Überdüngung erkennen und vermeiden im Gemüsegarten

Überdüngung im Garten: Ein unterschätztes Problem

Überdüngung im Garten kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie wir die Anzeichen erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen können.

Wichtige Erkenntnisse zur Überdüngung

  • Überdüngung schädigt Pflanzen und Umwelt
  • Die richtige Düngermenge ist entscheidend
  • Bodenanalysen unterstützen bei der Bedarfsermittlung
  • Organische Dünger bieten oftmals Vorteile

Was bedeutet Überdüngung?

Von Überdüngung sprechen wir, wenn dem Boden mehr Nährstoffe zugeführt werden, als die Pflanzen aufnehmen können. Dieser Nährstoffüberschuss wirkt sich negativ auf das Pflanzenwachstum und die Bodenqualität aus.

Warum eine ausgewogene Pflanzenernährung wichtig ist

Für ein gesundes Wachstum benötigen Pflanzen die richtige Menge an Nährstoffen. Zu viel des Guten kann jedoch mehr schaden als nützen. Eine ausgewogene Ernährung fördert kräftige Pflanzen und einen fruchtbaren Boden.

Ursachen der Überdüngung

Falsche Einschätzung des Nährstoffbedarfs

Viele Hobbygärtner überschätzen den Nährstoffbedarf ihrer Pflanzen. Ohne Bodenanalyse ist es schwierig, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Oft wird nach Gefühl gedüngt, was leicht zur Überdüngung führen kann.

Übermäßiger Einsatz von Mineraldüngern

Mineraldünger wirken schnell und stark. Ihre einfache Handhabung verleitet dazu, zu viel davon einzusetzen. Besonders bei Stickstoffdüngern kann dies problematisch sein.

Häufige Fehler bei der Anwendung organischer Dünger

Auch bei organischen Düngern wie Kompost oder Mist kann es zur Überdüngung kommen. Oftmals wird die langsame Wirkung unterschätzt und zu häufig nachgedüngt. Zudem können Nährstoffe ungleichmäßig verteilt sein.

Warnzeichen einer Überdüngung

Veränderungen im Pflanzenwachstum

Übermäßiges Blattwachstum

Ein typisches Zeichen für Überdüngung ist üppiges Blattwachstum bei gleichzeitig schwacher Blüten- und Fruchtbildung. Die Pflanzen erscheinen zwar saftig grün, bringen aber wenig Ertrag.

Verringertes Wurzelwachstum

Überdüngung führt häufig zu einem schwachen Wurzelsystem. Die Pflanzen bilden nur oberflächliche Wurzeln aus, was sie anfälliger für Trockenheit macht.

Blattveränderungen

Verfärbungen (Vergilbungen, Verbräunungen)

Trotz Nährstoffüberfluss können Blätter gelb oder braun werden. Dies liegt an Nährstoffungleichgewichten oder Salzstress durch zu hohe Düngergaben.

Blattrandnekrosen

Braune, trockene Blattränder sind oft ein Zeichen für Salzschäden durch Überdüngung. Besonders bei Topfpflanzen tritt dieses Problem häufig auf.

Ich erinnere mich noch gut an eine Situation in meinem Garten, als ich aus Sorge um magere Tomaten viel zu viel Dünger eingesetzt hatte. Das Ergebnis waren riesige Pflanzen mit wenigen, aufgeplatzten Früchten - ein klassischer Fall von Überdüngung.

Eine Bodenanalyse kann maßgeblich dazu beitragen, Überdüngung zu vermeiden. Sie verursacht zwar gewisse Kosten, erspart aber viel Ärger und unnötige Ausgaben für Dünger. Darüber hinaus schützt sie unsere wertvollen Böden und Gewässer vor Überlastung. Es lohnt sich, in die Gesundheit unseres Gartens zu investieren.

Auswirkungen der Überdüngung auf Blüten und Früchte

Ein Übermaß an Nährstoffen kann die Blüten- und Fruchtbildung unserer Pflanzen empfindlich stören. Zwei Phänomene fallen dabei besonders ins Auge:

Wenn die Blüten auf sich warten lassen

Zu viel Stickstoff treibt oft das Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung an. Die Pflanzen werden zwar üppig und grün, aber die ersehnten Blüten erscheinen verspätet oder bleiben ganz aus. Bei meinen Tomaten habe ich das einmal erlebt - sie wuchsen wie wild, aber von Blüten keine Spur.

Früchte verlieren an Qualität

Überdüngte Pflanzen produzieren manchmal zwar mehr, aber oft minderwertige Früchte. Diese können wässrig schmecken, neigen zum Faulen oder wachsen unförmig. Bei Obstbäumen kann ein Zuviel an Stickstoff sogar die Frostempfindlichkeit der Blütenknospen erhöhen.

Einladung für ungebetene Gäste

Pflanzen mit Nährstoffüberfluss locken häufig vermehrt Schädlinge an. Das weiche, wasserreiche Gewebe ist für viele Insekten ein Festmahl. Zudem werden die Pflanzen anfälliger für Pilzerkrankungen. Nach einer versehentlichen Überdüngung wurden meine Rosen einmal regelrecht von Blattläusen überfallen.

Weitreichende Folgen der Überdüngung

Die negativen Auswirkungen zu großzügiger Düngergaben beschränken sich nicht nur auf die Pflanze selbst. Auch Boden und Umwelt leiden darunter.

