pH-Wert in Pflanzerde: Fundament gesunder Pflanzen

Der pH-Wert: Schlüssel zum Erfolg im Garten

Meist unterschätzt, spielt der pH-Wert eine entscheidende Rolle für üppiges Pflanzenwachstum und reiche Ernten. Er beeinflusst nämlich, wie gut unsere grünen Freunde an die Nährstoffe im Boden herankommen.

Kernpunkte zum pH-Wert

  • Für die meisten Pflanzen liegt der Wohlfühlbereich zwischen 5,5 und 7,0
  • Steuert die Nährstoffaufnahme der Pflanzen
  • Regelmäßiges Überprüfen und Justieren lohnt sich

Was verbirgt sich hinter dem pH-Wert?

Der pH-Wert verrät uns, ob eine Lösung sauer, neutral oder basisch (alkalisch) ist. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen, wobei 7 als neutral gilt. Darunter wird's sauer, darüber basisch.

Im Gartenboden ist der pH-Wert ein echter Tausendsassa. Er bestimmt nicht nur, welche Nährstoffe zur Verfügung stehen, sondern beeinflusst auch die Bodenstruktur und das Kleinstleben im Erdreich. Die meisten unserer Gartenschätze mögen's leicht sauer bis neutral, also zwischen 5,5 und 7,0.

Die pH-Skala: Vom sauren Apfel bis zur seifigen Lauge

Die pH-Skala reicht von 0 (Batteriesäure-sauer) bis 14 (Rohrreiniger-basisch). Jeder Schritt auf dieser Skala bedeutet eine zehnfache Veränderung der Säure- oder Basenkonzentration. Ein pH-Wert von 6 ist also zehnmal saurer als 7 – klingt nach Mathe, ist aber wichtig für unsere Pflanzen.

Die meisten Gartenpflanzen fühlen sich zwischen 5,5 und 7,0 am wohlsten. Es gibt aber Ausnahmen:

  • Rhododendren und Heidelbeeren mögen's richtig sauer (pH 4,5-5,5)
  • Kohl und Spinat gedeihen prächtig in leicht alkalischer Umgebung (pH 7,0-7,5)
  • Rasen wächst am besten bei pH 6,0-7,0

Wie der pH-Wert das Nährstoff-Buffet beeinflusst

Der pH-Wert entscheidet darüber, welche Nährstoffe unsere Pflanzen vom Boden-Buffet nehmen können. Bei ungünstigen Werten bleiben manche Leckerbissen unerreichbar, obwohl sie eigentlich da wären.

Die Hauptgänge: Makronährstoffe

Makronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sind die Hauptspeisen für unsere Pflanzen. Ihre Verfügbarkeit hängt stark vom pH-Wert ab:

  • Stickstoff: Am besten verdaulich bei pH 6,0-8,0
  • Phosphor: Besonders schmackhaft bei pH 6,0-7,0
  • Kalium: Ziemlich unkompliziert, schmeckt über einen weiten pH-Bereich

Die Beilagen: Mikronährstoffe

Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink sind zwar nur die Petersilie auf dem Kartoffelbrei, aber genauso wichtig für ein gesundes Pflanzenwachstum:

  • Eisen: Mag's eher sauer
  • Mangan: Am besten bekömmlich bei pH unter 6,5
  • Zink: Schmeckt besonders gut bei pH 5,5-7,0

Wenn das Buffet geschlossen bleibt: Nährstoffblockaden

Bei extremen pH-Werten kann es passieren, dass unsere Pflanzen vor einem geschlossenen Nährstoff-Buffet stehen:

  • Zu sauer (pH < 5,5): Aluminium und Mangan können in giftigen Mengen freigesetzt werden
  • Zu basisch (pH > 7,5): Eisen, Mangan und Phosphor bleiben für die Pflanzen unerreichbar

In meinem eigenen Garten habe ich einmal beobachtet, wie meine Hortensien plötzlich gelbe Blätter bekamen. Eine pH-Messung zeigte, dass der Boden zu alkalisch geworden war. Nach vorsichtiger Zugabe von Rhododendrendünger erholten sich die Pflanzen schnell. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, wie wichtig regelmäßige pH-Kontrollen sind.

Um solche Nährstoffblockaden zu vermeiden, empfiehlt es sich, den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. So stellen wir sicher, dass unsere grünen Schützlinge stets Zugang zum vollen Nährstoff-Buffet haben.

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Was beeinflusst den pH-Wert im Gartenboden?

Der pH-Wert in unserem Gartenboden ist ein echtes Chamäleon - ständig in Bewegung und von vielen Faktoren beeinflusst. Einige davon haben wir als Gärtner in der Hand, andere wiederum sind Teil der natürlichen Gegebenheiten.

Mutter Natur mischt mit

Die Natur spielt beim pH-Wert eine große Rolle:

  • Gestein: Je nachdem, ob Kalkstein oder Granit die Basis bildet, tendiert der Boden eher zu basisch oder sauer.
  • Wetter: In Regionen, wo es oft regnet, neigt der Boden dazu, saurer zu werden. Der Regen wäscht basische Nährstoffe aus - quasi eine natürliche Bodendusche.
  • Pflanzenreste: Wenn Blätter und Co. verrotten, können sie den Boden ansäuern.

Der Mensch greift ein

Auch wir Gärtner mischen kräftig mit, manchmal ohne es zu merken:

  • Dünger: Viele Mineraldünger machen den Boden saurer. Zu viel vom Guten kann hier schnell nach hinten losgehen.
  • Gießwasser: Hartes Wasser macht den Boden basischer, weiches Wasser dagegen saurer. Das Gießen ist also nicht nur für den Durst der Pflanzen wichtig.
  • Verdichteter Boden: Wenn die Erde zu fest ist, kann sie versauern. Der Boden braucht Luft zum Atmen, genau wie wir.

