pH-Wert und Düngung: Optimale Pflanzenernährung

Der pH-Wert: Schlüssel zur Nährstoffversorgung im Garten

Für üppige Ernten und vitale Pflanzen spielt der pH-Wert eine entscheidende Rolle. Er bestimmt maßgeblich, wie gut Nährstoffe im Boden verfügbar sind.

Kernpunkte zum pH-Wert im Garten

  • Jede Pflanzenart bevorzugt einen bestimmten pH-Bereich
  • Beeinflusst nicht nur Nährstoffe, sondern das gesamte Bodenleben
  • Regelmäßige Bodenuntersuchungen sind empfehlenswert
  • Anpassungen durch Kalkung oder organische Zusätze möglich

Was verbirgt sich hinter dem pH-Wert?

Der pH-Wert gibt Auskunft über den Säure- oder Basengehalt einer Lösung. Die Skala reicht von 0 bis 14, wobei 7 den neutralen Punkt markiert. Darunter liegende Werte deuten auf saure, darüber auf basische Bedingungen hin. In Gartenböden bewegt sich der pH-Wert typischerweise zwischen 4 und 8.

Wie der pH-Wert die Pflanzenernährung beeinflusst

Der pH-Wert ist entscheidend dafür, wie effektiv Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können. Bei ungünstigen pH-Werten können bestimmte Nährstoffe für die Pflanzen regelrecht blockiert sein, selbst wenn sie im Boden vorhanden sind.

Ideale pH-Werte für verschiedene Pflanzengruppen

Jede Pflanzenart hat ihre eigenen pH-Vorlieben:

  • Gemüse: 6,0 - 7,0
  • Obstbäume: 6,0 - 6,5
  • Rhododendren und Heidelbeeren: 4,5 - 5,5
  • Rasen: 5,5 - 7,0

Folgen von extremen pH-Werten

Zu saure Böden können Aluminium- und Manganvergiftungen begünstigen, während stark basische Böden oft zu Eisenmangel führen. Beides kann das Pflanzenwachstum erheblich beeinträchtigen.

pH-Wert und sein Einfluss auf Bodenstruktur und Mikroorganismen

Der pH-Wert wirkt sich nicht nur auf die Nährstoffverfügbarkeit aus, sondern beeinflusst die gesamte Bodenstruktur und das mikrobiologische Leben im Boden. Ein ausgewogener pH-Wert fördert die Aktivität von Mikroorganismen, die organisches Material zersetzen und so zur wertvollen Humusbildung beitragen.

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Nährstoffverfügbarkeit in Abhängigkeit vom pH-Wert

Je nach pH-Wert des Bodens schwankt die Verfügbarkeit von Nährstoffen beträchtlich. Manche Nährstoffe sind bei bestimmten pH-Werten leichter für Pflanzen zugänglich als andere.

Hauptnährstoffe (N, P, K, Ca, Mg, S)

Stickstoff, Phosphor und Kalium sind im pH-Bereich zwischen 6,0 und 7,0 am besten verfügbar. Calcium und Magnesium werden bei höheren pH-Werten besser aufgenommen, während Schwefel über einen breiteren pH-Bereich gut verfügbar bleibt.

Spurenelemente (Fe, Mn, B, Cu, Zn, Mo)

Die meisten Spurenelemente sind bei leicht saurem pH optimal verfügbar. Eisen, Mangan, Bor, Kupfer und Zink werden bei pH-Werten unter 6,5 besser aufgenommen. Molybdän bildet hier eine Ausnahme und wird bei höheren pH-Werten besser verfügbar.

Kritische pH-Bereiche für die Nährstoffaufnahme

Bei pH-Werten unter 5,5 oder über 7,5 können erhebliche Probleme bei der Nährstoffaufnahme auftreten. In diesen Fällen sollten Maßnahmen zur pH-Wert-Korrektur in Betracht gezogen werden, um eine optimale Pflanzenernährung sicherzustellen.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch, Heidelbeeren anzubauen. Trotz sorgfältiger Pflege wollten sie einfach nicht richtig gedeihen. Erst als ich den Boden-pH gemessen hatte, wurde mir klar, dass mein neutraler Gartenboden viel zu basisch für diese säureliebenden Pflanzen war. Mit der richtigen Anpassung des pH-Werts blühten meine Heidelbeeren im nächsten Jahr prächtig auf.

Um den pH-Wert im Garten optimal einzustellen, sind regelmäßige Bodenanalysen unerlässlich. Nur so können Sie gewährleisten, dass Ihre Pflanzen die bestmöglichen Bedingungen für ein gesundes Wachstum vorfinden. Mit dem richtigen pH-Wert schaffen Sie die Grundlage für einen erfolgreichen und ertragreichen Garten.

Bodenanalyse als Grundlage für die Düngung

Eine gründliche Bodenanalyse gibt Aufschluss über den aktuellen Zustand des Bodens und hilft, die richtigen Maßnahmen für eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen zu treffen. Es ist erstaunlich, wie viele Hobbygärtner diese wichtige Grundlage vernachlässigen.

Methoden der pH-Wert-Bestimmung

Zur Ermittlung des pH-Werts stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Indikatorpapier: Schnell, aber nicht besonders genau. Eignet sich für eine erste Einschätzung.
  • pH-Meter: Elektronische Geräte für präzisere Messungen. Meine bevorzugte Methode, da sie einen guten Kompromiss zwischen Genauigkeit und Praktikabilität bietet.
  • Labortests: Die genaueste, aber auch aufwendigste Methode. Hier wird eine Bodenprobe im Labor analysiert.

