Pflanzenfamilie Rosengewächse Rosaceae
Die Rosengewächse Rosaceae umfassen rund 3000 Arten. Darunter finden sich zahlreiche Nutz- und Zierpflanze. Allen voran natürlich die Rosen, von denen es mittlerweile über 30.000 verschiedene Sorten gibt. Aber auch wichtige Nutzpflanzen, vor allem Obstbäume und zahlreiche Zier- und Heilpflanzen gehören zur Pflanzenfamilie. Höchste Zeit, sich die vielgestaltige Pflanzenfamilie etwas genauer anzusehen.
Merkmale der Rosengewächse
Meist sind es Holzgewächse, seltener krautige Pflanzen mit fünfzähligen Blüten. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und einfach oder geteilt und immer mit Nebenblättern versehen. Typisch ist die große Anzahl an Staubblättern, ansonsten ist diese Pflanzenfamilie recht vielgestaltig, mit wenigen durchgehenden Merkmalen.
Die wichtigsten Arten der Rosengewächse
Zierpflanzen wie Prachtspieren, Stachelnüsschen und Heilpflanzen wie Mädesüß oder Frauenmantel gehören zu den Rosengewächsen. Daneben sind zahlreiche Sträucher und Bäume vertreten, die in freier Natur zu finden sind, oder in naturnahe Gärten gepflanzt werden. Felsenbirne, Zierquitte, Weißdorn, Zwergmispel und Eberesche sind nur ein paar Beispiele. Im Nutzgarten sind es vor allem die Obstbäume und Sträucher, die angebaut werden. Apfel, Birne, Quitte, Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Brombeere, Himbeere, Erdbeere und viele weitere gehören zu den Rosengewächsen.
Die Erdbeere – leuchtend rote Sommerfrüchte
Die Erdbeeren sind eine Gattung Fragaria innerhalb der Familie der Rosengewächse. Ein genauer Blick auf die Merkmale offenbart die Verwandtschaft. Die langstieligen Laubblätter sind wechselständig angeordnet und die Nebenblätter sind an der Basis des Blattstiels angewachsen. Die unscheinbaren Blüten sind mit fünf Kelchblättern und unzähligen Staubblättern ausgestattet. Aus dem Blütenboden wächst bei Reife eine saftige, fleischige Scheinbeere, an deren Außenseite die kleinen Samen (bot. Nüsse) gebildet werden.
So entstand die heutige Erdbeere
Schon in der Antike war die Erdbeere bekannt und im Mittelalter gab es nachweislich ganze Erdbeerfelder. Man kannte sogar Techniken, mit denen die Ernte verfrüht werden konnte. Die Größe der Früchte konnte allerdings nicht beeinflusst werden. Erst als im 18. Jahrhundert neue Erdbeerarten aus der neuen Welt nach Europa gebracht wurden, entstand durch zufällige Kreuzung mehrerer Sorten die heutige Erdbeere Fragaria x ananassa .
Von den heimischen Walderdbeeren Fragaria vesca unterscheiden sich die Zuchtformen vor allem in der Größe ihrer Früchte. Bald schon verdrängte die Fragaria x ananassa die heimische Walderdbeere aus der Kultur und ist heute weltweit als beliebtes Obst zu finden.
Erdbeeren aussäen oder pflanzen?
Wenn Sie Erdbeeren im Garten anbauen möchten, dann haben Sie die Wahl zwischen fertigen Pflanzen oder Saatgut. Wir stellen beide Möglichkeiten vor und klären auf, wann welche Methode sinnvoll ist.
Erdbeeren pflanzen – Fragaria x ananassa
Im Handel gibt es bereits fertige Erdbeerpflanzen zu kaufen. Das sind allesamt ausläuferbildende Arten. Über die Ausläufer werden Kindel gebildet, die eine genetisch exakte Kopie ihrer Mutterpflanze sind. Die kleinen Kindel wachsen schnell und können schon nach wenigen Wochen von der Mutterpflanze gelöst werden, sie tragen im nächsten Jahr bereits Früchte.
