Tomatenanbau im Gewächshaus: Vor- und Nachteile

Tomatenanbau im Gewächshaus: Ein Blick hinter die Glastür

Tomatenanbau im Gewächshaus wird immer beliebter. Diese Methode bietet Hobbygärtnern und professionellen Anbauern gleichermaßen interessante Möglichkeiten, aber auch einige Herausforderungen.

Tomaten im Glashaus: Vorteile und Nachteile auf einen Blick

  • Verlängerte Anbausaison
  • Kontrollierbares Mikroklima
  • Schutz vor Wetterkapriolen
  • Höhere Erträge
  • Bessere Schädlingskontrolle
  • Höhere Anfangsinvestitionen
  • Laufende Kosten für Energie und Wartung
  • Intensivere Pflege nötig

Die Bedeutung des Gewächshausanbaus für Tomaten

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten in deutschen Gärten und auf unseren Tellern. Der Anbau im Gewächshaus hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Grund ist einfach: Er ermöglicht es uns, diese leckeren roten Früchte fast das ganze Jahr über zu genießen.

In meinem kleinen Gewächshaus in Süddeutschland kann ich schon ab April die ersten Tomatenpflänzchen setzen und ernten noch bis in den späten Oktober hinein. Das ist ein echter Vorteil, wenn man bedenkt, dass die Freilandsaison oft erst im Juni beginnt und schon im September endet.

Vorteile des Tomatenanbaus im Gewächshaus

Verlängerte Anbausaison

Der wohl größte Vorteil des Gewächshausanbaus ist die deutlich verlängerte Anbausaison. In meinem Glashaus kann ich die Tomaten schon Wochen früher als im Freiland pflanzen. Die geschützte Umgebung sorgt dafür, dass die Pflanzen schneller wachsen und früher Früchte tragen. Und im Herbst? Da ernten meine Nachbarn draußen schon lange nicht mehr, während ich noch immer frische Tomaten vom Strauch pflücke.

Kontrolliertes Mikroklima

Im Gewächshaus kann ich die Umgebungsbedingungen steuern. Ich kann die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und sogar die Lichtverhältnisse anpassen. An heißen Sommertagen lüfte ich morgens und abends, um die Temperatur zu regulieren. Bei Bedarf kann ich schattieren oder zusätzlich bewässern. So schaffe ich gute Bedingungen für meine Tomaten, unabhängig vom Wetter draußen.

Schutz vor Wetterextremen

Erinnern Sie sich an den Hagelsturm letzten Sommer? Meine Freilandtomaten sahen danach aus wie Golfbälle. Die Pflanzen im Gewächshaus? Kein Kratzer! Ob Starkregen, Hagel oder Spätfrost - im Gewächshaus sind meine Tomaten geschützt. Das gibt mir als Gärtner Sicherheit und sorgt für zuverlässigere Ernten.

Erhöhte Erträge

Durch die günstigen Bedingungen im Gewächshaus wachsen meine Tomaten sehr gut. Die Pflanzen werden größer, tragen mehr Früchte und die Erntezeit ist länger. Im letzten Jahr habe ich von nur vier Pflanzen im Gewächshaus mehr geerntet als von zehn Pflanzen im Freiland. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn man wie ich gerne Tomatensoße einmacht.

Bessere Kontrolle über Schädlinge und Krankheiten

Im Gewächshaus habe ich meine Tomaten immer im Blick. Schädlinge oder Krankheiten fallen mir sofort auf. Ich kann schnell reagieren und zum Beispiel befallene Blätter entfernen. Auch vorbeugende Maßnahmen wie das Aufhängen von Gelbtafeln sind im Gewächshaus einfacher umzusetzen. So bleiben meine Pflanzen gesünder und ich muss seltener zu drastischen Mitteln greifen.

Nachteile des Tomatenanbaus im Gewächshaus

Höhere Anfangsinvestitionen

Ein Gewächshaus kostet natürlich Geld. Je nach Größe und Material kann das schon ins Geld gehen. Mein kleines Glashaus hat mich damals knapp 1000 Euro gekostet. Dazu kommen noch Regale, Bewässerungssysteme und andere Ausrüstung. Für Hobbygärtner ist das oft eine große Investition, die sich aber langfristig auszahlt.

Laufende Kosten (Energie, Wartung)

Ein Gewächshaus will gepflegt werden. Im Winter muss ich heizen, um Frostschäden zu vermeiden. Im Sommer brauche ich manchmal einen Ventilator für die Luftzirkulation. Auch kleine Reparaturen fallen immer mal wieder an. All das summiert sich über das Jahr. Letzten Winter war meine Stromrechnung deutlich höher als sonst - da musste ich schon schlucken.

Intensivere Pflege und Überwachung

Tomaten im Gewächshaus brauchen mehr Aufmerksamkeit als ihre Freiland-Kollegen. Ich muss regelmäßig lüften, gießen, düngen und die Pflanzen ausgeizen. An heißen Tagen schaue ich mehrmals täglich nach dem Rechten. Das macht Spaß, kostet aber Zeit. Wer berufstätig ist oder öfter in den Urlaub fährt, muss gut planen oder jemanden haben, der sich kümmert.

Potenzielle Überhitzung im Sommer

An richtig heißen Sommertagen kann es im Gewächshaus schnell brütend heiß werden. Einmal habe ich vergessen zu lüften und kam am Abend zu völlig welken Pflanzen zurück. Seitdem habe ich ein automatisches Lüftungssystem installiert. Trotzdem muss ich an Hitzetagen besonders aufpassen und eventuell zusätzlich schattieren.

