Rhabarber pflegen: Von der Aussaat bis zur ersten Ernte

Rhabarber: Der robuste Frühlingsbote im Garten

Rhabarber ist eine vielseitige Pflanze, die in keinem Garten fehlen sollte. Mit seinen säuerlichen Stielen bereichert er nicht nur die Küche, sondern auch das Gartenbild.

Das Wichtigste zum Rhabarber auf einen Blick

  • Mehrjährige Staude mit großen Blättern
  • Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
  • Benötigt nährstoffreichen, lockeren Boden
  • Vermehrung durch Aussaat oder Teilung möglich
  • Ernte ab dem zweiten oder dritten Jahr

Die Bedeutung von Rhabarber im Garten

Rhabarber ist mehr als nur ein Gemüse - er ist ein echtes Multitalent im Garten. Seine imposanten Blätter machen ihn zu einem optischen Hingucker, während seine Stiele kulinarische Vielfalt versprechen. Als Frühlingsbote liefert er oft die erste Ernte des Jahres und erfreut Hobbygärtner mit seiner Pflegeleichtigkeit.

Botanische Einordnung und Herkunft

Rhabarber (Rheum rhabarbarum) gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Ursprünglich stammt er aus den gemäßigten Regionen Asiens, wo er seit Jahrtausenden als Heilpflanze geschätzt wird. Erst im 18. Jahrhundert begann man in Europa, Rhabarber als Gemüse anzubauen. Seitdem hat er sich zu einer beliebten Gartenpflanze entwickelt.

Überblick über den Pflegezyklus

Der Pflegezyklus des Rhabarbers erstreckt sich über das ganze Jahr, wobei jede Saison ihre eigenen Aufgaben mit sich bringt:

  • Frühling: Düngung, Beginn der Ernte
  • Sommer: Fortführung der Ernte, Blütenentfernung
  • Herbst: Rückschnitt, Vorbereitung auf den Winter
  • Winter: Ruhephase, evtl. Frostschutz

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Ideale Standortbedingungen

Rhabarber gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Er verträgt zwar auch Schatten, produziert dann aber weniger Stiele. Ein windgeschützter Platz ist von Vorteil, da starke Winde die großen Blätter beschädigen können. Bedenken Sie, dass Rhabarber mehrere Jahre am selben Standort bleibt - wählen Sie also mit Bedacht!

Bodenanalyse und -verbesserung

Vor der Pflanzung lohnt sich eine Bodenanalyse. Rhabarber bevorzugt einen tiefgründigen, nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Ist der Boden zu schwer, arbeiten Sie großzügig Kompost oder gut verrotteten Mist ein. Bei sandigen Böden hilft die Zugabe von Lehm, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern.

Platzbedarf und Abstände zu anderen Pflanzen

Unterschätzen Sie nicht den Platzbedarf von Rhabarber! Eine ausgewachsene Pflanze kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen. Planen Sie daher großzügig:

  • Abstand zwischen den Pflanzen: mindestens 1 Meter
  • Abstand zu Wegen: 80-100 cm
  • Abstand zu anderen Gemüsebeeten: mindestens 1,5 Meter

Diese Abstände ermöglichen eine gute Luftzirkulation und erleichtern die Pflege und Ernte.

Vermehrung und Pflanzung

Aussaat von Rhabarbersamen

Zeitpunkt und Methode der Aussaat

Die Aussaat von Rhabarber erfolgt am besten im Frühjahr oder Frühsommer. Säen Sie die Samen in Reihen direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfe. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde, da sie Lichtkeimer sind. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 15-20°C.

Pflege der Sämlinge

Halten Sie die Aussaat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach etwa 2-3 Wochen zeigen sich die ersten Blättchen. Sobald die Sämlinge kräftig genug sind, pikieren Sie sie in einzelne Töpfe. Im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr können Sie die jungen Pflanzen dann ins Freiland setzen.

Vegetative Vermehrung durch Teilung

Vorbereitung der Mutterpflanze

Die Teilung ist die gängigste Methode zur Vermehrung von Rhabarber. Wählen Sie dafür eine mindestens dreijährige, gesunde Pflanze aus. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, kurz bevor die neuen Triebe austreiben, oder der Spätherbst nach dem Einziehen der Blätter.

Durchführung der Teilung

Graben Sie die gesamte Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke. Jedes Teilstück sollte mindestens eine Knospe und gesunde Wurzeln aufweisen. Schneiden Sie beschädigte Wurzeln sauber ab und kürzen Sie die Blätter um etwa die Hälfte, um die Verdunstung zu reduzieren.

Pflanzung von Setzlingen oder geteilten Pflanzen

Optimaler Pflanzzeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung ist das frühe Frühjahr oder der Spätherbst. Im Frühjahr gepflanzte Rhabarber haben den Vorteil, dass sie sich vor dem Winter noch gut einwurzeln können. Herbstpflanzungen sollten Sie mit einer Mulchschicht vor Frost schützen.

Pflanztechnik und Abstände

Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist. Lockern Sie den Boden am Grund des Lochs auf und mischen Sie Kompost unter. Setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Knospen etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Füllen Sie das Loch mit Erde auf, drücken Sie diese leicht an und gießen Sie gründlich ein. Halten Sie einen Abstand von mindestens 1 Meter zwischen den Pflanzen ein, um ihnen genügend Raum zum Wachsen zu geben.

Mit diesen Grundlagen zur Standortwahl, Bodenvorbereitung und Pflanzung haben Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Rhabarberkultur gelegt. In den kommenden Jahren werden Sie sich an den saftigen Stielen und der imposanten Erscheinung Ihrer Rhabarberpflanzen erfreuen können.

Grundlegende Pflegemaßnahmen für üppigen Rhabarber

Wer sich an saftigen Rhabarberstangen erfreuen möchte, kommt um einige wichtige Pflegemaßnahmen nicht herum. Mit ein paar Kniffen gedeiht Ihr Rhabarber prächtig!