Sie haben die Wahl zwischen Grünpflanzen, die sie im Frühjahr in jeden Gartencenter kaufen können oder wurzelnackte Frigopflanzen. Die Frigopflanzen kommen zwar ohne Blätter daher, dafür können sie problemlos verschickt und gelagert werden. Ein weiterer Vorteil ist das kräftigere Wurzelwerk, die Frigopflanzen konnten bis zur Winterruhe im Boden bleiben und werden erst dann gerodet und bei -2 °C in den Winterschlaf geschickt.
Haben Sie Frigopflanzen erworben, müssen Sie nichts anderes tun, als die Wurzel im Garten einzupflanzen, nach ziemlich exakt neun Wochen kann die Ernte beginnen. Die Sorten der Kulturerdbeere Fragaria x ananassa sind meist nur als Frigopflanzen oder Grünpflanzen zu bekommen, eine Aussaat gestaltet sich als schwierig.
Sortentipp: Korona
Korona ist eine bewährte Sorte für den Hobbyanbau. Die Früchte reifen mittelfrüh und eignen sich zum Frischverzehr, lassen sich aber auch sehr gut einfrieren oder anderweitig verarbeiten, ohne an Aroma zu verlieren.
Sortentipp: Senga-Sengana
Senga-Sengana bringt besonders süße Früchte mit unverwechselbarem Aroma hervor. Der Ertrag ist hoch und setzt mittelfrüh ein. Die Pflanze ist robust gegenüber wichtigen Erdbeerkrankheiten und hat sich seit vielen Jahren im Hobbyanbau bewährt.
Sortentipp: Polka
Die Sorte Polka bringt dunkelrote, süß- säuerliche Früchte hervor, die besonders gut für Kuchen und Verarbeitung geeignet ist. Hervorzuheben ist die gute Lagerfähigkeit der Früchte und ihre gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Fäule und Druck. Die dunkelroten Früchte werden an langen Stielen gebildet und sind leicht zu pflücken.
Erdbeeren aussäen – Monatserdbeeren Fragaria vesca
Neben den großfrüchtigen Erdbeersorten gibt es noch die kleineren Monatserdbeeren. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der heimischen Walderdbeeren Fragaria vesca . Die meisten gezüchteten Sorten der Walderdbeere haben ihre Fähigkeit verloren Ausläufer zu bilden, deswegen müssen Sie zum Saatgut greifen, wenn Sie diese Sorten in ihrem Garten anbauen möchten.
Anders als die Kulturerdbeeren bilden Monatserdbeeren laufend neue Blüten und Früchte aus. So ernten Sie zwar kleinere Früchte, dafür sind sie oft besonders wohlschmeckend und reifen den ganzen Sommer über. Monatserdbeeren sind das perfekte Naschobst für Balkone, Kübel oder Kästen.
Sortentipp: Elan F1
Dieser Hybrid der Monatserdbeere bildet große und glänzende Früchte aus. Diese Sorte kann nur über Saatgut vermehrt werden. Bei 20 °C zeigen sich nach zwei bis drei Wochen die ersten Keimblätter. Bis Sie leckeres Obst naschen können, vergeht allerdings noch etwas Zeit, erst im nächsten Jahr tragen die ausgesäten Monatserdbeeren Früchte.
Sortentipp: Tresca
Tresca wächst besonders kompakt und eignet sich daher bestens für alle, die nur wenig Platz zur Verfügung haben. Die Früchte werden bis zu 3 cm groß und können laufend, bis in den Herbst hinein geerntet werden. In Ihren Garten können Sie die Sorte Tresca nur durch die Selbstaussaat bringen. Mit etwas Glück bringen die selbst gezogenen Mutterpflanzen wenige Ausläufer mit Kindeln hervor, die sie einpflanzen können.
Sortentipp: Bowlenzauber
Bowlenzauber ist eine hübsche Monatserdbeere mit vielen kleinen Früchten. Sie eignet sich vor allem als Bodendecker zwischen Gehölzen und bringt den ganzen Sommer über süße kleine Früchte mit einem feinen Walderdbeergeschmack hervor, die sich perfekt zum Naschen oder zur Dekoration von Speisen eignen.