Natur ins Haus bringen.

Historische Nutzung in der Textilindustrie

In früheren Zeiten spielte die Karde eine bedeutende Rolle in der Textilindustrie. Die stacheligen Blütenköpfe wurden zum Aufrauen von Wollstoffen verwendet, um ihnen eine weichere Oberfläche zu verleihen. Dieses Verfahren nennt man 'Karden' oder 'Kardieren'. Obwohl diese Methode heutzutage größtenteils durch maschinelle Verfahren ersetzt wurde, greifen einige traditionsbewusste Handwerker noch immer auf die Karde für diesen Zweck zurück.

Diese historische Nutzung verdeutlicht die Vielseitigkeit der Karde und ihre einstige wirtschaftliche Bedeutung. Es ist faszinierend zu sehen, wie eine Pflanze, die heute hauptsächlich als Zierpflanze geschätzt wird, einst eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielte.

Karden - Ein Gewinn für jeden Garten

Die Karde erweist sich als wahre Bereicherung für jeden Garten. Ihre optimalen Standortbedingungen sind sonnig bis halbschattig, mit einem nährstoffreichen, leicht feuchten Boden. Bei der richtigen Pflege entwickelt sie sich zu einer imposanten Pflanze, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch ökologisch wertvoll ist.

Für einen erfolgreichen Kardenanbau ist eine gründliche Bodenvorbereitung unerlässlich. Die Pflanzen sollten regelmäßig gegossen werden, besonders in trockenen Perioden. Ein gelegentliches Stützen der hohen Stängel kann sinnvoll sein, um ein Umknicken zu verhindern.

Die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten, von der Gartengestaltung über die Floristik bis hin zur Förderung der Biodiversität, macht die Karde zu einer faszinierenden Pflanze, die in jedem Garten einen Ehrenplatz verdient. Wer Karden in seinem Garten kultiviert, schafft nicht nur einen attraktiven Blickfang, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz und zur Förderung der heimischen Tierwelt.

Tags: Karde
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist eine Karde und zu welcher Pflanzenfamilie gehört sie?
    Die Karde (Dipsacus fullonum) ist eine beeindruckende zweijährige Wildstaude aus der Familie der Kardengewächse. Diese markante Pflanze zeichnet sich durch ihre charakteristischen, stacheligen Blütenköpfe aus, die länglich-oval geformt und von zahlreichen, nach oben gebogenen Hüllblättern umgeben sind. Die eigentlichen Blüten sind klein und zartrosa bis lila gefärbt. Sie öffnen sich in einem faszinierenden Ring um den Blütenkopf. Im ersten Jahr bildet die Karde eine bodenständige Blattrosette mit länglich-ovalen, am Rand gezähnten Blättern. Im zweiten Jahr entwickelt sie dann den imposanten, bis zu 2 Meter hohen Blütenstand. Als Mitglied der Kardengewächse ist sie eine wertvolle heimische Wildstaude, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch ökologisch bedeutsam für Insekten und Vögel ist.
  2. Welche Standortbedingungen benötigen Karden für optimales Wachstum?
    Karden gedeihen optimal an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichem, moderat feuchtem Boden. Der Boden sollte eine gute Durchlässigkeit aufweisen, um Staunässe zu vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Schwere, verdichtete Böden lassen sich durch Einarbeitung von Sand oder feinem Kies verbessern. Karden bevorzugen einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Eine Grundversorgung mit organischem Material wie reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist vor der Pflanzung ist empfehlenswert. Die Pflanzen zeigen sich recht anpassungsfähig bei Temperaturschwankungen und sind winterhart. In besonders heißen Sommerperioden sollte auf ausreichende Bewässerung geachtet werden. Ein luftiger Standort beugt Pilzerkrankungen vor und ermöglicht der Pflanze, ihre volle Pracht zu entfalten.
