Kompostieren: Der Weg zu fruchtbarem Boden

Kompostieren: Der Weg zu fruchtbarem Boden

Kompostieren ist eine faszinierende Methode, um organische Abfälle in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Es fördert nicht nur die Nachhaltigkeit im Garten, sondern reduziert auch den Müll erheblich. Lassen Sie uns gemeinsam die Grundlagen des Kompostierens für Anfänger erkunden.

Kompost-Kompakt: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kompostieren recycelt organische Abfälle zu wertvollem Dünger
  • Idealer Standort: schattig, windgeschützt, direkter Bodenkontakt
  • Ausgewogene Mischung aus Grün- und Braunmaterial nötig
  • Regelmäßiges Umsetzen fördert den Zersetzungsprozess
  • Fertig ist der Kompost nach 6-12 Monaten

Was genau ist Kompostierung?

Kompostierung ist ein faszinierender natürlicher Prozess, bei dem organische Abfälle durch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen in nährstoffreichen Humus umgewandelt werden. Das Endprodukt dient als hochwertiger Dünger und Bodenverbesserer. Guter Kompost hat eine dunkle, krümelige Struktur und verströmt einen angenehm waldigen Duft.

Vorteile des Kompostierens

Die Anlage eines Komposts bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich:

  • Abfallreduzierung: Erstaunlicherweise sind bis zu 40% des Hausmülls kompostierbar
  • Kosteneinsparung: Weniger Müll bedeutet geringere Entsorgungskosten
  • Natürlicher Dünger: Kompost versorgt Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen
  • Bodenverbesserung: Lockert schwere Böden und speichert Feuchtigkeit
  • Umweltschutz: Trägt zur Reduzierung von Treibhausgasen bei und schont Ressourcen
  • Förderung der Biodiversität: Schafft Lebensraum für zahlreiche Bodenlebewesen

In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, wie sich die Bodenqualität durch regelmäßiges Kompostieren deutlich verbessert hat. Die Pflanzen wachsen nun kräftiger und zeigen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten.

Grundprinzipien des Kompostierens

Für einen erfolgreichen Kompostierungsprozess sind einige Faktoren von entscheidender Bedeutung:

Ausgewogene Materialzusammensetzung

Eine gute Mischung aus stickstoffreichem Grünmaterial (beispielsweise Rasenschnitt, Küchenabfälle) und kohlenstoffreichem Braunmaterial (wie Laub, Holzhäcksel) ist essenziell. Das ideale Verhältnis liegt etwa bei 1:2 bis 1:3 (Grün zu Braun).

Ausreichende Belüftung

Sauerstoff spielt eine Schlüsselrolle für die aeroben Zersetzungsprozesse. Regelmäßiges Umsetzen und eine lockere Schichtung fördern die notwendige Durchlüftung.

Optimale Feuchtigkeit

Der Kompost sollte eine Feuchtigkeit ähnlich einem ausgedrückten Schwamm aufweisen. Zu viel Nässe kann zu Fäulnis führen, während zu wenig Feuchtigkeit den Zersetzungsprozess hemmt.

Richtige Temperatur

Im Inneren des Komposts sollten Temperaturen zwischen 50-65°C erreicht werden. Dies fördert nicht nur die Aktivität der Mikroorganismen, sondern trägt auch zur Abtötung von Krankheitserregern bei.

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Vorbereitung zum Kompostieren

Wahl des richtigen Standorts

Der ideale Platz für einen Komposthaufen zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Schattig bis halbschattig, um übermäßige Austrocknung zu vermeiden
  • Windgeschützt, damit der Haufen nicht auskühlt
  • Direkter Bodenkontakt für den Zugang von Bodenlebewesen
  • Gut erreichbar für bequemes Befüllen und Entnehmen
  • Nicht zu nah am Haus, um eventuelle Geruchsbelästigungen zu vermeiden

In meinem Garten hat sich ein Platz unter einem großen Apfelbaum als ideal erwiesen. Der Baum spendet nicht nur Schatten, sondern liefert mit seinen herabfallenden Blättern gleich wertvolles Braunmaterial.

Arten von Kompostern

Offener Komposthaufen

Die einfachste Methode ist das Aufschichten der Materialien zu einem Haufen. Vorteile sind die gute Belüftung und der einfache Zugang für Bodenlebewesen. Allerdings kann ein offener Haufen bisweilen unordentlich wirken und ist anfälliger für Schädlinge.

Geschlossene Kompostsysteme

Komposter aus Holz, Draht oder Kunststoff bieten mehr Struktur und Schutz. Sie halten die Feuchtigkeit besser und sorgen für ein ordentlicheres Erscheinungsbild. Ein möglicher Nachteil könnte die eingeschränkte Belüftung sein.

Thermokomposter

Diese isolierten Behälter sind besonders effektiv in der Wärmespeicherung. Das beschleunigt den Kompostierungsprozess erheblich. Thermokomposter eignen sich hervorragend für kleinere Gärten, da sie platzsparend sind und relativ schnell fertigen Kompost liefern.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Für erfolgreiches Kompostieren empfehle ich folgende Ausrüstung:

  • Eine robuste Gartengabel oder Grabegabel zum Umsetzen
  • Einen Häcksler oder eine scharfe Gartenschere zum Zerkleinern von Ästen
  • Eine handliche Gießkanne zur Befeuchtung
  • Ein zuverlässiges Thermometer zur Temperaturkontrolle
  • Ein Sieb zum Absieben des fertigen Komposts
  • Optional: Kompoststarter zur Beschleunigung des Prozesses

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens für den Start in die faszinierende Welt des Kompostierens gerüstet. Bedenken Sie: Kompostieren erfordert etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Mit der Zeit entwickeln Sie sicherlich ein gutes Gespür dafür, was Ihr Kompost benötigt. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Methoden - jeder Garten ist einzigartig und hat seine ganz eigenen Bedürfnisse.

