Süßkraut für Diabetiker: Chancen und Grenzen

Süßkraut für Diabetiker: Eine natürliche Alternative zu Zucker

Stevia, auch als Süßkraut bekannt, entwickelt sich zunehmend zu einer interessanten Option als kalorienfreier Zuckerersatz für Menschen mit Diabetes.

Wichtige Erkenntnisse zum Süßkraut

  • Stevia ist eine natürliche, kalorienfreie Zuckeralternative
  • Hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel
  • Ursprünglich aus Südamerika stammend
  • Bietet Vorteile für Diabetiker und Gewichtskontrolle

Was ist Süßkraut (Stevia)?

Stevia rebaudiana, im Volksmund als Süßkraut bezeichnet, gehört zur Familie der Korbblütler. Die Blätter dieser Pflanze enthalten sogenannte Stevioside, die für ihre intensive Süßkraft bekannt sind. Interessanterweise ist Stevia etwa 300-mal süßer als herkömmlicher Zucker, was bedeutet, dass nur ein Bruchteil der Menge für den gleichen Süßeffekt benötigt wird.

Geschichte und Herkunft

Die Wurzeln von Stevia reichen bis in die Hochebenen Paraguays und Brasiliens zurück. Dort nutzten die einheimischen Guaraní-Indianer diese Pflanze seit Jahrhunderten als natürliches Süßungsmittel und Heilpflanze. Sie nannten sie 'Ka'a He'ê', was übersetzt 'süßes Kraut' bedeutet - eine treffende Bezeichnung, wie ich finde.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten westliche Forscher Stevia. Der Botaniker Moisés Santiago Bertoni beschrieb die Pflanze 1899 erstmals wissenschaftlich. In den 1930er Jahren begannen französische Chemiker dann, die süßen Bestandteile der Pflanze zu isolieren - ein wichtiger Schritt für die spätere Nutzung als Süßungsmittel.

Japan war in den 1970er Jahren Vorreiter und ließ Stevia als erstes Industrieland als Süßungsmittel zu. Seitdem hat sich der Gebrauch von Stevia weltweit ausgebreitet. Interessanterweise genehmigte die Europäische Union erst 2011 die Verwendung von Steviolglykosiden als Lebensmittelzusatzstoff - vergleichsweise spät, wenn man bedenkt, wie lange die Pflanze schon bekannt war.

Bedeutung für Diabetiker

Für Menschen mit Diabetes könnte Stevia eine vielversprechende Alternative sein. Im Gegensatz zu Zucker scheint Stevia keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel zu haben. Dies ermöglicht es Betroffenen möglicherweise, süße Speisen und Getränke zu genießen, ohne dabei ihre Blutzuckerwerte zu beeinträchtigen. Allerdings sollten Diabetiker vor der Verwendung von Stevia als Zuckerersatz ihren Arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass es für ihre individuelle Situation geeignet ist.

Produktbild von Stevia Pflanze in einem Topf auf der Verpackung von Nelson Garden mit Anbauinformationen und Markenlogo.
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Vorteile von Süßkraut für Diabetiker

Kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel

Der wohl wichtigste Vorteil von Stevia für Diabetiker scheint zu sein, dass es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Studien deuten darauf hin, dass die Aufnahme von Stevia keine signifikante Veränderung des Blutzuckerspiegels verursacht. Die süßen Bestandteile von Stevia, die Steviol-Glykoside, werden vom menschlichen Körper offenbar nicht verstoffwechselt. Sie passieren den Verdauungstrakt, ohne absorbiert zu werden, und werden schließlich unverändert ausgeschieden. Diese Eigenschaft macht Stevia besonders interessant für Menschen mit Diabetes.

Kalorienfreie Alternative zu Zucker

Ein weiterer Pluspunkt: Stevia enthält praktisch keine Kalorien. Dies könnte es zu einer guten Option für Diabetiker machen, die ihren Kalorienbedarf kontrollieren möchten. Im Gegensatz zu Zucker, der etwa 4 Kalorien pro Gramm liefert, kann Stevia verwendet werden, um Speisen und Getränke zu süßen, ohne zusätzliche Kalorien hinzuzufügen. Gerade für Diabetiker, die oft auch ihr Gewicht im Auge behalten müssen, könnte dies von Vorteil sein.

Potenzielle Unterstützung bei der Gewichtskontrolle

Die Verwendung von Stevia anstelle von Zucker könnte indirekt zur Gewichtskontrolle beitragen. Da Stevia keine Kalorien liefert, könnte es helfen, die Gesamtkalorienaufnahme zu reduzieren, wenn es als Ersatz für kalorienreiche Süßungsmittel verwendet wird. Gewichtskontrolle ist für viele Diabetiker ein wichtiger Aspekt des Managements ihrer Erkrankung, da Übergewicht die Insulinresistenz verstärken kann.

Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass Stevia möglicherweise einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel haben könnte. Es gibt Hinweise darauf, dass Stevia die Insulinempfindlichkeit verbessern und somit die Glukosetoleranz erhöhen könnte. Diese Effekte bedürfen jedoch noch weiterer Forschung, um vollständig verstanden und bestätigt zu werden. Es bleibt also spannend, welche weiteren Erkenntnisse zukünftige Studien in diesem Bereich liefern werden.

Mögliche positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit

Ein weiterer interessanter Aspekt von Stevia, der für Diabetiker relevant sein könnte, ist seine potenzielle positive Wirkung auf die Zahngesundheit. Im Gegensatz zu Zucker, der von Bakterien im Mund fermentiert wird und so zur Entstehung von Karies beitragen kann, wird Stevia offenbar nicht von diesen Bakterien verstoffwechselt.