Interpretation von Bodenanalysen

Eine professionelle Bodenanalyse liefert nicht nur den pH-Wert, sondern auch wertvolle Informationen über Nährstoffgehalte und Bodenstruktur. Die Ergebnisse sollten immer im Kontext der angebauten Pflanzen interpretiert werden. Kartoffeln beispielsweise gedeihen am besten in leicht saurem Boden (pH 5,5-6,5), während viele Gemüsesorten einen neutralen bis leicht alkalischen Boden (pH 6,5-7,5) bevorzugen.

Häufigkeit und optimaler Zeitpunkt für Bodenuntersuchungen

Eine umfassende Bodenanalyse empfiehlt sich alle 3-5 Jahre. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr, wenn der Boden weder zu nass noch gefroren ist. So bleibt genügend Zeit, um notwendige Anpassungen vorzunehmen, bevor die Hauptwachstumsphase beginnt.

Anpassung des pH-Werts

Sobald Sie den aktuellen pH-Wert Ihres Bodens kennen, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um ihn bei Bedarf anzupassen.

Methoden zur Erhöhung des pH-Werts (Kalkung)

Bei zu saurem Boden kann eine Kalkung Wunder wirken. Hierfür stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

Verschiedene Kalkmaterialien und ihre Wirkung

  • Kohlensaurer Kalk: Wirkt langsam, aber nachhaltig. Ideal für langfristige Bodenverbesserung.
  • Branntkalk: Reagiert schnell, sollte aber mit Vorsicht eingesetzt werden. Nicht für jeden Garten geeignet.
  • Algenkalk: Enthält zusätzliche Spurenelemente und verbessert die Bodenstruktur. Ein Favorit unter Biogärtnern.

Berechnung der Kalkmengen

Die benötigte Kalkmenge hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem aktuellen und gewünschten pH-Wert, der Bodenart und dem Humusgehalt. Schwere, humusreiche Böden benötigen in der Regel mehr Kalk. Für eine genaue Berechnung empfiehlt es sich, die Empfehlungen der Bodenanalyse zu befolgen oder einen Fachberater zu konsultieren.

Zeitpunkt und Häufigkeit der Kalkung

Der Herbst eignet sich am besten für eine Kalkung, da der Kalk über den Winter gut in den Boden einarbeiten kann. Bei stark sauren Böden kann es sinnvoll sein, die Kalkgabe auf mehrere Jahre zu verteilen, um eine zu abrupte pH-Wert-Änderung zu vermeiden.

Methoden zur Senkung des pH-Werts

Sollte Ihr Boden zu alkalisch sein, gibt es auch hierfür Lösungsansätze:

Einsatz von schwefelhaltigen Düngemitteln

Elementarer Schwefel oder Ammoniumsulfat können den pH-Wert senken. Vorsicht ist jedoch geboten: Eine Überdosierung kann den Boden zu stark versauern. Hier gilt: Weniger ist oft mehr.

Verwendung von organischen Materialien

Natürliche Materialien wie Nadelholzrinde, Torf oder Kaffeesatz können den pH-Wert sanft absenken. Diese haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie die Bodenstruktur verbessern und das Bodenleben fördern. In meinem eigenen Garten hatte ich einmal das Problem eines zu alkalischen Bodens. Durch die regelmäßige Zugabe von Nadelholzmulch und die vorsichtige Verwendung von schwefelhaltigen Düngemitteln konnte ich den pH-Wert über zwei Jahre hinweg erfolgreich in den optimalen Bereich bringen.

Bedenken Sie, dass Änderungen des pH-Werts Zeit und Geduld erfordern. Regelmäßige Überprüfungen sind unerlässlich. Eine ausgewogene und naturnahe Bodenpflege ist der Schlüssel zu einem gesunden Garten mit optimaler Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen. Mit dem richtigen Wissen und etwas Übung werden Sie bald zum Meister der Bodenchemie in Ihrem Garten.

Düngungsstrategien unter Berücksichtigung des pH-Werts

Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffversorgung unserer Pflanzen. Eine durchdachte Düngungsstrategie, die diesen Faktor berücksichtigt, kann wahre Wunder bewirken.

Düngerauswahl an den Boden-pH anpassen

Je nach pH-Wert Ihres Bodens eignen sich unterschiedliche Düngemittel. Bei sauren Böden (pH unter 6,5) greifen wir gerne zu basisch wirkenden Düngern, die Kalzium und Magnesium enthalten. Diese können den pH-Wert über die Zeit anheben. Für alkalische Böden (pH über 7,5) empfehlen sich eher leicht versauernde Dünger, etwa solche mit Schwefel.

Hier ein paar Beispiele:

  • Saure Böden: Kalkammonsalpeter, Thomasmehl oder Gesteinsmehle
  • Neutrale Böden: Die meisten handelsüblichen Volldünger tun's hier
  • Alkalische Böden: Ammoniumsulfat, Elementarer Schwefel oder Eisensulfat

Timing ist alles

Nach einer pH-Wert-Korrektur sollten wir etwa 2-3 Wochen warten, bevor wir düngen. So kann sich der neue pH-Wert stabilisieren und die Nährstoffe werden bestmöglich aufgenommen. Bei Kalkungen im Herbst warten wir mit der Düngung bis zum Frühjahr. Der Kalk hat so genug Zeit, seine Wirkung zu entfalten.

Fraktionierte Düngung für optimale Nährstoffaufnahme

Eine geteilte Düngung über die Wachstumsperiode hat einige Vorteile:

  • Weniger Nährstoffauswaschung
  • Bessere Anpassung an den Pflanzenbedarf
  • Möglichkeit zur Feinjustierung bei pH-Schwankungen

Für die meisten Gemüsesorten empfehle ich eine Aufteilung in 3-4 Gaben: vor der Pflanzung, zu Wachstumsbeginn, zur Hauptwachstumsphase und eventuell zur Fruchtbildung. Bei Obstbäumen oder Beerensträuchern reichen meist 2-3 Gaben im Frühjahr und Frühsommer.