Abhängigkeit von technischen Systemen

Mit der Zeit habe ich mein Gewächshaus immer weiter automatisiert. Bewässerung, Lüftung, sogar die Düngung laufen teilweise automatisch. Das ist praktisch, macht mich aber auch abhängig von der Technik. Als letztes Jahr meine Bewässerungsanlage ausfiel, wären mir fast alle Pflanzen vertrocknet. Seitdem habe ich immer einen Plan B parat.

Trotz dieser Herausforderungen möchte ich mein Gewächshaus nicht mehr missen. Die saftigen Tomaten mitten im Mai sind einfach unschlagbar. Und wenn draußen der Regen prasselt, sitze ich gemütlich zwischen meinen Tomatenpflanzen und genieße den Duft des Sommers - egal, was das Thermometer sagt.

Gewächshaustypen für den Tomatenanbau

Für den erfolgreichen Tomatenanbau im Gewächshaus stehen verschiedene Typen zur Auswahl. Jeder hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Folientunnel

Folientunnel sind eine kostengünstige und flexible Option. Sie bestehen aus einem Gerüst, das mit einer speziellen Folie überzogen wird. Vorteilhaft sind die einfache Montage und der günstige Preis. Allerdings bieten sie weniger Stabilität bei starkem Wind und haben eine geringere Lebensdauer als andere Gewächshaustypen.

Glashäuser

Glashäuser sind der Klassiker unter den Gewächshäusern. Sie bieten eine hervorragende Lichtdurchlässigkeit und eine lange Haltbarkeit. Die gute Isolierung ermöglicht eine effiziente Temperaturregulierung. Der Nachteil: Sie sind in der Anschaffung teurer und anfälliger für Beschädigungen durch Hagel oder Steinschlag.

Kunststoffgewächshäuser

Moderne Kunststoffgewächshäuser vereinen viele Vorteile. Sie sind leichter als Glas, bruchsicher und bieten eine gute Wärmeisolierung. Die Lichtdurchlässigkeit ist zwar geringer als bei Glas, aber für den Tomatenanbau völlig ausreichend. Ein weiterer Pluspunkt: Sie sind oft günstiger als Glashäuser.

Vor- und Nachteile verschiedener Materialien

Bei der Wahl des Materials sollten Sie folgende Aspekte bedenken:

  • Lichtdurchlässigkeit: Glas bietet die beste Lichtdurchlässigkeit, gefolgt von hochwertigen Kunststoffen. Folie hat die geringste Lichtdurchlässigkeit.
  • Wärmeisolierung: Doppelstegplatten aus Kunststoff isolieren am besten, gefolgt von Glas. Folie bietet die geringste Isolierung.
  • Haltbarkeit: Glas hält am längsten, gefolgt von Kunststoff. Folie muss am häufigsten erneuert werden.
  • Kosten: Folientunnel sind am günstigsten, gefolgt von Kunststoff. Glashäuser sind in der Regel am teuersten.
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Klimasteuerung im Gewächshaus

Eine angemessene Klimasteuerung ist wichtig für den Erfolg beim Tomatenanbau im Gewächshaus. Sie umfasst mehrere wichtige Aspekte:

Temperaturregulierung

Tomaten gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 25°C. Um diese zu erreichen und zu halten, können Sie verschiedene Methoden nutzen:

  • Lüftungsklappen oder -fenster für natürliche Kühlung
  • Heizungen für kältere Perioden
  • Thermostaten zur automatischen Regelung

Luftfeuchtigkeit und Belüftung

Die ideale Luftfeuchtigkeit für Tomaten liegt zwischen 60 und 80%. Zu hohe Feuchtigkeit kann zu Pilzerkrankungen führen, während zu trockene Luft das Wachstum hemmt. Eine gute Belüftung ist daher unerlässlich:

  • Regelmäßiges Öffnen von Türen und Fenstern
  • Einsatz von Ventilatoren für Luftzirkulation
  • Verwendung von Luftentfeuchtern bei Bedarf

CO2-Anreicherung

Tomaten profitieren von einer erhöhten CO2-Konzentration. In geschlossenen Gewächshäusern kann diese durch verschiedene Methoden erreicht werden:

  • Natürliche CO2-Düngung durch Kompostierung
  • Technische CO2-Zufuhr (in größeren Anlagen)

Beschattungssysteme

An sehr sonnigen Tagen kann es im Gewächshaus schnell zu heiß werden. Beschattungssysteme helfen, die Temperatur zu regulieren:

  • Außenliegende Schattennetze
  • Innen angebrachte Rollos
  • Kalkung der Scheiben (temporäre Lösung)

Bewässerung und Nährstoffversorgung

Eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung ist für gesunde und ertragreiche Tomatenpflanzen unerlässlich.

Automatische Bewässerungssysteme

Diese Systeme erleichtern die Arbeit und sorgen für eine gleichmäßige Wasserversorgung:

  • Tropfbewässerung: Wasser wird direkt an die Wurzeln geleitet
  • Sprinklersysteme: für größere Flächen geeignet
  • Zeitschaltuhren zur Automatisierung

Hydroponische Systeme vs. Bodenkultur

Beim Tomatenanbau im Gewächshaus haben Sie die Wahl zwischen zwei grundlegenden Anbaumethoden:

Hydroponische Systeme: Hier wachsen die Pflanzen in einer Nährlösung statt in Erde. Vorteile sind eine präzise Nährstoffkontrolle und oft höhere Erträge. Nachteile sind höhere Kosten und technischer Aufwand.

Bodenkultur: Der klassische Anbau in Erde ist einfacher zu handhaben und naturnäher. Er erfordert jedoch mehr Aufmerksamkeit bei der Düngung und Schädlingsbekämpfung.

