Auberginen kultivieren: Praxistipps für Hobbygärtner

Auberginen: Exotische Schönheiten im Garten

Auberginen sind faszinierende Pflanzen, die mit ihrer Vielseitigkeit und exotischen Ausstrahlung viele Hobbygärtner begeistern. Allerdings erfordert ihre Kultivierung einiges an Wissen und Sorgfalt. Ich habe in meinem Garten schon einige Erfahrungen mit diesen wunderbaren Pflanzen gesammelt und möchte diese gerne mit Ihnen teilen.

Auberginen-Anbau: Wichtige Punkte im Überblick

  • Wärmeliebende Pflanzen, die sonnige Standorte bevorzugen
  • Benötigen nährstoffreichen, lockeren Boden
  • Aussaat ab Februar möglich, Auspflanzung nach den Eisheiligen
  • Regelmäßige Bewässerung und Düngung sind entscheidend
  • Ernte von Juli bis in den Herbst hinein

Herkunft und Botanik der Aubergine

Die Aubergine (Solanum melongena) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist mit Tomaten und Paprika verwandt. Ursprünglich stammt sie aus Indien und China, wo sie bereits seit Jahrtausenden angebaut wird. Über die Seidenstraße fand sie ihren Weg nach Europa und erfreut sich heute weltweit großer Beliebtheit.

Interessanterweise trug die Aubergine in ihrer Wildform kleine, runde Früchte. Durch gezielte Züchtung entstanden die uns heute bekannten länglichen oder birnenförmigen Sorten in verschiedenen Farben - von tiefdunkelviolett über gestreifte Varianten bis hin zu weißen Sorten.

Als subtropische Pflanze benötigt die Aubergine viel Wärme und Licht. In unseren Breiten gedeiht sie am besten in Gewächshäusern oder an geschützten, sonnigen Standorten im Freien. Die Pflanze kann beachtliche 1,5 Meter hoch werden und bildet große, dekorative Blätter aus.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Auberginen sind nicht nur kulinarisch interessant, sondern bieten auch aus ernährungsphysiologischer Sicht einige Vorteile. Mit nur etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm sind sie kalorienarm und eignen sich hervorragend für eine ausgewogene Ernährung.

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:

  • Ballaststoffe: Sie fördern die Verdauung und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl
  • Antioxidantien: Diese schützen vor freien Radikalen und könnten zur Vorbeugung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen
  • Nasunin: Ein Anthocyan, das besonders in der Schale vorkommt und entzündungshemmend wirken soll
  • Vitamin C und B-Vitamine: Unterstützen das Immunsystem und den Stoffwechsel
  • Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen: Wichtig für verschiedene Körperfunktionen

In der traditionellen Medizin werden Auberginen zur Senkung des Cholesterinspiegels und zur Regulierung des Blutzuckers eingesetzt. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Verzehr tatsächlich positive Effekte auf den Stoffwechsel haben könnte.

Herausforderungen beim Anbau für Anfänger

Als wärmeliebende Pflanze stellt die Aubergine einige Ansprüche an ihre Umgebung, was den Anbau für Anfänger durchaus herausfordernd machen kann. Die häufigsten Schwierigkeiten sind:

  • Temperaturempfindlichkeit: Auberginen reagieren empfindlich auf Kälte. Temperaturen unter 15°C können das Wachstum stark beeinträchtigen oder sogar zum Absterben der Pflanze führen.
  • Lange Reifezeit: Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen oft 5-6 Monate. In kühlen Regionen kann die Saison zu kurz sein, um reife Früchte zu ernten.
  • Nährstoffbedarf: Auberginen sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Düngung für ein optimales Wachstum.
  • Schädlingsanfälligkeit: Besonders Blattläuse und Spinnmilben können den Pflanzen zusetzen.
  • Fruchtansatz: Bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen kann die Blütenbildung und der Fruchtansatz beeinträchtigt sein.

Trotz dieser Herausforderungen lohnt sich der Anbau von Auberginen meiner Erfahrung nach auf jeden Fall. Mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld können auch Anfänger erfolgreich sein. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit robusten Sorten wie 'Hansel' oder 'Patio Baby' gemacht, die sich auch für den Anbau in Kübeln eignen.

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Standortwahl und Bodenvorbereitung

Optimale Lichtverhältnisse

Auberginen sind wahre Sonnenanbeter. Sie benötigen mindestens 6-8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich für ein optimales Wachstum und eine reiche Ernte. In meinem Garten habe ich die besten Ergebnisse erzielt, wenn ich die Pflanzen an der Südseite einer Mauer oder Hecke platziert habe. Dieser Standort bietet nicht nur viel Sonne, sondern auch Schutz vor Wind und speichert zusätzlich Wärme.

Wenn Sie keinen idealen Platz im Freiland haben, ist der Anbau im Gewächshaus oder unter einem Folientunnel eine gute Alternative. Hier können Sie die Temperatur besser kontrollieren und die Wachstumsperiode verlängern.

Temperaturanforderungen

Auberginen stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen und sind dementsprechend wärmeliebend. Für ein optimales Wachstum benötigen sie:

  • Tagsüber Temperaturen zwischen 20-30°C
  • Nachts nicht unter 15°C
  • Bodentemperaturen von mindestens 18°C

In kühlen Regionen oder bei einem kühlen Frühjahr kann es hilfreich sein, den Boden mit schwarzer Mulchfolie abzudecken. Dies erhöht die Bodentemperatur und fördert das Wachstum. Auch Vliesabdeckungen in den ersten Wochen nach der Auspflanzung können die jungen Pflanzen vor Kälteeinbrüchen schützen.

