Pflanzenfamilie: Kreuzblütler

Pflanzenfamilie: Kreuzblütler Brassicaceae

Viele wichtige Kulturpflanzen sind aus den Kreuzblütlern hervorgegangen. Alle Formen des Gemüsekohls, Senf, Steckrübe, Raps, Radieschen, Kresse, Wasabi, Meerrettich, Rucola, Chinakohl und Asiasalate gehören zu den Kreuzblütlern, aber auch einige Zierpflanzen, wie Levkojen, Nachtviolen, Goldlack und Blaukissen. Eine spannende und vielseitige Pflanzenfamilie, die schon lange gezüchtet wird und deswegen eine hohe Sortenvielfalt vorzuweisen hat.

Merkmale der Familie

Die 18 Gattungen der Kreuzblütler erkennt man gut an dem charakteristischen, zwittrigen Blütenaufbau in Form eines Kreuzes. Die Kronblätter sind immer 4-zählig, mit sechs Staubblättern ausgestattet. Blüten sind in einfachen oder doppelten Trauben angeordnet, seltener in Trugdolden. Die Pflanzen sind meist krautig, selten verholzend, die Blätter stehen wechselständig ohne Nebenblätter. Samen werden in Schoten oder Schötchen ausgebildet, sobald die Samen reif sind, öffnen sich die Schoten und geben den ölhaltigen Keimling frei.

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Senfölglykoside: gesunde Scharfmacher

Typisch für Kohlgewächse ist der scharfe oder kohlartige Geschmack, der von den Senfölglykosiden herrührt. Das sind schwefel- und stichstoffhaltige Verbindungen, die nur in Kreuzblütlern gebildet werden und antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Es gibt rund 120 verschiedene Senfölglykoside. Herausragende Bedeutung hat das Sulforaphan, das ganz besonders reichhaltig in Brokkoli und vor allem in Sprossen und Keimlingen von Brokkoli vorkommt. Es gibt zahlreiche Studien, die annehmen lassen, dass die regelmäßige Aufnahme von Sulforaphan vor Krebs schützt.

Kohlhernie – ein Feind der Familie

Neben den besonderen Inhaltsstoffen teilen die Kreuzblütler einen ganz besonderen Feind, die Kohlhernie. Bei der Kohlhernie handelt es sich um den Schleimpilz Plasmodiophora brassicae, der an befallenen Wurzeln Gewebewucherungen auslöst. Die Wurzel kann weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen und so kümmern und welken die Pflanzen. Das Wirtsspektrum der Kohlhernie ist sehr groß und umfasst beinahe alle Kreuzblütler, neben Gemüsepflanzen und Blumen, befällt der Erreger auch Unkräuter, wie das Acker-Schmalwandblatt Arabidopsis thaliana oder das Hirtentäschel Capsella spec.. Der beste Schutz vor der Kohlhernie ist ein gut gekalkter Boden und eine weite Fruchtfolge. Frühestens alle drei Jahre dürfen Kreuzblütler wieder auf dem gleichen Feld angebaut werden, bis dahin heißt es auch alle Unkräuter, die zu den Kreuzblütlern gehören, konsequent zu entfernen. Hat der Pilz einmal Fuß gefasst, kann er nicht direkt bekämpft werden. Die Dauersporen verbleiben im Boden bis zu 20 Jahre infektiös.

Die wichtigsten Arten der Kreuzblütler

Von Kohlrabi über Rucola bis hin zu Raps, in kaum einem Garten gibt es keine Kreuzblütler. Wir stellen die wichtigsten Arten und unsere liebsten Sorten vor.

Gemüsekohl Brassica oleraceae

Unter Gemüsekohl vereinen sich alle kopfbildenden Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Wirsing, Butterkohl, aber auch Kohlrabi, Rosenkohl, Palmkohl und Grünkohl. Sie zeichnen sich durch einen milden Geschmack aus und sind vielfältig in der Küche zu verwendet. Weitere beliebte Arten sind Blumenkohl, Brokkoli und Romanesco, bei denen die noch geschlossenen Blütenstände geerntet werden.