Einige Studien haben sogar gezeigt, dass Stevia möglicherweise antibakterielle Eigenschaften besitzt, die das Wachstum von Karies verursachenden Bakterien hemmen könnten. Dies könnte dazu beitragen, das Risiko von Zahnerkrankungen zu reduzieren - ein nicht zu unterschätzender Faktor für Diabetiker, da sie oft ein erhöhtes Risiko für Zahnprobleme haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stevia für Diabetiker eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Süßungsmitteln darstellen könnte. Seine Fähigkeit, Speisen und Getränke zu süßen, ohne dabei den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen oder Kalorien hinzuzufügen, macht es zu einem potenziell wertvollen Werkzeug im Diabetesmanagement. Die möglichen zusätzlichen Vorteile für die Gewichtskontrolle und die Zahngesundheit unterstreichen weiter seinen potenziellen Wert für Menschen mit Diabetes. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass jeder Diabetiker individuell mit seinem Arzt besprechen sollte, ob und wie Stevia in seinen Ernährungsplan integriert werden kann.

Chemische Zusammensetzung und Wirkungsweise von Süßkraut

Süßkraut, oder wie wir es oft nennen, Stevia, hat eine faszinierende chemische Zusammensetzung. Diese ist verantwortlich für die bemerkenswerte Süßkraft, die wir in diesem unscheinbaren Kraut finden. Die Hauptakteure hier sind die sogenannten Steviol-Glykoside - sie verleihen dem Süßkraut seine außergewöhnlichen Eigenschaften.

Steviol-Glykoside als Hauptsüßstoffe

Die Stars unter den Steviol-Glykosiden sind zweifellos Steviosid und Rebaudiosid A. Diese natürlichen Süßstoffe bringen es auf eine Süßkraft, die bis zu 300-mal stärker ist als die unseres gewöhnlichen Haushaltszuckers. Interessanterweise variiert der Gehalt dieser Substanzen je nach Stevia-Sorte und den Bedingungen, unter denen die Pflanzen angebaut werden.

Neben diesen Hauptdarstellern gibt es noch weitere Steviol-Glykoside wie Rebaudiosid C, D und F. Sie tragen ebenfalls zur Süße bei, kommen aber in geringeren Mengen vor. Die spezifische Zusammensetzung dieser Stoffe beeinflusst letztendlich den Geschmack und die Süßkraft des Endprodukts.

Vergleich der Süßkraft mit Zucker

Wenn wir über die Süßkraft von Stevia sprechen, reden wir von beeindruckenden Zahlen. Im Vergleich zu unserem alltäglichen Haushaltszucker ist sie um ein Vielfaches höher:

  • Steviosid: etwa 150-300 mal süßer als Zucker
  • Rebaudiosid A: ungefähr 200-400 mal süßer als Zucker

Diese enorme Süßkraft bedeutet, dass wir nur winzige Mengen Stevia benötigen, um die gleiche Süße wie mit Zucker zu erzielen. Das macht Stevia besonders interessant für Diabetiker und alle, die ihren Kalorienkonsum im Auge behalten möchten.

Metabolismus im menschlichen Körper

Der Weg, den Stevia in unserem Körper nimmt, ist ein weiterer Grund, warum es als Zuckerersatz so beliebt ist. Die Steviol-Glykoside werden im Darm nicht aufgenommen. Stattdessen wandelt unsere Darmflora sie in Steviol um, das dann absorbiert und in der Leber weiter verstoffwechselt wird.

Dieser Prozess bringt einige bemerkenswerte Vorteile mit sich:

  • Keine Kalorien: Da unser Körper die Steviol-Glykoside nicht verwertet, liefern sie keine Kalorien.
  • Kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel: Stevia wird nicht in Glucose umgewandelt und beeinflusst daher den Blutzuckerspiegel nicht.
  • Keine Insulinausschüttung: Anders als Zucker regt Stevia keine Insulinproduktion an.

Diese Eigenschaften machen Stevia zu einer vielversprechenden Option für Diabetiker und alle, die auf ihre Ernährung achten möchten.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten von Süßkraut

Stevia erweist sich als wahres Multitalent in der Küche und darüber hinaus. Seine Vielseitigkeit macht es zu einem beliebten Süßungsmittel in verschiedensten Bereichen.

Verwendung in Getränken und Speisen

Stevia lässt sich in einer Vielzahl von Getränken und Speisen als Zuckerersatz einsetzen:

  • Getränke: Es eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Kaffee, Limonaden und Smoothies.
  • Backwaren: In Kuchen, Keksen und anderen Backwaren kann Stevia den Zucker teilweise oder ganz ersetzen.
  • Desserts: Puddings, Eiscreme und andere Süßspeisen lassen sich mit Stevia zubereiten.
  • Marmeladen und Konfitüren: Stevia kann den Zuckergehalt in selbstgemachten Marmeladen reduzieren.
  • Joghurts und Müslis: Als Zusatz in Joghurts oder Müslis bietet Stevia eine kalorienarme Süße.

Bei der Verwendung in der Küche sollten wir beachten, dass Stevia nicht die gleichen Back- und Bräunungseigenschaften wie Zucker hat. In manchen Rezepten kann es daher nötig sein, die Zutaten anzupassen.

Stevia-Produkte: Pulver, Flüssigextrakte, Tabletten

Stevia ist in verschiedenen Formen erhältlich, was seine Anwendung noch vielseitiger macht:

  • Stevia-Pulver: Oft gemischt mit Füllstoffen wie Erythritol, um die Dosierung zu erleichtern. Es eignet sich gut zum Backen und Kochen.
  • Flüssige Stevia-Extrakte: Konzentrierte Tropfen, die sich besonders gut zum Süßen von Getränken eignen.
  • Stevia-Tabletten: Praktisch für unterwegs und zum Süßen von Getränken.
  • Stevia-Blätter: Getrocknete Blätter können als Tee aufgebrüht oder gemahlen als natürliches Süßungsmittel verwendet werden.

Die Wahl des richtigen Stevia-Produkts hängt von der beabsichtigten Verwendung und den persönlichen Vorlieben ab.

Dosierungsempfehlungen und Umrechnungsverhältnisse

Die richtige Dosierung von Stevia kann anfangs eine Herausforderung sein, da es viel süßer als Zucker ist. Hier ein paar Richtlinien:

  • 1 Teelöffel Zucker entspricht etwa 2-3 Tropfen flüssiges Stevia oder 1/4 Teelöffel Stevia-Pulver.
  • Für 100g Zucker werden etwa 1-2 Teelöffel Stevia-Pulver oder 15-20 Tropfen flüssiges Stevia benötigt.