Bewässerung: Wichtig für den Erfolg

Rhabarber ist ein Wasserliebhaber, besonders in bestimmten Wachstumsphasen. Im Frühjahr, wenn die Pflanze austreibt und kräftig wächst, sowie während der Blütenbildung und Fruchtreife, ist der Wasserbedarf am höchsten. In diesen Zeiten sollten Sie regelmäßig und ausgiebig gießen.

Wie oft Sie gießen müssen, hängt natürlich vom Wetter ab. Als Faustregel gilt: Der Boden sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Bei Trockenheit empfiehlt es sich, ein- bis zweimal pro Woche gründlich zu wässern. Dabei ist Gießen am Morgen oder Abend am besten, um Verdunstungsverluste zu minimieren.

Ein Tipp aus meinem Garten: Ich habe gute Erfahrungen mit Tröpfchenbewässerung gemacht. Das spart nicht nur Zeit, sondern versorgt die Pflanzen auch gleichmäßig mit Wasser.

Düngung: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

Rhabarber ist ein Starkzehrer und benötigt reichlich Nährstoffe. Besonders wichtig sind Stickstoff für üppiges Blattwachstum, Kalium für die Stängelbildung und Phosphor für ein gesundes Wurzelwachstum.

Sie haben die Wahl zwischen organischer und mineralischer Düngung. Ich persönlich bevorzuge organische Dünger wie gut verrotteten Kompost oder Hornspäne. Sie verbessern nicht nur die Bodenstruktur, sondern setzen die Nährstoffe langsam und gleichmäßig frei.

Ein bewährter Düngeplan sieht so aus:

  • Frühling (März/April): Geben Sie eine ordentliche Portion Kompost und etwas Hornspäne.
  • Nach der Ernte (Juni/Juli): Nochmal eine Handvoll Kompost, um die Pflanze für die nächste Saison zu stärken.
  • Herbst: Eine letzte Gabe Kompost hilft bei der Einwinterung.

Vorsicht: Überdüngung kann zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Stängelbildung führen. Also lieber etwas zurückhaltender düngen als zu viel des Guten zu tun.

Unkrautbekämpfung und Mulchen: Weniger Arbeit, mehr Ertrag

Unkraut raubt Ihrem Rhabarber Wasser und Nährstoffe. Regelmäßiges Jäten ist daher Pflicht. Am besten entfernen Sie unerwünschte Kräuter von Hand, sobald sie auftauchen. Bei größeren Flächen kann eine Hacke gute Dienste leisten.

Ein nützlicher Tipp ist das Mulchen. Eine 5-10 cm dicke Schicht aus Rasenschnitt, Stroh oder Laub hält nicht nur Unkraut fern, sondern hat noch weitere Vorteile:

  • Die Feuchtigkeit im Boden bleibt länger erhalten.
  • Die Bodentemperatur wird reguliert.
  • Beim Verrotten werden zusätzliche Nährstoffe freigesetzt.
  • Das Bodenleben wird gefördert.

Ich mulche meine Rhabarberbeete im Frühjahr und erneuere die Schicht nach der Ernte. So spare ich mir viel Arbeit und die Pflanzen danken es mir mit kräftigem Wuchs.

Bodenpflege und Lockerung: Luft für die Wurzeln

Rhabarber mag's locker! Ein verdichteter Boden behindert das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme. Lockern Sie daher den Boden um die Pflanzen herum vorsichtig mit einer Grabegabel oder einem Grubber. Aber Achtung: Nicht zu tief arbeiten, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Im Frühjahr und nach der Ernte ist eine gute Zeit für diese Maßnahme. Kombinieren Sie das Lockern am besten mit dem Ausbringen von Kompost und Mulch – so erledigen Sie mehrere Aufgaben gleichzeitig.

Spezielle Pflegemaßnahmen für langjährige Freude am Rhabarber

Neben den Grundlagen gibt es ein paar Extras, die Ihren Rhabarber in Topform halten:

Blütenentfernung: Kraft für die Stängel

Sobald sich Blütenstände zeigen, sollten Sie diese großzügig entfernen. Die Blütenbildung kostet die Pflanze viel Energie, die besser in die Stängelproduktion fließen sollte. Schneiden Sie die Blütenstängel möglichst tief unten ab.

Ein Kuriosum aus meinem Garten: Letztes Jahr habe ich aus Neugier ein paar Blüten stehen lassen. Die Hummeln haben's mir gedankt, aber die Stängelernte fiel merklich geringer aus.

Auslichten und Verjüngen: Frischer Wind für alte Pflanzen

Nach einigen Jahren können Rhabarberpflanzen in der Mitte vergreisen. Zeit für eine Verjüngungskur! Im Frühjahr oder Herbst graben Sie die Pflanze aus und teilen sie mit einem scharfen Spaten. Jedes Teilstück sollte mindestens eine kräftige Knospe und gesunde Wurzeln haben.

Pflanzen Sie die Teilstücke an einem neuen Standort ein – so haben Sie gleich mehrere junge Rhabarberpflanzen. Die alte Stelle sollten Sie ein paar Jahre rhabarberfrei lassen, um Fruchtfolgeprobleme zu vermeiden.

Frostschutz und Wintervorbereitung: Gut gerüstet durch die kalte Jahreszeit

Rhabarber ist zwar winterhart, aber ein bisschen Schutz schadet nicht. Im Spätherbst schneiden Sie alle oberirdischen Pflanzenteile bodennah ab. Das beugt Fäulnis vor und nimmt Schädlingen die Überwinterungsmöglichkeit.

