Anbauanleitung für Buchweizen: Vom Säen bis zur Ernte

Buchweizen: Das vielseitige Pseudogetreide für Ihren Garten

Lernen Sie Buchweizen und seine zahlreichen Vorteile für Ihren Garten und Ihre Küche kennen.

Buchweizen-Basics: Wissenswertes auf einen Blick

  • Pseudogetreide mit schnellem Wachstum
  • Ideal als Gründünger und Bienenweide
  • Anspruchslos und vielseitig verwendbar
  • Aussaat von Mai bis Juli möglich
  • Ernte nach etwa 10-12 Wochen

Was ist Buchweizen?

Buchweizen, wissenschaftlich als Fagopyrum esculentum bekannt, ist trotz seines Namens kein echtes Getreide. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse und wird als Pseudogetreide bezeichnet. Die einjährige Pflanze zeichnet sich durch ihre schnelle Entwicklung und ihre hübschen, weißen bis rosa Blüten aus.

Ursprünglich aus Asien stammend, hat sich Buchweizen aufgrund seiner Anspruchslosigkeit und Vielseitigkeit weltweit verbreitet. Die dreieckigen Samen ähneln in ihrer Form Bucheckern, was dem Buchweizen seinen Namen gab.

Vorteile des Buchweizen-Anbaus

Der Anbau von Buchweizen bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Bodenverbesserung: Als Gründünger lockert Buchweizen den Boden auf und reichert ihn mit Nährstoffen an.
  • Bienenfreundlich: Die Blüten sind eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen und fördern die Biodiversität.
  • Kurze Wachstumszeit: Vom Säen bis zur Ernte vergehen nur etwa 10-12 Wochen.
  • Unkrautunterdrückung: Durch schnelles Wachstum verdrängt Buchweizen Unkräuter effektiv.
  • Nährstoffarm: Gedeiht auch auf mageren Böden und benötigt wenig Dünger.
  • Fruchtfolge: Eignet sich hervorragend als Zwischenfrucht oder zur Auflockerung der Fruchtfolge.

Verwendungsmöglichkeiten

Buchweizen ist vielseitig in der Küche und im Garten einsetzbar:

In der Küche

  • Glutenfreie Alternative: Geeignet für Menschen mit Glutenunverträglichkeit.
  • Mehl: Zur Herstellung von Pfannkuchen, Nudeln oder Brot.
  • Grütze: Lecker als Beilage oder in Suppen.
  • Sprossen: Nährstoffreiche Ergänzung für Salate.

Im Garten

  • Gründüngung: Zur natürlichen Bodenverbesserung.
  • Bienenweide: Fördert Bienen und andere Insekten.
  • Zwischenfrucht: Schließt Lücken in der Fruchtfolge.
  • Bodendecker: Verhindert Erosion und Austrocknung.
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Standortanforderungen und Bodenvorbereitung

Klimatische Bedingungen

Buchweizen ist zwar anspruchslos, hat aber dennoch einige Vorlieben:

  • Temperatur: Bevorzugt milde Temperaturen zwischen 15°C und 25°C.
  • Frostempfindlichkeit: Verträgt keinen Frost, daher Aussaat erst ab Mai.
  • Niederschlag: Benötigt ausreichend Feuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe.
  • Licht: Gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Bodenansprüche

Buchweizen gedeiht auf verschiedenen Bodentypen, hat aber seine Präferenzen:

  • Bodenart: Bevorzugt leichte, sandige Böden.
  • pH-Wert: Toleriert leicht saure bis neutrale Böden (pH 5,5-7,0).
  • Nährstoffe: Kommt mit nährstoffarmen Böden zurecht.
  • Drainage: Benötigt gute Drainage, stehendes Wasser wird nicht vertragen.

Vorbereitung des Bodens

Eine gute Bodenvorbereitung ist wichtig für den Erfolg:

  • Lockern: Den Boden 15-20 cm tief lockern, um Verdichtungen zu lösen.
  • Feinkriümelige Struktur: Boden feinkrümelig harken für optimale Keimbedingungen.
  • Unkrautentfernung: Beete von Unkraut und Wurzelresten befreien.
  • Düngung: Bei sehr mageren Böden leichte Kompostgabe möglich, aber nicht zwingend nötig.

Fruchtfolge und Vorfrucht

Buchweizen passt gut in die Fruchtfolge:

  • Ideale Vorfrüchte: Kartoffeln, Mais, Getreide.
  • Selbstverträglichkeit: Buchweizen verträgt sich gut mit sich selbst, Anbaupausen von 2-3 Jahren sind dennoch empfehlenswert.
  • Nachfrucht: Eignet sich gut als Vorfrucht für anspruchsvolle Kulturen wie Tomaten oder Kohl.
  • Mischkultur: Kann gut mit Ringelblumen oder Phacelia kombiniert werden.

Aussaat

Optimaler Aussaatzeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig für den Erfolg:

  • Frühjahrsaussaat: Ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.
  • Sommeraussaat: Bis Ende Juli möglich für eine späte Ernte oder als Gründünger.
  • Bodentemperatur: Mindestens 8-10°C für eine zügige Keimung.
  • Mondphase: Für Mondgärtner: Aussaat bei zunehmendem Mond empfohlen.

Saatgutmenge und -qualität

Auf die richtige Menge und Qualität kommt es an:

  • Saatgutmenge: 60-80 g/m² bei Reinsaat, 40-50 g/m² als Gründünger.
  • Qualität: Auf zertifiziertes Saatgut achten für hohe Keimfähigkeit.
  • Lagerung: Saatgut trocken und kühl aufbewahren.
  • Keimprobe: Bei älterem Saatgut Keimfähigkeit vorab testen.