Lieblingssorte Flower Sprouts

Bei der Neuzüchtung Flower Sprouts Autumn Star F1 handelt es sich um eine Hybridzüchtung aus Grünkohl und Rosenkohl. Statt feste geschlossene Röschen wie beim Rosenkohl entwickelt sich offene, gekrauste Röschen. Die Farbe geht von violett in dunkles Grün über und der Geschmack ist angenehm mild.

Rübsen Brassica rapa

Aus der Gattung B. rapa sind zahlreiche Arten für den Gemüseanbau hervorgegangen. Grob unterschieden kann man nach Nutzung. Es gibt Arten, bei denen vorwiegend die Blätter genutzt werden, wie Chinakohl, Pak Choi, Rübstiel, Stängelkohl, aber auch die Asiasalate Tatsoi, Mizuna, Komatsuna, Mibuna und weitere. Bei anderen Arten steht die Bildung einer verdickten Sprossrübe im Vordergrund. Bekannte Arten sind Mairübe, Teltower Rübchen oder Herbstrübe. Steckrüben Brassica napus subsp. napobrassica sind davon abzugrenzen.

Lieblingssorte Asia-Salate Mischung „Red & Green“

Die würzigen Blätter von Asia-Salaten wie Pak Choi Tatsoi, Mustard Red Giant und Mizuna lassen sich das ganze Jahr über anbauen. Am schönsten werden die Asiasalate, wenn man sie im Herbst sät. So hat man den ganzen Winter über eine frische, vitaminreiche Beigabe für Salate und Gemüsepfannen.

Raps Brassica napus

Der Raps ist wegen seiner ölhaltigen Früchte eine der bedeutendsten Nutzpflanzen weltweit. Noch bis in die 1970er Jahre hinein, war das gewonnene Öl wegen der enthaltenden Erucasäure giftig. Durch Züchtungsarbeit wurden die sogenannten 00-Sorten, die sowohl Erucasäure armes Öl lieferten, als auch die Verwendung des Presskuchens als Viehfutter wegen niedriger Glucosinolatgehalte möglich machten, entwickelt. Für den Gemüsegarten ist Raps wenig interessant und wird allenfalls als Gründüngung genutzt, nah verwandt mit dem Raps ist die Steckrübe, auch Kohlrübe oder Erdkohlrabi genannt. Bekannt ist die Steckrübe aus dem sogenannten deutschen Steckrübenwinters während des Ersten Weltkriegs, wo alle Nahrungsmittel knapp wahren und die Steckrübe als Notnahrung galt. Während die Steckrübe lange Zeit verpönt war, erlangt das das mild-süßlich schmeckende Wintergemüse immer größere Beliebtheit.

Lieblingssorte Steckrübe Wilhelmsburger

Die Wilhelmsburger Kohlrübe ist eine historische Sorte, die sich durch intensiv gelb gefärbtes Fleisch auszeichnet. Der Ertrag von Kohlrüben ist hoch und sie stellen nur wenige Ansprüche an den Boden. Verwendung finden Sie als Püree oder als Zugabe zu Eintöpfen und Pfannengerichten.

Rettich Raphanus sativus

Der Gartenrettich gehört zur Gattung Raphanus und vereint in der Art Gartenrettich Raphanus sativus die als Nutzpflanzen bekannte Rettiche und Radieschen. Typisch ist die Bildung einer Spross-Wurzelknolle, die einen angenehm scharfen Geschmack wegen der vorhandenen Senfölglykoside hat. Man unterscheidet die eigentlichen Rettiche, den schwarzen Winter-Rettich und den weißen Daikon-Rettich, sowie die kleinen Radieschen, auch Monatsrettiche genannt. Seltener findet man den Öl-Rettich und den Rattenschwanzrettich, der vor allem im asiatischen Raum wegen der essbaren Schoten und Blätter angebaut wird.

