Aussaat und Pflege von Luzerne

Luzerne: Der Kraftprotz unter den Futterpflanzen

Luzerne, auch als Alfalfa bekannt, ist eine vielseitige Pflanze mit enormem Potenzial für Landwirtschaft und Gartenbau.

Luzerne auf einen Blick: Mehr als nur Futter

  • Hoher Eiweißgehalt für Tierfutter
  • Verbessert Bodenfruchtbarkeit durch Stickstoffbindung
  • Tiefwurzelndes System für Erosionsschutz
  • Vielseitige Nutzung als Gründünger und Bienenweide

Einleitung

Bedeutung und Verwendung von Luzerne

Luzerne, botanisch Medicago sativa, ist ein wahres Multitalent in der Landwirtschaft. Als Futterpflanze liefert sie eiweißreiches Futter für Nutztiere. Ihr hoher Nährwert macht sie besonders wertvoll für Milchvieh und Pferde. Aber Luzerne kann noch mehr: Als Gründünger verbessert sie die Bodenstruktur und reichert den Boden mit Stickstoff an. Imker schätzen Luzerne als ergiebige Bienenweide.

Botanische Einordnung und Merkmale

Luzerne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die mehrjährige Pflanze bildet kräftige Pfahlwurzeln, die bis zu 5 Meter tief in den Boden reichen können. Ihre violetten oder blauen Blüten erscheinen in traubigen Blütenständen. Die typischen Schmetterlingsblüten locken zahlreiche Insekten an.

Vorteile des Luzerneanbaus

Der Anbau von Luzerne bringt viele Vorteile mit sich. Durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien bindet sie Luftstickstoff und reichert den Boden damit an. Das tiefe Wurzelsystem lockert den Boden und macht ihn widerstandsfähiger gegen Erosion. Luzerne ist zudem recht trockenheitsresistent und kann auch auf kargen Böden gedeihen. Als Vorfrucht verbessert sie die Bodenfruchtbarkeit für Nachfolgekulturen.

Standortansprüche

Klimatische Bedingungen

Luzerne bevorzugt warme, sonnige Standorte. Sie verträgt Trockenheit erstaunlich gut, reagiert aber empfindlich auf Staunässe. In milden Regionen kann Luzerne problemlos überwintern. Bei strengem Frost ohne schützende Schneedecke besteht allerdings die Gefahr von Auswinterungsschäden.

Bodenanforderungen

Der ideale Boden für Luzerne ist tiefgründig, gut durchlüftet und wasserdurchlässig. Schwere, verdichtete Böden mag sie gar nicht. Sandige Lehmböden oder lehmige Sandböden sind optimal. Wichtig ist eine gute Drainage, da Luzerne empfindlich auf Staunässe reagiert. Ihr tiefreichendes Wurzelsystem ermöglicht es ihr, auch in trockenen Perioden noch an Wasser zu kommen.

pH-Wert und Nährstoffbedarf

Luzerne bevorzugt einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,2. Sie ist also eine kalkliebende Pflanze. Bei zu sauren Böden ist eine Kalkung ratsam. Der Nährstoffbedarf ist moderat. Besonders wichtig sind ausreichend Phosphor, Kalium und Schwefel. Stickstoffdüngung ist dank der Knöllchenbakterien meist nicht nötig.

Vorbereitung des Anbaus

Bodenuntersuchung und -vorbereitung

Vor der Aussaat ist eine gründliche Bodenanalyse empfehlenswert. Sie gibt Aufschluss über pH-Wert und Nährstoffversorgung. Die Bodenbearbeitung sollte sorgfältig erfolgen. Ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett ist ideal. Tiefes Pflügen lockert den Boden und erleichtert das Eindringen der Pfahlwurzel.

Kalkung und Düngung

Bei zu niedrigem pH-Wert ist eine Kalkung unerlässlich. Sie sollte möglichst im Herbst vor der Frühjahrsaussaat erfolgen. Die Grunddüngung richtet sich nach den Ergebnissen der Bodenanalyse. Besonders wichtig sind Phosphor und Kalium. Eine Startdüngung mit Stickstoff kann das Jugendwachstum fördern, ist aber nicht zwingend nötig.

Fruchtfolgeplanung

Luzerne ist eine hervorragende Vorfrucht. Sie hinterlässt einen gut strukturierten, stickstoffreichen Boden. Ideale Nachfrüchte sind anspruchsvolle Kulturen wie Weizen oder Mais. Als Vorfrucht eignen sich Getreide oder Hackfrüchte. Eine Anbaupause von mindestens 4-5 Jahren sollte eingehalten werden, um Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden.

Saatgutauswahl

Sorten und ihre Eigenschaften

Bei der Sortenwahl spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Es gibt Sorten, die besonders winterhart sind, andere zeichnen sich durch hohe Erträge oder gute Resistenzen gegen Krankheiten aus. Für die Grünfutternutzung sind schnellwüchsige Sorten mit hohem Blattanteil gefragt. Für die Trockennutzung eignen sich standfeste Typen mit guter Stengelstruktur.

Qualitätsmerkmale des Saatguts

Hochwertiges Saatgut ist entscheidend für den Anbauerfolg. Achten Sie auf Zertifizierungen und Qualitätssiegel. Wichtige Kriterien sind Keimfähigkeit, Reinheit und Gesundheit des Saatguts. Eine hohe Tausendkornmasse deutet auf kräftige, gut entwickelte Samen hin.

