Balkongemüse richtig düngen: Tipps für Hobbygärtner

Gemüsegarten auf dem Balkon: Optimale Düngung für reiche Ernte

Wenn Sie Gemüse auf dem Balkon anbauen möchten, ist die richtige Düngung entscheidend für eine üppige Ernte. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, worauf es dabei ankommt.

Nährstoff-Grundlagen für Balkongärtner

  • Balkongemüse hat spezielle Düngebedürfnisse
  • Achten Sie auf die korrekte Dosierung und wägen Sie zwischen organisch und mineralisch ab
  • Eine regelmäßige Versorgung und angepasste Düngung je nach Gemüseart sind unerlässlich

Warum die richtige Düngung für Balkongemüse so wichtig ist

Bei der Kultivierung von Gemüse auf dem Balkon gibt es einiges zu beachten. Ein Schlüsselfaktor ist zweifellos die richtige Düngung. Anders als im Garten, wo die Pflanzen ihre Wurzeln weit ausstrecken können, sind Balkonpflanzen auf den begrenzten Raum ihrer Töpfe oder Kästen angewiesen. Das führt dazu, dass sie die verfügbaren Nährstoffe schneller aufbrauchen.

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Versuche, Tomaten auf dem Balkon zu ziehen. Anfangs wuchsen sie prächtig, doch nach einigen Wochen ließen Wachstum und Fruchtansatz merklich nach. Erst durch regelmäßige Düngung konnte ich saftige, aromatische Früchte bis in den Herbst hinein ernten.

Herausforderungen bei der Düngung in Balkonkästen

Die Düngung von Balkongemüse bringt einige besondere Herausforderungen mit sich:

  • Begrenztes Erdvolumen: Die Nährstoffe werden schneller verbraucht und ausgewaschen
  • Höhere Verdunstung: Häufigeres Gießen ist nötig, was wiederum Nährstoffe ausspült
  • Unterschiedliche Bedürfnisse: Verschiedene Gemüsesorten haben unterschiedliche Nährstoffansprüche
  • Risiko der Überdüngung: In kleinen Gefäßen ist die richtige Dosierung besonders wichtig

Grundlagen der Gemüsedüngung auf dem Balkon

Nährstoffbedarf von Balkongemüse

Für gesundes Wachstum und gute Erträge benötigen Gemüsepflanzen eine ausgewogene Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören:

  • Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und sorgt für saftiges Grün
  • Phosphor (P): Wichtig für Wurzelbildung und Blütenansatz
  • Kalium (K): Stärkt die Pflanzen und verbessert Geschmack und Haltbarkeit der Früchte
  • Magnesium (Mg): Unentbehrlich für die Photosynthese
  • Spurenelemente: Wie Eisen, Mangan oder Zink werden in kleinen Mengen benötigt

Was Balkongemüse von Freilandgemüse unterscheidet

Balkongemüse hat im Vergleich zu Pflanzen im Freiland einige Besonderheiten:

  • Höherer Wasserbedarf durch stärkere Verdunstung
  • Schnellere Auswaschung von Nährstoffen
  • Geringere Pufferkapazität des Substrats
  • Stärkere Temperaturschwankungen

Diese Faktoren machen eine angepasste Düngerstrategie erforderlich. Während Gartenpflanzen oft mit einer Grunddüngung im Frühjahr auskommen, braucht Balkongemüse regelmäßige Nährstoffgaben über die gesamte Saison hinweg.

Verschiedene Düngerarten für Balkongemüse

Organische Dünger

Organische Dünger stammen aus natürlichen Quellen und bieten neben Nährstoffen auch Humus, der die Bodenstruktur verbessert.

Kompost und Wurmhumus

Selbst hergestellter Kompost oder Wurmhumus sind hervorragende Dünger für Balkongemüse. Sie enthalten eine breite Palette an Nährstoffen und fördern das Bodenleben. Allerdings gestaltet sich die Herstellung auf dem Balkon oft schwierig.

Hornspäne und andere organische Düngemittel

Hornspäne sind ein langsam wirkender Stickstoffdünger, der sich besonders für Starkzehrer wie Tomaten oder Zucchini eignet. Andere organische Dünger wie Guano oder Blutmehl können gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Nährstoffe zu ergänzen.

Mineralische Dünger

Mineralische Dünger liefern Nährstoffe in leicht verfügbarer Form und ermöglichen eine gezielte Versorgung der Pflanzen.

Flüssigdünger

Flüssigdünger sind für Balkonpflanzen besonders praktisch. Sie lassen sich einfach dem Gießwasser beimischen und wirken schnell. Es gibt spezielle Gemüsedünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis.

