Olivenanbau in Deutschland: Eine wachsende Herausforderung
Der Olivenanbau in Deutschland gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch wie gedeihen diese mediterranen Bäume tatsächlich in unserem Klima?
Olivenbäume im deutschen Garten: Das Wichtigste auf einen Blick
- Standortwahl: sonnig und windgeschützt
- Bodenqualität: durchlässig und kalkhaltig
- Nährstoffbedarf: ausgewogen, mit Fokus auf Stickstoff, Phosphor und Kalium
- Frostschutz: entscheidend für die Überwinterung
- Regelmäßige Bodenanalysen: Grundlage für optimale Düngung
Von Süden nach Norden: Die Geschichte des Olivenanbaus in Deutschland
Olivenbäume in Deutschland sind gar nicht so neu, wie man vermuten könnte. Schon die Römer brachten die ersten Exemplare über die Alpen. Allerdings war der Anbau damals eher eine Kuriosität als ein ernsthafter Landwirtschaftszweig. Erst in den letzten Jahrzehnten, mit dem Klimawandel im Schlepptau, hat sich das geändert.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Besuch in einem deutschen Olivenhain. Das war vor etwa 15 Jahren am Kaiserstuhl. Damals war ich noch skeptisch und fragte mich, ob das wirklich funktionieren würde. Heute weiß ich: Es funktioniert! Zwar nicht überall, aber an geschützten Standorten gedeihen die Bäume prächtig.
Herausforderungen des Olivenanbaus im kühlen Klima
Olivenbäume bevorzugen ein warmes und sonniges Klima - was in Deutschland nicht immer gegeben ist. Die größte Herausforderung ist der Frost. Während mediterrane Olivenbäume Temperaturen bis -10°C ohne Probleme überstehen, können unsere Winter deutlich kälter werden. Das bedeutet: Frostschutz ist besonders wichtig.
Eine weitere Schwierigkeit ist die Vegetationsperiode. In Südeuropa haben die Bäume deutlich mehr Zeit zum Wachsen und Früchte zu bilden. Bei uns müssen sie sich beeilen, bevor der Herbst kommt. Das führt häufig zu geringeren Erträgen.
Standortanforderungen für Olivenbäume in Deutschland
Bodenvoraussetzungen
Olivenbäume sind weniger anspruchsvoll, als man zunächst annehmen könnte. Sie bevorzugen einen durchlässigen und kalkhaltigen Boden. Schwere, lehmige Böden sind eher ungünstig. Wenn Sie solch einen Boden haben, empfiehlt es sich, Sand unterzumischen. Das verbessert die Drainage erheblich.
Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 ist ideal. Ist Ihr Boden zu sauer, können Sie mit Kalk nachhelfen. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten schadet auch hier. Eine Bodenanalyse ist sehr hilfreich, bevor Sie mit dem Anbau beginnen.
Klimatische Bedingungen
Sonnig, sonnig, sonnig - das ist entscheidend für Olivenbäume. Je mehr Sonne, desto besser. Ideal sind mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. In Süddeutschland ist das oft kein Problem, im Norden wird's schon schwieriger.
Die Winterhärte ist ein kritischer Punkt. Es gibt mittlerweile zwar Sorten, die bis -15°C aushalten, aber das ist eher die Ausnahme. Für die meisten Olivenbäume gilt: Bei Temperaturen unter -10°C benötigen sie Schutz.
Mikroklimatische Aspekte
Hier kommt ein Gärtner-Trick ins Spiel: Schaffen Sie ein Mikroklima! Eine Südwand, die Wärme speichert und reflektiert, kann sehr nützlich sein. Auch ein Windschutz ist wertvoll. Kalte Winde sind nämlich fast so problematisch wie Frost.
In meinem Garten habe ich eine kleine Ecke, die von drei Seiten geschützt ist. Dort steht mein Olivenbaum und fühlt sich ausgesprochen wohl. An heißen Sommertagen ist es dort fast wie in der Toskana - nur der Espresso fehlt noch!
