Kartoffeln pflanzen: Der richtige Zeitpunkt für eine reiche Ernte
Kartoffeln gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten in deutschen Gärten. Doch wann ist der beste Zeitpunkt, um sie zu pflanzen?
Das Wichtigste auf einen Blick: Kartoffeln richtig pflanzen
- Bodentemperatur mindestens 8°C
- Frostgefahr beachten
- Regionale Unterschiede berücksichtigen
- Verschiedene Sorten haben unterschiedliche Pflanzzeiten
- Klimawandel beeinflusst den optimalen Pflanzzeitpunkt
Die Bedeutung des richtigen Pflanzzeitpunkts für Kartoffeln
Der richtige Zeitpunkt für die Kartoffelpflanzung ist wichtig für eine erfolgreiche Ernte. Zu früh gepflanzte Kartoffeln können durch Spätfröste geschädigt werden, während zu spät gepflanzte möglicherweise nicht genug Zeit haben, um vollständig zu reifen.
Als Faustregel gilt: Sobald der Boden abgetrocknet und die Frostgefahr vorüber ist, können Kartoffeln in die Erde. Doch es gibt einige Faktoren, die den idealen Pflanzzeitpunkt beeinflussen.
Faktoren, die den Pflanzzeitpunkt beeinflussen
Bei der Wahl des richtigen Zeitpunkts spielen mehrere Aspekte eine Rolle:
- Bodentemperatur
- Frostgefahr
- Regionale Klimabedingungen
- Kartoffelsorte
- Klimawandel
Jeder dieser Faktoren hat einen erheblichen Einfluss darauf, wann die Knollen am besten in die Erde kommen.
Der optimale Pflanzzeitpunkt für Kartoffeln
Allgemeine Richtlinien
Bodentemperatur als entscheidender Faktor
Die Bodentemperatur ist der wichtigste Indikator für den richtigen Pflanzzeitpunkt. Kartoffeln benötigen eine Mindestbodentemperatur von 8°C, um zu keimen und zu wachsen. Bei kälteren Temperaturen besteht die Gefahr, dass die Knollen im Boden verfaulen.
Um die Bodentemperatur zu messen, kann man ein Bodenthermometer verwenden. Alternativ gibt es eine alte Gärtnerregel: Wenn man bequem mit nacktem Hintern auf dem Boden sitzen kann, ist er warm genug für Kartoffeln. Klingt komisch, ist aber erstaunlich zuverlässig!
Frostgefahr und letzte Frostdaten
Neben der Bodentemperatur spielt auch die Frostgefahr eine entscheidende Rolle. Kartoffelpflanzen sind sehr empfindlich gegenüber Frost. Ein Spätfrost kann die jungen Triebe zerstören und das Wachstum erheblich verzögern.
In den meisten Regionen Deutschlands ist die Frostgefahr Mitte Mai gebannt. Allerdings kann es regionale Unterschiede geben. Es lohnt sich, die durchschnittlichen letzten Frostdaten für die eigene Region zu kennen.
Regionale Unterschiede im Pflanzzeitpunkt
Deutschland ist klimatisch vielfältig, was sich auch auf den optimalen Pflanzzeitpunkt für Kartoffeln auswirkt.
Norddeutschland
In Norddeutschland, wo das Klima eher maritim geprägt ist, kann man oft schon Ende April mit dem Pflanzen beginnen. Die Nähe zur Küste sorgt für mildere Temperaturen und eine geringere Frostgefahr.
Mitteldeutschland
In den mittleren Lagen Deutschlands ist Mitte Mai in der Regel der beste Zeitpunkt. Hier muss man besonders auf die letzten Frostdaten achten, da es große Schwankungen geben kann.
Süddeutschland
In Süddeutschland, besonders in höheren Lagen, kann sich der Pflanzzeitpunkt bis Ende Mai oder sogar Anfang Juni verschieben. Die Alpen beeinflussen das Klima hier stark, und Spätfröste sind keine Seltenheit.
Einfluss des Klimawandels auf den Pflanzzeitpunkt
Der Klimawandel wirkt sich auch auf unsere Kartoffelbeete aus. In den letzten Jahren beobachten Gärtner und Landwirte, dass sich die Pflanzzeiten allmählich nach vorne verschieben. Milde Winter und frühere Frühlinge ermöglichen es mancherorts, die Kartoffeln schon früher zu setzen.