Kompostierbare Materialien: Die Zutaten für perfekten Humus

Beim Kompostieren verwandeln wir organische Abfälle in nährstoffreichen Humus. Der Schlüssel liegt in der richtigen Mischung verschiedener Materialien. Im Wesentlichen unterscheiden wir zwischen stickstoffreichem 'Grünen Material' und kohlenstoffreichem 'Braunen Material'.

Grünes Material (stickstoffreich)

Stickstoffreiches Material versorgt die Mikroorganismen im Kompost mit wichtigen Nährstoffen und beschleunigt den Abbauprozess. Dazu gehören:

  • Rasenschnitt
  • Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste
  • Kaffeesatz und Teebeutel
  • Frische Pflanzenreste aus dem Garten
  • Unkraut (ohne Samen)

Vorsicht ist bei größeren Mengen Rasenschnitt geboten. Eine zu dicke Schicht kann verklumpen und faulen. Es empfiehlt sich, ihn gleich mit braunem Material zu mischen.

Braunes Material (kohlenstoffreich)

Kohlenstoffreiches Material sorgt für eine lockere Struktur im Kompost und beugt Fäulnis vor. Hierzu zählen:

  • Laub
  • Stroh
  • Holzhäcksel
  • Sägemehl
  • Kartonage und Eierkartons (unbedruckt)
  • Trockene Pflanzenreste

In meinem Garten mische ich gerne zerkleinerte Äste und Zweige unter den Kompost. Das verbessert die Durchlüftung enorm und hat sich als äußerst effektiv erwiesen.

Was nicht auf den Kompost gehört

Einige Materialien sollten Sie besser nicht kompostieren:

  • Gekochte Speisereste (locken Ratten an)
  • Fleisch, Fisch, Milchprodukte (Geruchsbildung, Ungeziefer)
  • Kranke Pflanzenteile (Krankheiten können sich ausbreiten)
  • Unkraut mit Samen
  • Katzenstreu
  • Zeitungen und bedrucktes Papier (wegen der Druckfarben)
  • Zitrusfrüchte und Bananenschalen (oft mit Pestiziden belastet)

Auch wenn es verlockend sein mag, alles auf den Kompost zu werfen - bei diesen Materialien ist Vorsicht geboten. Sie können den Kompostierungsprozess stören oder sogar schädlich sein.

Aufbau des Komposts: Schicht für Schicht

Ein gut strukturierter Kompost fördert schnelle Verrottung und hochwertigen Humus. Dabei kommt es auf die richtige Schichtung und Mischung der Materialien an.

Die richtige Schichtung

Beginnen Sie mit einer 10-15 cm dicken Schicht aus grobem Material wie Ästen oder Stroh. Das gewährleistet eine gute Belüftung von unten. Darauf folgen abwechselnd Schichten aus grünem und braunem Material:

  • 5-10 cm braunes Material
  • 5-10 cm grünes Material
  • Eine dünne Schicht Gartenerde oder fertigen Kompost

Wiederholen Sie diese Abfolge, bis der Kompost die gewünschte Höhe erreicht hat. Die oberste Schicht sollte aus braunem Material bestehen, um Gerüche zu minimieren.

Optimales Verhältnis von Grün zu Braun

Für eine erfolgreiche Kompostierung ist das richtige Verhältnis von stickstoffreichem zu kohlenstoffreichem Material entscheidend. Als Faustregel gilt ein Verhältnis von etwa 1:3 (Grün zu Braun). In der Praxis hat sich bei mir bewährt, auf eine Schaufel grünes Material etwa drei Schaufeln braunes Material zu geben. Diese Methode liefert zuverlässig gute Ergebnisse.

Belüftung und Feuchtigkeit

Sauerstoff und die richtige Feuchte sind essenziell für den Kompostierungsprozess. Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm - nicht triefend nass, aber auch nicht staubtrocken.

Für eine optimale Belüftung sorgen Sie durch:

  • Grobes Material als unterste Schicht
  • Regelmäßiges Umsetzen (alle 4-6 Wochen)
  • Einstechen mit einer Grabegabel

Bei Trockenheit gieße ich meinen Kompost vorsichtig. Ist er zu feucht, mische ich trockenes braunes Material unter. Mit der Zeit entwickelt man ein gutes Gespür für den richtigen Feuchtigkeitsgrad. Es ist fast wie eine Kunstform - man lernt, die Bedürfnisse des Komposts zu 'lesen'.

Mit diesen Grundlagen zum Aufbau und zur Materialmischung können Sie Ihren eigenen Kompost anlegen. Bedenken Sie: Kompostieren ist keine exakte Wissenschaft, sondern eher eine Mischung aus Kunst und Erfahrung. Mit etwas Übung und aufmerksamer Beobachtung finden Sie heraus, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Jeder Garten ist einzigartig, und das macht das Kompostieren zu einem spannenden Abenteuer.

Pflege des Komposts: Der Schlüssel zum Erfolg

Ein gut gepflegter Kompost ist das Herzstück eines gesunden Gartens. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie Sie Ihren Kompost optimal pflegen und typische Herausforderungen meistern können.

