Lavendeldüngung: Garten- und Topfpflanzen optimal versorgen

Lavendeldüngung: Optimale Versorgung für üppige Blütenpracht

Lavendel bezaubert nicht nur mit seinem betörenden Duft, sondern auch mit seiner atemberaubenden Schönheit. Um sein volles Potenzial zu entfalten, benötigt er jedoch die richtige Pflege und Aufmerksamkeit.

Schlüsselelemente für Lavendelliebhaber

  • Lavendel gedeiht am besten in nährstoffarmem, kalkreichem Boden
  • Topfpflanzen haben einen höheren Nährstoffbedarf als ihre Artgenossen im Garten
  • Eine ausgewogene Düngung fördert die Blütenbildung und intensiviert den Duft
  • Vorsicht vor Überdüngung - weniger ist oftmals mehr

Lavendel: Ein Hauch Provence im eigenen Garten

Ob im Gartenbeet oder auf dem Balkon - Lavendel bringt ein Stück Mittelmeer zu uns nach Hause. Seine zarten lilafarbenen Blüten sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern locken auch fleißige Bienen und zarte Schmetterlinge an. Für eine prachtvolle Entwicklung braucht der Lavendel jedoch die richtige Pflege, wobei die Düngung eine entscheidende Rolle spielt.

Tücken bei der Lavendelpflege

Lavendel hat den Ruf, pflegeleicht zu sein, doch er hat durchaus seine Eigenheiten. Viele Hobbygärtner behandeln ihn irrtümlicherweise wie andere Gartenpflanzen. Dabei stellt Lavendel ganz besondere Ansprüche:

  • Er bevorzugt magere, kalkhaltige Böden
  • Zu viel Stickstoff führt zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Blüten
  • Staunässe kann fatale Wurzelfäule verursachen
  • Im Winter benötigt er Schutz vor Frost und übermäßiger Nässe

Eine wichtige Erfahrung aus meinem Garten: Gut gemeinte Überpflege hätte meinen Lavendel beinahe ruiniert. Zu viel Dünger und Wasser ließen ihn zwar üppig wachsen, aber die Blüten blieben aus. Erst als ich mich intensiver mit seinen natürlichen Bedürfnissen beschäftigte, fand ich den richtigen Pflegeansatz.

Warum die richtige Düngung so wichtig ist

Eine angepasste Düngung ist der Schlüssel zu gesundem Wachstum und reicher Blüte. Sie beeinflusst maßgeblich:

  • Die Anzahl und Fülle der Blüten
  • Die Intensität des charakteristischen Dufts
  • Die Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Die Fähigkeit, den Winter zu überstehen

Allerdings gilt hier die goldene Regel: Weniger ist mehr! Lavendel ist von Natur aus an karge Böden angepasst. Zu viel des Guten kann mehr schaden als nutzen.

Was Lavendel wirklich braucht

Natürlicher Lebensraum und Bodenbeschaffenheit

Die Heimat des Lavendels liegt im Mittelmeerraum. Dort gedeiht er auf steinigen, kalkhaltigen Böden unter praller Sonne. Diese Herkunft prägt seine Bedürfnisse:

  • Ein sonnenverwöhnter Standort
  • Durchlässiger, eher trockener Boden
  • Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 (leicht alkalisch)
  • Geringer Nährstoffbedarf

In meinem eigenen Garten habe ich einen speziellen "Lavendelhügel" geschaffen. Der Boden dort ist mit Sand und Kies angereichert, und ich habe etwas Kalk eingearbeitet. So fühlt sich mein Lavendel wie in seiner mediterranen Heimat.

Was Lavendel an Nährstoffen braucht

Im Vergleich zu vielen anderen Gartenpflanzen ist Lavendel eher genügsam. Wichtig sind vor allem:

  • Kalium: Unterstützt die Blütenbildung und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Frost
  • Phosphor: Fördert ein gesundes Wurzelwachstum
  • Magnesium: Essentiell für die Bildung von Blattgrün
  • Kalk: Sorgt für den optimalen pH-Wert

Stickstoff sollte nur sehr sparsam zugeführt werden. Zu viel davon führt zu üppigem Blattwachstum, was auf Kosten der Blüten geht.