Es empfiehlt sich, mit kleinen Mengen zu beginnen und sich langsam an den gewünschten Süßegrad heranzutasten. Stevia hat einen leicht anderen Geschmack als Zucker, an den sich manche Menschen erst gewöhnen müssen.

Für Diabetiker ist es wichtig, bei der Umstellung auf Stevia den Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren. Obwohl Stevia den Blutzucker nicht direkt beeinflusst, kann die Umstellung auf zuckerfreie Produkte Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben.

Insgesamt bietet Stevia eine sichere und vielseitige Alternative zu Zucker, die besonders für Diabetiker und Menschen mit Gewichtsproblemen interessant sein könnte. Seine chemische Zusammensetzung und der Metabolismus im Körper machen es zu einem wertvollen Süßungsmittel in der modernen Ernährung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Forschung und Anwendung von Stevia in Zukunft weiterentwickeln wird.

Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen von Süßkraut

Stevia bietet als natürlicher Süßstoff zweifelsohne viele Vorteile, dennoch sollten wir mögliche Risiken und Nebenwirkungen nicht außer Acht lassen. Gerade für Diabetiker ist eine differenzierte Betrachtung unerlässlich.

Bekannte Nebenwirkungen bei übermäßigem Konsum

In moderaten Mengen gilt Stevia generell als unbedenklich. Allerdings können bei exzessivem Verzehr unerwünschte Effekte auftreten:

  • Verdauungsprobleme: Einige Personen berichten von Blähungen, Übelkeit oder Durchfall.
  • Kopfschmerzen: In seltenen Fällen wurden nach hohem Stevia-Konsum Kopfschmerzen beobachtet.
  • Schwindel: Vereinzelt treten Schwindelgefühle auf, insbesondere bei empfindlichen Personen.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Nebenwirkungen meist nur bei sehr hohem Konsum auftreten und für die meisten Menschen bei normaler Verwendung kein Problem darstellen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Für Diabetiker ist besondere Vorsicht geboten, da Stevia möglicherweise mit bestimmten Medikamenten interagieren kann:

  • Blutzuckersenkende Medikamente: Stevia könnte deren Wirkung verstärken und zu einer Unterzuckerung führen.
  • Blutdrucksenkende Mittel: Es gibt Hinweise darauf, dass Stevia den Blutdruck zusätzlich senken könnte.

Mein Rat an Diabetiker: Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie regelmäßig Stevia-Produkte verwenden. So können Sie mögliche Wechselwirkungen mit Ihrer Medikation ausschließen.

Allergische Reaktionen

Zwar selten, aber dennoch möglich sind allergische Reaktionen auf Stevia:

  • Hautreaktionen: In Einzelfällen wurden Hautausschläge oder Juckreiz beobachtet.
  • Atemwegsprobleme: Personen mit einer Allergie gegen Pflanzen aus der Familie der Korbblütler könnten empfindlich reagieren.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion bemerken, stellen Sie den Konsum ein und holen Sie ärztlichen Rat ein.

Rechtliche Aspekte und Zulassung von Stevia

In der Europäischen Union unterliegt die Verwendung von Stevia als Süßungsmittel strengen Regularien. Für Verbraucher, insbesondere Diabetiker, ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen.

Stevia als 'Novel Food' in der EU

Die EU hat Stevia als sogenanntes 'Novel Food' eingestuft. Was bedeutet das konkret?

  • Strenge Prüfung: Vor der Zulassung musste Stevia umfangreiche Sicherheitsbewertungen durchlaufen.
  • Kontrollierte Verwendung: Der Einsatz ist nur in bestimmten Lebensmitteln und Getränken erlaubt.
  • Regelmäßige Überprüfung: Die Sicherheit wird kontinuierlich neu bewertet.

Diese Einstufung gewährleistet ein hohes Maß an Verbrauchersicherheit, was natürlich auch Diabetikern zugutekommt.

Zugelassene Stevia-Produkte und Reinheitsanforderungen

Interessanterweise sind nicht alle Stevia-Produkte in der EU zugelassen. Es gelten strenge Vorgaben:

  • Steviol-Glykoside: Nur bestimmte, hochreine Extrakte sind erlaubt.
  • Reinheitsgrad: Mindestens 95% der Steviol-Glykoside müssen in den zugelassenen Produkten enthalten sein.
  • Grenzwerte: Es gibt festgelegte Höchstmengen für den Einsatz in verschiedenen Lebensmitteln.

Mein Tipp für Diabetiker: Achten Sie auf zugelassene Produkte, da diese den Sicherheitsstandards entsprechen.

Kennzeichnungspflichten für Lebensmittel mit Stevia

Um Verbrauchern, einschließlich Diabetikern, eine informierte Entscheidung zu ermöglichen, gelten strenge Kennzeichnungsvorschriften:

  • Zutatenliste: Stevia muss als 'Süßungsmittel: Steviolglykoside' oder 'Süßungsmittel: E 960' angegeben werden.
  • Warnhinweise: Bei bestimmten Produkten sind zusätzliche Hinweise erforderlich, z.B. bei zuckerfreien Süßwaren.
  • Nährwertangaben: Der Kaloriengehalt muss korrekt ausgewiesen werden.

Diese Kennzeichnungen sind besonders hilfreich für Diabetiker, da sie so Stevia-haltige Produkte leicht identifizieren und in ihren Ernährungsplan integrieren können.

Vergleich mit anderen Süßstoffen

Natürliche vs. künstliche Süßstoffe

Stevia zählt zu den natürlichen Süßstoffen, was es für viele Verbraucher besonders attraktiv macht. Im Gegensatz zu künstlichen Süßstoffen wie Aspartam oder Saccharin wird Stevia aus der Stevia-Pflanze gewonnen. Allerdings bedeutet 'natürlich' nicht automatisch 'gesünder' oder 'besser' - hier müssen wir differenzieren.