Stress für die Pflanze

  • Nährstoffchaos: Ein Überangebot eines Nährstoffs kann die Aufnahme anderer wichtiger Elemente blockieren. Zu viel Phosphor behindert beispielsweise die Aufnahme von Eisen und Zink.
  • Salzstress: Hohe Düngerkonzentrationen erhöhen den osmotischen Druck im Boden. Die Pflanze muss mehr Kraft aufwenden, um an Wasser zu kommen, was zu Welkeerscheinungen führen kann.
  • Wachstumsprobleme: Überdüngte Pflanzen schießen manchmal unnatürlich schnell in die Höhe, was zu instabilen Stängeln und verformten Blättern führen kann.

Belastung für den Boden

  • Versauerung: Viele Mineraldünger lassen den Boden-pH sinken. Ein zu saurer Boden kann die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe einschränken und das Bodenleben schädigen.
  • Stress für Bodenlebewesen: Hohe Salzkonzentrationen durch Überdüngung können Mikroorganismen und Bodentiere in Bedrängnis bringen. Diese sind jedoch unverzichtbar für einen gesunden, fruchtbaren Boden.

Gefahren für die Umwelt

  • Grundwasserprobleme: Überschüssige Nährstoffe, besonders Nitrat, können ins Grundwasser sickern. Das birgt Gesundheitsrisiken, wenn dieses Wasser als Trinkwasser genutzt wird.
  • Algenblüte in Gewässern: Gelangen zu viele Nährstoffe in Seen oder Flüsse, kann es zu übermäßigem Algenwachstum kommen. Beim Zerfall der abgestorbenen Algen wird Sauerstoff verbraucht, was im schlimmsten Fall zu Fischsterben führt.

Ein Beispiel aus unserer Nachbarschaft: Der kleine Teich im Gemeinschaftsgarten wurde einmal trüb und grün. Später stellte sich heraus, dass eine gut gemeinte, aber übertriebene Düngung in den angrenzenden Beeten dafür verantwortlich war.

Um solche Probleme zu vermeiden, ist es ratsam, den tatsächlichen Nährstoffbedarf der Pflanzen zu kennen und die Düngung entsprechend anzupassen. Eine regelmäßige Bodenanalyse kann dabei sehr aufschlussreich sein. Der Einsatz von organischen Düngern und Kompost kann zudem dazu beitragen, ein natürliches Gleichgewicht im Garten zu wahren.

Überdüngung entgegenwirken: Praktische Ansätze für den Garten

Überdüngung kann unseren Garten erheblich aus dem Gleichgewicht bringen. Glücklicherweise gibt es effektive Methoden, um dies zu verhindern oder zu korrigieren. Lassen Sie uns einige wichtige Maßnahmen betrachten:

Den Boden verstehen: Die Bodenanalyse

Eine professionelle Bodenanalyse ist der Schlüssel zur Vermeidung von Überdüngung. Sie gibt uns Aufschluss über Nährstoffgehalte und pH-Wert unseres Bodens.

Was sagen uns die Zahlen?

Zugegeben, die Ergebnisse einer Bodenanalyse können zunächst verwirrend sein. Der Knackpunkt ist das Verhältnis der Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ein ausgewogenes Verhältnis ist der Grundstein für gesunde Pflanzen. Nicht zu vernachlässigen ist der pH-Wert - die meisten unserer Gemüsepflanzen mögen es leicht sauer bis neutral, also pH 6-7.

Den Düngerplan anpassen

Mit den Analyseergebnissen in der Hand können wir unsere Düngerstrategie gezielt anpassen. Oft reicht es schon, weniger zu düngen oder andere Nährstoffe in den Fokus zu rücken. Manchmal ist es sogar ratsam, eine Weile gar nicht zu düngen und dem Boden eine Auszeit zu gönnen.

Die Qual der Düngerwahl

Die Auswahl des richtigen Düngers ist entscheidend, um eine Überdüngung zu vermeiden. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile:

Organische Dünger: Langsam, aber nachhaltig

Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne sind wie ein Festmahl in Zeitlupe für unsere Pflanzen. Sie geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab. Zusätzlich verbessern sie die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Der Haken: Ihre Wirkung ist schwerer einzuschätzen als bei Mineraldüngern.

Mineraldünger: Schnell, aber mit Vorsicht zu genießen

Mineraldünger sind wie ein Energydrink für Pflanzen - schnell wirksam und präzise zu dosieren. Aber Vorsicht: Übertreiben wir es, droht Überdüngung. Zudem können sie bei exzessivem Einsatz das empfindliche Bodenleben stören.

Das Beste aus beiden Welten

Oft ist es sinnvoll, organische und mineralische Dünger zu kombinieren. So können wir die Vorteile beider Varianten nutzen und die Nachteile ausgleichen. Ein Beispiel aus meinem Garten: Im Frühjahr bringe ich einen organischen Langzeitdünger aus und unterstütze während der Hauptwachstumsphase gezielt mit Flüssigdünger.

Jedes Gemüse hat seinen eigenen Appetit

Nicht jede Pflanze ist ein Vielfraß. Wir unterscheiden zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern:

Die Feinschmecker: Starkzehrer

Tomaten und Kohl sind regelrechte Nährstoff-Gourmets. Sie vertragen eine kräftigere Düngung, aber auch hier gilt: Weniger ist oft mehr. Bei meinen Tomaten habe ich gelernt, dass zu viel Stickstoff zwar zu üppigem Blattwachstum führt, aber auf Kosten der Früchte geht.