Die Rolle des pH-Werts für Lavendel

Der pH-Wert des Bodens ist entscheidend für die Fähigkeit des Lavendels, Nährstoffe aufzunehmen. Er bevorzugt leicht alkalische Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. In diesem Bereich kann er die benötigten Nährstoffe optimal verwerten.

Ist der Boden zu sauer, können verschiedene Probleme auftreten:

  • Gehemmtes Wachstum
  • Gelbliche Blätter (Chlorose)
  • Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten

Eine regelmäßige, maßvolle Kalkgabe kann helfen, den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten. Ich streue im Frühjahr etwas Algenkalk um meine Lavendelpflanzen - eine Methode, die sich in meinem Garten bewährt hat.

Lavendel im Topf vs. Lavendel im Garten

Bedingungen im Topf

Lavendel im Topf stellt uns vor andere Herausforderungen als im Garten. Die begrenzte Erde bringt einige Besonderheiten mit sich:

Begrenzte Nährstoffverfügbarkeit

Im Topf sind die Nährstoffe schneller aufgebraucht. Eine regelmäßige, aber vorsichtige Düngung ist nötig. Für meinen Balkon-Lavendel verwende ich einen speziellen Kräuterdünger mit reduziertem Stickstoffanteil, der sich als ideal erwiesen hat.

Höhere Austrocknungsgefahr

Topfpflanzen trocknen deutlich schneller aus als ihre Artgenossen im Garten. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber Vorsicht vor Staunässe! Ich habe gute Erfahrungen mit Tontöpfen gemacht, die überschüssiges Wasser verdunsten lassen und so eine natürliche Regulierung ermöglichen.

Stärkere Temperaturschwankungen

In Töpfen ist der Lavendel Temperaturextremen stärker ausgesetzt. Im Sommer können die Wurzeln überhitzen, im Winter durchfrieren. Eine gute Drainage und ein durchdachter Winterschutz sind daher unerlässlich.

Bedingungen im Garten

Im Garten genießt Lavendel mehr Platz und natürlichere Wachstumsbedingungen:

Natürliche Nährstoffzufuhr

Gartenpflanzen können ihre Wurzeln weit ausbreiten und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten aufnehmen. Eine zusätzliche Düngung ist oft nur alle paar Jahre nötig.

Extensive Wurzelausbreitung

Im Garten können die Wurzeln tief in den Boden wachsen. Das macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Frost.

Günstige mikroklimatische Bedingungen

Der Gartenboden puffert Temperaturschwankungen besser ab. Zudem profitieren die Pflanzen von natürlichen Kreisläufen wie Laubfall und Verrottung.

In meinem Garten habe ich über die Jahre beobachtet, wie sich der Lavendel selbst aussät und kleine, malerische Kolonien bildet. Das zeigt mir, dass er sich dort wohlfühlt und die Bedingungen optimal sind - ein faszinierender Prozess, den zu beobachten mir große Freude bereitet.

Spezifische Düngeranforderungen für Topflavendel

Wer Lavendel in Töpfen kultiviert, steht vor besonderen Herausforderungen bei der Düngung. Die begrenzten Nährstoffe im Topf erfordern eine durchdachte Strategie, um die Pflanze optimal zu versorgen.

Nährstoffzusammensetzung

Für Topflavendel empfiehlt sich ein Dünger mit ausgewogenem NPK-Verhältnis, wobei ein leicht erhöhter Kaliumanteil vorteilhaft ist - etwa 5-5-8. Kalium fördert nicht nur die Blütenbildung, sondern stärkt die Pflanze insgesamt. Phosphor unterstützt die Wurzelentwicklung, während Stickstoff für gesundes Blattwachstum sorgt. Vorsicht ist jedoch geboten: Zu viel Stickstoff kann zu üppigem Wachstum führen und die Blütenbildung beeinträchtigen.