Düngung und pH-Wert-Management

Für gesunde Tomatenpflanzen ist eine ausgewogene Düngung wichtig:

  • Verwendung spezieller Tomatendünger
  • Regelmäßige Bodenanalysen zur Überprüfung des Nährstoffgehalts
  • Anpassung des pH-Werts (idealerweise zwischen 6,0 und 6,5)

Pflanzenschutz im Gewächshaus

Auch im Gewächshaus sind Tomatenpflanzen nicht vor Krankheiten und Schädlingen gefeit. Ein ganzheitlicher Ansatz ist hier am effektivsten.

Vorbeugende Maßnahmen

Prävention ist der beste Schutz:

  • Regelmäßige Reinigung und Desinfektion des Gewächshauses
  • Verwendung resistenter Tomatensorten
  • Optimale Klimaführung zur Vermeidung von Stresssituationen

Biologische Schädlingsbekämpfung

Natürliche Methoden sind oft effektiv und umweltfreundlich:

  • Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen gegen Blattläuse
  • Verwendung von Neemöl oder Schmierseife gegen verschiedene Schädlinge
  • Aufstellen von Gelbtafeln zum Monitoring und zur Bekämpfung fliegender Insekten

Umgang mit Tomatenkrankheiten

Häufige Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule oder Mehltau erfordern schnelles Handeln:

  • Sofortige Entfernung befallener Pflanzenteile
  • Anpassung der Bewässerung (Vermeidung von Blattnässe)
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit

Mit der richtigen Auswahl des Gewächshaustyps, einer sorgfältigen Klimasteuerung, angepasster Bewässerung und Nährstoffversorgung sowie einem effektiven Pflanzenschutz schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Tomaten. So können Sie sich auf eine reiche Ernte freuen – und das oft über einen längeren Zeitraum als im Freiland.

Ertragsoptimierung im Gewächshaus: Erfolgreicher Tomatenanbau

Beim Tomatenanbau im Gewächshaus geht es nicht nur darum, die Pflanzen wachsen zu lassen. Es geht vielmehr darum, den Ertrag zu maximieren und dabei die Ressourcen optimal zu nutzen. Hier ein paar Kniffe, die ich in meinen Jahren als Biologin und Hobbygärtnerin gelernt habe.

Die richtige Tomatensorte finden

Die Auswahl der passenden Tomatensorte ist entscheidend. Für's Gewächshaus eignen sich besonders indeterminierte Sorten, die kontinuierlich wachsen und Früchte produzieren. Mein persönlicher Favorit ist die 'Sparta F1' - robust und ertragreich. Aber auch alte Sorten wie 'Matina' oder 'Goldene Königin' haben ihren Reiz. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen!

Pflanzdichte und Reihenabstände optimieren

Im Gewächshaus ist Platz kostbar. Trotzdem sollten Sie die Pflanzen nicht zu eng setzen. Ein guter Richtwert sind 3-4 Pflanzen pro Quadratmeter. Bei den Reihenabständen hat sich bei mir 80-100 cm bewährt. So haben die Pflanzen genug Luft und Licht, und ich komme noch gut zum Pflegen und Ernten durch.

Aufleitsysteme und Pflanzenstützung

Tomaten brauchen Halt! Im Gewächshaus bieten sich verschiedene Systeme an:

  • Klassische Tomatenstäbe
  • Spiralstäbe (mein persönlicher Favorit)
  • Schnursysteme an der Decke

Wichtig ist, dass Sie die Pflanzen regelmäßig aufbinden. Das fördert nicht nur das Wachstum, sondern erleichtert auch die Ernte und Pflege.

Blatt- und Fruchtausdünnung

Weniger ist manchmal mehr! Entfernen Sie regelmäßig die Geiztriebe und die unteren Blätter, sobald sie gelb werden. Bei der Fruchtausdünnung lasse ich pro Rispe meist 4-5 Früchte stehen. So werden die verbleibenden Tomaten größer und schmackhafter.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort - gerade beim Gewächshausanbau können wir viel tun, um ressourcenschonend zu wirtschaften.

Energiesparende Maßnahmen

Ein gut isoliertes Gewächshaus spart Energie. Ich habe gute Erfahrungen mit Doppelstegplatten gemacht. Auch Noppenfolie an den Wänden hilft. Nachts senke ich die Temperatur ab - die Tomaten danken es mit robustem Wachstum.

Nutzung erneuerbarer Energien

Wenn möglich, setzen Sie auf erneuerbare Energien. Solarzellen auf dem Gewächshausdach können Pumpen und Lüftung antreiben. In meinem kleinen Gewächshaus reicht schon eine kleine Anlage für die Grundversorgung.

Wassersparende Techniken

Wasser ist kostbar. Tröpfchenbewässerung spart nicht nur Wasser, sondern beugt auch Pilzkrankheiten vor. Ich sammle zusätzlich Regenwasser - das mögen die Tomaten sowieso lieber als hartes Leitungswasser.

Recycling und Abfallmanagement

Aus Tomatenresten wird prima Kompost! Ich verarbeite alle Pflanzenreste direkt im Garten. Nur bei Krankheitsbefall wandert das Material in die Biotonne. Auch Mulchen mit Grasschnitt oder Stroh spart Wasser und nährt den Boden.

Wirtschaftliche Aspekte des Gewächshausanbaus

Ein Gewächshaus ist eine Investition - aber eine, die sich lohnen kann.

Kosten-Nutzen-Analyse

Die Anschaffungskosten für ein Gewächshaus können je nach Größe und Material stark variieren. Mein mittelgroßes Glasgewächshaus hat sich nach etwa 3 Jahren amortisiert - durch Einsparungen beim Gemüsekauf und den Verkauf von Überschüssen.

Vermarktungsmöglichkeiten

Wer mehr anbaut als er selbst verbraucht, kann kreativ werden:

  • Verkauf auf dem Wochenmarkt
  • Belieferung lokaler Restaurants
  • Tomaten-Abo für Nachbarn

Besonders gefragt sind oft alte Sorten oder Spezialitäten wie gelbe oder gestreifte Tomaten.

