Erden & Bodenverbesserer
Die Qualität Erde, in der eine Pflanze wächst, ist entscheidend für ihre Gesundheit und Vitalität. Dabei lassen sich kaum grundlegend wichtige Eigenschaften ausmachen, da Pflanzen extrem unterschiedliche Ansprüche an den Boden haben, auf dem sie wachsen. Um eine optimale Gesundheit und ein ideales Wachstum Ihrer Pflanzen zu fördern, ist es somit unabdingbar, dass Ihre Pflanzen in für sie passender Erde stehen.
Dabei haben Sie in der Regel zwei Möglichkeiten. Bei der ersten Möglichkeit, die sich besonders bei der Kultur in Kübeln oder Blumenkästen etabliert hat, verwenden Sie direkt spezielle Erden, die eine genau definierte Zusammensetzung haben und so auf bestimmte Pflanzen zugeschnitten sind. Die zweite Möglichkeit eignet sich vor allen Dingen für Beete im Freiland. Hier kann die bestehende Bodenqualität durch den Einsatz bestimmter Bodenverbesserer gezielt für die zukünftige oder bestehende Bepflanzung optimiert werden.
Unterscheidungskriterien für verschiedene Erden
Es gibt unterschiedliche Typen von Blumenerde, weil verschiedene Pflanzen unterschiedliche Ansprüche haben. Blumenerde ist im Allgemeinen eine Mischung aus verschiedenen Materialien, die den Pflanzen Nährstoffe, Wasser und Luftzirkulation bereitstellen sollen. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften der Blumenerde können jedoch stark variieren. Im Folgenden sind die wichtigsten zwei Unterscheidungsmerkmale dargestellt:
PH-Wert
Der pH-Wert des Bodens oder der Blumenerde ist ein Maß für die Konzentration von Wasserstoffionen und hat einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen. Ein pH-Wert von 7 ist neutral, Werte unter 7 definieren einen sauren und Werte über 7 einen alkalischen Boden. Je nach Art und Sorte bevorzugen Pflanzen unterschiedliche pH-Werte. Ein pH-Wert von 6,5 bis 7 ist für die meisten Pflanzen optimal. Wenn der Boden sauerer ist, können diese Pflanzen Schwierigkeiten haben, Nährstoffe wie Phosphor und Kalzium aufzunehmen, was zu Wachstumsproblemen und Krankheiten führen kann.
Auf der anderen Seite können alkalische Böden oder Erden Eisen, Mangan und Zink binden, wodurch diese Nährstoffe für die Pflanzen nicht verfügbar sind. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die eher saure oder eher alkalische Böden bevorzugen und entsprechend hier besser wachsen. Aus diesem Grunde gibt es Erden mit unterschiedlichen pH-Werten, die speziell für diese Pflanzen und ihre Ansprüche hergestellt werden. Zum Beispiel bevorzugen Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Heidekraut sehr saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,0.
Einige wenige Pflanzen hingegen bevorzugen einen alkalischen (oder kalkhaltigen) Boden. Hierzu gehören zum Beispiel Lavendel und Salbei. Es ist nicht nur wichtig, die passende Erde mit dem richtigen pH-Wert zu verwenden, sondern den Wert auch regelmäßig mithilfe eines einfachen pH-Tests für den Boden zu überprüfen. Sollte der Wert von seinem definierten Optimum abweichen, kann er durch den gezielten Einsatz eines passenden Bodenverbesserers wieder in die richtige Richtung verschoben werden. So kann Kalk verwendet werden, um den pH-Wert zu erhöhen oder Schwefel, um ihn zu senken.
Fähigkeit zur Wasserspeicherung
Die Wasserspeicherfähigkeit von Erden variiert je nach Art und Zusammensetzung der Erde. Es ist wichtig, die Wasserspeicherfähigkeit zu berücksichtigen, da sie das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinflussen kann. Leichte und sandige Böden haben oft eine geringe Wasserspeicherfähigkeit, da das Wasser schnell durch den Boden abfließt. Dies kann für Pflanzen, die viel Feuchtigkeit benötigen, problematisch sein.
Pflanzen, die jedoch Trockenheit bevorzugen (z. B. Kakteen) sind auf einen ausreichend großen Anteil an Sand in der Erde angewiesen. Schwerere, lehmhaltige Böden haben eine höhere Wasserspeicherfähigkeit, da der Ton in der Erde Wasser lange Zeit halten kann. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Erde stets etwas feucht ist oder sich sogar Staunässe bildet, was vor allen Dingen für Zwiebelpflanzen zu einem Problem werden kann.