Düngungsstrategien für Olivenbäume in Deutschland
In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich festgestellt, dass Olivenbäume in unserem kühleren Klima eine besondere Düngungsstrategie benötigen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich diese mediterranen Schönheiten an unsere Bedingungen anpassen können, wenn man ihnen die richtige Pflege zukommen lässt.
Organische Düngung: Der Schlüssel zum Erfolg
Ich bin ein großer Fan der organischen Düngung, besonders für Olivenbäume. Sie ist nicht nur nachhaltig, sondern auch äußerst effektiv.
Kompost und Mulch: Natürliche Nährstofflieferanten
Kompost ist wie ein Festmahl für Olivenbäume. Eine 2-3 cm dicke Schicht im Frühjahr um den Stammbereich herum wirkt Wunder. Mulch aus Grasschnitt oder Holzhäckseln hält nicht nur die Feuchtigkeit, sondern hält auch lästiges Unkraut in Schach. Es ist erstaunlich, wie gut die Bäume darauf reagieren.
Gründüngung: Ein cleverer Trick
Zwischen den Olivenbäumen Klee oder Lupinen anzubauen, ist ein alter Gärtnertrick, den ich sehr schätze. Diese Pflanzen reichern den Boden mit Stickstoff an und verbessern die Bodenstruktur. Im Herbst werden sie untergegraben und dienen als natürlicher Dünger. Es ist wie eine kleine Kreislaufwirtschaft im eigenen Garten.
Organische Handelsdünger: Die Extra-Portion
Manchmal brauchen unsere Olivenbäume einen zusätzlichen Schub. Spezielle organische Olivendünger sind hier meine erste Wahl. Sie enthalten eine ausgewogene Mischung aus Nährstoffen und lassen sich gut im Frühjahr und Sommer anwenden.
Mineralische Düngung: Wenn's mal schnell gehen muss
Obwohl ich organische Methoden bevorzuge, kann eine mineralische Düngung in bestimmten Situationen sinnvoll sein, besonders bei akuten Mangelerscheinungen.
Volldünger für Olivenbäume: Die Allrounder
Spezielle Volldünger sind wie ein Rundum-sorglos-Paket für Olivenbäume. Sie enthalten alle wichtigen Nährstoffe in ausgewogenem Verhältnis. Ein hoher Kaliumanteil ist besonders wertvoll, da er die Frosthärte verbessert - ein wichtiger Aspekt in unserem Klima.
Einzelnährstoffdünger: Gezielte Hilfe
Bei spezifischen Problemen greifen wir zu Einzelnährstoffdüngern. Eisenchelat bei Eisenmangel oder Magnesiumsulfat bei Magnesiummangel können wahre Wunder bewirken. Es ist faszinierend zu sehen, wie schnell die Bäume darauf reagieren können.
Blattdüngung: Der Schnellboost
Die Blattdüngung ist wie eine Vitaminkur für Olivenbäume. Sie eignet sich besonders gut für Spurenelemente wie Eisen oder Zink. In der Wachstumsphase alle 2-3 Wochen angewendet, kann sie beeindruckende Ergebnisse liefern.
Zeitpunkt und Methoden der Düngung: Das richtige Timing ist alles
In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass der richtige Zeitpunkt bei der Düngung entscheidend ist, besonders bei Olivenbäumen in unserem Klima.
Frühjahrsdüngung: Der Startschuss
Die Hauptdüngung im Frühjahr ist wie ein Startschuss für unsere Olivenbäume. Ich mische gerne organischen Dünger oder Kompost mit einem mineralischen Volldünger. Das gibt den Bäumen einen optimalen Start in die Saison.
Sommerdüngung: Die Erhaltungsphase
Von Juni bis August brauchen die Olivenbäume regelmäßige, aber moderate Düngergaben. Ich verwende gerne flüssige organische Dünger oder verdünnte mineralische Lösungen alle 2-3 Wochen. Es ist wie eine sanfte Unterstützung während der Hauptwachstumsphase.
Herbstdüngung: Die Vorbereitung auf den Winter
Eine leichte Herbstdüngung mit kaliumbetontem Dünger ist wie eine Stärkungskur für den Winter. Sie sollte spätestens Anfang September erfolgen, um die Frosthärte zu verbessern.