  3. Wie erfolgt die Aussaat von Karden im Freiland?
    Die Direktsaat von Karden im Freiland erfolgt idealerweise zwischen April und Juni, wenn sich der Boden ausreichend erwärmt hat und keine Frostgefahr mehr besteht. Anfang Mai hat sich als besonders günstiger Zeitpunkt erwiesen. Die Kardensamen werden etwa 1-2 cm tief in den zuvor gelockerten und mit Kompost angereicherten Boden gebracht. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 30-40 cm eingehalten werden, zwischen den Reihen 60-80 cm, damit sich die Karden ohne gegenseitige Bedrängung entfalten können. Vor der Aussaat ist eine gründliche Bodenlockerung wichtig, da Karden tiefgründigen, lockeren Boden bevorzugen. Nach der Aussaat sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden, bis die Keimung einsetzt. In den ersten Wochen ist regelmäßige, leichte Bewässerung erforderlich, um optimale Keimbedingungen zu gewährleisten.
  4. Warum sammelt sich Wasser in den Blattachseln der Karde?
    Das Wasser sammelt sich in den Blattachseln der Karde aufgrund ihrer besonderen Blattstruktur - die gegenständigen Blätter verwachsen an der Basis miteinander und bilden so natürliche Trichter oder Schalen. Diese anatomische Besonderheit ist ein evolutionärer Vorteil, der der Karde verschiedene Funktionen ermöglicht. Die Wasserreservoire dienen als natürliche Tränke für Insekten, Vögel und andere kleine Tiere, besonders in trockenen Sommerperioden. Gleichzeitig können die Pflanzen bei Bedarf auf diese Wasservorräte zurückgreifen. Dieses Phänomen sollte nicht als Zeichen für Überwässerung missverstanden werden - es ist völlig normal und sogar ökologisch wertvoll. Die kleinen Wasserstellen ziehen verschiedene Insektenarten an und tragen zur Biodiversität im Garten bei. Für Gärtner ist dies ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Pflanzen clevere Strategien entwickelt haben, um sowohl sich selbst als auch anderen Lebewesen zu helfen.
  5. Wie verläuft der zweijährige Lebenszyklus der Karde?
    Der Lebenszyklus der Karde erstreckt sich über zwei Jahre und folgt einem charakteristischen Muster. Im ersten Jahr nach der Aussaat entwickelt die Karde ausschließlich eine bodenständige Blattrosette mit einem beeindruckenden Durchmesser von bis zu 60 cm. Die länglich-ovalen, am Rand gezähnten Blätter bilden eine kräftige Basis, während die Pflanze gleichzeitig ein starkes Wurzelwerk entwickelt. Diese Rosette überwintert grün und kann sogar unter Schnee überdauern. Im zweiten Jahr treibt aus der Mitte der Rosette der imposante Blütenstängel aus, der eine Höhe von 1,5 bis 2,5 Metern erreichen kann. Ab Juni erscheinen die charakteristischen stacheligen Blütenköpfe, die von Juli bis September blühen. Nach der Blüte bilden sich Samen in den Blütenköpfen. Die Pflanze stirbt nach der Samenbildung ab, kann sich jedoch durch Selbstaussaat vermehren und den Zyklus von neuem beginnen.
  6. Worin unterscheiden sich Karden von anderen Wildstauden im Garten?
    Karden unterscheiden sich durch mehrere einzigartige Merkmale von anderen Wildstauden. Ihr markantestes Charakteristikum sind die stacheligen, länglich-ovalen Blütenköpfe mit den nach oben gebogenen Hüllblättern - eine Form, die in der heimischen Flora einzigartig ist. Die ringförmige Blütenöffnung, bei der sich die lilafarbenen Blüten kreisförmig um den Blütenkopf öffnen, ist ein faszinierendes Schauspiel, das andere Wildstauden nicht bieten. Besonders auffällig ist auch die beträchtliche Höhe von bis zu 2,5 Metern, die nur wenige heimische Wildstauden erreichen. Die natürlichen Wasserreservoire in den Blattachseln sind ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Während die meisten Wildstauden mehrjährig sind, folgt die Karde einem konsequent zweijährigen Lebenszyklus. Ökologisch betrachtet ist die Karde besonders wertvoll, da sie sowohl Nektar für Insekten als auch Samen für Vögel liefert und dabei über eine sehr lange Saison hinweg blüht.