Decken Sie den Wurzelstock mit einer dicken Schicht Laub oder Stroh ab. In besonders kalten Regionen kann eine zusätzliche Vliesabdeckung sinnvoll sein. Im zeitigen Frühjahr entfernen Sie die Abdeckung wieder, damit der Boden sich erwärmen kann.

Ein Tipp aus der Praxis: Ich nutze die abgeschnittenen Blätter als Mulch für andere Beete. So wandern die Nährstoffe nicht in den Kompost, sondern bleiben direkt im Garten.

Mit diesen Pflegetipps steht einer reichen Rhabarberernte nichts mehr im Weg. Jeder Garten ist anders, experimentieren Sie ruhig ein bisschen und finden Sie heraus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Viel Spaß und guten Appetit!

Die Ernte: Der Höhepunkt des Rhabarber-Jahres

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte

Die Rhabarberernte belohnt die Mühen der Pflege. Typischerweise beginnt die Erntezeit im April und endet Ende Juni. Beachten Sie: Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollten Sie noch nicht ernten, um die Pflanze zu schonen. Ab dem zweiten Jahr können Sie behutsam mit der Ernte beginnen.

So ernten Sie richtig

Bei der Ernte gilt: Nicht schneiden, sondern ziehen! Greifen Sie die Stiele nah am Boden und ziehen Sie sie mit einer leichten Drehbewegung heraus. So vermeiden Sie Stielreste, die faulen könnten. Ernten Sie nie mehr als ein Drittel der Stiele pro Pflanze, um sie nicht zu überfordern.

Wie viel und wie oft?

Eine ausgewachsene Rhabarberpflanze kann etwa 2-3 Kilogramm Stiele pro Saison liefern. Ernten Sie vorzugsweise alle 2-3 Wochen, um der Pflanze Zeit zur Regeneration zu geben. Nach dem Johannistag (24. Juni) sollten Sie die Ernte einstellen, damit die Pflanze Reserven für den Winter bilden kann.

Nach der Ernte ist vor der Zubereitung

Frisch geernteter Rhabarber hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Für längere Lagerung können Sie die Stiele blanchieren und einfrieren. Übrigens: Die Blätter sind wegen ihres hohen Oxalsäuregehalts nicht zum Verzehr geeignet, eignen sich aber gut als Mulch im Garten.

Krankheiten und Schädlinge: Die ungebetenen Gäste im Rhabarberbeet

Pilzerkrankungen: Die häufigsten Übeltäter

Auch Rhabarber bleibt von Krankheiten nicht verschont. Zu den häufigsten Pilzerkrankungen gehören:

Grauschimmel

Dieser Pilz zeigt sich als grauer, pelziger Belag auf Blättern und Stielen. Bei feuchter Witterung breitet er sich schnell aus. Befallene Pflanzenteile sollten Sie umgehend entfernen und entsorgen - aber nicht auf dem Kompost!

Blattfleckenkrankheit

Kennzeichnend sind braune Flecken auf den Blättern, die sich ausbreiten und zum Absterben der Blätter führen können. Gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Staunässe beugen vor.

Bakterielle Infektionen: Seltener, aber beachtenswert

Bakterielle Erkrankungen treten bei Rhabarber glücklicherweise selten auf. Falls doch, zeigen sie sich oft durch nässende Stellen an Stielen oder Wurzeln. In diesem Fall hilft nur das Entfernen und Entsorgen der befallenen Pflanzen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Schädlinge: Die kleinen Störenfriede

Rhabarberfliege

Die Larven dieser Fliege bohren sich in die Stiele und hinterlassen bräunliche Gänge. Befallene Stiele sollten Sie großzügig entfernen. Ein Vlies über den Pflanzen im Frühjahr kann die Eiablage verhindern.

Schnecken

Diese Weichtiere mögen junge Rhabarberblätter. Schneckenkorn oder Bierfallen können helfen, aber auch das Fördern natürlicher Feinde wie Igel im Garten ist eine gute Methode.

Blattläuse

Sie saugen an den Blättern und können bei starkem Befall die Pflanze schwächen. Ein kräftiger Wasserstrahl oder Nützlinge wie Marienkäfer wirken oft schon.

Vorbeugen ist besser als heilen

Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Standortwechsel alle 4-5 Jahre
  • Gute Bodendurchlüftung
  • Maßvolles Düngen
  • Regelmäßiges Entfernen welker Blätter
  • Förderung von Nützlingen im Garten

Mit diesen Hinweisen und aufmerksamer Beobachtung steht einer gesunden Rhabarberernte nichts im Wege. Sollte doch ein Problem auftreten - bleiben Sie gelassen! Mit den passenden Maßnahmen lässt sich meist schnell Abhilfe schaffen. Viel Erfolg und guten Appetit!

Sortenwahl und Besonderheiten

Frühe, mittlere und späte Sorten

Bei der Wahl der Rhabarbersorten können Gärtner zwischen frühen, mittleren und späten Varianten wählen. Frühe Sorten wie 'Timperley Early' oder 'Hawke's Champagne' sind bereits ab April erntereif und eignen sich besonders für ungeduldige Rhabarber-Liebhaber. Mittlere Sorten wie 'Holsteiner Blut' oder 'Valentine' folgen im Mai, während späte Sorten wie 'Elmsblitz' oder 'Canada Red' erst ab Juni geerntet werden können.

Geschmacksunterschiede und Verwendungszwecke

Die Geschmacksvielfalt der Rhabarbersorten ist groß. Während einige Sorten wie 'Frambozen Rood' eher säuerlich schmecken und sich gut für Kompotte eignen, überzeugen andere wie 'Livingstone' mit einer milderen Note, die sich gut für Kuchen und Desserts eignet. Die rotfleischige Sorte 'Holsteiner Blut' ist optisch attraktiv und verleiht Gerichten eine intensive Färbung.