Zu den natürlichen Süßstoffen gehören neben Stevia auch Xylit und Erythrit. Auf der anderen Seite stehen künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin und Sucralose. Beide Gruppen haben ihre Stärken und Schwächen. Während natürliche Süßstoffe oft als gesundheitlich unbedenklicher wahrgenommen werden, punkten künstliche Süßstoffe häufig mit günstigeren Produktionskosten.

Vor- und Nachteile gegenüber anderen Zuckerersatzstoffen

Stevia bringt einige bemerkenswerte Vorteile mit sich: Es ist kalorienfrei, hat einen natürlichen Ursprung und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Allerdings gibt es auch Schattenseiten zu beachten: Manche empfinden einen leicht bitteren Nachgeschmack, die Kosten sind im Vergleich zu einigen künstlichen Süßstoffen höher, und beim Backen stößt man mit Stevia manchmal an Grenzen.

Im direkten Vergleich zu anderen Zuckerersatzstoffen schneidet Stevia in puncto Natürlichkeit und Kalorienfreiheit gut ab. Der Geschmack ist jedoch Geschmackssache - hier scheiden sich oft die Geister.

Praktische Tipps für Diabetiker

Integration von Süßkraut in den Ernährungsplan

Für Diabetiker kann die Einführung von Stevia in den Ernährungsplan durchaus sinnvoll sein. Mein Rat: Tasten Sie sich langsam heran. Beginnen Sie mit kleinen Mengen, um sich an den Geschmack zu gewöhnen. Ersetzen Sie Zucker schrittweise durch Stevia und experimentieren Sie mit verschiedenen Produkten. Wichtig ist, dass Sie die Verwendung von Stevia mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater besprechen - so stellen Sie sicher, dass es in Ihren individuellen Behandlungsplan passt.

Richtige Auswahl und Verwendung von Stevia-Produkten

Bei der Wahl von Stevia-Produkten sollten Diabetiker auf einige Punkte achten: Bevorzugen Sie reine Stevia-Extrakte ohne Zusätze. Beachten Sie die Süßkraft und dosieren Sie entsprechend - Stevia ist deutlich süßer als Zucker, sodass Sie nur kleine Mengen benötigen. Wählen Sie Produkte mit einer klaren Angabe der Steviolglykoside.

Überwachung des Blutzuckerspiegels bei der Umstellung

Obwohl Stevia den Blutzuckerspiegel nicht direkt beeinflusst, ist es für Diabetiker wichtig, diesen bei der Umstellung genau im Auge zu behalten. Führen Sie regelmäßige Blutzuckermessungen durch, dokumentieren Sie die Ergebnisse und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt. Achten Sie auch auf indirekte Auswirkungen, etwa durch veränderte Essgewohnheiten. Diese sorgfältige Überwachung hilft Ihnen, mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Ihren Ernährungsplan gegebenenfalls anzupassen.

Stevia: Eine süße Option für Diabetiker?

Stevia bietet Diabetikern zweifellos eine interessante Alternative zu herkömmlichem Zucker. Es ermöglicht den Genuss von Süße, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Allerdings sollten wir es nicht als Wundermittel betrachten - ein bedachter Einsatz ist ratsam.

Die Vorteile von Stevia für Diabetiker liegen auf der Hand: keine Kalorien, kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ein natürlicher Ursprung. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten: Eine Geschmacksgewöhnung kann nötig sein, es ist nicht für alle Anwendungen in der Küche geeignet, und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten sollten berücksichtigt werden.

Meine Empfehlung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Süßkraut: Gehen Sie schrittweise vor und testen Sie die individuelle Verträglichkeit. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist unerlässlich, um Stevia optimal in Ihren Diabetesmanagement-Plan zu integrieren.