  7. Was unterscheidet Direktsaat von der Voranzucht bei Karden?
    Direktsaat und Voranzucht bei Karden unterscheiden sich in mehreren wichtigen Aspekten. Bei der Direktsaat werden die Samen zwischen April und Juni direkt an ihrem endgültigen Standort im Garten ausgebracht. Diese Methode ist einfacher und kostengünstiger, erfordert jedoch mehr Geduld, da die Keimung wetterabhängig ist. Die Voranzucht erfolgt bereits ab März in Saatschalen bei kontrollierteren Bedingungen von etwa 18-20°C. Dies bietet bessere Kontrolle über die Keimungsbedingungen und Schutz vor Schnecken und anderen Schädlingen in der empfindlichen Keimphase. Vorgezogene Pflanzen können früher im Jahr begonnen und nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden. Die Voranzucht ermöglicht zudem eine gezieltere Platzierung der Pflanzen im Garten und eine höhere Erfolgsquote. Allerdings erfordert sie mehr Aufwand durch Pikieren und mehrfaches Umtopfen. Beide Methoden führen zum Erfolg - die Wahl hängt von den persönlichen Vorlieben und Gegebenheiten ab.
  8. Welche Höhe können Karden im zweiten Jahr erreichen?
    Karden können im zweiten Jahr eine beeindruckende Höhe von 1,5 bis 2,5 Metern erreichen, in Einzelfällen sogar noch höher. Diese imposante Statur macht sie zu wahren Riesen unter den heimischen Wildstauden. Im ersten Jahr bleiben die Pflanzen als bodenständige Blattrosette relativ niedrig, sammeln aber Kraft für das spektakuläre Wachstum im Folgejahr. Der kräftige, aufrechte Blütenstängel entwickelt sich ab dem Frühjahr des zweiten Jahres und kann bei optimalen Bedingungen - viel Sonne, nährstoffreichen Boden und ausreichend Feuchtigkeit - seine maximale Höhe erreichen. Diese außergewöhnliche Wuchshöhe kann an windigen Standorten problematisch werden, weshalb oft eine Stütze erforderlich ist. Am besten beginnt man mit dem Stützen, wenn die Pflanzen etwa kniehoch sind. Die beträchtliche Höhe macht Karden zu idealen Hintergrundpflanzen in Staudenbeeten und zu imposanten Solitärpflanzen, die bereits aus der Ferne ihre Wirkung entfalten.
  9. Wo kann man Kardensamen und Karden-Pflanzen für den Garten erwerben?
    Kardensamen und Karden-Pflanzen für den Garten sind bei verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten hochwertiges Saatgut von Dipsacus fullonum und führen oft auch andere Wildstauden-Arten in ihrem Sortiment. Diese Fachgeschäfte punkten mit fachkundiger Beratung und gewährleisten meist eine gute Keimfähigkeit des Saatguts. Gartencenter vor Ort haben häufig Wildstauden-Saatgut im Angebot, besonders in der Hauptpflanzzeit. Online-Gartenshops bieten den Vorteil einer großen Auswahl und bequemer Lieferung nach Hause. Saatgut-Tauschbörsen und Gärtner-Communities sind eine interessante Alternative, um seltene Sorten zu finden. Botanische Gärten verkaufen manchmal Samen ihrer Pflanzen. Bei etablierten Anbietern können Sie sicher sein, dass das Saatgut ordnungsgemäß gelagert wurde und eine hohe Keimrate aufweist. Wichtig ist es, auf die Herkunft des Saatguts zu achten - heimische Wildformen sind ökologisch wertvoller als Zuchtformen.
  10. Welche Faktoren sollte man beim Kauf von Wildstauden-Saatgut beachten?
    Beim Kauf von Wildstauden-Saatgut sind mehrere wichtige Faktoren zu beachten. Die Qualität des Saatguts steht an erster Stelle - erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de achten auf optimale Lagerbedingungen und hohe Keimraten. Das Erntedatum ist entscheidend, da frisches Saatgut meist bessere Keimergebnisse liefert. Die Herkunft spielt eine große Rolle: Heimische Wildformen sind ökologisch wertvoller als internationale Zuchtformen, da sie an das lokale Klima angepasst sind und die heimische Tierwelt besser unterstützen. Zertifiziertes Saatgut aus kontrolliertem Anbau gewährleistet Sortenreinheit und gute Qualität. Die Lagerung sollte kühl, trocken und dunkel erfolgt sein. Auf der Verpackung sollten klare Angaben zu Aussaatzeit, Keimtemperatur und Kulturdauer stehen. Bio-Qualität ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Seriöse Anbieter geben auch Informationen zu Standortansprüchen und ökologischem Wert der Pflanzen. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kompetente Beratung runden das Angebot ab.