Resistente Sorten gegen Krankheiten und Schädlinge

Für einen unkomplizierten Anbau lohnt es sich, auf resistente Sorten zu setzen. 'Sutton's Seedless' zeigt eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Wurzelfäule, während 'Canada Red' als robust gegenüber Blattfleckenkrankheiten gilt. Die Wahl krankheitsresistenter Sorten kann den Pflegeaufwand verringern und zu einer gesunden, ertragreichen Ernte beitragen.

Rhabarber im Jahreslauf

Frühjahrsarbeiten

Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, beginnt die Rhabarbersaison mit wichtigen Frühjahrsarbeiten. Entfernen Sie abgestorbene Blätter und lockern Sie vorsichtig den Boden um die Pflanzen herum. Eine Kompostgabe und eine leichte Mulchschicht unterstützen den Neuaustrieb. Bei älteren Pflanzen bietet sich jetzt auch die Gelegenheit zur Teilung und Verjüngung.

Sommerliche Pflege

Im Sommer konzentriert sich die Pflege auf regelmäßiges Gießen, besonders in Trockenperioden. Entfernen Sie aufkommende Blütenstände, um die Kraft der Pflanze in die Blattentwicklung zu lenken. Nach der Ernte im Juni sollten Sie die Pflanzen schonen und ihnen Zeit zur Regeneration geben. Eine Düngergabe mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger unterstützt das Wachstum für die nächste Saison.

Herbstliche Vorbereitungen

Im Herbst bereiten Sie Ihre Rhabarberpflanzen auf den Winter vor. Schneiden Sie abgestorbene Blätter bodennah ab und entfernen Sie Unkraut. Eine großzügige Kompostgabe versorgt den Boden mit Nährstoffen für das kommende Jahr. Bei Bedarf können Sie jetzt auch neue Pflanzen setzen oder bestehende teilen.

Überwinterung

Rhabarber ist winterhart, benötigt aber dennoch etwas Schutz. Decken Sie die Pflanzen mit einer dicken Laubschicht oder Stroh ab. Dies schützt nicht nur vor Frost, sondern fördert auch eine frühe Ernte im Frühjahr. In besonders kalten Regionen kann zusätzlich ein Vlies über die Mulchschicht gelegt werden.

Tipps für eine erfolgreiche Rhabarberernte

Optimierung des Ertrags

Für einen guten Ertrag ist es wichtig, die Rhabarberpflanzen nicht zu überernten. Ernten Sie nie mehr als ein Drittel der Stiele pro Pflanze. Lassen Sie nach der Ernte im Juni die restlichen Blätter stehen, damit die Pflanze Kraft für die nächste Saison sammeln kann. Eine ausgewogene Düngung und regelmäßige Bewässerung tragen ebenfalls zu einem guten Ertrag bei.

Qualitätsmerkmale guter Rhabarberstiele

Gute Rhabarberstiele zeichnen sich durch eine kräftige Färbung und einen festen, knackigen Zustand aus. Sie sollten gerade und unbeschädigt sein. Die ideale Länge liegt zwischen 20 und 30 Zentimetern. Achten Sie darauf, dass die Stiele nicht zu alt und holzig sind, da diese bitter schmecken können.

Verarbeitung und Konservierung

Frisch geernteter Rhabarber hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Für eine längere Haltbarkeit eignet sich das Einfrieren: Schneiden Sie die Stiele in kleine Stücke und frieren Sie sie portionsweise ein. So haben Sie auch außerhalb der Saison Rhabarber zur Hand. Alternativ können Sie Rhabarber auch zu Kompott oder Marmelade verarbeiten. Ein Tipp: Rhabarbersirup ist eine gute Basis für sommerliche Erfrischungsgetränke.