Saisonale Preisschwankungen

Die Tomatenpreise schwanken im Jahresverlauf erheblich. Mit einem Gewächshaus können Sie die Erntesaison verlängern und so von höheren Preisen im Frühjahr und Herbst profitieren. Letztes Jahr konnte ich noch bis Anfang November ernten - da waren die Freilandtomaten längst erfroren.

Insgesamt bietet der Tomatenanbau im Gewächshaus viele Möglichkeiten zur Optimierung und nachhaltigen Bewirtschaftung. Mit etwas Erfahrung und Experimentierfreude finden Sie sicher den für Sie besten Weg. Und glauben Sie mir: Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als die erste selbstgezogene Tomate zu ernten - egal ob zum Eigenverbrauch oder zum Verkauf!

Gewächshaus vs. Freiland: Ein Vergleich beim Tomatenanbau

Beim Anbau von Tomaten stellt sich oft die Frage: Gewächshaus oder Freiland? Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die wir nun genauer betrachten.

Ertragsunterschiede

Im Gewächshaus können Tomaten in der Regel höhere Erträge erzielen. Die kontrollierte Umgebung ermöglicht eine längere Anbausaison und schützt vor witterungsbedingten Ernteausfällen. Freilandtomaten hingegen sind oft den Launen der Natur ausgesetzt, was zu schwankenden Erträgen führen kann.

Qualitätsunterschiede

Was den Geschmack angeht, bevorzugen viele Freilandtomaten. Die natürlichen Bedingungen und der Stress durch wechselnde Witterung können zu einer intensiveren Geschmacksentwicklung führen. Gewächshaustomaten punkten dagegen oft mit einer gleichmäßigeren Qualität und makellosem Aussehen.

Arbeitsaufwand und Zeitmanagement

Der Anbau im Gewächshaus erfordert in der Regel mehr Aufmerksamkeit und regelmäßige Pflege. Belüftung, Bewässerung und Düngung müssen genau gesteuert werden. Im Freiland ist der Aufwand oft geringer, dafür muss man flexibler auf Wetteränderungen reagieren können.

Ökologische Auswirkungen

Freilandanbau schneidet in Sachen Energiebilanz besser ab, da kein zusätzlicher Energieaufwand für Heizung oder Belüftung nötig ist. Allerdings kann der kontrollierte Anbau im Gewächshaus den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und Wasser effizienter nutzen.

Neue Technologien im Gewächshausanbau

Die Zukunft des Tomatenanbaus im Gewächshaus wird durch moderne Technologien geprägt. Diese ermöglichen eine noch genauere Steuerung der Wachstumsbedingungen und eine Optimierung der Ressourcennutzung.

Sensoren und Datenerfassung

Moderne Gewächshäuser setzen verstärkt auf Sensortechnologie. Diese erfassen kontinuierlich Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt und Bodenfeuchtigkeit. Die gesammelten Informationen ermöglichen eine punktgenaue Anpassung der Wachstumsbedingungen.

Automatisierung und Robotik

Roboter übernehmen zunehmend Aufgaben wie das Ausgeizen, Ernten oder sogar das Bestäuben der Tomatenpflanzen. Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Präzision bei der Pflege der Pflanzen.

LED-Beleuchtung für optimales Pflanzenwachstum

LEDs verändern die Beleuchtung im Gewächshaus. Sie ermöglichen eine gezielte Steuerung des Lichtspektrums, was das Wachstum und die Fruchtbildung der Tomaten positiv beeinflusst. Zudem sind sie energieeffizienter als herkömmliche Beleuchtungssysteme.

Herausforderungen und Lösungsansätze im modernen Tomatenanbau

Trotz aller Fortschritte stehen Tomatenzüchter vor neuen Herausforderungen, die kreative Lösungen erfordern.

Umgang mit extremen Wetterbedingungen

Hitzewellen oder Starkregenereignisse nehmen zu. Gewächshäuser müssen daher mit robusten Kühlsystemen und effizienter Wasserableitung ausgestattet werden. Im Freiland setzen Gärtner verstärkt auf hitzeresistente Sorten und Bewässerungssysteme.

Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel beeinflusst den Tomatenanbau nachhaltig. Züchter arbeiten an Sorten, die mit weniger Wasser auskommen und extremere Temperaturen vertragen. Gleichzeitig gewinnen Konzepte wie vertikale Gärten an Bedeutung, um Anbauflächen effizient zu nutzen.

Optimierung der Ressourcennutzung

Wasser- und energiesparende Technologien rücken in den Fokus. Geschlossene Wasserkreisläufe und der Einsatz erneuerbarer Energien sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern werden bereits vielerorts umgesetzt.

Tomaten im Gewächshaus: Ein Blick in die Zukunft

Der Tomatenanbau im Gewächshaus bietet zahlreiche Vorteile wie höhere Erträge und eine bessere Kontrolle über die Wachstumsbedingungen. Gleichzeitig stellt er Gärtner vor Herausforderungen in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Zukunft liegt in der intelligenten Verknüpfung traditioneller Anbaumethoden mit modernen Technologien. So können wir die Vorteile des Gewächshausanbaus nutzen und gleichzeitig ressourcenschonend wirtschaften. Ob im Gewächshaus oder im Freiland – die Tomate bleibt ein interessantes Gemüse, das uns auch in Zukunft mit seiner Vielfalt und seinem Geschmack beeindrucken wird.

