Ölkürbis im Garten: Vom Samen zur Ernte

Ölkürbis: Ein faszinierendes Gemüse mit reicher Geschichte

Der Anbau von Ölkürbis stellt für Gärtner eine spannende Herausforderung dar und verspricht eine schmackhafte Ernte.

Kernpunkte zum Ölkürbis

  • Stammt ursprünglich aus der Steiermark
  • Zeichnet sich durch schalenlose Kerne aus
  • Gedeiht an warmen, sonnigen Standorten
  • Bevorzugt nährstoffreichen Boden
  • Vielseitige Verwendung von Kernen und Fruchtfleisch

Die faszinierende Entstehung des Ölkürbis

Der Ölkürbis, botanisch als Cucurbita pepo var. styriaca bekannt, hat seine Wurzeln in der Steiermark. Dort wurde er im 19. Jahrhundert durch eine zufällige Mutation entdeckt. Diese besondere Kürbissorte zeichnet sich durch ihre schalenlosen Kerne aus, was sie für die Ölgewinnung außerordentlich wertvoll macht.

Im Laufe der Zeit hat sich der Anbau von Ölkürbissen weit über die Grenzen der Steiermark hinaus ausgebreitet. Heutzutage wird er in zahlreichen Regionen Europas kultiviert, wobei die Steiermark nach wie vor als Zentrum des Ölkürbisanbaus gilt.

Was macht den Steirischen Ölkürbis so einzigartig?

Der Steirische Ölkürbis hebt sich in mehreren Aspekten von herkömmlichen Kürbissorten ab:

  • Schalenlose Kerne: Die Kerne sind lediglich von einer dünnen Haut umgeben, was die Ölgewinnung erheblich vereinfacht.
  • Hoher Ölgehalt: Die Kerne enthalten bis zu 50% Öl, was sie zur idealen Grundlage für das beliebte Kürbiskernöl macht.
  • Robuste Pflanzen: Ölkürbisse erweisen sich als widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge.
  • Vielseitige Verwendung: Sowohl die Kerne als auch das Fruchtfleisch lassen sich in der Küche vielfältig verwenden.

In meinem Garten habe ich einmal einen Ölkürbis angebaut und war verblüfft, wie groß die Früchte werden können. Eine einzige Pflanze brachte mehrere Kürbisse hervor, jeder schwerer als 5 Kilo! Das war wirklich beeindruckend zu sehen.

Vorteile des Ölkürbisanbaus im eigenen Garten

Der Anbau von Ölkürbissen im heimischen Garten bietet zahlreiche Vorzüge:

  • Gesunde Ernährung: Kürbiskerne sind eine wahre Schatzkammer an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Zink.
  • Nachhaltigkeit: Selbst angebaute Kürbisse tragen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.
  • Ganzjährige Nutzung: Kürbisse lassen sich hervorragend lagern und können über Monate hinweg verwendet werden.
  • Dekorativer Wert: Die üppigen Blätter und leuchtend orangefarbenen Blüten sind eine echte Zierde für jeden Garten.
  • Bodenverbesserung: Die großen Blätter unterdrücken Unkraut effektiv und tragen zur Verbesserung der Bodenstruktur bei.
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Die optimalen Standortbedingungen für Ölkürbisse

Für einen erfolgreichen Anbau von Ölkürbissen sind die richtigen Standortbedingungen von entscheidender Bedeutung:

Ideale Bodenbeschaffenheit

Ölkürbisse gedeihen am besten in:

  • Nährstoffreichen, humusreichen Böden
  • Leicht sauren bis neutralen pH-Werten (6,0-7,5)
  • Gut durchlässigen Böden, die keine Staunässe aufweisen

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, großzügig reifen Kompost unter die Erde zu mischen. Das verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe für ein kräftiges Wachstum.

Sonneneinstrahlung und Wärmebedarf

Ölkürbisse sind ausgesprochene Sonnenanbeter und benötigen:

  • Mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich
  • Eine geschützte Lage, die vor starken Winden abschirmt
  • Bodentemperaturen von mindestens 12°C zur Keimung

In kühleren Regionen hat es sich bewährt, die Pflanzen vorzuziehen und erst nach den letzten Frösten ins Freiland zu setzen. So gibt man ihnen einen optimalen Start.

Platzbedarf und Rankenausbreitung

Ölkürbisse sind wahre Platzriesen:

  • Einzelne Pflanzen können Flächen von 2-3 m² einnehmen
  • Die Ranken können beeindruckende Längen von bis zu 8 Metern erreichen
  • Der Pflanzenabstand sollte mindestens 1,5 m betragen

Für Gärtner mit begrenztem Platz gibt es eine clevere Lösung: Die Ranken lassen sich an Zäunen oder Pergolen hochleiten. Das spart nicht nur Bodenfläche, sondern sieht obendrein noch äußerst dekorativ aus.

Bodenvoraussetzungen und -vorbereitung

Bodenlockerung und Tiefgründigkeit

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg:

  • Lockern Sie den Boden in einer Tiefe von 30-40 cm
  • Entfernen Sie sorgfältig Steine und Wurzelreste
  • Arbeiten Sie organisches Material wie Kompost ein

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt, das Beet bereits im Herbst vorzubereiten und über den Winter mit Mulch abzudecken. So hat der Boden ausreichend Zeit, sich zu setzen und die Nährstoffe optimal zu verteilen.