Fertigation: Effiziente Kombination
Die Kombination von Bewässerung und Düngung, auch Fertigation genannt, ist besonders effektiv. Wasserlösliche Dünger werden dem Gießwasser beigemengt - eine Methode, die ich besonders bei Kübelpflanzen schätze.
Besondere Düngeaspekte für Kübel-Olivenbäume: Eine Herausforderung
Olivenbäume in Kübeln sind eine besondere Herausforderung, aber mit der richtigen Pflege können sie wunderschön gedeihen.
Häufigkeit der Düngung: Kleine Portionen, oft serviert
Bei Kübel-Olivenbäumen ist es wie bei einer ausgewogenen Diät: Lieber häufiger kleine Portionen als selten große Mengen. Eine wöchentliche Düngung mit verdünnter Nährlösung während der Wachstumsphase hat sich in meiner Praxis bewährt. Im Winter gönne ich den Bäumen eine Pause von der Düngung.
Angepasste Nährstoffmengen: Weniger ist mehr
Bei Kübelpflanzen ist es wichtig, die Nährstoffmengen dem begrenzten Substratvolumen anzupassen. Ein Dünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 8-6-8 hat sich in meiner Erfahrung als ideal erwiesen. Vorsicht ist jedoch geboten: Überdüngung kann zu Salzschäden führen, also lieber vorsichtig dosieren.
Substratpflege und -austausch: Frische Erde, frischer Start
Alle 2-3 Jahre tausche ich etwa ein Drittel des Substrats aus. Das ist wie ein Frühjahrsputz für die Wurzeln. Frisches, nährstoffreiches Substrat verhindert Nährstoffanreicherungen und verbessert die Bodenstruktur. Die Bäume danken es mit kräftigem Wachstum.
Mit diesen Düngungsstrategien können Sie Ihre Olivenbäume in Deutschland optimal versorgen und ihre Anpassung an unser Klima unterstützen. Denken Sie daran: Jeder Standort ist einzigartig, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreudigkeit, um die perfekte Balance zu finden. Eine regelmäßige Bodenanalyse kann dabei sehr hilfreich sein. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit werden Sie bald stolz auf Ihre prächtigen Olivenbäume sein – ein Stück Mittelmeer in Ihrem eigenen Garten!
Frostschutz und Winterhärte bei Olivenbäumen: Eine Herausforderung für deutsche Gärtner
In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass Olivenbäume in unserem deutschen Klima besondere Aufmerksamkeit benötigen, vor allem wenn es um Frostschutz und Winterhärte geht. Lassen Sie mich einige bewährte Methoden mit Ihnen teilen:
Kalium: Der Schlüssel zur Frosthärte
Kalium spielt eine entscheidende Rolle für die Frosttoleranz von Olivenbäumen. Es stärkt die Zellwände und unterstützt die Wasserspeicherung in den Pflanzen. Eine ausreichende Kaliumversorgung im Herbst kann die Frosttoleranz erheblich verbessern.
Für die Kaliumdüngung haben sich folgende Mittel bewährt:
- Kaliumsulfat
- Patentkali
- Holzasche (vorsichtig dosieren!)
Aus meiner Erfahrung rate ich, die letzte Kaliumgabe spätestens im August zu verabreichen. So haben die Pflanzen genug Zeit, den Nährstoff aufzunehmen und zu verarbeiten.
Spezielle Winterschutzdünger: Eine zusätzliche Absicherung
Im Fachhandel finden Sie spezielle Winterschutzdünger für Olivenbäume. Diese enthalten neben Kalium oft auch Magnesium und Spurenelemente und fördern die Bildung von frostschützenden Zuckern in den Pflanzenzellen. Ein faszinierender Prozess, finde ich!
Mein Tipp: Verwenden Sie diese Dünger zwischen August und Mitte September. Eine zu späte Düngung könnte das Wachstum unnötig anregen und die Frostgefahr sogar erhöhen.
