Tulpenzwiebeln richtig pflanzen und pflegen
Einst waren die hübschen Liliengewächse begehrte Liebhaberobjekte und so wurden die begehrtesten Tulpenzwiebeln im 16. Jahrhundert sogar mit Gold aufgewogen. Heute sind auch seltene Tulpensorten längst nicht mehr so teuer wie damals, sie gehören aber immer noch zu den beliebtesten Gartenblumen. Hier erfahren Sie alles über Tulpen und wie Sie diese richtig pflanzen und pflegen.
Wann werden Tulpenzwiebeln gesetzt?
Tulpenzwiebeln können zwar grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden, der beste Zeitpunkt ist aber der Herbst. Noch ist der Boden warm und feucht, sodass die Zwiebeln sich schnell und gut verwurzeln, um im Frühjahr zeitig auszutreiben. Eine Pflanzung im Oktober und November hat sich bewährt, sogar noch im Dezember können die Zwiebeln bei frostfreiem Wetter gesteckt werden.
Eine frühere Pflanzung bringt oft Probleme mit sich. Zum einen sind im Boden noch viele Schadpilze aktiv, die die Zwiebel absterben lassen können, auch ist ein frühzeitiger Laubaustrieb ein Problem. Zwar gelten Tulpen als winter- und frosthart, das bezieht sich aber nur auf die Zwiebel. Das oberirdische Laub und Blütenansätze erfrieren bei zu niedrigen Temperaturen und werfen die Tulpe im Wachstum zurück.
Tipp: Manchmal kommt es vor, dass schon etablierte Tulpen zu früh austreiben. Die Triebspitzen sind dann gefährdet, im Winter zu erfrieren. Sorgen Sie hier für einen Winterschutz aus Laub und Reisig, mit etwas Glück kommen Ihre Tulpen so gut durch den Winter.
Der ideale Standort
Ursprünglich stammt die Tulpe aus den kontinentalen Steppen, die geprägt von trockenen Sommern und kalten Wintern waren. Die Tulpe kommt mit anhaltender Dürre gut zurecht und erträgt auch strenge Winter. Was ihr gar nicht zugutekommt ist anhaltende Staunässe, hier sollten Sie bei schweren Böden etwas Sand oder eine Drainageschicht einbauen, damit die wertvollen Blumenzwiebeln nicht verfaulen.
Auch im Sommer sollte auf übermäßiges Wässern verzichtet werden. Vergesellschaften Sie die Tulpe am besten mit anderen Zierblumen, die ebenfalls mit wenig Wasser auskommen. Die Tulpe liebt die volle Sonne und ist wenig Konkurrenzstark. Achten Sie also darauf, dass die Tulpe möglichst frei wachsen kann.
So pflanzen Sie Ihre Tulpen: Schritt-für-Schritt
1. Bereiten Sie den Gartenboden vor. Entfernen Sie eventuell die Grasnarbe, oder jäten Sie das Unkraut. Lockern Sie die Erde und geben Sie etwas reifen Kompost ins Pflanzloch und magern Sie die Erde bei Bedarf mit Sand ab.
2. Wenn Sie die Tulpen großflächig pflanzen möchten, sollten Sie auf den richtigen Abstand achten. Große Sorten benötigen einen Abstand von 20 Zentimetern zueinander, bei kleinwüchsigen Sorten genügen 10 Platz zwischen den einzelnen Zwiebeln.
3. Verteilen Sie die Zwiebeln so, wie Sie sie später einpflanzen möchten. So können Sie so lange arrangieren, wie Sie möchten, um die perfekte Verteilung zu finden.
4. Nun geht es ans Einpflanzen. Ist die Erde sehr locker und weich, lassen sich die Zwiebeln einfach in den Boden drücken. Ist die Erde fest und kompakt, müssen Sie mit einer Schaufel ein kleines Loch ausheben. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Spitze stets nach oben zeigt. Als Faustregel werden die Zwiebeln doppelt bis dreifach so tief gesteckt, wie sie hoch sind. Das sind rund 8 bis 15 cm.
5. Decken Sie die Zwiebeln mit der Erde zu und markieren Sie die Stelle am besten mit einem Schild, damit Sie später noch wissen, was Sie wo gepflanzt haben.
6. Bei extremer Trockenheit können Sie die Tulpenzwiebeln angießen, ist der Boden feucht, sollten Sie auf zusätzliche Bewässerung verzichten, damit die Zwiebeln nicht verfaulen.
Gute Pflege – lange Freude
Tulpenzwiebeln blühen nur einmal. Im Sommer nach der Blüte stirbt die Tulpenzwiebel langsam ab und steckt Ihre Kraft in die Ausbildung von Samen und Tochterzwiebeln. Für den Hausgarten ist die Vermehrung über die Samen nicht relevant. Sie können die verblühtes einfach abschneiden, so steckt die Pflanze ihre gesamte Kraft in die Ausbildung der Tochterzwiebeln. Schneiden Sie nicht die grünen Blätter ab, diese sammeln noch Kraft für die nächste Generation.
Damit die Tochterzwiebeln schnell groß und stark werden, brauchen Sie Nährstoffe. Je großer die Tulpensorte ist, desto wichtiger ist eine alljährliche Düngung. Sie können dazu entweder reifen Kompost, Tomatendünger oder einen anderen Langzeitdünger hernehmen. Arbeiten Sie den Kompost oder das Granulat einfach oberflächlich in den Boden ein. Durch den Regen werden die Nährstoffe an die Wurzeln transportiert.
Tulpen vermehren
Irgendwann ist es so weit, trotz aller Pflege wachsen nur noch grüne Blätter und die Tulpen bilden keine Blüten mehr aus. Meist haben sich regelrechte Horste entwickelt. Der Grund ist, dass Tulpen in der Regel mehr als nur eine Tochterzwiebel ausbilden und der Platz irgendwann zu eng wird. Die Tochterzwiebeln können nicht richtig wachsen und bringen keine Blüten.
Damit Sie bald wieder Freude an Ihren Tulpen haben, müssen diese vereinzelt werden. Entnehmen Sie die Zwiebeln im Spätsommer aus der Erde, wenn das Laub beginnt, gelb zu werden. Teilen Sie die Tochterzwiebeln und setzen Sie sie an einer anderen Stelle erneut ein. Vergessen Sie nicht zu düngen und schon in ein bis zwei Jahren können Sie sich wieder an der üppigen Blütenpracht erfreuen.