Nährstoffbedarf und geeignete Düngung

Ölkürbisse sind regelrechte Nährstoff-Gourmets und benötigen eine gute Versorgung:

  • Eine Grunddüngung mit reifem Kompost (3-5 l/m²) bildet die Basis
  • Eine zusätzliche Gabe von organischem Volldünger unterstützt das Wachstum
  • Regelmäßige Nachdüngung während der Wachstumsphase hält die Pflanzen in Schwung

Ein Wort der Vorsicht: Zu viel Stickstoff kann kontraproduktiv sein. Es fördert zwar das Blattwachstum, kann aber die Fruchtbildung beeinträchtigen. Hier gilt es, die richtige Balance zu finden.

pH-Wert und Bodenverbesserung

Der optimale pH-Wert für Ölkürbisse liegt zwischen 6,0 und 7,5:

  • Ermitteln Sie den pH-Wert mit einem zuverlässigen Bodentest
  • Bei zu sauren Böden: Arbeiten Sie Kalk ein
  • Bei zu alkalischen Böden: Schwefel oder saurer Torf können Abhilfe schaffen

Eine gezielte Bodenverbesserung wirkt sich nicht nur positiv auf die Kürbisse aus, sondern kommt dem gesamten Garten zugute. Mit diesen sorgfältigen Vorbereitungen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine reiche und schmackhafte Ölkürbisernte.

Aussaat und Pflanzung von Ölkürbis

Der optimale Aussaatzeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Ölkürbis ist entscheidend für den Erfolg. In der Regel sollte man warten, bis die Bodentemperatur mindestens 12°C erreicht hat, was meist ab Mitte Mai der Fall ist. In wärmeren Regionen kann man eventuell etwas früher beginnen, sollte aber vorsichtig sein: Ölkürbisse vertragen Frost überhaupt nicht gut. Ein später Kälteeinbruch kann die jungen Pflanzen im Handumdrehen zunichtemachen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich wirklich lohnt, geduldig zu sein. Eine zu frühe Aussaat kann dazu führen, dass ein Spätfrost die gesamte Ölkürbis-Ernte vernichtet. Es ist klüger, ein paar Tage länger zu warten und sich dann über kräftige Pflanzen zu freuen.

Direktsaat vs. Vorkultur

Bei der Aussaat von Ölkürbis stehen Gärtnern zwei Möglichkeiten zur Verfügung: die Direktsaat ins Freiland oder die Vorkultur in Töpfen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:

Direktsaat

  • Vorteil: Die Pflanzen entwickeln ein kräftiges Wurzelsystem und müssen sich nicht an einen Standortwechsel gewöhnen.
  • Nachteil: Höheres Risiko durch Spätfröste und Schneckenfrass.

Vorkultur

  • Vorteil: Frühere Ernte möglich, besserer Schutz der Jungpflanzen.
  • Nachteil: Zusätzlicher Arbeitsaufwand, möglicher Pflanzschock beim Umsetzen.

Für Hobbygärtner eignet sich meiner Meinung nach oft die Vorkultur. So hat man die Pflanzen besser im Blick und kann bei Bedarf schnell eingreifen. Außerdem finde ich es faszinierend, das Wachstum der Keimlinge zu beobachten.

Saattiefe und Abstand

Unabhängig davon, ob Sie sich für Direktsaat oder Vorkultur entscheiden, ist die richtige Saattiefe wichtig für eine gute Keimung. Ölkürbiskerne sollten etwa 2-3 cm tief in die Erde gelegt werden. Bei der Direktsaat empfiehlt es sich, jeweils 2-3 Kerne mit einem Abstand von 30-40 cm zu säen. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von mindestens 1 Meter eingehalten werden, da Ölkürbisse reichlich Platz zum Wachsen benötigen.

Bei der Vorkultur werden die Kerne einzeln in Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 10 cm gesät. So haben die Wurzeln genug Raum, sich zu entwickeln, bevor die Pflanzen ins Freiland kommen.

Keimung und Keimlingspflege

Die Keimung der Ölkürbiskerne dauert in der Regel 7-14 Tage. In dieser Zeit ist es wichtig, die Erde gleichmäßig feucht zu halten, ohne sie zu übergiessen. Zu viel Nässe kann zu Fäulnis führen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 20-25°C.

Sobald die Keimlinge erscheinen, brauchen sie viel Licht. Bei der Vorkultur auf der Fensterbank sollte man die Töpfe regelmäßig drehen, damit die Pflanzen gerade wachsen. Wenn die Jungpflanzen 2-3 echte Blätter haben, können sie ins Freiland gepflanzt werden. Dabei ist es wichtig, sie langsam an die Außenbedingungen zu gewöhnen, indem man sie zunächst für ein paar Stunden am Tag nach draußen stellt.

Pflege während der Wachstumsphase

Bewässerung und Feuchtigkeit

Ölkürbisse sind regelrechte Wasserschlucker, besonders während der Fruchtbildung. Eine gleichmäßige Bewässerung ist der Schlüssel zu einer guten Ernte. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Zu viel Wasser kann zu Fäulnis führen, während Trockenheit die Fruchtentwicklung beeinträchtigt.

Eine Tröpfchenbewässerung oder das Gießen direkt an der Pflanzenbasis hat sich bewährt. So bleiben die Blätter trocken, was Pilzerkrankungen vorbeugt. In trockenen Perioden sollten Ölkürbisse morgens und abends gegossen werden, um Verdunstungsverluste zu minimieren.

Unkrautbekämpfung und Mulchen

Unkraut kann den Ölkürbissen Wasser und Nährstoffe streitig machen. Regelmäßiges, vorsichtiges Jäten ist daher wichtig. Dabei sollte man darauf achten, die flachen Wurzeln der Kürbispflanzen nicht zu beschädigen.

Eine effektive Methode zur Unkrautunterdrückung ist das Mulchen. Eine 5-10 cm dicke Schicht aus Stroh, Gras oder Kompost hält nicht nur Unkraut fern, sondern speichert auch Feuchtigkeit und fördert ein günstiges Bodenklima. Zudem verhindert die Mulchschicht, dass die Früchte direkten Bodenkontakt haben, was Fäulnis vorbeugt.