Lieblingssorte Red Meat

Die chinesische Rettichsorte „Red Meat“ besticht durch eine weiße bis grünliche Schale und pinkes Fruchtfleisch. Eine Sorte, die von der Norm abweicht und einen milden, nussigen Geschmack hat.

Rucola – ein Name, zwei Pflanzen

Unter dem Trivialnamen Rukola verbergen sich zwei komplett verschiedene Pflanzenarten. Es gibt die Garten-Senfrauke Eruca vesicara und der Schmalblättrige Doppelsame Diplotaxis tenuifolia. Bei Arten werden als würzig schmeckendes Salatkraut angebaut. Man muss beim Samenkauf genau hinschauen, um die richtige Art zu bekommen.

Wilder Rucola Diplotaxis tenuifolia

Etwa 90 % des in Deutschland angebauten Rucola ist die Wildform Diplotaxis tenuifolia. Oft wird die Art als Rucola selvatica im Samenhandel angeboten. Die Blätter sind feingliedrig, zart und schmecken herrlich aromatisch, nussig ohne aufdringliche Schärfe. In der Jungednentwicklung und Keimung ist der Wilde Rucola langsamer, als die Garten- Senfrauke. Mit etwas Glück überwintert der Wilde Rucola und triebt im nächsten Jahr erneut aus.