Organische Düngung und pH-Wert

Organische Dünger sind echte Alleskönner für die Bodengesundheit und beeinflussen den pH-Wert oft positiv. Sie fördern das Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur.

Kompost und Mulch - die pH-Regulierer

Kompost und Mulch wirken in der Regel pH-neutralisierend. Sie puffern sowohl in sauren als auch in alkalischen Böden und tragen zu einem ausgeglichenen pH-Wert bei. Reifer Kompost hat meist einen pH-Wert zwischen 6,5 und 8,0 und kann leicht saure Böden sanft anheben.

Rindenmulch oder Holzhäcksel können anfangs leicht säuernd wirken, gleichen sich aber mit der Zeit aus. Grasschnitt als Mulch wirkt eher basisch. Eine 5-10 cm dicke Mulchschicht schützt nicht nur vor Austrocknung, sondern fördert auch die langsame, natürliche pH-Regulierung.

Organische Düngemittel: Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Langsame, nachhaltige Nährstofffreisetzung
  • Förderung des Bodenlebens
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Pufferwirkung auf den pH-Wert

Nachteile:

  • Langsamere Wirkung als mineralische Dünger
  • Schwieriger zu dosieren
  • Mögliche Nährstoffungleichgewichte bei einseitiger Anwendung

Das Beste aus beiden Welten

Eine Kombination aus organischer und mineralischer Düngung vereint oft die Vorteile beider Ansätze. Organische Dünger sorgen für langfristige Bodenverbesserung und pH-Stabilisierung, während mineralische Dünger schnell verfügbare Nährstoffe liefern.

Ein bewährter Ansatz ist die Grundversorgung mit Kompost oder gut verrottetem Stallmist im Herbst oder frühen Frühjahr. Während der Wachstumsperiode können wir dann bei Bedarf gezielt mit mineralischen Düngern nachjustieren. Dabei sollten wir die pH-Wirkung der mineralischen Dünger im Auge behalten und entsprechend auswählen.

Spezielle Anforderungen verschiedener Kulturpflanzen

Pflanzen sind wie Menschen - jede hat ihre eigenen Vorlieben, auch beim pH-Wert. Eine angepasste Düngung berücksichtigt diese individuellen Bedürfnisse.

Säureliebende Pflanzen

Säureliebende Pflanzen, auch Moorbeetpflanzen genannt, bevorzugen einen niedrigen pH-Wert zwischen 4,5 und 6,0. Dazu gehören Rhododendren, Heidelbeeren, Azaleen, Kamelien und Hortensien.

Für diese Feinschmecker eignen sich spezielle Moorbeetdünger oder saure Dünger wie Rhododendrendünger. Diese enthalten oft Ammoniumsulfat oder Elementaren Schwefel zur pH-Absenkung. Eine Mulchschicht aus Nadelstreu oder Rindenhumus kann zusätzlich den Boden ansäuern und feucht halten.

Bei der Pflanzung von säureliebenden Gewächsen in alkalischen Böden empfiehlt es sich, größere Pflanzlöcher auszuheben und mit Moorbeeterde oder Torf zu füllen. Regelmäßige pH-Kontrollen und gegebenenfalls Nachbesserungen mit schwefelhaltigen Düngern sind ratsam.

Kalkliebende Pflanzen

Viele Gemüsearten wie Kohl, Salate, Erbsen oder Bohnen mögen es eher alkalisch bis neutral mit pH-Werten zwischen 6,5 und 7,5. Auch mediterrane Kräuter wie Thymian, Salbei oder Lavendel fühlen sich in kalkhaltigen Böden pudelwohl.

Für diese Pflanzen eignen sich Dünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis und leicht basischer Wirkung. Knochenmehl oder Algenkalk sind gute organische Optionen. Bei zu sauren Böden kann eine Kalkung mit Gartenkalk oder Dolomitkalk Wunder wirken.

Tomaten sind übrigens echte Diven: Sie vertragen zwar leicht saure bis neutrale Böden, reagieren aber empfindlich auf Kalziummangel. Eine ausreichende Kalkversorgung ist daher wichtig, um die gefürchtete Blütenendfäule zu vermeiden.

Mischkulturen - ein Balanceakt

In Mischkulturen treffen oft Pflanzen mit unterschiedlichen pH-Vorlieben aufeinander. Hier gilt es, einen guten Kompromiss zu finden:

  • Streuen Sie pH-beeinflussende Dünger gezielt um einzelne Pflanzen, statt sie großflächig auszubringen.
  • Nutzen Sie Hochbeete oder größere Pflanzgefäße für Pflanzen mit extremen pH-Ansprüchen.
  • Gruppieren Sie Pflanzen mit ähnlichen Bodenansprüchen.
  • Verwenden Sie Mulch, um lokale pH-Unterschiede zu schaffen.

Ein Paradebeispiel für eine gelungene Mischkultur sind die 'Drei Schwestern': Mais, Bohnen und Kürbis. Obwohl sie leicht unterschiedliche pH-Vorlieben haben, harmonieren sie prächtig miteinander. Der Mais mag's leicht sauer (pH 6,0-6,8), während Bohnen und Kürbis eher neutrale bis leicht alkalische Böden (pH 6,5-7,5) bevorzugen. Durch die Stickstoff-Fixierung der Bohnen und die Beschattung durch den Kürbis entsteht ein ausgewogenes Ökosystem, das kleinere pH-Unterschiede ausgleichen kann.

