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Was sind Lippenblütler und wodurch zeichnet sich diese Pflanzenfamilie aus?
Lippenblütler (Lamiaceae) sind eine vielgestaltige Pflanzenfamilie mit über 700 Arten weltweit, die in allen Klimazonen vertreten ist. Ihren Namen verdanken sie ihrer charakteristischen Blütenform, bei der die Kronblätter zu einer ober- und unterlippenähnlichen Struktur verwachsen sind. Typische Merkmale sind die vierkantige, hohle Sprossachse und die meist gegenständig angeordneten Laubblätter. Die zwittrigen Blüten haben fünf zu einer Röhre verwachsene Kelchblätter und eine zweilippige Blütenkrone - meist zwei Kronblätter zur Oberlippe, drei zur Unterlippe verwachsen. Charakteristisch sind auch die vier vollständig ausgebildeten Staubblätter (von ursprünglich fünf) mit zwei langen und zwei kurzen. Die Familie zeichnet sich durch den Reichtum an ätherischen Ölen wie Kampher, Thujon und Pulegon aus, wodurch viele Arten herrlich aromatisch duften. Zu den bekanntesten Vertretern gehören Thymian, Rosmarin, Salbei, Oregano, Basilikum und Lavendel.
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Welche Gewürzkräuter gehören zur Familie der Lippenblütler?
Zur Familie der Lippenblütler gehören viele der beliebtesten Gewürzkräuter der Welt. Die wichtigsten Vertreter sind Thymian, Rosmarin, Salbei, Oregano, Basilikum und Lavendel - allesamt hochgeschätzte aromatische Pflanzen. Oregano ist ein klassisches italienisches Gewürzkraut für Pizza, Pasta und Saucen. Basilikum passt perfekt zu frischen Tomaten und ist unverzichtbar für Pesto. Weitere bedeutende Gewürzkräuter aus dieser Familie sind verschiedene Minzarten wie Pfefferminze, die sowohl als Teekraut als auch in orientalischen Gerichten verwendet wird. Thymian und Rosmarin sind mediterrane Klassiker, die Fleischgerichten ihr charakteristisches Aroma verleihen. Salbei wird traditionell zu deftigen Gerichten gereicht. Selbst weniger bekannte Arten wie die wildwachsende Taubnessel gehören zu den Lippenblütlern und sind als schmackhafte Wildkräuter nutzbar. Diese Vielfalt macht die Familie der Lamiaceae zu einer der wichtigsten Gewürzkrautfamilien überhaupt.
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Wie erkennt man die typische Blütenform der Lippenblütler?
Die typische Blütenform der Lippenblütler ist unverwechselbar und namensgebend für die Familie. Die Blüten haben einen ganz besonderen, charakteristischen Aufbau: Fünf Kelchblätter sind zu einer Röhre verwachsen, aus der die markante Blütenkrone herausragt. Diese Krone erinnert in ihrer Gestalt an eine Ober- und Unterlippe - daher der Name "Lippenblütler". Typischerweise sind zwei Kronblätter zu einer Oberlippe verwachsen, während drei Kronblätter die größere Unterlippe bilden. Diese zweilippige Form ist das eindeutigste Erkennungsmerkmal. Von den ursprünglich fünf Staubblättern werden nur vier vollständig ausgebildet, wobei charakteristischerweise zwei lange und zwei kurze Staubblätter zu erkennen sind. Die meist zwittrigen Blüten sind oft in Scheinquirlen oder Ähren angeordnet und sehr nektarreich. Diese spezielle Blütenarchitektur macht Lippenblütler auch für Laien leicht identifizierbar - egal ob bei Basilikum, Thymian oder Lavendel.
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Warum sind Lippenblütler bei Insekten so beliebt?
Lippenblütler sind bei Insekten außerordentlich beliebt, was auf eine perfekte Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen ist. Die auffällige Lippenform ihrer Blüten dient als ideale Landeplattform für Bestäuberinsekten. Die nektarreichen Blüten bieten reichlich Nahrung, während die charakteristische Blütenarchitektur den Zugang zum Nektar optimal reguliert. Besonders attraktiv ist der herrlich aromatische Duft, den die meisten Lippenblütler verströmen. Dieser entsteht durch verschiedene ätherische Öle wie Kampher, Thujon und Pulegon, die als natürliche Lockstoff fungieren. Viele Arten locken sogar hoch spezialisierte Bestäuber an, die perfekt an die jeweilige Blütenform angepasst sind. Die lange Blütezeit vieler Lippenblütler sorgt für eine kontinuierliche Nahrungsquelle über Monate hinweg. Katzenminze beispielsweise wird zur Blütezeit intensiv von Bestäuberinsekten angeflogen. Diese enge Koevolution zwischen Lippenblütlern und Insekten macht sie zu wertvollen Bausteinen im Ökosystem und zu idealen Pflanzen für bienenfreundliche Gärten.