Allerdings bringt der Klimawandel auch neue Herausforderungen mit sich. Extreme Wetterereignisse wie plötzliche Kälteeinbrüche oder Starkregen können den Anbau erschweren. Es ist wichtiger denn je, flexibel zu sein und sich an die sich ändernden Bedingungen anzupassen.
Verschiedene Kartoffelsorten und ihre Pflanzzeiten
Frühkartoffeln
Charakteristika und Besonderheiten
Frühkartoffeln, auch als "Neue Kartoffeln" bekannt, zeichnen sich durch ihre kurze Vegetationszeit aus. Sie haben eine dünne, leicht ablösbare Schale und einen besonders feinen, leicht nussigen Geschmack. Frühkartoffeln eignen sich hervorragend für Kartoffelsalate oder als Beilage zu Sommergerichten.
Optimaler Pflanzzeitpunkt für Frühkartoffeln
Frühkartoffeln können, je nach Region, bereits ab Mitte März gepflanzt werden. Um sie vor Spätfrösten zu schützen, empfiehlt es sich, sie vorzukeimen und nach dem Pflanzen mit Vlies abzudecken. So kann man schon im Juni die ersten eigenen Kartoffeln ernten - ein echtes Highlight im Gartenjahr!
Mittelfrühe Kartoffeln
Eigenschaften und Verwendung
Mittelfrühe Kartoffeln bilden den Übergang zwischen Früh- und Spätkartoffeln. Sie haben eine etwas längere Vegetationszeit als Frühkartoffeln und entwickeln eine festere Schale. Diese Sorten eignen sich gut für die vielseitige Verwendung in der Küche, sei es als Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder für Aufläufe.
Idealer Zeitpunkt zur Pflanzung
Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung mittelfrüher Kartoffeln liegt in den meisten Regionen Deutschlands zwischen Mitte April und Anfang Mai. Sie benötigen etwa 120 bis 140 Tage bis zur Ernte, was bedeutet, dass man ab August mit leckeren Knollen rechnen kann.
Bei der Wahl des Pflanzzeitpunkts sollte man bedenken, dass jeder Garten seine Eigenheiten hat. Mikroklima, Bodenbeschaffenheit und Sonneneinstrahlung können von Ort zu Ort variieren. Es lohnt sich, über die Jahre Erfahrungen zu sammeln und diese zu notieren. So entwickelt man ein Gespür für den perfekten Zeitpunkt in seinem eigenen Garten.
Spätkartoffeln: Ernte und Lagerung für den Winter
Merkmale und Lagereignung von Spätkartoffeln
Spätkartoffeln sind besonders wertvoll für Gärtner, die eine langfristige Versorgung anstreben. Diese Sorten zeichnen sich durch ihre robuste Natur und längere Wachstumszeit aus. Sie entwickeln in der Regel dickere Schalen, was sie besonders lagerfähig macht. Die Knollen sind oft größer und stärkereicher als ihre frühen Verwandten.
Ein besonderer Vorteil von Spätkartoffeln ist ihre ausgezeichnete Lagereignung. Bei richtiger Lagerung können sie problemlos mehrere Monate überdauern, ohne an Qualität einzubüßen. Das macht sie ideal für die Wintervorratshaltung. Beliebte Sorten wie 'Agria' oder 'Linda' behalten ihre Festkochenden Eigenschaften auch nach langer Lagerung bei.
Empfohlene Pflanzzeit für Spätkartoffeln
Der optimale Zeitpunkt für die Pflanzung von Spätkartoffeln liegt zwischen Mitte April und Anfang Mai. Das genaue Datum hängt von den regionalen Klimabedingungen ab. In wärmeren Regionen Deutschlands kann man schon Ende April pflanzen, in kühleren Gebieten wartet man besser bis Anfang Mai.
Wichtig ist, dass der Boden sich auf mindestens 8°C erwärmt hat und keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Ein alter Gärtnerspruch besagt: "Wenn die Eisheiligen vorbei, ist die Kartoffel frostfrei." Das bezieht sich auf die Zeit um den 15. Mai, nach der in der Regel keine Fröste mehr auftreten.