  11. Welche Rolle spielen Karden im ökologischen Gleichgewicht des Gartens?
    Karden spielen eine herausragende Rolle im ökologischen Gleichgewicht des Gartens und sind wahre Schlüsselpflanzen für die Biodiversität. Als Insektenmagneten produzieren sie reichlich Nektar, der für Bienen, Hummeln und Wildbienen eine unverzichtbare Nahrungsquelle darstellt. Besonders die lange Blütezeit von Juni bis September macht sie zu zuverlässigen Nektarlieferanten. Schmetterlinge wie Tagpfauenaugen und Admirale finden hier ebenfalls einen reich gedeckten Tisch. Nach der Blüte dienen die Samenstände als wichtige Nahrungsquelle für Vögel, insbesondere für Distelfinken, die geschickt die Samen aus den Fruchtständen picken. Die natürlichen Wasserreservoire in den Blattachseln fungieren als Tränke für verschiedene Tierarten, besonders in trockenen Perioden. Die stehenden Fruchtstände bieten im Winter Unterschlupf für Insekten und kleine Tiere. Durch ihre Höhe schaffen Karden vertikale Strukturen im Garten, die das Mikroklima positiv beeinflussen. Sie fördern die Ansiedlung einer vielfältigen Lebensgemeinschaft und stärken das natürliche Gleichgewicht im Garten nachhaltig.
  12. Wie wirkt sich der pH-Wert des Bodens auf das Wachstum von Karden aus?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen deutlichen Einfluss auf das Wachstum und die Entwicklung von Karden. Diese Wildstauden bevorzugen einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 7,5. In diesem optimalen Bereich können die Pflanzen Nährstoffe am besten aufnehmen und entwickeln sich zu kräftigen, gesunden Exemplaren mit imposanten Blütenständen. Bei zu saurem Boden (unter pH 6,0) kann es zu Nährstoffmangel kommen, da wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium weniger verfügbar sind. Dies zeigt sich oft in schwächlichem Wuchs und blassen Blättern. Stark alkalische Böden (über pH 8,0) können die Aufnahme von Spurenelementen wie Eisen behindern, was zu Chlorosen führen kann. Der pH-Wert lässt sich mit Teststreifen oder einem digitalen Messgerät ermitteln. Saure Böden können durch Kalkung angehoben werden, während zu alkalische Böden durch Zugabe von Kompost oder Torf leicht abgesenkt werden können. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung hilft dabei, optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
  13. Warum entwickeln Karden im ersten Jahr nur eine Blattrosette?
    Karden entwickeln im ersten Jahr nur eine Blattrosette, weil dies Teil ihrer natürlichen Überlebensstrategie als zweijährige Pflanzen ist. In diesem ersten Jahr konzentriert sich die gesamte Energie der Pflanze auf den Aufbau einer kräftigen vegetativen Basis. Die bodenständige Blattrosette, die einen Durchmesser von bis zu 60 cm erreichen kann, dient mehreren wichtigen Zwecken. Zum einen entwickelt die Pflanze parallel ein starkes, tiefreichendes Wurzelwerk, das Wasser und Nährstoffe effizient aufnehmen und speichern kann. Die großen Blätter betreiben intensive Photosynthese und sammeln Energie, die in Form von Speicherstoffen in der Wurzel eingelagert wird. Diese Energiereserven sind essentiell für die spektakuläre Entwicklung im zweiten Jahr. Die Rosette ist auch eine Anpassung an das Klima - sie überwintert grün und kann selbst unter Schnee überdauern. Erst wenn genügend Energie und Ressourcen gesammelt wurden, investiert die Pflanze im zweiten Jahr in die aufwendige Bildung des hohen Blütenstandes und die Fortpflanzung.