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Welche ätherischen Öle kommen in Lippenblütlern vor?
In Lippenblütlern kommt eine beeindruckende Vielfalt ätherischer Öle vor, die für den charakteristischen aromatischen Duft verantwortlich sind. Zu den wichtigsten Verbindungen gehören Kampher, Thujon und Pulegon, die in verschiedenen Konzentrationen und Kombinationen auftreten. Diese ätherischen Öle sind in speziellen Drüsenzellen gespeichert und werden bei Berührung oder Sonneneinstrahlung freigesetzt. Menthol ist typisch für Pfefferminze und andere Minzarten, während Linalool dem Lavendel sein beruhigendes Aroma verleiht. Cineol findet sich häufig in Rosmarin und verleiht ihm seine charakteristische Note. Thymol und Carvacrol sind die Hauptkomponenten in Thymian und Oregano und sorgen für deren würzig-aromatischen Duft. Geraniol kommt in verschiedenen Arten vor und trägt zu blumigen Duftnoten bei. Diese ätherischen Öle haben nicht nur olfaktische Bedeutung, sondern auch biologische Funktionen: Sie locken Bestäuber an, schützen vor Schädlingen und haben oft antimikrobielle Eigenschaften, weshalb viele Lippenblütler traditionell als Heilpflanzen geschätzt werden.
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Worin unterscheiden sich Lippenblütler von anderen Pflanzenfamilien?
Lippenblütler unterscheiden sich durch mehrere eindeutige Merkmale von anderen Pflanzenfamilien. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal ist die charakteristische zweilippige Blütenform, bei der die Kronblätter zu einer ober- und unterlippenartigen Struktur verwachsen sind - diese Blütenarchitektur ist bei anderen Familien nicht zu finden. Die vierkantige, hohle Sprossachse ist ein weiteres typisches Merkmal, das bei den meisten anderen Pflanzenfamilien nicht auftritt. Die Blattstellung ist meist gegenständig, während viele andere Familien wechselständige Blätter haben. Besonders charakteristisch ist auch das Staubblatt-Arrangement: Von ursprünglich fünf Staubblättern sind nur vier vollständig entwickelt, typischerweise zwei lange und zwei kurze. Der außergewöhnliche Reichtum an ätherischen Ölen und der damit verbundene intensive Duft unterscheidet Lippenblütler deutlich von anderen Pflanzenfamilien. Die Früchte sind meist in vier einsamige Teilfrüchte (Klausen) gegliedert. Diese Merkmalskombination macht die Lamiaceae zu einer der am leichtesten erkennbaren Pflanzenfamilien und erklärt ihre systematische Einordnung als eigenständige große Familie.
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Was unterscheidet Aromapflanzen von anderen Duftpflanzen?
Aromapflanzen unterscheiden sich von anderen Duftpflanzen hauptsächlich durch die Art, Konzentration und Nutzung ihrer Duftstoffe. Echte Aromapflanzen, zu denen viele Lippenblütler gehören, produzieren komplexe ätherische Ölverbindungen in hoher Konzentration, die nicht nur duften, sondern auch geschmacklich nutzbar sind. Diese Öle wie Kampher, Thujon oder Menthol haben meist mehrfache Funktionen: Sie dienen als Lockstoff für Bestäuber, als Schutz vor Schädlingen und sind für den Menschen kulinarisch oder therapeutisch wertvoll. Andere Duftpflanzen mögen zwar angenehm riechen, aber ihre Duftstoffe sind oft nicht essbar oder haben keine weitere praktische Bedeutung. Aromapflanzen zeichnen sich durch die Vielseitigkeit ihrer Verwendung aus - sie dienen gleichzeitig als Gewürz, Heilpflanze und Duftspender. Ihre ätherischen Öle sind meist hitze- und trocknungsbeständig, wodurch sie ihren aromatischen Charakter auch nach der Verarbeitung behalten. Die meisten Lippenblütler wie Thymian, Rosmarin oder Basilikum sind klassische Aromapflanzen, die alle drei Funktionen - Duft, Geschmack und Heilwirkung - perfekt vereinen.