Tags: Tomaten
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Vorteile bietet der Tomatenanbau im Gewächshaus gegenüber dem Freilandanbau?
    Der Gewächshausanbau bietet mehrere entscheidende Vorteile: Die Anbausaison verlängert sich erheblich - Pflanzung bereits ab April und Ernte bis in den späten Oktober hinein. Das kontrollierte Mikroklima ermöglicht optimale Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und Lichtverhältnisse unabhängig vom Außenwetter. Tomatenpflanzen sind vor Wetterextremen wie Hagel, Starkregen oder Spätfrost geschützt, was zu zuverlässigeren Ernten führt. Die Erträge fallen deutlich höher aus - oft das Doppelte gegenüber Freilandanbau. Schädlinge und Krankheiten lassen sich besser kontrollieren und überwachen. Zudem ermöglicht die geschützte Umgebung präzisere Pflege und gezielte Nährstoffversorgung, was zu qualitativ hochwertigeren Früchten führt.
  2. Wie funktioniert die Klimasteuerung in einem Tomatengewächshaus?
    Die Klimasteuerung umfasst mehrere Komponenten: Die Temperaturregulierung erfolgt durch Lüftungsklappen, Heizungen und Thermostaten, wobei 20-25°C optimal sind. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60-80% liegen und wird durch regelmäßige Belüftung und Ventilatoren reguliert. Automatische Lüftungssysteme öffnen sich bei Überschreitung bestimmter Temperaturen. CO2-Anreicherung fördert das Pflanzenwachstum durch natürliche Kompostierung oder technische Zufuhr. Beschattungssysteme wie Schattennetze oder Rollos schützen vor Überhitzung an sonnigen Tagen. Moderne Gewächshäuser nutzen Sensortechnologie zur kontinuierlichen Überwachung und automatischen Anpassung aller Klimaparameter. Diese integrierten Systeme gewährleisten optimale Wachstumsbedingungen und maximale Erträge bei gleichzeitig effizienter Ressourcennutzung.
  3. Welche Gewächshaustypen eignen sich am besten für den Tomatenanbau?
    Für den Tomatenanbau stehen drei Haupttypen zur Verfügung: Glashäuser bieten die beste Lichtdurchlässigkeit und Langlebigkeit, sind jedoch teurer und anfälliger für Hagelschäden. Kunststoffgewächshäuser mit Doppelstegplatten sind leichter, bruchsicher und bieten gute Wärmeisolierung bei geringeren Kosten als Glas. Folientunnel sind die günstigste Option mit einfacher Montage, haben aber geringere Stabilität und kürzere Lebensdauer. Für Hobby-Tomatenzüchter empfehlen sich Kunststoffgewächshäuser, da sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Professionelle Anbauer bevorzugen oft Glashäuser wegen der optimalen Lichtverhältnisse. Wichtige Faktoren bei der Auswahl sind Standort, Budget, geplante Nutzungsdauer und gewünschter Automatisierungsgrad. Alle Typen können erfolgreich für den Tomatenanbau genutzt werden, wenn die Klimasteuerung entsprechend angepasst wird.
  4. Warum werden moderne Sensortechnologien im Gewächshausanbau eingesetzt?
    Moderne Sensortechnologien revolutionieren den Gewächshausanbau durch präzise Datenerfassung und automatisierte Steuerung. Sensoren messen kontinuierlich Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt, Bodenfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse. Diese Echtzeitdaten ermöglichen punktgenaue Anpassungen der Wachstumsbedingungen und optimieren so Ertrag und Qualität der Tomatenpflanzen. Automatische Bewässerungssysteme reagieren auf Bodenfeuchtigkeitswerte, Lüftungen öffnen sich bei kritischen Temperaturen, und LED-Beleuchtung passt sich an natürliche Lichtverhältnisse an. Dies reduziert den Arbeitsaufwand erheblich und minimiert menschliche Fehler. Langfristig senken Sensorsysteme die Betriebskosten durch effizienten Ressourceneinsatz - weniger Wasser- und Energieverbrauch bei gleichzeitig höheren Erträgen. Für professionelle Anbauer sind Sensortechnologien heute unverzichtbar geworden.
  5. Wie kann man Gewächshaus-Tomatenanbau nachhaltig und energieeffizient gestalten?
    Nachhaltiger Gewächshausanbau beginnt mit energiesparenden Maßnahmen: Doppelstegplatten oder Noppenfolie verbessern die Isolierung erheblich. Nachts sollte die Temperatur abgesenkt werden, was gleichzeitig Energie spart und robusteres Pflanzenwachstum fördert. Erneuerbare Energien wie Solarzellen auf dem Gewächshausdach können Pumpen und Lüftung antreiben. Wassersparende Tröpfchenbewässerung reduziert den Verbrauch um bis zu 50% und beugt Pilzkrankheiten vor. Regenwassersammlung ist umweltfreundlich und von Tomatenpflanzen bevorzugt. Kompostierung von Pflanzenresten schließt Nährstoffkreisläufe. Mulchen mit organischen Materialien spart Wasser und nährt den Boden. Geschlossene Wasserkreisläufe und LED-Beleuchtung sind weitere Effizienzmaßnahmen. Diese Ansätze senken nicht nur die Umweltbelastung, sondern auch langfristig die Betriebskosten.
  6. Worin unterscheiden sich Hydroponik und Bodenkultur beim Tomatenanbau?