Garten-Senfrauke Eruca vesicara subsp. sativa

Die Garten-Senfrauke, wird manchmal simultan zum wilden Rucola als Rucola coltivata bezeichnet. Allerdings sind die Blätter oft größer und insgesamt weniger wohlschmeckend als die wilde Art und nur einjährig anzubauen. Mittlerweile gibt es neue Züchtungen, die die Vorteile beider Arten vereinen sollen. Die Sorte „Speedy“ vereint den nussig- würzigen Geschmack der wilden Rauke, wächst aber viel schneller.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Kreuzblütler und welche bekannten Gemüsearten gehören zu dieser Pflanzenfamilie?
    Kreuzblütler (Brassicaceae) sind eine vielseitige Pflanzenfamilie, aus der viele wichtige Kulturpflanzen hervorgegangen sind. Zu den bekanntesten Gemüsearten gehören alle Formen des Gemüsekohls wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Kohlrabi, Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl und Brokkoli. Weitere wichtige Vertreter sind Senf, Steckrübe, Raps, Radieschen, Kresse, Wasabi, Meerrettich, Rucola, Chinakohl und verschiedene Asiasalate wie Pak Choi, Tatsoi und Mizuna. Auch einige Zierpflanzen wie Levkojen, Nachtviolen, Goldlack und Blaukissen gehören zu dieser Familie. Die Kreuzblütler zeichnen sich durch eine hohe Sortenvielfalt aus, da sie schon lange gezüchtet werden und eine spannende botanische Familie darstellen.
  2. Wie erkenne ich Pflanzen der Familie Brassicaceae an ihren botanischen Merkmalen?
    Kreuzblütler erkennt man gut an ihrem charakteristischen, zwittrigen Blütenaufbau in Form eines Kreuzes. Die Kronblätter sind immer 4-zählig und mit sechs Staubblättern ausgestattet. Die Blüten sind in einfachen oder doppelten Trauben angeordnet, seltener in Trugdolden. Die Pflanzen sind meist krautig und selten verholzend. Die Blätter stehen wechselständig ohne Nebenblätter. Ein weiteres typisches Merkmal ist die Samenbildung in Schoten oder Schötchen. Sobald die Samen reif sind, öffnen sich diese Schoten und geben den ölhaltigen Keimling frei. Diese charakteristischen botanischen Merkmale machen die 18 Gattungen der Kreuzblütler gut erkennbar und unterscheiden sie deutlich von anderen Pflanzenfamilien.
  3. Was sind Senfölglykoside und welche gesundheitlichen Vorteile haben sie?
    Senfölglykoside sind schwefel- und stickstoffhaltige Verbindungen, die nur in Kreuzblütlern gebildet werden und für den charakteristischen scharfen oder kohlartigen Geschmack verantwortlich sind. Es gibt etwa 120 verschiedene Senfölglykoside, die antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Besonders herausragend ist das Sulforaphan, das reichhaltig in Brokkoli und vor allem in Sprossen und Keimlingen von Brokkoli vorkommt. Zahlreiche Studien lassen annehmen, dass die regelmäßige Aufnahme von Sulforaphan vor Krebs schützt. Diese einzigartigen Inhaltsstoffe machen Kreuzblütler zu wertvollen Bestandteilen einer gesunden Ernährung und verleihen ihnen ihre Bedeutung als funktionelle Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.
  4. Was macht die Kohlhernie so gefährlich für Kreuzblütler und wie lange bleiben die Sporen im Boden aktiv?
    Die Kohlhernie ist ein Schleimpilz (Plasmodiophora brassicae), der an befallenen Wurzeln Gewebewucherungen auslöst. Diese verhinderten, dass die Wurzeln Wasser und Nährstoffe aufnehmen können, wodurch die Pflanzen kümmern und welken. Besonders gefährlich ist das sehr große Wirtsspektrum der Kohlhernie, das beinahe alle Kreuzblütler umfasst - neben Gemüsepflanzen und Blumen auch Unkräuter wie Acker-Schmalwandblatt und Hirtentäschel. Hat der Pilz einmal Fuß gefasst, kann er nicht direkt bekämpft werden. Die Dauersporen verbleiben im Boden bis zu 20 Jahre infektiös. Der beste Schutz ist ein gut gekalkter Boden und eine weite Fruchtfolge - frühestens alle drei Jahre dürfen Kreuzblütler wieder auf demselben Feld angebaut werden.
  5. Warum verbergen sich unter dem Namen Rucola zwei völlig verschiedene Pflanzenarten?