Saatgutimpfung mit Rhizobien

Eine Impfung des Saatguts mit speziellen Rhizobien-Bakterien kann den Anbauerfog deutlich steigern. Diese Bakterien gehen eine Symbiose mit der Luzerne ein und ermöglichen die Stickstoffbindung aus der Luft. Besonders auf Flächen, auf denen lange keine Luzerne stand, ist eine Impfung ratsam. Sie fördert die schnelle Etablierung der Knöllchenbakterien und damit eine optimale Stickstoffversorgung der Pflanzen.

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Aussaat von Luzerne: Der Grundstein für eine erfolgreiche Ernte

Die Aussaat ist ein entscheidender Moment im Luzerneanbau. Hier setzen wir die Basis für einen gesunden und ertragreichen Bestand. Betrachten wir die wichtigsten Aspekte.

Der richtige Zeitpunkt macht's

Für die Aussaat von Luzerne gibt es zwei ideale Zeitfenster: das Frühjahr und den Spätsommer. Im Frühjahr säen wir am besten von Mitte April bis Anfang Mai. Das Spätsommerfenster erstreckt sich von Anfang August bis Mitte September. Die Wahl hängt von den regionalen Gegebenheiten ab. In meiner Heimat, wo die Winter oft mild sind, bevorzuge ich die Spätsommeraussaat. Die Pflanzen haben dann genug Zeit, sich vor dem Winter zu etablieren.

Breitsaat oder Drillsaat? Eine Frage der Technik

Bei der Aussaatmethode haben wir die Wahl zwischen Breitsaat und Drillsaat. Die Breitsaat ist die einfachere Methode, bei der wir das Saatgut gleichmäßig auf der Fläche verteilen. Allerdings ist sie etwas verschwenderisch und die Verteilung nicht immer optimal. Die Drillsaat ist präziser: Hier bringen wir das Saatgut in gleichmäßigen Reihen aus. Das erleichtert später die Pflege und sorgt für eine bessere Nährstoffverteilung.

Tief genug, aber nicht zu tief

Die richtige Saattiefe ist wichtig für den Erfolg. Luzerne ist ein Lichtkeimer, daher sollten wir nicht zu tief säen. Eine Tiefe von 1 bis 2 cm ist ideal. Bei leichten, sandigen Böden können wir etwas tiefer gehen, bei schweren Böden bleiben wir lieber an der Oberfläche. Was die Saatstärke angeht, so rechnen wir mit etwa 20 bis 25 kg pro Hektar bei Reinsaat.

Ein gutes Saatbett für den optimalen Start

Die Saatbettbereitung ist entscheidend für den Erfolg. Wir streben ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett an. Der Boden sollte eben sein, aber nicht zu fein. Ein leicht klumpiger Boden schützt vor Verschlämmung. Vor der Aussaat walzen wir den Boden leicht an. Das sorgt für guten Bodenschluss und gleichmäßige Keimung.

Nach der Aussaat ist vor der Ernte: Die Pflege junger Luzernepflanzen

Jetzt, wo unsere Luzerne in der Erde ist, beginnt die spannende Phase des Keimens und Wachsens. Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:

Keimung im Blick behalten

In den ersten Tagen nach der Aussaat heißt es: Augen auf! Die Keimung beginnt meist nach 5 bis 10 Tagen. Achten Sie auf gleichmäßiges Auflaufen. Unregelmäßigkeiten können auf Probleme wie Vogelfraß oder Trockenheit hinweisen.

Wasser marsch - aber mit Bedacht

Gerade in der Anfangsphase ist die richtige Bewässerung sehr wichtig. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, aber Staunässe ist Gift für die jungen Pflanzen. Ich gieße lieber öfter und dafür weniger, als einmal zu viel. Bei Trockenheit können wir auch leicht beregnen, aber Vorsicht: Zu starker Wasserdruck kann die zarten Keimlinge beschädigen.

Unkraut - der ungebetene Gast

Unkraut kann in der Anfangsphase zum echten Problem werden. Es konkurriert mit unseren Luzernepflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Mechanische Unkrautbekämpfung ist in den ersten Wochen schwierig, da die jungen Pflanzen empfindlich sind. Hier hilft oft nur Handarbeit. Später können wir vorsichtig mit einem Striegel arbeiten.

Bestandspflege: So bleibt Ihre Luzerne fit

Eine gute Bestandspflege ist wesentlich für einen gesunden und ertragreichen Luzernebestand. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Düngung: Weniger ist oft mehr

Luzerne ist dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien ein Selbstversorger in Sachen Stickstoff. Eine Stickstoffdüngung ist daher in der Regel nicht nötig und kann sogar kontraproduktiv sein. Wichtiger sind Phosphor, Kalium und Schwefel. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über den tatsächlichen Bedarf.

Bewässerung: Die Kunst des richtigen Maßes

Luzerne ist zwar trockenheitsresistent, aber für optimale Erträge braucht sie ausreichend Wasser. Besonders in Trockenperioden und nach dem Schnitt ist eine Bewässerung sinnvoll. Dabei gilt: Lieber seltener, dafür aber durchdringend gießen. Das fördert die Wurzelentwicklung in die Tiefe.

Mechanische Pflege: Striegel und Walze im Einsatz

Regelmäßiges Striegeln belüftet den Boden und regt das Wachstum an. Am besten striegeln wir im Frühjahr und nach jedem Schnitt. Das Walzen nach dem Winter hilft, aufgefrorene Pflanzen wieder anzudrücken. Aber Vorsicht: Nur bei abgetrocknetem Boden walzen, sonst droht Verdichtung.

Mit diesen Pflegetipps setzen Sie die Basis für einen gesunden und ertragreichen Luzernebestand. Denken Sie daran: Jeder Standort ist anders, und oft ist es die Erfahrung, die uns zu den besten Ergebnissen führt. Also, ran an die Arbeit und viel Erfolg mit Ihrer Luzerne!