Stevia kann für viele Diabetiker eine wertvolle Ergänzung zur Ernährung sein. Es ermöglicht den Genuss von Süße, ohne dabei die Blutzuckerkontrolle zu gefährden. Mit der richtigen Anwendung und einem bewussten Umgang kann Süßkraut dazu beitragen, die Lebensqualität von Diabetikern zu verbessern - ohne auf den süßen Geschmack verzichten zu müssen. Letztendlich bleibt es eine individuelle Entscheidung, ob und wie Stevia in den persönlichen Ernährungsplan integriert wird.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Süßkraut und wie unterscheidet es sich von herkömmlichem Zucker?
    Süßkraut, botanisch Stevia rebaudiana genannt, gehört zur Familie der Korbblütler und stammt ursprünglich aus den Hochebenen Paraguays und Brasiliens. Die Blätter enthalten natürliche Steviol-Glykoside, die für die intensive Süßkraft verantwortlich sind. Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichem Zucker liegt in mehreren Aspekten: Stevia ist etwa 300-mal süßer als Haushaltszucker, enthält praktisch keine Kalorien und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Während normaler Zucker etwa 4 Kalorien pro Gramm liefert und den Blutzucker ansteigen lässt, passieren die Steviol-Glykoside den Verdauungstrakt weitgehend unverändert. Zucker wird vom Körper in Glucose umgewandelt und führt zur Insulinausschüttung, wohingegen Stevia keine Insulinproduktion anregt. Diese Eigenschaften machen Süßkraut besonders interessant für Menschen mit Diabetes und alle, die ihre Kalorienzufuhr kontrollieren möchten.
  2. Wie wirkt sich Stevia auf den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern aus?
    Stevia hat keinen direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was es zu einer interessanten Option für Diabetiker macht. Studien zeigen, dass die Aufnahme von Stevia keine signifikante Veränderung des Blutzuckerspiegels verursacht. Die enthaltenen Steviol-Glykoside werden vom menschlichen Körper nicht verstoffwechselt - sie passieren den Verdauungstrakt und werden unverändert ausgeschieden. Im Gegensatz zu Zucker wird Stevia nicht in Glucose umgewandelt und regt keine Insulinausschüttung an. Diese Eigenschaften ermöglichen es Diabetikern theoretisch, süße Speisen und Getränke zu genießen, ohne ihre Blutzuckerwerte zu beeinträchtigen. Dennoch sollten Diabetiker vor der regelmäßigen Verwendung von Stevia ihren Arzt konsultieren, da mögliche Wechselwirkungen mit blutzuckersenkenden Medikamenten auftreten können. Eine sorgfältige Blutzuckerüberwachung bei der Umstellung bleibt wichtig, um individuelle Reaktionen zu dokumentieren.
  3. Welche Steviol-Glykoside sind für die Süßkraft von Stevia verantwortlich?
    Die Süßkraft von Stevia basiert hauptsächlich auf verschiedenen Steviol-Glykosiden, wobei Steviosid und Rebaudiosid A die wichtigsten Vertreter sind. Steviosid ist etwa 150-300 mal süßer als herkömmlicher Zucker, während Rebaudiosid A sogar eine 200-400-fache Süßkraft erreicht. Diese beiden Substanzen sind in den höchsten Konzentrationen in den Stevia-Blättern vorhanden. Darüber hinaus gibt es weitere Steviol-Glykoside wie Rebaudiosid C, D und F, die ebenfalls zur Gesamtsüße beitragen, aber in geringeren Mengen vorkommen. Der spezifische Gehalt dieser Verbindungen variiert je nach Stevia-Sorte und den Anbaubedingungen der Pflanze. In der EU sind für den kommerziellen Einsatz nur hochreine Steviol-Glykoside mit einem Reinheitsgrad von mindestens 95% zugelassen. Diese unterschiedliche Zusammensetzung der Steviol-Glykoside beeinflusst nicht nur die Süßkraft, sondern auch den Geschmack des jeweiligen Stevia-Produkts.
  4. Warum ist Stevia 300-mal süßer als normaler Zucker?
    Die außergewöhnliche Süßkraft von Stevia liegt in der besonderen molekularen Struktur der Steviol-Glykoside begründet. Diese natürlichen Verbindungen docken an die Süßrezeptoren auf der Zunge an und lösen ein intensives Süßempfinden aus, das weitaus stärker ist als bei Saccharose (Haushaltszucker). Die Hauptkomponenten Steviosid und Rebaudiosid A haben eine spezielle Molekülstruktur, die eine besonders effektive Bindung an die Geschmacksrezeptoren ermöglicht. Diese biochemische Eigenschaft ist evolutionär entstanden und diente der Stevia-Pflanze möglicherweise als Schutz vor Fressfeinden. Die 300-fache Süßkraft bedeutet praktisch, dass bereits winzige Mengen ausreichen, um den gewünschten süßen Geschmack zu erzielen. Ein Teelöffel Zucker entspricht etwa 2-3 Tropfen flüssigem Stevia-Extrakt. Diese intensive Süßkraft macht Stevia wirtschaftlich attraktiv und ermöglicht es, mit geringsten Mengen große süßende Wirkung zu erzielen.
  5. Welche antibakterielle Wirkung hat Süßkraut auf die Zahngesundheit?
    Süßkraut zeigt positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit durch mehrere Mechanismen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker wird Stevia nicht von den Bakterien im Mundraum fermentiert, wodurch die Bildung von Säuren verhindert wird, die normalerweise den Zahnschmelz angreifen. Studien deuten darauf hin, dass Stevia sogar antibakterielle Eigenschaften besitzt und das Wachstum von kariesverursachenden Bakterien wie Streptococcus mutans hemmen kann. Diese antibakterielle Wirkung trägt dazu bei, die Mundflora positiv zu beeinflussen und das Kariesrisiko zu reduzieren. Für Diabetiker ist dies besonders relevant, da sie oft ein erhöhtes Risiko für Zahnprobleme haben. Die Verwendung von Stevia anstelle von Zucker kann somit einen doppelten Vorteil bieten: keine Förderung von Karies und möglicherweise sogar eine aktive Hemmung schädlicher Bakterien. Diese Eigenschaften machen Süßkraut zu einer zahnfreundlichen Alternative zu herkömmlichen Süßungsmitteln.
  6. Wie unterscheidet sich Stevia von anderen Zuckerersatzstoffen wie Erythrit und Xylit?