Die Normalos: Mittelzehrer

Möhren und Salat sind mit einer moderaten Düngung zufrieden. Oft reicht es schon, den Boden vor der Aussaat mit einer guten Portion Kompost zu verwöhnen.

Die Genügsamen: Schwachzehrer

Bohnen und Erbsen sind die Asketen unter den Gemüsepflanzen. Sie brauchen kaum zusätzliche Düngung. Tatsächlich können diese Hülsenfrüchte sogar Stickstoff im Boden anreichern. Hier führt Überdüngung schnell zu Problemen.

Timing ist alles: Wann und wie oft düngen?

Nicht nur die Menge, auch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend für eine erfolgreiche Düngung ohne Überdosierung.

Mit den Jahreszeiten gehen

Im Frühling, wenn unsere Pflanzen aus den Startlöchern kommen, benötigen sie mehr Nährstoffe als im Spätsommer oder Herbst. Eine Herbstdüngung mit Stickstoff kann sogar kontraproduktiv sein, da die Pflanzen dann nicht rechtzeitig ausreifen.

Auf die Pflanzen hören

Statt stur nach Kalender zu düngen, sollten wir unsere Pflanzen genau beobachten. Verfärbungen der Blätter oder schwaches Wachstum können auf Nährstoffmangel hindeuten. Allerdings können ähnliche Symptome auch bei Überdüngung auftreten - im Zweifelsfall hilft eine Bodenprobe.

Mit diesen Maßnahmen können wir Überdüngung effektiv vorbeugen. Wichtig ist, unseren Garten als Ganzes zu betrachten und nicht nur einzelne Pflanzen im Blick zu haben. Ein gesunder Boden ist das A und O für kräftige Pflanzen - und die brauchen oft weniger Dünger, als wir denken. In meinem Garten habe ich gelernt, dass weniger oft mehr ist. Seitdem ich zurückhaltender dünge, sind meine Pflanzen gesünder und der Ertrag besser denn je.

Nachhaltige Düngepraktiken für gesunde Pflanzen

Um einen Garten langfristig vital zu erhalten, sind nachhaltige Düngepraktiken der Schlüssel zum Erfolg. Diese schonen nicht nur den Boden, sondern fördern auch das Pflanzenwachstum auf natürliche Weise. Lassen Sie uns einige bewährte Methoden näher betrachten.

Gründüngung und Fruchtfolge: Natürliche Helfer im Garten

Eine besonders effektive Methode zur Nährstoffanreicherung ist die Gründüngung. Hierbei werden spezielle Pflanzen angebaut, die den Boden regelrecht aufpeppen. In meinem Garten habe ich hervorragende Erfahrungen mit Leguminosen wie Lupinen oder Klee gemacht. Diese cleveren Pflanzen reichern den Boden mit wertvollem Stickstoff an. Nach der Blüte werden sie untergepflügt und dienen so als natürlicher Dünger für die Folgekultur.

Die Fruchtfolge ist ein weiterer wichtiger Baustein. Sie beugt einer einseitigen Nährstoffzehrung vor. Ein Beispiel: Stark zehrende Pflanzen wie Tomaten sollten im nächsten Jahr von Schwachzehrern wie Salat oder Kräutern abgelöst werden. So bleibt der Boden im Gleichgewicht.

Kompostierung: Gold für den Garten

Kompost ist und bleibt ein wertvoller Bodenverbesserer. Er entsteht wie von Zauberhand aus unseren organischen Abfällen und verwandelt sich in nährstoffreichen Humus. Diesen können wir im Frühjahr oder Herbst in den Boden einarbeiten. Ein praktischer Tipp aus eigener Erfahrung: Wer keinen eigenen Kompost anlegen kann, findet oft in der Nachbarschaft jemanden, der überschüssigen Kompost abgibt. Ein freundliches Gespräch über den Gartenzaun kann hier Wunder bewirken!

Mulchen: Schutz und Nährstoffquelle in einem

Mulchen ist eine weitere Methode, die ich nicht mehr missen möchte. Sie versorgt den Boden kontinuierlich mit Nährstoffen. Organisches Material wie Rasenschnitt oder gehäckseltes Laub wird einfach auf den Boden aufgebracht. Dies schützt nicht nur vor Austrocknung, sondern wird von fleißigen Bodenlebewesen nach und nach in Nährstoffe umgewandelt.

Wenn's mal zu viel war: Korrekturmaßnahmen bei Überdüngung

Sollte es doch einmal zu einer Überdüngung gekommen sein, sind Korrekturmaßnahmen gefragt. Keine Panik, auch hier gibt es Lösungen.

Auswaschen überschüssiger Nährstoffe: Eine Notfallmaßnahme

Bei akuter Überdüngung kann man versuchen, die überschüssigen Nährstoffe auszuwaschen. Der Boden wird dabei intensiv gewässert, um Nährstoffe in tiefere Schichten zu spülen. Allerdings rate ich dazu, diese Methode mit Bedacht einzusetzen, da sie auch nützliche Nährstoffe auswaschen kann.

Anpassung des pH-Wertes: Ein Balanceakt

Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme. Eine Bodenanalyse gibt uns Aufschluss über den aktuellen Wert. Je nach Ergebnis kann der Boden mit Kalk aufgedüngt oder mit schwefelhaltigen Mitteln angesäuert werden. Es ist ein bisschen wie das Einstellen des richtigen Wassers für einen perfekten Tee.