Langzeitdünger

Langzeitdünger in Form von Granulat oder Sticks geben ihre Nährstoffe über mehrere Wochen oder Monate ab. Sie reduzieren den Arbeitsaufwand, erfordern jedoch eine sorgfältige Dosierung.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Düngerarten

Jede Düngerart hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile:

  • Organische Dünger:
    • + Verbessern die Bodenstruktur
    • + Fördern das Bodenleben
    • + Geringeres Risiko der Überdüngung
    • - Langsamere Wirkung
    • - Nährstoffgehalt schwankt
  • Mineralische Dünger:
    • + Schnelle Wirkung
    • + Genaue Dosierung möglich
    • + Gezielte Nährstoffgaben
    • - Risiko der Überdüngung
    • - Keine Bodenverbesserung

Für Balkongemüse eignet sich meiner Erfahrung nach oft eine Kombination: Eine Grundversorgung mit organischem Dünger, ergänzt durch gezielte Gaben von Flüssigdünger bei Bedarf. So können die Pflanzen von den Vorteilen beider Düngerarten profitieren.

Richtige Anwendung von Dünger im Balkonkasten

Zeitpunkt und Häufigkeit der Düngung

Die optimale Nährstoffversorgung Ihrer Balkongemüse hängt stark vom richtigen Düngungszeitpunkt ab. In der Regel beginnen wir im Frühjahr mit der Düngung, sobald die Pflanzen aktives Wachstum zeigen. Je nach Gemüseart und verwendetem Dünger variiert die Häufigkeit:

  • Langzeitdünger reichen oft mit einer einmaligen Gabe zu Saisonbeginn aus.
  • Flüssigdünger sollten Sie alle 1-2 Wochen während der Hauptwachstumsphase verabreichen.
  • Organische Dünger wie Kompost können Sie im Frühjahr und nochmals zur Mitte der Saison einarbeiten.

Es ist ratsam, die Düngung etwa 6 Wochen vor der geplanten Ernte einzustellen, um Nitratanreicherungen zu vermeiden. In meiner langjährigen Erfahrung hat sich gezeigt, dass eine ausgewogene und zeitlich gut abgestimmte Düngung den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer herausragenden Ernte ausmachen kann.

Dosierung: Der Schlüssel zum Erfolg

Bei der Düngung von Balkongemüse ist die richtige Dosierung entscheidend. Zu viel des Guten kann schnell zu Wurzelverbrennungen oder übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen. Als grobe Orientierung gilt:

  • Flüssigdünger: Verdünnen Sie nach Herstellerangaben, meist im Verhältnis 1:100 bis 1:200.
  • Langzeitdünger: Etwa 3-5 g pro Liter Erde, abhängig vom Nährstoffbedarf der Pflanze.
  • Organische Dünger: Mischen Sie etwa 10-20% Kompost unter die Pflanzerde.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es besser ist, etwas zurückhaltend zu düngen und dafür öfter, als einmal zu viel zu geben. Gerade bei Balkonpflanzen in begrenztem Erdvolumen kann sich Überdüngung schnell negativ auswirken. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau - sie werden Ihnen zeigen, ob sie mehr Nährstoffe benötigen.

Methoden der Düngerausbringung

Je nach Düngerart gibt es verschiedene Möglichkeiten der Ausbringung:

  • Flüssigdünger: Gießen Sie die verdünnte Lösung direkt auf die Erde und vermeiden Sie dabei, die Blätter zu benetzen.
  • Granulate und Pellets: Streuen Sie diese oberflächlich ein und arbeiten Sie sie leicht in die obere Erdschicht ein.
  • Düngestäbchen: Stecken Sie diese nach Anleitung in regelmäßigen Abständen in die Erde.
  • Kompost: Mischen Sie diesen vor dem Bepflanzen unter die Erde oder bringen Sie ihn als dünne Schicht auf.

Seien Sie bei der Ausbringung von Dünger im Balkonkasten besonders vorsichtig. Es ist wichtig, dass kein Dünger über den Kastenrand auf darunterliegende Flächen gelangt. Ich habe einmal den Fehler gemacht, zu sorglos zu düngen, und musste anschließend unschöne Flecken auf dem Balkonboden beseitigen.

Kombination von Grund- und Nachdüngung

Eine ausgewogene Ernährung Ihrer Balkongemüse erreichen Sie am besten durch die Kombination von Grund- und Nachdüngung:

  • Grunddüngung: Mischen Sie vor dem Bepflanzen nährstoffreiche Erde mit Kompost oder einem Langzeitdünger.
  • Nachdüngung: Versorgen Sie die Pflanzen während der Wachstumsphase regelmäßig mit Flüssigdünger oder organischen Düngern.