    Unter dem Trivialnamen Rucola verbergen sich tatsächlich zwei komplett verschiedene Pflanzenarten: die Garten-Senfrauke (Eruca vesicaria) und der Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia). Beide Arten werden als würzig schmeckendes Salatkraut angebaut, unterscheiden sich aber erheblich in ihren Eigenschaften. Die Verwirrung entsteht durch die gemeinsame Verwendung des italienischen Namens "Rucola" für beide Pflanzen im Handel. Etwa 90% des in Deutschland angebauten Rucola ist die Wildform Diplotaxis tenuifolia, oft als "Rucola selvatica" angeboten. Man muss beim Samenkauf daher genau hinschauen, um die richtige Art zu bekommen, da sich die beiden Arten in Geschmack, Wuchsverhalten und Anbauweise deutlich unterscheiden.
  6. Worin unterscheiden sich Gemüsekohl von Rübsen in Anbau und Verwendung?
    Gemüsekohl (Brassica oleracea) vereint alle kopfbildenden Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Kohlrabi und Rosenkohl sowie Blütenstände wie Blumenkohl und Brokkoli. Sie zeichnen sich durch einen milden Geschmack aus und sind vielfältig in der Küche verwendbar. Rübsen (Brassica rapa) umfasst hingegen Arten, die nach Nutzung unterschieden werden: Blattgemüse wie Chinakohl, Pak Choi und Asiasalate sowie Rübenbildner wie Mairübe und Teltower Rübchen. Während Gemüsekohl meist längere Kulturzeiten benötigt und oft als Hauptkultur angebaut wird, sind viele Rübsen-Arten schnellwüchsig und können als Zwischen- oder Nachkultur genutzt werden. Asiasalate aus der Rübsen-Gruppe lassen sich sogar ganzjährig anbauen und werden besonders schön bei Herbstaussaat.
  7. Was ist der Unterschied zwischen wildem Rucola und Garten-Senfrauke?
    Wilder Rucola (Diplotaxis tenuifolia) und Garten-Senfrauke (Eruca vesicaria) unterscheiden sich erheblich. Der wilde Rucola, oft als "Rucola selvatica" verkauft, hat feingliedrige, zarte Blätter mit herrlich aromatischem, nussigem Geschmack ohne aufdringliche Schärfe. Er ist in der Jugendentwicklung und Keimung langsamer, kann aber mit etwas Glück überwintern und im nächsten Jahr erneut austreiben. Die Garten-Senfrauke, manchmal als "Rucola coltivata" bezeichnet, hat oft größere Blätter, ist insgesamt weniger wohlschmeckend als die wilde Art und nur einjährig anzubauen. Etwa 90% des in Deutschland angebauten Rucola ist die Wildform. Mittlerweile gibt es neue Züchtungen wie die Sorte "Speedy", die den nussig-würzigen Geschmack der wilden Rauke mit schnellerem Wachstum vereinen.
  8. Welche historische Bedeutung hatte die Steckrübe während des Ersten Weltkriegs?
    Die Steckrübe, auch Kohlrübe oder Erdkohlrabi genannt, erlangte während des Ersten Weltkriegs traurige Berühmtheit im sogenannten deutschen "Steckrübenwinter". In dieser Zeit waren alle Nahrungsmittel knapp und die Steckrübe galt als Notnahrung für die hungernde Bevölkerung. Diese negative Assoziation führte dazu, dass die Steckrübe lange Zeit verpönt war und einen schlechten Ruf hatte. Erst in den letzten Jahren erlangt das mild-süßlich schmeckende Wintergemüse wieder größere Beliebtheit. Dabei ist die Steckrübe eigentlich ein wertvolles Gemüse mit hohem Ertrag und geringen Bodenansprüchen, das sich hervorragend als Püree oder Zugabe zu Eintöpfen und Pfannengerichten verwenden lässt. Historische Sorten wie die Wilhelmsburger Kohlrübe mit intensiv gelb gefärbtem Fleisch gewinnen wieder an Bedeutung.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für Kreuzblütler und Asia-Salate kaufen?
    Hochwertiges Saatgut für Kreuzblütler und Asia-Salate erhält man bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine große Auswahl an Kohlsamen, Asia-Salaten und anderen Kreuzblütler-Sorten mit detaillierter Sortenbeschreibung und Anbauhinweisen. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Rucola-Arten, da sich unter diesem Namen zwei völlig verschiedene Pflanzen verbergen. Professionelle Saatguthändler informieren genau über die botanischen Unterschiede und helfen bei der richtigen Sortenwahl. Besonders für Asia-Salate-Mischungen und historische Sorten wie die Wilhelmsburger Steckrübe oder neue Züchtungen wie Flower Sprouts sollte man auf Fachhändler mit entsprechender Expertise setzen, die auch Beratung zu Aussaatzeiten und Anbautechniken bieten.