Regelmäßiges Umsetzen: Frischekur für Mikroorganismen

Das Umsetzen ist wie eine Frischluftdusche für Ihren Kompost. Es versorgt die fleißigen Mikroorganismen mit dem nötigen Sauerstoff für ihre Arbeit. Ich empfehle, den Kompost alle 4-6 Wochen umzusetzen. Dabei schichten Sie das Material von außen nach innen und von unten nach oben um. So gelangt frisches Material in den aktiven Kernbereich, wo die Party der Zersetzung so richtig abgeht.

Feuchtigkeitsmanagement: Die Goldene Mitte finden

Wasser ist für die Kompostierung unerlässlich, doch zu viel des Guten schadet. Ihr Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm - feucht, aber nicht triefend. Bei Trockenheit können Sie behutsam gießen. Ist der Haufen zu nass, hilft das Untermischen von trockenem Material wie Stroh oder zerkleinerten Kartons. In meinem Garten habe ich gelernt, dass ein aufmerksamer Blick und gelegentliches Fühlen des Komposts Wunder wirken.

Temperaturkontrolle: Dem Kompost den Puls fühlen

Die Temperatur im Kompost verrät uns, wie aktiv unsere mikroskopischen Helfer sind. In der Hauptphase der Kompostierung sollte sie zwischen 50 und 65°C liegen - sozusagen die Wohlfühltemperatur für Bakterien und Co. Mit einem Kompost-Thermometer lässt sich das leicht überprüfen. Fällt die Temperatur unter 40°C, ist das ein Zeichen, dass unser Kompost eine Auffrischung durch Umsetzen gebrauchen könnte.

Problemlösungen: Wenn's mal nicht rund läuft

Beim Kompostieren können manchmal Schwierigkeiten auftreten. Hier einige häufige Probleme und wie wir sie angehen können:

Unangenehme Gerüche: Dem Gestank auf der Spur

Ein gesunder Kompost duftet angenehm erdig. Unangenehme Gerüche sind oft ein Hilferuf unseres Komposts. Meist sind zu viel Feuchtigkeit oder Sauerstoffmangel die Übeltäter. Setzen Sie den Kompost um und mischen Sie lockeres Material wie Holzhäcksel oder Stroh unter. Das verbessert die Durchlüftung und bindet überschüssige Feuchtigkeit - sozusagen eine Frischzellenkur für Ihren Kompost.

Schädlinge und unerwünschte Tiere: Willkommene und ungebetene Gäste

Viele Kleintiere im Kompost sind wahre Helfer. Regenwürmer, Asseln und Springschwänze unterstützen den Zersetzungsprozess tatkräftig. Problematisch wird es bei größeren Nagern wie Ratten. Um sie fernzuhalten, verzichten Sie auf gekochte Speisereste und Fleisch im Kompost. Ein engmaschiges Drahtgitter unter dem Kompost hat sich in meinem Garten als effektive Barriere bewährt.

Feuchtigkeitsregulierung: Die richtige Balance finden

Ein zu nasser Kompost neigt zur Fäulnis, ein zu trockener stellt die Arbeit ein. Bei zu viel Nässe hilft das Untermischen von trockenem Material und eine verbesserte Belüftung. Ist der Kompost zu trocken, wässern Sie ihn vorsichtig und decken ihn ab, um die Feuchtigkeit zu halten. Der perfekte Kompost fühlt sich an wie ein ausgedrückter Schwamm - eine Fähigkeit, die man mit der Zeit fast intuitiv entwickelt.

Mit diesen Tipps können Sie die gängigen Herausforderungen beim Kompostieren meistern. Vergessen Sie nicht: Kompostieren ist eine Kunst, die Übung und Geduld erfordert. Doch der Lohn - wertvoller Humus für Ihren Garten - ist jede Mühe wert. In meinem Garten hat sich gezeigt, dass ein gut gepflegter Kompost nicht nur Abfälle reduziert, sondern auch die Bodenqualität spürbar verbessert. Es ist faszinierend zu beobachten, wie aus 'Abfall' neues Leben entsteht.

Ernte und Verwendung des fertigen Komposts

Woran erkenne ich reifen Kompost?

Nach etwa einem halben bis ganzen Jahr ist es soweit: Ihr Kompost ist bereit für die Ernte. Reifer Kompost hat eine tiefe, dunkelbraune bis fast schwarze Farbe und verströmt einen angenehm erdigen Duft. Die ursprünglichen Materialien sind kaum noch zu erkennen, stattdessen finden Sie eine krümelige Masse, die an Walderde erinnert.

Ein simpler Test verrät Ihnen, ob Ihr Kompost reif ist: Nehmen Sie eine Handvoll und drücken Sie sie zusammen. Zerfällt die Masse beim Öffnen der Hand wieder locker, haben Sie es geschafft. Bleibt sie klumpig oder riecht unangenehm, braucht sie noch etwas Zeit.

Sieben und Lagern - der letzte Schliff

Bevor der Kompost im Garten zum Einsatz kommt, empfiehlt sich das Sieben. Dadurch entfernen Sie grobe Teile und nicht vollständig zersetzte Materialien. Diese Überbleibsel können Sie einfach zurück auf den Komposthaufen geben - quasi eine zweite Chance für sie.

Zum Sieben eignet sich ein Kompostsieb mit etwa 1 cm Maschenweite. Wer kreativ sein möchte, kann auch einen alten Lattenrost oder einen selbstgebastelten Rahmen mit Kaninchendraht verwenden. Der fertig gesiebte Kompost lässt sich in Säcken oder Behältern an einem trockenen, schattigen Ort aufbewahren.