Dem pH-Wert auf der Spur

Um zu wissen, was im Boden los ist, gibt es verschiedene Wege, den pH-Wert zu messen:

Wie misst man den pH-Wert?

  • pH-Teststreifen: Schnell und einfach, reicht für den Hobbygärtner meist völlig aus.
  • Elektronische pH-Meter: Genauer, aber auch teurer. Eher etwas für die Profis unter uns.
  • Farbindikatoren: Lustig anzusehen, wie sich die Farbe verändert. Fast wie ein kleines Chemie-Experiment im Garten.
  • Laboranalyse: Die Königsklasse der Messungen. Genau, aber auch aufwendig.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, regelmäßig mit Teststreifen zu prüfen und einmal im Jahr eine Laboranalyse machen zu lassen. So habe ich immer einen guten Überblick.

Wann sollte man messen?

Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist gar nicht so schwer:

  • Bevor neue Pflanzen einziehen
  • Wenn die Pflanzen komisch aussehen oder nicht richtig wachsen
  • Nach Regengüssen oder wenn man kräftig gedüngt hat
  • Mindestens einmal im Jahr, am besten im Frühling

Ich selbst messe alle zwei Monate während der Wachstumszeit. So kann ich schnell reagieren, wenn etwas nicht stimmt.

Den pH-Wert anpassen - aber richtig

Manchmal müssen wir dem Boden unter die Arme greifen, damit sich unsere Pflanzen wohlfühlen.

Wenn's zu sauer wird

Um den Boden weniger sauer zu machen, gibt's ein paar Tricks:

  • Kalk: Der Klassiker schlechthin. Wie viel man braucht, hängt vom Boden ab.
  • Holzasche: Ein Naturprodukt, das gleich noch Kalium mitbringt.
  • Dolomitmehl: Enthält Calcium und Magnesium - ein echtes Multitalent.

Am besten streut man den Kalk im Herbst aus. So hat er den Winter über Zeit, seine Wirkung zu entfalten.

Wenn's zu basisch ist

Um den Boden saurer zu machen, können wir Folgendes tun:

  • Schwefel: Wirkt langsam, aber gründlich.
  • Torf: Macht den Boden saurer und lockerer zugleich.
  • Nadelstreu: Perfekt für Pflanzen, die es richtig sauer mögen.
  • Eisensulfat: Wirkt schnell, aber Vorsicht: Weniger ist oft mehr.

Wichtig ist, dass wir behutsam vorgehen. Ich habe gelernt, dass es besser ist, in kleinen Schritten über mehrere Wochen den pH-Wert anzupassen und immer wieder zu messen. So vermeidet man böse Überraschungen.

Spezielle Pflanzengruppen und ihre pH-Vorlieben

Im Garten ist es wie in einer WG - jede Pflanze hat ihre eigenen Vorstellungen vom perfekten Zuhause. Der pH-Wert spielt dabei eine entscheidende Rolle. Manche mögen's sauer, andere basisch, und einige sind einfach nicht wählerisch.

Die Säure-Fans

Einige Pflanzen fühlen sich in sauren Böden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5 pudelwohl. Dazu gehören:

  • Rhododendron: Diese Prachtkerle lieben es richtig sauer. Nur dann zeigen sie ihr glänzendes Blattwerk und ihre überwältigende Blütenpracht.
  • Heidelbeeren: Für eine reiche Ernte brauchen sie einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5. In zu alkalischer Umgebung werden ihre Blätter gelb - ein Hilferuf wegen Eisenmangels.
  • Azaleen: Genau wie ihre Verwandten, die Rhododendren, bevorzugen sie saure Böden. Bei pH-Werten zwischen 4,5 und 6,0 zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite.

Um diesen Säureliebhabern ein gemütliches Heim zu bieten, kann man Torf, Nadelstreu oder spezielle Rhododendronerde in den Boden einarbeiten. Eine regelmäßige pH-Kontrolle ist ratsam, da sich die Bodenverhältnisse im Laufe der Zeit ändern können.

Die Kalk-Enthusiasten

Im Gegensatz dazu gibt es Pflanzen, die sich in alkalischen Böden mit einem pH-Wert über 7 am wohlsten fühlen:

  • Lavendel: Dieser duftende Halbstrauch liebt kalkhaltige Böden. Dort entfaltet er sein volles Aroma - ein Traum für Nase und Auge.
  • Kletterrosen: Viele Rosensorten bevorzugen leicht alkalische Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Dort können sie ihre volle Pracht entfalten.
  • Clematis: Diese beliebte Kletterpflanze mag es ebenfalls eher alkalisch. In solchen Böden rankt sie besonders freudig.

Für diese Kalkliebhaber kann man den Boden mit Kalk oder Muschelgrit anreichern, um den pH-Wert zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, dabei behutsam vorzugehen und nicht zu übereifrig zu sein.

Die Flexiblen

Glücklicherweise gibt es auch Pflanzen, die weniger pingelig sind und sich in einem breiteren pH-Spektrum wohlfühlen:

  • Tagetes: Diese farbenfrohen Sommerboten wachsen in Böden mit pH-Werten von 6,0 bis 7,5. Sie sind echte Allrounder im Garten.
  • Sonnenblumen: Diese Riesen sind erstaunlich anpassungsfähig und kommen mit pH-Werten von 6,0 bis 7,5 zurecht. Sie bringen Farbe und Leben in jeden Garten.
  • Ziergräser: Viele dieser grazilen Schönheiten sind relativ unempfindlich gegenüber dem pH-Wert. Sie gedeihen in leicht sauren bis neutralen Böden und setzen spannende Akzente.