Für Pflanzen, die eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung benötigen, sind Erden mit einer hohen Wasserspeicherfähigkeit jedoch bestens geeignet. Auch hier kann durch Verwendung eines spezifischen Bodenverbesserers die Eigenschaft des vorhandenen Bodens geändert werden. So können vor allen Dingen organische Bodenverbesserungsmittel wie Kompost, Rindenmulch oder Torf hinzugefügt werden, um die Wasserspeicherfähigkeit eines Bodens zu erhöhen, während sie durch die Zugabe von Sand, Blähton oder Kies reduziert wird. Trockene und locker Böden erlauben außerdem eine bessere Durchlüftung.
Bodenverbesserer
Um spezifische Erden mit definierten Eigenschaften herzustellen, werden diese Erden mit verschiedenen Zusatzstoffen oder Bodenverbesserern versehen, die ihnen die gewünschte Eigenschaft verleihen. Auch Sie können solche Bodenverbesserer gezielt einsetzten, um den Boden in Ihrem Beet gezielt zu verändern. Dadurch können die Anforderungen der dort wachsenden Pflanzen optimal erfüllt werden, sodass sie bestmöglich gedeihen. Insgesamt können folgende Gruppen von Bodenverbesserern verwendet werden:
- Kompost: Kompost ist ein organisches Material, das aus abgebauten Pflanzen- und Tierresten besteht. Es enthält viele Nährstoffe und Mikroorganismen, die das Bodenleben anregen und das Pflanzenwachstum fördern können.
- Torf: Torf ist ein organisches Material, das aus abgestorbenen Pflanzenresten besteht und unter anaeroben Bedingungen über Tausende von Jahren entstanden ist. Es wird als Bodenverbesserer eingesetzt, um die Speicherkapazitäten für Wasser zu erhöhen.
- Perlite: Perlite ist ein mineralischer Zusatz, der aus vulkanischem Gestein gewonnen wird. Es wird in Erden verwendet, um die Drainage zu verbessern und den Boden aufzulockern.
- Vermiculite: Vermiculite ist ein mineralischer Zusatz, der aus Gesteinsschichten gewonnen wird. Es wird in Erden verwendet, um die Wasserspeicherkapazität zu erhöhen und den Boden aufzulockern.
- Kalk: Kalk wird eingesetzt, um den pH-Wert zu erhöhen und die Bodenstruktur zu verbessern.
- Dünger: Dünger sind Zusätze, die Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten. Sie werden verwendet, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhöhen und das Pflanzenwachstum zu fördern.
- Mykorrhiza: Mykorrhiza sind Pilze, die in Symbiose mit den Wurzeln von Pflanzen leben und dabei helfen, Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Sie kommen als Bodenverbesserer zum Einsatz, wenn es gilt, das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme von Pflanzen zu verbessern.
Manche Pflanzen brauchen spezielle Erden
Die Verwendung spezieller Erden für bestimmte Pflanzen ist aus mehreren Gründen wichtig. Wie bereits erläutert, haben verschiedene Pflanzenarten unterschiedliche Anforderungen an den Boden und wachsen am besten in dem Boden, der diese Anforderungen am besten erfüllt. Zierpflanzen wachsen und blühen so besonders üppig und Nutzpflanzen erzielen reichlich und qualitativ hochwertige Erträge.
Zusätzlich kann die Verwendung spezieller Erden dazu beitragen, Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Einige Pflanzenarten sind anfälliger für bestimmte Krankheiten oder Schädlinge als andere. Durch die Verwendung speziell für sie zugeschnittener Erden können diese Pflanzen gestärkt werden, wodurch sie insgesamt robuster werden. Schließlich kann die Verwendung spezieller Erden dazu beitragen, den Wasserverbrauch zu reduzieren, indem die Wasserspeicherkapazität des Bodens perfekt an die Bedürfnisse der Pflanze angepasst ist. Dadurch ist es deutlich leichter, bedarfsgerecht zu gießen und mit der wertvollen Ressource Wasser optimal umzugehen.
Insgesamt ist es wichtig, die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen zu berücksichtigen, wenn Sie eine Blumenerde auswählen. Achten Sie darauf, welche Zusätze in der Blumenerde enthalten sind und ob diese für Ihre Pflanzen geeignet sind. Mit der richtigen Blumenerde können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen die bestmöglichen Bedingungen vorfindet, um gesund und kräftig zu wachsen.