Förderung des Bodenlebens: Die Helfer unter der Erde

Ein aktives Bodenleben kann überschüssige Nährstoffe binden und umwandeln. Die Förderung von Mikroorganismen und Regenwürmern ist daher von großer Bedeutung. Dies gelingt durch die Zugabe von organischem Material oder den Anbau von Gründüngungspflanzen. In meinem Garten habe ich beobachtet, wie sich nach der Einarbeitung von Kompost die Anzahl der Regenwürmer deutlich erhöht hat - ein faszinierendes Schauspiel!

Der Weg zu einem ausgewogenen Garten: Ein lohnendes Ziel

Eine ausgewogene Düngung ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen und einem blühenden Garten. Die verschiedenen nachhaltigen Methoden helfen uns, ein natürliches Gleichgewicht im Boden herzustellen. Dies unterstützt nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern schont auch die Umwelt.

Ein bewusster Umgang mit Düngemitteln nützt sowohl unserem Garten als auch der Umwelt langfristig. Ein gesunder Boden speichert Wasser besser, ist weniger erosionsanfällig und bietet Lebensraum für viele Organismen. Und das Beste daran: Obst und Gemüse aus einem ausgewogen gedüngten Garten sind oft schmackhafter und nährstoffreicher. Der Unterschied ist wirklich erstaunlich!