Diese toleranten Pflanzen eignen sich hervorragend für Mischbeete oder als Vermittler zwischen Bereichen mit unterschiedlichen pH-Werten. Sie sind wie die diplomatischen Friedensstifter in der Pflanzenwelt.

Wenn der pH-Wert nicht stimmt

Ein unpassender pH-Wert kann unseren grünen Freunden ganz schön zusetzen. Es ist wichtig, die Warnsignale zu kennen, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Wachstumsprobleme

Wenn der pH-Wert nicht im optimalen Bereich liegt, können Pflanzen verschiedene Probleme zeigen:

  • Zwergenwuchs: Die Pflanzen bleiben kleiner als erwartet und wirken insgesamt schwächlich.
  • Blatt-Trouble: Die Blätter können sich verfärben, verformen oder vorzeitig abfallen. Ein trauriger Anblick!
  • Blüten-Streik: Die Pflanzen produzieren weniger oder kleinere Blüten als normal. Manchmal bleiben sie sogar ganz aus.

Diese Symptome können auftreten, wenn der pH-Wert zu weit vom Wohlfühlbereich der Pflanze entfernt ist. Es ist, als würden wir Menschen versuchen, in einer zu heißen oder zu kalten Umgebung zu leben - es funktioniert einfach nicht gut.

Nährstoff-Chaos

Der pH-Wert ist wie ein Türsteher für die Nährstoffe im Boden:

  • Eisenmangel: In zu alkalischen Böden können Pflanzen oft kein Eisen aufnehmen. Die Folge ist Chlorose - die Blätter werden gelb, als hätten sie Heimweh nach dem Frühling.
  • Phosphor-Knappheit: In stark sauren Böden wird Phosphor gebunden und steht den Pflanzen nicht zur Verfügung. Es ist, als würde man ihnen das Dessert vom Teller nehmen.
  • Aluminium-Vergiftung: In sehr sauren Böden kann Aluminium in einer für Pflanzen giftigen Form freigesetzt werden. Das ist so, als würde man versehentlich Spülmittel ins Trinkwasser geben.

Ein ausgewogener pH-Wert ist der Schlüssel zu einer ausgewogenen Ernährung für unsere grünen Mitbewohner.

Einladung für Krankheiten und Schädlinge

Pflanzen, die unter pH-Stress stehen, sind oft anfälliger für ungebetene Gäste:

  • Pilzpartys: Gestresste Pflanzen können leichter von Pilzen befallen werden, wie Mehltau oder Fusarium. Es ist, als würden sie ein "Willkommen"-Schild für diese unerwünschten Besucher aufhängen.
  • Bakterien-Boom: Ein geschwächtes Immunsystem macht die Pflanzen anfälliger für bakterielle Erkrankungen. Sie können sich nicht wehren, wenn die Mikroben anklopfen.
  • Schädlings-Schlaraffenland: Geschwächte Pflanzen ziehen oft mehr Schädlinge an. Diese spüren die verminderte Abwehrkraft und lassen sich zum Festmahl nieder.

Um diese Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf sanft anzupassen. Das kann durch Zugabe von Kalk (bei zu sauren Böden) oder Schwefel (bei zu alkalischen Böden) geschehen. Auch organische Materialien wie Kompost können helfen, den pH-Wert langfristig zu stabilisieren. Denken Sie daran: Kleine Schritte führen oft zum Ziel, überstürzen Sie nichts.

Indem wir die speziellen pH-Vorlieben unserer Pflanzen berücksichtigen und die negativen Folgen eines falschen pH-Werts vermeiden, können wir einen Garten schaffen, in dem sich jede Pflanze wie zu Hause fühlt. Es ist wie bei einer gut funktionierenden WG - jeder hat seinen Platz und alle gedeihen prächtig zusammen.

Pflanzerde und pH-Wert: Ein komplexes Zusammenspiel

Die Zusammensetzung der Pflanzerde spielt eine entscheidende Rolle für den pH-Wert und damit für das Pflanzenwachstum. Verschiedene Bestandteile beeinflussen den pH-Wert auf unterschiedliche Weise - es ist wie ein Orchester, in dem jedes Instrument seinen Teil zum Gesamtklang beiträgt.

Organische Bestandteile: Die Dirigenten des pH-Werts

Organische Materialien wie Kompost, Torf oder Rindenmulch haben einen starken Einfluss auf den pH-Wert der Erde. Kompost wirkt meist pH-neutral bis leicht basisch und ist somit ein wahrer Allrounder. Torf dagegen ist der Säureliebhaber unter den organischen Materialien und lässt den Boden in den sauren Bereich abtauchen. Rindenmulch ist etwas launischer - je nach Herkunft und Verrottungsgrad kann er unterschiedlich wirken, neigt aber oft dazu, den Boden anzusäuern.

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass eine Mischung verschiedener organischer Materialien oft am effektivsten ist. So lässt sich der pH-Wert gezielt beeinflussen und gleichzeitig die Bodenstruktur verbessern - ein echter Gewinn für unsere grünen Freunde.

Mineralische Komponenten: Die stillen Helfer

Auch mineralische Bestandteile wie Sand, Lehm oder Kalk mischen kräftig mit, wenn es um den pH-Wert geht. Kalkhaltige Böden oder Zusätze heben den pH-Wert an - sie sind sozusagen die Basenmacher unter den Mineralien. Silikatreiche Sande dagegen verhalten sich eher neutral, als würden sie sagen: 'Macht ihr mal, ich halte mich raus'. Lehm ist da schon etwas komplizierter und kann je nach Zusammensetzung unterschiedlich reagieren - ein echtes Chamäleon unter den Bodenbestandteilen.