  10. Welche Faktoren sollte man beim Kauf von Kohlsamen und Gemüsesamen beachten?
    Beim Kauf von Kohlsamen und Gemüsesamen sollten verschiedene Qualitätskriterien beachtet werden. Zunächst ist die botanische Richtigkeit wichtig - besonders bei Rucola muss genau unterschieden werden zwischen Garten-Senfrauke und wildem Rucola. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de kennzeichnen ihre Sorten präzise und bieten detaillierte Informationen zu Eigenschaften, Aussaatzeiten und Anbauhinweisen. Die Keimfähigkeit und Frische des Saatguts sind entscheidend - hochwertige Anbieter garantieren entsprechende Standards. Auch die Sortenwahl spielt eine Rolle: Hybridsorte wie Flower Sprouts für besondere Eigenschaften oder historische Sorten für Liebhaber. Bei Asia-Salaten sollte auf Mischungen geachtet werden, die verschiedene Geschmacksrichtungen und Texturen kombinieren. Wichtig sind auch Informationen zu Resistenzen gegen Krankheiten wie die gefürchtete Kohlhernie sowie Hinweise zur optimalen Aussaatzeit für beste Ergebnisse.
  11. Wie beeinflusst die botanische Taxonomie der Brassicaceae die Züchtungsarbeit?
    Die botanische Taxonomie der Brassicaceae beeinflusst die Züchtungsarbeit erheblich, da Kreuzungen meist nur innerhalb verwandter Arten möglich sind. Die Gattung Brassica oleracea umfasst alle Kohlarten von Weißkohl bis Brokkoli, was Kreuzungen zwischen diesen ermöglicht - so entstanden innovative Sorten wie Flower Sprouts aus der Kreuzung von Grünkohl und Rosenkohl. Verschiedene Gattungen wie Brassica rapa (Rübsen) und Brassica napus (Raps) haben unterschiedliche Chromosomensätze, was die Züchtungsmöglichkeiten beeinflusst. Die taxonomische Verwandtschaft erklärt auch gemeinsame Eigenschaften wie Senfölglykoside und Anfälligkeit für Kohlhernie. Moderne Züchtungsarbeit nutzt diese verwandtschaftlichen Beziehungen gezielt, um gewünschte Eigenschaften wie Krankheitsresistenzen, Geschmack oder Lagerfähigkeit zu kombinieren. Die erfolgreiche Entwicklung der 00-Raps-Sorten zeigt, wie botanisches Verständnis revolutionäre Züchtungserfolge ermöglicht.
  12. Welche Rolle spielen Senfölglykoside im Pflanzenschutz und der Abwehr von Schädlingen?
    Senfölglykoside fungieren als natürliches Abwehrsystem der Kreuzblütler gegen Schädlinge und Pathogene. Diese schwefelhaltigen Verbindungen wirken antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend und schützen die Pflanzen vor verschiedenen Bedrohungen. Beim Zerkauen oder Verletzen der Pflanze werden die Senfölglykoside freigesetzt und entwickeln ihre abschreckende Wirkung gegen Fraßfeinde. Interessant ist jedoch, dass sich einige spezialisierte Schädlinge wie der Kohlweißling oder Erdflöhe genau an diese Stoffe angepasst haben und sie sogar als Wirtspflanzen-Signale nutzen. Die etwa 120 verschiedenen Senfölglykoside in den Kreuzblütlern stellen ein komplexes Verteidigungssystem dar. In der biologischen Schädlingsbekämpfung werden diese Eigenschaften genutzt, etwa bei Zwischenfruchtanbau oder Gründüngung, wo bestimmte Kreuzblütler bodenreinigende Wirkung entfalten können.
  13. Wie wirken sich Agronomie und Fruchtfolge auf den Anbau von Kohlgewächsen aus?