Aussaatmethoden

Je nach Zweck und Fläche gibt es verschiedene Methoden:

  • Breitsaat: Saatgut gleichmäßig ausstreuen und leicht einharken.
  • Reihensaat: In 2-3 cm tiefe Rillen säen, Reihenabstand 20-30 cm.
  • Einzelkornablage: Bei kleinen Flächen Körner einzeln im Abstand von 10-15 cm legen.
  • Maschinelle Aussaat: Bei größeren Flächen mit Drillmaschine oder Sämaschine.

Saattiefe und Reihenabstand

Die richtige Platzierung fördert eine optimale Entwicklung:

  • Saattiefe: 2-3 cm, nicht tiefer, da Buchweizen ein Lichtkeimer ist.
  • Reihenabstand: 20-30 cm bei Reihensaat.
  • Pflanzenabstand: 10-15 cm in der Reihe.
  • Bedeckung: Saatgut leicht mit Erde bedecken und andrücken.

Mit diesen Grundlagen sind Sie gut vorbereitet, um Ihren eigenen Buchweizen anzubauen. Ob als Nahrungsmittel, zur Bodenverbesserung oder als Bienenweide - Buchweizen ist eine wertvolle Ergänzung für jeden Garten.

Pflege während des Wachstums: So gedeiht Ihr Buchweizen prächtig

Buchweizen ist zwar recht anspruchslos, aber mit der richtigen Pflege können Sie die Ernte deutlich steigern. Betrachten wir, was die Pflanze braucht, um gut zu wachsen.

Düngung: Weniger ist mehr

Buchweizen ist sparsam beim Nährstoffbedarf. Zu viel kann sogar kontraproduktiv sein!

Nährstoffbedarf: Bescheiden, aber wichtig

Buchweizen-Pflanzen sind genügsam. Sie kommen mit wenig Nährstoffen aus, brauchen aber eine ausgewogene Ernährung:

  • Stickstoff: Nur in Maßen, sonst wächst mehr Kraut als Korn
  • Phosphor: Wichtig für die Wurzelbildung und Kornentwicklung
  • Kalium: Fördert die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit

Organisch vs. mineralisch: Die Wahl des Düngers

Ob Sie organischen oder mineralischen Dünger verwenden, ist fast Geschmackssache. Ich bevorzuge guten Kompost. Er liefert Nährstoffe und verbessert die Bodenstruktur. Bei Zeitdruck eignet sich auch ein mineralischer Volldünger. Wichtig ist, nicht zu überdüngen – Buchweizen mag das nicht!

Bewässerung: Ausgewogen feucht

Buchweizen braucht ein Gleichgewicht. Zu viel Wasser schadet, zu wenig lässt ihn verkümmern. Mein Rat: Prüfen Sie die Feuchtigkeit! Ist der Boden in 5 cm Tiefe trocken, gießen Sie. Besonders in der Blüte- und Kornbildungsphase sollte der Boden nicht austrocknen.

Unkrautbekämpfung: Wildwuchs eindämmen

Buchweizen wächst schnell, aber anfangs kann Unkraut problematisch sein. Hacken Sie in den ersten Wochen regelmäßig zwischen den Reihen. Größere Pflanzen unterdrücken das Unkraut dann selbst.

Krankheiten und Schädlinge: Aufmerksam bleiben

Buchweizen ist recht robust, aber nicht frei von Problemen.

Häufige Probleme: Worauf Sie achten sollten

  • Grauschimmel: Tritt besonders bei feuchter Witterung auf
  • Blattläuse: Können in warmen, trockenen Sommern zur Plage werden
  • Vogelfraß: Besonders zur Reifezeit ein Thema

Präventive Maßnahmen: Vorsorge treffen

Mit einfachen Methoden beugen Sie vielen Problemen vor:

  • Fruchtwechsel einhalten: Nicht jährlich Buchweizen auf derselben Fläche
  • Luftige Bestände: Nicht zu dicht säen, beugt Pilzkrankheiten vor
  • Gesundes Saatgut verwenden: Qualität lohnt sich

Biologische und chemische Bekämpfung: Bei Problemen

Im Hobbygarten empfehle ich, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Nutzen Sie biologische Methoden:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und Florfliegen fressen Blattläuse
  • Knoblauch-Brennnessel-Sud: Hilft gegen verschiedene Schädlinge
  • Vogelnetz: Schützt reifende Körner vor Vögeln

Ernte: Das Resultat der Arbeit

Nach etwa 10-12 Wochen ist es so weit: Ihr Buchweizen ist erntereif!

Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Zu früh geerntet sind die Körner unreif, zu spät fallen sie aus. Einige Hinweise:

  • Farbe: Die meisten Körner sollten dunkelbraun bis schwarz sein
  • Konsistenz: Ein Korn sollte hart sein, wenn Sie es zwischen den Fingern drücken
  • Blätter: Beginnen zu vergilben

Ein Tipp: Ernten Sie, wenn etwa zwei Drittel der Körner reif sind. Der Rest reift nach.

Erntemethoden: Manuell oder maschinell?

Handernte: Gut für kleine Flächen

Für Hobbygärtner ist die Handernte oft optimal. So funktioniert's:

  • Schneiden Sie die Pflanzen bodennah ab
  • Binden Sie sie zu Bündeln und hängen Sie diese zum Nachtrocknen auf
  • Nach einigen Tagen können Sie die Körner ausschlagen oder ausdreschen

Maschinelle Ernte: Für größere Flächen

Bei größeren Mengen ist ein Mähdrescher nötig. Das erfordert Feingefühl:

  • Richtige Einstellung verhindert Körnerbeschädigung
  • Morgens ernten, wenn die Pflanzen noch taufeucht sind
  • Langsam fahren minimiert Verluste

Nacherntebehandlung: Die Feinarbeit

Trocknung: Für lange Haltbarkeit

Frisch geernteter Buchweizen ist oft zu feucht. Für die Lagerung sollte der Wassergehalt unter 14% liegen. Trocknen Sie die Körner luftig und schattig. Bei größeren Mengen kann ein Belüftungstrockner sinnvoll sein.