Bodenbeschaffenheit und pH-Wert

Auberginen gedeihen am besten in einem tiefgründigen, lockeren und humusreichen Boden. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,8. Um die Bodenbeschaffenheit zu verbessern, empfehle ich folgende Maßnahmen:

  • Einarbeiten von gut verrottetem Kompost oder Pferdemist im Herbst vor der Pflanzung
  • Lockern des Bodens bis in eine Tiefe von 30-40 cm
  • Bei schweren Böden: Zugabe von Sand zur Verbesserung der Drainage
  • Bei zu saurem Boden: Kalkung im Herbst oder Frühjahr

Ein Bodentest kann helfen, den aktuellen pH-Wert und Nährstoffgehalt zu bestimmen und gezielte Verbesserungen vorzunehmen.

Vorbereitung des Gartenbeets oder Containers

Ob im Gartenbeet oder im Container - eine gute Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg. Für die Beetvorbereitung gehe ich wie folgt vor:

  • Boden im Frühjahr gründlich lockern
  • Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten (etwa 3-5 Liter pro Quadratmeter)
  • Bei Bedarf Kalk oder Dolomit einarbeiten, um den pH-Wert anzupassen
  • Beet leicht anhäufeln, um die Drainage zu verbessern

Für den Anbau im Container eignen sich Töpfe mit einem Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern pro Pflanze. Verwenden Sie eine hochwertige, nährstoffreiche Pflanzenerde und mischen Sie etwa 30% Kompost darunter. Achten Sie auf ausreichende Drainagelöcher im Topfboden.

Mit der richtigen Vorbereitung schaffen Sie gute Voraussetzungen für gesunde, kräftige Auberginenpflanzen und eine reiche Ernte. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die Mühe bei der Bodenvorbereitung in jedem Fall lohnt - die Pflanzen danken es mit robustem Wachstum und leckeren Früchten.

Aussaat und Jungpflanzenanzucht von Auberginen

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Auberginen sind etwas anspruchsvoll, was ihre Wachstumszeit angeht. Um ihnen einen guten Start zu geben, sollten Sie etwa 8 bis 10 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen mit der Aussaat beginnen. In unseren Breitengraden bedeutet das meist einen Aussaattermin zwischen Mitte Februar und Anfang März. So haben die Jungpflanzen genügend Zeit, sich zu kräftigen, bevor sie ins Freiland oder Gewächshaus umziehen.

Methoden der Aussaat: Direkt oder in Anzuchtgefäßen?

Für Auberginen empfiehlt sich definitiv die Anzucht in Gefäßen. Eine direkte Aussaat ins Freiland ist bei uns einfach zu riskant - die Pflanzen sind recht empfindlich gegenüber Kälte und brauchen viel Wärme. Ich verwende gerne kleine Töpfe oder Anzuchtplatten mit lockerer, nährstoffarmer Aussaaterde. Die Samen kommen etwa 0,5 cm tief in die Erde und werden leicht bedeckt.

Optimale Keimbedingungen und Pflege der Sämlinge

Auberginen mögen es zum Keimen schön warm, am besten zwischen 20 und 25°C. Halten Sie die Aussaaterde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe - das mögen die Samen gar nicht. Ein feiner Sprühnebel aus einer Flasche funktioniert hier wunderbar. Um die Feuchtigkeit zu halten, bedecke ich die Aussaatgefäße gerne mit einer durchsichtigen Folie oder stelle sie in ein kleines Minigewächshaus. Sobald die ersten Blättchen erscheinen, kommt die Abdeckung weg.

Nach dem Keimen brauchen die kleinen Pflänzchen viel Licht. Ein heller, aber nicht zu sonniger Platz ist ideal. Wenn die Sämlinge zu wenig Licht bekommen, werden sie lang und spindelig - nicht gerade das, was wir wollen. Falls nötig, können Sie eine Pflanzenlampe verwenden, um für ausreichend Helligkeit zu sorgen.

Pikieren und Abhärten der Jungpflanzen

Wenn die Sämlinge zwei bis drei echte Blätter entwickelt haben, ist es Zeit fürs Pikieren. Setzen Sie die jungen Auberginen vorsichtig in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Erde um. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Beim Umsetzen können Sie die Pflänzchen ruhig etwas tiefer einpflanzen, als sie vorher standen. So bilden sich zusätzliche Wurzeln am Stängel, was die Pflanze kräftigt.

Etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen beginnt die spannende Phase des Abhärtens. Stellen Sie die Jungpflanzen tagsüber für einige Stunden nach draußen, anfangs an einen geschützten, schattigen Platz. Steigern Sie die Zeit im Freien allmählich und gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an mehr Sonne. So bereiten Sie Ihre Auberginen bestmöglich auf ihr künftiges Leben im Freiland oder Gewächshaus vor.

Pflanzung und Grundpflege von Auberginen

Der richtige Zeitpunkt für die Auspflanzung

Auberginen sind echte Wärmefans und vertragen keinen Frost. Pflanzen Sie sie ins Freiland erst, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind - in der Regel Mitte bis Ende Mai. Im Gewächshaus können Sie schon etwas früher loslegen, etwa Anfang Mai. Behalten Sie die Wettervorhersage im Auge und seien Sie bei Kälteeinbrüchen lieber vorsichtig.

Pflanzenabstände und Stützsysteme

Auberginen brauchen Platz zum Wachsen. Ich halte zwischen den Pflanzen einen Abstand von 50 bis 60 cm ein, zwischen den Reihen sollten es 70 bis 80 cm sein. Da die Früchte recht schwer werden können, brauchen die Pflanzen eine Stütze. Stäbe oder Tomatenspiralen eignen sich gut dafür. Bringen Sie die Stützen am besten gleich beim Pflanzen an, so vermeiden Sie später Wurzelschäden.