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Wie viele Arten umfasst die Familie der Lippenblütler weltweit?
Die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) umfasst weltweit über 700 Arten und gehört damit zu den artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt. Diese beeindruckende Vielfalt spiegelt sich in der globalen Verbreitung wider - Lippenblütler sind in allen Klimazonen vertreten, von mediterranen Regionen bis hin zu gemäßigten und subtropischen Gebieten. Die große Artenzahl erklärt sich durch die erfolgreiche evolutionäre Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen und ökologische Nischen. Von kleinen, kriechenden Bodendeckern bis hin zu großen, verholzenden Sträuchern ist die morphologische Vielfalt enorm. In Mitteleuropa finden sich vorwiegend krautige Pflanzen, während in anderen Klimazonen auch verholzende Arten vorkommen. Diese Diversität macht die Lamiaceae zu einer der botanisch interessantesten und wirtschaftlich wichtigsten Pflanzenfamilien. Viele der Arten haben sich als Gewürz-, Heil- oder Zierpflanzen etabliert und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die kontinuierliche botanische Forschung entdeckt regelmäßig neue Arten, sodass die tatsächliche Artenzahl noch höher liegen könnte.
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Wo kann man hochwertige Lippenblütler-Samen online kaufen?
Hochwertige Lippenblütler-Samen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die sich auf Qualitätssaatgut spezialisiert haben. Solche etablierten Anbieter führen eine breite Auswahl an Gewürzkräuter-Samen von Basilikum über Oregano bis hin zu spezielleren Arten wie Katzenminze oder Knollenziest. Beim Online-Kauf sollten Sie auf frisches, keimfähiges Saatgut achten - seriöse Händler geben Mindesthaltbarkeitsdaten und Keimraten an. Samen.de und ähnliche Fachgeschäfte bieten oft auch Sortentipps und detaillierte Anbauanleitungen, was besonders für Gartenneulinge wertvoll ist. Achten Sie auf Anbieter, die ihre Samen sachgerecht lagern und schnell versenden. Viele Lippenblütler wie Pfefferminze oder Basilikum können Sie bereits ab Februar/März vorziehen. Qualitätshändler führen meist auch Zubehör wie geeignete Anzuchterde oder Aussaatschalen. Der Vorteil spezialisierter Online-Shops liegt in der Fachberatung und der großen Sortenvielfalt - oft finden Sie dort auch seltene Varietäten, die im normalen Gartenhandel nicht verfügbar sind.
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Welche Kriterien sollten beim Kauf von Gewürzkräuter-Samen beachtet werden?
Beim Kauf von Gewürzkräuter-Samen sollten Sie zunächst auf die Keimfähigkeit achten - seriöse Anbieter wie samen.de geben Mindesthaltbarkeitsdaten und Keimraten in Prozent an. Frisches Saatgut ist entscheidend für den Anbauerfolg. Achten Sie auf die botanisch korrekte Bezeichnung der Arten, da es bei Kräutern oft verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt. Die Herkunft und Qualität des Saatguts spielen eine wichtige Rolle - bevorzugen Sie Anbieter, die ihre Samen unter kontrollierten Bedingungen lagern und schnell versenden. Prüfen Sie, ob Anbauhinweise beiliegen, da verschiedene Lippenblütler unterschiedliche Ansprüche haben. Basilikum benötigt beispielsweise Wärme, während Thymian auch kühlere Temperaturen verträgt. Bio-Qualität ist empfehlenswert, wenn Sie die Kräuter später verzehren möchten. Die Packungsgröße sollte zu Ihrem Bedarf passen - Kräutersamen bleiben meist mehrere Jahre keimfähig. Etablierte Gartenfachhändler bieten oft auch Multipillen oder pelliertes Saatgut an, was die Aussaat deutlich erleichtert. Lesen Sie Kundenbewertungen und achten Sie auf kompetente Beratung bei Fragen.
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Welche botanischen Merkmale machen die Lippenblütengewächse so besonders?