Nährstoffversorgung und Nachdüngung

Ölkürbisse sind echte Nährstoff-Gourmets und benötigen eine gute Versorgung. Vor der Pflanzung sollte der Boden mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert werden. Während der Wachstumsphase ist eine regelmäßige Nachdüngung empfehlenswert.

Organische Dünger wie Hornspäne oder selbst angesetzter Brennnesselsud eignen sich hervorragend. Eine erste Nachdüngung erfolgt, wenn die Pflanzen etwa 30 cm groß sind. Eine zweite Gabe ist zu Beginn der Fruchtbildung sinnvoll. Dabei sollte man aufpassen, nicht zu viel Stickstoff zu geben, da dies zwar das Blattwachstum fördert, aber auf Kosten der Fruchtbildung gehen kann.

Rankenführung und Platzmanagement

Ölkürbisse bilden lange Ranken, die sich unkontrolliert ausbreiten können. Eine gezielte Rankenführung hilft, den verfügbaren Platz optimal zu nutzen und erleichtert die Pflege und Ernte.

Die Hauptranken sollten in eine Richtung wachsen und gegebenenfalls um Hindernisse herumgeleitet werden. Seitentriebe können vorsichtig zurückgeschnitten werden, wenn der Platz knapp wird. Dabei ist es wichtig, immer scharfe und saubere Werkzeuge zu verwenden, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.

Ein praktischer Ansatz ist das Aufstellen von niedrigen Gittern oder Zäunen. Die Ranken können daran entlang wachsen, was nicht nur Platz spart, sondern auch die Luftzirkulation verbessert und das Risiko von Pilzerkrankungen reduziert.

Mit der richtigen Pflege während der Wachstumsphase legen Sie den Grundstein für eine reiche Ölkürbisernte. Geduld und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Pflanzen sind dabei unerlässlich. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und reagieren Sie frühzeitig auf mögliche Probleme. So werden Sie mit gesunden, kräftigen Ölkürbissen belohnt, die nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch eine Fülle von Verwendungsmöglichkeiten bieten.

Krankheiten und Schädlinge beim Ölkürbis

Obwohl Ölkürbisse im Allgemeinen recht widerstandsfähig sind, können sie durchaus von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Als erfahrene Gärtnerin weiß ich, dass eine gute Vorsorge der beste Schutz ist.

Häufige Krankheiten bei Ölkürbissen

Zu den Krankheiten, die Ölkürbisse befallen können, gehören:

  • Echter Mehltau: Erkennbar an einem weißlichen, mehligen Belag auf den Blättern
  • Falscher Mehltau: Zeigt sich durch gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und einen grau-violetten Pilzrasen auf der Unterseite
  • Fusarium-Welke: Führt zum Welken und Absterben der Pflanze, oft einseitig beginnend
  • Grauschimmel: Charakteristisch ist ein grauer, pelziger Belag auf Blättern und Früchten

Vorbeugende Maßnahmen

Um das Risiko von Krankheiten zu minimieren, empfehle ich folgende Schritte:

  • Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort für Ihre Ölkürbisse
  • Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen
  • Gießen Sie vorzugsweise morgens und nur im Wurzelbereich
  • Mulchen Sie den Boden, um Spritzwasser zu reduzieren
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile umgehend
  • Praktizieren Sie eine konsequente Fruchtfolge

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Sollte es trotz Vorsorge zu einem Befall kommen, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Biologisch: Der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern kann bei Blattlausproblemen helfen
  • Pflanzenstärkungsmittel: Eine Ackerschachtelhalm-Brühe kann die Widerstandskraft gegen Pilzerkrankungen erhöhen
  • Chemisch: Dies sollte wirklich nur im äußersten Notfall und nach fachkundiger Beratung in Betracht gezogen werden

Ernte und Nachreifung von Ölkürbissen

Die Ernte ist ein entscheidender Moment beim Kürbisanbau. Hier ein paar Tipps aus meiner langjährigen Erfahrung:

Erkennungsmerkmale der Reife

Sie können davon ausgehen, dass Ihre Ölkürbisse erntereif sind, wenn:

  • Die Schale hart geworden ist und sich nicht mehr mit dem Fingernagel eindrücken lässt
  • Der Stiel beginnt einzutrocknen und eine holzige Struktur annimmt
  • Die Früchte bei leichtem Klopfen hohl klingen
  • Die für die Sorte typische Färbung erreicht ist

Richtige Erntetechnik

Bei der Ernte sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Verwenden Sie ein scharfes Messer zum Abschneiden des Kürbisses, anstatt ihn abzureißen
  • Belassen Sie einen etwa 5 cm langen Stielansatz am Kürbis
  • Gehen Sie vorsichtig vor, um Verletzungen der Schale zu vermeiden
  • Wählen Sie für die Ernte möglichst einen trockenen Tag

Nachreifung und Lagerung

Nach der Ernte können Ölkürbisse noch nachreifen:

  • Lagern Sie die Kürbisse zunächst an einem warmen, trockenen Ort
  • Ideal sind Temperaturen von 20-25°C für etwa 2-3 Wochen
  • Danach sollten sie kühl (10-15°C) und trocken gelagert werden
  • Kontrollieren Sie die Kürbisse regelmäßig auf eventuelle Faulstellen

Verarbeitung und Verwendung von Ölkürbissen

Ölkürbisse sind wahre Allrounder in der Küche. Hier ein paar Anregungen zur Verwertung:

Extraktion von Kürbiskernöl

Die Herstellung von Kürbiskernöl ist ein faszinierender Prozess:

  • Zunächst werden die Kerne getrocknet und geröstet
  • Anschließend werden sie zerkleinert und unter Druck ausgepresst
  • Das gewonnene Öl wird gefiltert und abgefüllt

Selbst hergestelltes Kürbiskernöl ist eine besondere Delikatesse, die ich sehr schätze.