Einpflanztechniken für Auberginen

Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie ihn tief lockern und mit reifem Kompost anreichern. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwas größer als der Wurzelballen ist. Setzen Sie die Aubergine etwas tiefer ein, als sie im Topf stand - so können sich am Stängel zusätzliche Wurzeln bilden. Drücken Sie die Erde vorsichtig an und gießen Sie gründlich ein.

Mulchen und Unkrautbekämpfung

Eine Mulchschicht aus Stroh, Gras oder Rindenmulch ist eine feine Sache. Sie hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Wichtig ist, dass Sie die Mulchschicht erst auftragen, wenn sich der Boden erwärmt hat - Auberginen mögen es an den Füßen schön warm. Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt an den Stängel der Pflanze kommt, sonst droht Fäulnis.

Regelmäßiges Jäten ist gerade am Anfang wichtig. Später, wenn die Pflanzen größer sind und der Mulch seine Wirkung entfaltet, wird es deutlich weniger Arbeit mit dem Unkraut geben. Seien Sie beim Jäten vorsichtig, die Wurzeln der Auberginen sind recht flach und empfindlich.

Mit der richtigen Pflege werden Ihre Auberginen kräftig wachsen und Sie hoffentlich bald mit leckeren Früchten belohnen. Ein geschützter, sonniger Standort ist der Schlüssel zum Erfolg bei diesen wärmeliebenden Pflanzen.

Wasser- und Nährstoffversorgung für gesunde Auberginen

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist für Auberginen essenziell. Besonders während der Hauptwachstumszeit und Fruchtbildung sollten Sie darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet. Allerdings ist Vorsicht geboten - Staunässe mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Gießen Sie am besten morgens, so haben die Blätter den ganzen Tag Zeit abzutrocknen, was Pilzkrankheiten vorbeugt.

Bewässerungstechniken für Auberginen

Für die Wasserversorgung hat sich eine Tröpfchenbewässerung als ideal erwiesen. Das Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln, ohne die Blätter zu benetzen. Eine Alternative, die ich gerne nutze, ist ein Gießrand um die Pflanzen. Generell gilt: Lieber seltener, dafür aber gründlich gießen.

Nährstoffbedarf der Aubergine

Auberginen sind regelrechte Nährstoff-Gourmets. Für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte brauchen sie eine ausgewogene Versorgung. Stickstoff kurbelt das Blattwachstum an, Phosphor unterstützt die Wurzelbildung und Kalium ist wichtig für die Fruchtentwicklung. Es kommt wirklich auf die richtige Balance an.

Organische und mineralische Düngung

Zur Grundversorgung arbeite ich vor der Pflanzung gut verrotteten Kompost in den Boden ein. Während der Wachstumsphase dünge ich alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger nach. Ein Wort der Vorsicht: Zu viel Stickstoff kann zu übermäßigem Blattwachstum führen und die Fruchtbildung beeinträchtigen.

Blattdüngung und Kompostgaben

Bei akutem Nährstoffmangel kann eine Blattdüngung Wunder wirken. Eine verdünnte Nährlösung direkt auf die Blätter gesprüht, hilft besonders bei Spurenelementmangel wie Eisen oder Magnesium. Zusätzliche Kompostgaben während der Saison sind ebenfalls empfehlenswert. Sie reichern den Boden nicht nur mit organischem Material an, sondern fördern auch das Bodenleben.

Schädlinge und Krankheiten bei Auberginen erkennen und bekämpfen

Auch wenn Auberginen relativ robust sind, lohnt es sich, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren. So können Sie Probleme frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Häufige Schädlinge an Auberginen

Zu den lästigsten Gästen an Auberginen gehören Blattläuse und Spinnmilben. Blattläuse haben es besonders auf junge Triebe und Blätter abgesehen und können die Pflanze erheblich schwächen. Spinnmilben machen sich bei trockener, warmer Witterung bemerkbar - achten Sie auf gelbliche Verfärbungen auf den Blättern.

Typische Krankheiten der Aubergine

Grauschimmel und Welke sind zwei Krankheiten, die mir in meinem Garten schon Kopfzerbrechen bereitet haben. Grauschimmel zeigt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit als grauer, pelziger Belag auf Blättern und Früchten. Bei der Welke können verschiedene Ursachen dahinterstecken, oft sind es Pilze, die die Leitungsbahnen der Pflanze verstopfen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten

Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen. Ein luftiger Standort und regelmäßiges Ausschneiden fördern die Durchlüftung. Eine ausgewogene Düngung stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen. Mulchen hält nicht nur die Bodenfeuchtigkeit, sondern verhindert auch lästiges Spritzwasser.

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Im Kampf gegen Blattläuse setze ich gerne auf natürliche Helfer wie Marienkäfer oder Florfliegen. Bei Spinnmilben kann manchmal schon ein kräftiger Wasserstrahl Wunder wirken. Sollte der Befall hartnäckig sein, greifen Sie auf biologische Pflanzenschutzmittel zurück. Chemische Mittel sollten wirklich nur die allerletzte Option sein, da sie auch nützliche Insekten schädigen können.

Letztendlich ist jeder Garten einzigartig. Mit der richtigen Pflege, aufmerksamer Beobachtung und vielleicht einer Prise Experimentierfreude finden Sie sicher die optimale Methode für Ihre Auberginen. Und glauben Sie mir, der Aufwand lohnt sich - nichts geht über selbst gezogene Auberginen!

Ernte und Lagerung von Auberginen

Die Ernte der Auberginen ist für viele Hobbygärtner ein besonderer Moment. Lassen Sie mich einige Tipps zur Reifeerkennung, Erntetechnik und Lagerung mit Ihnen teilen.