Die Lippenblütengewächse zeichnen sich durch eine einzigartige Kombination botanischer Merkmale aus, die sie unverwechselbar macht. Das namensgebende Merkmal ist die zweilippige Blütenkrone, bei der die Kronblätter zu einer charakteristischen Ober- und Unterlippe verwachsen sind - eine Blütenarchitektur, die hochspezialisierte Bestäubungsstrategien ermöglicht. Die vierkantige, hohle Sprossachse ist ein weiteres diagnostisches Merkmal, das bei kaum einer anderen Pflanzenfamilie so konsequent auftritt. Besonders bemerkenswert ist das Staubblatt-System: Von ursprünglich fünf Staubblättern entwickeln sich nur vier vollständig, typischerweise in der charakteristischen Anordnung von zwei langen und zwei kurzen. Die meist gegenständige Blattstellung und die häufig ungefiederten, einfachen Laubblätter mit gekerbten oder gezahnten Rändern sind weitere typische Eigenschaften. Der außergewöhnliche Reichtum an ätherischen Ölen in spezialisierten Drüsenzellen macht sie zu einer der aromatischsten Pflanzenfamilien. Diese Merkmalskombination ermöglicht eine sichere Identifikation und erklärt den evolutionären Erfolg der Familie mit über 700 Arten weltweit.
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Wie hängt die Taxonomie der Lamiaceae mit ihrer praktischen Nutzung zusammen?
Die Taxonomie der Lamiaceae hängt eng mit ihrer praktischen Nutzung zusammen, da die botanischen Merkmale direkt die Eigenschaften bestimmen, die Menschen seit Jahrhunderten schätzen. Die charakteristische Produktion ätherischer Öle, die taxonomisch zur Familie gehört, macht fast alle Lamiaceae zu potentiellen Gewürz-, Heil- oder Aromapflanzen. Die spezialisierten Drüsenzellen, die Kampher, Thujon, Menthol und andere Verbindungen produzieren, sind ein Familienmerkmal, das die praktische Verwendbarkeit bestimmt. Die zweilippige Blütenform, die taxonomisch definierend ist, macht sie gleichzeitig zu wertvollen Bienenweiden und attraktiven Gartenpflanzen. Innerhalb der Familie korrelieren taxonomische Untergliederungen oft mit Nutzungsarten: Minze-Verwandte (Mentha) sind primär Teekräuter, Oregano-Verwandte (Origanum) sind Gewürzkräuter, während Salbei-Arten (Salvia) traditionell als Heilpflanzen gelten. Die vierkantige Sprossachse und gegenständige Blätter sind nicht nur Bestimmungsmerkmale, sondern auch Hinweise auf die typische Wuchsform, die den Anbau und die Ernte beeinflusst. Diese enge Verbindung zwischen botanischer Systematik und praktischer Nutzung macht die Lamiaceae zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten Pflanzenfamilien.
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Warum sind Minzgewächse ökologisch wertvoll für Bestäuberinsekten?
Minzgewächse sind ökologisch außerordentlich wertvoll für Bestäuberinsekten, da sie eine nahezu perfekte Kombination aus Nahrungsangebot und Blütenarchitektur bieten. Ihre nektarreichen Blüten produzieren kontinuierlich hochwertige Nahrung über lange Blühperioden - viele Arten blühen von Juni bis in den Herbst hinein. Die charakteristische Lippenform der Blüten fungiert als ideale Landeplattform und ermöglicht Insekten einen optimalen Zugang zum Nektar. Die intensiven ätherischen Öle wie Menthol, Linalool oder Thymol wirken als natürliche Lockstoffe und sind für Insekten bereits aus großer Entfernung wahrnehmbar. Besonders wertvoll ist, dass verschiedene Arten unterschiedliche Bestäubergruppen ansprechen: Während Lavendel vor allem Hummeln und Schmetterlinge anzieht, werden Katzenminze und andere Arten auch von spezialisierten Wildbienen besucht. Die dichte Blütenstandsbildung sorgt für einen 'Tankstellen-Effekt' - Insekten können mit einem Besuch große Mengen Nektar sammeln. Viele Minzgewächse sind mehrjährig und bilden mit der Zeit größere Bestände, was ihre ökologische Bedeutung als Nahrungshabitat weiter verstärkt und sie zu unverzichtbaren Elementen bienenfreundlicher Gärten macht.
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Welche Rolle spielen Lippenblütler in der traditionellen Heilkunde?
