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Wie kann man Gurken erfolgreich anbauen und welche Grundvoraussetzungen sind dabei zu beachten?
Erfolgreicher Gurkenanbau basiert auf wenigen, aber essentiellen Grundvoraussetzungen. Gurken benötigen viel Wärme und Sonne - konstante Temperaturen zwischen 15-20°C sind ideal. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein. Als Starkzehrer brauchen Gurken nährstoffreiche, gut durchlässige Erde und regelmäßige Düngergaben mit ausgewogenem Volldünger. Pro Quadratmeter sollten nur 2 Pflanzen gesetzt werden, am besten an einem Spalier oder Rankgitter. Wichtig ist die richtige Bewässerung: regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden. Die Aussaat erfolgt idealerweise Mitte bis Ende Frühling, bei Spätfrostgefahr können Samen auch drinnen vorgezogen werden. Gute Drainage ist entscheidend für gesunde Wurzelentwicklung. Mit diesen Grundlagen und etwas Geduld gelingt auch Anfängern der erfolgreiche Gurkenanbau vom Samen bis zur Ernte.
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Welche Methoden gibt es für die Aussaat von Gurkensamen und wie tief sollten sie gepflanzt werden?
Für die Gurkenaussaat gibt es mehrere bewährte Methoden. Die Direktsaat ins Freiland erfolgt ab Mitte bis Ende Frühling, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Alternativ können Samen schon im zeitigen Frühjahr drinnen in Anzuchtschalen vorgezogen werden, um Spätfröste zu vermeiden. Die optimale Pflanztiefe entspricht dem 2-3-fachen des Samendurchmessers - Gurkensamen werden also etwa 2-3 cm tief eingepflanzt. Verwenden Sie handelsübliche Anzuchterde in Anzuchtschalen oder größeren Töpfen. Nach der Aussaat die Erde leicht andrücken und vorsichtig mit Regenwasser gießen. Säen Sie nur so viele Samen aus, wie Sie später auch als Pflanzen unterbringen können. Beschriften Sie die Anzuchtschalen und stellen Sie diese für einige Wochen an einen warmen, sonnigen Platz. Die Vorkultur im Innenbereich bietet bessere Kontrolle über Temperatur und Feuchtigkeit.
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Was ist beim Pikieren von Gurken Setzlingen zu beachten und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Das Pikieren von Gurkensetzlingen erfordert besondere Sorgfalt, da die jungen Pflanzen sehr empfindlich sind. Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Setzlinge kräftig genug geworden sind und die Keimblätter voll entwickelt sind - meist 2-3 Wochen nach der Keimung. Verwenden Sie zum Pikieren größere Töpfe wie alte Joghurtbecher mit Löchern im Boden und lockere, nährstoffreiche Erde. Mit einem Löffel heben Sie die Jungpflanzen behutsam samt Wurzelballen aus der Anzuchtschale. Setzen Sie sie vorsichtig in die neuen Töpfe und drücken sie leicht an, ohne den empfindlichen Stängel zu beschädigen. Große Erdbrocken sollten zerkleinert werden, um die zarten Wurzeln nicht zu verletzen. Nach dem Pikieren benötigen die Setzlinge weiterhin warme Bedingungen und gleichmäßige Feuchtigkeit. Geduld ist wichtig - langsamer wachsende Pflanzen brauchen einfach mehr Zeit zur Entwicklung.
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Warum werden Gurken als Starkzehrer bezeichnet und welche besonderen Nährstoffansprüche haben sie?
