Kompost als Substrat: Wertvoller Bodenverbesserer selbst gemacht

Kompost als Substrat: Vom Abfall zum wertvollen Bodenverbesserer

Kompost ist wahrlich ein Multitalent im Garten. Bei richtiger Herstellung und Anwendung verwandelt er Gartenabfälle in nährstoffreichen Humus, der unseren Pflanzen zugute kommt.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kompost verbessert die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe
  • Die richtige Mischung aus grünen und braunen Materialien ist entscheidend
  • Belüftung und Feuchtigkeit müssen stimmen
  • Es gibt verschiedene Kompostiersysteme für jeden Garten

Was genau ist Kompost als Substrat?

Im Grunde ist Kompost als Substrat nichts anderes als vollständig zersetztes organisches Material. Während des Kompostierungsprozesses wandeln Mikroorganismen Pflanzenreste und andere organische Abfälle in wertvollen Humus um. Dieser enthält nicht nur wichtige Nährstoffe für Pflanzen, sondern verbessert auch die Bodenstruktur nachhaltig - ein wahrer Segen für unsere Gärten.

Warum lohnt sich die Eigenkompostierung?

Selbst hergestellter Kompost bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Kostenlose Nährstoffquelle für Pflanzen
  • Verbesserung der Bodenqualität
  • Sinnvolle Verwertung von Gartenabfällen
  • Förderung des Bodenlebens
  • Umweltfreundliche Alternative zu Kunstdünger

In meinem eigenen Garten nutze ich seit Jahren selbst hergestellten Kompost und bin immer wieder erstaunt, wie prächtig die Pflanzen damit gedeihen. Ein zusätzlicher Bonus: Ich spare mir den Kauf von teurem Dünger.

Der Kompostierungsprozess im Überblick

Die Kompostierung läuft typischerweise in mehreren Phasen ab:

  • Abbauphase: Mikroorganismen zersetzen leicht abbaubare Stoffe
  • Umbauphase: Schwerer abbaubare Materialien werden zersetzt
  • Aufbauphase: Bildung von stabilem Humus

Je nach Material und Bedingungen dauert der gesamte Prozess etwa 6-12 Monate - Geduld ist hier gefragt, aber das Ergebnis lohnt sich!

Grundlagen der Kompostherstellung

Geeignete Materialien für den Kompost

Für einen guten Kompost braucht es die richtige Mischung aus:

Grüne (stickstoffreiche) Materialien

  • Rasenschnitt
  • Küchenabfälle (ohne Fleisch und Fisch)
  • Kaffeesatz
  • Frische Pflanzenreste

Braune (kohlenstoffreiche) Materialien

  • Laub
  • Stroh
  • Holzhäcksel
  • Pappe (unbehandelt)

Was gehört nicht auf den Kompost?

Einige Materialien sollten Sie besser nicht kompostieren:

  • Kranke Pflanzen
  • Unkraut mit Samen
  • Fleisch- und Fischreste
  • Gekochte Speisen
  • Katzenstreu
  • Chemisch behandeltes Holz

Das ideale Mischungsverhältnis

Für einen optimalen Kompostierungsprozess empfiehlt es sich, etwa 2-3 Teile braunes Material mit 1 Teil grünem Material zu mischen. So erreichen Sie ein ausgewogenes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, das die Mikroorganismen in Ihrem Kompost besonders schätzen.

So bauen Sie Ihren Komposthaufen auf

Den richtigen Standort wählen

Der ideale Platz für Ihren Kompost ist:

  • Halbschattig
  • Windgeschützt
  • Mit direktem Bodenkontakt
  • Gut erreichbar

Verschiedene Kompostiersysteme im Vergleich

Offener Komposthaufen

Der Klassiker unter den Kompostsystemen. Einfach aufzusetzen, aber auch anfälliger für Witterungseinflüsse. Perfekt für größere Gärten mit viel Platz.

Geschlossene Kompostbehälter

Diese bieten mehr Schutz vor Regen und Austrocknung. Ideal für kleinere Gärten oder wenn Sie es etwas ordentlicher mögen.

Wurmkompostierung

Speziell für Küchenabfälle geeignet. Die fleißigen Würmer beschleunigen den Zersetzungsprozess erheblich - ein faszinierendes System für Naturfreunde.

Schichtweiser Aufbau des Komposthaufens

Beginnen Sie mit einer groben Schicht aus Ästen oder Stroh für gute Belüftung. Darauf folgen abwechselnd Schichten aus grünem und braunem Material. Decken Sie den Haufen mit einer Schicht Erde oder reifem Kompost ab. Diese Schichtung sorgt für optimale Bedingungen im Kompost.

Warum Belüftung und Feuchtigkeit so wichtig sind

Sauerstoff und Feuchtigkeit sind entscheidend für die Arbeit der Mikroorganismen. Der Kompost sollte feucht wie ein ausgedrückter Schwamm sein. Zu nass oder zu trocken hemmt den Zersetzungsprozess. Ein regelmäßiger Blick und gegebenenfalls etwas Wasser oder Umschichten können hier Wunder wirken.

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens gerüstet, um Ihren eigenen Kompost herzustellen. In meinem Garten habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht - vom kargen Gemüsebeet zum ertragreichen Garten! Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich mit ein wenig Geduld und den richtigen Techniken aus Abfällen wahre Gartenschätze entwickeln können.

Pflege und Wartung des Komposts

Ein gut gepflegter Komposthaufen ist der Schlüssel zu hochwertigem Substrat. Hier einige bewährte Tipps zur optimalen Kompostpflege:

Regelmäßiges Umsetzen des Komposthaufens

Das Umsetzen des Komposts alle paar Wochen bringt frischen Sauerstoff ins Innere und beschleunigt den Zersetzungsprozess spürbar. Mit einer Grabegabel lockere ich das Material gründlich auf, was den fleißigen Mikroorganismen hilft, sich besser im Haufen zu verteilen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Struktur des Komposts bei jedem Umsetzen verändert.