Mit etwas Geduld und den richtigen Methoden kann jeder Hobbygärtner zu einem nachhaltigen und ertragreichen Garten beitragen. Gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte sind der schönste Lohn für unsere Mühe. Und glauben Sie mir, nichts ist befriedigender, als die ersten selbst gezogenen Tomaten zu ernten oder den Duft von frischen Kräutern aus dem eigenen Garten zu genießen. Es ist eine Freude, die man einfach erlebt haben muss!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Überdüngung im Garten?
    Überdüngung bezeichnet die Zufuhr von mehr Nährstoffen, als Pflanzen aufnehmen können. Dieser Nährstoffüberschuss wirkt sich negativ auf Pflanzenwachstum und Bodenqualität aus. Dabei entsteht ein Ungleichgewicht im Boden, das zu verschiedenen Problemen führt. Die überschüssigen Nährstoffe können nicht verwertet werden und belasten sowohl die Pflanze als auch die Umwelt. Besonders kritisch ist ein Überangebot an Stickstoff, Phosphor oder Kalium. Überdüngung kann durch falsche Einschätzung des Nährstoffbedarfs, übermäßigen Einsatz von Mineraldüngern oder häufige Fehler bei organischen Düngern entstehen. Das Problem wird oft unterschätzt, da viele Gärtner glauben, mehr Dünger führe automatisch zu besserem Wachstum. Tatsächlich ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung entscheidender als die Menge. Eine professionelle Bodenanalyse hilft dabei, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und Überdüngung zu vermeiden.
  2. Welche Symptome zeigen überdüngte Pflanzen?
    Überdüngte Pflanzen zeigen charakteristische Symptome, die oft paradoxerweise Mangelerscheinungen ähneln. Typisch ist übermäßiges Blattwachstum bei gleichzeitig schwacher Blüten- und Fruchtbildung. Die Pflanzen erscheinen zwar saftig grün, bringen aber wenig Ertrag. Häufig entwickeln sich nur oberflächliche, schwache Wurzelsysteme, was die Trockenheitsanfälligkeit erhöht. Blattveränderungen sind weitere Warnsignale: Verfärbungen wie Vergilbungen oder Verbräunungen treten auf, obwohl Nährstoffe im Überfluss vorhanden sind. Besonders auffällig sind Blattrandnekrosen - braune, trockene Blattränder, die durch Salzschäden entstehen. Bei Topfpflanzen ist dieses Problem besonders häufig. Überdüngte Pflanzen werden außerdem anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, da das weiche, wasserreiche Gewebe Insekten und Pilze anzieht. Früchte können wässrig schmecken, zum Faulen neigen oder unförmig wachsen.
  3. Warum führt Nährstoffüberschuss zu Problemen beim Pflanzenwachstum?
    Nährstoffüberschuss stört das natürliche Gleichgewicht der Pflanzenernährung und führt zu mehreren Problemen. Ein Hauptproblem ist der Nährstoffantagonismus: Ein Überangebot eines Nährstoffs blockiert die Aufnahme anderer wichtiger Elemente. Beispielsweise behindert zu viel Phosphor die Aufnahme von Eisen und Zink. Salzstress entsteht durch hohe Düngerkonzentrationen, die den osmotischen Druck im Boden erhöhen. Die Pflanze muss dann mehr Energie aufwenden, um an Wasser zu gelangen, was zu Welkeerscheinungen führt. Überdüngte Pflanzen schießen oft unnatürlich schnell in die Höhe, entwickeln dabei aber instabile Stängel und verformte Blätter. Das Wachstum wird unausgewogen: Während die vegetativen Teile übermäßig wachsen, leiden Blüten- und Fruchtbildung. Außerdem werden die Zellwände weicher und anfälliger für Krankheitserreger. Das geschwächte Immunsystem macht die Pflanzen empfindlicher gegenüber Umweltstress und Schädlingen.
  4. Wie können Blattrandnekrosen durch Überdüngung entstehen?
    Blattrandnekrosen entstehen durch Salzschäden infolge von Überdüngung. Wenn zu viel Dünger ausgebracht wird, erhöht sich die Salzkonzentration im Boden drastisch. Diese hohe Konzentration führt zu einem osmotischen Ungleichgewicht: Die Pflanze kann nicht mehr genügend Wasser aufnehmen, da der Salzgehalt im Boden höher ist als in der Pflanze. Die Blattränder sind besonders betroffen, da dort die Verdunstung am stärksten ist und sich Salze konzentrieren. Zunächst verfärben sich die Ränder gelblich, dann werden sie braun und trocknen ab - es entstehen die charakteristischen Nekrosen. Mineraldünger verursachen dieses Problem häufiger als organische Dünger, da sie schnell verfügbare Salze enthalten. Besonders bei Topfpflanzen tritt das Problem auf, da überschüssige Salze nicht so leicht ausgespült werden können. Die Nekrosen beginnen meist an den älteren Blättern und breiten sich bei anhaltender Überdüngung auf jüngere Blätter aus.
  5. Welche Auswirkungen hat Überdüngung auf die Blüten- und Fruchtbildung?
    Überdüngung hat erhebliche negative Auswirkungen auf Blüten- und Fruchtbildung. Ein Hauptproblem ist der übermäßige Stickstoffgehalt, der das vegetative Wachstum auf Kosten der reproduktiven Entwicklung fördert. Die Pflanzen investieren ihre Energie primär in die Blatt- und Triebbildung, während Blüten verspätet erscheinen oder ganz ausbleiben. Bei Obstbäumen kann Stickstoffüberschuss die Frostempfindlichkeit der Blütenknospen erhöhen. Wenn Früchte dennoch gebildet werden, leiden sie oft unter Qualitätsproblemen: Sie werden wässrig, geschmacklos und neigen verstärkt zum Faulen. Die Früchte können unförmig wachsen oder aufplatzen, wie es häufig bei überdüngten Tomaten beobachtet wird. Das weiche, wasserreiche Gewebe macht sie anfällig für Pilzerkrankungen. Paradoxerweise kann eine geringere Düngung oft zu besserer Fruchtqualität führen. Bei Blütenpflanzen führt Überdüngung zu üppigem Laub ohne die gewünschte Blütenpracht. Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Düngung ist daher entscheidend für optimale Blüten- und Fruchterträge.
  6. Worin unterscheiden sich organische Dünger von Mineraldüngern bei der Überdüngungsgefahr?