Vielseitige Anwendung im Garten

Kompost ist ein wahres Multitalent im Garten:

  • Bodenverbesserer: Arbeiten Sie ihn oberflächlich in die obere Bodenschicht ein. Das verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit.
  • Dünger: Mischen Sie ihn unter die Erde, bevor Sie neue Pflanzen setzen.
  • Für Topfpflanzen: Eine Mischung aus 1 Teil Kompost und 3 Teilen normaler Blumenerde wirkt Wunder.
  • Mulch: Eine dünne Schicht um Ihre Pflanzen herum schützt und nährt den Boden.
  • Rasenverbesserung: Fein gesiebt und dünn verteilt, bringt er neues Leben in Ihren Rasen.

Bei der Anwendung gilt: Weniger ist mehr. Jährlich reichen 2-3 Liter pro Quadratmeter völlig aus.

Für Fortgeschrittene: Alternative Kompostiermethoden

Wurmkompostierung - Klein, aber oho

Keine Gartenfläche? Kein Problem! Die Wurmkompostierung ist eine tolle Alternative für Stadtbewohner. Spezielle Kompostwürmer verwandeln hier organische Abfälle in wertvollen Wurmhumus.

Ein Wurmkomposter findet auf dem Balkon oder sogar in der Küche Platz. Die fleißigen Würmer verarbeiten Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Teebeutel. Bei richtiger Handhabung entstehen kaum Gerüche. Wichtig ist:

  • Verzicht auf gekochte Speisen, Fleisch oder Milchprodukte
  • Ausreichend Feuchtigkeit, aber keine Staunässe
  • Regelmäßige Fütterung und Ernte des fertigen Wurmhumus

Der entstandene Wurmhumus ist besonders nährstoffreich - ein wahrer Festschmaus für Ihre Zimmerpflanzen oder den Balkongarten.

Bokashi - Fermentation statt Kompostierung

Die Bokashi-Methode ist etwas für experimentierfreudige Gärtner. Hier werden organische Abfälle in einem luftdichten Behälter mit Hilfe von Mikroorganismen fermentiert. Ein großer Vorteil: Auch gekochte Speisereste, Fleisch und Milchprodukte können verarbeitet werden.

Die Bokashi-Methode punktet mit:

  • Schneller Verarbeitung (2-4 Wochen)
  • Geringer Geruchsentwicklung
  • Platzsparender Anwendung
  • Nährstoffreichem Dünger als Endprodukt

Das fermentierte Material muss allerdings noch für einige Wochen in die Erde eingearbeitet werden, bevor Pflanzen damit in Berührung kommen können.

Urban Composting - Kompostieren in der Stadt

Auch ohne eigenen Garten können Sie einen Beitrag leisten:

  • Gemeinschaftskompost: Viele Städte haben Initiativen für Gemeinschaftsgärten mit Kompostanlagen.
  • Elektrokomposter: Diese Geräte zerkleinern und trocknen organische Abfälle.
  • Balkonkomposter: Spezielle, kompakte Modelle ermöglichen das Kompostieren auf kleinstem Raum.

Mit dem richtigen System kann jeder zur Abfallreduzierung und Bodenverbesserung beitragen - ob in der Stadt oder auf dem Land.

Kompostieren: Ein faszinierender Kreislauf

Kompostieren gibt uns einen tiefen Einblick in den Kreislauf der Natur. Aus scheinbar wertlosen Resten entsteht neues Leben in Form von nährstoffreichem Humus. Dieser Prozess lehrt uns Geduld und einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt.

Ob Sie einen weitläufigen Garten Ihr Eigen nennen oder in einer kleinen Stadtwohnung leben - es gibt immer eine Möglichkeit, organische Abfälle sinnvoll zu verwerten. Jeder noch so kleine Schritt zählt und trägt dazu bei, unsere Böden zu verbessern und wertvolle Ressourcen zu schonen.