Mulchen: Eine natürliche Schutzdecke
Eine dicke Mulchschicht ist wie eine wärmende Decke für die empfindlichen Wurzeln. In meinem Garten verwende ich gerne:
- Stroh
- Herbstlaub
- Rindenmulch
- Tannenzweige
Eine 10-15 cm dicke Schicht um den Stamm hat sich als ideal erwiesen. Bei Kübelpflanzen wickle ich den Topf zusätzlich mit Jutesäcken oder Luftpolsterfolie ein - ein bisschen wie das Einpacken eines Weihnachtsgeschenks!
Bewässerung und Düngung: Ein perfektes Duo
Die richtige Bewässerung ist entscheidend für die Nährstoffaufnahme und das Gedeihen der Olivenbäume. Hier einige Erkenntnisse aus meiner Praxis:
Wasserqualität: Nicht zu unterschätzen
Olivenbäume mögen es am liebsten weich bis mittelhart. Zu hartes Wasser kann die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Wenn möglich, verwende ich Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen, um eine optimale Nährstoffverfügbarkeit zu gewährleisten.
Tröpfchenbewässerung: Effizient und schonend
Eine Tröpfchenbewässerung hat sich in meinem Olivenhain als wahre Wunderwaffe erwiesen. Sie versorgt die Pflanzen gleichmäßig mit Wasser und verhindert eine Auswaschung der Nährstoffe. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Blätter bleiben trocken, was Pilzerkrankungen vorbeugt.
Ein cleverer Trick ist die Kombination von Bewässerung und Düngung, auch Fertigation genannt. Dabei mische ich flüssige Dünger direkt ins Bewässerungswasser - praktisch und effizient!
Anpassung der Bewässerung: Flexibel bleiben
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, die Bewässerung an die Düngezyklen anzupassen:
- Nach der Düngung gieße ich etwas großzügiger, um die Nährstoffe in den Wurzelbereich zu spülen.
- Im Spätsommer reduziere ich die Wassergabe, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten.
- Staunässe ist ein absolutes No-Go, besonders bei Kübelpflanzen.
Ein kleiner Gärtnertrick von mir: Ich stelle immer einen Eimer Wasser einen Tag in die Sonne, bevor ich meine Oliven gieße. So hat das Wasser Zimmertemperatur und die Wurzeln erleben keinen Kälteschock.
Ökologische Aspekte: Nachhaltigkeit im Olivenhain
Als verantwortungsbewusste Gärtnerin liegt mir eine nachhaltige Olivenkultur sehr am Herzen. Hier einige Ansätze, die ich in meinem Garten umsetze:
Nachhaltiger Nährstoffkreislauf: Zurück zur Natur
Ich setze verstärkt auf organische Dünger und selbst hergestellten Kompost. Diese verbessern nicht nur die Bodenstruktur, sondern fördern auch das Bodenleben - ein faszinierendes Ökosystem unter unseren Füßen! Schnittgut von Olivenbäumen häcksle ich und verwende es als Mulch - so schließt sich der Kreislauf.
Eine Methode, die mich besonders begeistert, ist die Gründüngung. Zwischen meinen Olivenbäumen wachsen Klee und Lupinen, die ich später unterpflüge. Es ist erstaunlich, wie viele zusätzliche Nährstoffe diese Pflanzen in den Boden bringen.
Förderung der Bodenbiologie: Das unsichtbare Kraftwerk
Ein gesunder Boden ist das A und O für prächtige Olivenbäume. In meinem Garten fördere ich das Bodenleben durch:
- Minimale Bodenbearbeitung - weniger ist oft mehr
- Regelmäßige Kompostgaben und organische Dünger
- Konsequentes Mulchen
- Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel - die Natur regelt vieles von selbst
Es ist faszinierend zu beobachten, wie ein aktives Bodenleben nicht nur bei der Nährstoffversorgung hilft, sondern die Pflanzen auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge macht.
Vermeidung von Überdüngung: Weniger ist manchmal mehr
In meinen Anfangsjahren als Gärtnerin dachte ich oft: Viel hilft viel. Heute weiß ich: Zu viel des Guten kann schaden - gerade bei der Düngung. Eine Überdüngung belastet nicht nur die Umwelt, sondern kann auch zu Wachstumsstörungen bei den Olivenbäumen führen.