Düngehäufigkeit und -menge

Während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Spätsommer benötigt Topflavendel regelmäßige Nährstoffgaben. Es hat sich bewährt, alle 4-6 Wochen zu düngen, wobei die Menge geringer sein sollte als bei Gartenpflanzen. In der Regel reicht etwa die Hälfte der für Topfpflanzen empfohlenen Dosierung aus. Nach der Blüte im Spätsommer sollte man die Düngung einstellen, um die Pflanze auf die Winterruhe vorzubereiten.

Geeignete Düngerarten für Topflavendel

Organische Dünger

Organische Dünger wie Kompost oder spezielle Kräuterdünger eignen sich hervorragend für Topflavendel. Sie setzen Nährstoffe langsam frei und verbessern nebenbei die Bodenstruktur. Ein selbst angesetzter Brennnesselsud kann als natürlicher Flüssigdünger dienen - ein Tipp, den ich selbst gerne anwende. Bei stickstoffreichen organischen Düngern wie Hornspänen ist jedoch Zurückhaltung angesagt, da sie zu übermäßigem Wachstum führen können.

Mineralische Dünger

Mineralische Dünger bieten eine schnelle Nährstoffversorgung und sind besonders als Blütendünger mit erhöhtem Kaliumanteil für Topflavendel geeignet. Oft sind diese als gut dosierbare Flüssigdünger erhältlich. Bei der Anwendung sollte man die Dosierungsempfehlungen genau beachten, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Langzeitdünger

Praktisch für Topflavendel sind Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen oder Granulat. Sie geben über mehrere Monate hinweg kontinuierlich Nährstoffe ab, was den Pflegeaufwand reduziert und Nährstoffspitzen verhindert. Es ist jedoch zu bedenken, dass ihre Wirkung temperaturabhängig ist - bei Wärme werden mehr Nährstoffe freigesetzt.

Düngestrategien für Lavendel im Garten

Lavendel im Garten stellt andere Anforderungen als Topfpflanzen. Er profitiert von natürlichen Bodenprozessen und benötigt meist weniger zusätzliche Düngung. Dennoch gibt es einige Strategien, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Bodenverbesserung vor der Pflanzung

Bevor man Lavendel pflanzt, ist es ratsam, den Boden vorzubereiten. Ein leicht alkalischer, gut durchlässiger Boden bietet ideale Bedingungen. Ich mische gerne etwas reifen Kompost und Sand unter die Gartenerde, um die Struktur zu verbessern. Zusätzlich kann eine Handvoll Knochenmehl pro Pflanzloch die Phosphorversorgung sicherstellen und das Wurzelwachstum fördern.

Jährliche Düngegaben

Etablierte Lavendelpflanzen im Garten kommen meist mit einer jährlichen Düngegabe im Frühjahr aus. Ein organischer Dünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 5-5-5 hat sich bewährt. Die Menge sollte sparsam bemessen sein - etwa eine Handvoll pro Quadratmeter reicht in der Regel aus. Nach der Blüte im Spätsommer sollte man auf weitere Düngergaben verzichten.

Natürliche Düngemethoden im Garten

Kompost und Mulch

Eine dünne Schicht gut verrotteter Kompost, im Frühjahr um die Pflanzen verteilt, liefert nicht nur Nährstoffe, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Als Mulch eignet sich Kiessplitt oder grober Sand besonders gut. Dies entspricht den natürlichen Wachstumsbedingungen des Lavendels und hilft zudem, die Feuchtigkeit im Boden zu regulieren.

Gründüngung

Gründüngung kann eine wertvolle Ergänzung zur Lavendelpflege sein. Pflanzen wie Phacelia oder Buchweizen, zwischen den Lavendelreihen ausgesät, lockern den Boden und bringen zusätzliche Nährstoffe ein. Sie sollten allerdings vor der Blüte gemulcht werden, um eine Konkurrenz zum Lavendel zu vermeiden. Diese Methode hat sich in meinem Garten besonders bei größeren Lavendelbeeten oder -feldern als nützlich erwiesen.