Wagen Sie den Schritt und erleben Sie, wie aus vermeintlichem Abfall wertvolle Erde wird. Ihr Garten - und unsere Umwelt - werden es Ihnen danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Kompostierung und wie funktioniert dieser Prozess?
    Kompostierung ist ein natürlicher biologischer Prozess, bei dem organische Abfälle durch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen in nährstoffreichen Humus umgewandelt werden. Bakterien, Pilze, Würmer und andere Bodenlebewesen zersetzen das organische Material unter aeroben Bedingungen. Dabei entstehen wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Der Prozess erfordert eine ausgewogene Mischung aus stickstoffreichem Grünmaterial (Rasenschnitt, Küchenabfälle) und kohlenstoffreichem Braunmaterial (Laub, Stroh). Optimale Bedingungen herrschen bei Temperaturen von 50-65°C, ausreichender Belüftung und einer Feuchtigkeit wie bei einem ausgedrückten Schwamm. Das Endprodukt ist dunkler, krümeliger Humus mit angenehmem Waldduft, der als hochwertiger Dünger und Bodenverbesserer dient und die Wasserspeicherfähigkeit sowie Bodenstruktur erheblich verbessert.
  2. Welche Materialien eignen sich am besten für die Kompostherstellung?
    Für optimale Kompostierung benötigt man eine ausgewogene Mischung aus Grün- und Braunmaterial im Verhältnis 1:3. Grünmaterial (stickstoffreich) umfasst Rasenschnitt, Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel und frische Pflanzenreste. Braunmaterial (kohlenstoffreich) besteht aus Laub, Stroh, Holzhäcksel, Sägemehl und unbedruckten Kartonagen. Nicht geeignet sind gekochte Speisereste, Fleisch, Milchprodukte, kranke Pflanzenteile, Unkraut mit Samen, Katzenstreu und mit Pestiziden belastete Zitrusfrüchte. Besonders wertvoll sind zerkleinerte Äste und Zweige, die die Durchlüftung verbessern. Eine dünne Schicht Gartenerde zwischen den organischen Schichten liefert wichtige Starterkulturen von Mikroorganismen. Die richtige Materialzusammensetzung ist entscheidend für erfolgreiche Verrottung und hochwertigen Humus.
  3. Wie lange dauert es, bis aus organischen Abfällen fertiger Humus entsteht?
    Die Dauer der Kompostierung variiert zwischen 6 und 12 Monaten, abhängig von verschiedenen Faktoren. Bei optimalen Bedingungen - richtige Materialzusammensetzung, regelmäßiges Umsetzen alle 4-6 Wochen, angemessene Feuchtigkeit und Temperatur - kann bereits nach einem halben Jahr fertiger Kompost entstehen. Thermokomposter beschleunigen den Prozess durch bessere Wärmespeicherung erheblich. Die Zerkleinerung der Materialien vor dem Kompostieren verkürzt ebenfalls die Verrottungszeit. Fertiger Kompost erkennt man an seiner tiefbraunen bis schwarzen Farbe, dem angenehm erdigen Duft und der krümeligen Struktur, bei der die ursprünglichen Materialien nicht mehr erkennbar sind. Bei schlechteren Bedingungen, mangelnder Pflege oder ungünstiger Witterung kann sich der Prozess auf bis zu 18 Monate verlängern. Geduld ist beim Kompostieren eine wichtige Tugend.
  4. Welche besonderen Kompostiermethoden gibt es für kleine Gärten und Balkone?
    Für kleine Räume bieten sich verschiedene platzsparende Kompostiermethoden an. Die Wurmkompostierung funktioniert sogar in der Küche - spezielle Kompostwürmer verwandeln in kompakten Behältern Küchenabfälle in nährstoffreichen Wurmhumus. Bokashi-Systeme fermentieren organische Abfälle in luftdichten Behältern und benötigen nur 2-4 Wochen. Balkonkomposter sind speziell für kleine Räume konzipiert und verarbeiten moderate Mengen organischer Abfälle. Thermokomposter eignen sich perfekt für kleinere Gärten, da sie durch ihre Isolierung effizienter arbeiten und schneller reifen Kompost liefern. Elektrokomposter zerkleinern und trocknen organische Abfälle platzsparend. Gemeinschaftskompost in urbanen Gärten bietet eine weitere Alternative für Stadtbewohner ohne eigenen Garten. Diese Methoden ermöglichen auch auf kleinstem Raum eine nachhaltige Verwertung organischer Abfälle.
  5. Was macht einen Thermokomposter besonders effektiv bei der Humusherstellung?
    Thermokomposter sind durch ihre spezielle Isolierung besonders effizient bei der Humusherstellung. Die isolierten Wände speichern Wärme optimal und halten konstante Temperaturen zwischen 50-65°C - der ideale Bereich für aktive Mikroorganismen. Diese höheren Temperaturen beschleunigen den Zersetzungsprozess erheblich und können die Kompostierzeit um die Hälfte reduzieren. Gleichzeitig werden durch die hohen Temperaturen Krankheitserreger, Unkrautsamen und Schädlinge zuverlässig abgetötet. Das geschlossene System schützt vor Witterungseinflüssen und hält die Feuchtigkeit konstant. Thermokomposter benötigen weniger Platz als offene Komposthaufen und sehen ordentlicher aus. Durch das kontrollierte Milieu entstehen weniger Gerüche und unerwünschte Tiere werden ferngehalten. Der resultierende Humus ist besonders homogen und nährstoffreich. Für kleine bis mittlere Gärten sind Thermokomposter die optimale Lösung für effiziente Kompostierung.
  6. Worin unterscheidet sich die Bokashi-Methode von der herkömmlichen Kompostierung?