Anzeichen der Reife

Eine reife Aubergine erkennen Sie an ihrer glänzenden, prallen Schale mit intensiver, gleichmäßiger Farbe. Bei leichtem Fingerdruck sollte sie nachgeben und in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Vorsicht bei überreifen Früchten - diese werden hart und schmecken bitter.

Erntetechniken

Für die Ernte empfehle ich eine scharfe Gartenschere. Schneiden Sie den Stiel etwa 2-3 cm über der Frucht ab. Ein kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Tragen Sie Handschuhe, die Stiele können recht stachelig sein!

Optimale Lagerbedingungen

Frisch geerntete Auberginen halten sich bei Zimmertemperatur etwa 2-3 Tage, im Kühlschrank sogar bis zu einer Woche. Wickeln Sie sie locker in ein Küchentuch und bewahren Sie sie im Gemüsefach auf. Vermeiden Sie die Lagerung neben ethylenempfindlichem Gemüse - das könnte den Reifeprozess beschleunigen.

Haltbarkeit und Verarbeitungsmöglichkeiten

Auberginen eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Schneiden Sie sie in Scheiben, blanchieren Sie diese kurz und frieren Sie sie portionsweise ein. So haben Sie auch im Winter noch etwas von Ihrer Ernte.

Spezielle Anbaumethoden für Anfänger

Wenn Sie neu in der Auberginenzucht sind, gibt es einige Methoden, die Ihnen den Einstieg erleichtern können.

Containeranbau auf Balkon oder Terrasse

Für den Topfanbau wählen Sie am besten einen Behälter mit mindestens 10 Litern Volumen und guter Drainage. Ein sonniger, windgeschützter Platz ist ideal. Denken Sie daran: Regelmäßiges Gießen und Düngen ist hier besonders wichtig, da Nährstoffe in Töpfen schneller ausgewaschen werden.

Gewächshauskultur

Im Gewächshaus fühlen sich Auberginen pudelwohl. Die höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit kommen ihnen sehr entgegen. Achten Sie aber auf gute Belüftung, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Mischkultur und Fruchtfolge

Auberginen vertragen sich gut mit Bohnen, Erbsen und Kräutern wie Basilikum oder Oregano. Diese Pflanzen können sich gegenseitig vor Schädlingen schützen und den Boden verbessern. Vermeiden Sie die Nachbarschaft zu anderen Nachtschattengewächsen. Bei der Fruchtfolge sollten Auberginen frühestens nach 3-4 Jahren wieder am gleichen Standort angebaut werden.

Sortenempfehlungen für Einsteiger

Für Anfänger empfehle ich robuste und ertragreiche Sorten wie 'Black Beauty' oder 'Hansel'. Diese sind relativ pflegeleicht und bringen auch unter nicht ganz optimalen Bedingungen gute Erträge. Wenn Sie Lust auf etwas Farbe haben, probieren Sie doch mal die weiße Sorte 'Clara' oder die gestreifte 'Listada de Gandia' aus.