Kontrolle und Anpassung der Feuchtigkeit

Die richtige Feuchtigkeit ist entscheidend für einen gesunden Kompost. Eine simple Faustprobe hilft hier ungemein: Drücken Sie eine Handvoll Material zusammen - es sollte feucht sein, aber kein Wasser austreten. Bei Trockenheit gieße ich vorsichtig nach, ist es zu feucht, mische ich trockenes Material wie Stroh unter. Es braucht etwas Übung, aber mit der Zeit entwickelt man ein gutes Gespür dafür.

Überwachung der Temperatur

In der Abbauphase wird es im Kompost richtig warm - ein faszinierendes Naturschauspiel! Mit einem Kompostthermometer lässt sich die Temperatur im Inneren messen. Optimal sind 50-65°C. Wird es zu heiß, setze ich den Haufen um. Bei Kälte hat sich eine Abdeckung mit einer Plane bewährt.

Umgang mit möglichen Problemen

Manchmal treten unangenehme Gerüche oder ungebetene Gäste auf. Meist liegt das an einem Ungleichgewicht, das sich zum Glück leicht beheben lässt:

  • Bei Fäulnisgeruch: Mehr trockenes, kohlenstoffreiches Material wie Stroh oder Pappe untermischen
  • Bei Ammoniak-Geruch: Mehr stickstoffarmes Material wie Laub zugeben
  • Gegen Ratten: Küchenabfälle in der Mitte vergraben und den Haufen regelmäßig umsetzen
  • Gegen Fruchtfliegen: Obstreste abdecken

Der Reifeprozess des Komposts

Vom frischen Grünschnitt bis zum fertigen Kompost durchläuft das Material eine spannende Verwandlung:

Abbauphase

In den ersten Wochen legen Bakterien und Pilze so richtig los. Die Temperatur steigt auf 50-70°C an - der Haufen dampft regelrecht! Das Material wird dunkler und schrumpft zusammen. Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell sich die Struktur in dieser Phase verändert.

Umbauphase

Nach etwa 2-3 Monaten beruhigt sich das Ganze etwas, die Temperatur sinkt. Jetzt übernehmen Kleinstlebewesen wie Springschwänze und Milben die Regie. Sie zerkleinern das Material weiter. In dieser Phase entdeckt man oft faszinierende weiße Pilzgeflechte im Kompost.

Aufbauphase

In den letzten Monaten sind die Regenwürmer die Stars. Sie bauen stabile Humusverbindungen auf und verleihen dem Kompost seine charakteristische Krümelstruktur. Der Kompost wird feinkrümelig und verströmt einen angenehm erdigen Duft. Es ist wirklich erstaunlich, wie aus Gartenabfällen so wertvoller Humus entsteht!

Kennzeichen von reifem Kompost

Nach etwa 6-12 Monaten ist es soweit - der Kompost ist reif. Er hat dann folgende Eigenschaften:

  • Dunkle, fast schwarze Farbe
  • Krümelige Struktur
  • Angenehm erdiger Geruch
  • Keine erkennbaren Pflanzenreste mehr
  • pH-Wert zwischen 7 und 8

Ein einfacher Test, den ich gerne mache: Säen Sie Kresse auf einer Probe aus. Keimt sie gleichmäßig, ist der Kompost reif und bereit für den Einsatz im Garten.

Typische Dauer des Kompostierungsprozesses

Je nach Material und Pflege variiert die Kompostierungsdauer:

  • Schnellkomposter: 3-4 Monate
  • Normaler Gartenkomposter: 6-12 Monate
  • Kalter Komposthaufen: bis zu 2 Jahre

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Teilen Sie Ihren Kompostplatz in mehrere Bereiche. So können Sie kontinuierlich frisches Material zugeben, während anderes bereits reift. Das spart Platz und sorgt für einen stetigen Vorrat an reifem Kompost.

Verarbeitung und Sieben des fertigen Komposts

Methoden zum Sieben von Kompost

Vor der Verwendung siebe ich meinen Kompost, um grobe Teile zu entfernen. Je nach Menge gibt es verschiedene praktische Möglichkeiten:

  • Handsieb: Ideal für kleine Mengen. Einfach den Kompost durchschütteln - eine entspannende Gartenarbeit!
  • Schubkarrenaufsatz: Praktisch für mittlere Mengen. Der Kompost wird durch ein geneigtes Sieb geschaufelt.
  • Drehtrommelsieb: Für große Mengen. Der Kompost wird eingefüllt und durch Drehen der Trommel gesiebt - fast wie eine Kompost-Waschmaschine!

Die Maschenweite wähle ich je nach Verwendungszweck: 10 mm für feine Blumenerde, 20 mm für Gemüsebeete. Mit der Zeit findet man heraus, welche Siebgröße für welchen Zweck am besten geeignet ist.

Lagerung des fertigen Komposts

Fertigen Kompost bewahre ich trocken und luftig auf. Hier einige bewährte Möglichkeiten:

  • Abgedeckt mit Plane im Freien
  • In Säcken oder Kisten im Schuppen
  • In einer Miete, die oben spitz zuläuft

So bleibt der Kompost bis zu einem Jahr lagerfähig, ohne an Qualität zu verlieren. Es ist erstaunlich, wie lange die wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben!

Verwendungsmöglichkeiten für groberes Material

Das grobe Siebgut ist keineswegs Abfall - ich nutze es vielfältig im Garten:

  • Als Mulch um Sträucher und Bäume
  • Zum Abdecken von Beeten im Winter
  • Als Zuschlag für neue Komposthaufen
  • Zerkleinert als Zusatz für Pflanzkübel

So schließt sich der Kreislauf im Garten, und wirklich nichts geht verloren. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus vermeintlichen Abfällen immer wieder neues Leben entsteht.

Verwendung von Kompost als hochwertiges Substrat

Man kann gar nicht genug betonen, wie vielseitig Kompost im Garten einsetzbar ist. Als Bodenverbesserer, Pflanzsubstrat und Dünger leistet er wahre Wunder. Ich erinnere mich noch gut an meine anfängliche Skepsis gegenüber selbst hergestelltem Kompost - doch die überzeugenden Ergebnisse haben mich schnell eines Besseren belehrt.