Reinigung: Körner säubern

Vor Lagerung oder Verarbeitung muss der Buchweizen gereinigt werden. Ein Windsichter oder feines Sieb entfernt Staub, Spelzen und Verunreinigungen. Für kleine Mengen genügen alte Bettwäsche und etwas Wind – wie beim traditionellen Worfeln.

Das war's zur Pflege und Ernte. Mit diesen Tipps steht Ihrer Buchweizen-Ernte nichts im Weg. Es ist wirklich erfüllend, die ersten selbst geernteten Körner in der Hand zu halten. Viel Erfolg bei der Ernte!

Verarbeitung und Lagerung von Buchweizen

Das Entspelzen: Der erste Schritt zur Verwertung

Nach der Ernte beginnt die Verarbeitung. Das Entspelzen ist der erste wichtige Schritt. Hierbei werden die harten Schalen, die die Buchweizenkörner umgeben, entfernt. Dies kann mit speziellen Maschinen oder in kleineren Mengen auch per Hand erfolgen. Für Hobbygärtner gibt's einen Trick: Reiben Sie die getrockneten Körner vorsichtig zwischen den Handflächen. Die Spelzen lösen sich und können weggeblasen werden.

Vom Korn zum Mehl: Der Mahlvorgang

Ist das Korn entspelzt, kann es gemahlen werden. Buchweizen lässt sich zu Mehl verarbeiten. In der heimischen Küche klappt das mit einer Getreidemühle oder einem leistungsstarken Mixer. Das frisch gemahlene Mehl hat einen nussigen Geschmack und eignet sich für Pfannkuchen, Brot oder als glutenfreie Alternative in vielen Rezepten.

Richtig lagern: So bleibt Buchweizen lange frisch

Bei der Lagerung von Buchweizen gilt: kühl, trocken und dunkel. Gute Bedingungen sind Temperaturen um die 15°C und eine Luftfeuchtigkeit unter 60%. Ganze Körner halten sich in luftdichten Behältern bis zu einem Jahr. Mehl sollte innerhalb von 3-4 Monaten verbraucht werden, da es schneller ranzig wird. Ein Tipp: Wer Platz im Kühlschrank hat, kann dort Buchweizenkörner oder -mehl aufbewahren und so die Haltbarkeit verlängern.

Buchweizen als Gründünger: Gut für den Boden

Vorteile für den Boden: Was Buchweizen bewirkt

Buchweizen ist nicht nur als Nahrungsmittel interessant, sondern auch als Gründünger nützlich. Er lockert den Boden, unterdrückt Unkraut und verbessert die Bodenstruktur. Bemerkenswert ist seine Fähigkeit, Phosphor im Boden zu mobilisieren und für nachfolgende Kulturen verfügbar zu machen. In meinem Garten habe ich beobachtet, wie Buchweizen als Gründünger sogar hartnäckige Quecken zurückgedrängt hat.

Einarbeitung in den Boden: Die richtige Technik

Wenn der Buchweizen etwa kniehoch ist und zu blühen beginnt, ist der ideale Zeitpunkt für die Einarbeitung gekommen. Man kann ihn umhacken oder mit einem Spaten untergraben. Alternativ kann auch ein Rasenmäher verwendet und das Schnittgut liegen gelassen werden. Nach etwa zwei Wochen ist alles zersetzt und man kann die Fläche neu bepflanzen. Ein Tipp: Lassen Sie einen Teil der Pflanzen stehen - die Blüten sind hübsch und ein Festmahl für Bienen und andere Insekten.

Der richtige Zeitpunkt für den Umbruch

Der optimale Zeitpunkt für den Umbruch ist erreicht, wenn etwa 10% der Pflanzen blühen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Buchweizen die meiste Biomasse gebildet, ohne schon Samen anzusetzen. Wartet man zu lange, können sich die Pflanzen selbst aussäen - was je nach Planung erwünscht oder unerwünscht sein kann. In meinem Garten habe ich einmal den Umbruch verpasst - im nächsten Jahr hatte ich dann einen ungeplanten Buchweizenteppich!

Buchweizen als Bienenweide: Gut für Insekten

Bedeutung für Bienen und andere Insekten

Wer Buchweizen anbaut, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Die Pflanze zieht mit ihren weißen oder rosa Blüten viele Insekten an. Neben Honigbienen tummeln sich auch Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an den Blüten. In meinem Garten summt und brummt es den ganzen Sommer, wenn der Buchweizen blüht - ein schönes Naturschauspiel!

Blütezeit und Dauer: Ein langer Sommer voller Nektar

Die Blütezeit des Buchweizens beginnt etwa 5-6 Wochen nach der Aussaat und kann bei günstigen Bedingungen bis zu 8 Wochen andauern. Das macht ihn zu einer wertvollen Spättracht für Bienen, wenn viele andere Pflanzen schon verblüht sind. Ein Tipp für Bienenfreunde: Säen Sie Buchweizen in Etappen aus, um die Blütezeit zu verlängern. So haben die Insekten noch länger etwas davon.

Honigertrag: Süßes Gold aus Buchweizen

Buchweizenhonig ist eine Delikatesse. Er hat eine dunkelbraune Farbe und einen kräftigen, malzigen Geschmack. Pro Hektar Buchweizen können Bienen bis zu 200 kg Honig produzieren. Allerdings ist die Honigproduktion stark wetterabhängig. In heißen, trockenen Sommern produzieren die Pflanzen weniger Nektar. Ein befreundeter Imker hat mir erzählt, dass er in guten Jahren bis zu 30% seines Honigs aus Buchweizentracht gewinnt. Der dunkle Honig ist bei Kennern beliebt und erzielt oft höhere Preise als hellere Sorten.