    Fruchtfolge und Agronomie sind beim Anbau von Kohlgewächsen entscheidend, hauptsächlich wegen der gefürchteten Kohlhernie. Der Schleimpilz Plasmodiophora brassicae befällt alle Kreuzblütler und seine Dauersporen bleiben bis zu 20 Jahre im Boden infektiös. Daher dürfen frühestens alle drei Jahre Kreuzblütler wieder auf demselben Feld angebaut werden. Eine weite Fruchtfolge ist der beste Schutz. Zusätzlich muss konsequent alle Unkräuter entfernt werden, die zu den Kreuzblütlern gehören, wie Acker-Schmalwandblatt oder Hirtentäschel, da sie als Wirtspflanzen fungieren können. Ein gut gekalkter Boden hilft bei der Prävention. Positive Effekte zeigen sich bei der Kombination mit Leguminosen oder Gräsern in der Fruchtfolge. Die gemeinsamen Eigenschaften der Familie - von Nährstoffbedarf bis Krankheitsanfälligkeit - erfordern eine durchdachte ackerbauliche Planung.
  14. Welche ernährungsphysiologische Bedeutung haben verschiedene Kreuzblütler als Superfood?
    Kreuzblütler gelten zu Recht als Superfood aufgrund ihrer einzigartigen Senfölglykoside, die nur in dieser Pflanzenfamilie vorkommen. Besonders herausragend ist das Sulforaphan, das reichhaltig in Brokkoli und seinen Sprossen vorkommt. Zahlreiche Studien zeigen, dass die regelmäßige Aufnahme von Sulforaphan möglicherweise vor Krebs schützt. Die etwa 120 verschiedenen Senfölglykoside wirken antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend. Asia-Salate wie Pak Choi, Tatsoi und Mizuna sind reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Grünkohl enthält besonders viel Vitamin C, K und Beta-Carotin. Radieschen und Rettich unterstützen die Verdauung. Die Vielfalt der Familie ermöglicht eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung. Wichtig ist, dass viele Senfölglykoside hitzeempfindlich sind - roher oder schonend gegarter Verzehr maximiert die gesundheitlichen Vorteile.
  15. Wie plant man eine optimale Fruchtfolge für Kreuzblütler im Gemüsegarten?
    Eine optimale Fruchtfolge für Kreuzblütler erfordert eine mindestens dreijährige Anbaupause zwischen den Kulturen, hauptsächlich wegen der Kohlhernie-Problematik. Der Schleimpilz befällt alle Familienmitglieder und seine Sporen bleiben 20 Jahre infektiös. Planen Sie daher vier Beetbereiche: Jahr 1 Kreuzblütler, Jahr 2-4 andere Kulturen. Ideal sind Leguminosen (Bohnen, Erbsen) als Nachkultur für Stickstoffanreicherung, gefolgt von Starkzehrern wie Tomaten oder Kürbis, dann Mittelzehrer wie Möhren. Zwischen den Kreuzblütler-Jahren alle kreuzblütigen Unkräuter wie Hirtentäschel konsequent entfernen. Ein gut gekalkter Boden (pH 6,5-7,0) beugt Kohlhernie vor. Asia-Salate können als schnelle Zwischenkulturen zwischen anderen Gemüsearten genutzt werden, zählen aber zur Anbaupause. Dokumentieren Sie die Fruchtfolge genau, da die Familie so vielfältig ist, dass man leicht übersieht, dass Radieschen und Brokkoli zur selben Familie gehören.
  16. Welche Mischkultur-Strategien eignen sich besonders gut für den Anbau von Kohlpflanzen?
    Bewährte Mischkultur-Partner für Kohlpflanzen sind Sellerie, Zwiebeln, Lauch und Dill, die mit ihren intensiven Düften Kohlschädlinge wie Kohlweißling fernhalten. Tomaten, Salate und Spinat nutzen den Raum zwischen langsam wachsenden Kohlarten optimal aus. Bohnen und Erbsen reichern als Leguminosen den Boden mit Stickstoff an, den Kohlpflanzen als Starkzehrer benötigen. Tagetes und Ringelblumen locken Nützlinge an und können Bodenschädlinge reduzieren. Vermeiden sollte man andere Kreuzblütler in der Nachbarschaft wegen der gemeinsamen Anfälligkeit für Kohlhernie und ähnliche Schädlinge. Kräuter wie Thymian, Oregano und Salbei können ebenfalls schützende Wirkung entfalten. Bei Asia-Salaten eignen sich schnellwüchsige Partner wie Radieschen - wobei beide zur Familie gehören und entsprechend in der Fruchtfolge berücksichtigt werden müssen. Wichtig ist ausreichend Platz, da viele Kohlarten große Blattrosetten entwickeln.
  17. Ist es ein Mythos, dass alle Kreuzblütler schwer verdaulich sind?