Auberginen für Genießer: Mehr als nur ein Gemüse

Nach all der Arbeit im Garten kommt natürlich der Genuss. Auberginen sind unglaublich vielseitig und bereichern jede Küche. Von cremigem Baba Ganoush über knuspriges Auberginen-Schnitzel bis zur klassischen Moussaka - die Möglichkeiten sind schier endlos. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Zubereitungsarten und entdecken Sie Ihre Lieblingsgerichte. Mit etwas Übung und Geduld werden Sie bald Ihre eigenen, aromatischen Auberginen ernten und zubereiten können. Ja, der Anbau kann manchmal herausfordernd sein, aber glauben Sie mir, das Ergebnis lohnt die Mühe. Viel Erfolg bei der Gartenarbeit und vor allem: Guten Appetit!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Grundvoraussetzungen brauchen Auberginen für einen erfolgreichen Anbau?
    Auberginen benötigen als wärmeliebende Pflanzen mehrere Grundvoraussetzungen für erfolgreichen Anbau. Ein sonniger Standort mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich ist essentiell. Der Boden sollte tiefgründig, locker und humusreich sein, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,8. Temperaturen von 20-30°C tagsüber und mindestens 15°C nachts sowie Bodentemperaturen von mindestens 18°C sind erforderlich. Die Pflanzen brauchen eine gleichmäßige Wasserversorgung ohne Staunässe und regelmäßige Nährstoffversorgung, da sie Starkzehrer sind. Ein windgeschützter Standort ist vorteilhaft, da die großen Blätter windanfällig sind. In kühleren Regionen empfiehlt sich der Anbau im Gewächshaus oder unter Folientunneln, um die benötigten Temperaturen zu gewährleisten und die Wachstumsperiode zu verlängern.
  2. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Auberginen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Auberginen liegt zwischen Mitte Februar und Anfang März. Da Auberginen 8-10 Wochen vor der Auspflanzung ausgesät werden sollten und erst nach den Eisheiligen (Mitte bis Ende Mai) ins Freiland können, ist diese frühe Aussaat entscheidend. Die Samen benötigen zum Keimen Temperaturen zwischen 20-25°C und brauchen Zeit, um kräftige Jungpflanzen zu entwickeln. Eine direkte Aussaat ins Freiland ist nicht empfehlenswert, da die Pflanzen zu kälteempfindlich sind. Die Anzucht erfolgt in warmen Räumen oder beheizten Gewächshäusern in Aussaaterde. Nach dem Keimen brauchen die Sämlinge viel Licht und gleichmäßige Feuchtigkeit. Diese lange Anzuchtzeit ist notwendig, damit die Pflanzen bis zum Herbst ausreichend Zeit haben, reife Früchte zu entwickeln, da von der Aussaat bis zur Ernte etwa 5-6 Monate vergehen.
  3. Wie unterscheidet sich der Anbau von Auberginen von anderen Nachtschattengewächsen?
    Auberginen unterscheiden sich in mehreren Aspekten von ihren Verwandten Tomaten und Paprika. Sie sind deutlich wärmebedürftiger und benötigen konstant höhere Temperaturen - bereits unter 15°C stagniert das Wachstum. Während Tomaten auch kühlere Nächte vertragen, reagieren Auberginen sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Die Anzucht dauert länger, da Auberginen eine längere Reifezeit haben. Im Gegensatz zu Tomaten, die teilweise auch direktgesät werden können, ist bei Auberginen die Vorkultur zwingend notwendig. Auberginen benötigen mehr Nährstoffe und sind anspruchsvoller in der Wasserversorgung. Während Tomaten regelmäßig ausgegeizt werden müssen, ist bei Auberginen nur ein moderater Rückschnitt nötig. Die Stützung erfolgt ähnlich wie bei Tomaten, jedoch sind die Früchte schwerer. In der Fruchtfolge sollten alle Nachtschattengewächse berücksichtigt werden, da sie ähnliche Schädlinge und Krankheiten haben.
  4. Warum gelten Auberginen als besonders anspruchsvoll für Gartenanfänger?
    Auberginen gelten als anspruchsvoll, weil sie mehrere Herausforderungen gleichzeitig stellen. Ihre extreme Temperaturempfindlichkeit macht sie fehlerunverträglich - bereits Temperaturen unter 15°C können das Wachstum stoppen oder die Pflanze schädigen. Die lange Reifezeit von 5-6 Monaten erfordert eine perfekte Planung und kontinuierliche Pflege über die gesamte Saison. Als Starkzehrer benötigen sie regelmäßige, ausgewogene Düngung - zu viel Stickstoff fördert nur Blattmasse, zu wenig hemmt die Fruchtbildung. Die Wasserversorgung muss gleichmäßig erfolgen, da sowohl Trockenheit als auch Staunässe problematisch sind. Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben befallen gerne gestresste Pflanzen. Der Fruchtansatz kann bei ungünstigen Bedingungen ausbleiben. In deutschen Klimazonen ist oft ein Gewächshaus nötig, was zusätzliche Investitionen bedeutet. Diese Kombination aus hohen Ansprüchen und geringer Fehlertoleranz macht Auberginen für Anfänger deutlich schwieriger als robustere Gemüsesorten.
  5. Welche speziellen Temperaturanforderungen haben Solanum melongena Pflanzen?
    Solanum melongena stellt sehr spezifische Temperaturanforderungen, die für erfolgreiches Wachstum eingehalten werden müssen. Für die Keimung sind 20-25°C optimal, bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich der Keimprozess erheblich oder bleibt ganz aus. Während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen tagsüber 20-30°C und nachts mindestens 15°C. Die Bodentemperatur sollte konstant über 18°C liegen, da kalte Böden das Wurzelwachstum hemmen. Temperaturen unter 15°C führen zu Wachstumsstillstand und können Blütenabwurf verursachen. Zu hohe Temperaturen über 35°C können ebenfalls problematisch sein und Blütenschäden verursachen. Besonders kritisch sind Temperaturschwankungen - konstante Werte sind wichtiger als gelegentliche Spitzenwerte. Für die Fruchtentwicklung sind Temperaturen um 25°C ideal. In deutschen Klimazonen bedeutet dies oft die Notwendigkeit eines Gewächshauses oder zumindest eines sehr geschützten, sonnigen Standorts mit Kälteschutz in den Übergangsphasen.