Kompost als Bodenverbesserer

Eine der Hauptfunktionen von Kompost ist die Verbesserung der Bodenstruktur. Er lockert schwere Böden auf und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit von sandigen Böden. Was mich immer wieder fasziniert: Die Zufuhr von organischem Material aktiviert das Bodenleben regelrecht. Regenwürmer und Mikroorganismen sorgen für eine Krümelstruktur, von der man nur träumen kann.

Herstellung von Pflanzsubstraten mit Kompost

Für die Anzucht und Kultivierung von Pflanzen ist Kompost ein echtes Wundermittel als Substratkomponente. Je nach Pflanzenart empfehlen sich unterschiedliche Mischungsverhältnisse:

  • Für die meisten Gemüsearten: 30-50% Kompost, Rest Gartenerde
  • Für echte Nährstoff-Schluckspechte wie Tomaten: Bis zu 70% Kompost
  • Für Kübelpflanzen: 20-30% Kompost, Rest torffreie Blumenerde

Manchmal experimentiere ich auch mit zusätzlichen Komponenten wie Sand, Perlit oder Vermiculit, um die Struktur und Drainage weiter zu verbessern. Ein pH-Wert zwischen 6 und 7 scheint für die meisten Pflanzen der Sweet Spot zu sein.

Kompost als Dünger

Reifer Kompost ist wie ein Festmahl für Pflanzen - er enthält alle wichtigen Nährstoffe in gut verfügbarer Form. Als Dünger arbeite ich ihn oberflächlich ein oder bringe ihn als Mulchschicht auf. Pro Quadratmeter und Jahr können Sie guten Gewissens 2-5 Liter Kompost geben. Bei echten Vielfraßen wie Kürbis oder Kohl darf es auch mal etwas mehr sein.

Verwendung von Kompost beim Mulchen

Eine dünne Schicht Kompost als Mulch ist wie eine Schutzdecke für den Boden - sie bewahrt ihn vor Austrocknung und Erosion. Gleichzeitig werden Nährstoffe langsam freigesetzt und das Bodenleben angekurbelt. Besonders im Gemüsebeet und bei Stauden hat sich diese Methode bei mir bewährt.

Spezielle Kompostierungstechniken

Bokashi-Kompostierung

Die Bokashi-Methode klingt fast wie Zauberei: Organische Abfälle werden in einem luftdichten Behälter mit Effektiven Mikroorganismen fermentiert. Das Ergebnis ist ein nährstoffreicher, leicht säuerlicher Dünger. Ich muss gestehen, anfangs war ich skeptisch, ob das wirklich geruchlos in der Wohnung funktionieren würde - aber es klappt tatsächlich!

Heißkompostierung

Beim Heißkompost wird's richtig heiß: Durch gezieltes Aufsetzen großer Mengen stickstoff- und kohlenstoffreicher Materialien entstehen Temperaturen bis 70°C. Das beschleunigt den Abbau und tötet Krankheitserreger sowie Unkrautsamen ab. Nach 6-8 Wochen ist der Kompost fertig - deutlich schneller als beim klassischen Verfahren.

Kompostierung mit Effektiven Mikroorganismen (EM)

Über die Zugabe von EM-Präparaten scheiden sich die Geister. Sie soll den Rotteprozess optimieren und die Nährstoffverfügbarkeit verbessern. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich umstritten, aber viele Gärtner schwören darauf. Ich denke, hier muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

Qualitätskontrolle und Analyse des Komposts

pH-Wert-Messung

Mit einfachen Teststreifen oder einem pH-Meter lässt sich der Säuregrad bestimmen. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Ist der Kompost zu sauer, hilft oft schon etwas Algenkalk unterzumischen.

Nährstoffanalyse

Professionelle Labore bieten umfangreiche Analysen an, aber für uns Hobbygärtner genügen meist einfache Schnelltests für die Hauptnährstoffe. So lässt sich die Düngerwirkung besser einschätzen und man vermeidet Über- oder Unterdüngung.

Reifeprüfung (Kressetest)

Ein alter Klassiker ist die Aussaat von Kressesamen auf dem Kompost. Keimen die Samen gleichmäßig und wachsen die Pflänzchen kräftig, ist der Kompost reif und frei von Hemmstoffen. Bleiben die Samen taub oder verkümmern die Keimlinge, muss der Kompost noch nachreifen. Dieser einfache Test hat mich schon oft vor unreifem Kompost bewahrt!

Die vielfältigen Vorteile von Kompost als Substratkomponente

In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich die unglaublichen Eigenschaften von Kompost als Bodenverbesserer und Substratkomponente schätzen gelernt. Es ist faszinierend, wie dieses 'schwarze Gold' unsere Gärten und Pflanzen auf so vielfältige Weise bereichert.

Ein Wundermittel für die Bodenstruktur

Kompost wirkt wahre Wunder für die Bodenstruktur. Er lockert schwere Böden auf und verleiht sandigen Böden die Fähigkeit, Wasser besser zu speichern. Was mich immer wieder erstaunt: Die Art und Weise, wie Kompost die Krümelbildung fördert und für eine gute Durchlüftung sorgt. Die Pflanzen danken es mit kräftigen Wurzeln und einer verbesserten Nährstoffaufnahme.

Ein Paradies für Bodenlebewesen

Ein gesunder Boden wimmelt nur so vor Leben – und Kompost ist der Schlüssel dazu. Er bringt eine Vielzahl von Mikroorganismen mit, die den Boden regelrecht zum Leben erwecken. Es ist erstaunlich zu beobachten, wie Regenwürmer, Bakterien und Pilze in einem gut komponierten Boden ihre Arbeit verrichten und organisches Material in pflanzenverfügbare Nährstoffe umwandeln.

Nährstoffe: Langsam, aber stetig

Was ich besonders an Kompost schätze, ist seine Eigenschaft als Langzeit-Dünger. Anders als bei schnell wirkenden Mineraldüngern werden die Nährstoffe im Kompost nach und nach freigesetzt. Das verhindert eine Überdüngung und versorgt die Pflanzen gleichmäßig über einen längeren Zeitraum. Ich habe festgestellt, dass meine Pflanzen dadurch viel ausgeglichener wachsen.