    Die Bokashi-Methode unterscheidet sich fundamental von der herkömmlichen Kompostierung durch Fermentation statt Verrottung. Während normale Kompostierung aerob mit Sauerstoff abläuft, erfolgt Bokashi anaerob in luftdichten Behältern. Spezielle Mikroorganismen (EM - Effektive Mikroorganismen) fermentieren die organischen Abfälle ähnlich wie bei der Sauerkrautherstellung. Ein großer Vorteil: Auch gekochte Speisereste, Fleisch und Milchprodukte können verarbeitet werden, was bei normaler Kompostierung problematisch ist. Der Prozess ist deutlich schneller (2-4 Wochen) und produziert kaum Gerüche. Das fermentierte Material muss jedoch noch 2-4 Wochen in die Erde eingearbeitet werden, bevor Pflanzen damit in Kontakt kommen. Bokashi eignet sich hervorragend für kleine Räume und Balkone. Der entstehende Bokashi-Saft kann als flüssiger Dünger verwendet werden. Diese Methode ist besonders für experimentierfreudige Gärtner interessant.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Wurmkompostierung und normalem Komposthaufen?
    Wurmkompostierung unterscheidet sich erheblich vom traditionellen Komposthaufen. Spezielle Kompostwürmer (meist Eisenia fetida) übernehmen die Hauptarbeit der Zersetzung, während beim normalen Kompost hauptsächlich Bakterien und Pilze aktiv sind. Wurmkompostierung funktioniert in geschlossenen, kompakten Behältern und eignet sich perfekt für Balkone oder sogar Innenräume. Der Prozess läuft bei niedrigeren Temperaturen (15-25°C) ab, während Komposthaufen 50-65°C erreichen sollten. Wurmhumus ist extrem nährstoffreich und hat eine feinere Struktur als normaler Kompost. Die Würmer können nur bestimmte organische Abfälle verarbeiten - keine gekochten Speisen, Fleisch oder Milchprodukte. Dafür entsteht praktisch kein Geruch und der Platzbedarf ist minimal. Ein Wurmkomposter produziert kontinuierlich hochwertigen Humus und wertvollen Wurmtee als Flüssigdünger. Die Investition in Kompostwürmer amortisiert sich durch den hochwertigen Dünger schnell.
  8. Welche Temperatur sollte ein Komposthaufen idealerweise erreichen?
    Ein gesunder Komposthaufen sollte im Kernbereich Temperaturen zwischen 50-65°C erreichen. Diese Temperaturen sind optimal für die Aktivität aerober Mikroorganismen, die den Zersetzungsprozess vorantreiben. In den ersten Tagen nach dem Aufsetzen steigt die Temperatur schnell auf 40-50°C an, gefolgt von der Heißrotte-Phase mit 60-65°C, die etwa 2-3 Wochen dauert. Temperaturen über 70°C sollten vermieden werden, da sie nützliche Mikroorganismen abtöten können. Nach der Heißphase sinkt die Temperatur langsam auf 40°C und darunter ab - ein Zeichen für die Reifephase. Ein Kompost-Thermometer hilft bei der Kontrolle dieser kritischen Parameter. Fällt die Temperatur unter 40°C, deutet dies auf Sauerstoffmangel oder falsches Material-Verhältnis hin. Regelmäßiges Umsetzen kann die Temperatur wieder anheben. Diese hohen Temperaturen töten Krankheitserreger und Unkrautsamen zuverlässig ab und gewährleisten hygienisch einwandfreien Kompost.
  9. Wo kann man hochwertigen Gartenkompost und Kompostbehälter erwerben?
    Hochwertigen Gartenkompost und Kompostbehälter gibt es bei verschiedenen Anbietern. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl an Kompostern, von einfachen Drahtkompostern bis zu hochwertigen Thermokompostern. Baumärkte führen meist eine Grundausstattung an Kompostbehältern verschiedener Größen. Regionale Kompostwerke verkaufen oft gütegesicherten, reifen Kompost in verschiedenen Qualitätsstufen. Online-Marktplätze bieten eine breite Palette, jedoch sollte man auf Qualitätszertifikate und Kundenbewertungen achten. Landwirtschaftliche Genossenschaften haben oft Kompost für größere Mengen im Angebot. Bei fertigem Kompost ist auf die RAL-Gütesicherung zu achten, die gleichbleibende Qualität garantiert. Kompostbehälter sollten UV-beständig, gut belüftet und mit Entnahmeklappe ausgestattet sein. Fachkundige Gärtner empfehlen, sowohl bei Kompost als auch bei Behältern auf Qualität statt auf den niedrigsten Preis zu setzen.
  10. Was sollte man beim Kauf von Komposter-Zubehör wie Gartensieb und Thermometer beachten?
    Beim Kauf von Komposter-Zubehör sind verschiedene Qualitätsmerkmale entscheidend. Ein gutes Gartensieb sollte eine Maschenweite von etwa 10mm haben, rostbeständig und stabil konstruiert sein. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de führen meist langlebige Modelle mit verstärktem Rahmen. Kompost-Thermometer müssen einen Messbereich von 0-100°C abdecken und eine ausreichend lange Sonde (mindestens 50cm) besitzen, um in den Kompost-Kern zu gelangen. Edelstahl-Sonden sind korrosionsbeständiger als beschichtete Varianten. Bei Grabegabeln ist auf gehärteten Stahl und ergonomische Griffe zu achten. Gießkannen sollten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fassungsvermögen und Handhabung bieten - 10 Liter sind meist optimal. Häcksler müssen zur Gartengröße passen und über Sicherheitsvorrichtungen verfügen. Qualitäts-Zubehör amortisiert sich durch Langlebigkeit und erleichtert die Kompostpflege erheblich. Vor dem Kauf sollte man Kundenbewertungen lesen und auf Garantieleistungen achten.
  11. Welche Rolle spielen Mikroorganismen und Bodenlebewesen beim Zersetzungsprozess?