Verwendung der Kerne in der Küche

Die Kerne sind nicht nur für die Ölgewinnung wertvoll:

  • Geröstet eignen sie sich hervorragend als Snack oder Salatzutat
  • Gemahlen können sie Brot oder Müsli bereichern
  • Als Topping verleihen sie Suppen oder Desserts eine besondere Note

Verwertung des Fruchtfleisches

Auch das Fruchtfleisch des Ölkürbis lässt sich vielseitig verwenden:

  • Es eignet sich wunderbar für Suppen und Eintöpfe
  • Als Püree oder Beilage ist es eine leckere Ergänzung zu vielen Gerichten
  • In süßen Speisen wie Kuchen oder Marmelade überrascht es mit seinem feinen Geschmack

In meinem eigenen Garten baue ich regelmäßig Ölkürbisse an. Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten machen den Anbau zu einem lohnenden und spannenden Projekt für jeden Hobbygärtner.

Besonderheiten im ökologischen Anbau von Ölkürbis

Der ökologische Anbau von Ölkürbis erfordert einiges an Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Hier ein paar wichtige Aspekte, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe:

Sortenwahl für den Bio-Anbau

Für den biologischen Anbau empfehle ich robuste und krankheitsresistente Sorten. 'Gleisdorfer Ölkürbis' oder 'Retzer Gold' haben sich in meinem Garten bewährt. Diese Sorten passen sich gut an verschiedene Böden an und trotzen häufigen Krankheiten erstaunlich gut.

Natürliche Düngung und Schädlingsbekämpfung

Im Öko-Anbau verzichten wir auf chemisch-synthetische Dünger und Pestizide. Stattdessen setze ich auf gut verrotteten Kompost oder Hornspäne. Das verbessert nicht nur den Boden, sondern fördert auch das Bodenleben - ein Gewinn für den gesamten Garten.

Bei Schädlingen helfen oft natürliche Methoden. Nützlinge oder Pflanzenjauchen können wahre Wunder bewirken. Ich schwöre auf Brennnesseljauche: Sie stärkt die Pflanzen und hält gleichzeitig lästige Blattläuse fern.

Fruchtfolge und Mischkultur

Eine kluge Fruchtfolge ist im Öko-Anbau das A und O. Ölkürbisse sollten nicht öfter als alle vier Jahre an derselben Stelle wachsen. Gute Vorfrüchte sind Bohnen oder Erbsen - sie reichern den Boden mit wertvollem Stickstoff an.

Mischkulturen können Erträge steigern und Schädlinge abschrecken. Die Kombination von Ölkürbis mit Mais und Buschbohnen, bekannt als 'Drei Schwestern', hat sich in meinem Garten bestens bewährt.

Ertragssteigerung und Tipps für Fortgeschrittene

Wer seinen Ölkürbisertrag optimieren möchte, kann folgende Methoden ausprobieren:

Optimierung der Bestäubung

Ölkürbisse brauchen Insekten zur Bestäubung. Blühstreifen am Feldrand locken fleißige Helfer an. In meinem Garten habe ich auch gute Erfahrungen mit Bienenstöcken gemacht - sie erhöhen die Bestäubungsrate merklich.

Gezielte Fruchtausdünnung

Für größere und bessere Früchte empfehle ich eine gezielte Ausdünnung. Ich belasse pro Pflanze nur 2-3 Früchte und entferne die restlichen, sobald sie etwa faustgroß sind. So konzentriert die Pflanze ihre Energie auf wenige, dafür aber prächtige Exemplare.

Mikroklima-Verbesserung

Ölkürbisse mögen es warm. Schwarze Mulchfolie kann die Bodentemperatur erhöhen und Feuchtigkeit speichern. In kühleren Gegenden schütze ich junge Pflanzen mit Vlies oder Folientunneln - das ermöglicht einen früheren Start ins Wachstum.

Ölkürbisanbau: Potenzial und Zukunftsaussichten

Der Anbau von Ölkürbis im eigenen Garten ist eine Bereicherung. Die Pflanzen sehen nicht nur prächtig aus, sondern liefern auch wertvolle Kerne für die Küche. Das daraus gewonnene Öl steckt voller gesunder Fettsäuren und Vitamin E.

Ich bin überzeugt, dass der Ölkürbisanbau in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Die wachsende Nachfrage nach regionalen und gesunden Lebensmitteln spielt dem Ölkürbis in die Hände. Spannend finde ich auch die Züchtung neuer Sorten, die sich besser an verschiedene Klimabedingungen anpassen - das könnte den Anbau in bisher weniger geeigneten Gebieten ermöglichen.