Um Überdüngung und Auswaschung zu vermeiden, halte ich mich an folgende Regeln:
- Regelmäßige Bodenanalysen - sie sind wie ein Gesundheitscheck für den Boden
- Bedarfsgerechte Düngung in kleinen Gaben - lieber öfter wenig als einmal zu viel
- Verwendung von langsam wirkenden organischen Düngern - sie geben die Nährstoffe nach und nach frei
- Konsequentes Mulchen - es reduziert die Auswaschung erheblich
Mit diesen Maßnahmen tragen wir zu einer gesunden Olivenkultur bei und schonen gleichzeitig unsere Umwelt. Glauben Sie mir, Ihre Oliven werden es Ihnen mit einer reichen und schmackhaften Ernte danken!
Nährstoffmängel bei Olivenbäumen in Deutschland: Eine knifflige Angelegenheit
In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich festgestellt, dass Olivenbäume in unserem deutschen Klima oft vor besonderen Herausforderungen stehen. Das kühlere Wetter und die manchmal eher nährstoffarmen Böden machen es ihnen nicht gerade leicht. Aber keine Sorge, mit ein bisschen Wissen und Aufmerksamkeit können wir unseren mediterranen Freunden helfen, sich auch hier wohlzufühlen.
Wie erkennt man Mangelerscheinungen?
Olivenbäume sind wahre Künstler, wenn es darum geht, uns zu zeigen, dass ihnen etwas fehlt. Oft verraten uns die Blätter, wo der Schuh drückt:
- Stickstoffmangel: Die Blätter werden hellgrün bis gelblich, als hätten sie einen Sonnenbrand. Die älteren Blätter geben sogar vorzeitig auf und fallen ab.
- Eisenmangel: Hier spielen die jungen Blätter Zebra - sie vergilben zwischen den Blattadern.
- Kaliummangel: Die Blattränder bräunen sich und rollen sich ein, als wollten sie sich verstecken.
- Magnesiummangel: Die älteren Blätter bekommen gelbe Flecken zwischen den grünen Adern - wie ein bunter Flickenteppich.
Gezielte Hilfe bei Nährstoffdefiziten
Nun heißt es nicht gleich, wild drauflos zu düngen. Eine Bodenanalyse ist Gold wert - sie verrät uns, was wirklich fehlt. Danach können wir gezielt vorgehen:
- Stickstoffmangel: Hier helfen organische Dünger wie Hornspäne oder spezielle Olivendünger mit viel Stickstoff.
- Eisenmangel: Eisenchelat-Präparate sind der Renner, am besten als Blattdünger.
- Kaliummangel: Kaliumsulfat oder Patentkali können helfen, aber Vorsicht: Weniger ist oft mehr!
- Magnesiummangel: Bittersalz als Blattdünger oder Magnesiumsulfat in den Boden einarbeiten kann Wunder wirken.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur raten: Lieber öfter kleine Mengen als einmal eine Riesenportion. Das schont nicht nur den Baum, sondern auch den Geldbeutel.
Deutschland vs. Mittelmeerraum: Ein Dünge-Vergleich
Unsere Olivenbäume sind ja eigentlich Mittelmeer-Kinder, gewöhnt an karges, trockenes Klima. In Deutschland müssen wir da schon ein bisschen tricksen, damit sie sich wie zu Hause fühlen.
Mediterrane Düngepraktiken auf Deutsch
Im Mittelmeerraum werden Olivenhaine oft nur minimal gedüngt - die Bäume sind echte Überlebenskünstler. Bei uns brauchen sie dagegen etwas mehr Zuwendung:
- Häufigere Düngung: Statt einmal im Jahr lieber 2-3 Mal in kleinen Dosen - wie eine Vitaminkur.
- Angepasste Nährstoffe: Mehr Stickstoff und Eisen, weniger Phosphor als im Süden.
- Bodenverbesserung: Sandige Böden mit Kompost und Ton anreichern - das speichert Nährstoffe besser.