Ökologischer Anbau von Buchweizen

Besonderheiten im Bio-Anbau

Der ökologische Anbau von Buchweizen gewinnt an Bedeutung. Dabei sind einige Aspekte zu beachten. Im Bio-Anbau verzichtet man auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger, stattdessen kommen natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Bodenverbesserung zum Einsatz.

Buchweizen ist von Natur aus robust und genügsam, was dem Bio-Anbau zugutekommt. Eine gute Fruchtfolge beugt Krankheiten vor. Buchweizen gedeiht besonders gut nach Hackfrüchten oder Leguminosen.

Die Unkrautregulierung erfolgt mechanisch durch Hacken oder Striegeln. Dies erfordert zwar Arbeit, führt aber zu gesunden Pflanzen und guten Erträgen. Zur Düngung eignen sich Kompost oder gut verrotteter Stallmist. Vorsicht ist bei zu viel Stickstoff geboten, da dies das Lager der Pflanzen fördert.

Zertifizierung und Richtlinien

Für bio-zertifizierten Anbau und Vermarktung von Buchweizen gelten strenge Richtlinien. In Deutschland existieren verschiedene Bio-Verbände mit teils strengeren Vorgaben als die EU-Öko-Verordnung. Die Umstellung auf Bio-Anbau dauert üblicherweise zwei bis drei Jahre.

Wichtige Punkte der Zertifizierung sind:

  • Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger
  • Einhaltung einer vielfältigen Fruchtfolge
  • Verwendung von ökologisch erzeugtem Saatgut
  • Dokumentation aller Maßnahmen
  • Regelmäßige Kontrollen durch zertifizierte Stellen

Der bürokratische Aufwand ist beträchtlich, doch viele Landwirte berichten von langfristigen Vorteilen - sowohl finanziell als auch für die Bodengesundheit.

Wirtschaftliche Aspekte

Ertragspotenzial

Das Ertragspotenzial von Buchweizen variiert je nach Standort und Witterung. Erträge zwischen 10 und 25 dt/ha sind üblich, unter optimalen Bedingungen sind bis zu 30 dt/ha möglich. Ein durchschnittlicher Ertrag von 15-20 dt/ha gilt als gutes Ergebnis.

Interessanterweise erreicht Bio-Buchweizen oft ähnliche Erträge wie konventionell angebauter. Dies liegt an der generell sparsamen Düngung und der geringen Anfälligkeit für Krankheiten.

Vermarktungsmöglichkeiten

Die Vermarktungsmöglichkeiten für Buchweizen haben sich in den letzten Jahren erweitert. Neben dem klassischen Absatz an Mühlen besteht Nachfrage aus folgenden Bereichen:

  • Lebensmittelindustrie (glutenfreie Produkte, Müsli, Backwaren)
  • Gastronomie (Trend zu alten Getreidesorten)
  • Direktvermarktung an Endverbraucher (Hofläden, Wochenmärkte)
  • Naturkosthandel
  • Imkerei (als Bienenweide)

Besonders im Bio-Bereich zeichnet sich Wachstumspotenzial ab. Viele Verbraucher schätzen Buchweizen als gesunde, glutenfreie Alternative zu herkömmlichem Getreide.

Kosten-Nutzen-Analyse

Bei der Kosten-Nutzen-Analyse sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Zu den Kosten zählen Saatgut, eventuelle Düngung, Maschineneinsatz und Arbeitskraft. Der Buchweizen-Anbau ist vergleichsweise kostengünstig aufgrund geringer Inputs.

Der Verkaufserlös variiert je nach Vermarktungsweg. Direktvermarktung erzielt höhere Preise, ist aber arbeitsintensiver. Der Verkauf an Mühlen ist einfacher, bringt aber weniger Gewinn pro Kilo.

Ein oft übersehener Vorteil ist der positive Effekt auf die Bodenfruchtbarkeit. Buchweizen lockert den Boden und unterdrückt Unkraut - das reduziert Kosten in der Folgefrucht. Häufig zeigen sich nach Buchweizen bessere Erträge in der Nachfrucht.

Buchweizen: Fazit und Zukunftsaussichten

Das Wichtigste auf einen Blick

Buchweizen ist eine vielseitige Kulturpflanze mit zahlreichen Vorteilen. Er ist anspruchslos im Anbau, verbessert den Boden und bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Im ökologischen Landbau hat er sich als wertvolle Bereicherung der Fruchtfolge etabliert.

Wesentliche Punkte für einen erfolgreichen Anbau sind:

  • Richtige Standortwahl (leichte bis mittlere Böden, sonnige Lage)
  • Optimaler Aussaatzeitpunkt (Mai bis Juli)
  • Angepasste Düngung (Vorsicht vor Überdüngung!)
  • Rechtzeitige Ernte (10-12 Wochen nach Aussaat)
  • Sorgfältige Nacherntebehandlung (Trocknung, Reinigung)

Tipps aus der Praxis

Aus langjähriger Erfahrung mit Buchweizen lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:

Der Anbau verschiedener Sorten kann sich lohnen. Die Sorte 'Lileja' zeichnet sich durch besondere Standfestigkeit aus. Bei der Aussaat empfiehlt sich eine Drillmaschine mit exakter Tiefenablage für gleichmäßigere Bestände im Vergleich zur Breitsaat.

Ausreichende Bewässerung in der Blütezeit ist entscheidend. Ein gezielter Regenschauer kann den Ertrag deutlich steigern. Der Wert als Bienenweide sollte nicht unterschätzt werden. Eine Kooperation mit einem lokalen Imker kann für beide Seiten vorteilhaft sein.