    Hydroponik und Bodenkultur sind zwei grundlegend verschiedene Anbaumethoden: Bei der Hydroponik wachsen Tomatenpflanzen in Nährlösung statt in Erde, was präzise Nährstoffkontrolle und oft höhere Erträge ermöglicht. Die Wurzeln haben direkten Zugang zu optimal dosierten Nährstoffen, was schnelleres Wachstum fördert. Allerdings erfordert Hydroponik höhere Investitionen in Technik und kontinuierliche Überwachung der Nährlösungen. Die traditionelle Bodenkultur ist naturnäher und einfacher zu handhaben, besonders für Hobbygärtner. Erde puffert Nährstoff- und Wasserschwankungen besser ab und ist fehlerverzeihender. Jedoch kann sie Schädlinge und Krankheiten beherbergen und erfordert mehr Aufmerksamkeit bei Düngung und pH-Wert-Management. Hydroponik eignet sich für technisch versierte Anbauer mit höheren Ertragszielen, während Bodenkultur für Einsteiger und naturnahe Bewirtschaftung ideal ist.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Glashaus und Folientunnel für Tomaten?
    Glashaus und Folientunnel unterscheiden sich in mehreren wichtigen Aspekten: Glashäuser bieten die beste Lichtdurchlässigkeit, was für optimales Tomatenwachstum entscheidend ist. Sie sind langlebiger, stabiler bei Wind und bieten bessere Temperaturregulierung. Allerdings sind sie teurer in der Anschaffung und anfälliger für Hagelschäden. Folientunnel sind deutlich kostengünstiger, einfach aufzubauen und flexibel in der Platzierung. Sie eignen sich gut für Saison-Anbau und können bei Bedarf versetzt werden. Jedoch haben sie geringere Lichtdurchlässigkeit, kürzere Lebensdauer und sind weniger stabil bei extremem Wetter. Die Temperaturregulierung ist schwieriger, da Folie schlechter isoliert. Für Hobbygärtner mit begrenztem Budget sind Folientunnel ein guter Einstieg, während Glashäuser für langfristige, intensive Nutzung besser geeignet sind. Beide können erfolgreich für Tomatenanbau genutzt werden.
  8. Welche Tomatensorten eignen sich besonders gut für den Anbau im Treibhaus?
    Für den Gewächshausanbau eignen sich besonders indeterminierte (unbegrenzt wachsende) Sorten, die kontinuierlich Früchte produzieren. 'Sparta F1' ist sehr robust und ertragreich, ideal für Einsteiger. Alte Sorten wie 'Matina' oder 'Goldene Königin' bieten besonderen Geschmack und sind bei Direktvermarktern beliebt. Resistente Sorten gegen typische Gewächshauskrankheiten wie Mehltau oder Fusarium sind vorteilhaft. Cocktailtomaten wie 'Sweet 100' gedeihen im geschützten Anbau besonders gut und sind sehr ertragreich. Für kommerzielle Zwecke sind F1-Hybriden wegen ihrer Einheitlichkeit und Widerstandsfähigkeit zu empfehlen. Spezialsorten mit außergewöhnlichen Farben (gelb, gestreift) erzielen höhere Preise. Die Sortenwahl hängt vom geplanten Verwendungszweck ab: Einmachsorten für Soßenproduktion, Salatform für Frischverzehr oder Cocktailsorten für besondere Anlässe. Wichtig ist, auf Gewächshaus-geeignete Züchtungen zu setzen.
  9. Wo kann man hochwertiges Gewächshaus-Zubehör für den Tomatenanbau erwerben?
    Hochwertiges Gewächshaus-Zubehör findet man bei verschiedenen Anbietern: Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten umfassende Sortimente von Bewässerungssystemen bis hin zu Pflanzstäben und Rankhilfen. Spezialisierte Gewächshaus-Hersteller führen oft passendes Originalzubehör und Ersatzteile. Baumärkte haben Grundausstattung wie Thermometer, Lüftungsöffner und einfache Bewässerungshilfen im Sortiment. Online-Marktplätze bieten große Auswahl, erfordern aber sorgfältige Qualitätsprüfung. Landtechnik-Händler führen professionelle Ausrüstung für größere Anlagen. Bei der Auswahl sollte auf Qualität, Passgenauigkeit und Langlebigkeit geachtet werden. Bewährte Marken bei Bewässerung sind Gardena oder Netafim, bei Rankhilfen eignen sich verzinkte Spiralstäbe. Automatische Lüftungsöffner und Thermometer sind Grundausstattung. Investitionen in qualitatives Zubehör zahlen sich durch längere Haltbarkeit und bessere Funktionalität aus.
  10. Welche Ausrüstung benötigt man für ein professionelles Tomatenhaus?
    Ein professionelles Tomatenhaus erfordert umfangreiche technische Ausstattung: Automatische Klimasteuerung mit Sensoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt ist grundlegend. Bewässerungssysteme sollten programmierbar sein und Tropf- oder Sprühnebeltechnik verwenden. Heiz- und Kühlsysteme gewährleisten ganzjährige Nutzung, oft kombiniert mit Wärmepumpen oder Erdwärme. LED-Zusatzbeleuchtung optimiert Wachstum bei unzureichenden Lichtverhältnissen. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de führen Grundausstattung wie Rankhilfen, Pflanzstäbe und Substrate. CO2-Anlagen steigern Erträge erheblich. Automatische Lüftungsklappen reagieren auf Temperaturänderungen. Schattierungsnetze oder -anlagen schützen vor Überhitzung. Bodenheizung beschleunigt Keimung und Jungpflanzenwachstum. Monitoring-Systeme mit Datenlogger ermöglichen Fernüberwachung. Für Nährstoffversorgung sind EC- und pH-Messgeräte unverzichtbar. Professionelle Anlagen erfordern erhebliche Investitionen, amortisieren sich aber durch höhere Erträge und Qualität.
  11. Wie beeinflusst die CO2-Anreicherung das Wachstum von Tomatenpflanzen im Gewächshaus?