Schnittnutzung und Ernte der Luzerne: Optimale Zeitpunkte und Methoden

Bei der Luzerne ist der richtige Schnittzeitpunkt entscheidend für Qualität und Ertrag. Idealerweise erfolgt die erste Ernte, wenn etwa 10% der Pflanzen in Blüte stehen. Dies maximiert den Proteingehalt und die Verdaulichkeit. Spätere Schnitte können bei 20-25% Blüte erfolgen, um die Pflanzenreserven zu schonen.

Schnitthöhe und -häufigkeit: Ein Balanceakt

Die optimale Schnitthöhe liegt bei 5-7 cm. Zu tief geschnittene Luzerne erholt sich langsamer, während zu hoher Schnitt Ertragsverluste bedeutet. Je nach Standort und Witterung sind 3-4 Schnitte pro Jahr üblich. Mehr Schnitte erhöhen zwar die Qualität, können aber die Pflanzen schwächen.

Konservierung: Heu oder Silage?

Luzerne lässt sich sowohl als Heu als auch als Silage konservieren. Für Heu ist eine Trockensubstanz von mindestens 85% nötig. Die Silierung erfordert besondere Sorgfalt, da Luzerne wenig Zucker enthält. Eine Anwelkung auf 35-40% Trockensubstanz und der Einsatz von Siliermitteln können helfen, eine gute Gärqualität zu erreichen.

Krankheiten und Schädlinge: Aufmerksamkeit gefragt

Luzerne kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Häufige Pilzerkrankungen sind Welke (Verticillium albo-atrum) und Klappenschorf (Pseudopeziza medicaginis). Bakterielle Infektionen wie die Bakterienwelke (Clavibacter michiganensis) können ebenfalls auftreten.

Schädlinge und deren Bekämpfung

Zu den häufigsten Schädlingen zählen Blattläuse, Luzernekäfer und Rüsselkäfer. Eine regelmäßige Bestandskontrolle ist wichtig, um Befall frühzeitig zu erkennen. Natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer können bei der Schädlingsbekämpfung helfen.

Integrierter Pflanzenschutz: Nachhaltig und effektiv

Ein integrierter Pflanzenschutzansatz kombiniert verschiedene Maßnahmen: Sortenwahl, Fruchtfolge, mechanische Verfahren und, wenn nötig, gezielte chemische Behandlungen. Dies reduziert den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und fördert die Biodiversität im Feld.

Überwinterung: Luzerne gut durch den Winter bringen

Die Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit beginnt schon im Spätsommer. Ein letzter Schnitt sollte etwa 6 Wochen vor dem ersten Frost erfolgen, damit die Pflanzen ausreichend Reserven einlagern können.

Schutzmaßnahmen gegen Frostschäden

Luzerne ist zwar winterhart, kann aber durch Kahlfröste geschädigt werden. Eine Schneedecke bietet natürlichen Schutz. In schneearmen Regionen kann eine Mulchschicht aus Stroh helfen, die Pflanzen zu schützen. Staunässe im Winter ist unbedingt zu vermeiden, da sie Fäulnis begünstigt.

Frühjahrsbehandlung nach der Winterruhe

Sobald der Boden im Frühjahr abgetrocknet ist, sollte der Bestand auf Winterschäden kontrolliert werden. Ein leichtes Striegeln kann die Bestockung anregen und Unkraut reduzieren. Eine Frühjahrsdüngung mit Phosphor und Kalium unterstützt den Neuaustrieb, wobei Stickstoff nur zurückhaltend gegeben werden sollte, da Luzerne diesen selbst fixiert.

Mit diesen Maßnahmen können Sie eine erfolgreiche Luzerneernte und -überwinterung erreichen. Beachten Sie, dass jeder Standort anders ist und es sich lohnt, eigene Erfahrungen zu sammeln und die Pflege entsprechend anzupassen.

Mehrjährige Nutzung der Luzerne

Die Luzerne ist eine ausdauernde Pflanze, die bei guter Pflege mehrere Jahre genutzt werden kann. Ihre Lebensdauer und Ertragsentwicklung hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Lebensdauer und Ertragsentwicklung

In der Regel kann ein Luzernebestand 3 bis 5 Jahre genutzt werden. Im ersten Jahr ist der Ertrag oft noch gering, da die Pflanze zunächst ihr Wurzelsystem aufbaut. Ab dem zweiten Standjahr erreicht die Luzerne ihre volle Leistungsfähigkeit. Mit zunehmendem Alter kann die Ertragsleistung allmählich abnehmen.

Regeneration und Nachsaat

Um die Leistungsfähigkeit des Bestandes zu erhalten, ist eine gute Regeneration nach jedem Schnitt wichtig. Dazu sollte man der Luzerne genügend Zeit zur Erholung geben und nicht zu tief schneiden. Bei lückig gewordenen Beständen kann eine Nachsaat sinnvoll sein. Diese erfolgt am besten im Frühjahr oder nach dem letzten Schnitt im Spätsommer.

Umbruch und Folgekulturen

Wenn die Ertragsleistung deutlich nachlässt, ist es Zeit für einen Umbruch. Die Luzerne hinterlässt einen gut vorbereiteten Boden für Folgekulturen. Getreide oder Hackfrüchte profitieren von den Stickstoffreserven und der guten Bodenstruktur. Man sollte jedoch beachten, dass direkt nach Luzerne keine anderen Leguminosen angebaut werden sollten, um Fruchtfolgeprobleme zu vermeiden.