Eine ausgewogene Mischung aus organischen und mineralischen Komponenten ist für eine gute Pflanzerde unerlässlich. Dabei sollte man die spezifischen Bedürfnisse der anzubauenden Pflanzen im Auge behalten - schließlich hat jede Pflanze ihre eigenen Vorlieben, genau wie wir Menschen.

Den pH-Wert langfristig stabilisieren - ein Geduldsspiel

Um den pH-Wert der Pflanzerde langfristig zu stabilisieren, gibt es verschiedene Methoden. Es ist wie eine langfristige Investition in die Gesundheit unseres Gartens.

Bodenverbesserung mit organischem Material: Der Alleskönner

Die regelmäßige Zugabe von organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist ist ein wahrer Segen für den Boden. Nicht nur verbessert es die Bodenstruktur, es hilft auch, den pH-Wert zu stabilisieren. Organische Substanzen wirken wie ein Puffer und können pH-Schwankungen ausgleichen - sie sind quasi die Stoßdämpfer des Bodens.

In meinem Garten verwende ich seit Jahren eine Mulchschicht aus Grasschnitt und Laub. Das hat den pH-Wert spürbar stabilisiert und die Bodenqualität insgesamt verbessert. Es ist erstaunlich, wie solch einfache Maßnahmen so große Wirkung haben können.

Fruchtfolge und Gründüngung: Clever geplant ist halb gewonnen

Eine durchdachte Fruchtfolge kann ebenfalls zur pH-Stabilisierung beitragen. Wechseln Sie zwischen Pflanzen mit unterschiedlichen pH-Ansprüchen ab - es ist wie ein Tanz, bei dem jeder Partner mal an die Reihe kommt. Gründüngung, also der Anbau von Pflanzen zur Bodenverbesserung, kann den pH-Wert ebenfalls positiv beeinflussen. Lupinen oder Senf beispielsweise können leicht saure Böden verbessern - sie sind wie die Reinigungskräfte des Bodens.

Der pH-Wert: Das Herzstück eines gesunden Gartens

Der pH-Wert ist ein entscheidender Faktor für gesundes Pflanzenwachstum. Er beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit und damit das gesamte Pflanzenwohl. Für die meisten Gartenpflanzen liegt der optimale pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 - aber wie immer gibt es Ausnahmen von der Regel.

Regelmäßige Messungen und behutsame Anpassungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Dabei sollten wir vorsichtig vorgehen und keine drastischen Änderungen vornehmen. Langsame, schrittweise Anpassungen sind meist effektiver und schonender für die Pflanzen - es ist wie eine sanfte Massage für den Boden.