Vorbereitung der Kartoffeln zum Pflanzen: Grundlage für den Erfolg
Vorkeimen: Vorteile und Methoden
Das Vorkeimen ist eine bewährte Methode, um den Kartoffeln einen Wachstumsvorsprung zu verschaffen. Dabei entwickeln sich kurze, kräftige Triebe, die den Pflanzen einen Entwicklungsvorsprung von bis zu zwei Wochen geben können. Das ist besonders in Regionen mit kurzer Vegetationsperiode von Vorteil.
Wann mit dem Vorkeimen beginnen?
Idealerweise startet man mit dem Vorkeimen etwa 4-6 Wochen vor dem geplanten Pflanztermin. Bei Spätkartoffeln wäre das also Anfang bis Mitte März. So haben die Knollen genügend Zeit, kräftige Keime zu entwickeln.
Techniken für erfolgreiches Vorkeimen
Für das Vorkeimen gibt es verschiedene Methoden. Eine einfache Variante ist das Auslegen der Knollen in flachen Kisten oder auf Zeitungspapier. Wichtig ist, dass sie Licht bekommen, aber nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die ideale Temperatur liegt zwischen 10-15°C. Regelmäßiges Wenden der Knollen fördert die gleichmäßige Entwicklung der Keime.
Eine andere Methode, die ich persönlich gerne anwende, ist das Vorkeimen in Eierkartons. Die Vertiefungen bieten den Kartoffeln guten Halt, und man kann die Kartons problemlos stapeln, was Platz spart. Dabei immer darauf achten, dass genügend Luft zirkulieren kann.
Auswahl und Vorbereitung des Pflanzguts
Qualitätsmerkmale guter Pflanzkartoffeln
Bei der Auswahl des Pflanzguts sollte man auf einige Punkte achten:
- Die Knollen sollten etwa hühnereigroß sein.
- Die Schale sollte unbeschädigt und frei von Fäulnis sein.
- Achten Sie auf vorhandene "Augen", aus denen die Keime sprießen.
- Zertifiziertes Pflanzgut ist frei von Krankheiten und verspricht gute Erträge.
Richtige Lagerung vor dem Pflanzen
Bis zum Pflanzen sollten die Kartoffeln kühl und dunkel gelagert werden. Eine Temperatur von etwa 4-8°C ist ideal. Zu warme Lagerung führt zu vorzeitigem Auskeimen, was die Knollen schwächt. Kurz vor dem Pflanzen können Sie die Kartoffeln in einen wärmeren Raum bringen, um die Keimung anzuregen.
Bodenvorbereitung: Basis für gesunde Kartoffeln
Optimale Bodenbeschaffenheit für Kartoffeln
Kartoffeln gedeihen am besten in lockerem, humusreichem Boden. Ein leicht saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist optimal. Schwere, lehmige Böden sollten Sie mit Sand und Kompost auflockern. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, im Herbst Gründünger wie Phacelia oder Senf anzubauen und im Frühjahr unterzugraben. Das verbessert die Bodenstruktur erheblich.
Zeitpunkt und Methoden der Bodenbearbeitung
Die Bodenbearbeitung sollte etwa 2-3 Wochen vor der Pflanzung erfolgen. Graben Sie den Boden spatentief um und entfernen Sie Steine und Wurzelunkräuter. Anschließend können Sie den Boden mit einer Harke glatt ziehen. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, Kompost oder gut verrotteten Mist einzuarbeiten.
Düngung: Zeitpunkt und geeignete Düngemittel
Kartoffeln sind Mittelzehrer und benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Eine Grunddüngung erfolgt am besten bei der Bodenbearbeitung, etwa 2 Wochen vor der Pflanzung. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne sind ideal. Pro Quadratmeter genügen etwa 3-4 Liter Kompost oder 80-100 g Hornspäne. Vorsicht mit stickstoffhaltigen Düngern – zu viel davon fördert das Krautwachstum auf Kosten der Knollenbildung.
Pflanztechniken für Kartoffeln: Von traditionell bis modern
Traditionelle Reihenpflanzung
Die Reihenpflanzung ist die gängigste Methode im Kartoffelanbau. Sie ermöglicht eine effiziente Nutzung der Fläche und erleichtert die Pflege und Ernte.