    Organische und mineralische Dünger unterscheiden sich erheblich in ihrer Überdüngungsgefahr. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, da sie erst von Bodenorganismen zersetzt werden müssen. Dies reduziert das Risiko einer akuten Überdüngung deutlich. Allerdings ist ihre Wirkung schwerer einzuschätzen, und bei wiederholter Anwendung können sich Nährstoffe ansammeln. Mineraldünger hingegen wirken schnell und stark, da die Nährstoffe sofort verfügbar sind. Ihre präzise Dosierbarkeit ist ein Vorteil, aber sie verleiten leicht zur Überdosierung - sie wirken wie ein "Energydrink" für Pflanzen. Übermäßiger Einsatz von Mineraldüngern führt schneller zu Salzschäden und Blattrandnekrosen. Zudem können sie bei exzessivem Einsatz das Bodenleben stören. Eine Kombination beider Düngerarten nutzt die Vorteile: Organische Dünger für die Grundversorgung und mineralische für gezielte Nachversorgung während der Hauptwachstumsphase.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Starkzehrern und Schwachzehrern bei der Düngung?
    Pflanzen werden nach ihrem Nährstoffbedarf in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer eingeteilt, was für die richtige Düngung entscheidend ist. Starkzehrer wie Tomaten, Kohl und Kürbis haben einen hohen Nährstoffbedarf und vertragen kräftigere Düngung. Sie benötigen viel Stickstoff für ihr üppiges Wachstum, aber auch hier gilt: Weniger ist oft mehr. Zu viel Stickstoff führt zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung. Mittelzehrer wie Möhren und Salat sind mit moderater Düngung zufrieden. Oft reicht eine gute Portion Kompost vor der Aussaat aus. Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen und die meisten Kräuter benötigen kaum zusätzliche Düngung. Hülsenfrüchte können sogar Stickstoff im Boden anreichern und verbessern die Bodenqualität für nachfolgende Kulturen. Bei diesen Pflanzen führt Überdüngung besonders schnell zu Problemen. Die richtige Einordnung der Pflanzen hilft dabei, bedarfsgerecht zu düngen und Überdüngung zu vermeiden.
  8. Welche Umweltauswirkungen kann Überdüngung haben?
    Überdüngung hat weitreichende Umweltauswirkungen, die über den eigenen Garten hinausgehen. Ein Hauptproblem ist die Grundwasserbelastung: Überschüssige Nährstoffe, besonders Nitrat, können ins Grundwasser sickern und stellen ein Gesundheitsrisiko dar, wenn dieses als Trinkwasser genutzt wird. Gelangen zu viele Nährstoffe in Oberflächengewässer, kommt es zur Eutrophierung - übermäßiges Algenwachstum ist die Folge. Beim Zerfall der abgestorbenen Algen wird Sauerstoff verbraucht, was zu Fischsterben führen kann. Viele Mineraldünger können den Boden ansäuern und das empfindliche Bodenleben schädigen. Mikroorganismen und Bodentiere, die für einen gesunden Boden unverzichtbar sind, geraten durch hohe Salzkonzentrationen in Bedrängnis. Langfristig kann Überdüngung zur Bodendegradation beitragen. Auch die Artenvielfalt leidet: Überdüngte Böden fördern wenige, nährstoffliebende Pflanzenarten auf Kosten seltener Arten. Eine verantwortungsvolle, bedarfsgerechte Düngung schützt daher nicht nur die eigenen Pflanzen, sondern auch die Umwelt.
  9. Wo kann man qualitatives Gartenwerkzeug für die Bodenanalyse kaufen?
    Für eine professionelle Bodenanalyse gibt es verschiedene Bezugsquellen für qualitatives Gartenwerkzeug. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten ein breites Sortiment an Bodenanalysegeräten, von einfachen pH-Messgeräten bis hin zu digitalen Multifunktionsgeräten, die pH-Wert, Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt messen können. Solche Spezialhändler punkten mit fundierter Beratung und können bei der Auswahl des richtigen Geräts helfen. Gartencenter vor Ort bieten den Vorteil persönlicher Beratung und sofortiger Verfügbarkeit. Online-Shops ermöglichen einen breiten Preisvergleich und bieten oft detaillierte Produktbeschreibungen. Wichtige Qualitätskriterien sind präzise Messwerte, robuste Bauweise und einfache Handhabung. Digitale pH-Meter sollten kalibrierbar sein und eine hohe Messgenauigkeit aufweisen. Für Hobbygärtner eignen sich oft einfachere Modelle, während professionelle Anwender auf Laborqualität setzen sollten. Zusätzlich werden Bodenproben-Sets angeboten, die zur Analyse an Labore geschickt werden können.
  10. Welche Dünger eignen sich für eine nachhaltige Gartenpraxis ohne Überdüngungsrisiko?
    Für nachhaltige Gartenpraxis ohne Überdüngungsrisiko eignen sich besonders organische Dünger mit langsamer Nährstofffreisetzung. Kompost steht an erster Stelle - er verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und gibt Nährstoffe gleichmäßig ab. Hornspäne und Hornmehl sind ausgezeichnete Stickstofflieferanten mit geringem Überdüngungsrisiko. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen verschiedene organische Langzeitdünger, die eine kontinuierliche Nährstoffversorgung gewährleisten. Gründüngung mit Leguminosen wie Lupinen oder Klee reichert den Boden natürlich mit Stickstoff an. Mulchmaterialien wie Rasenschnitt oder gehäckseltes Laub dienen als sanfte Nährstoffquelle. Flüssigdünger aus Brennnesseljauche oder anderen Pflanzenauszügen bieten schnelle, aber schonende Nährstoffzufuhr. Mineralische Langzeitdünger mit Umhüllung können ebenfalls geeignet sein, da sie kontrolliert Nährstoffe abgeben. Die Kombination verschiedener organischer Methoden - Kompost, Gründüngung, Mulchen - schafft ein nachhaltiges System mit minimaler Überdüngungsgefahr.
  11. Welche Rolle spielen Bodenlebewesen bei der Nährstoffregulierung?