    CO2-Anreicherung hat enormen Einfluss auf das Tomatenwachstum: Pflanzen nutzen CO2 für die Photosynthese, wobei höhere Konzentrationen (800-1000 ppm statt natürlicher 400 ppm) das Wachstum um 20-30% steigern können. Verstärktes Blattwachstum führt zu größerer photosynthetisch aktiver Fläche. Die Blüten- und Fruchtbildung wird intensiviert, was in höheren Erträgen resultiert. Früchte werden größer und reifen gleichmäßiger. Der positive Effekt ist besonders an sonnigen Tagen ausgeprägt, wenn ausreichend Licht für intensive Photosynthese vorhanden ist. CO2-Anreicherung erfolgt natürlich durch Kompostierung oder technisch durch Gasbrenner oder Druckgasflaschen. Wichtig ist die richtige Dosierung - zu hohe Konzentrationen können schädlich sein. Die Anreicherung sollte nur bei geschlossenen Lüftungsklappen erfolgen, was Timing erfordert. Kombination mit optimaler Beleuchtung und Temperatur maximiert den Effekt.
  12. Welche Rolle spielen Beschattungssysteme bei der optimalen Pflanzenaufzucht?
    Beschattungssysteme sind entscheidend für erfolgreiche Tomatenaufzucht im Gewächshaus: Sie verhindern Überhitzung bei intensiver Sonneneinstrahlung, da Temperaturen über 35°C Stress und Wachstumsstörungen verursachen. Außenliegende Schattennetze sind am effektivsten, da sie Wärme vor dem Eindringen ins Gewächshaus abhalten. Innenbeschattung mit Rollos oder Netzen ist günstiger, aber weniger effizient. Kalkung der Scheiben ist eine einfache, temporäre Lösung für den Hochsommer. Moderne Systeme arbeiten automatisch und reagieren auf Lichtsensoren. Optimale Beschattung reduziert Lichtintensität um 30-50%, ohne das Wachstum zu beeinträchtigen. Sie verhindert Sonnenbrand an Früchten und Blättern, reduziert Wasserverdunstung und stabilisiert die Luftfeuchtigkeit. Beschattung muss anpassbar sein - bei bewölktem Wetter sollte sie zurückgenommen werden. Richtig eingesetzt steigern Beschattungssysteme Ertrag und Qualität erheblich.
  13. Wie funktioniert die automatische Bewässerung in modernen Gewächshäusern?
    Automatische Bewässerungssysteme arbeiten sensorgesteuert und präzise: Bodenfeuchtigkeitssensoren messen kontinuierlich den Wassergehalt und lösen bei Unterschreitung bestimmter Werte die Bewässerung aus. Tropfbewässerung ist am effizientesten - sie führt Wasser direkt an die Wurzeln und reduziert Verdunstung um bis zu 50%. Programmierbare Steuerungen ermöglichen zeitgesteuerte Bewässerungszyklen, angepasst an Tageszeit und Wachstumsphase. Druckausgleichsbehälter sorgen für gleichmäßige Wasserverteilung. Moderne Anlagen messen EC-Wert und pH-Wert der Nährlösung und dosieren automatisch. Rücklaufsammlung in Hydroponik-Systemen recycelt überschüssige Nährlösung. Fernüberwachung per Smartphone ermöglicht Kontrolle auch bei Abwesenheit. Automatisierung reduziert Arbeitsaufwand erheblich und gewährleistet optimale Wasserversorgung. Backup-Systeme verhindern Totalausfall bei Technikdefekten. Die Investition amortisiert sich durch Wassereinsparung und höhere Erträge.
  14. Welche Bedeutung hat die LED-Beleuchtung für die Ertragsoptimierung?
    LED-Beleuchtung revolutioniert die Ertragsoptimierung im Gewächshaus: Sie ermöglicht gezielte Steuerung des Lichtspektrums, wobei rotes und blaues Licht besonders für Photosynthese und Blütenbildung wichtig sind. LEDs verlängern den Lichttag künstlich, besonders in den lichtarmen Wintermonaten, was kontinuierliche Erträge ermöglicht. Der Energieverbrauch ist 50-70% geringer als bei herkömmlichen Natriumdampflampen. LEDs erzeugen wenig Wärme, wodurch Verbrennungen vermieden und Klimatisierung reduziert wird. Die lange Lebensdauer von 50.000+ Stunden senkt Wartungskosten. Dimmbare Systeme passen sich automatisch an natürliches Tageslicht an. Spezielle Grow-LEDs optimieren Wellenlängenbereiche für Tomatenwachstum. Studien zeigen Ertragssteigerungen um 20-40% bei LED-Zusatzbeleuchtung. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich durch Energieeinsparung und Mehrerträge meist binnen 2-3 Jahren. LED-Beleuchtung ist zukunftsweisend für professionellen Tomatenanbau.
  15. Wie richtet man die Pflanzenstützung in einem Glashaus optimal ein?
    Optimale Pflanzenstützung ist für Tomaten im Glashaus entscheidend: Spiralstäbe sind besonders bewährt - sie wachsen mit der Pflanze mit und bieten flexiblen Halt. Klassische Tomatenstäbe (mindestens 1,80m) eignen sich für determinierte Sorten. Schnursysteme an der Gewächshausdecke sind platzsparend und ermöglichen maximale Wuchshöhe. Die Befestigung sollte bereits bei der Pflanzung erfolgen, um spätere Wurzelschäden zu vermeiden. Pflanzen müssen regelmäßig aufgebunden werden - am besten wöchentlich mit weichen Materialien wie Kokosfasern oder speziellen Pflanzenclips. Bei Schnursystemen wird die Pflanze spiralförmig um die Schnur gewickelt. Der Abstand zwischen den Stützpunkten sollte 20-30cm betragen. Wichtig ist, dass die Stützen stark genug für vollbeladene Pflanzen sind - indeterminierte Sorten können 3-4m hoch werden. Richtige Stützung verhindert Bruch, erleichtert Pflege und Ernte und maximiert die Lichtausbeute.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Nährstoffversorgung zu beachten?