Blick in die Zukunft

Die Zukunftsaussichten für Buchweizen sind vielversprechend. Der Trend zu gesunder, glutenfreier Ernährung sowie die steigende Nachfrage nach regionalen und ökologisch erzeugten Produkten begünstigen den Buchweizen-Anbau.

Die Forschung zu neuen Buchweizensorten mit höherem Ertrag und besserer Standfestigkeit könnte in den kommenden Jahren interessante Entwicklungen hervorbringen.

Angesichts des Klimawandels gewinnt Buchweizen an Bedeutung. Seine Genügsamkeit und kurze Vegetationszeit machen ihn zu einer robusten Option in Zeiten zunehmender Wetterextreme.

Insgesamt zeichnet sich für den Buchweizen-Anbau eine positive Entwicklung ab. Wer jetzt Erfahrungen sammelt, kann von diesem Trend profitieren. Buchweizen hat das Potenzial, eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft der Zukunft einzunehmen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Buchweizen und gehört er wirklich zu den Getreidesorten?
    Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist trotz seines Namens kein echtes Getreide, sondern ein Pseudogetreide. Er gehört botanisch zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und nicht zu den Süßgräsern wie echte Getreidesorten. Die einjährige Pflanze wird als Pseudogetreide bezeichnet, weil ihre Samen ähnlich wie Getreide verwendet werden können. Der Name entstammt der dreieckigen Form der Samen, die Bucheckern ähneln. Ursprünglich aus Asien stammend, zeichnet sich Buchweizen durch schnelles Wachstum und weiße bis rosa Blüten aus. Seine Anspruchslosigkeit und Vielseitigkeit haben zur weltweiten Verbreitung beigetragen. Als glutenfreie Alternative zu echtem Getreide gewinnt Buchweizen zunehmend an Bedeutung in der modernen Ernährung.
  2. Wann ist die beste Zeit für die Buchweizen-Aussaat im Garten?
    Die optimale Aussaatzeit für Buchweizen liegt zwischen Mitte Mai und Ende Juli. Da Buchweizen frostempfindlich ist, sollte die Aussaat erst erfolgen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8-10°C betragen für eine zügige Keimung. Bei der Frühjahrsaussaat ab Mitte Mai steht die Ernte im Fokus, während Sommeraussaaten bis Ende Juli oft als Gründünger oder Bienenweide dienen. Für eine verlängerte Blütezeit empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat in mehreren Etappen. Mondgärtner bevorzugen die Aussaat bei zunehmendem Mond. Die kurze Vegetationszeit von nur 10-12 Wochen macht Buchweizen zu einer flexiblen Kultur, die sich gut als Zwischenfrucht oder Hauptkultur eignet.
  3. Welche Vorteile bietet der Anbau von Buchweizen für den Boden?
    Buchweizen wirkt als natürlicher Bodenverbesserer mit vielfältigen positiven Effekten. Seine tiefreichenden Wurzeln lockern verdichtete Bodenschichten auf und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig. Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit von Buchweizen, schwer lösliche Phosphorverbindungen im Boden zu mobilisieren und für nachfolgende Kulturen verfügbar zu machen. Als Gründünger eingearbeitet, reichert er den Boden mit organischer Substanz an und fördert das Bodenleben. Durch sein schnelles Wachstum unterdrückt Buchweizen effektiv Unkräuter und verhindert Bodenerosion. Die Pflanze gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden und hinterlässt diese in verbessertem Zustand. Mikroorganismen und Regenwürmer profitieren von der erhöhten biologischen Aktivität, was langfristig zu einer gesünderen Bodenstruktur führt.
  4. Warum wird Buchweizen als besonders bienenfreundliche Pflanze bezeichnet?
    Buchweizen gilt als hervorragende Bienenweide, da seine Blüten reich an Nektar und Pollen sind. Die Blütezeit beginnt etwa 5-6 Wochen nach der Aussaat und kann bis zu 8 Wochen andauern, was eine kontinuierliche Nahrungsquelle für Bienen bietet. Besonders wertvoll ist Buchweizen als Spättracht, wenn viele andere Blütenpflanzen bereits verblüht sind. Pro Hektar können Bienen bis zu 200 kg hochwertigen Honig produzieren. Neben Honigbienen profitieren auch Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge von den nektarreichen Blüten. Der daraus entstehende Buchweizenhonig hat eine charakteristische dunkelbraune Farbe und einen kräftigen, malzigen Geschmack, der bei Kennern sehr geschätzt wird. Die dichten Blütenstände fördern die Biodiversität und unterstützen das gesamte Ökosystem im Garten.
  5. Welche besonderen Eigenschaften machen Buchweizen für glutenfreie Ernährung interessant?
    Buchweizen ist von Natur aus glutenfrei und stellt eine wertvolle Alternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie dar. Als Pseudogetreide enthält er kein Gluten, bietet aber ähnliche Verwendungsmöglichkeiten wie echtes Getreide. Buchweizen ist reich an hochwertigen Proteinen mit allen essentiellen Aminosäuren und hat einen besonders hohen Gehalt an Lysin. Der Mineralstoffgehalt ist bemerkenswert hoch, insbesondere Magnesium, Eisen und Zink. Rutin, ein wertvolles Flavonoid, stärkt die Blutgefäße und wirkt antioxidativ. Buchweizen lässt sich zu Mehl mahlen für Pfannkuchen, Brot oder Nudeln verarbeiten. Als Grütze dient er als nahrhafte Beilage oder Suppeneinlage. Die gute Verdaulichkeit und der nussige Geschmack machen Buchweizen zu einer geschätzten glutenfreien Alternative in der modernen Küche.