    Bodenlebewesen sind die unsichtbaren Helfer bei der Nährstoffregulierung und spielen eine entscheidende Rolle für die Bodengesundheit. Regenwürmer zersetzen organisches Material und wandeln es in wertvollen Humus um, der Nährstoffe langsam und gleichmäßig freisetzt. Ihre Gänge verbessern zudem die Bodenbelüftung und Wasserinfiltration. Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze bauen organische Substanz ab und machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar. Sie können überschüssige Nährstoffe binden und bei Bedarf wieder freisetzen - eine natürliche Pufferwirkung. Mykorrhiza-Pilze gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein und verbessern die Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich. Ein aktives Bodenleben kann Überdüngungsschäden abmildern, indem es überschüssige Nährstoffe temporär bindet. Daher ist die Förderung des Bodenlebens durch organisches Material, schonende Bodenbearbeitung und Verzicht auf chemische Bodensterilisation wichtig. Gesunde Böden mit reichem Bodenleben sind selbstregulierend und weniger anfällig für Nährstoffungleichgewichte.
  12. Wie beeinflusst der pH-Wert die Nährstoffaufnahme von Pflanzen?
    Der pH-Wert ist entscheidend für die Nährstoffverfügbarkeit und -aufnahme von Pflanzen. Er bestimmt, in welcher Form Nährstoffe im Boden vorliegen und ob sie von den Pflanzen aufgenommen werden können. Die meisten Gemüsepflanzen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Bei diesem optimalen Bereich sind alle wichtigen Nährstoffe gut verfügbar. Ein zu niedriger pH-Wert (zu sauer) kann dazu führen, dass Phosphor, Kalzium und Magnesium weniger verfügbar sind, während Aluminium und Mangan in toxischen Konzentrationen gelöst werden können. Ein zu hoher pH-Wert (zu alkalisch) blockiert die Aufnahme von Eisen, Mangan, Zink und Bor, was zu Chlorose und anderen Mangelerscheinungen führt. Überdüngung kann den pH-Wert verändern - viele Mineraldünger wirken versauernd. Eine regelmäßige pH-Kontrolle hilft dabei, optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Bei Bedarf kann der pH-Wert mit Kalk angehoben oder mit schwefelhaltigen Mitteln gesenkt werden.
  13. Warum kann Nährstoffantagonismus zu scheinbaren Mangelsymptomen führen?
    Nährstoffantagonismus beschreibt das Phänomen, dass ein Überangebot eines Nährstoffs die Aufnahme anderer wichtiger Elemente blockiert oder behindert. Dies kann zu scheinbaren Mangelsymptomen führen, obwohl die betroffenen Nährstoffe im Boden ausreichend vorhanden sind. Ein klassisches Beispiel ist Phosphorüberschuss, der die Aufnahme von Eisen und Zink hemmt und zu Eisenchlorose führen kann - die Pflanzen zeigen gelbe Blätter mit grünen Blattadern. Kalium-Überschuss kann die Magnesiumaufnahme behindern, was sich in Blattvergilbungen zwischen den Blattadern zeigt. Auch Kalzium kann bei Überdosierung die Aufnahme von Kalium und Magnesium verschlechtern. Diese Antagonismen entstehen durch Konkurrenz um dieselben Transportwege in der Pflanzenwurzel oder durch chemische Wechselwirkungen im Boden. Das erklärt, warum mehr Dünger nicht automatisch zu besserem Wachstum führt. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist wichtiger als hohe Einzelkonzentrationen. Bodenanalysen helfen dabei, solche Ungleichgewichte zu erkennen und gezielt zu korrigieren.
  14. Welche Bedeutung hat das NPK-Verhältnis für eine ausgewogene Pflanzenernährung?
    Das NPK-Verhältnis bezeichnet das Mengenverhältnis der drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) und ist grundlegend für eine ausgewogene Pflanzenernährung. Stickstoff fördert das Blattwachstum und die grüne Farbe, Phosphor unterstützt Wurzelbildung, Blüte und Fruchtentwicklung, während Kalium die Pflanzengesundheit, Frostresistenz und Fruchtqualität stärkt. Ein ausgewogenes Verhältnis ist entscheidend, da die Nährstoffe sich gegenseitig beeinflussen. Typische Verhältnisse variieren je nach Pflanzenart und Wachstumsphase: Für Blattwachstum wird mehr Stickstoff benötigt (NPK 3-1-2), für Blüte und Fruchtbildung mehr Phosphor und Kalium (NPK 1-3-2). Ein Ungleichgewicht kann zu Problemen führen: Zu viel Stickstoff hemmt Blütenbildung, Phosphorüberschuss blockiert andere Nährstoffe, und Kaliummangel macht Pflanzen krankheitsanfällig. Universal-Dünger haben oft ein ausgewogenes Verhältnis wie 10-10-10. Die Kunst liegt darin, das NPK-Verhältnis an den spezifischen Bedarf der jeweiligen Pflanze und Wachstumsphase anzupassen, um optimale Ergebnisse ohne Überdüngung zu erzielen.
  15. Wie kann man eine Fruchtfolge im Gemüsegarten richtig planen?
    Eine richtige Fruchtfolgeplanung verhindert einseitige Bodenbelastung und reduziert das Überdüngungsrisiko erheblich. Das Grundprinzip: Stark-, Mittel- und Schwachzehrer rotieren auf den Beeten. Im ersten Jahr werden Starkzehrer wie Kohl, Tomaten oder Kürbis mit reichlich Kompost versorgt. Im zweiten Jahr folgen Mittelzehrer wie Möhren, Zwiebeln oder Salat, die von den Reststoffen profitieren und nur moderate Düngung benötigen. Im dritten Jahr kommen Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen oder Radieschen, die kaum Düngung brauchen. Hülsenfrüchte reichern sogar Stickstoff im Boden an. Nach drei Jahren beginnt der Zyklus von neuem. Zusätzlich sollten Pflanzen derselben Familie nicht aufeinanderfolgen, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden. Gründüngung zwischen den Kulturen verbessert den Boden natürlich. Samen.de bietet spezielle Saatgut-Mischungen für die Fruchtfolgeplanung an. Ein Gartentagebuch hilft bei der Planung. Diese systematische Herangehensweise führt zu gesünderen Pflanzen, besseren Erträgen und reduziert den Düngerbedarf erheblich.
  16. Welche Mulchmaterialien eignen sich zur natürlichen Nährstoffversorgung?