Letztendlich geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden. Ein gesunder Boden mit stabilem pH-Wert ist die Basis für kräftiges Pflanzenwachstum und reiche Ernte. Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen kann jeder Gärtner dieses Ziel erreichen. Es ist eine Reise, bei der der Weg das Ziel ist - und jeder Schritt bringt uns näher zu einem blühenden, gesunden Garten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist der optimale pH-Wert für Pflanzerde im Garten?
    Der optimale pH-Wert für Pflanzerde liegt für die meisten Gartenpflanzen zwischen 6,0 und 7,0. Dieser leicht saure bis neutrale Bereich gewährleistet, dass Nährstoffe optimal verfügbar sind und von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Innerhalb dieses Spektrums fühlen sich sowohl Gemüsepflanzen als auch die meisten Zierpflanzen wohl. Allerdings gibt es wichtige Ausnahmen: Säureliebende Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Heidelbeeren bevorzugen einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Kalkliebende Pflanzen wie Lavendel, viele Rosensorten und Clematis gedeihen hingegen bei pH-Werten zwischen 6,5 und 7,5 am besten. Rasen wächst optimal bei pH-Werten von 6,0 bis 7,0. Eine regelmäßige Überprüfung des pH-Werts ist wichtig, da sich die Bodenverhältnisse durch Witterung, Düngung und organische Zersetzungsprozesse kontinuierlich verändern können.
  2. Wie beeinflusst der pH-Wert die Nährstoffverfügbarkeit im Boden?
    Der pH-Wert wirkt wie ein Türsteher für die Nährstoffe im Boden und entscheidet darüber, welche Nährstoffe für Pflanzen verfügbar sind. Bei ungünstigen pH-Werten können Nährstoffe gebunden werden und bleiben für die Pflanzen unerreichbar. Makronährstoffe reagieren unterschiedlich: Stickstoff ist bei pH 6,0-8,0 am besten verfügbar, Phosphor bevorzugt pH 6,0-7,0, während Kalium relativ unempfindlich über einen weiten pH-Bereich verfügbar bleibt. Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink sind besonders pH-sensitiv - Eisen wird bei alkalischen Böden (pH über 7,5) gebunden und kann Eisenmangel-Chlorose verursachen. Bei zu sauren Böden (pH unter 5,5) können toxische Mengen an Aluminium und Mangan freigesetzt werden. In stark alkalischen Böden bleiben wichtige Spurenelemente für Pflanzen unzugänglich. Der optimale pH-Bereich von 6,0-7,0 gewährleistet die beste Balance aller Nährstoffe.
  3. Welche Methoden gibt es zur pH-Messung im Gartenboden?
    Für die pH-Messung im Gartenboden stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die sich in Genauigkeit und Kosten unterscheiden. pH-Teststreifen sind die schnellste und kostengünstigste Lösung - sie werden in eine Boden-Wasser-Mischung getaucht und zeigen durch Farbveränderung den ungefähren pH-Wert an. Diese Methode reicht für Hobbygärtner meist völlig aus. Elektronische pH-Meter bieten höhere Genauigkeit (±0,1 pH-Einheiten), sind aber teurer und benötigen regelmäßige Kalibrierung. Farbindikatoren funktionieren ähnlich wie Teststreifen, nutzen aber flüssige Reagenzien. Für besonders präzise Ergebnisse kann eine Laboranalyse durchgeführt werden, die zusätzlich Informationen über Nährstoffgehalte liefert. Digitale Bodentester messen oft pH-Wert, Feuchtigkeit und Licht gleichzeitig. Die Messung sollte an verschiedenen Stellen des Gartens erfolgen, da der pH-Wert örtlich variieren kann. Am besten misst man bei feuchter, aber nicht nasser Erde.
  4. Warum entwickeln Hortensien gelbe Blätter bei falschen pH-Werten?
    Hortensien entwickeln gelbe Blätter bei falschen pH-Werten hauptsächlich aufgrund von Eisenmangel, der durch Nährstoffblockaden entsteht. Bei zu alkalischen Böden (pH über 7,0) wird Eisen chemisch gebunden und steht den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung, obwohl es im Boden vorhanden ist. Diese Eisenmangelchlorose zeigt sich zuerst an jungen Blättern, die gelb werden, während die Blattadern grün bleiben. Bei zu sauren Böden können andere Nährstoffe wie Phosphor oder Magnesium blockiert werden, was ebenfalls Blattvergilbungen verursacht. Hortensien bevorzugen einen leicht sauren pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Interessant ist, dass der pH-Wert auch die Blütenfarbe beeinflusst: In sauren Böden blühen Hortensien blau, in alkalischen rosa. Die Korrektur erfolgt durch vorsichtige pH-Anpassung mit Rhododendrendünger bei zu alkalischen oder Kalk bei zu sauren Böden, kombiniert mit Eisendünger bei akutem Eisenmangel.
  5. Wie wirkt sich hartes Gießwasser auf den Boden-pH-Wert aus?
    Hartes Gießwasser erhöht langfristig den pH-Wert des Bodens und macht ihn alkalischer. Hartes Wasser enthält hohe Konzentrationen an gelösten Mineralien, insbesondere Calcium- und Magnesiumcarbonat (Kalk). Bei regelmäßiger Bewässerung reichern sich diese Mineralien im Boden an und neutralisieren vorhandene Säuren. Der Boden wird dadurch allmählich basischer, was für kalkliebende Pflanzen vorteilhaft, für säureliebende Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren jedoch problematisch sein kann. Die Auswirkung ist besonders stark bei leichten, sandigen Böden spürbar, da diese weniger Pufferkapazität haben. Bei sehr hartem Wasser kann sich der pH-Wert über Jahre um 0,5 bis 1,0 Einheiten erhöhen. Gegenmaßnahmen umfassen die Verwendung von Regenwasser, destilliertem Wasser oder die regelmäßige Zugabe von sauer wirkenden Materialien wie Torf oder speziellem Rhododendrendünger. Eine regelmäßige pH-Kontrolle ist bei hartem Gießwasser besonders wichtig.
  6. Worin unterscheiden sich Kalk und Schwefel bei der pH-Regulierung?