  6. Worin unterscheiden sich Buchweizen und Heidekorn voneinander?
    Buchweizen und Heidekorn sind tatsächlich unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe Pflanzenart Fagopyrum esculentum. 'Heidekorn' ist ein traditioneller deutscher Name, der auf die Anbaugebiete in Heide- und Moorlandschaften hinweist, wo Buchweizen auf den mageren Sandböden gut gedeiht. Regional wird auch die Bezeichnung 'Schwarzweizen' oder 'Türkischer Weizen' verwendet. Es gibt jedoch verschiedene Buchweizen-Arten: Der gewöhnliche Buchweizen (Fagopyrum esculentum) und der Tatarische Buchweizen (Fagopyrum tataricum), der bitterer schmeckt und seltener angebaut wird. Alle diese Bezeichnungen beziehen sich auf Pflanzen der Familie Knöterichgewächse. Die Verwirrung entsteht oft durch regionale Namensgebung und historische Bezeichnungen. Botanisch handelt es sich um dieselbe anspruchslose, schnell wachsende Kulturpflanze mit den charakteristischen dreieckigen Samen.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Buchweizen und echtem Getreide in der botanischen Einordnung?
    Die botanischen Unterschiede zwischen Buchweizen und echtem Getreide sind grundlegend. Echter Weizen, Roggen, Gerste und Hafer gehören zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und entwickeln ihre Körner in Ähren oder Rispen. Buchweizen hingegen gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und ist verwandt mit Rhabarber und Sauerampfer. Seine Blüten stehen in dichten, traubigen Blütenständen und sind zwittrig mit weißer bis rosa Farbe. Die Früchte sind botanisch Nüsse, nicht Körner, und haben eine charakteristische dreieckige Form. Während Getreide einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyle) sind, ist Buchweizen zweikeimblättrig (Dikotyl). Die Blätter sind herzförmig, nicht grasartig. Diese botanischen Unterschiede erklären auch die verschiedenen Anbauansprüche und Verwendungseigenschaften von Buchweizen gegenüber echtem Getreide.
  8. Wie lange dauert es von der Aussaat bis zur Buchweizen-Ernte?
    Buchweizen zeichnet sich durch eine bemerkenswert kurze Vegetationszeit aus. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen typischerweise nur 10-12 Wochen, was ihn zu einer der schnellsten Kulturpflanzen macht. Die Keimung erfolgt bei optimalen Bedingungen bereits nach 3-5 Tagen. Nach etwa 5-6 Wochen beginnt die Blüte, die bis zu 8 Wochen andauern kann. Die Erntereife ist erreicht, wenn etwa zwei Drittel der Körner dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind. Diese kurze Entwicklungszeit ermöglicht es, Buchweizen als Zwischenfrucht nach Frühkartoffeln oder vor Winterkulturen anzubauen. Bei sehr früher Aussaat im Mai ist sogar eine zweite Kultur im selben Jahr möglich. Die schnelle Entwicklung macht Buchweizen besonders wertvoll für die Fruchtfolge und als Notfallkultur bei Ausfällen anderer Kulturen.
  9. Wo kann man hochwertiges Buchweizen-Saatgut für den Anbau kaufen?
    Hochwertiges Buchweizen-Saatgut erhalten Sie in spezialisierten Gartenfachgeschäften, die sich auf Saatgut und seltene Kulturen spezialisiert haben. Etablierte Online-Anbieter wie samen.de führen oft verschiedene Buchweizen-Sorten und können fachkundige Beratung zur Sortenauswahl bieten. Landwirtschaftliche Genossenschaften und Saatguthändler haben meist größere Mengen für den professionellen Anbau verfügbar. Bio-Saatgutanbieter führen zertifiziertes ökologisches Buchweizen-Saatgut. Regionale Gartencenter erweitern zunehmend ihr Sortiment um Pseudogetreide. Beim Online-Kauf ist auf aktuelle Keimfähigkeitswerte und Erntejahre zu achten. Tauschbörsen und Gartenforen bieten manchmal seltene Sorten von Hobby-Züchtern. Wichtig ist, nur von vertrauenswürdigen Quellen zu kaufen, die Qualitätszertifikate und Sorteninformationen bereitstellen können. Manche Imkereien verkaufen auch Buchweizen-Saatgut für Bienenweiden.
  10. Welche Kriterien sollte man beim Kauf von Buchweizen-Samen beachten?
    Beim Kauf von Buchweizen-Samen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Die Keimfähigkeit sollte mindestens 85% betragen und aktuell geprüft sein. Erfahrene Anbieter wie samen.de geben diese Werte meist mit Prüfdatum an. Das Erntejahr ist wichtig - frisches Saatgut keimt zuverlässiger als älteres. Achten Sie auf sortenreine Ware mit vollständigen Sortenangaben und Herkunftsnachweis. Bei Bio-Anbau ist zertifiziertes ökologisches Saatgut erforderlich. Die Samen sollten gleichmäßig groß, unbeschädigt und frei von Verunreinigungen sein. Behandlungen mit Fungiziden sind bei Buchweizen selten nötig. Größere Packungen sind wirtschaftlicher, aber nur bei zeitnaher Verwendung sinnvoll. Lagerfähigkeit und Mindesthaltbarkeit sollten angegeben sein. Seriöse Händler bieten Anbauberatung und können Sortenempfehlungen für den jeweiligen Standort geben. Regionale Sorten sind oft besser an lokale Bedingungen angepasst.
  11. Welche Rolle spielt Buchweizen in der modernen Fruchtfolge-Gestaltung?