Lippenblütler spielen seit Jahrtausenden eine zentrale Rolle in der traditionellen Heilkunde weltweit. Ihre hohe Konzentration an ätherischen Ölen wie Kampher, Thujon und Menthol verleiht ihnen vielfältige therapeutische Eigenschaften. Pfefferminze wird traditionell bei Verdauungsbeschwerden und Erkältungen eingesetzt, während Thymian und Oregano für ihre antimikrobiellen Eigenschaften geschätzt werden. Salbei ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt und wird bei Halsschmerzen und Entzündungen verwendet. Lavendel hat beruhigende Eigenschaften und wird in der Aromatherapie eingesetzt. Rosmarin soll die Durchblutung fördern und das Gedächtnis stärken. Die ätherischen Öle wirken oft antiseptisch, entzündungshemmend und krampflösend. In der Volksmedizin verschiedener Kulturen werden Lippenblütler als Tees, Tinkturen, Salben oder Inhalationen verwendet. Moderne wissenschaftliche Studien bestätigen viele traditionelle Anwendungen und erforschen die Wirkmechanismen der bioaktiven Verbindungen. Heute finden sich Extrakte von Lippenblütlern in zahlreichen Arzneimitteln, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln. Die Familie vereint somit traditionelles Heilwissen mit moderner Phytotherapie.
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Wie werden Kräuterpflanzen der Familie Lamiaceae richtig angebaut?
Kräuterpflanzen der Familie Lamiaceae haben meist ähnliche Anbauansprüche und sind relativ pflegeleicht. Die meisten bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit gut durchlässigen Böden - Staunässe vertragen sie schlecht. Mediterrane Arten wie Rosmarin, Thymian und Oregano benötigen besonders durchlässige, eher nährstoffarme Böden und kommen mit Trockenheit gut zurecht. Basilikum hingegen benötigt mehr Feuchtigkeit und Wärme. Der Anbau beginnt meist mit der Aussaat ab Februar/März auf der Fensterbank oder ab April/Mai direkt im Freiland. Die Keimung erfolgt bei den meisten Arten bei 18-20°C innerhalb von 1-2 Wochen. Wichtig ist ein Pflanzabstand von 20-30 cm, da viele Arten stark wachsen. Regelmäßiges Ernten fördert den Neuaustrieb und verhindert zu frühe Blüte. Die meisten Lamiaceae sind mehrjährig, wobei frostempfindliche Arten wie Basilikum als einjährige Kulturen behandelt werden. Minze-Arten 'wandern' durch unterirdische Ausläufer und sollten in Pflanzgefäße gesetzt oder durch Rhizomsperren begrenzt werden. Eine leichte Düngung im Frühjahr reicht meist aus.
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Welche Pflegetipps gibt es für einen erfolgreichen Kräutergarten mit Lippenblütlern?
Für einen erfolgreichen Kräutergarten mit Lippenblütlern sind einige bewährte Pflegetipps entscheidend. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden - die meisten Arten vertragen keine Staunässe. Mediterrane Lippenblütler wie Rosmarin und Thymian bevorzugen magere, kalkhaltige Böden und benötigen nur sparsame Wassergaben. Basilikum hingegen braucht mehr Feuchtigkeit und sollte regelmäßig gegossen werden. Regelmäßiges Ernten ist der wichtigste Pflegetipp: Schneiden Sie die Triebe regelmäßig zurück, um buschiges Wachstum zu fördern und die Blütenbildung hinauszuzögern. Bei Minze-Arten sollten Sie Wurzelsperren verwenden, da sie sich sonst unkontrolliert ausbreiten. Düngen Sie sparsam - zu viel Stickstoff reduziert den Gehalt an ätherischen Ölen. Im Herbst können Sie robuste Arten wie Oregano und Thymian zurückschneiden, frostempfindliche wie Basilikum sollten vor dem ersten Frost geerntet werden. Mehrjährige Arten profitieren von einer dünnen Mulchschicht im Winter. Achten Sie auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen für gute Luftzirkulation, um Pilzkrankheiten zu vermeiden.
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Stimmt es, dass alle Lippenblütler essbar sind?
Nein, es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass alle Lippenblütler essbar sind. Obwohl die Familie viele bekannte Gewürz- und Heilkräuter umfasst, gibt es durchaus Arten, die nicht für den Verzehr geeignet sind oder sogar toxische Verbindungen enthalten. Bekannte essbare Vertreter sind natürlich Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei und verschiedene Minzarten. Auch weniger bekannte Arten wie Taubnesseln sind essbar und nahrhaft. Jedoch enthalten manche Lippenblütler hohe Konzentrationen bestimmter ätherischer Öle wie Thujon, die in größeren Mengen problematisch sein können. Einige Ziersorten oder Wildformen können Bitterstoffe oder andere Verbindungen enthalten, die den Geschmack ungenießbar machen. Grundsätzlich sollten Sie nur Lippenblütler verzehren, die Sie sicher identifizieren können und die als Lebensmittel bekannt sind. Bei unbekannten Arten ist Vorsicht geboten. Die meisten kultivierten Gewürzkräuter aus der Familie sind jedoch unbedenklich und werden seit Jahrhunderten in der Küche verwendet. Im Zweifelsfall sollten Sie sich an bewährte Arten halten oder fachlichen Rat einholen.