    Kalk und Schwefel wirken gegensätzlich bei der pH-Regulierung und haben unterschiedliche Anwendungsbereiche. Kalk (Calciumcarbonat) erhöht den pH-Wert und macht saure Böden alkalischer. Er neutralisiert Säuren im Boden und liefert gleichzeitig wichtige Nährstoffe wie Calcium. Die Wirkung tritt relativ schnell ein (wenige Wochen bis Monate) und hält lange an. Kalk eignet sich für zu saure Böden (pH unter 6,0) und wird am besten im Herbst ausgebracht. Schwefel hingegen senkt den pH-Wert und macht alkalische Böden saurer. Er wird durch Bodenbakterien zu Schwefelsäure umgewandelt, was den Boden ansäuert. Diese biologische Umwandlung dauert mehrere Monate, weshalb Schwefel langsamer, aber nachhaltiger wirkt. Schwefel eignet sich für zu alkalische Böden (pH über 7,5) und wird idealerweise im Frühjahr angewendet. Beide Materialien sollten behutsam dosiert werden - kleine Mengen über längere Zeit sind effektiver als große Einzelgaben.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Makronährstoffen und Mikronährstoffen bei der pH-abhängigen Aufnahme?
    Makronährstoffe und Mikronährstoffe reagieren unterschiedlich empfindlich auf pH-Wert-Schwankungen. Makronährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium) werden in größeren Mengen benötigt und zeigen eine moderate pH-Abhängigkeit. Stickstoff ist bei pH 6,0-8,0 gut verfügbar, Phosphor optimal bei pH 6,0-7,0, während Kalium relativ unempfindlich über einen weiten pH-Bereich aufgenommen werden kann. Mikronährstoffe (Eisen, Mangan, Zink, Bor) werden nur in Spuren benötigt, sind aber extrem pH-sensitiv. Eisen wird bei pH-Werten über 7,5 stark gebunden und kann Chlorose verursachen. Mangan ist bei sauren Böden gut verfügbar, kann aber bei pH unter 5,5 in toxischen Mengen vorliegen. Zink und andere Spurenelemente werden bei alkalischen Böden schnell unverfügbar. Während Makronährstoffmängel oft durch Düngung kompensiert werden können, sind Mikronährstoffblockaden schwieriger zu beheben und erfordern meist eine pH-Korrektur. Der optimale pH-Bereich von 6,0-7,0 gewährleistet die beste Verfügbarkeit beider Nährstoffgruppen.
  8. Welche Bedeutung hat die pH-Skala von 0 bis 14 für Gärtner?
    Die pH-Skala von 0 bis 14 ist für Gärtner ein wichtiges Werkzeug zum Verständnis der Bodenbeschaffenheit. Sie misst die Konzentration von Wasserstoff-Ionen und zeigt an, ob ein Boden sauer (0-7), neutral (7) oder alkalisch/basisch (7-14) ist. Jeder Schritt auf dieser Skala bedeutet eine zehnfache Veränderung der Säure- oder Basenkonzentration - ein pH-Wert von 6 ist also zehnmal saurer als pH 7. Für Gärtner ist besonders der Bereich zwischen 4,5 und 8,5 relevant, da außerhalb dieser Werte kaum Pflanzen überleben können. Die meisten Gartenpflanzen gedeihen optimal zwischen pH 6,0 und 7,0. Extreme Werte wie pH 3 (sehr sauer, wie Zitronensaft) oder pH 11 (sehr alkalisch, wie Haushaltsreiniger) sind für Pflanzenwachstum toxisch. Das Verständnis der logarithmischen Skala hilft Gärtnern, die Tragweite von pH-Änderungen zu begreifen und angemessen zu reagieren. Selbst kleine Veränderungen können große Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit haben.
  9. Wo kann man pH-Teststreifen für die Bodenanalyse kaufen?
    pH-Teststreifen für die Bodenanalyse sind in verschiedenen Geschäften und Online-Shops erhältlich. Gartencenter und Baumärkte führen meist eine Auswahl an Boden-Testsets und pH-Streifen im Gartenabteilung. Apotheken bieten oft universelle pH-Teststreifen an, die auch für Bodenanalysen geeignet sind. Fachgeschäfte für Gartenbedarf wie samen.de bieten speziell für die Gartenpraxis entwickelte pH-Teststreifen mit optimalen Messbereichen für Böden. Online-Shops haben meist die größte Auswahl und bieten oft günstigere Preise sowie Mengenpakete. Beim Kauf sollte man auf den Messbereich achten - für Gartenböden sind Streifen mit einem Bereich von pH 4-9 ideal. Wichtig ist auch die Ablesbarkeit der Farbskala und die Haltbarkeit der Streifen. Qualitätsunterschiede zeigen sich in der Genauigkeit und der Klarheit der Farbumschläge. Spezielle Bodentest-Kits enthalten oft zusätzlich Anleitungen für die korrekte Probenentnahme und -aufbereitung, was besonders für Anfänger hilfreich ist.
  10. Welche pH-Meter eignen sich für Hobbygärtner am besten?
    Für Hobbygärtner eignen sich besonders robuste, benutzerfreundliche pH-Meter mit automatischer Kalibrierung und wasserdichtem Gehäuse. Digitale Boden-pH-Meter mit 3-in-1-Funktionen (pH-Wert, Feuchtigkeit, Licht) bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind einfach zu bedienen. Diese Geräte benötigen keine Batterien und können direkt in die Erde gesteckt werden. Für präzisere Messungen sind elektronische pH-Meter mit austauschbaren Elektroden empfehlenswert, die eine Genauigkeit von ±0,1 pH-Einheiten erreichen. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de empfehlen pH-Meter mit automatischer Temperaturkompensation, da die Bodentemperatur die Messwerte beeinflusst. Wichtige Auswahlkriterien sind: wasserdichte Bauweise für den Außeneinsatz, große, gut ablesbare Displays, lange Batterielebensdauer und einfache Kalibrierung. Budget-Modelle ab 20 Euro reichen für gelegentliche Messungen, während Profi-Geräte um 100 Euro kontinuierliche Überwachung ermöglichen. Die regelmäßige Kalibrierung mit Pufferlösungen gewährleistet langfristig genaue Messergebnisse.
  11. Wie entsteht eine Nährstoffblockade durch extremen pH-Wert?