Diese Kombination sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung über die gesamte Saison. Bei nährstoffbedürftigen Gemüsearten wie Tomaten oder Zucchini ist eine zusätzliche Nachdüngung oft unerlässlich. Durch jahrelange Beobachtung habe ich festgestellt, dass diese Methode zu besonders kräftigen und ertragreichen Pflanzen führt.

Spezielle Düngung für verschiedene Gemüsesorten

Nährstoffbedürftige Pflanzen: Die Hungrigen unter den Balkongemüsen

Einige Gemüsearten sind wahre Nährstoffschlucker und benötigen besonders viel Zuwendung für ein gesundes Wachstum und reiche Ernte. Zu dieser Gruppe gehören:

  • Tomaten
  • Zucchini
  • Gurken
  • Paprika
  • Auberginen

Diese Gemüsearten profitieren von einer regelmäßigen Düngung alle 1-2 Wochen mit einem kaliumbetonten Flüssigdünger. Zusätzlich empfiehlt sich eine Grunddüngung mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger. Bei Tomaten hat sich bewährt, ab der Blüte auf einen speziellen Tomatendünger umzusteigen, der den erhöhten Kaliumbedarf deckt. In meinem Balkongarten habe ich festgestellt, dass besonders Tomaten und Zucchini regelrecht aufblühen, wenn man ihnen diese Extraportion Nährstoffe gönnt.

Mittelzehrer: Die Gemäßigten im Balkonbeet

Zu den Mittelzehrern zählen viele Blattgemüse und Kräuter:

  • Salate (Kopfsalat, Rucola, Feldsalat)
  • Spinat
  • Mangold
  • Petersilie
  • Basilikum

Diese Pflanzen benötigen eine ausgewogene, aber nicht zu starke Düngung. Eine Grunddüngung mit Kompost und eine monatliche Gabe von verdünntem Flüssigdünger reichen meist aus. Bei Kräutern ist Vorsicht geboten: Zu viel Stickstoff kann das Aroma beeinträchtigen. Ich erinnere mich noch gut an ein Jahr, in dem ich mein Basilikum übereifrig gedüngt hatte - es wuchs zwar prächtig, schmeckte aber leider fade.

Schwachzehrer: Die Genügsamen unter den Balkonpflanzen

Schwachzehrer kommen mit weniger Nährstoffen aus:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Radieschen
  • Kohlrabi

Diese Pflanzen benötigen nur eine leichte Grunddüngung. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen können sogar Luftstickstoff binden und den Boden anreichern - ein faszinierender natürlicher Prozess! Eine Überdüngung führt hier oft zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung. In meinem Balkongarten habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diese genügsamen Pflanzen oft die dankbarsten sind und mit minimalem Aufwand reiche Ernte liefern.

Anpassung der Düngung an die Wachstumsphase

Die Nährstoffbedürfnisse der Pflanzen ändern sich im Laufe ihres Wachstums:

  • Jungpflanzen: Benötigen vor allem Stickstoff für kräftiges Wachstum.
  • Blühphase: Erhöhter Bedarf an Phosphor zur Blütenbildung.
  • Fruchtbildung: Verstärkter Kaliumbedarf für Fruchtansatz und -reife.

Passen Sie die Düngung entsprechend an. Für Tomaten beispielsweise empfiehlt sich zu Beginn ein ausgewogener Dünger, später dann einer mit erhöhtem Kaliumanteil. Bei Blattgemüse wie Salaten bleibt der Stickstoffbedarf über die gesamte Kulturzeit hoch.

Beenden Sie die Düngung etwa 4-6 Wochen vor der Ernte. So vermeiden Sie überhöhte Nitratwerte im Erntegut und fördern die Aromabildung, besonders bei Kräutern. Diese Praxis hat sich in meinem Balkongarten über die Jahre bewährt und führt zu schmackhaften, gesunden Erträgen.

Mit dieser angepassten Düngerstrategie schaffen Sie gute Voraussichtungen für eine reiche Ernte von Ihrem Balkon. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau - sie zeigen Ihnen oft durch Blattfarbe oder Wuchsform, ob sie ausreichend versorgt sind oder ob eine Anpassung der Düngung nötig ist. Letztendlich ist jeder Balkongarten ein kleines Ökosystem für sich, und mit etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl werden Sie schnell herausfinden, was Ihre Pflanzen am meisten zum Gedeihen bringt.