  6. Worin unterscheiden sich Auberginen von Melanzani in der Kultivierung?
    Auberginen und Melanzani sind botanisch identisch - beide bezeichnen Solanum melongena. Der Begriff "Melanzani" wird hauptsächlich in Österreich verwendet, während in Deutschland "Aubergine" gebräuchlich ist. Daher gibt es keine Unterschiede in der Kultivierung zwischen beiden Begriffen. Alle Anbauanforderungen sind identisch: dieselben Temperaturansprüche von 20-30°C tagsüber, derselbe Nährstoffbedarf als Starkzehrer, identische Wasser- und Lichtansprüche. Die Aussaat erfolgt zur gleichen Zeit zwischen Februar und März, die Auspflanzung nach den Eisheiligen. Sowohl Auberginen als auch Melanzani benötigen warme, sonnige Standorte und nährstoffreiche, lockere Böden. Die Pflege, Stützung und Ernte erfolgen nach denselben Prinzipien. Einzige Unterschiede können bei spezifischen Sorteneigenschaften auftreten, die jedoch unabhängig von der Namensgebung sind. Egal ob Sie den Begriff Aubergine oder Melanzani verwenden - die Anbaumethoden und Pflegemaßnahmen bleiben vollständig gleich.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Containeranbau und Freilandanbau bei Auberginen?
    Der Containeranbau bietet mehrere Vorteile gegenüber dem Freilandanbau. Im Topf können Auberginen flexibel positioniert werden, um optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten und bei Kälteeinbrüchen geschützt zu werden. Ein Mindestvolumen von 20 Litern pro Pflanze ist erforderlich, um ausreichend Wurzelraum zu bieten. Die Wasserversorgung muss im Container häufiger und gleichmäßiger erfolgen, da die Erde schneller austrocknet. Nährstoffe werden im Topf schneller ausgewaschen, weshalb regelmäßigere Düngung nötig ist. Der Containeranbau ermöglicht bessere Kontrolle über Bodenqualität und pH-Wert. Im Freiland haben Auberginen mehr Wurzelraum und natürlichere Wasserversorgung, sind jedoch Witterungseinflüssen stärker ausgesetzt. Die Bodentemperatur ist im Freiland schwerer zu kontrollieren. Erträge können im Freiland bei optimalen Bedingungen höher ausfallen. Container eignen sich besonders für Balkone, Terrassen oder als Übergangslösung für wetterabhängige Standortwechsel.
  8. Welche konkreten Erntesignale zeigen reife Auberginen?
    Reife Auberginen erkennen Sie an mehreren eindeutigen Signalen. Die Schale zeigt einen intensiven, gleichmäßigen Glanz ohne matte Stellen und hat ihre sortentypische Farbe vollständig entwickelt - meist tiefes Violett, aber auch weiß oder gestreift je nach Sorte. Bei leichtem Fingerdruck gibt die Frucht nach und kehrt in ihre ursprüngliche Form zurück - überreife Früchte bleiben eingedrückt oder fühlen sich hart an. Die Aubergine sollte prall und fest sein, mit einer glatten, unbeschädigten Oberfläche. Der Kelch und Stiel sind noch grün und frisch aussehend. Die Größe entspricht der Sortenangabe - zu kleine Früchte sind unreif, zu große oft überreif und bitter. Ein weiteres Zeichen ist das Gewicht: reife Auberginen fühlen sich schwer für ihre Größe an. Überreife Früchte werden stumpf, bekommen braune Flecken und schmecken bitter. Der optimale Erntezeitpunkt liegt meist zwischen Juli und Herbst, je nach Aussaatzeitpunkt und Witterung.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertige Auberginen Samen für den eigenen Anbau erwerben?
    Qualitativ hochwertige Auberginen-Samen erhalten Sie bei verschiedenen spezialisierten Anbietern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl sortierter Sorten mit detaillierter Anbauberatung und garantierter Keimfähigkeit. Lokale Gartencenter führen meist gängige Sorten und können persönliche Beratung bieten. Online-Saatguthändler punkten mit großer Sortenvielfalt und oft seltenen oder historischen Varietäten. Bei der Auswahl sollten Sie auf Keimfähigkeitsdatum, Sortenbeschreibung und Anbauhinweise achten. Wichtige Qualitätskriterien sind: aktuelles Erntejahr, versiegelte Verpackung, Herkunftsangabe und Sortenreinheit. Für Anfänger eignen sich bewährte Sorten wie 'Black Beauty' oder 'Hansel', während erfahrene Gärtner auch exotische Varietäten wie 'Thai Long' oder gestreifte Sorten probieren können. Samenfeste Sorten ermöglichen eigene Saatgutgewinnung. Die Investition in qualitatives Saatgut zahlt sich durch bessere Keimraten, gesündere Pflanzen und höhere Erträge aus.
  10. Welche Ausrüstung und Pflegeprodukte sind für erfolgreichen Auberginenanbau empfehlenswert?
    Für erfolgreichen Auberginenanbau ist spezielle Ausrüstung hilfreich. Zur Anzucht benötigen Sie Anzuchtschalen, Aussaaterde und eventuell Pflanzenlampen für ausreichend Licht. Ein Minigewächshaus oder Anzuchtkasten schafft optimale Keimbedingungen. Für die Auspflanzung sind Rankhilfen wie Tomatenstäbe oder Spiralstützen essentiell, da die Früchte schwer werden. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen komplette Anzuchtsets mit allen notwendigen Komponenten. Bewässerungssysteme wie Tröpfchenbewässerung sorgen für gleichmäßige Wasserversorgung. Mulchfolie oder Vliesabdeckungen helfen bei Temperaturregulierung. Organische Dünger für Starkzehrer und pH-Messgeräte unterstützen die Nährstoffversorgung. Zur Pflege benötigen Sie scharfe Gartenscheren für Ernte und Schnitt. Thermometer für Boden- und Lufttemperatur helfen bei der Kontrolle optimaler Bedingungen. Container mit mindestens 20 Liter Volumen sind für Topfkulturen notwendig. Hochwertige Pflanzenerde und Kompost bilden die Grundlage für gesundes Wachstum.
  11. Welche physiologischen Prozesse laufen während der Fruchtentwicklung bei Auberginen ab?