  14. Welche historische Bedeutung hatte die Karde in der Textilindustrie?
    Die Karde spielte eine zentrale Rolle in der historischen Textilindustrie und war über Jahrhunderte ein unverzichtbares Werkzeug bei der Stoffverarbeitung. Die stacheligen Blütenköpfe wurden zum 'Karden' oder 'Kardieren' von Wollstoffen verwendet - einem Verfahren, bei dem die Oberfläche von Wollgeweben aufgeraut wurde, um ihnen eine weichere, flauschigere Textur zu verleihen. Besonders die Weber-Karde (Dipsacus sativus) wurde eigens für diesen Zweck kultiviert und war ein wichtiger Handelszweig. Die natürlichen Haken der Blütenstände waren ideal geformt, um die Wollfasern schonend aufzurichten, ohne das Gewebe zu beschädigen. Ganze Regionen spezialisierten sich auf den Kardenanbau, und die getrockneten Blütenstände waren ein bedeutender Exportartikel. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden die natürlichen Karden größtenteils durch mechanische Kardiermaschinen mit Metallzähnen ersetzt. Dennoch greifen einige traditionsbewusste Handwerker und Manufakturen noch heute auf die bewährte Karde zurück, um hochwertige Wollstoffe zu veredeln.
  15. Wie kann man Staunässe bei Karden vermeiden?
    Staunässe ist einer der häufigsten Problemfaktoren beim Kardenanbau und kann zu Wurzelfäule und dem Absterben der Pflanzen führen. Die wichtigste präventive Maßnahme ist die richtige Bodenvorbereitung. Schwere, verdichtete Böden sollten durch Einarbeitung von grobem Sand, feinem Kies oder Blähton aufgelockert werden, um die Drainage zu verbessern. Eine 5-10 cm dicke Schicht aus diesen Materialien im Pflanzbereich wirkt als natürliche Drainageschicht. Bei besonders problematischen Standorten kann eine unterirdische Drainage mit Drainagerohren sinnvoll sein. Die Wahl eines leicht erhöhten Standorts oder die Anlage von Hochbeeten sind weitere effektive Maßnahmen. Wichtig ist auch die richtige Bewässerung: Lieber seltener, dafür gründlicher wässern, damit das Wasser tief eindringen kann. Mulchen hilft, die Bodenstruktur zu verbessern und gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe zu gewährleisten. Eine regelmäßige Bodenlockerung um die Pflanzen fördert die Belüftung und verhindert Verdichtungen.
  16. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Ernte von Karden-Blütenständen als Trockenblumen?
    Der optimale Zeitpunkt für die Ernte von Karden-Blütenständen als Trockenblumen liegt im Vollblütestadium, etwa von Juli bis August, wenn die lilafarbenen Blüten in vollem Ring um den Blütenkopf geöffnet sind. Zu diesem Zeitpunkt haben die Blütenstände ihre charakteristische Form vollständig ausgebildet und die Farben sind am intensivsten. Die Ernte sollte an einem trockenen, sonnigen Tag am späten Vormittag erfolgen, wenn der Morgentau bereits abgetrocknet ist. Die Stängel werden mit einer scharfen Gartenschere etwa 30-40 cm unterhalb des Blütenkopfes geschnitten. Für die Trocknung werden die Blütenstände umgehend kopfüber in kleinen Bündeln an einem trockenen, luftigen und dunklen Ort aufgehängt. Die Trocknungszeit beträgt etwa 2-3 Wochen. Alternativ können die Blütenstände auch später geerntet werden, wenn sie bereits leicht vertrocknet sind - dann behalten sie ihre stachelige Struktur noch besser. Die getrockneten Karden-Blütenstände halten sich jahrelang und sind ein begehrtes Element für Trockengestecke und herbstliche Dekorationen.
  17. Ist es ein Mythos, dass Karden nur in feuchten Gebieten wachsen können?
    Ja, es ist tatsächlich ein Mythos, dass Karden nur in feuchten Gebieten wachsen können. Obwohl Karden moderate Feuchtigkeit schätzen, sind sie deutlich anpassungsfähiger als oft angenommen wird. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet findet man sie an verschiedensten Standorten - von Wegrändern über Brachflächen bis hin zu sonnigen Hängen. Karden bevorzugen zwar einen gleichmäßig feuchten Boden, tolerieren aber auch kurze Trockenphasen erstaunlich gut. Ihr tiefes Wurzelsystem ermöglicht es ihnen, auch in tieferen Bodenschichten nach Wasser zu suchen. Die natürlichen Wasserreservoire in den Blattachseln helfen zusätzlich bei der Wasserversorgung. In der Gartenpraxis zeigt sich, dass Karden auch in normalen Gartenböden ohne spezielle Bewässerung gedeihen können, solange extreme Trockenheit vermieden wird. Wichtiger als ständige Feuchtigkeit ist eine gute Drainage, da Staunässe viel schädlicher ist als gelegentliche Trockenheit. Diese Anpassungsfähigkeit macht Karden zu robusten Gartenpflanzen, die auch in durchschnittlichen Gartenböden erfolgreich kultiviert werden können.