Ökologische Aspekte des Luzerneanbaus

Der Anbau von Luzerne bringt zahlreiche ökologische Vorteile mit sich, die über die reine Nutzpflanzenfunktion hinausgehen.

Biodiversität und Bienenweiden

Luzernefelder fördern die Artenvielfalt. Die lilafarbenen Blüten locken viele Insekten an, besonders Bienen und Hummeln. Dies macht die Luzerne zu einer wertvollen Bienenweide, die in blütenarmen Zeiten eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Auch Schmetterlinge und andere Insekten profitieren von den nektarreichen Blüten.

Kohlenstoffspeicherung und Klimaschutz

Luzerne trägt zum Klimaschutz bei. Durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem speichert sie Kohlenstoff im Boden. Zudem bindet sie atmosphärischen Stickstoff, was den Bedarf an energieintensiv hergestellten Stickstoffdüngern reduziert. Dies verringert Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft.

Wasserschutz und Erosionsminderung

Die tiefen Wurzeln der Luzerne verbessern die Bodenstruktur und erhöhen die Wasserhaltekapazität des Bodens. Dies mindert die Erosionsgefahr und verbessert den Wasserschutz. Zudem filtert die Luzerne Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und trägt so zum Grundwasserschutz bei.

Wirtschaftliche Betrachtung des Luzerneanbaus

Der Anbau von Luzerne kann sich wirtschaftlich lohnen, wenn man verschiedene Aspekte berücksichtigt.

Kosten-Nutzen-Analyse

Die Anlage eines Luzernefeldes erfordert zunächst Investitionen in Saatgut und Bodenbearbeitung. Diese Kosten amortisieren sich über die mehrjährige Nutzung. Die Einsparungen bei Düngemitteln und die positiven Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit sollten in die Kalkulation einbezogen werden. Zudem sind die Pflegekosten im Vergleich zu einjährigen Kulturen oft geringer.

Vermarktungsmöglichkeiten

Luzerne bietet vielfältige Vermarktungsmöglichkeiten. Als hochwertiges Futtermittel ist sie in der Tierhaltung gefragt. Heu oder Silage können an Pferde- oder Rinderhalter verkauft werden. Auch die Produktion von Luzernepellets für den Heimtiermarkt kann lukrativ sein. In der Biogas-Produktion gewinnt Luzerne ebenfalls an Bedeutung.

Förderungsmöglichkeiten

In vielen Regionen gibt es Förderprogramme für den Anbau von Leguminosen wie Luzerne. Diese können die Wirtschaftlichkeit verbessern. Informationen zu aktuellen Fördermöglichkeiten erhalten Landwirte bei den zuständigen Landwirtschaftsämtern oder Beratungsstellen.

Luzerne: Ein vielseitiges Gewächs mit Potenzial

Der Anbau von Luzerne bietet Vorteile für Landwirtschaft und Umwelt. Von der Bodenverbesserung über die Förderung der Biodiversität bis zur Klimaschutzfunktion – Luzerne ist mehr als nur eine Futterpflanze. Mit der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken könnte die Luzerne zukünftig eine größere Rolle spielen. Neue Anbaumethoden und Verwertungsmöglichkeiten könnten das Potenzial dieser vielseitigen Pflanze weiter erschließen. Für Landwirte bietet sich die Möglichkeit, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden.