    Mikroorganismen und Bodenlebewesen sind die wahren Helden der Kompostierung. Bakterien leisten die Hauptarbeit beim Abbau organischer Substanz - sie zersetzen Zellulose, Proteine und andere komplexe Verbindungen in einfachere Nährstoffe. Pilze spezialisieren sich auf ligninhaltiges Material wie Holz und Zweige, das für Bakterien schwer verdaulich ist. Aktinomyzeten, eine besondere Bakteriengruppe, sind für den angenehm erdigen Geruch verantwortlich und bauen schwer abbaubare Stoffe ab. Regenwürmer, Springschwänze, Asseln und andere Kleintiere zerkleinern größere Partikel mechanisch und schaffen so mehr Angriffsfläche für Mikroben. Ihre Ausscheidungen sind bereits vorverdaut und besonders nährstoffreich. Diese komplexe Lebensgemeinschaft arbeitet in verschiedenen Phasen: Zuerst dominieren mesophile Bakterien, dann thermophile bei hohen Temperaturen, schließlich wieder mesophile in der Reifephase. Jeder Organismus hat spezielle Aufgaben in diesem perfekt orchestrierten Naturkreislauf der Kompostierung.
  12. Wie beeinflusst die richtige Belüftung und Feuchtigkeit die Qualität des entstehenden Humus?
    Belüftung und Feuchtigkeit sind kritische Erfolgsfaktoren für hochwertigen Humus. Sauerstoff ermöglicht aerobe Zersetzung, bei der wertvolle Nährstoffe erhalten bleiben und keine fauligen Gerüche entstehen. Ohne ausreichende Belüftung dominieren anaerobe Prozesse, die zu Fäulnis, Methanbildung und Nährstoffverlusten führen. Regelmäßiges Umsetzen alle 4-6 Wochen und grobes Material als Strukturmaterial fördern die Durchlüftung. Die optimale Feuchtigkeit liegt bei 50-60% - fühlbar wie ein ausgedrückter Schwamm. Zu viel Nässe verdrängt Sauerstoff und führt zu Staunässe und Fäulnis. Bei Trockenheit stellen Mikroorganismen ihre Aktivität ein, der Zersetzungsprozess stoppt. Die richtige Balance schafft ideale Lebensbedingungen für nützliche Mikroorganismen, die organisches Material vollständig zu stabilem Humus umwandeln. Gut belüfteter und richtig feuchter Kompost produziert krümeligen, nährstoffreichen Humus mit optimaler Wasserspeicherfähigkeit und ausgezeichneter Bodenverbesserung.
  13. Was passiert biochemisch bei der Verrottung von Grün- und Braunmaterial?
    Die biochemische Verrottung läuft in komplexen, aufeinander abgestimmten Phasen ab. Grünmaterial mit hohem Stickstoffgehalt wird zuerst von Bakterien angegriffen, die Proteine zu Aminosäuren und schließlich zu Ammoniak abbauen. Dieser wird zu Nitrit und Nitrat oxidiert - wichtige Pflanzennährstoffe. Kohlenhydrate aus Grünmaterial liefern schnell verfügbare Energie für Mikroorganismen. Braunmaterial enthält komplexe Kohlenstoffverbindungen wie Zellulose und Lignin, die langsamer abgebaut werden. Pilze produzieren spezielle Enzyme (Cellulasen, Lignasen), um diese stabilen Strukturen aufzuspalten. Der Kohlenstoff dient als Energiequelle und Strukturbaustein für Mikroorganismen. Das ideale C:N-Verhältnis von 25-30:1 gewährleistet optimale Bedingungen. Bei der Humifizierung entstehen stabile Huminsäuren und Fulvosäuren, die Nährstoffe speichern und langsam freisetzen. Enzyme verschiedener Mikroorganismen arbeiten synergistisch zusammen und wandeln komplexe organische Moleküle in wertvollen, stabilen Humus um.
  14. Wie wirkt sich die Zusammensetzung des Nährstoffkreislaufs auf die Bodenfruchtbarkeit aus?
    Der Nährstoffkreislauf beim Kompostieren hat fundamentale Auswirkungen auf die langfristige Bodenfruchtbarkeit. Kompost führt dem Boden nicht nur Makronährstoffe (N, P, K) zu, sondern auch essenzielle Mikronährstoffe wie Magnesium, Schwefel, Eisen und Spurenelemente. Diese werden durch die biologische Zersetzung in pflanzenverfügbaren Formen bereitgestellt. Humuskolloide fungieren als Nährstoffspeicher und geben Nährstoffe bedarfsgerecht ab - ein natürlicher Langzeitdünger-Effekt. Der hohe Gehalt an organischer Substanz fördert das Bodenleben massiv: Regenwürmer, Bakterien und Pilze schaffen ein aktives Bodengefüge. Dieses verbessert Wasserspeicherung, Durchlüftung und Krümelstruktur erheblich. Kompost puffert den Boden-pH-Wert und macht Nährstoffe besser verfügbar. Langfristig entsteht durch regelmäßige Kompostgaben ein selbstregulierender Nährstoffkreislauf, der die natürliche Bodenfruchtbarkeit nachhaltig erhöht und chemische Dünger reduziert.
  15. Wie lässt sich ein Komposthaufen richtig schichten und welches Verhältnis ist optimal?
    Die richtige Schichtung ist entscheidend für erfolgreiche Kompostierung. Beginnen Sie mit einer 10-15cm dicken Drainage-Schicht aus grobem Material wie Ästen oder Stroh für optimale Belüftung von unten. Darauf folgen abwechselnde Schichten: 5-10cm braunes Material (kohlenstoffreich), dann 5-10cm grünes Material (stickstoffreich), abgeschlossen von einer dünnen Schicht Gartenerde als Starterkultur. Das optimale Verhältnis liegt bei 1:3 (Grün zu Braun) - auf eine Schaufel grünes Material kommen drei Schaufeln braunes. Diese Schichtfolge wird bis zur gewünschten Höhe von maximal 1,5 Metern wiederholt. Die oberste Schicht sollte immer braunes Material sein, um Gerüche zu minimieren und Schädlinge fernzuhalten. Jede Schicht sollte locker aufgetragen und nicht festgedrückt werden. Die Erde zwischen den Schichten liefert wichtige Mikroorganismen als Starterkultur. Diese systematische Schichtung gewährleistet optimale Luft- und Feuchtigkeitsverteilung.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Pflege und dem Umsetzen von Kompost zu beachten?