Die richtige Düngung unter Berücksichtigung des pH-Werts erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Regelmäßige Bodenanalysen und ein aufmerksamer Blick auf unsere Pflanzen helfen uns, die optimale Strategie für unseren Garten zu finden. Mit der Zeit entwickeln wir ein Gespür dafür, was unsere grünen Freunde brauchen, um zu gedeihen.

Langfristige Bodenpflege und pH-Wert-Management

Fruchtfolge und ihr Einfluss auf den Boden-pH

Eine kluge Fruchtfolge spielt eine entscheidende Rolle für die Nährstoffversorgung und den pH-Wert des Bodens. Interessanterweise beeinflussen verschiedene Pflanzen den Boden-pH auf unterschiedliche Weise. Kartoffeln und Mais beispielsweise tendieren dazu, den pH-Wert zu senken, während Leguminosen wie Bohnen oder Erbsen ihn leicht anheben können. Durch einen gezielten Wechsel der Kulturen lässt sich der pH-Wert über die Jahre hinweg stabilisieren.

Gründüngung zur pH-Wert-Regulierung

Gründüngung ist ein faszinierendes Werkzeug zur Bodenverbesserung und pH-Wert-Beeinflussung. Lupinen oder Senf können den pH-Wert sanft absenken, während Klee oder Luzerne ihn eher anheben. Ein zusätzlicher Bonus: Diese Pflanzen lockern den Boden auf und reichern ihn mit wertvollem organischem Material an.

Organische Substanz und pH-Pufferung

Die organische Substanz im Boden wirkt wie ein natürlicher Puffer für den pH-Wert. Je höher der Humusgehalt, desto stabiler bleibt der pH-Wert. Organisches Material hat die faszinierende Eigenschaft, sowohl Säuren als auch Basen zu binden, wodurch der Boden widerstandsfähiger gegen pH-Schwankungen wird.

Umweltaspekte der pH-Wert-Regulierung

Auswirkungen auf Grundwasser und Ökosysteme

Die Regulierung des pH-Werts im Boden kann weitreichende Folgen haben, die oft unterschätzt werden. Eine übermäßige Kalkung kann zur Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser führen. Dies beeinträchtigt nicht nur die Wasserqualität, sondern kann auch angrenzende Ökosysteme wie Bäche oder Seen erheblich belasten.

Nachhaltige pH-Wert-Optimierung

Bei der pH-Wert-Regulierung sollte Nachhaltigkeit stets im Vordergrund stehen. Aus meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass regelmäßige, moderate Anpassungen wesentlich vorteilhafter sind als große, einmalige Eingriffe. Besonders umweltfreundlich sind organische Methoden wie Kompostierung oder Gründüngung.

Gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen

Für private Gärten in Deutschland gibt es zwar keine direkten gesetzlichen Vorgaben zur pH-Wert-Regulierung, aber Behörden und Fachverbände raten dringend dazu, den Boden-pH regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Für landwirtschaftliche Flächen, insbesondere in Wasserschutzgebieten, gelten teilweise strengere Regeln.

Der pH-Wert als Schlüsselfaktor im Garten

Der pH-Wert ist wahrlich ein Dreh- und Angelpunkt für die Pflanzengesundheit und Ernteerträge. Ein ausgewogener pH-Wert fördert die optimale Nährstoffverfügbarkeit und -aufnahme durch die Pflanzen. Darüber hinaus beeinflusst er maßgeblich die Bodenstruktur und das Bodenleben.

Ein ganzheitliches Bodenmanagement berücksichtigt neben dem pH-Wert auch Nährstoffgehalt, Wasserhaushalt und Humusanteil. Nur wenn diese Aspekte im Einklang sind, können unsere grünen Schützlinge ihr volles Potenzial entfalten.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Bodenpflege wird in Zukunft wohl noch zunehmen. Klimawandel und der Trend zur nachhaltigen Landwirtschaft stellen uns vor neue Herausforderungen. Möglicherweise können präzise Bodenanalysen oder der gezielte Einsatz von Mikroorganismen helfen, unsere Böden noch genauer zu pflegen und den pH-Wert optimal einzustellen.

Bodenpflege ist und bleibt eine Kunst, die Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl erfordert. Wer seinen Boden versteht und sorgsam pflegt, wird mit gesunden Pflanzen und reichen Ernten belohnt. Der pH-Wert dient uns dabei als wichtiger Indikator für die Bodengesundheit - ein unverzichtbares Werkzeug für jeden engagierten Gärtner.