  18. In welchen Regionen Deutschlands gedeihen Karden besonders gut?
    Karden gedeihen in fast allen Regionen Deutschlands, zeigen aber je nach klimatischen Bedingungen unterschiedlich gute Entwicklung. Besonders gut entwickeln sie sich in den milderen Gebieten Süd- und Westdeutschlands, wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, wo das gemäßigte Klima mit ausreichenden Niederschlägen optimale Bedingungen bietet. Die wärmeren Weinbauregionen entlang des Rheins sind ebenfalls ideal. In den östlichen Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die eher kontinentales Klima aufweisen, wachsen Karden ebenfalls gut, benötigen aber in trockenen Sommern zusätzliche Bewässerung. Auch in Norddeutschland, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, finden Karden gute Bedingungen vor, profitieren hier von der höheren Luftfeuchtigkeit. In höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpenregion ist die Kultivierung möglich, die Pflanzen bleiben jedoch oft kleiner und die Vegetationsperiode ist kürzer. Generell sind Karden sehr anpassungsfähig und können bei entsprechender Standortwahl in ganz Deutschland erfolgreich kultiviert werden.
  19. Was unterscheidet die Wilde Karde von der Weber-Karde?
    Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) und die Weber-Karde (Dipsacus sativus) unterscheiden sich in mehreren wichtigen Merkmalen, obwohl sie eng verwandt sind. Der auffälligste Unterschied liegt in den Hüllblättern der Blütenstände: Bei der Wilden Karde sind die Hüllblätter gerade und nach oben gerichtet, während sie bei der Weber-Karde deutlich nach unten gebogen sind und charakteristische Haken bilden. Diese Haken waren der Grund für die historische Nutzung der Weber-Karde in der Textilindustrie zum Kardieren von Wollstoffen. Die Weber-Karde ist eine durch jahrhundertelange Selektion entstandene Kulturform, die speziell für industrielle Zwecke gezüchtet wurde. Sie bildet meist kompaktere, gleichmäßigere Blütenstände als die Wilde Karde. Botanisch wird die Weber-Karde heute oft als Unterart der Wilden Karde betrachtet. In der Naturschutzpraxis ist die ursprüngliche Wilde Karde ökologisch wertvoller, da sie besser an die heimischen Bedingungen angepasst ist und die einheimische Tierwelt optimal unterstützt. Beide Arten sind zweijährig und haben ähnliche Standortansprüche.
  20. Wie lassen sich Kardengewächse von anderen stacheligen Pflanzen im Garten unterscheiden?
    Kardengewächse lassen sich durch mehrere charakteristische Merkmale eindeutig von anderen stacheligen Pflanzen unterscheiden. Das wichtigste Erkennungsmerkmal sind die einzigartigen Blütenstände: länglich-ovale, stachelige Köpfe mit nach oben gebogenen Hüllblättern, die wie kleine Stacheln wirken. Die eigentlichen Blüten öffnen sich in einem markanten Ring um den Blütenkopf - dieses Phänomen ist bei Kardengewächsen einzigartig. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und verwachsen an der Basis miteinander, wodurch die charakteristischen Wasserauffangbecken in den Blattachseln entstehen. Im Gegensatz zu Disteln haben Karden keine echten Dornen am Stängel, sondern nur kleine Stacheln. Auch die Blattform unterscheidet sich: Kardenblätter sind ganzrandig oder nur leicht gezähnt, während Distelblätter stark gelappt und dornig sind. Die beträchtliche Höhe von bis zu 2,5 Metern und der aufrechte, unverzweigte Wuchs sind weitere Unterscheidungsmerkmale. Nach der Blüte bleiben die Fruchtstände strukturell intakt und zerfallen nicht wie bei vielen Korbblütlern in einzelne Samen.
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