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In welchen Klimazonen gedeihen Lippenblütler am besten?
Lippenblütler gedeihen in nahezu allen Klimazonen der Welt, wobei sie besonders in mediterranen und gemäßigten Regionen ihre größte Vielfalt entfalten. Viele der bekanntesten Arten stammen aus dem Mittelmeerraum und bevorzugen warme, trockene Sommer mit milden Wintern. Arten wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Lavendel sind perfekt an dieses Klima angepasst und entwickeln dort ihre intensivsten Aromen. In gemäßigten Klimazonen wie Mitteleuropa wachsen ebenfalls viele Lippenblütler erfolgreich, benötigen aber teilweise Winterschutz. Minzarten bevorzugen eher feuchte Standorte und gedeihen auch in kühleren Regionen gut. Basilikum stammt aus tropischen Gebieten und benötigt Wärme - in Mitteleuropa wird er meist als einjährige Kultur behandelt. Die Familie zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit: Während mediterrane Arten Trockenheit und Hitze vertragen, haben sich andere an feuchtere oder kühlere Bedingungen angepasst. Generell bevorzugen die meisten Lippenblütler sonnige Standorte mit guter Drainage. Die große Artenzahl von über 700 Arten weltweit spiegelt diese klimatische Vielseitigkeit wider.
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Was unterscheidet Labiatae von anderen aromatischen Pflanzenfamilien?
Labiatae (der alte Name für Lamiaceae) unterscheiden sich von anderen aromatischen Pflanzenfamilien durch ihre einzigartige Kombination morphologischer und chemischer Merkmale. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal ist die charakteristische zweilippige Blütenform, die bei anderen duftenden Familien wie Apiaceae (Doldenblütler) oder Asteraceae (Korbblütler) nicht vorkommt. Die vierkantige, hohle Sprossachse ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal - andere aromatische Familien haben meist runde Stängel. Chemisch unterscheiden sich Labiatae durch ihre spezifische Palette ätherischer Öle: Während Doldenblütler oft Cumarine und Furocumarine enthalten, produzieren Lippenblütler vorwiegend Monoterpene wie Menthol, Linalool oder Thymol. Diese Öle sind in spezialisierten Drüsenzellen gespeichert, die bei Berührung platzen - ein Mechanismus, der bei anderen aromatischen Familien seltener ist. Die gegenständige Blattstellung und das charakteristische Staubblatt-System (vier von fünf entwickelt) sind weitere Unterscheidungsmerkmale. Ökologisch locken Labiatae durch ihre Blütenarchitektur oft andere Bestäuber an als andere aromatische Familien. Diese Merkmalskombination macht sie zu einer der am leichtesten erkennbaren duftenden Pflanzenfamilien.
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Wie unterscheiden sich Teekräuter von Küchenkräutern innerhalb der Lippenblütler?
Innerhalb der Lippenblütler gibt es fließende Übergänge zwischen Tee- und Küchenkräutern, wobei sich beide Gruppen hauptsächlich durch Geschmacksprofil, Ölzusammensetzung und traditionelle Verwendung unterscheiden. Teekräuter wie Pfefferminze enthalten oft hohe Konzentrationen an Menthol und anderen Verbindungen, die in heißem Wasser gut löslich sind und angenehme, oft beruhigende Geschmäcker entwickeln. Sie haben meist mildere, weniger dominante Aromen, die auch in größeren Mengen genießbar bleiben. Küchenkräuter wie Oregano, Thymian oder Basilikum enthalten intensivere, würzigere ätherische Öle wie Thymol oder Carvacrol, die schon in kleinen Mengen Gerichte prägen. Ihr Aroma ist meist hitzebeständiger und entfaltet sich beim Kochen optimal. Viele Arten lassen sich jedoch für beide Zwecke nutzen: Salbei wird sowohl als Teekraut bei Halsschmerzen als auch als Küchengewürz verwendet. Die Grenze ist oft kulturell bedingt - in orientalischen Ländern wird Pfefferminze häufiger in Gerichten verwendet, während sie bei uns primär als Teekraut gilt. Die Konzentration der Wirkstoffe und die Verträglichkeit bestimmen letztendlich die hauptsächliche Verwendung.