Ob im kleinen Hausgarten oder im größeren Stil - der Anbau von Ölkürbis lohnt sich. Mit dem richtigen Know-how und etwas Pflege kann jeder Gärtner eine reiche Ernte einfahren. Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten dieser besonderen Kürbissorte machen sie zu einem echten Allrounder im Garten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist ein Ölkürbis und wodurch unterscheidet er sich von herkömmlichen Kürbissorten?
    Ein Ölkürbis ist eine spezielle Kürbissorte mit der botanischen Bezeichnung Cucurbita pepo var. styriaca, die ursprünglich aus der Steiermark stammt. Der entscheidende Unterschied zu herkömmlichen Kürbissorten liegt in den schalenlosen Kernen. Diese sind nur von einer dünnen Samenhaut umgeben, anstatt von einer harten Schale geschützt zu sein. Dadurch eignen sie sich hervorragend für die Kürbiskernöl-Herstellung. Die Kerne enthalten bis zu 50% hochwertiges Öl und können direkt verarbeitet werden, ohne mühsames Schälen. Ölkürbisse sind außerdem besonders robust gegen Krankheiten und Schädlinge. Während herkömmliche Kürbisse hauptsächlich wegen ihres Fruchtfleisches angebaut werden, steht beim Ölkürbis die Kerngewinnung im Vordergrund. Sowohl Kerne als auch Fruchtfleisch lassen sich jedoch vielseitig in der Küche verwenden.
  2. Welche Standortbedingungen benötigt der Ölkürbisanbau für optimales Wachstum?
    Ölkürbisse benötigen einen sonnigen, warmen Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Der Boden sollte nährstoffreich, humusreich und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Optimal sind leicht saure bis neutrale pH-Werte zwischen 6,0 und 7,5. Eine geschützte Lage vor starken Winden ist vorteilhaft. Die Bodentemperatur sollte mindestens 12°C betragen, damit die Samen keimen können. Wichtig ist auch ausreichend Platz, da einzelne Pflanzen bis zu 2-3 m² beanspruchen können. Eine gründliche Bodenvorbereitung mit organischem Material wie Kompost verbessert die Bodenstruktur erheblich. In kühleren Regionen empfiehlt sich eine Vorkultur in Töpfen, um die Vegetationsperiode zu verlängern. Mulchen hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkraut zu unterdrücken.
  3. Wie erfolgt die Aussaat und Pflanzung von Ölkürbissamen im Garten?
    Die Aussaat von Ölkürbis erfolgt ab Mitte Mai, wenn die Bodentemperatur mindestens 12°C erreicht hat. Sie haben zwei Optionen: Direktsaat ins Freiland oder Vorkultur in Töpfen. Bei der Direktsaat werden die Samen 2-3 cm tief eingepflanzt, wobei jeweils 2-3 Kerne mit 30-40 cm Abstand gesät werden. Der Reihenabstand sollte mindestens 1 Meter betragen. Bei der Vorkultur werden einzelne Samen in 10 cm große Töpfe gesät und bei 20-25°C vorgezogen. Die Keimung dauert 7-14 Tage. Jungpflanzen können ins Freiland, sobald sie 2-3 echte Blätter haben und keine Frostgefahr mehr besteht. Wichtig ist eine gleichmäßige Bewässerung während der Keimphase, ohne Staunässe zu verursachen. Die Pflanzen müssen langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden.
  4. Was macht die schalenlosen Kerne des Ölkürbis so besonders für die Kürbiskernöl-Herstellung?
    Die schalenlosen Kerne des Ölkürbis sind ein evolutionärer Glücksfall, der durch eine zufällige Mutation im 19. Jahrhundert in der Steiermark entstand. Diese Kerne sind nur von einer dünnen, weichen Samenhaut umgeben, anstatt von einer harten, holzigen Schale geschützt zu sein. Dadurch können sie direkt verarbeitet werden, ohne aufwendiges Schälen. Der hohe Ölgehalt von bis zu 50% macht sie zur idealen Grundlage für hochwertiges Kürbiskernöl. Die Verarbeitung ist deutlich effizienter: Nach der Trocknung werden die Kerne geröstet, zerkleinert und unter Druck ausgepresst. Das gewonnene Öl hat eine charakteristische dunkelgrüne Farbe und einen nussigen Geschmack. Die schalenlosen Kerne enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Zink. Diese Eigenschaften machen das aus ihnen gewonnene Öl zu einer begehrten Delikatesse mit gesundheitlichen Vorteilen.
  5. Welchen Platzbedarf haben Ölkürbispflanzen und wie lang werden ihre Ranken?
    Ölkürbispflanzen sind wahre Platzriesen im Garten. Eine einzelne Pflanze kann eine Fläche von 2-3 m² beanspruchen, da sich die Ranken weitläufig ausbreiten. Die Ranken erreichen beeindruckende Längen von bis zu 8 Metern und breiten sich sternförmig aus. Der empfohlene Pflanzenabstand beträgt mindestens 1,5 Meter, zwischen den Reihen sollten sogar 2 Meter eingehalten werden. Für Gärtner mit begrenztem Platz gibt es jedoch clevere Lösungen: Die Ranken lassen sich an Zäunen, Pergolen oder niedrigen Gittern hochleiten. Diese vertikale Führung spart nicht nur Bodenfläche, sondern verbessert auch die Luftzirkulation und reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen. Bei der Rankenführung sollten Sie darauf achten, dass die schweren Früchte ausreichend gestützt werden. Die großen Blätter bieten außerdem einen natürlichen Unkrautschutz.
  6. Worin unterscheidet sich der Ölkürbis von anderen Kürbisarten wie Hokkaido oder Butternut?