Tags: Luzerne
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Luzerne und welche Eigenschaften machen sie als Futterpflanze so wertvoll?
    Luzerne (Medicago sativa) ist eine vielseitige Futterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlich hohen Eiweißgehalt aus, der sie besonders wertvoll für die Fütterung von Milchvieh und Pferden macht. Als mehrjährige Pflanze bildet sie violette bis blaue Schmetterlingsblüten in traubigen Blütenständen. Luzerne kann nicht nur als Futtermittel genutzt werden, sondern dient auch als Gründünger zur Bodenverbesserung und als ergiebige Bienenweide. Durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien bindet sie Luftstickstoff und reichert den Boden natürlich an. Ihr tiefreichendes Pfahlwurzelsystem macht sie zudem trockenheitsresistent und hilft beim Erosionsschutz. Diese Kombination aus hohem Nährwert, Bodenverbesserung und ökologischen Vorteilen macht Luzerne zu einem wahren Multitalent in der Landwirtschaft.
  2. Wie wird Luzerne richtig angebaut und welche Standortansprüche hat Medicago sativa?
    Luzerne bevorzugt warme, sonnige Standorte mit tiefgründigen, gut durchlüfteten und wasserdurchlässigen Böden. Sandige Lehmböden oder lehmige Sandböden sind optimal. Schwere, verdichtete Böden und Staunässe verträgt sie nicht. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,2 liegen - bei sauren Böden ist eine Kalkung notwendig. Die Aussaat erfolgt idealerweise im Frühjahr (Mitte April bis Anfang Mai) oder im Spätsommer (Anfang August bis Mitte September) mit einer Saattiefe von 1-2 cm und einer Saatstärke von 20-25 kg pro Hektar. Vor der Aussaat ist eine sorgfältige Saatbettbereitung mit feinkrümeligem, gut abgesetztem Boden wichtig. Eine Grunddüngung mit Phosphor, Kalium und Schwefel ist empfehlenswert, während Stickstoffdüngung durch die natürliche Stickstoffbindung meist nicht nötig ist.
  3. Welche Rolle spielen Knöllchenbakterien bei der Stickstoffbindung der Luzerne?
    Knöllchenbakterien, insbesondere Rhizobium meliloti, gehen eine symbiotische Beziehung mit den Luzernewurzeln ein und sind essentiell für die Stickstoffbindung. Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln und bilden charakteristische Knöllchen, in denen sie atmosphärischen Stickstoff (N₂) in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Die Bakterien erhalten von der Pflanze Kohlenhydrate als Energiequelle und liefern im Gegenzug wertvollen Stickstoff. Dieser Prozess macht Luzerne zu einem natürlichen Stickstofflieferanten und reduziert den Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern erheblich. Eine Impfung des Saatguts mit speziellen Rhizobien-Bakterien ist besonders auf Flächen empfehlenswert, auf denen lange keine Luzerne angebaut wurde, um die schnelle Etablierung dieser wichtigen Symbiose zu fördern und eine optimale Stickstoffversorgung sicherzustellen.
  4. Warum ist die mehrjährige Nutzung von Luzerne über 3-5 Jahre besonders vorteilhaft?
    Die mehrjährige Nutzung von Luzerne über 3-5 Jahre bringt sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile. Im ersten Jahr baut die Pflanze zunächst ihr tiefreichendes Wurzelsystem auf, erreicht aber ab dem zweiten Standjahr ihre volle Leistungsfähigkeit mit optimalen Erträgen. Diese längere Nutzungsdauer amortisiert die anfänglichen Etablierungskosten für Saatgut und Bodenbearbeitung. Gleichzeitig profitiert der Boden kontinuierlich von der Stickstoffbindung und der Verbesserung der Bodenstruktur durch das tiefe Wurzelsystem. Die mehrjährige Kulturdauer reduziert den Arbeitsaufwand im Vergleich zu jährlichen Neueinsaaten erheblich. Zudem speichert Luzerne über mehrere Jahre Kohlenstoff im Boden und fördert die Biodiversität. Nach dem Umbruch hinterlässt sie einen optimal vorbereiteten Boden mit guter Struktur und hohen Stickstoffreserven für anspruchsvolle Folgekulturen wie Getreide oder Hackfrüchte.
  5. Wie tief können die Pfahlwurzeln der Luzerne wachsen und welche Vorteile bringt das?
    Die Pfahlwurzeln der Luzerne können bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen und schaffen damit ein beeindruckendes Wurzelsystem. Diese außergewöhnliche Wurzeltiefe bringt mehrere entscheidende Vorteile: Erstens macht sie die Pflanze sehr trockenheitsresistent, da sie auch in trockenen Perioden noch an tiefliegende Wasservorräte gelangt. Zweitens lockert das tiefe Wurzelsystem den Boden nachhaltig und verbessert die Bodenstruktur für nachfolgende Kulturen. Drittens können die Wurzeln Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen und diese nach oben transportieren. Viertens wirkt das dichte Wurzelwerk als natürlicher Erosionsschutz und stabilisiert den Boden. Fünftens wird durch die tiefen Wurzeln Kohlenstoff in größere Bodentiefen eingelagert, was dem Klimaschutz zugutekommt. Diese Eigenschaften machen Luzerne besonders wertvoll für die Bodenverbesserung und nachhaltige Landwirtschaft.
  6. Worin unterscheidet sich Luzerne von anderen Leguminosen wie Rotklee oder Weißklee?