Tags: Dünger
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welchen pH-Wert bevorzugen verschiedene Gemüsearten für optimales Pflanzenwachstum?
    Die meisten Gemüsearten gedeihen optimal bei pH-Werten zwischen 6,0 und 7,0. Kohl, Salate, Erbsen und Bohnen bevorzugen leicht alkalische bis neutrale Böden mit pH-Werten von 6,5-7,5. Kartoffeln vertragen leicht saure Böden (pH 5,5-6,5), während Tomaten neutrale bis leicht saure Böden (pH 6,0-7,0) benötigen. Wurzelgemüse wie Karotten und Radieschen fühlen sich bei pH 6,0-7,0 am wohlsten. Bei extremen pH-Werten unter 5,5 oder über 7,5 können erhebliche Probleme bei der Nährstoffaufnahme auftreten, da bestimmte Nährstoffe blockiert werden. Regelmäßige Bodenanalysen helfen dabei, den optimalen pH-Bereich für die jeweiligen Kulturen einzustellen und so maximale Erträge zu erzielen.
  2. Wie beeinflusst die Bodendüngung die Nährstoffverfügbarkeit bei verschiedenen pH-Werten?
    Die Nährstoffverfügbarkeit schwankt erheblich je nach Boden-pH. Bei pH-Werten zwischen 6,0 und 7,0 sind die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium optimal verfügbar. Calcium und Magnesium werden bei höheren pH-Werten besser aufgenommen, während die meisten Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink bei leicht saurem pH unter 6,5 besser zugänglich sind. Molybdän bildet eine Ausnahme und ist bei höheren pH-Werten verfügbarer. Bei extremen pH-Werten können Nährstoffe für Pflanzen regelrecht blockiert sein, selbst wenn sie im Boden vorhanden sind. Zu saure Böden begünstigen Aluminium- und Manganvergiftungen, während stark basische Böden oft zu Eisenmangel führen. Eine gezielte Düngerstrategie berücksichtigt daher immer den aktuellen pH-Wert.
  3. Warum sind regelmäßige Bodenanalysen für die Gartenplanung wichtig?
    Regelmäßige Bodenanalysen sind unverzichtbar für eine erfolgreiche Gartenplanung, da sie Aufschluss über pH-Wert, Nährstoffgehalte und Bodenstruktur geben. Eine umfassende Analyse empfiehlt sich alle 3-5 Jahre, idealerweise im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr. Ohne diese Grundlage arbeiten Gärtner oft im Blindflug und riskieren Über- oder Unterdüngung. Die Ergebnisse zeigen, welche Maßnahmen zur pH-Wert-Korrektur oder Nährstoffergänzung notwendig sind, bevor die Hauptwachstumsphase beginnt. Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Anforderungen - was für Rhododendren ideal ist, kann für Gemüse schädlich sein. Nur durch regelmäßige Kontrollen lassen sich optimale Bedingungen für jede Kultur schaffen. So bleibt genügend Zeit für notwendige Anpassungen wie Kalkung oder gezielte Düngung, um maximale Erträge zu erzielen.
  4. Welche besonderen Anforderungen haben säureliebende Pflanzen wie Rhododendren und Heidelbeeren?
    Säureliebende Pflanzen, auch Moorbeetpflanzen genannt, benötigen einen niedrigen pH-Wert zwischen 4,5 und 6,0. Rhododendren, Heidelbeeren, Azaleen und Hortensien gedeihen nur in saurem Milieu optimal. Diese Pflanzen haben sich an nährstoffarme, saure Böden angepasst und können in alkalischen Böden nicht überleben. Für ihre Pflege eignen sich spezielle Moorbeetdünger mit Ammoniumsulfat oder Elementarem Schwefel zur pH-Absenkung. Eine Mulchschicht aus Nadelstreu oder Rindenhumus unterstützt die Bodenansäuerung und hält die Feuchtigkeit. Bei der Pflanzung in alkalischen Böden sollten größere Pflanzlöcher mit Moorbeeterde gefüllt werden. Regelmäßige pH-Kontrollen und gegebenenfalls Nachbesserungen mit schwefelhaltigen Düngern sind essential. Ohne die richtige Bodenchemie kümmern diese Pflanzen trotz bester Pflege.
  5. Wie wirken sich persönliche Gartenerfahrungen auf die pH-Wert-Optimierung aus?
    Persönliche Gartenerfahrungen sind Gold wert bei der pH-Wert-Optimierung. Erfahrene Gärtner entwickeln über Jahre ein Gespür für Bodenveränderungen und Pflanzenbedürfnisse. Sie erkennen pH-bedingte Probleme oft schon an subtilen Anzeichen wie verfärbten Blättern oder schwachem Wachstum, bevor eine Analyse durchgeführt wird. Praktische Erfahrungen lehren, dass moderate, regelmäßige Anpassungen erfolgreicher sind als drastische Eingriffe. Viele Gärtner lernen durch Versuch und Irrtum, welche Methoden in ihrem spezifischen Boden am besten funktionieren. Die Beobachtung von Pflanzreaktionen auf verschiedene Düngungsstrategien hilft bei der Feinabstimmung. Allerdings können Erfahrungen auch zu Fehlern führen, wenn veraltetes Wissen angewendet wird. Daher ist die Kombination aus praktischer Erfahrung und wissenschaftlich fundierten Bodenanalysen der Schlüssel zum Erfolg.
  6. Worin unterscheidet sich organische Düngung von mineralischer Düngung bezüglich der pH-Wert-Beeinflussung?
    Organische und mineralische Dünger beeinflussen den pH-Wert grundlegend unterschiedlich. Organische Dünger wie Kompost und Mulch wirken pH-neutralisierend und puffern sowohl saure als auch alkalische Böden. Sie tragen zu einem ausgeglichenen pH-Wert bei und haben eine langfristig stabilisierende Wirkung. Reifer Kompost mit pH-Werten zwischen 6,5 und 8,0 kann leicht saure Böden sanft anheben. Mineralische Dünger dagegen können den pH-Wert gezielt und schnell verändern. Kalkammonsalpeter wirkt basisch, während Ammoniumsulfat versauernd wirkt. Organische Dünger fördern zusätzlich das Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur, was die pH-Stabilität erhöht. Sie setzen Nährstoffe langsam frei, während mineralische Dünger sofort verfügbar sind. Die beste Strategie kombiniert beide Ansätze: organische Grundversorgung für pH-Stabilität und gezielte mineralische Ergänzung bei Bedarf.