Gurken gelten als Starkzehrer, weil sie für ihr schnelles Wachstum und die Fruchtbildung außergewöhnlich viele Nährstoffe benötigen. Sie entwickeln in kurzer Zeit große Blattmassen und produzieren kontinuierlich Früchte, was einen hohen Energiebedarf zur Folge hat. Pro Quadratmeter sollten daher nur 2 Pflanzen gesetzt werden, um Nährstoffkonkurrenz zu vermeiden. Gurken benötigen regelmäßige Düngergaben mit einem ausgewogenen Volldünger, der alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe enthält. Besonders wichtig sind Stickstoff für das Blattwachstum, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Kalium für die Fruchtqualität. Zu viel Stickstoff führt jedoch nur zu übermäßiger Blattmasse auf Kosten der Fruchtbildung. Die Nährstoffversorgung sollte gleichmäßig und kontinuierlich erfolgen, da Gurken empfindlich auf Schwankungen reagieren. Eine nährstoffreiche Grunderde ist daher ebenso wichtig wie die regelmäßige Nachdüngung während der Wachstumsperiode.
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Welche Temperaturen sind für die Keimung von Gurkensamen optimal und wie lange dauert der Keimungsprozess?
Für die optimale Keimung von Gurkensamen sind konstante Temperaturen zwischen 15-20°C entscheidend. Bei diesen idealen Bedingungen beginnt die Keimung bereits nach 5 Tagen, wobei sich die ersten Keimblätter zeigen. Der gesamte Keimungsprozess erstreckt sich über 5-14 Tage, abhängig von der Sorte und den Umgebungsbedingungen. Temperaturen unter 15°C verzögern die Keimung erheblich oder können sie ganz verhindern, da Gurken Wärme liebende Pflanzen sind. Schwankende Temperaturen sollten vermieden werden, da sie die gleichmäßige Entwicklung beeinträchtigen. Nach 2 Wochen sind bereits deutliche Entwicklungsunterschiede zwischen den Setzlingen erkennbar - einige wachsen schneller, andere benötigen mehr Zeit. Haben einzelne Samen noch nicht gekeimt, ist Geduld gefragt: Solange für ausreichend Wärme gesorgt wird, können auch Nachzügler noch keimen. Die konstante Wärmeversorgung ist wichtiger als gelegentliche Spitzentemperaturen.
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Worin unterscheidet sich der Gurkenanbau vom allgemeinen Gemüseanbau in Bezug auf Pflege und Standortansprüche?
Gurkenanbau unterscheidet sich in mehreren wichtigen Aspekten vom allgemeinen Gemüseanbau. Gurken haben außergewöhnlich hohe Wärmeansprüche und benötigen konstante Temperaturen über 15°C - deutlich mehr als die meisten anderen Gemüsearten. Als Starkzehrer benötigen sie intensivere Düngung und nährstoffreichere Böden. Der Platzbedarf ist größer: nur 2 Pflanzen pro Quadratmeter im Vergleich zu dichteren Pflanzungen bei anderem Gemüse. Gurken benötigen spezielle Rankhilfen oder Spaliere, da sie als Kletterpflanzen vertikal wachsen. Die Bewässerung muss besonders gleichmäßig erfolgen, da sie empfindlicher auf Schwankungen reagieren. Beim Anbau ist das Abhärten vor dem Freilandanbau kritischer als bei robusteren Gemüsearten. Die Bestäubungsbiologie ist komplexer, da männliche und weibliche Blüten von Insekten bestäubt werden müssen. Zudem sind Gurken anfälliger für spezifische Krankheiten wie Mehltau und Schädlinge wie den Gurkenkäfer.
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Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Anbau im Nutzgarten und Urban Gardening bei Gurken?
Der Gurkenanbau in traditionellen Nutzgärten und beim Urban Gardening unterscheidet sich hauptsächlich in Platzverfügbarkeit und Anbaumethoden. Im klassischen Nutzgarten stehen größere Flächen zur Verfügung, wodurch Gurken mehr Raum für natürliches Wachstum haben und an größeren Spalieren kultiviert werden können. Urban Gardening erfordert platzsparende Lösungen wie Hochbeete, Balkonkästen oder vertikale Anbausysteme. Die Sortenauswahl unterscheidet sich: Während im Nutzgarten großfruchtige Sorten bevorzugt werden, eignen sich für Urban Gardening kompakte Buschgurken oder Mini-Sorten besser. Die Bewässerung ist beim Urban Gardening intensiver zu planen, da Container schneller austrocknen. Dafür ermöglicht das Urban Gardening bessere Klimakontrolle und Schutz vor Witterungsextremen. Die Nährstoffversorgung muss beim Container-Anbau intensiver überwacht werden, da das begrenzte Erdvolumen weniger Nährstoffpuffer bietet. Beide Methoden können erfolgreich sein, erfordern aber angepasste Strategien.