    Luzerne unterscheidet sich deutlich von anderen Leguminosen wie Rotklee oder Weißklee in mehreren wichtigen Aspekten. Der markanteste Unterschied liegt im Wurzelsystem: Während Rotklee und Weißklee oberflächennahe Wurzeln bilden, entwickelt Luzerne tiefreichende Pfahlwurzeln bis zu 5 Metern Tiefe. Dies macht sie deutlich trockenheitsresistenter. Die Blütenfarbe variiert ebenfalls - Luzerne zeigt violette bis blaue Blüten, während Rotklee rötliche und Weißklee weiße Blüten hat. In der Nutzungsdauer ist Luzerne überlegen: Sie kann 3-5 Jahre genutzt werden, während Rotklee meist nur 2-3 Jahre und Weißklee als Dauerklee in Mischungen verwendet wird. Luzerne bevorzugt kalkhaltige Böden (pH 6,5-7,2) und ist kälteempfindlicher als die heimischen Kleearten. Ihr Eiweißgehalt ist besonders hoch, und sie eignet sich hervorragend für die Heu- und Silageproduktion, während Weißklee eher als Weidepflanze geschätzt wird.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Alfalfa und anderen Futterleguminosen in der Praxis?
    Alfalfa (Luzerne) zeigt in der landwirtschaftlichen Praxis deutliche Unterschiede zu anderen Futterleguminosen. Sie erreicht höhere Trockenmasseerträge und liefert konstant hohe Eiweißgehalte über mehrere Nutzungsjahre. Während Rotklee nach 2-3 Jahren erneuert werden muss, bleibt Alfalfa 3-5 Jahre ertragsstark. Ihr tiefes Wurzelsystem macht sie weniger bewässerungsabhängig als oberflächlich wurzelnde Leguminosen wie Hornklee. In der Konservierung ist Alfalfa anspruchsvoller - die Silierung erfordert Anwelkung auf 35-40% Trockensubstanz und oft Siliermittel, da sie wenig Zucker enthält. Praktisch zeigt sich Alfalfa flexibler in der Schnittnutzung mit 3-4 Schnitten pro Jahr, während andere Leguminosen oft nur 2-3 Schnitte vertragen. Ihre Standortansprüche sind spezifischer - sie benötigt gut drainierte, kalkhaltige Böden. Dafür ist ihre Nachfrucht-Wirkung durch die intensive Stickstoffbindung und Bodenverbesserung außergewöhnlich positiv für die gesamte Fruchtfolge.
  8. Welche optimale Schnitthöhe und Schnitthäufigkeit wird für Luzerne empfehlen?
    Die optimale Schnitthöhe für Luzerne liegt bei 5-7 cm über dem Boden. Diese Höhe gewährleistet einen guten Kompromiss zwischen Ertrag und Regenerationsfähigkeit der Pflanzen. Ein zu tiefer Schnitt unter 5 cm schwächt die Pflanzen und verlangsamt den Wiederaustrieb erheblich, während ein zu hoher Schnitt über 7 cm unnötige Ertragsverluste bedeutet. Bei der Schnitthäufigkeit sind je nach Standort und Witterung 3-4 Schnitte pro Jahr optimal. Der erste Schnitt sollte erfolgen, wenn etwa 10% der Pflanzen in Blüte stehen, um den höchsten Proteingehalt zu erreichen. Folgeschnitte können bei 20-25% Blüte durchgeführt werden, um die Pflanzenreserven zu schonen. Mehr als 4 Schnitte pro Jahr können die Pflanzen schwächen und die Lebensdauer des Bestandes verkürzen. Der letzte Schnitt sollte etwa 6 Wochen vor dem ersten Frost erfolgen, damit die Pflanzen ausreichend Reserven für die Überwinterung einlagern können.
  9. Wo kann man hochwertiges Luzernesamen kaufen und worauf sollte man bei der Auswahl achten?
    Hochwertiges Luzernesamen erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die als etablierte Experten für Saatgut eine breite Auswahl qualitätsgeprüfter Sorten anbieten. Bei der Auswahl sollten Sie auf mehrere Qualitätskriterien achten: Die Keimfähigkeit sollte mindestens 80% betragen und durch aktuelle Prüfzeugnisse belegt sein. Wichtig ist auch die Reinheit des Saatguts - hochwertige Ware weist über 98% Reinheit auf. Achten Sie auf Zertifizierungen und Qualitätssiegel, die professionelle Standards garantieren. Die Sortenwahl richtet sich nach Ihrem Verwendungszweck: Für Grünfutter eignen sich schnellwüchsige Sorten mit hohem Blattanteil, für Heu standfeste Typen mit guter Stengelstruktur. Winterhärte ist in kälteren Regionen entscheidend. Eine hohe Tausendkornmasse deutet auf kräftige, vitale Samen hin. Fachkundige Anbieter beraten Sie gerne bei der optimalen Sortenwahl für Ihren Standort und Verwendungszweck.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Alfalfa Saatgut zu beachten und welche Anbieter sind empfehlenswert?
    Beim Kauf von Alfalfa Saatgut sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Achten Sie primär auf eine Keimfähigkeit von mindestens 80%, idealerweise über 85%, die durch aktuelle Laboranalysen bestätigt wird. Die Saatgutreinheit sollte über 98% liegen, um Unkrauteintrag zu vermeiden. Wichtig ist auch die Tausendkornmasse als Indikator für Samenvitalität. Bei der Sortenwahl sind Resistenzen gegen Krankheiten wie Welke oder Klappenschorf, Winterhärte und Ertragsstabilität zu berücksichtigen. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de, die sich auf Saatgut spezialisiert haben, bieten zertifizierte Ware mit detaillierten Sorteninformationen und Anbauerempfehlungen. Empfehlenswert sind Anbieter, die eine Saatgutimpfung mit Rhizobien anbieten oder entsprechende Impfstoffe mitführen. Achten Sie auf aktuelle Erntejahre, da die Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Seriöse Händler stellen Sortenbeschreibungen, Anbauanleitungen und bei Bedarf auch Beratung zur optimalen Standortwahl zur Verfügung.
  11. Wie beeinflusst die Symbiose mit Rhizobium meliloti die Bodenfruchtbarkeit langfristig?
    Die Symbiose zwischen Luzerne und Rhizobium meliloti hat weitreichende positive Effekte auf die langfristige Bodenfruchtbarkeit. Diese Bakterien wandeln in den Wurzelknöllchen atmosphärischen Stickstoff in pflanzenverfügbare Formen um und können jährlich 150-300 kg Stickstoff pro Hektar fixieren. Ein erheblicher Teil dieses Stickstoffs verbleibt nach der Ernte als organische Substanz im Boden und wird langsam freigesetzt, wodurch Folgekulturen profitieren. Die intensive Durchwurzelung und die Aktivität der Rhizobien fördern das Bodenleben und verbessern die biologische Aktivität nachhaltig. Abgestorbene Wurzelmasse und Wurzelausscheidungen reichern den Boden mit organischer Substanz an und verbessern die Bodenstruktur. Die Symbiose schafft ein günstiges Milieu für andere nützliche Bodenmikroorganismen. Diese Effekte halten mehrere Jahre nach dem Luzerneumbruch an und reduzieren den Düngebedarf der Nachfolgekulturen erheblich, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft ist.