Zeitpunkt und Methoden der Lavendeldüngung

Optimale Düngezeitpunkte im Jahresverlauf

Der richtige Zeitpunkt macht bei der Lavendeldüngung den entscheidenden Unterschied. Im Frühling, wenn die Pflanze aus ihrem Winterschlaf erwacht, braucht sie einen sanften Nährstoffschub. Eine erste Gabe bietet sich Ende März bis Anfang April an, sobald die Temperaturen konstant über 10°C liegen. Eine zweite Düngung kurz vor der Blüte, etwa Mitte Mai, unterstützt die Blütenbildung. Nach der Hauptblüte im Sommer kann eine letzte, leichte Düngung die Pflanze für den Winter stärken. Ab August sollte man die Düngung einstellen, damit der Lavendel rechtzeitig abhärten kann.

Anwendungstechniken

Je nach Düngerart und Standort gibt es verschiedene Methoden:

Oberflächendüngung

Bei dieser Methode streut man den Dünger gleichmäßig um die Pflanze herum und harkt ihn leicht ein. Besonders gut eignet sich das für organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne. Vorsicht ist geboten: Nicht direkt an den Pflanzenstamm streuen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Flüssigdüngung

Flüssigdünger wird im Gießwasser aufgelöst und direkt an die Wurzeln gebracht. Diese Methode ist ideal für Topfpflanzen oder bei akutem Nährstoffmangel. Ein wichtiger Tipp: Nie auf trockene Erde gießen, sondern vorher leicht anfeuchten.

Depotdüngung

Hier kommen Langzeitdünger zum Einsatz, die ihre Nährstoffe über mehrere Monate abgeben. Man gibt sie beim Einpflanzen ins Pflanzloch oder arbeitet sie im Frühjahr in den Boden ein. Eine praktische Lösung für pflegeleichte Gärten.

Vermeidung von Überdüngung bei Lavendel

Anzeichen von Überdüngung

Lavendel reagiert empfindlich auf zu viele Nährstoffe. Typische Symptome sind:

  • Übermäßiges Blattwachstum bei geringer Blütenbildung
  • Gelbliche oder bräunliche Blattränder
  • Welke oder schlaffe Blätter trotz ausreichender Bewässerung
  • Salzablagerungen auf der Erdoberfläche

Folgen von zu viel Dünger

Eine Überdüngung kann weitreichende Folgen haben. Der Lavendel wird anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Die Wurzeln können durch zu hohe Salzkonzentrationen geschädigt werden, was im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führt. Zudem leidet die Blütenbildung und damit der charakteristische Duft.

Korrekturmaßnahmen bei Überdüngung

Wurde zu viel gedüngt, ist besonnenes Handeln gefragt. Bei Topfpflanzen empfiehlt sich ein Umtopfen in frische, nährstoffarme Erde. Im Garten hilft gründliches Wässern, um überschüssige Nährstoffe auszuspülen. In schweren Fällen kann auch hier ein Austausch der oberen Erdschicht nötig sein. In der folgenden Saison sollte man sehr sparsam düngen und die Pflanze genau beobachten.

Spezielle Düngung für optimale Blütenbildung und Duftintensität

Bedeutung von Phosphor und Kalium

Für prachtvolle Blüten und intensiven Duft spielen besonders Phosphor und Kalium eine wichtige Rolle. Phosphor fördert die Blütenbildung und stärkt die Wurzeln. Kalium verbessert die Widerstandsfähigkeit der Pflanze und intensiviert den Duft. Ein Dünger mit einem ausgewogenen Verhältnis dieser beiden Nährstoffe ist ideal. Mit Stickstoff sollte man dagegen eher zurückhaltend umgehen, da er hauptsächlich das Blattwachstum fördert.

Einfluss von Spurenelementen

Neben den Hauptnährstoffen spielen auch Spurenelemente eine wichtige Rolle. Magnesium ist unerlässlich für die Chlorophyllbildung und damit für die Photosynthese. Eisen unterstützt ebenfalls die Blattgrünbildung. Bor fördert die Blütenbildung und verbessert die Nektarqualität. Ein guter Lavendeldünger enthält all diese Elemente in ausgewogener Form.