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Wie erfolgt die Befruchtung bei Gurkenpflanzen und welche Rolle spielen männliche und weibliche Blüten dabei?
Die Befruchtung bei Gurkenpflanzen erfolgt über ein komplexes System aus männlichen und weiblichen Blüten, die von Insekten bestäubt werden. Gurkenpflanzen bilden beide Blütentypen aus: männliche Blüten sind an ihrem dünnen Stiel erkennbar, während weibliche Blüten einen verdickten Fruchtansatz haben - die zukünftige Mini-Gurke. Für eine erfolgreiche Befruchtung sind Insekten wie Bienen und Hummeln unverzichtbar, die den Pollen von den männlichen zu den weiblichen Blüten übertragen. Einige moderne Treibhaussorten haben nur weibliche Blüten und sind parthenocarp, das heißt sie bilden ohne Bestäubung Früchte. Bei normalen Sorten ist die Bestäubung entscheidend für die Fruchtentwicklung. Nach erfolgreicher Befruchtung entwickelt sich der Fruchtansatz zur reifen Gurke. Mangelnde Bestäubung führt zu verkrüppelten oder ausbleibenden Früchten. Ein insektenfreundlicher Garten mit Blütenpflanzen fördert daher den Befruchtungserfolg erheblich.
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Wo kann man hochwertiges Gurkensaatgut kaufen und worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Hochwertiges Gurkensaatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die auf Qualitätssaatgut setzen. Etablierte Anbieter wie samen.de führen ein breites Sortiment verschiedener Gurkensorten und können fachkundige Beratung zur Sortenauswahl bieten. Beim Kauf sollten Sie auf mehrere Qualitätskriterien achten: Das Verfallsdatum muss aktuell sein, da alte Samen schlechtere Keimraten haben. Achten Sie auf die Keimfähigkeitsangabe - diese sollte bei Gurkensamen über 80% liegen. Bio-Saatgut gewährleistet naturbelassene Anzucht ohne Chemikalien. Die Sortenbeschreibung sollte detaillierte Informationen zu Wuchsform, Reifezeit und Anbauempfehlungen enthalten. Resistenzen gegen typische Gurkenkrankheiten wie Mehltau sind vorteilhaft. Samenfeste Sorten ermöglichen die eigene Saatgutgewinnung. Fachkundige Gartenhändler können zudem regionale Anbauempfehlungen geben und bei der Sortenwahl für spezifische Anbaubedingungen beraten.
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Welche Anzuchterde und welches Zubehör werden für die erfolgreiche Gurkenanzucht benötigt?
Für die erfolgreiche Gurkenanzucht benötigen Sie spezielle Anzuchterde und praktisches Zubehör. Verwenden Sie hochwertige, lockere Anzuchterde, die nährstoffarm ist und dadurch die Wurzelbildung fördert. Professionelle Gartenfachhändler wie samen.de bieten spezielle Aussaat- und Anzuchterden, die optimal auf die Bedürfnisse von Keimlingen abgestimmt sind. Als Behälter eignen sich Anzuchtschalen, kleine Töpfe oder auch recycelte Joghurtbecher mit Drainagelöchern. Anzuchttöpfe in verschiedenen Größen sind praktisch für das spätere Pikieren. Ein Pikierstab oder kleiner Löffel erleichtert das Umpflanzen der empfindlichen Setzlinge. Abdeckhauben oder transparente Folie schaffen ein günstiges Mikroklima. Etiketten zur Beschriftung sind unverzichtbar für die Übersicht. Für die spätere Kultivierung benötigen Sie nährstoffreiche Pflanzerde, ausgewogenen Volldünger und geeignete Rankgitter oder Spaliere. Eine Sprühflasche ermöglicht schonende Bewässerung der jungen Pflanzen.