Ein natürlicher Wasserspeicher

Die Fähigkeit von Kompost, Wasser zu speichern, hat mich schon oft gerettet. Er kann ein Vielfaches seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen, was besonders in Trockenperioden Gold wert ist. Gleichzeitig verbessert sich die Drainage – ein echter Allrounder also, der sowohl bei Trockenheit als auch bei Staunässe hilft.

Natürliche Abwehrkräfte stärken

Ein gut gepflegter Kompost ist wie eine Apotheke für Pflanzen. Die nützlichen Mikroorganismen darin können pathogene Keime unterdrücken und so die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen stärken. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass Beete mit regelmäßiger Kompostgabe deutlich weniger von Krankheiten befallen werden.

Ein Blick auf rechtliche Aspekte und Zertifizierungen

Auch wenn wir als Hobbygärtner bei der Eigenkompostierung recht frei sind, gelten für die gewerbliche Kompostherstellung einige Regeln. Es ist interessant zu sehen, wie der gesetzliche Rahmen die Qualität und Sicherheit von Kompost gewährleistet.

Die Kompostverordnung: Qualität im Fokus

In Deutschland regelt die Bioabfallverordnung den Umgang mit Bioabfällen in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Sie legt Grenzwerte für Schadstoffe fest und definiert Hygieneanforderungen. Für uns Hobbygärtner ist das zwar nicht bindend, aber es gibt gute Orientierung für eine sichere Kompostierung.

Gütesiegel: Ein Zeichen für Qualität

Für kommerziell hergestellten Kompost gibt es verschiedene Qualitätssiegel. Das bekannteste ist wohl das RAL-Gütezeichen. Es steht für strenge Qualitätskriterien und regelmäßige Kontrollen. Wenn ich mal Kompost zukaufe, achte ich gerne auf solche Siegel – sie geben mir die Sicherheit, ein hochwertiges Produkt zu erwerben.

Öko-Landbau: Besondere Regeln für Kompost

Im ökologischen Landbau gelten spezielle Regeln für die Verwendung von Kompost. Generell ist er erlaubt und sogar erwünscht, solange er frei von Schadstoffen ist und keine gentechnisch veränderten Organismen enthält. Es ist faszinierend zu sehen, wie auch hier der Kreislaufgedanke im Vordergrund steht.

Aus Fehlern lernt man: Häufige Stolpersteine bei der Kompostherstellung

Kompostieren ist im Grunde einfach, aber einige Fehler können den Prozess beeinträchtigen. Aus meiner Erfahrung sind das die häufigsten Stolpersteine:

Die Mischung macht's

Ein häufiger Fehler ist ein Ungleichgewicht zwischen kohlenstoff- und stickstoffreichen Materialien. Zu viele grüne, stickstoffreiche Abfälle können zu Fäulnis und unangenehmen Gerüchen führen. Zu viel braunes, kohlenstoffreiches Material verlangsamt den Prozess. Ich achte immer auf eine ausgewogene Mischung – das ist der Schlüssel zu gutem Kompost.

Luft zum Atmen

Ohne ausreichend Sauerstoff kommt es zur anaeroben Zersetzung – das Ergebnis sind Fäulnis und schlechte Gerüche. Regelmäßiges Umsetzen oder die Verwendung von Kompoststäben kann die Belüftung verbessern. Ich selbst setze meinen Kompost etwa alle 4-6 Wochen um und bin immer wieder erstaunt, wie sehr das den Prozess beschleunigt.

Die richtige Feuchtigkeit finden

Zu nasser Kompost wird matschig, zu trockener stoppt den Zersetzungsprozess. Die richtige Feuchtigkeit lässt sich einfach mit der Faustprobe überprüfen: Der Kompost sollte sich feucht anfühlen, aber kein Wasser abgeben, wenn man ihn zusammendrückt. Diese einfache Methode hat sich bei mir bewährt.

Vorsicht bei der Verwendung

Unreifer Kompost oder zu hohe Anteile im Substrat können das Pflanzenwachstum beeinträchtigen. Für die meisten Anwendungen empfehle ich, den Kompostanteil im Substrat auf etwa 30% zu begrenzen. Es braucht etwas Erfahrung, aber mit der Zeit entwickelt man ein gutes Gefühl dafür.