    Es ist tatsächlich ein weit verbreiteter Mythos, dass alle Kreuzblütler schwer verdaulich sind. Die Verdaulichkeit variiert stark zwischen den verschiedenen Arten und Zubereitungsarten. Während Kohlarten wie Weißkohl oder Wirsing bei empfindlichen Personen Blähungen verursachen können, sind andere Familienmitglieder wie Radieschen, Rucola oder Asia-Salate meist gut bekömmlich. Die Senfölglykoside, die für den charakteristischen Geschmack sorgen, sind nicht grundsätzlich schwer verdaulich - im Gegenteil, sie haben sogar positive gesundheitliche Wirkungen. Entscheidend ist die Zubereitung: längeres Kochen, Fermentieren (Sauerkraut) oder das Hinzufügen von Kümmel, Fenchel oder anderen Gewürzen kann die Verträglichkeit deutlich verbessern. Junge, zarte Blätter von Asia-Salaten oder Brokkoli sind meist besser verträglich als ältere, faserige Pflanzenteile. Individual Toleranz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
  18. Welche regionalen Besonderheiten gibt es beim Anbau von Brassica-Arten in Deutschland?
    In Deutschland gibt es verschiedene regionale Besonderheiten beim Anbau von Brassica-Arten. Norddeutschland ist traditionell Grünkohl-Land, wo der "Oldenburger Palmenraps" und andere regionale Sorten kultiviert werden. Das maritime Klima begünstigt den Winteranbau. Bayern und Baden-Württemberg haben eine lange Tradition im Weißkohl- und Sauerkraut-Anbau, mit regionalen Sorten wie dem "Filderkraut". Die sandigen Böden Brandenburgs eignen sich besonders für Mairüben und Rettich. Teltower Rübchen sind eine historische Berliner Spezialität, die nur in dieser Region ihr charakteristisches Aroma entwickelt. Der Spreewald ist bekannt für Meerrettich-Anbau. In höheren Lagen werden bevorzugt kältetolerante Asia-Salate angebaut, die auch bei niedrigen Temperaturen gedeihen. Raps wird hauptsächlich in den fruchtbaren Ebenen Norddeutschlands und Ostdeutschlands kultiviert. Klimawandel ermöglicht mittlerweile auch den Anbau wärmebedürftigerer Sorten in traditionell kühleren Regionen.
  19. Wie unterscheiden sich Kohlgewächse von anderen Pflanzenfamilien in der Systematik?
    Kohlgewächse (Brassicaceae) unterscheiden sich systematisch klar von anderen Pflanzenfamilien durch charakteristische Merkmale. Der kreuzförmige, 4-zählige Blütenaufbau mit sechs Staubblättern ist ein Alleinstellungsmerkmal. Die Fruchtbildung in charakteristischen Schoten und Schötchen unterscheidet sie von Doldenblütlern oder Korbblütlern. Einzigartig sind die Senfölglykoside - etwa 120 verschiedene schwefelhaltige Verbindungen, die nur in Kreuzblütlern vorkommen und für den typischen scharfen Geschmack sorgen. Die wechselständigen Blätter ohne Nebenblätter unterscheiden sie von Rosengewächsen. Systematisch gehören sie zu den Eurosiden II innerhalb der Bedecktsamer. Ihre 18 Gattungen zeigen trotz großer Vielfalt gemeinsame Grundmerkmale. Während andere Familien wie Solanaceae (Nachtschatten) Alkaloide oder Apiaceae (Doldenblütler) ätherische Öle als charakteristische Inhaltsstoffe haben, sind es bei Brassicaceae die Senfölglykoside, die sie eindeutig identifizierbar machen.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Kreuzblütengewächsen und Senfgewächsen?
    Kreuzblütengewächse und Senfgewächse bezeichnen dieselbe Pflanzenfamilie - es handelt sich um synonyme Begriffe für die Brassicaceae. Der Name "Kreuzblütengewächse" bezieht sich auf den charakteristischen kreuzförmigen Blütenaufbau mit vier Kronblättern, der alle Familienmitglieder auszeichnet. Die Bezeichnung "Senfgewächse" leitet sich von den typischen Senfölglykosiden ab, die in allen Arten dieser Familie vorkommen und für den charakteristischen scharfen, senfartigen Geschmack verantwortlich sind. Historisch wurde auch der Name "Crucifereae" verwendet, der ebenfalls auf die kreuzförmigen Blüten anspielt. In der modernen Botanik ist "Brassicaceae" die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung. Umgangssprachlich werden oft verschiedene Namen verwendet: Kohlgewächse (wegen der vielen Kohlarten), Kreuzblütler oder eben Senfgewächse. Alle diese Begriffe meinen jedoch die gleiche, etwa 3000-4000 Arten umfassende Pflanzenfamilie mit ihren charakteristischen Merkmalen und Inhaltsstoffen.
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