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Welche biologischen Prozesse laufen während der Keimblätter-Entwicklung bei Gurkensamen ab?
Die Keimblätter-Entwicklung bei Gurkensamen ist ein komplexer biologischer Prozess. Nach der Wasseraufnahme quillt der Samen auf und aktiviert Enzyme, die gespeicherte Nährstoffe mobilisieren. Zunächst durchbricht die Keimwurzel die Samenschale und wächst nach unten, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Gleichzeitig entwickelt sich der Keimspross nach oben. Die Keimblätter (Kotyledonen) entfalten sich als erste sichtbare Blätter - sie sind deutlich größer und runder als die späteren Laubblätter. Diese Keimblätter dienen als Nährstoffspeicher und erste Photosynthese-Organe, bis die echten Laubblätter entwickelt sind. Während dieser Phase ist die Pflanze besonders verletzlich und benötigt konstante Wärme und Feuchtigkeit. Die gespeicherten Reservestoffe im Samen werden schrittweise verbraucht, bis die Pflanze über ihre Wurzeln und Blätter selbstständig Nährstoffe aufnehmen und Photosynthese betreiben kann. Nach 5-14 Tagen ist dieser Prozess bei optimalen Bedingungen abgeschlossen.
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Wie beeinflusst die Drainage den Erfolg beim Gurken ziehen und welche Methoden gibt es dafür?
Gute Drainage ist entscheidend für erfolgreichen Gurkenanbau, da Staunässe zu Wurzelfäule und Pflanzenkrankheiten führt. Gurken benötigen gleichmäßige Feuchtigkeit, aber keine wassergesättigten Böden. Effektive Drainagemethoden beginnen bei der Behälterwahl: Alle Töpfe und Anzuchtschalen müssen Abflusslöcher im Boden haben. Bei Joghurtbechern als Anzuchttöpfe sollten mehrere kleine Löcher gebohrt werden. Im Gartenbeet verbessert eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Beetgrund den Wasserabfluss. Schwere Böden können mit Sand, Perlite oder Kompost aufgelockert werden. Bei Hochbeeten oder Containern sorgt eine Schicht Blähtonkugeln am Boden für optimalen Wasserabfluss. Die Erdmischung selbst sollte strukturstabil und durchlässig sein - reine Blumenerde ist oft zu verdichtend. Regelmäßiges, aber mäßiges Gießen ist besser als seltene, aber intensive Wassergaben. Oberflächenmulch hilft, die Feuchtigkeit gleichmäßig zu halten.
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Welche Rolle spielt das Abhärten von Gurkenpflanzen für den Freilandanbau?
Das Abhärten spielt eine entscheidende Rolle beim Übergang von der geschützten Anzucht zum Freilandanbau. Gurken sind besonders temperaturempfindlich und müssen schrittweise an die Außenbedingungen gewöhnt werden. Dieser Prozess dauert etwa eine Woche und ist in rauen Klimazonen wie England oder Norddeutschland besonders wichtig. Beginnen Sie damit, die Pflanzen tagsüber für wenige Stunden ins Freie zu stellen, zunächst an einen windgeschützten, halbschattigen Platz. Täglich wird die Zeit im Freien verlängert und die Pflanzen schrittweise an mehr Sonne und Wind gewöhnt. Nachts sollten sie zunächst noch ins Haus geholt werden. Erst wenn die Pflanzen eine Woche lang auch kühlere Nachttemperaturen vertragen haben, können sie dauerhaft ins Freiland umgesiedelt werden. Ohne dieses Abhärten erleiden die Pflanzen einen Schock durch plötzliche Temperatur- und Lichtschwankungen, was zu Wachstumsstillstand oder sogar zum Absterben führen kann.
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Wie funktioniert das Ausgeizen bei Gurkenpflanzen und warum ist diese Technik wichtig?