    Stevia unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Zuckerersatzstoffen. Im Vergleich zu Erythrit und Xylit ist Stevia ein reiner Süßstoff ohne jeglichen Kaloriengehalt, während Erythrit etwa 0,2 Kalorien pro Gramm und Xylit circa 2,4 Kalorien pro Gramm liefert. Die Süßkraft variiert erheblich: Stevia ist 300-mal süßer als Zucker, Erythrit erreicht etwa 60-70% der Zuckersüße und Xylit entspricht ungefähr der Süßkraft von Zucker. Bezüglich der Blutzuckerwirkung haben alle drei keine direkte Auswirkung, jedoch können Erythrit und Xylit bei manchen Menschen Verdauungsbeschwerden verursachen. Stevia stammt aus einer Pflanze und gilt als natürlicher Süßstoff, während Erythrit und Xylit industriell durch Fermentation hergestellt werden. Ein wichtiger Unterschied liegt auch im Geschmack: Stevia kann einen leicht bitteren Nachgeschmack haben, während Erythrit und Xylit geschmacklich dem Zucker ähnlicher sind. Für Diabetiker bieten alle drei Vorteile, jedoch ist Stevia aufgrund seiner Kalorienfreiheit besonders interessant.
  7. Worin liegt der Unterschied zwischen Stevia und künstlichen Süßstoffen wie Aspartam?
    Der grundlegende Unterschied zwischen Stevia und Aspartam liegt im Ursprung: Stevia wird aus der Stevia rebaudiana-Pflanze gewonnen und gilt als natürlicher Süßstoff, während Aspartam synthetisch hergestellt wird. Beide Süßstoffe sind praktisch kalorienfrei und beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht, jedoch unterscheiden sie sich in der Süßkraft. Stevia ist etwa 300-mal süßer als Zucker, Aspartam etwa 200-mal. Ein wichtiger Unterschied liegt in der Hitzebeständigkeit: Aspartam zerfällt bei hohen Temperaturen und ist daher zum Backen ungeeignet, während Stevia hitzebeständiger ist. Bezüglich der Sicherheit haben beide Süßstoffe unterschiedliche Diskussionsverläufe: Aspartam wurde intensiv auf mögliche Gesundheitsrisiken untersucht, während Stevia als natürlicher Süßstoff oft als unbedenklicher wahrgenommen wird. Für Menschen mit der seltenen Krankheit Phenylketonurie ist Aspartam ungeeignet, da es Phenylalanin enthält. Stevia hat diese Einschränkung nicht. Geschmacklich können beide einen Nachgeschmack haben, der individuell unterschiedlich wahrgenommen wird.
  8. Welche historische Bedeutung hatte Ka'a He'ê für die Guaraní-Indianer?
    Ka'a He'ê, was in der Sprache der Guaraní-Indianer 'süßes Kraut' bedeutet, hatte für die indigene Bevölkerung Paraguays und Brasiliens eine jahrhundertelange kulturelle und praktische Bedeutung. Die Guaraní nutzten die Stevia-Pflanze bereits seit Jahrhunderten als natürliches Süßungsmittel und Heilpflanze, lange bevor westliche Forscher sie entdeckten. In ihrer traditionellen Medizin verwendeten sie Ka'a He'ê zur Behandlung verschiedener Beschwerden und als allgemeine Stärkung. Das süße Kraut war tief in die Kultur und das tägliche Leben der Guaraní integriert - sie kauten die Blätter roh oder bereiteten daraus süße Getränke zu. Diese traditionelle Nutzung zeigt, dass die positiven Eigenschaften von Stevia bereits seit Generationen bekannt waren. Die Guaraní bewahrten dieses Wissen über Jahrhunderte und gaben es mündlich weiter. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde Ka'a He'ê durch den Botaniker Moisés Santiago Bertoni wissenschaftlich beschrieben, wodurch das traditionelle Wissen der Guaraní der westlichen Welt zugänglich wurde.
  9. Wo kann man hochwertiges Süßkraut für die diabetische Ernährung kaufen?
    Hochwertiges Süßkraut für die diabetische Ernährung ist mittlerweile in verschiedenen Verkaufsstellen erhältlich. Apotheken bieten oft pharmazeutische Qualität und fachkundige Beratung, besonders wichtig für Menschen mit Diabetes. Reformhäuser und Bio-Läden führen meist natürliche Stevia-Produkte ohne künstliche Zusätze. Gut sortierte Supermärkte haben Stevia-Produkte in der Abteilung für Diabetiker-Lebensmittel oder bei den Süßstoffen. Online-Shops bieten die größte Auswahl verschiedener Stevia-Formen und ermöglichen Preisvergleiche. Beim Kauf sollten Diabetiker auf EU-zugelassene Produkte achten, die als 'Süßungsmittel: Steviolglykoside' oder 'E 960' gekennzeichnet sind. Wichtig ist ein Reinheitsgrad von mindestens 95% Steviol-Glykosiden. Empfehlenswert sind Produkte ohne Füllstoffe wie Maltodextrin, die den Blutzucker beeinflussen könnten. Reine Stevia-Extrakte in Pulver-, Tropfen- oder Tablettenform sind optimal für Diabetiker. Eine fachkundige Beratung, besonders bei der ersten Anschaffung, hilft bei der Auswahl des geeigneten Produkts.
  10. Welche Stevia-Produkte eignen sich besonders für Diabetiker beim Online-Kauf?
    Beim Online-Kauf sollten Diabetiker gezielt nach reinen Stevia-Extrakten ohne Zusätze suchen. Besonders geeignet sind reine Steviol-Glykoside in Pulverform mit mindestens 95% Reinheit, die vielseitig zum Süßen und Backen verwendet werden können. Flüssige Stevia-Extrakte in Tropfenform eignen sich ideal zum Süßen von Getränken und ermöglichen eine präzise Dosierung. Stevia-Tabletten sind praktisch für unterwegs und zur kontrollierten Portionierung. Beim Online-Kauf sollten Diabetiker auf EU-Zulassung (E 960) achten und Produkte mit Füllstoffen wie Maltodextrin, Erythrit oder anderen Zuckern meiden, da diese den Blutzucker beeinflussen können. Empfehlenswert sind Produkte mit transparenter Inhaltsstoffangabe und Herstellungsverfahren. Bio-Qualität und Zertifizierungen bieten zusätzliche Sicherheit. Kundenbewertungen helfen bei der Geschmackseinschätzung, da Stevia-Produkte unterschiedliche Nachgeschmäcker haben können. Wichtig ist auch die richtige Lagerung: Stevia sollte trocken und dunkel aufbewahrt werden.
  11. Wie beeinflusst der Metabolismus von Stevia das Blutzuckermanagement?