    Der Hauptunterschied liegt im Verwendungszweck und den Kerneigenschaften. Während Hokkaido- und Butternut-Kürbisse hauptsächlich wegen ihres Fruchtfleisches angebaut werden, steht beim Ölkürbis die Kerngewinnung im Vordergrund. Die schalenlosen Kerne des Ölkürbis sind einzigartig - Hokkaido und Butternut haben normale, hartschalige Kerne. Das Fruchtfleisch des Ölkürbis ist weniger süß und kompakt als das von Hokkaido-Kürbissen, aber durchaus essbar und vielseitig verwendbar. Butternut-Kürbisse haben eine charakteristische birnenförmige Form und butteriges, süßes Fruchtfleisch. Ölkürbisse sind meist runder und größer, mit einer eher fahlen, grün-gelben Schale. In der Pflege sind Ölkürbisse robuster und widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Der Platzbedarf ist beim Ölkürbis deutlich größer, da die Ranken länger werden als bei den anderen Sorten.
  7. Wie unterscheidet sich der Kürbisanbau von Ölkürbis im Vergleich zu anderen Gemüsepflanzen?
    Der Ölkürbisanbau unterscheidet sich erheblich von typischen Gemüsekulturen. Der Platzbedarf ist außergewöhnlich groß - während Tomaten oder Salat auf wenigen Quadratmetern gedeihen, benötigt eine Ölkürbispflanze 2-3 m². Die Vegetationsperiode ist mit 120-140 Tagen deutlich länger als bei den meisten Gemüsearten. Ölkürbisse sind Starkzehrer und benötigen wesentlich mehr Nährstoffe als beispielsweise Radieschen oder Möhren. Der Wasserbedarf ist enorm - besonders während der Fruchtbildung. Anders als bei kompakten Gemüsepflanzen müssen die langen Ranken geführt und kontrolliert werden. Die Ernte erfolgt nur einmal pro Jahr im Herbst, während andere Gemüse oft mehrmals beerntet werden können. Dafür sind Ölkürbisse nach der Ernte monatelang lagerfähig. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten und kann manuell unterstützt werden, was bei selbstbestäubenden Gemüsepflanzen nicht nötig ist.
  8. Wann ist der optimale Erntezeitpunkt für Ölkürbisse und wie erkennt man die Reife?
    Der optimale Erntezeitpunkt für Ölkürbisse liegt zwischen September und Oktober, etwa 120-140 Tage nach der Aussaat. Die Reife erkennen Sie an mehreren eindeutigen Merkmalen: Die Schale ist hart geworden und lässt sich nicht mehr mit dem Fingernagel eindrücken. Der Stiel beginnt einzutrocknen und nimmt eine holzige Struktur an. Bei leichtem Klopfen klingen die Früchte hohl. Die Kürbisse haben ihre sortentypische Färbung erreicht - meist ein fahles Grün-Gelb. Ein weiteres Zeichen ist das Absterben der Blätter und Ranken. Wichtig ist eine trockene Wetterlage zur Ernte. Verwenden Sie ein scharfes Messer und lassen Sie einen 5 cm langen Stielansatz stehen. Vermeiden Sie Verletzungen der Schale, da diese die Lagerfähigkeit beeinträchtigen. Unreife Kürbisse können bei warmen Temperaturen (20-25°C) noch 2-3 Wochen nachreifen.
  9. Wo kann man hochwertigen Ölkürbissamen für den eigenen Anbau kaufen?
    Hochwertigen Ölkürbissamen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut spezialisiert haben. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die eine breite Auswahl an Ölkürbissorten für Hobbygärtner führen. Achten Sie beim Kauf auf zertifiziertes Saatgut mit hoher Keimfähigkeit und sortenreine Eigenschaften. Besonders empfehlenswert sind bewährte Sorten wie 'Gleisdorfer Ölkürbis' oder 'Retzer Gold', die sich durch Robustheit auszeichnen. Gartencenter vor Ort können ebenfalls eine gute Quelle sein, da sie oft regionale Sorten führen. Online-Shops haben den Vorteil einer größeren Sortenvielfalt und detaillierter Produktbeschreibungen. Wichtige Qualitätskriterien sind das Erntejahr des Saatguts, die Keimfähigkeitsangabe und Informationen zur Sorte. Bio-zertifiziertes Saatgut ist für den ökologischen Anbau ideal. Vermeiden Sie Samen unbekannter Herkunft oder ohne Sortenangabe.
  10. Welche Steirischen Ölkürbissorten eignen sich besonders für Hobbygärtner und wo bekommt man diese?
    Für Hobbygärtner eignen sich besonders robuste und ertragreiche Steirische Sorten wie 'Gleisdorfer Ölkürbis' und 'Retzer Gold'. Diese bewährten Sorten zeichnen sich durch hohe Krankheitsresistenz und gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene Böden aus. Der 'Gleisdorfer Ölkürbis' ist besonders ertragreich und bildet große, schalenlose Kerne. 'Retzer Gold' besticht durch seine goldgelben Kerne und ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Auch 'Lady Godiva' ist eine beliebte Sorte für Einsteiger. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft eine Auswahl dieser traditionellen Sorten. Regionale Gartencenter in Österreich und Süddeutschland führen häufig original Steirisches Saatgut. Saatgutbörsen und Tauschaktionen sind weitere Möglichkeiten, seltene Sorten zu erhalten. Achten Sie auf Herkunftsnachweise und Sortenechtheit. Manche Züchter bieten auch neuere, für bestimmte Klimazonen optimierte Züchtungen an.
  11. Welche wissenschaftlichen Aspekte stecken hinter der botanischen Bezeichnung Cucurbita pepo var. styriaca?