  7. Welche Unterschiede bestehen zwischen Kompost, Mulch und anderen organischen Bodenverbesserungsmitteln?
    Verschiedene organische Bodenverbesserungsmittel haben unterschiedliche Wirkungen auf pH-Wert und Bodenstruktur. Kompost ist bereits zersetztes organisches Material mit neutralisierender pH-Wirkung zwischen 6,5-8,0 und sofortiger Nährstoffverfügbarkeit. Mulch wie Rindenmulch oder Holzhäcksel kann anfangs leicht säuernd wirken, gleicht sich aber mit der Zeit aus, während Grasschnitt eher basisch wirkt. Beide verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Stallmist ist nährstoffreich und leicht basisch wirkend, benötigt aber Kompostierung vor der Verwendung. Torf ist stark säuernd (pH 3,5-4,5) und ideal für Moorbeetpflanzen, ökologisch aber umstritten. Gründüngungspflanzen wie Lupinen senken den pH-Wert, während Klee ihn anhebt. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften, die je nach Gartensituation und gewünschtem pH-Wert gezielt eingesetzt werden können.
  8. Wie beeinflussen Spurenelemente und Hauptnährstoffe die Bodenchemie unterschiedlich?
    Spurenelemente und Hauptnährstoffe reagieren sehr unterschiedlich auf pH-Veränderungen. Die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sind im pH-Bereich 6,0-7,0 optimal verfügbar. Calcium und Magnesium werden bei höheren pH-Werten besser aufgenommen, während Schwefel über einen breiteren pH-Bereich gut verfügbar bleibt. Spurenelemente sind wesentlich pH-sensitiver. Eisen, Mangan, Bor, Kupfer und Zink werden bei pH-Werten unter 6,5 deutlich besser aufgenommen. Bei alkalischen Böden können Eisenmangel und andere Spurenelementdefizite auftreten, obwohl diese Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Molybdän bildet eine Ausnahme und wird bei höheren pH-Werten besser verfügbar. Diese unterschiedlichen Verfügbarkeitsmuster erfordern eine ausgewogene Düngungsstrategie, die sowohl Hauptnährstoffe als auch Spurenelemente im optimalen pH-Bereich bereitstellt. Eine gezielte pH-Anpassung kann Mangelerscheinungen effektiv beheben.
  9. Wo kann man hochwertige pH-Meter und Bodendünger für die Gartenpraxis erwerben?
    Hochwertige pH-Meter und Bodendünger für die professionelle Gartenpraxis sind bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an präzisen pH-Messgeräten, von einfachen Indikatorpapieren bis zu elektronischen pH-Metern mit hoher Genauigkeit. Spezialisierte Gartencenter führen meist professionelle Bodendünger für verschiedene pH-Anforderungen. Online-Shops punkten mit größerer Auswahl und detaillierten Produktbeschreibungen, während lokale Gartenfachgeschäfte persönliche Beratung bieten. Bei der Auswahl sollten Sie auf Messgenauigkeit, Kalibrierungsmöglichkeiten und Langlebigkeit achten. Elektronische pH-Meter bieten den besten Kompromiss zwischen Genauigkeit und Praktikabilität. Bodendünger sollten entsprechend der Bodenanalyse und den spezifischen Pflanzenanforderungen ausgewählt werden. Qualitätshersteller bieten meist detaillierte Anwendungshinweise und Dosierungsempfehlungen für optimale Ergebnisse.
  10. Welche Auswahlkriterien gelten beim Kauf von Algenkalk und Rhododendrendünger?
    Bei der Auswahl von Algenkalk und Rhododendrendünger sind spezifische Qualitätskriterien entscheidend. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de achten auf reinste Rohstoffe und optimale Nährstoffzusammensetzungen. Algenkalk sollte aus nachhaltiger Meeres-Ernte stammen und neben Calcium zusätzliche Spurenelemente enthalten. Achten Sie auf feine Mahlung für bessere Löslichkeit und gleichmäßige Wirkung. Rhododendrendünger muss speziell für säureliebende Pflanzen formuliert sein mit niedrigem pH-Wert und ausgewogenem NPK-Verhältnis. Wichtige Inhaltsstoffe sind Ammoniumsulfat oder Elementarer Schwefel zur Bodenansäuerung. Organische Varianten mit Hornmehl oder Guano wirken langanhaltender als rein mineralische Dünger. Prüfen Sie die Herkunft, Zertifizierungen und Anwendungsempfehlungen. Langzeitdünger reduzieren den Aufwand, während schnell wirkende Dünger bei akuten Mangelerscheinungen helfen. Die Verpackungsgröße sollte dem Gartenbedarf entsprechen, um Qualitätsverluste zu vermeiden.
  11. Wie wirkt sich die Bodenstruktur auf das mikrobiologische Leben und die Humusbildung aus?
    Die Bodenstruktur beeinflusst maßgeblich das mikrobiologische Leben und die Humusbildung. Ein lockerer, gut durchlüfteter Boden mit optimaler Porengröße bietet ideale Bedingungen für Mikroorganismen. Diese benötigen Sauerstoff für ihre Stoffwechselprozesse und können in verdichteten Böden nicht optimal arbeiten. Die Mikroorganismen sind entscheidend für die Zersetzung organischen Materials und die daraus resultierende Humusbildung. Ein ausgewogener pH-Wert zwischen 6,0-7,0 fördert die mikrobielle Aktivität erheblich. Humusreiche Böden haben eine bessere Wasserspeicherkapazität und Nährstoffspeicherung. Die organische Substanz wirkt als natürlicher pH-Puffer und stabilisiert die Bodenreaktion. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen verbessern zusätzlich die Bodenstruktur durch ihre Grabaktivität. Eine gute Bodenstruktur, aktives Bodenleben und ausreichend Humus verstärken sich gegenseitig und schaffen ein stabiles, fruchtbares Ökosystem im Garten.