Rhabarber: Ein Genuss für Generationen

Die Pflege von Rhabarber erfordert etwas Aufmerksamkeit, aber mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld wird sich Ihr Einsatz lohnen. Von der Sortenwahl über die jahreszeitliche Pflege bis hin zur Ernte – jeder Schritt trägt dazu bei, dass Sie sich Jahr für Jahr an den säuerlich-frischen Stängeln erfreuen können. Rhabarber ist nicht nur eine schmackhafte Zutat für zahlreiche Gerichte, sondern auch eine dankbare Gartenpflanze, die bei guter Pflege lange Zeit gedeiht. Mit den hier vorgestellten Tipps steht Ihrem Rhabarber-Erfolg nichts mehr im Wege. Genießen Sie dieses vielseitige Gemüse und die Früchte Ihrer Arbeit – Ihr Gaumen und Ihr Garten werden es Ihnen danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Rhabarber und zu welcher Pflanzenfamilie gehört er?
    Rhabarber (Rheum rhabarbarum) gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist eine mehrjährige Staude mit großen, charakteristischen Blättern. Ursprünglich stammt er aus den gemäßigten Regionen Asiens, wo er seit Jahrtausenden als Heilpflanze geschätzt wird. Erst im 18. Jahrhundert begann man in Europa, Rhabarber als Gemüse anzubauen. Botanisch gesehen ist Rhabarber kein Obst, sondern ein Gemüse, obwohl er häufig wie Obst verwendet wird. Die Pflanze bildet kräftige, fleischige Blattstiele aus, die geerntet und kulinarisch verwertet werden. Als Staude kann Rhabarber bei guter Pflege viele Jahre am selben Standort gedeihen und dabei einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen. Seine imposanten Blätter machen ihn nicht nur zu einer nützlichen Nutzpflanze, sondern auch zu einem optischen Hingucker im Garten.
  2. Welcher Standort ist für Rhabarber im Garten optimal?
    Rhabarber gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit guter Luftzirkulation. Er verträgt zwar auch Schatten, produziert dort aber weniger Stiele. Ein windgeschützter Platz ist vorteilhaft, da starke Winde die großen Blätter beschädigen können. Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und gut durchlässig sein, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Bei schweren Böden ist die Einarbeitung von Kompost oder gut verrottetem Mist empfehlenswert, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Sandige Böden profitieren von Lehm-Zugabe für bessere Wasserspeicherfähigkeit. Da Rhabarber mehrere Jahre am selben Standort bleibt, sollte die Standortwahl sorgfältig erfolgen. Planen Sie ausreichend Platz ein: mindestens 1 Meter Abstand zwischen den Pflanzen, 80-100 cm zu Wegen und 1,5 Meter zu anderen Gemüsebeeten für optimale Luftzirkulation und einfache Pflege.
  3. Wie wird Rhabarber richtig gepflanzt und gepflegt?
    Die Pflanzung erfolgt idealerweise im frühen Frühjahr oder Spätherbst. Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist. Lockern Sie den Boden auf und mischen Sie Kompost unter. Setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Knospen etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Nach dem Anpflanzen gründlich gießen und mulchen. Die Grundpflege umfasst regelmäßige Bewässerung, besonders in Trockenperioden - der Boden sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost und Hornspänen, nach der Ernte nochmals mit Kompost. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden vorsichtig. Mulchen mit Rasenschnitt oder Stroh hält die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Blütenstände sollten sofort entfernt werden, um die Kraft in die Stängelproduktion zu lenken.
  4. Welche besonderen Pflegemaßnahmen benötigt Rhabarber im Jahreslauf?
    Der Rhabarber-Pflegezyklus gliedert sich in vier Hauptphasen: Im Frühjahr (März/April) werden abgestorbene Blätter entfernt, der Boden gelockert und Kompost sowie Hornspäne ausgebracht. Dies ist auch die Zeit für Teilung und Verjüngung älterer Pflanzen. Im Sommer konzentriert sich die Pflege auf regelmäßiges Gießen, besonders in Trockenperioden, und das sofortige Entfernen von Blütenständen. Nach der Ernte im Juni erfolgt eine weitere Kompostgabe zur Regeneration. Der Herbst dient der Wintervorbereitung: Abgestorbene Blätter werden bodennah abgeschnitten, Unkraut entfernt und eine großzügige Kompostgabe ausgebracht. Im Winter ruht die Pflanze. Eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Stroh schützt vor Frost und fördert eine frühere Ernte im Frühjahr. In besonders kalten Regionen kann zusätzlich ein Vlies über die Mulchschicht gelegt werden. Diese systematische Pflege gewährleistet gesunde, ertragreiche Rhabarberpflanzen über viele Jahre.
  5. Warum sollten Rhabarberblüten entfernt werden?
    Rhabarberblüten sollten konsequent entfernt werden, da die Blütenbildung der Pflanze viel Energie kostet, die besser in die Produktion kräftiger Stiele fließen sollte. Sobald sich Blütenstände zeigen, müssen diese großzügig und möglichst tief unten abgeschnitten werden. Die Blütenentfernung ist entscheidend für eine ertragreiche Ernte, da die Pflanze ihre Kraft andernfalls in die Samenproduktion steckt anstatt in die Entwicklung der für den Verzehr bestimmten Blattstiele. Praktische Erfahrungen zeigen, dass Pflanzen mit belassenen Blüten merklich geringere Stängelerträge liefern. Die Blütenstände können zwar für Bienen und andere Insekten wertvoll sein, jedoch sollte der Fokus bei der Gemüseproduktion auf der Stielqualität und -quantität liegen. Ein scharfes Messer oder eine Gartenschere eignen sich gut für das Entfernen der Blütenstände. Diese Maßnahme sollte während der gesamten Vegetationsperiode wiederholt werden, da Rhabarber mehrmals im Jahr zur Blüte neigen kann.
  6. Worin unterscheidet sich Rhabarber von anderen Knöterichgewächsen?