Anpassung der Düngung in verschiedenen Wachstumsphasen

Die Nährstoffbedürfnisse des Lavendels ändern sich im Laufe der Saison. Im Frühjahr, wenn das Wachstum beginnt, ist ein leicht erhöhter Stickstoffanteil sinnvoll. Vor der Blüte sollte der Phosphoranteil erhöht werden. Nach der Hauptblüte im Sommer empfiehlt sich eine kalibetonte Düngung, um die Pflanze auf den Winter vorzubereiten. Bei jungen Pflanzen ist generell vorsichtiger zu düngen als bei etablierten Exemplaren.

Eine maßvolle, aber gezielte Düngung kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem prächtigen Lavendelbeet ausmachen. In meinem eigenen Garten habe ich festgestellt, dass besonders bei Topfpflanzen auf der Terrasse eine Kombination aus Langzeitdünger im Frühjahr und gelegentlicher Flüssigdüngung während der Hauptwachstumsphase sehr gute Ergebnisse liefert. Dabei sollte man jedoch immer die individuellen Bedingungen im Auge behalten – jeder Garten ist anders, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die perfekte Düngestrategie zu finden.

Ökologische Aspekte der Lavendeldüngung

Nachhaltiger Anbau von Lavendel

Bei der Kultivierung von Lavendel sollten wir nicht nur die ästhetischen Aspekte berücksichtigen, sondern auch die Umwelt im Blick behalten. Ein nachhaltiger Anbau beginnt mit der Wahl des richtigen Standorts. Lavendel gedeiht prächtig an sonnigen, trockenen Plätzen und kommt mit kargen Böden erstaunlich gut zurecht. Dies spart nicht nur Wasser, sondern reduziert gleichzeitig den Düngebedarf.

Für die Düngung empfiehlt es sich, auf organische Materialien zurückzugreifen. Kompost oder gut verrotteter Mist sind hervorragend geeignet, da sie Nährstoffe langsam freisetzen und gleichzeitig die Bodenstruktur verbessern. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Eine Mischung aus Kompost und Hornspänen liefert einen zusätzlichen Stickstoffschub, ganz ohne chemische Zusätze.

Förderung der Bodengesundheit

Gesunder Boden ist die Grundlage für kräftige Lavendelpflanzen. Eine schonende Bodenbearbeitung und der Verzicht auf schwere Maschinen tragen dazu bei, die Bodenstruktur zu erhalten. Mulchen mit organischem Material wie Stroh oder Rindenmulch unterdrückt nicht nur unerwünschten Bewuchs, sondern fördert auch das Bodenleben.

Eine interessante Methode ist die Gründüngung zwischen den Lavendelreihen. Pflanzen wie Phacelia oder Buchweizen lockern den Boden, binden Nährstoffe und bieten Lebensraum für Nützlinge. Nach dem Einarbeiten geben sie ihre Nährstoffe langsam an den Boden ab – eine perfekte natürliche Düngung für den Lavendel.

Auswirkungen auf Bestäuber und Nützlinge

Lavendel ist bekanntermaßen ein Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Eine ökologische Düngung unterstützt diesen positiven Effekt. Chemische Dünger können Insekten abschrecken oder sogar schädigen. Organische Düngemittel hingegen fördern ein gesundes Ökosystem im Garten.

In meinem Lavendelbeet habe ich beobachtet, dass eine zurückhaltende Düngung zu einem intensiveren Duft führt. Dies lockt noch mehr Bestäuber an und verwandelt den Garten in ein summendes Paradies. Gleichzeitig siedeln sich oft natürliche Fressfeinde von Schädlingen an, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überflüssig macht.

Häufige Fehler und Probleme bei der Lavendeldüngung

Ungeeignete Düngerarten

Ein häufiger Fehler ist die Verwendung von stickstoffbetonten Düngern. Lavendel reagiert darauf mit übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung. Stattdessen sollten kaliumreiche Dünger bevorzugt werden, die die Blütenbildung und Frostresistenz fördern.

Blaukorn und andere Mineraldünger sind für Lavendel eher ungeeignet. Sie können zu einer Versalzung des Bodens führen und das empfindliche Wurzelsystem schädigen. Besser sind langsam wirkende organische Dünger wie Kompost oder spezielle Kräuterdünger.