  12. Welche Rolle spielen Mikroorganismen bei der langfristigen pH-Wert-Stabilisierung?
    Mikroorganismen sind Schlüsselakteure bei der langfristigen pH-Stabilisierung des Bodens. Sie produzieren organische Säuren und Basen während ihrer Stoffwechselprozesse, die als natürliche pH-Puffer wirken. Durch die Zersetzung organischen Materials entstehen Huminstoffen, die sowohl Säuren als auch Basen binden können und so pH-Schwankungen ausgleichen. Verschiedene Bakteriengruppen bevorzugen unterschiedliche pH-Bereiche: Nitrifizierende Bakterien arbeiten optimal bei neutralen bis leicht alkalischen Bedingungen, während andere Arten saure Milieus bevorzugen. Diese Diversität trägt zur pH-Stabilität bei. Mykorrhiza-Pilze können gezielt Säuren produzieren, um Nährstoffe aus Mineralien zu lösen, ohne den Gesamt-pH drastisch zu verändern. Eine hohe mikrobielle Aktivität sorgt für kontinuierliche organische Substanzbildung, die den pH-Wert langfristig stabilisiert. Gestörtes Bodenleben durch Überdüngung oder chemische Behandlungen kann zu pH-Instabilität führen.
  13. Wie beeinflusst die Fruchtfolge die Nährstoffaufnahme und den Humusgehalt des Bodens?
    Eine durchdachte Fruchtfolge beeinflusst sowohl Nährstoffaufnahme als auch Humusgehalt erheblich. Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse und -aufnahmemuster, wodurch eine einseitige Bodenbelastung vermieden wird. Leguminosen wie Bohnen und Erbsen fixieren Luftstickstoff und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an. Tiefwurzler wie Luzerne holen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben. Starkzehrer wie Kohl werden von Schwachzehrern wie Möhren gefolgt, um die Nährstoffbilanz auszugleichen. Interessant ist, dass verschiedene Pflanzen den pH-Wert unterschiedlich beeinflussen: Kartoffeln und Mais senken ihn tendenziell, während Leguminosen ihn leicht anheben können. Zwischenfrüchte und Gründüngung erhöhen den Humusgehalt durch zusätzliche organische Masse. Eine gute Fruchtfolge kann über mehrere Jahre den pH-Wert stabilisieren und die Bodenstruktur kontinuierlich verbessern, ohne externe Hilfsmittel.
  14. Welche Verbindung besteht zwischen Gründüngung und der Pflanzenernährung im Ökosystem?
    Gründüngung ist ein faszinierendes Bindeglied zwischen Bodenverbesserung und Pflanzenernährung im Gartenökosystem. Gründüngungspflanzen wie Lupinen, Senf oder Klee beeinflussen den pH-Wert gezielt: Lupinen senken ihn durch ihre Säureproduktion, während Klee und Luzerne ihn leicht anheben. Diese Pflanzen lockern den Boden mit ihren Wurzeln auf und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig. Nach dem Einarbeiten werden sie zu wertvollem organischem Material, das langsam Nährstoffe freisetzt. Leguminosen als Gründüngung fixieren Luftstickstoff und stellen ihn nachfolgenden Kulturen zur Verfügung. Die Wurzelausscheidungen verschiedener Gründüngungspflanzen können das Bodenleben aktivieren und die Nährstoffmobilisierung fördern. Besonders interessant ist die allelopathische Wirkung mancher Arten, die Unkräuter unterdrücken und gleichzeitig den Boden für nachfolgende Kulturen vorbereiten. Gründüngung schafft ein ausgewogenes Nährstoffangebot ohne externe Düngemittel.
  15. Wie lässt sich eine Düngungsstrategie praktisch im Gartenboden umsetzen?
    Eine erfolgreiche Düngungsstrategie beginnt immer mit einer gründlichen Bodenanalyse zur pH- und Nährstoffbestimmung. Basierend auf den Ergebnissen wird ein maßgeschneiderter Düngeplan erstellt, der die Bedürfnisse der geplanten Kulturen berücksichtigt. Eine bewährte Methode ist die Grundversorgung mit Kompost oder gut verrottetem Stallmist im Herbst oder frühen Frühjahr für langfristige pH-Stabilisierung. Während der Wachstumsperiode erfolgt eine fraktionierte Düngung in 3-4 Gaben: vor der Pflanzung, zu Wachstumsbeginn, zur Hauptwachstumsphase und zur Fruchtbildung. Bei pH-Korrekturen sollten 2-3 Wochen zwischen Kalkung und Düngung liegen. Die Düngerauswahl richtet sich nach dem aktuellen pH-Wert: für saure Böden basisch wirkende Dünger, für alkalische Böden leicht versauernde Produkte. Regelmäßige pH-Kontrollen während der Saison ermöglichen Anpassungen. Eine Kombination aus organischer Grunddüngung und gezielter mineralischer Ergänzung vereint die Vorteile beider Systeme.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Kalkung zur pH-Wert-Korrektur zu beachten?