Richtige Pflanztiefe und Abstände
Pflanzen Sie die Kartoffeln in etwa 8-10 cm Tiefe. Der Abstand zwischen den Knollen in der Reihe sollte 30-40 cm betragen, zwischen den Reihen 60-75 cm. Diese Abstände können je nach Sorte variieren – großwüchsige Sorten brauchen mehr Platz. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Markieren Sie die Reihen mit einer Schnur, das erleichtert das gerade Pflanzen ungemein.
Vor- und Nachteile
Vorteile der Reihenpflanzung sind die einfache Pflege, gute Belüftung und leichte Ernte. Ein Nachteil kann sein, dass bei starkem Regen Erosion zwischen den Reihen auftreten kann. Dem kann man durch Mulchen entgegenwirken.
Abschließend möchte ich betonen, dass die richtige Vorbereitung und Pflanzung die Basis für eine erfolgreiche Kartoffelernte legen. Mit ein bisschen Übung und Geduld werden Sie schon bald Ihre eigenen, leckeren Kartoffeln ernten können. Denken Sie daran: Jeder Garten ist anders, experimentieren Sie ruhig ein wenig, um die für Sie beste Methode zu finden.
Hügelpflanzung: Eine effektive Methode für Kartoffeln
Anlegen und Pflege von Kartoffelhügeln
Die Hügelpflanzung ist eine bewährte Methode im Kartoffelanbau. Um Kartoffelhügel anzulegen, beginnt man mit dem Ausheben von Furchen im Abstand von etwa 70 cm. Die Pflanzknollen werden in diese Furchen gelegt und mit Erde bedeckt. Im Laufe der Wachstumsperiode häufelt man die Pflanzen mehrmals an, bis sich deutliche Hügel gebildet haben.
Zur Pflege der Kartoffelhügel gehört regelmäßiges Anhäufeln, was nicht nur das Wachstum fördert, sondern auch Unkraut unterdrückt. Dabei sollte man darauf achten, die jungen Triebe nicht zu beschädigen. Eine gute Wasserversorgung ist ebenfalls wichtig, besonders in trockenen Perioden.
Vorteile der Hügelmethode
Die Hügelpflanzung bietet mehrere Vorteile:
- Bessere Drainage: Überschüssiges Wasser kann leichter abfließen, was Fäulnis vorbeugt.
- Höhere Bodentemperatur: Die Hügel erwärmen sich schneller, was das Wachstum fördert.
- Erleichterte Ernte: Die Kartoffeln können einfacher ausgegraben werden.
- Größerer Ertrag: Durch die lockere Erde können sich die Knollen besser entwickeln.
Kartoffeln in Kübeln und Säcken: Eine platzsparende Alternative
Geeignete Behälter und Substrate
Für den Anbau von Kartoffeln in Kübeln oder Säcken eignen sich Behälter mit einem Fassungsvermögen von mindestens 40 Litern. Wichtig ist eine gute Drainage, also Löcher im Boden. Als Substrat empfiehlt sich eine Mischung aus nährstoffreicher Gartenerde und Kompost. Man sollte darauf achten, dass das Substrat locker und luftdurchlässig ist.
Besonderheiten beim Pflanzzeitpunkt für Kübel
Der Pflanzzeitpunkt für Kartoffeln in Kübeln oder Säcken kann etwas früher sein als im Freiland, da man die Behälter bei Frostgefahr ins Haus oder Gewächshaus stellen kann. In der Regel kann man ab Mitte April mit der Pflanzung beginnen. Es ist ratsam, die Kartoffeln vorzukeimen, um einen Wachstumsvorsprung zu erzielen.
Pflege nach der Pflanzung: Wichtige Aspekte für den Erfolg
Bewässerung in Abhängigkeit vom Pflanzzeitpunkt
Die richtige Bewässerung ist entscheidend für den Erfolg der Kartoffelernte. Direkt nach der Pflanzung sollte der Boden feucht, aber nicht nass sein. In den ersten Wochen nach der Pflanzung benötigen die Kartoffeln weniger Wasser. Mit zunehmendem Wachstum und besonders während der Blüte und Knollenbildung steigt der Wasserbedarf. Bei früher Pflanzung muss man vorsichtig sein, da der Boden noch kalt sein kann und zu viel Wasser zu Fäulnis führen könnte.