Kompost: Ein Kreislauf, der sich lohnt

Die Verwendung von selbst hergestelltem Kompost als Substratkomponente ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern macht auch wirtschaftlich Sinn. Sie reduziert Abfälle, schont Ressourcen und verbessert die Bodengesundheit nachhaltig. Mit etwas Übung lässt sich leicht hochwertiger Kompost herstellen – die Grundlage für gesunde und kräftige Pflanzen. Ob im Gemüsebeet, im Blumentopf oder im Gewächshaus – Kompost ist vielseitig einsetzbar und ein echter Schatz für jeden Garten. Indem wir Pflanzenreste kompostieren und wieder dem Boden zuführen, ahmen wir den natürlichen Kreislauf nach und tragen aktiv zum Umweltschutz bei. So wird aus vermeintlichem Abfall eine wertvolle Ressource, die unseren Garten bereichert und die Freude am Gärtnern vergrößert. Für mich ist Kompostieren mehr als nur eine Gartentechnik – es ist eine Lebenseinstellung, die uns lehrt, mit Ressourcen bewusst und nachhaltig umzugehen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was genau ist Kompost als Substrat und welche Vorteile bietet es für den Garten?
    Kompost als Substrat ist vollständig zersetztes organisches Material, das durch Mikroorganismen aus Pflanzenresten und anderen organischen Abfällen in wertvollen Humus umgewandelt wurde. Als Bodenverbesserer bietet Kompost zahlreiche Vorteile: Er verbessert die Bodenstruktur nachhaltig, lockert schwere Böden auf und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden. Gleichzeitig dient er als kostenlose Nährstoffquelle, die alle wichtigen Pflanzennährstoffe in gut verfügbarer Form enthält. Kompost fördert das Bodenleben durch die Ansiedlung von Regenwürmern, Bakterien und Pilzen, die für eine gesunde Krümelstruktur sorgen. Als umweltfreundliche Alternative zu Kunstdünger ermöglicht er die sinnvolle Verwertung von Gartenabfällen und trägt aktiv zum Umweltschutz bei. Die Verwendung von Kompost stärkt zudem die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge.
  2. Wie funktioniert der Kompostierungsprozess und welche Phasen durchläuft er?
    Der Kompostierungsprozess läuft in drei charakteristischen Phasen ab, die jeweils von unterschiedlichen Mikroorganismen dominiert werden. In der Abbauphase zersetzen Bakterien und Pilze leicht abbaubare Stoffe bei Temperaturen von 50-70°C. Der Haufen dampft regelrecht und das Material wird dunkler. Nach 2-3 Monaten folgt die Umbauphase, in der sich die Temperatur beruhigt und Kleinstlebewesen wie Springschwänze und Milben schwerer abbaubare Materialien zerkleinern. Oft sind weiße Pilzgeflechte sichtbar. In der abschließenden Aufbauphase übernehmen Regenwürmer die Hauptarbeit und bauen stabile Humusverbindungen auf. Sie verleihen dem Kompost seine charakteristische Krümelstruktur. Der gesamte Prozess dauert je nach Material und Bedingungen etwa 6-12 Monate. Entscheidend für den erfolgreichen Ablauf sind ausreichend Sauerstoff, optimale Feuchtigkeit und das richtige Verhältnis von kohlenstoff- und stickstoffreichen Materialien.
  3. Welche Materialien eignen sich für die Kompostherstellung und was sollte vermieden werden?
    Für erfolgreiche Kompostherstellung benötigt man eine ausgewogene Mischung aus grünen (stickstoffreichen) und braunen (kohlenstoffreichen) Materialien. Geeignete grüne Materialien sind Rasenschnitt, Küchenabfälle ohne Fleisch und Fisch, Kaffeesatz und frische Pflanzenreste. Bei den braunen Materialien eignen sich Laub, Stroh, Holzhäcksel und unbehandelte Pappe. Das ideale Mischungsverhältnis liegt bei etwa 2-3 Teilen braunem zu 1 Teil grünem Material. Vermieden werden sollten kranke Pflanzen, Unkraut mit Samen, Fleisch- und Fischreste, gekochte Speisen, Katzenstreu und chemisch behandeltes Holz. Diese Materialien können den Rotteprozess stören, Schädlinge anziehen oder Krankheitserreger verbreiten. Auch größere Mengen von Zitrusschalen oder Nussschalen sollten nur sparsam verwendet werden, da sie langsam verrotten. Eine durchdachte Materialauswahl ist der Grundstein für hochwertigen, gesunden Kompost.
  4. Warum sind Belüftung und Feuchtigkeit beim Kompostieren so wichtig?
    Belüftung und Feuchtigkeit sind die entscheidenden Faktoren für erfolgreiche Kompostierung, da sie die Arbeit der aeroben Mikroorganismen ermöglichen. Ohne ausreichend Sauerstoff kommt es zur anaeroben Zersetzung, die Fäulnis und unangenehme Gerüche verursacht. Regelmäßiges Umsetzen alle 4-6 Wochen bringt frischen Sauerstoff ins Innere und beschleunigt den Zersetzungsprozess spürbar. Die optimale Feuchtigkeit lässt sich mit der Faustprobe überprüfen: Der Kompost sollte sich feucht wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlen, aber kein Wasser abgeben, wenn man ihn zusammendrückt. Ist der Kompost zu trocken, stoppt die Zersetzung; ist er zu nass, wird er matschig und fault. Bei Trockenheit hilft vorsichtiges Gießen, bei zu viel Feuchtigkeit das Untermischen trockener Materialien wie Stroh oder Pappe. Eine ausgewogene Balance von Luft und Feuchtigkeit gewährleistet optimale Bedingungen für die fleißigen Mikroorganismen und führt zu hochwertigem Kompost.
  5. Welche verschiedenen Kompostiersysteme gibt es und für wen eignen sie sich?
    Es gibt verschiedene Kompostiersysteme für unterschiedliche Gartengrößen und Bedürfnisse. Der offene Komposthaufen ist der Klassiker und eignet sich perfekt für größere Gärten mit viel Platz. Er ist einfach anzulegen, aber anfälliger für Witterungseinflüsse. Geschlossene Kompostbehälter bieten mehr Schutz vor Regen und Austrocknung und sind ideal für kleinere Gärten oder ordnungsliebende Gärtner. Thermokomposter beschleunigen durch bessere Wärmeentwicklung den Rotteprozess. Wurmkompostierung funktioniert besonders gut für Küchenabfälle und ist faszinierend für Naturfreunde zu beobachten. Bokashi-Kompostierung eignet sich sogar für die Wohnung und fermentiert organische Abfälle geruchlos in luftdichten Behältern. Für Einsteiger empfehlen sich geschlossene Systeme, da sie weniger störanfällig sind. Die Wahl des Systems hängt von verfügbarem Platz, Materialmenge und persönlichen Vorlieben ab. Jedes System kann bei richtiger Anwendung hochwertigen Kompost produzieren.