    Die Fruchtentwicklung bei Auberginen durchläuft mehrere komplexe physiologische Phasen. Nach der Bestäubung der zwittrigen Blüten beginnt die Zellteilung im Fruchtknoten, wobei die typische Form der Aubergine entsteht. In der ersten Wachstumsphase dominiert die Zellvermehrung, wodurch die Fruchtgröße zunimmt. Gleichzeitig entwickelt sich das charakteristische schwammige Fruchtfleisch mit seinen luftgefüllten Kammern. Die Schale bildet Anthocyane, die für die violette Färbung verantwortlich sind - bei anderen Sorten entstehen entsprechend weiße oder gestreifte Muster. Während der Reifung steigt der Wassergehalt, und Stärke wird in Zucker umgewandelt. Solanin, ein natürlicher Schutzstoff, wird produziert, weshalb unreife oder überreife Früchte bitter schmecken. Die Samen reifen parallel zur Frucht heran. Optimale Temperaturen von 20-25°C fördern diese Prozesse, während Temperaturschwankungen zu Wachstumsstörungen oder Fruchtabwurf führen können. Der gesamte Prozess dauert etwa 60-80 Tage von der Blüte bis zur erntereifen Frucht.
  12. Wie wirken sich verschiedene Nährstoffdefizite auf das Wachstum von Auberginen aus?
    Nährstoffdefizite zeigen sich bei Auberginen durch charakteristische Symptome. Stickstoffmangel führt zu gelblichen Blättern, beginnt bei älteren Blättern und schwachem Wachstum. Überschüssiger Stickstoff fördert dagegen übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung. Phosphormangel zeigt sich durch violette Verfärbungen der Blattunterseiten und schlechte Wurzelentwicklung. Kaliummangel äußert sich in braunen Blatträndern und schlechter Fruchtqualität, da Kalium für die Fruchtentwicklung essentiell ist. Magnesiummangel führt zu Gelbfärbung zwischen den Blattadern, beginnend bei älteren Blättern. Eisenmangel verursacht gelbliche junge Blätter bei grünen Adern (Chlorose). Calciummangel kann zu Blütenendfäule führen, ähnlich wie bei Tomaten. Bormangel beeinträchtigt Blütenbildung und Fruchtansatz. Als Starkzehrer reagieren Auberginen besonders empfindlich auf Nährstoffmängel. Eine ausgewogene Düngung mit organischen Düngern und regelmäßige Bodenanalysen helfen, Defizite zu vermeiden und optimales Wachstum zu gewährleisten.
  13. Welche Rolle spielt die Bodentemperatur bei der Keimung und Wurzelentwicklung?
    Die Bodentemperatur ist entscheidend für erfolgreiche Keimung und Wurzelentwicklung bei Auberginen. Für die Keimung sind mindestens 20°C, optimal 22-25°C erforderlich. Bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich die Keimung erheblich oder bleibt aus. Unter 18°C können Samen sogar verfaulen, bevor sie keimen. Die Wurzelentwicklung benötigt kontinuierlich warme Bodentemperaturen über 18°C. Kalte Böden hemmen das Wurzelwachstum drastisch und können zu Wurzelfäule führen. Die Nährstoffaufnahme ist bei niedrigen Bodentemperaturen stark reduziert, was Mangelerscheinungen trotz ausreichender Düngung verursachen kann. Warme Böden fördern die Aktivität von Bodenmikroorganismen, die wichtige Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar machen. In deutschen Klimazonen kann schwarze Mulchfolie die Bodentemperatur um 2-4°C erhöhen. Hochbeete erwärmen sich früher und bleiben länger warm. Die Messung der Bodentemperatur mit einem Bodenthermometer in 5-10 cm Tiefe hilft bei der Überwachung optimaler Bedingungen.
  14. Wie beeinflusst die Tageslänge die Blütenbildung und den Fruchtansatz bei Auberginen?
    Auberginen sind tagneutrale Pflanzen, das bedeutet, sie reagieren nicht direkt auf die Tageslänge wie manche anderen Gemüsearten. Die Blütenbildung wird hauptsächlich durch Temperatur und Nährstoffversorgung gesteuert, nicht durch Lichtdauer. Dennoch spielt Licht eine wichtige Rolle: Ausreichende Lichteinstrahlung (mindestens 6-8 Stunden täglich) ist für die Photosynthese und damit für die Energieproduktion notwendig, die wiederum Blütenbildung und Fruchtansatz unterstützt. Bei zu wenig Licht werden die Pflanzen schwächer und bilden weniger Blüten. Die Lichtintensität ist wichtiger als die Tageslänge - starkes Sonnenlicht fördert die Blütenqualität und den Fruchtansatz. In Gewächshäusern kann bei kurzen Wintertagen zusätzliche Beleuchtung die Blütenbildung unterstützen. Während langer Sommertage kann zu intensive Mittagssonne jedoch auch Stress verursachen und zur Blütenabwurf führen. Die Kombination aus ausreichendem Licht, optimalen Temperaturen und guter Nährstoffversorgung ist entscheidend für erfolgreichen Fruchtansatz bei Auberginen.
  15. Wie können Jungpflanzen optimal für die Auspflanzung vorbereitet werden?
    Die optimale Vorbereitung der Jungpflanzen ist entscheidend für erfolgreiches Anwachsen. Das Abhärten beginnt etwa zwei Wochen vor der geplanten Auspflanzung. Stellen Sie die Pflanzen zunächst für 1-2 Stunden täglich an einen geschützten, schattigen Platz im Freien. Steigern Sie die Zeit draußen täglich und gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an direktes Sonnenlicht. Vermeiden Sie dabei starken Wind und Temperaturen unter 15°C. Die Jungpflanzen sollten vor der Auspflanzung bereits 4-6 echte Blätter und ein kräftiges Wurzelsystem entwickelt haben. Reduzieren Sie etwa eine Woche vor der Auspflanzung die Wassergaben leicht, um die Pflanzen zu kräftigen, ohne sie zu stressen. Kontrollieren Sie die Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten. Eine leichte Düngung mit schwach konzentriertem Flüssigdünger stärkt die Pflanzen. Die Auspflanzung sollte an einem bewölkten Tag oder am Abend erfolgen, um Sonnenstress zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass die Bodentemperatur mindestens 18°C beträgt.
  16. Welche Bewässerungstechniken eignen sich am besten für Auberginen im Hochbeet?