    Eine Nährstoffblockade durch extremen pH-Wert entsteht durch chemische Bindungsprozesse, die Nährstoffe für Pflanzen unzugänglich machen. Bei zu sauren Böden (pH unter 5,5) werden wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Calcium und Magnesium an Bodenpartikel gebunden oder in unlösliche Verbindungen umgewandelt. Gleichzeitig können toxische Mengen von Aluminium und Mangan freigesetzt werden, die die Wurzeln schädigen. Bei zu alkalischen Böden (pH über 7,5) bilden Eisen, Mangan, Zink und Phosphor unlösliche Komplexe, die von den Pflanzenwurzeln nicht aufgenommen werden können. Obwohl diese Nährstoffe im Boden vorhanden sind, stehen sie den Pflanzen nicht zur Verfügung - das ist wie ein verschlossenes Vorratsregal. Die Folgen sind Mangelerscheinungen wie Chlorose (gelbe Blätter bei Eisenmangel), verkümmertes Wachstum und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Die Lösung liegt in der schrittweisen pH-Korrektur, wodurch die Nährstoffe wieder verfügbar werden.
  12. Warum macht Eisenmangel die Blätter gelb bei alkalischem Boden?
    Eisenmangel verursacht gelbe Blätter bei alkalischem Boden, weil Eisen bei pH-Werten über 7,0 chemisch gebunden wird und für Pflanzen unverfügbar bleibt. In alkalischen Böden bildet Eisen unlösliche Eisenhydroxide und -carbonate, die von den Pflanzenwurzeln nicht aufgenommen werden können. Eisen ist jedoch essentiell für die Chlorophyllbildung - ohne ausreichend Eisen können Pflanzen kein Blattgrün produzieren. Die daraus resultierende Eisenmangelchlorose zeigt sich charakteristisch: Die Blätter werden gelb, während die Blattadern grün bleiben, da in den Leitbahnen noch Eisenreserven vorhanden sind. Besonders junge Blätter sind betroffen, da Eisen schlecht von älteren zu jüngeren Pflanzenteilen transportiert wird. Säureliebende Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Heidelbeeren sind besonders anfällig, da sie hohe Eisenmengen benötigen. Die Korrektur erfolgt durch pH-Senkung mit Schwefel oder sauren Düngern sowie durch spezielle Eisendünger (Eisenchelate), die auch bei höheren pH-Werten pflanzenverfügbar bleiben.
  13. Welche Rolle spielt die Bodenstruktur für die pH-Stabilität?
    Die Bodenstruktur spielt eine entscheidende Rolle für die pH-Stabilität durch ihre Pufferkapazität und Nährstoffspeicherung. Böden mit hohem Humusgehalt und guter Krümelstruktur haben eine höhere Pufferkapazität und können pH-Schwankungen besser abfangen als sandige oder verdichtete Böden. Organische Substanz wirkt wie ein pH-Stabilisator, da sie sowohl Säuren als auch Basen neutralisieren kann. Lehmböden mit ihren feinen Tonpartikeln besitzen mehr Austauschplätze für Ionen und sind dadurch pH-stabiler als Sandböden. Eine lockere, krümelige Struktur ermöglicht bessere Belüftung, was wichtig für die mikrobielle Aktivität ist - Bodenbakterien sind maßgeblich an pH-regulierenden Prozessen beteiligt. Verdichtete Böden neigen zur Versauerung, da Sauerstoffmangel anaerobe Prozesse fördert, die säurebildende Verbindungen produzieren. Die regelmäßige Zugabe von Kompost und organischem Material verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern stabilisiert auch langfristig den pH-Wert. Eine gute Drainage verhindert Staunässe, die zu pH-Instabilität führen kann.
  14. Wie beeinflusst organisches Material den pH-Wert langfristig?
    Organisches Material beeinflusst den pH-Wert langfristig durch komplexe Zersetzungsprozesse und die Bildung von Humusstoffen. Während der Verrottung entstehen zunächst organische Säuren, die den pH-Wert kurzfristig senken können. Langfristig wirkt gut verrottetes organisches Material jedoch pH-stabilisierend und leicht basisch. Kompost aus neutralen bis basischen Ausgangsmaterialien (Küchenabfälle, Laub) erhöht tendenziell den pH-Wert, während saure Materialien wie Nadeln oder Torf ihn senken. Die entstehenden Huminstoffe fungieren als natürliche Puffer und können sowohl Säuren als auch Basen abfangen, wodurch extreme pH-Schwankungen vermieden werden. Organisches Material verbessert zusätzlich die Kationenaustauschkapazität des Bodens, was die Nährstoffspeicherung und pH-Stabilität erhöht. Regelmäßige Kompostgaben schaffen langfristig einen ausgeglichenen pH-Wert im optimalen Bereich von 6,0-7,0. Die mikrobielle Aktivität, die durch organisches Material gefördert wird, trägt zur pH-Regulierung bei, da Mikroorganismen pH-regulierende Stoffwechselprodukte abgeben.
  15. Wann sollte man den pH-Wert im Garten messen?
    Den pH-Wert im Garten sollte man zu strategisch günstigen Zeitpunkten messen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Der Frühling vor der Pflanzzeit ist ideal, da man eventuelle Korrekturen noch vor der Wachstumsperiode durchführen kann. Mindestens einmal jährlich sollte eine Grundmessung erfolgen, am besten immer zur gleichen Zeit für Vergleichbarkeit. Bei Problemen wie gelben Blättern, schlechtem Wachstum oder Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen ist eine sofortige pH-Messung ratsam. Nach größeren Eingriffen wie Düngung, Kalkung oder nach starken Regenfällen sollte man 2-3 Wochen warten, bevor man misst, damit sich der pH-Wert stabilisiert. Während der Hauptwachstumszeit (Mai bis September) empfehlen sich monatliche Kontrollen bei problematischen Böden. Die beste Tageszeit ist morgens oder abends bei feuchter, aber nicht nasser Erde. Im Winter sind Messungen wenig aussagekräftig, da die meisten chemischen und biologischen Bodenprozesse ruhen. Bei Neupflanzungen, besonders von pH-sensitiven Pflanzen wie Rhododendren, sollte vorher immer gemessen werden.
  16. Wie korrigiert man einen zu sauren Gartenboden richtig?