    Bei der Kalkung zur pH-Korrektur sind mehrere praktische Schritte entscheidend für den Erfolg. Zunächst muss der aktuelle pH-Wert exakt bestimmt und die benötigte Kalkmenge basierend auf Bodenart und Ziel-pH berechnet werden. Schwere, humusreiche Böden benötigen mehr Kalk als leichte Sandböden. Der optimale Zeitpunkt ist der Herbst, da der Kalk über den Winter einwirken kann. Kohlensaurer Kalk wirkt langsam aber nachhaltig, während Branntkalk schneller reagiert, aber vorsichtiger dosiert werden muss. Die gleichmäßige Verteilung erfolgt bei trockenem Wetter, gefolgt von oberflächlichem Einarbeiten. Bei stark sauren Böden sollte die Kalkgabe auf mehrere Jahre verteilt werden, um pH-Schocks zu vermeiden. Nach der Kalkung 2-3 Wochen bis zur nächsten Düngung warten. Regelmäßige pH-Kontrollen überwachen den Erfolg. Bei zu schnellen pH-Anstiegen können temporäre Nährstoffblockaden auftreten, die sich aber nach der Stabilisierung wieder normalisieren.
  17. Welche häufigen Irrtümer bestehen bezüglich der Bodensäure und Bodenreaktion?
    Häufige Irrtümer zur Bodensäure können kostspielige Gartenfehler verursachen. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass alle Pflanzen neutrale Böden bevorzugen – tatsächlich haben viele Arten spezifische pH-Vorlieben. Viele Gärtner glauben, mehr Kalk sei immer besser, doch Überkalkung kann zu Spurenelementmangel führen. Der Irrtum, dass saure Böden grundsätzlich schlecht sind, ignoriert säureliebende Pflanzen wie Heidelbeeren oder Rhododendren. Oft wird angenommen, dass pH-Wert-Änderungen sofort wirken – tatsächlich benötigen Anpassungen Zeit und Geduld. Ein weiterer Fehler ist die Verwechslung von pH-Wert und Fruchtbarkeit: Ein optimaler pH garantiert noch keine gute Nährstoffversorgung. Viele unterschätzen die Pufferwirkung humusreicher Böden und dosieren Korrekturen zu hoch. Die Annahme, dass ein einmaliger Bodentest reicht, führt zu veralteten Daten. Schließlich wird oft übersehen, dass verschiedene Bodenarten unterschiedlich auf pH-Korrekturen reagieren.
  18. Wie unterscheiden sich regionale Bodentypen hinsichtlich ihrer pH-Wert-Eigenschaften?
    Regionale Bodentypen zeigen charakteristische pH-Wert-Eigenschaften, die von Geologie und Klima geprägt sind. Sandige Böden Norddeutschlands sind typischerweise sauer (pH 4,5-6,0) aufgrund geringer Pufferkapazität und hoher Auswaschung. Lehmige Böden in Mitteldeutschland haben meist neutrale bis leicht alkalische Werte (pH 6,5-7,5) durch höheren Tonanteil und bessere Nährstoffspeicherung. Kalkböden in süddeutschen Regionen weisen oft alkalische Werte über pH 7,5 auf. Moorböden sind extrem sauer (pH 3,5-5,0) durch organische Säuren. Vulkanische Böden können je nach Ausgangsgestein variieren, sind aber oft leicht sauer. Küstennahe Böden werden durch Salzeinträge beeinflusst. Niederschlagsreiche Gebiete haben tendenziell saurere Böden durch Auswaschung von Basen. Diese regionalen Unterschiede erfordern angepasste Düngungsstrategien: Sandböden brauchen häufigere, kleinere Kalkgaben, während Lehmböden seltener, aber höher dosiert werden. Das Wissen um regionale Besonderheiten hilft bei der gezielten Bodenverbesserung.
  19. Worin unterscheiden sich Boden-pH und pH-Level bei der Bewertung der Bodenqualität?
    Boden-pH und pH-Level sind im Grunde identische Begriffe für denselben Messwert der Bodensäure, werden aber in unterschiedlichen Kontexten verwendet. Der Begriff "Boden-pH" ist in der deutschen Gartenliteratur etabliert und bezieht sich spezifisch auf die Bodenreaktion. "pH-Level" ist eher im englischsprachigen Raum oder bei technischen Messgeräten gebräuchlich. Beide beschreiben die Wasserstoffionenkonzentration auf der Skala von 0-14. Bei der Bodenqualitätsbewertung ist nicht nur der absolute pH-Wert entscheidend, sondern auch die Pufferkapazität und Stabilität. Ein pH-Wert von 6,5 kann in humusreichem Lehmboden stabil sein, während derselbe Wert in Sandboden schnell schwanken kann. Die Interpretation erfordert zusätzliche Parameter wie Kalkgehalt, organische Substanz und Bodenart. Professionelle Bodenanalysen messen meist den pH-Wert in Wasser (pH-H2O) und in Salzlösung (pH-KCl), da letzterer die potentielle Acidität besser widerspiegelt. Beide Begriffe beschreiben letztendlich dasselbe Qualitätsmerkmal des Bodens.
  20. Wie lassen sich Säure-Base-Verhältnis und Bodenverbesserung voneinander abgrenzen?
    Das Säure-Base-Verhältnis und die Bodenverbesserung sind eng miteinander verknüpft, aber unterschiedliche Konzepte. Das Säure-Base-Verhältnis beschreibt die chemische Balance im Boden, gemessen als pH-Wert, und bestimmt die Nährstoffverfügbarkeit. Es ist ein spezifischer Parameter der Bodenchemie. Bodenverbesserung hingegen ist ein umfassender Begriff für alle Maßnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, einschließlich Struktur, Humusgehalt, Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung. Die pH-Korrektur ist nur ein Aspekt der Bodenverbesserung. Während die Säure-Base-Balance durch Kalkung oder Schwefelzugabe gezielt beeinflusst werden kann, erfordert umfassende Bodenverbesserung zusätzliche Maßnahmen wie Kompostierung, Gründüngung oder Fruchtfolge. Ein optimaler pH-Wert garantiert noch keine gute Bodenqualität, wenn andere Faktoren wie Verdichtung oder Nährstoffmangel vorliegen. Erfolgreiche Bodenverbesserung berücksichtigt das Säure-Base-Verhältnis als wichtigen, aber nicht einzigen Qualitätsfaktor für langfristige Bodenfruchtbarkeit.
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