    Verschiedene Mulchmaterialien bieten natürliche Nährstoffversorgung ohne Überdüngungsrisiko. Rasenschnitt ist ein ausgezeichnetes, stickstoffreiches Mulchmaterial, das schnell verrottet und Nährstoffe freigibt - jedoch sollte er anwelken, um Fäulnis zu vermeiden. Gehäckseltes Laub verrottet langsamer und gibt kontinuierlich Nährstoffe ab, besonders reich an Kalzium und anderen Mineralien. Stroh eignet sich hervorragend für Erdbeeren und Gemüse, verrottet langsam und verbessert die Bodenstruktur. Rindenmulch ist ideal für Gehölze, bindet zunächst Stickstoff und gibt später Nährstoffe frei. Kompost als Mulch bietet die vollständigste Nährstoffversorgung. Brennnesselschnitt ist sehr nährstoffreich, sollte aber kompostiert werden. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de führen verschiedene Mulchmaterialien und können bei der Auswahl beraten. Wichtig ist, organische Materialien zu verwenden, die langsam verrotten und kontinuierlich Nährstoffe abgeben. Eine Mulchschicht von 5-10 cm Dicke schützt vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und ernährt den Boden nachhaltig ohne Überdüngungsgefahr.
  17. Ist es ein Mythos, dass mehr Dünger automatisch zu besserem Wachstum führt?
    Ja, es ist definitiv ein weit verbreiteter Mythos, dass mehr Dünger automatisch zu besserem Wachstum führt. Tatsächlich folgt die Pflanzenernährung dem "Gesetz des Minimums": Das Wachstum wird durch den am stärksten limitierenden Faktor begrenzt, nicht durch den am reichlichsten vorhandenen. Pflanzen benötigen ein ausgewogenes Verhältnis aller Nährstoffe - ein Überangebot eines Elements kann sogar schädlich sein. Überdüngung führt häufig zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten von Blüten und Früchten. Die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, da das weiche Gewebe leichter befallen wird. Außerdem können Nährstoffantagonismen auftreten, bei denen zu viel von einem Nährstoff die Aufnahme anderer blockiert. Das Liebigsche Fass veranschaulicht dies perfekt: Die kürzeste Daube begrenzt die Füllmenge, nicht die längeren. Eine bedarfsgerechte, ausgewogene Düngung ist daher effektiver als eine Maximaldüngung. Bodenanalysen helfen dabei, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und unnötige Düngergaben zu vermeiden.
  18. Wann im Gartenjahr sollte man auf Stickstoffdüngung verzichten?
    Auf Stickstoffdüngung sollte man besonders im Spätsommer und Herbst verzichten, etwa ab August bei den meisten Pflanzen. Eine späte Stickstoffgabe treibt das Wachstum an, wenn sich die Pflanzen eigentlich auf die Winterruhe vorbereiten sollten. Neue, weiche Triebe reifen nicht rechtzeitig aus und sind frostempfindlich. Bei Gehölzen kann dies zu Frostschäden führen, da das Holz nicht aushartet. Auch Stauden sollten ab Ende Juli/Anfang August keinen Stickstoff mehr erhalten, damit sie sich auf den Winter vorbereiten können. Ausnahmen sind immergrüne Pflanzen in milden Regionen und Kulturen, die bis in den Herbst beerntet werden, wie Feldsalat oder Spinat. Bei Obstbäumen führt späte Stickstoffdüngung zu verminderter Fruchtqualität und erhöhter Fäulnisanfälligkeit. Generell gilt: Nach der Sommersonnenwende im Juni sollte Stickstoff reduziert und ab August ganz weggelassen werden. Kalium hingegen kann länger gegeben werden, da es die Frostresistenz fördert. Eine Herbstdüngung sollte daher kalium- und phosphorbetont sein.
  19. Worin unterscheidet sich Düngeschaden von Nährstoffmangel?
    Düngeschaden und Nährstoffmangel zeigen oft ähnliche Symptome, haben aber unterschiedliche Ursachen und erfordern gegensätzliche Behandlungen. Düngeschaden entsteht durch Überdüngung und zeigt sich durch Salzstress: Blattrandnekrosen (braune, trockene Blattränder), Wachstumsstörungen und paradoxerweise Welkeerscheinungen trotz ausreichender Bodenfeuchte. Die Pflanzen können üppig grün sein, aber schwache Wurzeln und reduzierte Blütenbildung zeigen. Bei schwerem Düngeschaden können Blätter komplett verbrennen. Nährstoffmangel hingegen zeigt sich durch typische Mangelsymptome: bei Stickstoffmangel gleichmäßige Gelbfärbung älterer Blätter, bei Eisenmangel Chlorose zwischen den Blattadern, bei Kaliummangel braune Blattränder, die aber von innen nach außen fortschreiten. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Bodenanalyse: Bei Düngeschaden sind die Nährstoffe oft im Überfluss vorhanden, beim Mangel fehlen sie. Die Behandlung ist gegensätzlich: Düngeschaden erfordert Auswässern und Düngerstopp, Nährstoffmangel gezielte Nachversorgung. Eine professionelle Bodenanalyse ist daher bei unklaren Symptomen unerlässlich.
  20. Was versteht man unter Salzstress bei Pflanzen und wie entsteht er?
    Salzstress bei Pflanzen entsteht, wenn die Salzkonzentration im Boden so hoch wird, dass die Wasseraufnahme der Pflanze beeinträchtigt wird. Dies geschieht häufig durch Überdüngung mit mineralischen Düngern, die den osmotischen Druck im Boden erhöhen. Normalerweise nehmen Pflanzen Wasser auf, indem es von der niedrigeren Salzkonzentration im Boden zur höheren in der Wurzel fließt. Bei Salzstress kehrt sich dieses Verhältnis um: Der Boden hat eine höhere Salzkonzentration als die Pflanzenwurzeln. Die Pflanze muss dann mehr Energie aufwenden, um Wasser aufzunehmen, oder verliert sogar Wasser an den Boden. Symptome sind Welkeerscheinungen trotz feuchten Bodens, Blattrandnekrosen und Wachstumsstörungen. Besonders anfällig sind Jungpflanzen und Topfkulturen, da hier keine Verdünnung durch Regenwasser oder Drainage stattfindet. Salzstress kann auch durch salzhaltige Bewässerung, Winterstreusalz oder natürlich salzhaltige Böden entstehen. Die Behandlung erfolgt durch intensives Wässern zur Salzauswaschung und sofortigen Düngerstopp.
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