Clevere Ansätze für den Olivenanbau bei uns
Um Olivenbäume in unserem Klima glücklich zu machen, habe ich ein paar Tricks auf Lager:
- Mikroklimazonen: Suchen Sie windgeschützte, sonnige Plätzchen an Hauswänden - wie ein kleines Stück Toskana.
- Kübelhaltung: Mobile Olivenbäume, die im Winter ins Warme können - praktisch wie ein Winterurlaub für die Pflanzen.
- Wurzelheizung: Elektrische Heizmatten im Boden halten die Wurzeln warm - wie eine Fußbodenheizung für Bäume.
- Tröpfchenbewässerung: Gezielte Wasserversorgung plus Flüssigdünger - zwei Fliegen mit einer Klappe.
Mit diesen Methoden können wir unseren mediterranen Gästen auch hier ein schönes Zuhause bieten. Es ist zwar etwas mehr Arbeit, aber glauben Sie mir, der Anblick und die eigenen Oliven sind jede Mühe wert!
Rechtliches und Düngeverordnung: Nicht ganz so trocken wie es klingt
Auch wenn der Olivenanbau in Deutschland noch ein bisschen exotisch ist, gelten für die Düngung die gleichen Regeln wie für andere Pflanzen. Verantwortungsvoller Umgang mit Düngemitteln ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Olivenbäume.
Vorschriften für den Olivenanbau: Ein kleiner Wegweiser
Die Düngeverordnung klingt zwar nach trockener Juristerei, aber keine Sorge - für uns Hobbygärtner gilt vieles davon nicht. Trotzdem gibt es ein paar Punkte, die wir im Hinterkopf behalten sollten:
- Düngen Sie nur während der Wachstumszeit - im Winter brauchen die Bäume sowieso eine Pause.
- Halten Sie Abstand zu Gewässern - mindestens 1 Meter, besser mehr.
- Keine Überdüngung - das mögen weder die Bäume noch der Boden.
- Verwenden Sie nur zugelassene Düngemittel - sicher ist sicher.
Ein kleines Düngetagebuch: Klingt spießig, hilft aber wirklich
Für den Hobbygarten müssen wir zwar kein Buch führen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein einfaches Düngetagebuch echt praktisch sein kann. Es hilft nicht nur bei der Planung, sondern auch beim Verstehen, wie unsere Olivenbäume auf die Düngung reagieren.
Notieren Sie einfach:
- Wann haben Sie gedüngt?
- Was und wie viel haben Sie verwendet?
- Wie entwickeln sich die Pflanzen danach?
So behalten Sie den Überblick und können im nächsten Jahr noch besser auf Ihre Olivenbäume eingehen.
Olivenanbau in Deutschland: Eine spannende Herausforderung mit Zukunft
Ja, Olivenbäume in Deutschland zu kultivieren ist nicht immer ein Spaziergang. Aber mit dem richtigen Wissen und einer Prise Experimentierfreude können wir auch hier wunderschöne Olivenbäume großziehen.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Machen Sie regelmäßig eine Bodenanalyse - das ist wie ein Gesundheitscheck für Ihren Garten.
- Achten Sie auf Mangelerscheinungen und reagieren Sie gezielt - Ihre Olivenbäume werden es Ihnen danken.
- Passen Sie die Düngung an unser Klima an - ein bisschen anders als am Mittelmeer, aber machbar.
- Nutzen Sie clevere Anbaumethoden wie Kübelhaltung oder geschützte Standorte.
- Düngen Sie verantwortungsvoll und im Einklang mit den Vorschriften - gut für die Umwelt und Ihre Bäume.
Wer weiß, vielleicht wird der Olivenanbau in Deutschland mit dem Klimawandel sogar noch einfacher. Wer jetzt schon Erfahrungen sammelt, ist auf jeden Fall gut vorbereitet. Also, trauen Sie sich an die Olivenbäume heran - mit der richtigen Pflege und Düngung werden Sie viel Freude an Ihren mediterranen Schützlingen haben. Und wer weiß, vielleicht ernten Sie schon bald Ihre eigenen Oliven!