    Einen zu sauren Gartenboden korrigiert man am effektivsten durch gezielte Kalkung in mehreren kleinen Schritten. Zuerst sollte der genaue pH-Wert gemessen werden, um die benötigte Kalkmenge zu bestimmen. Für eine pH-Erhöhung um eine Einheit benötigt man je nach Bodenart 150-300 g Gartenkalk pro Quadratmeter. Kohlensaurer Kalk (Calciumcarbonat) eignet sich für die meisten Böden, Dolomitkalk liefert zusätzlich Magnesium. Die Kalkung erfolgt am besten im Herbst, damit der Kalk über Winter einwirken kann. Den Kalk gleichmäßig ausstreuen und oberflächlich einarbeiten, aber nicht tief umgraben. Wichtig ist eine schrittweise Anhebung: Maximal 0,5 pH-Einheiten pro Jahr, um Nährstoffblockaden zu vermeiden. Organische Alternativen sind Holzasche (sparsam dosieren) oder Algenkalk. Spezialisierte Gartenfachhändler bieten meist verschiedene Kalkformen an, die auf unterschiedliche Bodentypen abgestimmt sind. Nach 3-4 Monaten sollte der Erfolg durch erneute pH-Messung kontrolliert werden. Begleitend hilft die Zugabe von Kompost zur langfristigen pH-Stabilisierung.
  17. Stimmt es, dass alle Pflanzen den gleichen pH-Wert bevorzugen?
    Nein, es stimmt definitiv nicht, dass alle Pflanzen denselben pH-Wert bevorzugen - die Unterschiede sind sogar beträchtlich. Pflanzen haben sich an verschiedene Standortbedingungen angepasst und entwickelten dadurch unterschiedliche pH-Präferenzen. Die meisten Gartenpflanzen bevorzugen zwar den neutralen bis leicht sauren Bereich von pH 6,0-7,0, aber es gibt viele Ausnahmen. Säureliebende Pflanzen (Azidophile) wie Rhododendren, Azaleen, Heidelbeeren und Hortensien gedeihen optimal bei pH 4,5-5,5. Kalkliebende Pflanzen (Calciphile) wie Lavendel, viele Rosensorten, Clematis und Buchsbaum bevorzugen alkalische Böden mit pH 7,0-8,0. Diese Unterschiede entstanden durch evolutionäre Anpassung an natürliche Standorte: Heidelbeeren wachsen natürlich in sauren Moorböden, während Lavendel aus kalkhaltigen Mittelmeerregionen stammt. Das Verständnis dieser Präferenzen ist entscheidend für erfolgreiche Gartengestaltung. Bei Mischpflanzungen sollte man Pflanzen mit ähnlichen pH-Ansprüchen gruppieren oder durch gezielte Bodenverbesserung unterschiedliche Zonen schaffen.
  18. Unterscheidet sich der pH-Bedarf verschiedener Bodentypen?
    Ja, verschiedene Bodentypen haben unterschiedliche pH-Bedürfnisse und -charakteristika, die bei der Gartenpflege berücksichtigt werden müssen. Sandböden haben eine geringe Pufferkapazität und neigen zur Versauerung, da sie wenig Tonminerale und Humus enthalten, die pH-Schwankungen abfangen könnten. Sie benötigen häufigere, aber kleinere Kalkgaben zur pH-Stabilisierung. Lehmböden mit hohem Tonanteil besitzen eine hohe Pufferkapazität und sind pH-stabiler, benötigen aber größere Kalkmengen für pH-Veränderungen. Humusreiche Böden haben durch organische Substanz eine natürliche Pufferwirkung und tendieren zu stabileren pH-Werten im optimalen Bereich. Kalkhaltige Böden sind natürlicherweise alkalisch und benötigen bei pH-sensitiven Pflanzen eine Ansäuerung mit Schwefel oder saurem organischem Material. Moorböden sind extrem sauer (pH 3-4) und eignen sich nur für spezialisierte Pflanzen. Die Bodenart beeinflusst auch, wie schnell pH-Korrekturen wirken: In Sandböden zeigen sich Änderungen schneller, in Lehmböden dauern sie länger, sind aber nachhaltiger.
  19. Was ist der Unterschied zwischen saurem Boden und alkalischem Boden?
    Saure und alkalische Böden unterscheiden sich grundlegend in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren Auswirkungen auf Pflanzenwachstum. Saurer Boden hat einen pH-Wert unter 7,0 und entsteht durch Auswaschung basischer Nährstoffe, Verrottung organischer Substanz oder saure Niederschläge. In sauren Böden sind Spurenelemente wie Eisen und Mangan gut verfügbar, aber wichtige Makronährstoffe wie Phosphor können gebunden werden. Bei extremer Säure (pH unter 5,0) können toxische Aluminiummengen freigesetzt werden. Alkalischer Boden hat einen pH-Wert über 7,0 und entsteht meist durch Kalkgehalt im Ausgangsgestein. Hier sind Makronährstoffe wie Phosphor gut verfügbar, aber Spurenelemente wie Eisen werden oft blockiert, was zu Eisenmangel-Chlorose führt. Alkalische Böden fördern die Aktivität von Bakterien, während saure Böden eher Pilze begünstigen. Saure Böden eignen sich für Heidelbeeren, Rhododendren und Nadelbäume, alkalische für Lavendel, Rosen und viele Kohlsorten. Die Bodenfarbe kann Hinweise geben: Saure Böden sind oft dunkler, alkalische heller.
  20. Wie unterscheidet sich Substrat von normaler Gartenerde hinsichtlich des pH-Werts?
    Substrate unterscheiden sich erheblich von normaler Gartenerde hinsichtlich pH-Wert und pH-Stabilität. Industriell hergestellte Substrate werden gezielt auf bestimmte pH-Werte eingestellt und sind meist pH-stabiler als gewachsene Gartenerde. Standard-Blumenerde hat typischerweise einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5, der optimal für die meisten Topfpflanzen ist. Spezialsubstrate werden für verschiedene Pflanzengruppen entwickelt: Rhododendronerde ist stark sauer (pH 4,5-5,5), Kakteenerde alkalischer (pH 7,0-7,5). Substrate enthalten oft Torf, der natürlich sauer ist, und werden mit Kalk auf den gewünschten pH-Wert eingestellt. Sie haben meist eine höhere Pufferkapazität als normale Gartenerde durch zugesetzte organische und mineralische Komponenten. Normale Gartenerde unterliegt natürlichen Schwankungen durch Witterung, Düngung und Verrottungsprozesse, während Substrate konstanter bleiben. Allerdings können sich auch Substrate im Topf durch Gießwasser und Düngung langfristig verändern. Qualitative Substrate von Fachanbietern bieten meist genauere pH-Werte und bessere Stabilität als Billigprodukte.
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