    Erfolgreiche Nährstoffversorgung erfordert systematisches Vorgehen: Zunächst sollte eine Bodenanalyse den Ausgangszustand ermitteln - pH-Wert zwischen 6,0-6,5 ist optimal für Tomaten. Spezieller Tomatendünger mit ausgewogenem NPK-Verhältnis (z.B. 12-12-17) bildet die Grundlage. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de empfehlen regelmäßige Düngung alle 2-3 Wochen während der Hauptwachstumszeit. In Hydroponik-Systemen wird kontinuierlich eine Nährlösung mit EC-Wert 2,0-3,0 zugeführt. Calcium-Zusätze verhindern Blütenendfäule, besonders wichtig bei schnellem Wachstum. Magnesium und Spurenelemente wie Eisen sind für gesunde Blattfärbung essential. Überdüngung sollte vermieden werden - sie fördert übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Früchte. Organische Dünger wie Kompost verbessern zusätzlich die Bodenstruktur. EC- und pH-Messgeräte ermöglichen präzise Kontrolle. Düngung sollte nie bei trockener Erde erfolgen.
  17. Ist es wahr, dass Tomaten im Pflanzenhaus weniger Geschmack entwickeln?
    Diese weitverbreitete Annahme trifft nicht pauschal zu und hängt stark von der Anbaumethode ab: Tomaten aus schlecht geführten Gewächshäusern mit übermäßiger Stickstoffdüngung und zu schnellem Wachstum können tatsächlich geschmacksärmer sein. Jedoch entwickeln sachgemäß angebaute Gewächshaustomaten durchaus intensiven Geschmack, wenn die richtigen Sorten gewählt und optimale Anbaubedingungen geschaffen werden. Stressfaktoren wie leichte Trockenheit und Temperaturschwankungen fördern die Aromabildung - diese lassen sich im Gewächshaus gezielt steuern. Alte Sorten wie 'Matina' oder 'Goldene Königin' behalten auch im geschützten Anbau ihren charakteristischen Geschmack. Die längere Anbausaison ermöglicht vollständige Ausreifung am Strauch, was den Geschmack intensiviert. Freilandtomaten haben oft den Vorteil natürlicher Stressfaktoren, aber Gewächshaustomaten können durch optimierte Sortenwahl und Kulturführung geschmacklich absolut überzeugen.
  18. Wann ist die beste Zeit für den Start der Anbausaison im Wintergarten?
    Die Anbausaison im Wintergarten kann deutlich früher beginnen als im Freiland: Bereits ab Februar können die ersten Tomatensamen bei 18-22°C ausgesät werden. Die Jungpflanzenanzucht erfolgt idealerweise von Februar bis März auf der warmen Fensterbank oder in beheizten Anzuchtschränken. Ab April können die Jungpflanzen ins beheizte Gewächshaus umziehen, während unbeheizte Häuser erst ab Mitte/Ende April geeignet sind. Die Auspflanzung ins Glashaus ist ab Mitte April bis Anfang Mai möglich, abhängig von der lokalen Frostgefahr. Späte Pflanzungen bis Juni sind noch erfolgreich, verkürzen aber die Erntezeit. Der Vorteil: Die Ernte beginnt bereits ab Juni und kann bis in den November hinein andauern. Für optimale Ergebnisse sollten Bodentemperaturen konstant über 15°C liegen. Eine Bodenheizung ermöglicht noch früheren Start und besseres Wurzelwachstum.
  19. Was unterscheidet Gartenbau im Treibhaus von der intensiven Landwirtschaft?
    Gartenbau im Treibhaus und intensive Landwirtschaft unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten: Treibhausanbau ermöglicht präzise Kontrolle aller Wachstumsparameter - Temperatur, Feuchtigkeit, CO2, Nährstoffe - während Freilandanbau den natürlichen Bedingungen unterworfen ist. Die Flächenproduktivität ist im Gewächshaus 5-10 mal höher, erfordert aber deutlich höhere Investitionen pro Quadratmeter. Treibhäuser nutzen meist Hydroponik oder sterile Substrate, intensive Landwirtschaft arbeitet mit natürlichen Böden. Der Energieverbrauch ist im Gewächshaus erheblich höher, dafür sind Witterungsrisiken minimiert. Schädlingsbekämpfung erfolgt im Treibhaus oft biologisch mit Nützlingen, im Freifeld chemisch. Die Arbeitsintensität ist im Gewächshaus höher, aber wetterunabhängig. Treibhausprodukte haben oft längere Verfügbarkeit und gleichmäßigere Qualität, während Freilandware natürlicher ist und oft intensiveren Geschmack entwickelt.
  20. Wie grenzt sich die Tomatenproduktion für Hobbygärtner vom professionellen Anbau ab?
    Hobbygärtner und professioneller Anbau unterscheiden sich erheblich: Hobbygärtner fokussieren auf Geschmack und Sortenvielfalt, experimentieren gerne mit alten Sorten und setzen oft auf naturnahe Methoden. Das Investment ist begrenzt - meist einfache Gewächshäuser ohne aufwendige Klimatechnik. Die Pflege erfolgt manuell und individuell angepasst. Professionelle Produzenten priorisieren Ertrag, Haltbarkeit und Transportfähigkeit. Sie nutzen F1-Hybriden mit hoher Resistenz und Einheitlichkeit. Automatisierte Systeme für Bewässerung, Klima und teilweise Ernte reduzieren Arbeitskosten. Hydroponik dominiert für maximale Effizienz. Hobbygärtner können sich 2-4 Pflanzen intensiv widmen, Profis bewirtschaften tausende Pflanzen standardisiert. Wirtschaftlichkeit steht bei Profis im Vordergrund, bei Hobbygärtnern das Vergnügen und die Selbstversorgung. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und können erfolgreich sein - mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Methoden.
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