Falsche Dosierung

Bei der Lavendeldüngung gilt oft: Weniger ist mehr. Eine Überdüngung führt zu weichem, anfälligem Gewebe und mindert die Winterhärte. Als Faustregel empfiehlt es sich, lieber einmal im Jahr mäßig zu düngen als mehrmals übermäßig.

Bei Topfpflanzen ist die richtige Dosierung besonders wichtig. Hier rate ich, nur die Hälfte der auf der Packung angegebenen Menge zu verwenden. So vermeidet man eine Anreicherung von Salzen im begrenzten Wurzelraum.

Vernachlässigung des Bodentyps

Nicht jeder Boden benötigt die gleiche Düngung. Schwere, lehmige Böden speichern Nährstoffe besser als sandige. Hier reicht oft eine einmalige Gabe im Frühjahr. Bei sandigen Böden kann eine zusätzliche leichte Düngung im Sommer sinnvoll sein.

Ein Blick auf den pH-Wert lohnt sich ebenfalls. Lavendel bevorzugt leicht alkalische Böden. Bei zu sauren Böden kann eine Kalkgabe vor der eigentlichen Düngung die Nährstoffaufnahme verbessern.

Praxistipps für erfolgreiche Lavendelpflege

Kombination von Düngung und Bewässerung

Düngung und Bewässerung gehen Hand in Hand. Eine effektive Strategie ist das "Fertigation" – die Kombination von Bewässerung und Düngung. Dabei wird ein schwach konzentrierter flüssiger Dünger mit dem Gießwasser ausgebracht. Das sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung und beugt Überdüngung vor.

Bei Topfpflanzen hat sich die Methode des Tauchens bewährt. Hierbei wird der Topf in eine Nährlösung gestellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So wird der Wurzelballen gleichmäßig mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

Standortanpassung der Düngerstrategie

Jeder Garten ist einzigartig, und das sollte sich auch in der Düngerstrategie widerspiegeln. An sonnigen, windigen Standorten verdunstet mehr Wasser, und Nährstoffe werden schneller ausgewaschen. Hier kann eine Mulchschicht helfen, Feuchtigkeit zu speichern und Nährstoffe länger verfügbar zu halten.

In schattigen Lagen wächst Lavendel langsamer und benötigt weniger Dünger. Hier reicht oft eine minimale Versorgung mit Kompost im Frühjahr. Beobachten Sie Ihre Pflanzen aufmerksam – sie zeigen Ihnen, was sie brauchen.

Regelmäßige Bodenanalysen

Um Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt sich eine regelmäßige Bodenanalyse. Alle zwei bis drei Jahre genügt meist. So erkennen Sie Nährstoffmangel oder -überschuss frühzeitig und können gezielt gegensteuern.

Die Analyse gibt auch Aufschluss über den pH-Wert und den Humusgehalt. Beides sind wichtige Faktoren für die Nährstoffverfügbarkeit. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Düngung optimal auf die Bedürfnisse Ihres Lavendels abstimmen.

Lavendeldüngung: Für gesunde und blühfreudige Pflanzen

Die richtige Düngung ist entscheidend für gesunde und blühfreudige Lavendelpflanzen. Ein maßvoller Umgang mit organischen Düngern fördert nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch die Bodengesundheit und die Artenvielfalt im Garten.

Berücksichtigen Sie die spezifischen Bedürfnisse Ihres Lavendels je nach Standort und Bodentyp. Eine angepasste Düngung in Kombination mit der richtigen Bewässerung sorgt für kräftige Pflanzen mit intensivem Duft und üppiger Blüte.

Es geht darum, ein Gleichgewicht zu finden – zwischen den Bedürfnissen der Pflanze und den ökologischen Aspekten. Mit etwas Geduld und Beobachtungsgabe werden Sie bald zum Experten in der Lavendelpflege. Ihr Lohn: Ein Meer aus duftenden Blüten, das nicht nur Sie, sondern auch zahlreiche Insekten erfreuen wird.

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