    Buchweizen hat sich als wertvolles Element in der modernen Fruchtfolge etabliert. Als Zwischenfrucht schließt er Lücken zwischen Hauptkulturen und verhindert Bodenerosion. Nach Frühkartoffeln oder vor Winterweizen bietet er optimale Timing-Möglichkeiten. Seine kurze Vegetationszeit von 10-12 Wochen passt perfekt in enge Anbaufenster. Buchweizen durchbricht Krankheitszyklen getreidelastiger Fruchtfolgen und reduziert bodenbürtige Schaderreger. Als Gründünger lockert er verdichtete Böden und mobilisiert Phosphor für nachfolgende Kulturen. Die Unkrautunterdrückung ist besonders bei Problemunkräutern wie Quecke wertvoll. In ökologischen Betrieben dient er als natürlicher Bodenverbesserer ohne synthetische Inputs. Als Bienenweide fördert er die Biodiversität im Agrarland. Die Anpassung an verschiedene Standorte macht ihn flexibel einsetzbar. Moderne Fruchtfolgen nutzen Buchweizen zur Risikominimierung und Ertragsstabilisierung bei zunehmenden Wetterextremen.
  12. Wie wirkt sich Buchweizen auf die Bodenbiologie und Mikroorganismen aus?
    Buchweizen hat einen außergewöhnlich positiven Einfluss auf die Bodenbiologie. Seine Wurzelausscheidungen fördern das Wachstum nützlicher Mikroorganismen und verbessern die mikrobielle Diversität. Besonders Mykorrhiza-Pilze profitieren von den Wurzelexsudaten, was die Nährstoffaufnahme nachfolgender Kulturen verbessert. Die organische Substanz aus Wurzeln und Pflanzenresten dient als Nahrung für Regenwürmer und Bodenorganismen. Buchweizen aktiviert phosphatlösende Bakterien, die gebundenes Phosphor für andere Pflanzen verfügbar machen. Seine Fähigkeit zur Phosphormobilisierung basiert auf der Freisetzung organischer Säuren, die Mineralien lösen. Die lockere Wurzelstruktur verbessert die Bodenbelüftung und schafft optimale Bedingungen für aerobe Mikroorganismen. Nach der Ernte oder dem Umbruch zersetzen sich die Pflanzenteile schnell und liefern Nährstoffe für das Bodenleben. Die erhöhte biologische Aktivität führt zu einer stabileren Krümelstruktur und besserer Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.
  13. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Buchweizen-Blüte ab?
    Die Buchweizen-Blüte ist biochemisch hochkomplex und einzigartig unter den Kulturpflanzen. Buchweizen ist heterostyl, das bedeutet, es gibt zwei verschiedene Blütentypen mit unterschiedlichen Griffel- und Staubblattlängen zur Förderung der Fremdbestäubung. Die Nektarproduktion erfolgt über spezielle Nektarien und ist temperatur- und feuchtigkeitsabhängig. Bei optimalen Bedingungen produziert jede Blüte bis zu 0,1 mg Nektar mit einem Zuckergehalt von 25-30%. Die Blüten öffnen sich in den frühen Morgenstunden und schließen sich nachmittags. Enzyme wie Invertase wandeln Saccharose in Glucose und Fructose um, was den Nektar für Bienen attraktiver macht. Die Pollenproduktion ist synchron zur Nektarbildung optimiert. Flavonoide, insbesondere Rutin, werden während der Blüte in hohen Konzentrationen gebildet und verleihen den charakteristischen Geschmack. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten, wobei Selbstbestäubung weitgehend verhindert wird.
  14. Wie beeinflusst die Bodenbeschaffenheit die Nährstoffaufnahme von Buchweizen?
    Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Nährstoffaufnahme von Buchweizen erheblich, obwohl er als anspruchslos gilt. Auf leichten, sandigen Böden entwickelt Buchweizen sein verzweigtes Wurzelsystem optimal und kann Nährstoffe effizient erschließen. Bei schweren Böden ist die Wurzelentwicklung eingeschränkt, was die Nährstoffaufnahme reduziert. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5-7,0 liegen für optimale Nährstoffverfügbarkeit. Buchweizen hat die besondere Fähigkeit, Phosphor durch Ausscheidung organischer Säuren zu mobilisieren, was bei phosphorarmen Böden besonders vorteilhaft ist. Bei Staunässe werden die Wurzeln geschädigt und die Nährstoffaufnahme stark beeinträchtigt. Die Bodentemperatur beeinflusst die mikrobielle Aktivität und damit die Nährstofffreisetzung. Organische Substanz im Boden verbessert die Nährstoffspeicherung und -abgabe kontinuierlich. Verdichtete Böden hemmen sowohl Wurzelwachstum als auch Wasser- und Nährstofftransport. Eine gute Bodenstruktur ist daher wichtiger als hoher Nährstoffgehalt.
  15. Wie wird Buchweizen nach der Ernte richtig entspelzt und verarbeitet?
    Das Entspelzen von Buchweizen erfordert schonende Verfahren, da die Körner relativ weich sind. Zunächst muss der geerntete Buchweizen gründlich getrocknet werden, bis der Wassergehalt unter 14% liegt. Für kleine Mengen genügt das Reiben zwischen den Handflächen, wobei sich die harten Spelzen lösen. Größere Mengen werden in speziellen Entspelzungsmaschinen oder Schälmühlen verarbeitet. Wichtig ist eine schonende Einstellung, um Kornbruch zu vermeiden. Nach dem Entspelzen folgt die Reinigung durch Windsichtung - Spelzen und Staub werden weggeblasen. Ein feines Sieb entfernt weitere Verunreinigungen. Die geschälten Körner können dann gemahlen werden. Bei der Vermahlung entstehen je nach Feinheitsgrad Grieß, Schrot oder Mehl. Wichtig ist langsames Mahlen, um Überhitzung zu vermeiden. Frisch gemahlenes Buchweizen-Mehl sollte zeitnah verbraucht werden, da es schneller ranzig wird als ganze Körner.
  16. Welche Lagerungsmethoden eignen sich am besten für geernteten Buchweizen?