Probleme bei der Düngung erkennen und beheben

Manchmal läuft es trotz bester Absichten nicht rund bei der Düngung unseres Balkongemüses. Schauen wir uns einige typische Schwierigkeiten an und wie wir sie meistern können:

Anzeichen von Über- und Unterdüngung

Überdüngte Pflanzen zeigen oft verbrannte Blattränder - ein deutliches Alarmsignal. Bei Unterdüngung bleiben die Blätter hingegen häufig blass und kümmerlich. Es lohnt sich, diese Signale im Auge zu behalten und die Düngergaben entsprechend anzupassen.

Nährstoffmangelsymptome bei Balkongemüse

Jedes fehlende Nährstoffelement hinterlässt seine eigene Visitenkarte:

  • Stickstoffmangel verwandelt die Blätter in hellgrüne bis gelbliche Farbpaletten
  • Phosphormangel lässt Blätter und Stängel in violetten Tönen erröten
  • Kaliummangel zeichnet braune Ränder und hemmt das Wachstum

Ein regelmäßiger Kontrollblick hilft, solche Mangelerscheinungen frühzeitig zu entdecken.

Korrekturmaßnahmen bei Düngefehlern

Bei Überdüngung hilft meist nur eine gründliche Wässerung, um die Nährstoffe auszuspülen. Unterdüngung lässt sich durch gezielte Nährstoffgaben ausgleichen - am besten mit einem Flüssigdünger für schnelle Wirkung.

Nachhaltige Düngungspraktiken für Balkongemüse

Nachhaltigkeit sollte auch beim Balkongärtnern keine Fremdvokabel sein. Hier ein paar Ideen, wie wir unseren Gemüseanbau umweltfreundlicher gestalten können:

Verwendung von selbst hergestellten Düngern

Brennnesseljauche oder Bananenschalenwasser sind einfach herzustellende natürliche Dünger. Sie versorgen die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen und fördern das Bodenleben. Ich schwöre auf Brennnesseljauche für meine Tomaten - der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, aber die Ergebnisse sprechen für sich!

Nährstoffrecycling im Balkongarten

Küchenabfälle wie Kaffeesatz oder Eierschalen können als natürliche Dünger dienen. Kleinere Mengen lassen sich direkt in den Balkonkästen kompostieren. So schließen wir den Nährstoffkreislauf und reduzieren nebenbei unseren Abfall.

Mulchen zur Nährstoffversorgung und Feuchtigkeitsregulierung

Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Grasschnitt oder Laub versorgt den Boden langsam mit Nährstoffen und hält die Feuchtigkeit. Das spart nicht nur Wasser, sondern fördert auch ein gesundes Bodenleben.

Bewässerung und Düngung: Die richtige Balance

Eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung ist der Schlüssel zu gesundem Balkongemüse. Beachten wir folgende Punkte:

Zusammenhang zwischen Wassergabe und Nährstoffaufnahme

Pflanzen können Nährstoffe nur in gelöster Form aufnehmen. Zu wenig Wasser behindert den Nährstofftransport, zu viel kann sie auswaschen. Das Ziel ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit.

Bewässerungssysteme für gleichmäßige Nährstoffverteilung

Automatische Bewässerungssysteme oder wasserspeichernde Pflanzgefäße sorgen für eine konstante Wasserversorgung. Das erleichtert die Nährstoffaufnahme und reduziert Stress für die Pflanzen.

Vermeidung von Nährstoffauswaschung

Es empfiehlt sich, seltener, dafür aber durchdringend zu gießen. Untertöpfe fangen überschüssiges Wasser auf, das wiederverwendet werden kann. So bleiben die Nährstoffe im Substrat und landen nicht auf dem Balkonboden.

Mit diesen Hinweisen zur Düngung und Bewässerung sind wir gut gerüstet für eine reiche Ernte auf dem Balkon. Denken wir daran: Jede Pflanze hat ihre Eigenheiten. Beobachten wir unser Gemüse aufmerksam und passen unsere Pflege entsprechend an. So werden wir bald die Früchte unserer Arbeit ernten können - und zwar buchstäblich!

Saisonale Düngung von Balkongemüse

Für eine üppige Ernte im Balkongarten spielt die richtige Düngung eine entscheidende Rolle. Interessanterweise ändern sich die Nährstoffbedürfnisse unserer grünen Freunde im Laufe des Jahres. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die saisonale Düngung werfen.

Frühjahrsdüngung zur Wachstumsförderung

Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen unsere Balkonpflanzen aus dem Winterschlaf wecken, brauchen sie einen ordentlichen Nährstoffschub. Eine Grunddüngung mit organischem Langzeitdünger erweist sich jetzt als goldrichtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Untermischen von reifem Kompost oder Hornspänen unter die Erde wahre Wunder bewirkt - es versorgt die Pflanzen über mehrere Wochen hinweg mit allen wichtigen Nährstoffen.