    Der Metabolismus von Stevia ist für das Blutzuckermanagement von Diabetikern besonders vorteilhaft. Die Steviol-Glykoside werden im Dünndarm nicht direkt absorbiert, sondern erst durch die Darmflora im Dickdarm zu Steviol abgebaut. Dieses Steviol wird dann in geringen Mengen aufgenommen und in der Leber zu Steviol-Glucuronid verstoffwechselt, welches über die Nieren ausgeschieden wird. Dieser Stoffwechselweg bedeutet, dass Stevia keine direkte Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel hat und keine Insulinausschüttung auslöst. Für Diabetiker ist dies ideal, da sie ihre gewohnte Insulintherapie nicht anpassen müssen. Der Metabolismus verläuft unabhängig von der Glucoseaufnahme und beeinflusst die Insulinempfindlichkeit nicht negativ. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass Stevia möglicherweise die Glukosetoleranz verbessern könnte. Diese metabolischen Eigenschaften machen Stevia zu einem wertvollen Werkzeug im Diabetesmanagement, da es süße Genüsse ohne Blutzuckeranstieg ermöglicht.
  12. Welche Rolle spielt die Insulinempfindlichkeit bei der Verwendung von Süßkraut?
    Die Insulinempfindlichkeit spielt bei der Verwendung von Süßkraut eine positive Rolle für Diabetiker. Da Stevia keine Insulinausschüttung auslöst, wird die bestehende Insulinresistenz nicht zusätzlich belastet. Dies ist besonders für Typ-2-Diabetiker wichtig, deren Körper bereits weniger empfindlich auf Insulin reagiert. Durch den Verzicht auf zuckerhaltige Süßungsmittel und den Einsatz von Stevia kann die Bauchspeicheldrüse entlastet werden. Studien deuten darauf hin, dass Stevia möglicherweise sogar die Insulinempfindlichkeit verbessern könnte, indem es die Glukosetoleranz erhöht. Bei regelmäßiger Verwendung anstelle von Zucker kann dies zu einer besseren Blutzuckerkontrolle beitragen. Für Menschen mit Prädiabetes oder metabolischem Syndrom könnte Stevia helfen, die Entwicklung einer Insulinresistenz zu verlangsamen. Dennoch sollten Diabetiker ihre Blutzuckerwerte bei der Umstellung auf Stevia sorgfältig überwachen, da individuelle Reaktionen variieren können. Die Kombination aus kalorienfreier Süßung und möglicher Verbesserung der Insulinempfindlichkeit macht Stevia zu einer wertvollen Ernährungskomponente.
  13. Wie funktioniert die Verstoffwechselung von Steviol-Glykosiden im Verdauungstrakt?
    Die Verstoffwechselung von Steviol-Glykosiden folgt einem spezifischen Weg durch den Verdauungstrakt. Im Dünndarm werden die Steviol-Glykoside nicht absorbiert, da die menschlichen Verdauungsenzyme sie nicht aufschließen können. Stattdessen gelangen sie unverändert in den Dickdarm, wo spezialisierte Darmbakterien die Glykoside zu Steviol abbauen. Dieser mikrobielle Abbau ist ein langsamer Prozess, der erklärt, warum Stevia keine sofortige Blutzuckerwirkung hat. Das entstehende Steviol wird in geringen Mengen über die Darmwand aufgenommen und zur Leber transportiert. In der Leber erfolgt eine Konjugation mit Glucuronsäure zu Steviol-Glucuronid, welches wasserlöslich ist und über die Nieren ausgeschieden wird. Etwa 95% der aufgenommenen Steviol-Glykoside werden unverändert ausgeschieden. Diese besondere Verstoffwechselung erklärt, warum Stevia keine Kalorien liefert und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Der Prozess ist bei gesunden Menschen und Diabetikern gleich, was die Sicherheit für beide Gruppen bestätigt.
  14. Welchen Einfluss hat Stevia auf das Gewichtsmanagement bei diabetischer Ernährung?
    Stevia kann eine wichtige Rolle im Gewichtsmanagement bei diabetischer Ernährung spielen. Als kalorienfreier Süßstoff ermöglicht es, die Kalorienzufuhr zu reduzieren, ohne auf süßen Geschmack verzichten zu müssen. Ein Gramm Zucker liefert 4 Kalorien, während Stevia praktisch kalorienfrei ist - diese Ersparnis kann sich bei regelmäßiger Verwendung deutlich auf die Gesamtkalorienbilanz auswirken. Für Diabetiker, die oft auch übergewichtig sind, ist Gewichtskontrolle besonders wichtig, da Übergewicht die Insulinresistenz verstärkt. Durch den Ersatz zuckerhaltiger Getränke und Süßspeisen mit Stevia-gesüßten Alternativen können täglich hunderte Kalorien eingespart werden. Studien zeigen, dass bereits eine Gewichtsreduktion von 5-10% die Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern erheblich verbessern kann. Stevia unterstützt außerdem die Sättigung, da es den Blutzuckerspiegel stabil hält und Heißhungerattacken vorbeugt. Die Kombination aus Kalorienersparnis und stabiler Blutzuckerwirkung macht Stevia zu einem wertvollen Baustein im Gewichtsmanagement für Diabetiker.
  15. Wie dosiert man Stevia richtig beim Backen und Kochen für Diabetiker?
    Die richtige Dosierung von Stevia beim Backen und Kochen erfordert Übung, da es 300-mal süßer als Zucker ist. Als Grundregel gilt: 1 Teelöffel Zucker entspricht etwa 1/4 Teelöffel Stevia-Pulver oder 2-3 Tropfen flüssigem Stevia-Extrakt. Für 100g Zucker benötigt man nur 1-2 Teelöffel Stevia-Pulver. Bei Backwaren ist zu beachten, dass Stevia nicht die Volumen- und Bräunungseigenschaften von Zucker besitzt. Daher sollte höchstens die Hälfte des Zuckers durch Stevia ersetzt werden, der Rest durch andere zuckerfreie Volumenersatzstoffe wie Apfelmus oder Banane. Beim Kochen eignet sich Stevia besonders für Soßen, Desserts und Getränke. Eine digitale Küchenwaage hilft bei der präzisen Dosierung. Wichtig ist, mit kleineren Mengen zu beginnen und schrittweise zu erhöhen, da sich der Geschmack unterscheidet. Flüssiges Stevia lässt sich leichter dosieren und vermischen. Für Diabetiker empfiehlt es sich, Rezepte erst in kleinen Portionen zu testen und die Süße individuell anzupassen.
  16. Welche praktischen Tipps gibt es für die Integration von Süßkraut in den diabetischen Ernährungsplan?