    Rhabarber unterscheidet sich von anderen Knöterichgewächsen durch mehrere charakteristische Merkmale. Als einziges Mitglied der Familie wird er als Gemüsepflanze kultiviert und für seine fleischigen, säuerlichen Blattstiele geschätzt. Während andere Knöterichgewächse wie Sauerampfer oder Buchweizen kleinere Blätter haben, entwickelt Rhabarber imposante, große Blätter mit markanten, dicken Stielen. Diese Stiele sind das eigentliche Erntegut und zeichnen sich durch ihren charakteristischen säuerlich-fruchtigen Geschmack aus, der durch den hohen Gehalt an Apfel- und Oxalsäure entsteht. Anders als bei anderen Familienmitgliedern sind beim Rhabarber die Blätter aufgrund ihres hohen Oxalsäuregehalts nicht genießbar. Auch in der Wuchsform unterscheidet sich Rhabarber deutlich: Er bildet kräftige, ausdauernde Wurzelstöcke aus und kann über viele Jahre am selben Standort kultiviert werden. Seine Statur als mehrjährige Staude mit beeindruckender Größe macht ihn zu einem markanten Vertreter der Knöterichgewächse.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Rhabarber als Staude und anderen Gemüsearten?
    Rhabarber unterscheidet sich als mehrjährige Staude fundamental von einjährigen Gemüsearten. Während die meisten Gemüsepflanzen jedes Jahr neu gesät oder gepflanzt werden müssen, bleibt Rhabarber über viele Jahre am selben Standort und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Seine Wurzelstöcke werden jährlich kräftiger und produktiver, was bei einjährigen Gemüsearten nicht der Fall ist. Als Staude durchläuft Rhabarber einen natürlichen Jahreszyklus mit Winterruhe, bei dem die oberirdischen Teile absterben und im Frühjahr neu austreiben. Dies erfordert eine andere Herangehensweise bei Pflege und Planung. Im Gegensatz zu einjährigen Gemüsearten benötigt Rhabarber weniger intensive Bodenbearbeitung nach der Etablierung, dafür aber langfristige Standortplanung und regelmäßige Nährstoffversorgung. Seine Erntephase beschränkt sich auf wenige Monate im Frühjahr und Frühsommer, während einjährige Gemüsearten oft kontinuierlich beerntet werden können. Diese Eigenschaften machen Rhabarber zu einer besonderen, pflegeleichten Ergänzung im Gemüsegarten.
  8. Ab wann kann Rhabarber geerntet werden und wie erfolgt die richtige Ernte?
    Rhabarber kann erst ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung geerntet werden, da im ersten Jahr die Pflanze geschont werden sollte, um sich zu etablieren. Die Erntezeit beginnt typischerweise im April und endet traditionell am Johannistag (24. Juni), damit die Pflanze Reserven für den Winter bilden kann. Bei der Ernte gilt die wichtige Regel: Nicht schneiden, sondern ziehen! Greifen Sie die Stiele nah am Boden und ziehen Sie sie mit einer leichten Drehbewegung heraus. Dies verhindert Stielreste, die faulen könnten. Ernten Sie niemals mehr als ein Drittel der Stiele pro Pflanze, um sie nicht zu überfordern. Eine ausgewachsene Pflanze liefert etwa 2-3 Kilogramm Stiele pro Saison. Ernten Sie vorzugsweise alle 2-3 Wochen, um der Pflanze Regenerationszeit zu geben. Ideale Erntequalität haben Stiele von 20-30 cm Länge, die kräftig gefärbt und fest sind. Nach dem Johannistag sollte die Ernte eingestellt werden, auch wenn noch Stiele nachwachsen.
  9. Wo kann man Rhabarberpflanzen und Rhabarbersamen kaufen?
    Rhabarberpflanzen und -samen können in verschiedenen Bezugsquellen erworben werden. Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Rhabarbersorten, sowohl als Samen für die eigene Anzucht als auch als vorgezogene Jungpflanzen. Lokale Gartencenter und Baumschulen führen häufig bewährte Standardsorten, während spezialisierte Online-Händler oft seltene oder besondere Sorten im Sortiment haben. Beim Kauf von Rhabarberpflanzen sollten Sie auf gesunde, kräftige Wurzelstöcke mit mindestens einer deutlich sichtbaren Knospe achten. Samen eignen sich für geduldige Gärtner, da die Entwicklung bis zur ersten Ernte 2-3 Jahre dauert. Jungpflanzen verkürzen diese Zeit erheblich. Viele etablierte Gartenversender bieten auch Beratung zur Sortenwahl und geben Pflege-Empfehlungen. Der Kauf in der örtlichen Gärtnerei hat den Vorteil, dass Sie die Pflanzen vor dem Kauf begutachten können und oft regionale Sorten erhalten, die an das örtliche Klima angepasst sind.
  10. Welche Rhabarber-Produkte bieten spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten ein umfassendes Sortiment rund um den Rhabarber-Anbau. Neben verschiedenen Rhabarbersorten als Saatgut oder Jungpflanzen finden Sie passendes Gartenwerkzeug für Pflanzung und Pflege, wie Spaten, Grabegabeln und Grubber. Zur optimalen Bodenverbesserung werden spezielle Komposte, organische Dünger und Mulchmaterialien angeboten. Bewässerungssysteme wie Tropfschläuche oder Sprinkleranlagen erleichtern die kontinuierliche Wasserversorgung. Für den Pflanzenschutz stehen biologische Mittel gegen Schädlinge und Krankheiten zur Verfügung. Praktische Hilfsmittel wie Ernte-Messer, Gartenvliese für den Winterschutz und spezielle Anzuchttöpfe runden das Angebot ab. Viele Fachhändler bieten auch Beratungsleistungen und detaillierte Pflegeanleitungen. Zusätzlich werden oft Pakete mit allem notwendigen Zubehör für Anfänger zusammengestellt, die den Einstieg in die Rhabarberkultur erleichtern. Hochwertige Erden und Substrate für die Topfkultur oder Bodenverbesserung gehören ebenfalls zum Standard-Sortiment erfahrener Gartenhändler.
  11. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Rhabarber-Entwicklung ab?