Unkrautbekämpfung und Anhäufeln
Regelmäßiges Jäten ist wichtig, um Konkurrenz durch Unkraut zu vermeiden. Das Anhäufeln, bei dem man Erde an die Pflanzen zieht, sollte etwa alle zwei Wochen erfolgen. Dies fördert die Knollenbildung und schützt die Kartoffeln vor Licht, was die Bildung von Solanin verhindert.
Schutz vor Frost bei früher Pflanzung
Bei früher Pflanzung besteht die Gefahr von Spätfrösten. Um die jungen Triebe zu schützen, kann man sie mit Vlies oder Stroh abdecken. In extremen Fällen hilft auch das Aufschütten von lockerem Boden über die Triebe, die sich dann wieder durcharbeiten können.
Erntezeitpunkt: Wann sind die Kartoffeln reif?
Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts
Der richtige Erntezeitpunkt hängt von der Kartoffelsorte und dem gewünschten Verwendungszweck ab. Frühkartoffeln können bereits geerntet werden, wenn die Pflanzen noch blühen. Bei Mittelfrühen und Spätkartoffeln wartet man, bis das Kraut vollständig abgestorben ist. Ein Trick zur Überprüfung der Reife ist das vorsichtige Ausgraben einer Probepflanze. Wenn sich die Schale der Kartoffeln nicht mehr mit dem Daumen abreiben lässt, sind sie erntereif.
Einfluss des Pflanzzeitpunkts auf den Ertrag
Der Pflanzzeitpunkt beeinflusst maßgeblich den Erntezeitpunkt und den Ertrag. Früh gepflanzte Kartoffeln haben oft einen höheren Ertrag, da sie eine längere Wachstumsperiode haben. Allerdings sind sie auch anfälliger für Frostschäden. Später gepflanzte Kartoffeln haben zwar eine kürzere Wachstumszeit, sind aber weniger frostgefährdet und können bei guter Pflege ebenfalls gute Erträge liefern.
Typische Fehler beim Timing der Kartoffelpflanzung
Zu frühes Pflanzen und seine Risiken
Wer zu früh pflanzt, riskiert Frostschäden an den jungen Trieben. Zudem kann ein zu kalter Boden das Wachstum hemmen und die Pflanzknollen anfällig für Fäulnis machen. In extremen Fällen können die Kartoffeln sogar absterben. Ist der Boden noch zu nass, besteht die Gefahr von Staunässe, was ebenfalls zu Fäulnis führen kann.
Konsequenzen einer zu späten Pflanzung
Bei einer zu späten Pflanzung verkürzt sich die Wachstumsperiode, was zu geringeren Erträgen führen kann. Späte Kartoffeln haben zudem ein höheres Risiko, von Krautfäule befallen zu werden, da diese Krankheit besonders in den warmen Sommermonaten auftritt. Auch die Gefahr von Trockenheitsschäden steigt, da die Hauptwachstumsphase in die heißesten Monate fällt.
Letztendlich ist der optimale Pflanzzeitpunkt ein Balanceakt zwischen Frostgefahr und ausreichender Wachstumszeit. Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege können Hobbygärtner jedoch in den meisten Fällen eine erfolgreiche Kartoffelernte einfahren.
Spezielle Anbaumethoden und ihr Einfluss auf den Pflanzzeitpunkt
Biologischer Kartoffelanbau
Beim biologischen Kartoffelanbau spielen natürliche Prozesse eine zentrale Rolle. Hier ist der Pflanzzeitpunkt besonders wichtig, da chemische Hilfsmittel tabu sind. Oft wird etwas später gepflanzt, um dem Boden Zeit zum Erwärmen zu geben. Das fördert eine schnelle Keimung und reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen. Biogärtner setzen häufig auf vorgekeimte Knollen, um die Wachstumsphase zu verlängern.
No-Dig-Methode für Kartoffeln
Die No-Dig-Methode, auch bekannt als 'Nicht-Graben-Methode', gewinnt an Beliebtheit. Hier werden Kartoffeln direkt auf den Boden gelegt und mit einer dicken Mulchschicht bedeckt. Der Pflanzzeitpunkt kann bei dieser Methode etwas früher sein, da die Mulchschicht den Boden wärmt und vor Frost schützt. Allerdings sollte man sicherstellen, dass der Boden nicht zu nass ist, um Fäulnis zu vermeiden.