  12. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Luftstickstoff-Fixierung in Luzernewurzeln ab?
    Die Luftstickstoff-Fixierung in Luzernewurzeln ist ein komplexer biochemischer Prozess, der in den Wurzelknöllchen abläuft. Das Schlüsselenzym Nitrogenase katalysiert die Umwandlung von atmosphärischem Stickstoff (N₂) in Ammoniak (NH₃). Dieser energieaufwändige Prozess benötigt pro fixiertes Stickstoffmolekül 16 ATP-Moleküle. Die Nitrogenase ist extrem sauerstoffempfindlich, daher schaffen die Knöllchen durch das Protein Leghämoglobin eine sauerstoffarme Umgebung bei gleichzeitiger Sauerstoffversorgung für die Atmung. Die Luzerne liefert den Bakterien Kohlenhydrate als Energiequelle, die durch Photosynthese produziert werden. Der fixierte Stickstoff wird als Ammoniak über die Ureide (Allantoin und Allantoinsäure) in der Pflanze transportiert und in Aminosäuren und Proteine eingebaut. Dieser Kreislauf macht Luzerne zu einem biologischen Stickstoffdünger und demonstriert eine der effizientesten Formen der biologischen Stickstoffbindung in der Natur.
  13. Wie funktioniert die Wasserspeicherung bei trockenresistenten Luzernepflanzen?
    Die außergewöhnliche Trockenresistenz der Luzerne basiert auf einem mehrschichtigen Wasserspeicher- und -managementsystem. Ihr bis zu 5 Meter tiefes Pfahlwurzelsystem erschließt Wasservorräte aus tieferen Bodenschichten, die für oberflächlich wurzelnde Pflanzen unzugänglich sind. Die kräftigen Hauptwurzeln können Wasser über große Entfernungen transportieren und in den oberen Pflanzenteilen verteilen. Zusätzlich entwickelt Luzerne morphologische Anpassungen: Die Blätter werden bei Trockenheit kleiner und entwickeln eine dickere Wachsschicht, um die Wasserverdunstung zu reduzieren. Das extensive Feinwurzelsystem in verschiedenen Bodentiefen maximiert die Wasseraufnahme bei unterschiedlichen Feuchtigkeitsverhältnissen. Physiologisch kann Luzerne ihren Stoffwechsel bei Wassermangel reduzieren und in eine Art Ruhezustand übergehen, ohne dabei dauerhaften Schaden zu nehmen. Diese Kombination aus tiefem Wurzelsystem, effizienter Wassertransport und Anpassungsfähigkeit macht Luzerne zu einer der trockenresistentesten Futterpflanzen.
  14. Welche Rolle spielt die Kohlenstoffspeicherung von Luzerne für die Bodenverbesserung?
    Luzerne spielt eine bedeutende Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung und trägt wesentlich zur Bodenverbesserung bei. Durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem transportiert sie Kohlenstoff in große Bodentiefen, wo er stabiler gespeichert wird als in oberflächennahen Schichten. Die kontinuierliche Abgabe von Wurzelexsudaten und das Absterben von Feinwurzeln während der Vegetationsperiode führen zu einer stetigen Anreicherung organischer Substanz im gesamten durchwurzelten Bereich. Studien zeigen, dass Luzerne jährlich 2-4 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar im Boden speichern kann. Diese organische Substanz verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und fördert die biologische Aktivität. Die Kohlenstoffspeicherung ist besonders effektiv, da sie über die gesamte Nutzungsdauer von 3-5 Jahren kontinuierlich stattfindet. Nach dem Umbruch bleibt ein großer Teil des gespeicherten Kohlenstoffs langfristig im Boden und trägt zur nachhaltigen Fruchtbarkeit bei. Dies macht Luzerne zu einem wertvollen Baustein im Klimaschutz und der regenerativen Landwirtschaft.
  15. Wie wird die Saatbettbereitung für Luzerne optimal durchgeführt?
    Die optimale Saatbettbereitung für Luzerne erfordert sorgfältige Planung und Durchführung. Beginnen Sie mit einer tieferen Bodenbearbeitung durch Pflügen im Herbst, um den Boden zu lockern und das Eindringen der Pfahlwurzel zu erleichtern. Das ideale Saatbett ist feinkrümelig, gut abgesetzt und eben, aber nicht zu fein, um Verschlämmung zu vermeiden. Nach der Grundbodenbearbeitung folgt eine oberflächliche Bearbeitung mit Grubber oder Scheibenegge zur Einebnung. Wichtig ist ein gut rückverfestigtes Saatbett - der Boden sollte tragfähig sein, aber noch genügend Hohlräume für Luft und Wasserinfiltration aufweisen. Vor der Aussaat empfiehlt sich ein leichtes Anwalzen, um optimalen Bodenschluss für die Samen zu gewährleisten. Unkräuter sollten vor der Aussaat mechanisch oder durch eine Schwarzbrache bekämpft werden. Die Saatbettbereitung sollte möglichst nah am Aussaattermin erfolgen, um Strukturschäden durch Witterungseinflüsse zu vermeiden. Ein gut vorbereitetes Saatbett ist die Grundlage für gleichmäßige Keimung und kräftige Jungpflanzenentwicklung.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Kalkung von Luzernefeldern zu beachten?