  6. Worin unterscheidet sich Kompost von herkömmlichem Dünger und Humus?
    Kompost unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Düngern und anderen Humusformen durch seine besonderen Eigenschaften. Im Gegensatz zu schnell wirkenden Mineraldüngern gibt Kompost seine Nährstoffe langsam und gleichmäßig über einen längeren Zeitraum frei - er wirkt als natürlicher Langzeitdünger ohne Überdüngungsrisiko. Während herkömmliche Dünger hauptsächlich Nährstoffe liefern, verbessert Kompost zusätzlich nachhaltig die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Humus ist der Oberbegriff für alle organischen Bodenbestandteile, während Kompost eine spezielle Form von aktivem Humus darstellt, der durch kontrollierten Rotteprozess entstanden ist. Kompost enthält lebende Mikroorganismen, die das Bodenleben anregen und die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen stärken. Im Vergleich zu Torf oder anderen Humusersatzstoffen ist Kompost umweltfreundlicher und nachhaltiger. Seine Wasserspeicherfähigkeit übertrifft die meisten anderen Substrate, was besonders in Trockenperioden von Vorteil ist.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Bokashi, Heißkompostierung und normaler Kompostierung?
    Die drei Kompostierungsmethoden unterscheiden sich erheblich in Prozess, Dauer und Anwendung. Bei der Bokashi-Methode werden organische Abfälle in luftdichten Behältern mit Effektiven Mikroorganismen fermentiert, nicht kompostiert. Das Ergebnis ist ein säuerlicher, nährstoffreicher Dünger, der noch nachkompostiert werden muss. Der Vorteil: völlig geruchlos und sogar in der Wohnung möglich. Die Heißkompostierung erreicht durch gezieltes Aufsetzen großer Materialmengen Temperaturen bis 70°C, was Krankheitserreger und Unkrautsamen abtötet. Nach 6-8 Wochen ist der Kompost fertig - deutlich schneller als normale Kompostierung. Normale Kompostierung dauert 6-12 Monate bei Temperaturen um 50-65°C und ist die bewährteste Methode für Hobbygärtner. Sie ist weniger arbeitsintensiv und verzeiht kleinere Fehler. Während Bokashi hauptsächlich für Küchenabfälle geeignet ist, können bei den anderen Methoden alle kompostierfähigen Gartenabfälle verwendet werden. Heißkompostierung erfordert mehr Fachwissen und größere Materialmengen.
  8. Woran erkennt man reifen Kompost und wie führt man den Kressetest durch?
    Reifen Kompost erkennt man an mehreren charakteristischen Merkmalen: Er hat eine dunkle, fast schwarze Farbe und eine krümelige Struktur. Der Geruch ist angenehm erdig, ähnlich wie Waldboden. Ursprüngliche Pflanzenreste sind nicht mehr erkennbar, und der pH-Wert liegt zwischen 7 und 8. Der bewährte Kressetest ist ein einfacher und zuverlässiger Reifetest. Dazu streut man Kressesamen gleichmäßig auf eine Probe des Komposts und eine Kontrollprobe mit normaler Gartenerde. Beide Proben werden gleichmäßig feucht gehalten und an einem hellen Ort aufgestellt. Keimen die Kressesamen auf dem Kompost genauso gleichmäßig wie auf der Kontrollerde und wachsen die Pflänzchen kräftig grün, ist der Kompost reif und frei von Hemmstoffen. Bleiben die Samen taub, verkümmern die Keimlinge oder verfärben sich gelblich, muss der Kompost noch nachreifen. Dieser Test ist besonders wichtig, da unreifer Kompost das Pflanzenwachstum beeinträchtigen kann.
  9. Wo kann man hochwertigen Kompost kaufen und worauf sollte man bei der Auswahl achten?
    Hochwertigen Kompost erhält man bei verschiedenen Anbietern, wobei spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de oft die beste Beratung und geprüfte Qualität bieten. Weitere Bezugsquellen sind Kompostierungsanlagen, Gartencenter, Bauhöfe und landwirtschaftliche Betriebe. Bei der Auswahl sollte man auf mehrere Qualitätskriterien achten: RAL-Gütezeichen oder andere Zertifizierungen garantieren strenge Qualitätskontrollen und Schadstofffreiheit. Guter Kompost riecht erdig-angenehm, nie faulig oder säuerlich. Die Struktur sollte krümelig und gleichmäßig sein, ohne grobe Bestandteile oder unverdaute Materialien. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Seriöse Anbieter stellen Analysen der Nährstoffgehalte zur Verfügung und können Auskunft über Ausgangsmaterialien geben. Frischer Kompost sollte dunkelbraun bis schwarz aussehen. Vorsicht bei ungewöhnlich günstigen Angeboten - diese können qualitative Mängel aufweisen. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de beraten kompetent über die richtige Kompostauswahl für verschiedene Anwendungszwecke.
  10. Welche Kompostiersysteme und Hilfsmittel sind für Einsteiger empfehlenswert?
    Für Kompost-Einsteiger eignen sich besonders geschlossene Systeme, da sie weniger störanfällig sind und bessere Kontrolle über den Prozess ermöglichen. Thermokomposter sind ideal für Anfänger, da sie den Rotteprozess beschleunigen und wetterunabhängiger arbeiten. Ein 400-600 Liter Behälter reicht für einen durchschnittlichen Haushalt. Als Hilfsmittel sind eine Grabegabel zum Umsetzen, ein Kompostthermometer zur Temperaturkontrolle und ein einfaches pH-Testset zur Qualitätsprüfung empfehlenswert. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen komplette Starter-Sets mit allen notwendigen Komponenten. Für die ersten Versuche kann ein Kompostbeschleuniger den Start erleichtern, auch wenn er nicht zwingend notwendig ist. Ein Kompostsieb hilft später beim Trennen von feinem und grobem Material. Wichtig für Einsteiger ist eine gute Anleitung und die Möglichkeit, bei Problemen Rat zu bekommen. Online-Kurse oder Beratung durch erfahrene Gärtner können den Einstieg erheblich erleichtern.