    Die Integration von Süßkraut in den diabetischen Ernährungsplan sollte schrittweise erfolgen. Beginnen Sie mit dem Süßen von Getränken wie Tee oder Kaffee, da sich hier die Dosierung leicht anpassen lässt. Ersetzen Sie zunächst nur einen Teil des gewohnten Zuckers durch Stevia, um sich an den Geschmack zu gewöhnen. Führen Sie ein Blutzucker-Tagebuch und dokumentieren Sie die Verwendung von Stevia-Produkten. Kaufen Sie verschiedene Stevia-Formen (Pulver, Tropfen, Tabletten) und testen Sie, welche am besten zu Ihren Gewohnheiten passt. Bei Backwaren kombinieren Sie Stevia mit natürlichen Süßstoffen wie Apfelmus oder geriebenen Äpfeln für bessere Konsistenz. Achten Sie auf versteckte Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und ersetzen Sie diese durch stevia-gesüßte Alternativen. Besprechen Sie die Umstellung mit Ihrem Diabetologen, besonders wenn Sie Medikamente nehmen. Experimentieren Sie mit Rezepten und passen Sie die Süße individuell an. Wichtig ist Geduld - die Geschmacksgewöhnung kann einige Wochen dauern.
  17. Stimmt es, dass alle natürlichen Süßstoffe automatisch gesünder sind als künstliche?
    Nein, die Annahme, dass alle natürlichen Süßstoffe automatisch gesünder sind als künstliche, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Der Begriff 'natürlich' ist nicht automatisch gleichbedeutend mit 'gesünder' oder 'besser'. Sowohl natürliche als auch künstliche Süßstoffe werden strengen Sicherheitsprüfungen unterzogen, bevor sie zugelassen werden. Beispielsweise ist Aspartam, ein künstlicher Süßstoff, einer der am intensivsten erforschten Zusatzstoffe und gilt für die meisten Menschen als sicher. Andererseits können auch natürliche Substanzen Nebenwirkungen haben - Stevia kann bei manchen Menschen einen bitteren Nachgeschmack verursachen oder in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen. Entscheidend für die Gesundheit sind Faktoren wie Reinheit, Dosierung und individuelle Verträglichkeit, nicht der natürliche Ursprung. Für Diabetiker sind sowohl natürliche als auch künstliche Süßstoffe geeignete Alternativen zu Zucker, solange sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Die Wahl sollte basierend auf Geschmack, Verträglichkeit und Anwendungszweck getroffen werden, nicht aufgrund des Ursprungs.
  18. Seit wann ist Stevia in der EU als Novel Food zugelassen?
    Stevia wurde in der Europäischen Union im Jahr 2011 als Novel Food zugelassen. Genauer gesagt genehmigte die EU-Kommission am 14. Dezember 2011 die Verwendung von Steviol-Glykosiden als Lebensmittelzusatzstoff E 960. Diese Zulassung erfolgte nach jahrelangen Sicherheitsprüfungen durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Interessant ist, dass andere Länder wie Japan bereits seit den 1970er Jahren Stevia als Süßungsmittel zuließen, während die USA die Zulassung 2008 erteilten. Die EU war damit vergleichsweise zurückhaltend. Die späte Zulassung in Europa lag an den strengen Novel-Food-Vorschriften, da Stevia vor 1997 in der EU nicht in nennenswertem Umfang als Lebensmittel verwendet wurde. Die Zulassung umfasst nur hochreine Steviol-Glykoside mit einem Reinheitsgrad von mindestens 95%. Seit 2011 dürfen diese in bestimmten Lebensmitteln und Getränken verwendet werden, wobei für jede Produktkategorie spezifische Höchstmengen festgelegt sind. Diese regulierte Zulassung gewährleistet Verbrauchersicherheit und Qualitätsstandards.
  19. Was unterscheidet Honigkraut von anderen pflanzlichen Süßstoffen?
    Honigkraut, ein weiterer Name für Stevia rebaudiana, unterscheidet sich in mehreren Aspekten von anderen pflanzlichen Süßstoffen. Der wichtigste Unterschied liegt in der außergewöhnlichen Süßkraft - während die meisten pflanzlichen Süßstoffe wie Agavendicksaft, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker eine ähnliche oder nur leicht höhere Süßkraft als Zucker haben, ist Honigkraut 300-mal süßer. Im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Süßstoffen, die oft noch Kohlenhydrate und Kalorien enthalten, ist Stevia praktisch kalorienfrei. Während Agavendicksaft oder Ahornsirup den Blutzuckerspiegel beeinflussen können, hat Honigkraut keine Auswirkung auf die Blutzuckerwerte. Die aktiven Süßstoffe in Stevia - die Steviol-Glykoside - sind einzigartig in der Pflanzenwelt. Andere pflanzliche Süßstoffe wie Mönchsfrucht-Extrakt haben zwar ähnliche Eigenschaften, sind aber weniger erforscht und seltener verfügbar. Honigkraut hat zudem eine jahrtausendelange Nutzungsgeschichte durch die Guaraní-Indianer, was seine traditionelle Sicherheit unterstreicht. Diese Kombination aus extremer Süßkraft, Kalorienfreiheit und Blutzuckerneutralität macht Honigkraut unter den pflanzlichen Süßstoffen einzigartig.
  20. Wie grenzt sich Stevia rebaudiana von anderen Korbblütlern ab?
    Stevia rebaudiana grenzt sich durch ihre einzigartigen süßenden Eigenschaften deutlich von anderen Mitgliedern der Korbblütler-Familie (Asteraceae) ab. Während die meisten Korbblütler wie Sonnenblumen, Löwenzahn oder Kamille andere Wirkstoffe enthalten, ist Stevia die einzige bekannte Art dieser Familie, die Steviol-Glykoside in nennenswerten Mengen produziert. Diese spezialisierten Glykoside sind für die intensive Süßkraft verantwortlich und kommen in dieser Form bei anderen Korbblütlern nicht vor. Morphologisch unterscheidet sich Stevia durch ihre kleineren, ungezähnten Blätter von vielen anderen Familienmitgliedern. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Paraguay und Brasilien, während viele andere Korbblütler weltweit verbreitet sind. Biochemisch ist die Fähigkeit zur Produktion der süßenden Steviol-Glykoside ein evolutionärer Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Familie. Andere Korbblütler enthalten oft Bitterstoffe, ätherische Öle oder andere Verbindungen, jedoch keine süßenden Glykoside. Diese Spezialisierung macht Stevia rebaudiana zu einer botanischen Besonderheit und erklärt, warum sie als einzige Art dieser großen Pflanzenfamilie als natürlicher Süßstoff genutzt wird.
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