    Die Kalkung von Luzernefeldern erfordert systematisches Vorgehen, da Luzerne einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,2 benötigt. Beginnen Sie mit einer gründlichen Bodenanalyse, die pH-Wert, Pufferkapazität und Kalkbedarf ermittelt. Die Kalkung sollte idealerweise im Herbst vor der Frühjahrsaussaat erfolgen, um genügend Zeit für die pH-Wert-Anhebung zu gewährleisten. Verwenden Sie vorzugsweise kohlensauren Kalk (Calciumcarbonat) oder Magnesiumkalk bei magnesiumarmen Böden. Die Kalkgabe richtet sich nach dem Kalkbedarf - bei stark sauren Böden können 2-4 Tonnen pro Hektar nötig sein. Bringen Sie Kalk vor der Grundbodenbearbeitung aus und arbeiten Sie ihn sorgfältig ein, um gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Bei sehr hohem Kalkbedarf verteilen Sie die Gabe auf zwei Termine, um Nährstoffblockaden zu vermeiden. Kontrollieren Sie den Kalkungserfolg durch Nachanalysen. Eine sachgerechte Kalkung schafft optimale Bedingungen für die Knöllchenbakterien und maximiert den Ertrag sowie die Qualität der Luzerne.
  17. Ist es ein Mythos, dass Luzerne immer viel Wasser braucht oder ist sie wirklich trockenheitsresistent?
    Es ist tatsächlich ein weitverbreiteter Mythos, dass Luzerne viel Wasser benötigt - in Wahrheit ist sie eine der trockenresistentesten Futterpflanzen überhaupt. Ihre außergewöhnliche Trockenheitsresistenz verdankt sie dem tiefreichenden Pfahlwurzelsystem, das bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringt und damit Wasservorräte erschließt, die anderen Pflanzen nicht zugänglich sind. Während der Etablierungsphase benötigt Luzerne allerdings ausreichend Feuchtigkeit für die Keimung und Jungpflanzenentwicklung. Einmal etabliert, übersteht sie jedoch längere Trockenperioden problemlos und kann auch auf kargen, sandigen Böden gedeihen, wo andere Futterpflanzen versagen. Studien zeigen, dass Luzerne bei Wassermangel ihren Stoffwechsel reduziert und in eine Art Ruhezustand übergeht, ohne dauerhaften Schaden zu nehmen. Für optimale Erträge ist natürlich ausreichende Wasserversorgung förderlich, aber die Überlebensfähigkeit und Grundproduktivität bleiben auch unter trockenen Bedingungen bemerkenswert hoch. Diese Eigenschaft macht Luzerne besonders wertvoll im Klimawandel.
  18. In welchen deutschen Klimazonen lässt sich Luzerne erfolgreich anbauen?
    Luzerne lässt sich in Deutschland in verschiedenen Klimazonen erfolgreich anbauen, wobei warme, sonnenreiche Regionen optimal sind. Besonders geeignet sind die milderen Gebiete Süd- und Westdeutschlands, das Rheintal, die Oberrheinebene und Teile Bayerns, wo die Vegetationsperiode länger und die Winter milder sind. In diesen Regionen kann Luzerne problemlos überwintern und erreicht höchste Erträge. Aber auch in gemäßigteren Zonen Mitteldeutschlands ist Anbau möglich, wenn winterharte Sorten gewählt werden. Kritischer wird es in den kälteren Regionen Norddeutschlands und in höheren Lagen der Mittelgebirge, wo strenge Winter ohne schützende Schneedecke Auswinterungsschäden verursachen können. Entscheidend sind nicht nur die Durchschnittstemperaturen, sondern auch die Häufigkeit von Kahlfrösten und Temperaturwechseln. Eine gute Drainage ist überall wichtig, da Luzerne empfindlich auf Staunässe reagiert. Mit der Auswahl geeigneter Sorten und angepassten Anbaumethoden kann Luzerne heute in fast allen deutschen Anbaugebieten kultiviert werden.
  19. Was unterscheidet Schneckenklee genetisch und morphologisch von anderen Medicago-Arten?
    Schneckenklee (ein anderer Name für Luzerne, Medicago sativa) unterscheidet sich von anderen Medicago-Arten durch charakteristische genetische und morphologische Merkmale. Genetisch ist Medicago sativa ein autotetraploider Komplex (2n=32 Chromosomen), während viele verwandte Arten diploid sind. Morphologisch zeigt Schneckenklee die typischen violetten bis blauen Schmetterlingsblüten in traubigen Blütenständen, im Gegensatz zu gelben Blüten bei Medicago lupulina (Hopfenklee). Die charakteristischen sichelförmig gekrümmten Hülsen, die der Pflanze den Namen "Schneckenklee" gaben, unterscheiden sich deutlich von den geraden oder anders geformten Früchten verwandter Arten. Besonders markant ist das tiefreichende Pfahlwurzelsystem von Medicago sativa, das bei anderen Medicago-Arten meist schwächer ausgeprägt ist. Die Blätter sind typisch dreizählig mit gesägten Rändern und zeigen oft eine charakteristische Nervatur. Im Gegensatz zu einjährigen Medicago-Arten ist Schneckenklee mehrjährig und bildet kräftige Pfahlwurzeln aus, die eine Überwinterung ermöglichen.
  20. Wie grenzt sich Ewige Klee von einjährigen Kleearten in der Fruchtfolgeplanung ab?
    Ewige Klee (ein traditioneller Name für Luzerne) grenzt sich fundamental von einjährigen Kleearten in der Fruchtfolgeplanung ab. Während einjährige Kleearten wie Incarnatklee oder Perserklee nur eine Vegetationsperiode nutzen und jährlich neu ausgesät werden müssen, bleibt Ewige Klee 3-5 Jahre auf derselben Fläche und durchbricht damit klassische einjährige Fruchtfolgeschemata. Dies erfordert eine langfristige Flächenplanung, bietet aber erhebliche Vorteile: Die Etablierungskosten amortisieren sich über mehrere Jahre, und die kontinuierliche Stickstoffbindung sowie Bodenverbesserung wirken nachhaltig. In der Fruchtfolge fungiert Ewige Klee als mehrjährige Unterbrechung intensiver Ackerkulturen und schafft biologische Vielfalt. Nach dem Umbruch folgen typischerweise stickstoffzehrende Kulturen wie Weizen oder Mais, die von den Stickstoffreserven profitieren. Die Anbaupause zwischen Leguminosenkulturen sollte mindestens 4-5 Jahre betragen, was bei der langfristigen Fruchtfolgeplanung berücksichtigt werden muss. Diese mehrjährige Nutzung macht detaillierte Planung nötig, belohnt aber mit nachhaltigen Boden- und Ertragsverbesserungen.
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