    Regelmäßige Kompostpflege ist der Schlüssel für hochwertigen Humus. Das Umsetzen alle 4-6 Wochen ist essentiell: Dabei wird das äußere Material nach innen und das untere nach oben befördert. Verwenden Sie eine stabile Grabegabel und arbeiten Sie systematisch. Prüfen Sie dabei die Feuchtigkeit - der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm. Bei Trockenheit vorsichtig wässern, bei zu viel Nässe trockenes Material untermischen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Temperatur mit einem Kompostthermometer. Temperaturen unter 40°C signalisieren Handlungsbedarf. Stechen Sie bei Bedarf mit der Grabegabel Lüftungslöcher in den Haufen. Beobachten Sie Geruch und Struktur: Ein gesunder Kompost riecht angenehm erdig. Unangenehme Gerüche deuten auf Sauerstoffmangel oder falsches Material-Verhältnis hin. Halten Sie den Kompost im Winter durch eine Abdeckung frostfrei. Nach 6-12 Monaten ist der Kompost reif für die Siebung und Verwendung.
  17. Stimmt es, dass alle Küchenabfälle problemlos kompostiert werden können?
    Nein, definitiv nicht alle Küchenabfälle eignen sich für die Kompostierung. Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen sind hervorragend geeignet. Problematisch sind hingegen gekochte Speisereste, da sie Ratten und andere Schädlinge anlocken können. Fleisch, Fisch und Milchprodukte entwickeln unangenehme Gerüche, ziehen Ungeziefer an und können pathogene Keime enthalten. Zitrusfrüchte und Bananenschalen sind oft mit Pestiziden behandelt, die nützliche Mikroorganismen schädigen können. Große Mengen Zwiebel- und Knoblauchschalen können den Kompostierungsprozess hemmen. Nusschalen brauchen sehr lange zum Verrotten. Backwaren locken ebenfalls Schädlinge an. Öle und Fette können den Kompost verkleben und Sauerstoff verdrängen. Für optimale Kompostierung sollten Küchenabfälle vor der Zugabe zerkleinert werden, um die Oberfläche zu vergrößern. Eine bewusste Auswahl der Küchenabfälle ist für erfolgreiche Kompostierung unerlässlich.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Kompostierung in verschiedenen Klimazonen?
    Klimatische Bedingungen beeinflussen die Kompostierung erheblich. In gemäßigten Zonen mit ausreichend Niederschlag verläuft der Prozess meist optimal. Heiße, trockene Klimazonen erfordern verstärkte Bewässerung und Schattenstandorte, um Austrocknung zu vermeiden. Häufiges Wenden ist hier besonders wichtig. In tropischen Gebieten läuft die Kompostierung beschleunigt ab, erfordert aber mehr Aufmerksamkeit bei der Feuchtigkeitsregulierung. Monsunregionen kämpfen mit zu viel Nässe - Überdachung wird notwendig. In kalten Klimazonen verlangsamt sich im Winter der Prozess erheblich. Thermokomposter oder isolierte Systeme helfen hier. Mediterrane Klimate mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern erfordern saisonale Anpassungen der Pflege. Nordische Regionen profitieren von geschlossenen Systemen und Kompostbeschleunigern. Gebirgsgegenden mit großen Temperaturschwankungen benötigen windgeschützte Standorte. Jede Klimazone erfordert angepasste Strategien für erfolgreiches Kompostieren - lokale Erfahrungen sind dabei besonders wertvoll.
  19. Was unterscheidet Eigenkompostierung von industrieller Biomüllverarbeitung?
    Eigenkompostierung und industrielle Biomüllverarbeitung unterscheiden sich fundamental in Umfang, Technologie und Zielsetzung. Heimkompostierung erfolgt in kleinem Maßstab mit einfachen Methoden, während industrielle Anlagen täglich tonnenweise Biomüll verarbeiten. Industrieanlagen nutzen kontrollierte Bedingungen mit optimierter Belüftung, Temperatur und Feuchtigkeit durch Computersysteme. Der Kompostierungsprozess ist dort standardisiert und läuft in etwa 8-12 Wochen ab, während Hauskompost 6-12 Monate braucht. Industrieller Kompost wird mehrfach gesiebt, getestet und muss Qualitätsstandards wie RAL-GZ 251 erfüllen. Er kann auch problematische Materialien wie Fleischreste verarbeiten, da höhere Temperaturen erreicht werden. Eigenkompostierung bietet dagegen vollständige Kontrolle über Materialien und Prozess, ist kostenlos und liefert individuell angepassten Humus. Hauskompost enthält oft noch erkennbare Materialreste, ist aber für den eigenen Garten optimal zusammengesetzt. Beide Methoden ergänzen sich ideal für nachhaltiges Abfallmanagement.
  20. Wo liegen die Grenzen zwischen Verrottung und Fäulnisprozessen beim Kompostieren?
    Die Grenze zwischen erwünschter Verrottung und schädlicher Fäulnis liegt hauptsächlich in der Sauerstoffversorgung. Verrottung ist ein aerober Prozess mit ausreichend Sauerstoff, bei dem organisches Material kontrolliert zu stabilem Humus abgebaut wird. Dabei entstehen CO2, Wasser und Wärme - ein geruchsarmer Prozess. Fäulnis hingegen läuft anaerob ohne Sauerstoff ab und produziert Methan, Schwefelwasserstoff und andere übelriechende Gase. Fäulnisprozesse entstehen bei zu viel Feuchtigkeit, zu dichter Packung oder falscher Materialzusammensetzung. Zu viel stickstoffreiches Material ohne ausgleichendes Braunmaterial führt ebenfalls zu Fäulnis. Warnsignale sind unangenehme Gerüche, schleimige Konsistenz, übermäßige Nässe und niedrige Temperaturen. Fäulnis kann durch regelmäßiges Umsetzen, Zugabe von trockenem Material und Verbesserung der Belüftung gestoppt werden. Ein gesunder Kompost riecht angenehm erdig und entwickelt Temperaturen von 50-65°C. Die richtige Balance von Belüftung, Feuchtigkeit und Materialverhältnis verhindert Fäulnisprozesse zuverlässig.
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