    Bei der Rhabarber-Entwicklung laufen komplexe biochemische Prozesse ab, die das Wachstum und die charakteristischen Eigenschaften der Pflanze bestimmen. Im Frühjahr mobilisiert der Wurzelstock gespeicherte Kohlenhydrate und Proteine für den Neuaustrieb. Die Photosynthese in den großen Blättern produziert Zucker, der teilweise in den Stielen als Apfel- und Zitronensäure gespeichert wird, was den typisch säuerlichen Geschmack verursacht. Der Oxalsäure-Stoffwechsel ist besonders ausgeprägt: Diese wird hauptsächlich in den Blättern angereichert, weshalb sie nicht genießbar sind. In den Stielen ist der Oxalsäure-Gehalt deutlich geringer und schwankt je nach Jahreszeit. Während der Vegetationsperiode werden kontinuierlich Nährstoffe von den Blättern zum Wurzelstock transportiert und dort als Reservestoffe eingelagert. Die Cellulose- und Ligninproduktion nimmt mit zunehmendem Alter der Stiele zu, was sie holziger macht. Enzyme regulieren den Abbau und Aufbau verschiedener Zellwandkomponenten und beeinflussen die Textur der Stiele erheblich.
  12. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Rhabarberwachstum?
    Der pH-Wert des Bodens hat entscheidenden Einfluss auf das Rhabarberwachstum und sollte optimal zwischen 5,5 und 6,5 liegen. In diesem leicht sauren Bereich können die Wurzeln Nährstoffe am effizientesten aufnehmen. Bei zu niedrigen pH-Werten unter 5,0 werden wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium festgelegt und sind für die Pflanze schwer verfügbar. Dies führt zu Mangelerscheinungen und schwächerem Wachstum. Gleichzeitig können toxische Aluminiumionen freigesetzt werden, die die Wurzeln schädigen. Bei zu hohen pH-Werten über 7,0 werden Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Bor unlöslich und können von der Pflanze nicht mehr aufgenommen werden. Dies äußert sich oft in Chlorosen (Gelbfärbungen) der Blätter. Der optimale pH-Bereich fördert auch die Aktivität nützlicher Bodenmikroorganismen, die organische Substanz abbauen und Nährstoffe verfügbar machen. Bei ungünstigen pH-Werten kann durch Kalkung (bei zu saurem Boden) oder Schwefelgaben (bei zu alkalischem Boden) regulierend eingegriffen werden.
  13. Welche Rolle spielt der Wurzelstock bei der Rhabarberkultur?
    Der Wurzelstock ist das Herzstück der Rhabarberkultur und erfüllt mehrere wichtige Funktionen. Als Überdauerungsorgan speichert er Nährstoffe und Energie für den jährlichen Neuaustrieb der Blätter und Stiele. Je kräftiger und gesünder der Wurzelstock, desto üppiger fällt die Ernte aus. Er wächst kontinuierlich und kann bei guter Pflege über Jahrzehnte produktiv bleiben. Die Knospen am Wurzelstock, aus denen die neuen Triebe entspringen, sind entscheidend für die Vitalität der Pflanze. Bei der Vermehrung durch Teilung muss jedes Teilstück mindestens eine intakte Knospe mit gesunden Wurzeln aufweisen. Der Wurzelstock reagiert empfindlich auf Staunässe und kann bei ungünstigen Bedingungen faulen. Seine tiefe Verankerung im Boden ermöglicht es der Pflanze, auch in trockeneren Perioden Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Mit zunehmendem Alter des Wurzelstocks nimmt oft die Produktivität ab, weshalb eine regelmäßige Verjüngung durch Teilung alle 4-6 Jahre empfehlenswert ist. Die richtige Pflanztiefe mit den Knospen etwa 5 cm unter der Erdoberfläche ist entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung.
  14. Wie wirken sich verschiedene Mulchmaterialien auf das Rhabarberwachstum aus?
    Verschiedene Mulchmaterialien beeinflussen das Rhabarberwachstum unterschiedlich und bieten spezifische Vorteile. Rasenschnitt ist ein ausgezeichnetes Mulchmaterial, das schnell verrottet und dabei Stickstoff freigibt, was das Blattwachstum fördert. Allerdings sollte er nicht zu dick aufgetragen werden, da er bei der Verrottung Wärme entwickelt. Stroh ist langlebiger und bietet gute Isolierung gegen Temperaturschwankungen, verrottet aber langsamer und entzieht beim Abbau temporär Stickstoff aus dem Boden. Laub verschiedener Baumarten wirkt unterschiedlich: Während Buchen- und Eichenlaub eher sauer reagiert und den pH-Wert senkt, ist Lindenlaub neutraler. Kompost als Mulch liefert kontinuierlich Nährstoffe und verbessert die Bodenstruktur nachhaltig. Rindenmulch ist dekorativ und langlebig, kann aber den pH-Wert senken und benötigt eine Stickstoff-Ausgleichsdüngung. Alle Mulchmaterialien reduzieren Verdunstung, regulieren die Bodentemperatur und unterdrücken Unkrautwuchs. Eine 5-10 cm dicke Schicht ist optimal, um die gewünschten Effekte zu erzielen ohne Fäulnis zu fördern.
  15. Wie lässt sich Rhabarber am besten vermehren und teilen?
    Rhabarber lässt sich am besten durch Teilung vermehren, die sowohl im zeitigen Frühjahr als auch im Spätherbst durchgeführt werden kann. Wählen Sie eine mindestens dreijährige, gesunde Mutterpflanze aus und graben Sie sie vorsichtig komplett aus. Mit einem scharfen Spaten teilen Sie den Wurzelstock in mehrere Stücke, wobei jedes Teilstück mindestens eine gut entwickelte Knospe und gesunde Wurzeln haben muss. Beschädigte oder faulige Wurzelteile werden sauber entfernt. Die Schnittstellen können mit Holzkohlepulver bestäubt werden, um Fäulnis zu verhindern. Kürzen Sie die vorhandenen Blätter um etwa die Hälfte, um die Verdunstung zu reduzieren. Die Teilstücke werden sofort wieder eingepflanzt oder können kurze Zeit feucht gelagert werden. Die Vermehrung durch Aussaat ist ebenfalls möglich, dauert aber 2-3 Jahre bis zur ersten Ernte. Samen werden im Frühjahr oder Frühsommer direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfe gesät. Die Teilung ist jedoch die bevorzugte Methode, da sie sortenechte Nachkommen garantiert und schneller zum Erfolg führt.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Rhabarber-Überwinterung zu beachten?