    Die botanische Bezeichnung Cucurbita pepo var. styriaca enthält wichtige wissenschaftliche Informationen. 'Cucurbita' ist die Gattung der Kürbisse innerhalb der Familie Cucurbitaceae (Kürbisgewächse). 'Pepo' bezeichnet die Art und umfasst verschiedene Kürbissorten wie Zucchini, Patisson und eben den Ölkürbis. Das 'var.' steht für Varietät und kennzeichnet eine botanische Untereinheit innerhalb der Art. 'Styriaca' bezieht sich auf die geografische Herkunft - die Steiermark (lat. Styria). Diese Varietät entstand durch eine spontane Mutation, bei der die Gene für die Schalenbildung der Kerne verändert wurden. Wissenschaftlich interessant ist, dass diese Eigenschaft rezessiv vererbt wird - beide Elternteile müssen das entsprechende Gen tragen. Die chromosomale Grundausstattung beträgt 2n=40. Moderne Züchtungsforschung konzentriert sich auf die Optimierung des Ölgehalts und der Resistenzen gegen Krankheiten.
  12. Wie wirkt sich die Fruchtfolge beim Ölkürbisanbau auf die Bodengesundheit aus?
    Eine durchdachte Fruchtfolge ist essentiell für die Bodengesundheit beim Ölkürbisanbau. Ölkürbisse sollten nur alle 4-5 Jahre an derselben Stelle angebaut werden, da sie als Starkzehrer den Boden intensiv beanspruchen. Als ideale Vorfrüchte eignen sich Leguminosen wie Bohnen oder Erbsen, die Stickstoff im Boden anreichern. Nach Ölkürbis sollten Schwach- oder Mittelzehrer wie Möhren, Zwiebeln oder Salat folgen. Kreuzblütler wie Kohl sind ungünstige Nachbarn, da sie ähnliche Nährstoffansprüche haben. Die Fruchtfolge hilft, Bodenmüdigkeit zu vermeiden und Schädlingszyklen zu durchbrechen. Ölkürbisse hinterlassen durch ihr ausgedehntes Wurzelwerk und die großen Blätter eine gute Bodenstruktur. Gründüngung zwischen den Ölkürbis-Kulturen mit Phacelia oder Senf verbessert die Bodenbiologie zusätzlich. So bleibt der Boden fruchtbar und gesund für nachfolgende Kulturen.
  13. Welche Rolle spielt die Bestäubung bei der Ölkürbisproduktion und wie kann man sie optimieren?
    Die Bestäubung ist entscheidend für die Ölkürbisproduktion, da ohne sie keine Früchte und damit keine Kerne entstehen. Ölkürbisse sind einhäusig - sie bilden getrennte männliche und weibliche Blüten an derselben Pflanze. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten, vor allem Bienen und Hummeln. Männliche Blüten öffnen sich morgens früh und locken Bestäuber mit Nektar und Pollen an. Die weiblichen Blüten sind am kleinen Fruchtknoten erkennbar und nur wenige Stunden empfänglich. Zur Optimierung können Sie Blühstreifen mit Ringelblumen oder Sonnenblumen anlegen, um Bestäuber anzulocken. In Gewächshäusern ist Handbest äubung nötig: Mit einem Pinsel wird Pollen von männlichen auf weibliche Blüten übertragen. Vermeiden Sie Insektizide während der Blütezeit. Bei schlechtem Wetter oder Insektenmangel kann auch im Freiland manuell bestäubt werden. Eine erfolgreiche Bestäubung erkennen Sie daran, dass sich die jungen Früchte nach 2-3 Tagen zu entwickeln beginnen.
  14. Wie funktioniert die Mischkultur mit Ölkürbis und welche Pflanzen eignen sich als Begleiter?
    Mischkultur mit Ölkürbis kann sehr erfolgreich sein, wenn die Partner sorgfältig gewählt werden. Die klassische 'Drei Schwestern'-Kombination aus Mais, Buschbohnen und Kürbis ist bewährt: Mais dient als Rankhilfe, Bohnen reichern Stickstoff an, und Kürbis beschattet den Boden. Weitere gute Partner sind Zwiebeln und Knoblauch, die durch ihre ätherischen Öle Schädlinge fernhalten. Radieschen oder Salat können in der ersten Hälfte der Saison zwischen den jungen Kürbispflanzen wachsen, bevor diese den Platz beanspruchen. Ringelblumen und Tagetes wirken als natürliche Schädlingsabwehr und locken Nützlinge an. Ungeeignet sind andere Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl, die um Nährstoffe konkurrieren. Auch Gurken sollten vermieden werden, da sie ähnliche Krankheiten übertragen können. Die Mischkultur reduziert Monokulturnachteile, verbessert die Bodennutzung und kann Erträge stabilisieren. Wichtig ist ausreichend Abstand, damit der Ölkürbis genug Platz für seine Rankenausbreitung hat.
  15. Welche praktischen Schritte sind bei der Rankenführung von Ölkürbispflanzen zu beachten?
    Die Rankenführung bei Ölkürbispflanzen erfordert strategisches Vorgehen und regelmäßige Pflege. Zunächst sollten Sie die Hauptranken in gewünschte Richtungen lenken, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Schwache Seitentriebe können vorsichtig entfernt werden, damit die Pflanze ihre Energie in die Haupttriebe investiert. Bei begrenztem Platz lassen sich Ranken an stabilen Zäunen, Pergolen oder Gittern hochleiten. Dabei ist wichtig, dass die Konstruktion das Gewicht der Früchte tragen kann. Ranken sollten niemals gewaltsam gebogen, sondern behutsam in die gewünschte Richtung geführt werden. Regelmäßige Kontrolle verhindert, dass sich Ranken in unerwünschte Bereiche ausbreiten. An den Rankenstellen, wo später Früchte hängen sollen, können Sie vorbeugend Stroh oder Bretter als Schutz vor Bodenkontakt auslegen. Verwenden Sie scharfe, saubere Scheren für Schnittmaßnahmen, um Infektionen zu vermeiden. Die Rankenführung sollte früh beginnen, wenn die Triebe noch flexibel sind.
  16. Wie lagert man Ölkürbisse richtig nach der Ernte für optimale Haltbarkeit?