    Für die optimale Lagerung von Buchweizen sind kühle, trockene und dunkle Bedingungen entscheidend. Der Wassergehalt sollte unter 14% liegen, um Schimmelbildung zu verhindern. Ideale Lagertemperaturen liegen zwischen 10-15°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit unter 60%. Luftdichte Behälter aus Glas oder Kunststoff schützen vor Schädlingen und Feuchtigkeit. Metallbehälter sind weniger geeignet, da sie Kondensation fördern können. Ganze Körner halten sich unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Buchweizen-Mehl sollte innerhalb von 3-4 Monaten verbraucht werden, da es schneller ranzig wird. Eine Lagerung im Kühlschrank verlängert die Haltbarkeit erheblich. Regelmäßige Kontrollen auf Schädlingsbefall sind wichtig. Kieselgur oder Lavendel können natürlich vor Insekten schützen. Bei größeren Mengen empfiehlt sich die Lagerung in mehreren kleineren Portionen. Beschriftung mit Erntedatum erleichtert die Verwendung nach dem FIFO-Prinzip.
  17. Stimmt es, dass Buchweizen nur in warmen Klimazonen gut wächst?
    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Buchweizen gedeiht tatsächlich am besten in gemäßigten Klimazonen und bevorzugt milde Temperaturen zwischen 15-25°C. Zu heiße Klimata über 30°C können sogar problematisch sein, da die Pflanzen unter Hitzestress leiden und die Nektarproduktion eingestellt wird. Buchweizen ist jedoch frostempfindlich und verträgt keine Temperaturen unter 0°C, weshalb die Aussaat erst nach den letzten Spätfrösten erfolgen sollte. In Deutschland, Skandinavien und anderen nordeuropäischen Ländern wird Buchweizen traditionell angebaut. Die Pflanze ist sogar kältetoleranter als viele andere Sommerfrüchte. Problematisch sind eher extreme Hitze und Trockenheit, die zu reduzierten Erträgen führen. In zu warmen Regionen blüht Buchweizen oft schlecht und produziert wenig Samen. Das optimale Klima bietet warme Tage und kühle Nächte mit ausreichender Feuchtigkeit während der Vegetationsperiode.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Buchweizen-Anbau in Deutschland?
    Der Buchweizen-Anbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede. Traditionelle Anbaugebiete sind die nordwestdeutschen Heideregionen, besonders die Lüneburger Heide, wo die sandigen, nährstoffarmen Böden ideal sind. Hier entstand auch die Bezeichnung 'Heidekorn'. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat der Anbau auf den leichten Sandböden wieder zugenommen. Süddeutschland mit seinen schwereren, nährstoffreichen Böden ist weniger geeignet, da Buchweizen zu üppiges Blattwachstum entwickelt. Die Höhenlagen der Mittelgebirge bieten durch das kühlere Klima gute Bedingungen, während die heißen Rheinebenen problematisch sein können. Regional unterscheiden sich auch die Aussaattermine: In milderen Gebieten ist frühere Aussaat möglich, in rauen Lagen wartet man länger. Die Erträge schwanken zwischen 8-25 dt/ha je nach Region. In klimatisch ungünstigen Jahren zeigen nordwestdeutsche Standorte stabilere Erträge als südliche Regionen.
  19. Wie unterscheidet sich der Anbau von Buchweizen von anderen Pseudogetreiden?
    Buchweizen unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich von anderen Pseudogetreiden wie Quinoa oder Amarant. Seine Vegetationszeit von 10-12 Wochen ist deutlich kürzer als bei Quinoa (16-20 Wochen) oder Amarant (14-18 Wochen). Buchweizen ist extrem frostempfindlich, während Amarant etwas toleranter ist und Quinoa sogar leichte Fröste verträgt. Die Aussaattiefe von nur 2-3 cm ist bei Buchweizen kritischer als bei anderen Pseudogetreiden. Bei der Düngung reagiert Buchweizen empfindlich auf Stickstoffüberschuss, während Amarant und Quinoa höhere Nährstoffgaben vertragen. Die Wasseransprüche unterscheiden sich erheblich: Buchweizen benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit, Quinoa ist trockenheitstoleranter. Beim Erntezeitpunkt ist Buchweizen kritischer, da überreife Körner leicht ausfallen. Die Verarbeitung ist bei Buchweizen einfacher, da keine Bitterstoffe wie bei Quinoa entfernt werden müssen. Buchweizen ist als Bienenweide und Gründünger vielseitiger einsetzbar als andere Pseudogetreide.
  20. Was unterscheidet Buchweizen-Grütze von anderen Getreideprodukten in der Verwendung?
    Buchweizen-Grütze unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Getreideprodukten in Zubereitung und Eigenschaften. Sie ist natürlich glutenfrei und daher für Menschen mit Zöliakie geeignet. Die Kochzeit ist mit 15-20 Minuten kürzer als bei Reis oder anderen Getreide-Grützen. Buchweizen-Grütze hat einen charakteristisch nussigen, leicht erdigen Geschmack, der intensiver ist als bei Hafer- oder Weizengrütze. Sie quillt weniger auf als andere Getreideprodukte und behält eine festere Konsistenz. Der Proteingehalt ist mit allen essentiellen Aminosäuren hochwertiger als bei vielen echten Getreiden. Buchweizen-Grütze eignet sich sowohl für herzhafte als auch süße Gerichte und kann roh als Müslizutat verwendet werden. Sie ist länger sättigend aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts. In der russischen und osteuropäischen Küche ist sie traditionell als 'Kascha' bekannt. Die Verdaulichkeit ist meist besser als bei glutenhaltigen Getreideprodukten.
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