    Die Rhabarber-Überwinterung erfordert einige praktische Schritte für optimale Ergebnisse. Im Spätherbst nach dem ersten Frost werden alle oberirdischen Pflanzenteile bodennah abgeschnitten. Dies beugt Fäulnis vor und entzieht Schädlingen Überwinterungsplätze. Das Schnittgut kann als Mulch für andere Beete verwendet werden. Anschließend wird der Wurzelstock mit einer 10-15 cm dicken Schicht aus Laub, Stroh oder Kompost abgedeckt. Diese Mulchschicht schützt vor Frost und fördert eine frühere Ernte im Frühjahr durch bessere Bodenwärmung. In besonders kalten Regionen kann zusätzlich ein Gartenvlies über die Mulchschicht gelegt werden. Wichtig ist auch eine letzte Kompostgabe vor dem Winter, um den Nährstoffvorrat aufzufüllen. Der Standort sollte gut entwässert sein, da Staunässe in Verbindung mit Frost dem Wurzelstock schaden kann. Im zeitigen Frühjahr wird die Abdeckung schrittweise entfernt, sobald die Frostgefahr nachlässt. Eine zu frühe Entfernung kann zu Frostschäden an den jungen Trieben führen, während zu späte Entfernung das Austreiben verzögert.
  17. Ist es ein Mythos, dass Rhabarber nach dem Johannistag giftig wird?
    Es ist tatsächlich ein Mythos, dass Rhabarber nach dem Johannistag (24. Juni) giftig wird. Der Oxalsäure-Gehalt in den Stielen bleibt über die Saison relativ konstant und steigt nicht dramatisch an. Der Johannistag als traditionelles Ende der Rhabarberernte hat andere, praktische Gründe: Die Pflanze benötigt nach dieser intensiven Erntezeit ihre Blätter, um Photosynthese zu betreiben und Reservestoffe für den Winter zu bilden. Würde man weiter ernten, würde dies die Pflanze schwächen und die Ernte des nächsten Jahres beeinträchtigen. Tatsächlich werden die Stiele nach dem Johannistag oft holziger und faserig, was die Qualität und den Genuss mindert. Die Oxalsäure ist hauptsächlich in den Blättern konzentriert, die grundsätzlich nicht verzehrt werden sollten. Menschen mit Nierenproblemen oder Neigung zu Nierensteinen sollten generell vorsichtig mit oxalsäurehaltigen Lebensmitteln sein, unabhängig vom Erntezeitpunkt. Der Johannistag markiert also primär das Ende der optimalen Erntequalität und dient dem Pflanzenschutz, nicht der Vermeidung einer plötzlich auftretenden Giftigkeit.
  18. In welchen Regionen Deutschlands wächst Rhabarber besonders gut?
    Rhabarber wächst in Deutschland grundsätzlich in allen Regionen gut, da er winterhart und anpassungsfähig ist. Besonders günstig sind jedoch Gebiete mit gemäßigtem, nicht zu trockenem Klima. Die norddeutschen Küstenregionen bieten durch ihre milden, feuchten Bedingungen und geringeren Temperaturschwankungen ideale Voraussetzungen. Auch die mitteldeutschen Regionen mit ihren fruchtbaren Böden und ausgewogenen Niederschlägen sind sehr gut geeignet. In Süddeutschland gedeiht Rhabarber ebenfalls hervorragend, benötigt aber bei heißen, trockenen Sommern verstärkte Bewässerung. Höhenlagen bis etwa 800 Meter sind noch gut geeignet, darüber können späte Fröste problematisch werden. Regionen mit sehr sandigen Böden, wie die Lüneburger Heide, profitieren von Bodenverbesserungen mit Kompost und Lehm. Weinbauregionen mit ihren warmen, geschützten Lagen ermöglichen oft besonders frühe Ernten. Grundsätzlich ist Rhabarber so robust, dass er bei entsprechender Standortwahl und Pflege in ganz Deutschland erfolgreich angebaut werden kann. Entscheidender als die Region sind Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Wasserversorgung und Standortwahl im Garten.
  19. Wie unterscheidet sich Gemüserhabarber von Sauerrhabarber?
    Gemüserhabarber und Sauerrhabarber sind im Wesentlichen Handelsbezeichnungen für verschiedene Verwendungszwecke derselben botanischen Art Rheum rhabarbarum. Der Begriff "Gemüserhabarber" bezeichnet Sorten mit milderen, weniger säuerlichen Stielen, die sich gut für Gemüsegerichte, Suppen oder als Beilage eignen. Diese Sorten haben oft einen höheren Zuckeranteil und dünnere Zellwände, was sie zarter macht. "Sauerrhabarber" hingegen bezieht sich auf Sorten mit höherem Säuregehalt und festerer Textur, die traditionell für süße Zubereitungen wie Kompott, Kuchen oder Marmelade verwendet werden, wo der Zuckerzusatz die Säure ausgleicht. Optisch unterscheiden sich die Typen oft in der Stielfarbe: Gemüserhabarber ist häufig grünlicher, während Sauerrhabarber oft rötliche Färbungen aufweist. In der Praxis werden jedoch die meisten modernen Rhabarbersorten vielseitig verwendet. Die Sortenwahl hängt mehr vom persönlichen Geschmack und den geplanten Zubereitungsarten ab als von der traditionellen Kategorisierung. Beide Typen benötigen die gleiche Anbaumethode und Pflege.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Rheum rhabarbarum und anderen Rheum-Arten?
    Rheum rhabarbarum, der Garten-Rhabarber, unterscheidet sich deutlich von anderen Rheum-Arten in Morphologie und Verwendung. Während R. rhabarbarum als Gemüse kultiviert wird und dicke, fleischige Blattstiele für den Verzehr entwickelt, werden andere Arten hauptsächlich als Heilpflanzen genutzt. Rheum palmatum und R. officinale, die als Medizinal-Rhabarber bekannt sind, haben kleinere, härtere Wurzeln mit stark abführender Wirkung und werden nicht als Nahrungsmittel verwendet. R. rhaponticum, der Pontische Rhabarber, ist eine wildere Form mit dünneren, bittereren Stielen. Die Garten-Form R. rhabarbarum wurde über Jahrhunderte selektiert für größere, saftigere Stiele mit angenehmem Säure-Süße-Verhältnis. Morphologisch zeigt R. rhabarbarum charakteristisch große, herzförmige Blätter und kräftige, oft rötlich gefärbte Blattstiele. Die Wurzelstöcke sind fleischiger und weniger verholzt als bei Wildarten. Auch die Blütenstände unterscheiden sich: R. rhabarbarum entwickelt weniger auffällige Blüten, da die Züchtung auf Stielqualität fokussiert war. Genetisch sind alle Rheum-Arten verwandt, aber nur R. rhabarbarum eignet sich für die Gemüsekultur.
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