    Die richtige Lagerung beginnt bereits bei der Ernte: Kürbisse sollten an trockenen Tagen geerntet und mit einem 5 cm langen Stielansatz abgeschnitten werden. Zunächst erfolgt eine 2-3-wöchige Nachreifung bei warmen Temperaturen von 20-25°C in einem gut belüfteten Raum. Dies härtet die Schale und verbessert die Lagerfähigkeit. Anschließend werden die Kürbisse kühl bei 10-15°C und einer Luftfeuchtigkeit von 50-70% gelagert. Ideal sind trockene Keller, Dachböden oder frostfreie Garagen. Wichtig ist eine gute Luftzirkulation - lagern Sie niemals direkt auf dem Boden, sondern auf Holzlatten oder Stroh. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Faulstellen und sortieren Sie beschädigte Exemplare sofort aus. Bei optimalen Bedingungen sind Ölkürbisse 6-8 Monate haltbar. Für die Kerngewinnung sollten Sie die Kürbisse vor der Verarbeitung nochmals gründlich trocknen lassen. Vermeiden Sie Temperaturschwankungen und direkte Sonneneinstrahlung während der Lagerung.
  17. Stimmt es, dass Ölkürbisse nur in warmen Klimazonen erfolgreich angebaut werden können?
    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum - Ölkürbisse können durchaus auch in gemäßigten Klimazonen erfolgreich angebaut werden. Zwar bevorzugen sie warme Bedingungen, aber mit den richtigen Anbautechniken gedeihen sie auch in kühleren Regionen. Entscheidend ist eine ausreichend lange, frostfreie Vegetationsperiode von etwa 120-140 Tagen. In kühleren Gebieten empfiehlt sich die Vorkultur in Töpfen, um die Wachstumszeit zu verlängern. Schwarze Mulchfolie kann die Bodentemperatur erhöhen und das Wachstum fördern. Geschützte, sonnige Lagen und Windschutz verbessern die Mikroklima-Bedingungen erheblich. Moderne Züchtungen sind oft an kühlere Klimazonen angepasst. In Skandinavien und Kanada wird Ölkürbis erfolgreich angebaut. Wichtig ist die richtige Sortenwahl - frühe Sorten mit kürzerer Reifezeit eignen sich besser für kühlere Regionen. Gewächshäuser oder Folientunnel können in extrem kühlen Gebieten zusätzliche Sicherheit bieten.
  18. Welche historische Bedeutung hat die Steiermark für die Entwicklung des Ölkürbisanbaus?
    Die Steiermark ist die Wiege des Ölkürbisanbaus und hat eine einzigartige historische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert, um 1880, entdeckten steirische Bauern durch eine zufällige Mutation Kürbisse mit schalenlosen Kernen. Diese revolutionäre Entdeckung machte die aufwendige Schalenentfernung überflüssig und ermöglichte erstmals die effiziente Herstellung von Kürbiskernöl. Zunächst hüteten die steirischen Bauern dieses Geheimnis sorgsam und entwickelten über Generationen hinweg die Anbau- und Verarbeitungstechniken. Die Steiermark etablierte sich als Zentrum der Ölkürbisproduktion und prägte die Kultur und Wirtschaft der Region nachhaltig. Das 'Steirische Kürbiskernöl g.g.A.' erhielt sogar eine geschützte geografische Angabe der EU. Heute gilt die Steiermark als Synonym für höchste Qualität bei Kürbiskernöl. Die traditionellen Anbaumethoden werden bis heute gepflegt und mit modernen Erkenntnissen weiterentwickelt. Diese historische Entwicklung machte den Ölkürbis zu einem Kulturgut der Steiermark.
  19. Worin unterscheiden sich Schalenloser Kürbis und normale Kürbiskernkürbisse in der Verwendung?
    Der Hauptunterschied liegt in der Kernverarbeitung und den daraus resultierenden Verwendungsmöglichkeiten. Schalenlose Kürbisse (Ölkürbisse) haben Kerne, die nur von einer dünnen Samenhaut umgeben sind und direkt verarbeitet werden können. Diese lassen sich problemlos rösten, mahlen oder zu Öl pressen, ohne mühsames Schälen. Normal Kürbiskernkürbisse haben hartschalige Kerne, die erst aufwendig geschält werden müssen, bevor sie verwendet werden können. Bei der Ölherstellung ist der Unterschied gravierend: Schalenlose Kerne ergeben deutlich mehr Öl pro Gewichtseinheit und das Öl hat eine bessere Qualität. In der Küche können schalenlose Kerne direkt als Snack oder Salatzutat verwendet werden, während normale Kerne erst bearbeitet werden müssen. Das Fruchtfleisch unterscheidet sich weniger - beide Arten sind essbar, wobei Ölkürbisse oft weniger süß sind. Schalenlose Kürbisse sind speziell für die Kernnutzung gezüchtet, während normale Kürbisse meist wegen ihres Fruchtfleisches angebaut werden.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Steirischer Ölkürbissorte und anderen Kürbisgewächsen der Familie Cucurbitaceae?
    Der Steirische Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca) unterscheidet sich grundlegend von anderen Cucurbitaceae-Vertretern. Innerhalb der Familie gehört er zur Gattung Cucurbita, die sich von Gurken (Cucumis), Melonen (Citrullus) oder Flaschenkürbissen (Lagenaria) unterscheidet. Sein einzigartiges Merkmal sind die schalenlosen Kerne - eine Eigenschaft, die bei keiner anderen Kürbisart natürlich vorkommt. Während andere Kürbisarten wie Riesenkürbis (C. maxima) oder Moschuskürbis (C. moschata) hauptsächlich für ihr Fruchtfleisch geschätzt werden, steht beim Steirischen Ölkürbis die Kernnutzung im Vordergrund. Die Samenhaut ist deutlich dünner und weicher als bei verwandten Arten. Genetisch trägt er spezielle rezessive Gene, die die Schalenbildung unterdrücken. Seine Ranken werden länger als bei den meisten anderen Kürbisarten, und er zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen. Diese Kombination einzigartiger Eigenschaften macht ihn zu einer besonderen Varietät innerhalb der Kürbisfamilie.
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