  11. Wie beeinflusst Kompost die Mikroorganismen und das Bodenleben?
    Kompost wirkt wie ein Booster für das Bodenleben und bringt eine Vielzahl nützlicher Mikroorganismen mit sich. Diese Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen wandeln organisches Material in pflanzenverfügbare Nährstoffe um und schaffen ein lebendiges Bodenökosystem. Besonders Mykorrhiza-Pilze gehen symbiotische Verbindungen mit Pflanzenwurzeln ein und verbessern deren Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich. Kompost fördert auch die Ansiedlung von Regenwürmern, die als Bodenarchitekten durch ihre Gänge für bessere Durchlüftung und Wasserinfiltration sorgen. Die organischen Säuren im Kompost helfen dabei, Mineralien aus dem Boden zu lösen und für Pflanzen verfügbar zu machen. Das vielfältige Mikrobiom im Kompost kann schädliche Pathogene unterdrücken und so die Pflanzengesundheit fördern. Durch die kontinuierliche Zufuhr von Kompost bleibt das Bodenleben aktiv und stabil. Diese biologische Aktivität verbessert langfristig die Bodenstruktur und schafft die Grundlage für gesundes Pflanzenwachstum und nachhaltigen Gartenerfolg.
  12. Welche Rolle spielt das C/N-Verhältnis bei der Kompostierung?
    Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) ist der Schlüssel für erfolgreiche Kompostierung, da es die Nahrungsgrundlage der Mikroorganismen bestimmt. Das optimale Verhältnis liegt bei etwa 25-30:1, das heißt 25-30 Teile Kohlenstoff auf 1 Teil Stickstoff. Kohlenstoffreiche 'braune' Materialien wie Laub, Stroh oder Pappe liefern Energie für die Mikroorganismen, während stickstoffreiche 'grüne' Materialien wie Rasenschnitt oder Küchenabfälle das notwendige Protein für deren Wachstum bereitstellen. Ein zu hohes C/N-Verhältnis (zu viel Braun) verlangsamt den Rotteprozess erheblich, da den Mikroorganismen Stickstoff für ihre Vermehrung fehlt. Ein zu niedriges Verhältnis (zu viel Grün) führt zu Fäulnis und Ammoniakgeruch, da überschüssiger Stickstoff nicht verarbeitet werden kann. In der Praxis bedeutet dies: etwa 2-3 Teile braunes zu 1 Teil grünem Material mischen. Während der Kompostierung steigt das C/N-Verhältnis durch Stickstoffverluste, bis es bei reifem Kompost etwa 10-15:1 beträgt.
  13. Wie wirkt sich Kompost auf die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens aus?
    Kompost wirkt wie ein natürlicher Wasserspeicher und kann das Vielfache seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Diese außergewöhnliche Eigenschaft verbessert die Wasserversorgung von Pflanzen erheblich und reduziert den Gießaufwand. In sandigen Böden wirkt Kompost als Wasserspeicher und verhindert das schnelle Versickern von Gießwasser. Die organischen Bestandteile quellen bei Nässe auf und speichern das Wasser in ihrer Struktur. Bei schweren Lehmböden verbessert Kompost die Drainage und verhindert schädliche Staunässe durch seine lockernde Wirkung. Die Krümelstruktur des Komposts schafft ein optimales Verhältnis zwischen wasserspeichernden und wasserleitenden Poren. Besonders in Zeiten des Klimawandels mit längeren Trockenperioden ist diese Eigenschaft Gold wert. Regelmäßige Kompostgaben können die Wasserspeicherfähigkeit eines Bodens um bis zu 50% erhöhen. Diese natürliche Wasserspeicherung reduziert nicht nur den Bewässerungsaufwand, sondern macht Pflanzen auch widerstandsfähiger gegen Trockenstress und extreme Wetterereignisse.
  14. Inwiefern stärkt Kompost die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen?
    Kompost fungiert wie eine natürliche Apotheke für Pflanzen und stärkt deren Immunsystem auf mehreren Ebenen. Die nützlichen Mikroorganismen im Kompost können pathogene Keime durch Konkurrenz um Nährstoffe und Lebensraum unterdrücken - ein Phänomen, das als Suppressivität bezeichnet wird. Bestimmte Pilze und Bakterien im Kompost produzieren antibiotische Substanzen, die schädliche Krankheitserreger bekämpfen. Die ausgewogene Nährstoffversorgung durch Kompost sorgt für kräftige, gesunde Pflanzen, die weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Schwache oder gestresste Pflanzen sind immer das erste Ziel von Schaderregern. Die verbesserte Bodenstruktur durch Kompost ermöglicht ein gesundes Wurzelwachstum, was die Pflanze insgesamt stärkt. Humuskolloide im Kompost können Schadstoffe binden und so die Pflanzen vor Belastungen schützen. Zusätzlich enthält Kompost Spurenelemente wie Silizium, die die Zellwände stärken und Pilzinfektionen erschweren. Diese vielschichtige Wirkung macht Kompost zu einem wertvollen Baustein im natürlichen Pflanzenschutz.
  15. Wie verwendet man Kompost richtig als Substratkomponente für Topfpflanzen?
    Kompost als Substratkomponente für Topfpflanzen erfordert besondere Sorgfalt und die richtige Dosierung. Reinen Kompost sollte man niemals verwenden, da er zu nährstoffreich ist und die Wurzeln 'verbrennen' kann. Für die meisten Topfpflanzen ist ein Anteil von 20-30% Kompost in der Mischung optimal. Als Basis eignet sich torffreie Blumenerde, die mit gesiebtem, reifem Kompost angereichert wird. Wichtig ist, nur vollständig ausgereiften Kompost zu verwenden - der Kressetest gibt Sicherheit. Für bessere Drainage können 10-20% Sand oder Perlit beigemischt werden. Kübelpflanzen benötigen oft eine gröbere Struktur, hier kann ungesiebter Kompost verwendet werden. Bei nährstoffliebenden Pflanzen wie Tomaten oder Geranien kann der Kompostanteil auf bis zu 50% erhöht werden. Für empfindliche Pflanzen wie Orchideen oder Azaleen sollte der Anteil unter 10% bleiben. Die Mischung sollte einen pH-Wert zwischen 6 und 7 haben. Regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit ist wichtig, da Kompost die Wasserretention verändert.
  16. Welche Mischungsverhältnisse eignen sich für verschiedene Pflanzenarten?