Klimaanpassungsstrategien für den Kartoffelanbau
Anpassung der Pflanzzeiten an veränderte Klimabedingungen
Der Klimawandel stellt Kartoffelbauern vor neue Herausforderungen. Frühere Frühjahre und längere Herbste verändern die traditionellen Pflanzzeiten. In manchen Regionen wird bereits im späten März gepflanzt, während in anderen Gebieten aufgrund von Trockenheit erst im Mai begonnen wird. Flexibilität und genaue Beobachtung lokaler Wettermuster sind hier entscheidend für den Erfolg.
Wahl resistenter Sorten für verschiedene Klimazonen
Die Auswahl der richtigen Kartoffelsorte spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Hitzeresistente Sorten wie 'Agria' oder 'Marabel' eignen sich besonders für wärmere Regionen. Für feuchtere Gebiete bieten sich Sorten mit erhöhter Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule an, wie 'Sarpo Mira'. Diese Sorten können oft flexibler gepflanzt werden und sind weniger anfällig für Wetterextreme.
Technologische Hilfsmittel zur Bestimmung des optimalen Pflanzzeitpunkts
Wetterstationen und Bodenthermometer
Moderne Wetterstationen im Garten sind sehr nützlich. Sie messen nicht nur Lufttemperatur und Niederschlag, sondern oft auch die Bodentemperatur in verschiedenen Tiefen. Ein einfaches Bodenthermometer tut's aber auch. Wenn die Bodentemperatur in 10 cm Tiefe konstant über 8°C liegt, ist der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen gekommen. Diese Geräte helfen, den richtigen Moment nicht zu verpassen.
Apps und Online-Tools für Hobbygärtner
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Apps, die bei der Gartenplanung helfen. Manche berechnen sogar den optimalen Pflanzzeitpunkt basierend auf lokalen Wetterdaten und Vorhersagen. Auch Online-Plattformen wie 'Mein Garten' bieten personalisierte Pflanzkalender. Diese Tools sind praktisch, sollten aber immer mit dem gesunden Menschenverstand und der eigenen Beobachtung kombiniert werden.
Kartoffeln im Jahresrhythmus: Ein Überblick für Hobbygärtner
Die wichtigsten Faktoren für den optimalen Pflanzzeitpunkt
Zusammengefasst sind die wichtigsten Faktoren für den perfekten Start der Kartoffelsaison: Bodentemperatur, Frostgefahr, Sortenauswahl und regionale Besonderheiten. Ein Auge auf die Wettervorhersage und eine Hand am Puls des Bodens sind unerlässlich. Bedenken Sie: Zu früh gepflanzt ist oft schlechter als etwas zu spät.
Kontinuierliche Anpassung an lokale Bedingungen
Jeder Garten ist anders, und jedes Jahr bringt neue Herausforderungen. Führen Sie ein Gartentagebuch und notieren Sie Ihre Erfahrungen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für Ihren Garten und können den Pflanzzeitpunkt immer genauer bestimmen. Flexibilität und Lernbereitschaft sind wichtige Eigenschaften für Gärtner.
Saisonaler Pflanzkalender für Kartoffeln
Monatliche Übersicht der Pflanzaktivitäten
- Februar/März: Vorkeimen der Saatkartoffeln beginnen
- April: Hauptpflanzzeit in den meisten Regionen
- Mai: Späte Pflanzung, besonders für Lagerkartoffeln
- Juni-August: Pflege und Schutz vor Schädlingen
- September/Oktober: Ernte je nach Sorte und Pflanzzeit
Regionale Anpassungen des Kalenders
In Süddeutschland kann oft schon Ende März gepflanzt werden, während man in Norddeutschland bis Mitte April warten sollte. In höheren Lagen verschiebt sich alles nach hinten. Beobachten Sie die alten Bauernregeln Ihrer Region - oft steckt viel Wahrheit darin. Und denken Sie daran: Kartoffeln sind robust. Ein bisschen Experimentierfreude kann zu überraschenden Ergebnissen führen. Also, ran an die Knollen und guten Appetit!