    Hochbeete bieten ideale Voraussetzungen für Auberginen, erfordern jedoch angepasste Bewässerung. Tröpfchenbewässerung ist die optimale Lösung, da sie gleichmäßige Feuchtigkeit direkt an den Wurzeln gewährleistet. Installieren Sie Tropfschläuche entlang der Pflanzenreihen mit Timern für regelmäßige, automatische Bewässerung. Hochbeete trocknen schneller aus als Bodenbeete, daher ist häufigeres Gießen nötig - täglich bei heißem Wetter. Mulchen mit organischem Material reduziert Verdunstung und hält die Feuchtigkeit. Gießen Sie am frühen Morgen, damit die Pflanzen den Tag über ausreichend Wasser haben und Blätter vor Nacht abtrocknen können. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit in 5-10 cm Tiefe - der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein. Vermeiden Sie Überkopfbewässerung, da dies Pilzkrankheiten fördert. Bei der Handbewässerung gießen Sie langsam und gründlich direkt an die Pflanzenbasis. Ein Gießrand um die Pflanzen verhindert Abfließen des Wassers. Die erhöhte Position der Hochbeete verbessert die Drainage und verhindert Staunässe.
  17. Stimmt es, dass Auberginen grundsätzlich nur im Gewächshaus kultiviert werden können?
    Nein, das ist nicht korrekt. Auberginen können durchaus auch im Freiland erfolgreich kultiviert werden, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. In wärmeren Regionen Deutschlands und bei geschützten, sehr sonnigen Standorten ist Freilandanbau möglich. Wichtig sind windgeschützte Lagen, beispielsweise vor südlich ausgerichteten Mauern, die zusätzliche Wärme speichern und abgeben. Der Anbau gelingt besonders gut in Weinbaugebieten oder anderen klimatisch begünstigten Regionen. Robuste Sorten wie 'Hansel' oder 'Black Beauty' sind für Freilandkultur besser geeignet als empfindliche Varianten. Schutzmaßnahmen wie Vliesabdeckungen in kühlen Nächten oder bei Wetterumschwüngen erhöhen die Erfolgsaussichten. Mulchfolie kann die Bodentemperatur erhöhen. Das Gewächshaus bietet jedoch deutlich bessere Kontrolle über Temperatur und Luftfeuchtigkeit, weshalb dort sicherere und meist höhere Erträge erzielt werden. In rauen Klimagebieten oder bei unsicherem Wetter ist das Gewächshaus die zuverlässigere Option für konstante Ergebnisse.
  18. Wie haben sich die Anbaumöglichkeiten für Auberginen in deutschen Klimazonen entwickelt?
    Die Anbaumöglichkeiten für Auberginen in deutschen Klimazonen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Der Klimawandel mit längeren, wärmeren Sommern und milderen Übergangsphasen begünstigt den Anbau dieser wärmeliebenden Kultur. Moderne, kältetolerante Sorten wurden speziell für nordeuropäische Klimabedingungen entwickelt und ermöglichen erfolgreicheren Anbau auch in kühleren Regionen. Die Verfügbarkeit von Gewächshäusern, Folientunneln und anderen Schutzeinrichtungen hat sich stark verbessert und preislich entwickelt. Hochbeete erwärmen sich früher und bleiben länger warm, was die Anbausaison verlängert. Bessere Informationen über Anbautechniken und Sortenwahl haben die Erfolgsrate bei Hobbygärtnern erhöht. Spezialisierte Anzuchtmethoden und Hilfsmittel wie Pflanzenlampen ermöglichen optimale Jungpflanzenproduktion. Auch der Containeranbau auf Balkonen und Terrassen wurde durch geeignete Sorten und Techniken gefördert. Während früher Auberginen fast ausschließlich importiert wurden, wächst heute der Eigenanbau stetig, sowohl kommerziell als auch im Hobbybereich.
  19. Was unterscheidet die Eierpflanze von anderen mediterranen Gemüsesorten im Anbau?
    Die Eierpflanze (Aubergine) unterscheidet sich von anderen mediterranen Gemüsesorten durch ihre besonders hohen Wärmeansprüche. Während Zucchini oder Gurken auch kühlere Temperaturen tolerieren, benötigen Auberginen konstant warme Bedingungen über 20°C. Im Vergleich zu Tomaten sind sie weniger kältetolerant und reagieren empfindlicher auf Temperaturschwankungen. Anders als Paprika, die relativ schnell reifen, benötigen Auberginen eine sehr lange Vegetationsperiode von bis zu 6 Monaten. Ihr Nährstoffbedarf ist höher als bei den meisten anderen mediterranen Kulturen - sie sind ausgeprägte Starkzehrer. Die Wasseransprüche sind spezifischer: gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe ist kritischer als bei robusteren Sorten wie Zucchini. Die Fruchtbildung ist temperaturabhängiger - bereits kleine Abweichungen können Blütenabwurf verursachen. Während andere mediterrane Gemüse oft auch bei suboptimalen Bedingungen noch Erträge bringen, sind Auberginen weniger kompromissbereit. Die Ernte erfolgt in einem engeren Reifefenster, während Tomaten oder Zucchini über längere Zeiträume geerntet werden können.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Eierfrucht-Anbau und dem Züchten von Balkongemüse?
    Der Eierfrucht-Anbau (Auberginen) unterscheidet sich erheblich vom typischen Balkongemüse in mehreren Aspekten. Auberginen benötigen deutlich größere Gefäße (mindestens 20 Liter) im Vergleich zu klassischem Balkongemüse wie Radieschen oder Salat, die in kleineren Töpfen gedeihen. Die Temperaturansprüche sind höher und konstanter - während viele Balkongemüse auch kühlere Perioden vertragen, reagieren Auberginen sehr empfindlich auf Temperaturen unter 15°C. Die Anzuchtzeit ist mit 8-10 Wochen deutlich länger als bei schnell wachsendem Balkongemüse. Auberginen benötigen intensive Stützung wegen der schweren Früchte, während typisches Balkongemüse meist ohne Rankhilfen auskommt. Der Nährstoffbedarf ist als Starkzehrer wesentlich höher und erfordert regelmäßige Düngung. Die Wachstumszeit bis zur Ernte ist mit 5-6 Monaten viel länger als bei den meisten Balkongemüsen, die oft schon nach wenigen Wochen erntereif sind. Auberginen brauchen ganztägige Sonne, während viele Balkonkulturen auch Halbschatten tolerieren. Der Pflegeaufwand ist insgesamt deutlich höher und anspruchsvoller.
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