    Die optimalen Mischungsverhältnisse variieren je nach Pflanzenart und deren spezifischen Nährstoffbedürfnissen erheblich. Für Starkzehrer wie Tomaten, Kürbis oder Kohl eignen sich nährstoffreiche Mischungen mit 40-70% Kompost, ergänzt durch Gartenerde oder torffreie Substrate. Mittelzehrer wie Möhren, Salat oder die meisten Blumen gedeihen mit 20-30% Kompostanteil optimal. Schwachzehrer wie Kräuter, Radieschen oder Bohnen benötigen nur 10-20% Kompost, da sie bei Überdüngung zu viel Blattmasse auf Kosten von Blüten oder Früchten bilden. Für Kübelpflanzen hat sich eine Grundmischung aus 30% Kompost, 50% torffreier Blumenerde und 20% Sand oder Perlit bewährt. Mediterrane Pflanzen bevorzugen magere Substrate mit maximal 15% Kompost. Säureliebende Pflanzen wie Rhododendren oder Heidelbeeren benötigen spezielle Mischungen mit saurem Kompost oder zusätzlichen Torfersatzstoffen. Bei Anzuchterde sollte der Kompostanteil 20% nicht überschreiten, um Jungpflanzen nicht zu überdüngen. Diese Richtwerte können je nach Kompostqualität und lokalen Bedingungen angepasst werden.
  17. Stimmt es, dass Kompost Unkrautsamen und Krankheitserreger abtötet?
    Die Fähigkeit von Kompost, Unkrautsamen und Krankheitserreger abzutöten, hängt stark von der Art der Kompostierung und den erreichten Temperaturen ab. Bei ordnungsgemäß durchgeführter Heißkompostierung werden Temperaturen von 55-70°C erreicht, die die meisten Unkrautsamen und pathogenen Mikroorganismen zuverlässig abtöten. Diese Temperaturen müssen über mehrere Tage bis Wochen konstant gehalten werden, um eine vollständige Sterilisation zu erreichen. Regelmäßiges Umsetzen sorgt dafür, dass auch Randbereiche diese kritischen Temperaturen erreichen. Bei normaler Kompostierung oder 'kalten' Komposthaufen werden oft nicht alle Unkrautsamen abgetötet, weshalb hartnäckige Unkräuter wie Quecke oder Giersch nicht kompostiert werden sollten. Viele Pflanzenkrankheiten werden jedoch auch bei niedrigeren Temperaturen durch die natürlichen Antagonisten im Kompost unterdrückt. Wurzelkrankheiten und bodenbürtige Pathogene werden oft durch die konkurrierenden Mikroorganismen im reifen Kompost erfolgreich bekämpft. Für sicherheitsbewusste Gärtner empfiehlt sich bei Krankheitsverdacht die Verwendung professionell hergestellten Komposts, der kontrollierte Hygienisierungsverfahren durchlaufen hat.
  18. Gibt es regionale Unterschiede bei der Kompostierung in verschiedenen Klimazonen?
    Klimatische Bedingungen beeinflussen die Kompostierung erheblich und erfordern entsprechende Anpassungen der Techniken. In warmen, feuchten Klimazonen verläuft die Zersetzung deutlich schneller, aber es besteht erhöhte Gefahr von Schimmelbildung und Fäulnis. Hier ist besonders auf ausreichende Belüftung und das richtige Feuchtigkeitsmanagement zu achten. In trockenen, heißen Regionen ist regelmäßiges Wässern essentiell, da der Kompost sonst austrocknet und die Zersetzung stoppt. Eine Abdeckung schützt vor zu starker Verdunstung. In kalten Klimazonen verlangsamt sich der Rotteprozess im Winter erheblich oder kommt ganz zum Stillstand. Eine Isolierung des Komposthaufens mit Laub oder Stroh kann helfen, die Aktivität aufrechtzuerhalten. Geschlossene, wärmeisolierende Systeme sind hier von Vorteil. In sehr regenreichen Gebieten sollte der Kompost vor Durchnässung geschützt werden, während in schneereichen Regionen der Zugang im Winter bedacht werden muss. Höhenlagen mit kurzen Vegetationsperioden erfordern oft angepasste Zeitpläne und möglicherweise Kompoststarter zur Beschleunigung.
  19. Was unterscheidet Eigenkompostierung von industriell hergestelltem Kompost?
    Eigenkompostierung und industrieller Kompost unterscheiden sich in Verfahren, Qualitätskontrolle und Eigenschaften deutlich. Selbst hergestellter Kompost basiert auf den eigenen Garten- und Küchenabfällen, wodurch der Gärtner die Ausgangsmaterialien genau kennt und kontrollieren kann. Der Rotteprozess dauert meist 6-12 Monate und erfolgt ohne technische Hilfsmittel. Industrieller Kompost durchläuft standardisierte Verfahren mit kontrollierten Temperaturen, regelmäßiger Belüftung und Überwachung der Hygieneparameter. Er wird oft aus kommunalen Bioabfällen hergestellt und unterliegt strengen Qualitätskontrollen nach der Bioabfallverordnung. Während Eigenkompost individuell auf die Bedürfnisse des eigenen Gartens abgestimmt ist, bietet industrieller Kompost gleichmäßige Qualität und ist frei von Schadstoffen und Krankheitserregern. Industrieller Kompost ist sofort verfügbar und gesiebt, während Eigenkompost Geduld erfordert. Kostenmäßig ist selbst hergestellter Kompost natürlich unschlagbar, dafür erfordert er Zeit und Arbeit. Beide haben ihre Berechtigung und können sich ideal ergänzen.
  20. Wie grenzt sich Kompost von anderen organischen Düngern wie Mulch ab?
    Kompost und Mulch sind beide organische Materialien, erfüllen aber unterschiedliche Funktionen im Garten. Kompost ist vollständig zersetztes organisches Material, das primär als Bodenverbesserer und Nährstofflieferant wirkt. Er wird in den Boden eingearbeitet und gibt seine Nährstoffe über längere Zeit frei. Mulch hingegen besteht aus unzersetzten oder nur teilweise zersetzten organischen Materialien wie Stroh, Rindenstücken oder Grasschnitt, die als Bodenbedeckung aufgebracht werden. Die Hauptfunktion von Mulch ist der Schutz vor Austrocknung, Temperaturschwankungen und Unkrautwuchs. Während Kompost den Boden nährt und seine Struktur verbessert, zersetzt sich Mulch langsam an der Bodenoberfläche und gibt dabei nach und nach Nährstoffe frei. Andere organische Dünger wie Hornspäne oder Blutmehl sind spezialisierte Nährstofflieferanten für bestimmte Bedürfnisse. Kompost ist universeller einsetzbar und liefert ein breites Spektrum an Nährstoffen. In der Praxis ergänzen sich Kompost und Mulch ideal: Kompost wird eingearbeitet, Mulch obenauf gegeben.
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