Sommerdüngung für gute Erträge

In der Hauptwachstumszeit im Sommer zeigen viele Gemüsesorten einen regelrechten Heißhunger auf Nährstoffe. Besonders Tomaten und Zucchini sind dankbar für regelmäßige Nachdüngung. Ein flüssiger organischer Dünger, alle 1-2 Wochen dem Gießwasser beigemischt, hat sich bei mir bewährt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Oft ist weniger mehr, und eine Überdüngung kann mehr schaden als nützen.

Herbstdüngung zur Vorbereitung auf die nächste Saison

Im Herbst gilt es, unsere Pflanzen auf den Winter vorzubereiten und den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Kompost oder gut verrotteter Mist sind jetzt ideal, um den Boden mit organischer Substanz zu versorgen. Kalium stärkt die Frosthärte der Pflanzen - ein wichtiger Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte. Von stickstoffbetonten Düngern rate ich zu dieser Jahreszeit ab, da sie das Wachstum unnötig anregen könnten.

Neue Düngungskonzepte für Balkongärten

Die Urban Gardening Bewegung hat einige spannende Neuerungen hervorgebracht, auch was die Düngung angeht. Schauen wir uns ein paar innovative Ansätze für Balkongärtner an.

Hydroponische Systeme und ihre Nährstoffversorgung

Hydrokultur eröffnet faszinierende Möglichkeiten für den Gemüseanbau ohne Erde. Die Pflanzen gedeihen in einer Nährlösung, die alle wichtigen Mineralien enthält. Das spart nicht nur Platz, sondern ermöglicht auch eine präzise Nährstoffversorgung. Allerdings erfordert es einiges an Übung, die richtige Balance zu finden. Anfängern würde ich empfehlen, mit robusten Sorten wie Salat oder Kräutern zu beginnen.

Vertikale Gärten und ihre speziellen Düngebedürfnisse

Vertikale Bepflanzungssysteme nutzen die Höhe des Balkons optimal aus. Die Herausforderung dabei: Obere Pflanzen tendieren dazu, mehr Wasser und Nährstoffe abzubekommen als die unteren. Tropfsysteme oder spezielle Substrate mit Wasserspeicherfunktion können hier Abhilfe schaffen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass regelmäßige Kontrolle unerlässlich ist, um Über- oder Unterdüngung zu vermeiden.

Smart Gardening: Technologische Hilfen bei der Düngung

Die Digitalisierung macht auch vor dem Balkongarten nicht Halt: Sensoren und Apps können mittlerweile beim Düngen unterstützen. Sie messen Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffgehalte - besonders für Anfänger eine große Hilfe, um die richtige Menge zur richtigen Zeit zu geben. Einige Systeme dosieren den Dünger sogar automatisch. Trotzdem möchte ich betonen: Kein Sensor der Welt ersetzt den geübten Blick des Gärtners. Regelmäßige eigene Begutachtung der Pflanzen bleibt das A und O.

Nährstoffkreisläufe im Balkongarten schließen

Nachhaltiges Gärtnern liegt mir besonders am Herzen. Auf dem Balkon können wir mit einfachen Mitteln Nährstoffkreisläufe schließen und so den Bedarf an zugekauften Düngern reduzieren.

Ein kleiner Wurmkompost kann Wunder bewirken: Pflanzliche Küchenabfälle verwandeln sich darin in nährstoffreiche Erde, die einen hervorragenden Dünger abgibt. Auch das Gießwasser vom Kochen von Gemüse oder Eiern ist eine wahre Nährstoffquelle - verdünnt eignet es sich bestens zum Düngen.

Zwischen zwei Kulturen empfehle ich eine Gründüngung mit schnellwachsenden Pflanzen wie Senf oder Phacelia. Das bereichert den Boden mit organischer Substanz. Wer den Platz dafür hat, kann sich an einer Brennnesseljauche versuchen - ein äußerst wirksamer Flüssigdünger, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.

Mit diesen Tipps sollten Sie gut gerüstet sein, um Ihren Balkongarten das ganze Jahr über optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Methoden - jeder Balkon ist einzigartig und braucht seine ganz individuelle Pflege. Mit der Zeit entwickeln Sie ganz sicher ein Gespür dafür, was Ihre Pflanzen benötigen. Ich wünsche Ihnen eine reiche Ernte und vor allem viel Freude an Ihrem kleinen grünen Paradies!

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