Das Ausgeizen bei Gurkenpflanzen ist eine wichtige Pflegetechnik, die die Fruchtbildung optimiert. Dabei werden überschüssige Seitentriebe und Verzweigungen entfernt, um die Kraft der Pflanze auf die Haupttriebe und Fruchtentwicklung zu konzentrieren. Bei guter Bestäubung entwickeln sich nach dem Ausgeizen die Früchte besser. Die Technik funktioniert so: Entfernen Sie regelmäßig die kleinen Seitentriebe, die zwischen Hauptstamm und Blättern wachsen, solange sie noch jung und weich sind. Knipsen Sie diese mit den Fingern oder einer sauberen Schere ab. Auch überflüssige männliche Blüten können entfernt werden, um die Energie auf die fruchtbringenden weiblichen Blüten zu lenken. Das Ausgeizen verbessert die Luftzirkulation zwischen den Pflanzen, was Pilzkrankheiten wie Mehltau vorbeugt. Zudem erhalten die verbleibenden Früchte mehr Nährstoffe und werden größer und schmackhafter. Die Technik sollte regelmäßig, etwa wöchentlich, durchgeführt werden.
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Wie kann man Gurkenpflanzen richtig kultivieren und welche praktischen Schritte sind dabei zu befolgen?
Die richtige Kultivierung von Gurkenpflanzen folgt einem bewährten Stufenplan. Beginnen Sie mit der Aussaat in Anzuchterde bei konstanten 15-20°C. Nach der Keimung pikieren Sie die Setzlinge in größere Töpfe mit nährstoffreicher Erde. Nach einem Monat sollten die Pflanzen bereits ordentlich gewachsen sein. 6 Wochen nach der Aussaat haben Sie stattliche kleine Gurkenpflanzen. Vor dem Freilandanbau müssen die Pflanzen über eine Woche abgehärtet werden. Beim Auspflanzen setzen Sie nur 2 Pflanzen pro Quadratmeter an einem sonnigen Standort mit Rankhilfe. Platzieren Sie sie am oberen Beetrand, damit andere Pflanzen nicht überschattet werden. Achten Sie auf gleichmäßige Bewässerung ohne Staunässe und düngen Sie regelmäßig mit ausgewogenem Volldünger. Kontrollieren Sie die Pflanzen wöchentlich auf Schädlinge wie Blattläuse und Krankheiten wie Mehltau. Das regelmäßige Ausgeizen fördert die Fruchtbildung und verbessert die Luftzirkulation.
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Welche Methoden eignen sich für das Heranziehen von Bio-Gemüse wie Gurken im Hobbygarten?
Bio-Gurken im Hobbygarten erfordern natürliche Anbaumethoden ohne synthetische Chemikalien. Beginnen Sie mit zertifiziertem Bio-Saatgut, das frei von Beizen und genetischen Veränderungen ist. Verwenden Sie torffreie Bio-Anzuchterde und später organische Komposterde. Statt Kunstdünger setzen Sie auf Kompost, Wurmhumus oder organische Flüssigdünger auf Basis von Gesteinsmehl und Pflanzenauszügen. Krankheitsprävention erfolgt durch standortgerechte Pflanzung, gute Luftzirkulation und resistente Sorten. Gegen Schädlinge helfen Nützlingsförderung, Mischkultur und biologische Präparate wie Neemöl oder Brennnesseljauche. Mulchen mit Stroh oder Grasschnitt hält die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut natürlich. Fruchtfolge und Bodengesundheit sind wichtige Aspekte - Gurken sollten nicht jährlich am selben Standort angebaut werden. Regenwasser ist idealer als Leitungswasser. Diese Methoden produzieren gesunde, rückstandsfreie Gurken und fördern gleichzeitig die Bodenbiologie und Biodiversität im Garten.
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Stimmt es, dass Gurken nur bei sehr warmen Temperaturen wachsen können und was passiert bei kühlerer Witterung?
Gurken sind tatsächlich sehr wärmeliebende Pflanzen, aber die Behauptung, sie bräuchten "sehr warme" Temperaturen, ist übertrieben. Optimal sind konstante Temperaturen zwischen 15-20°C für Keimung und Wachstum. Bei Temperaturen unter 15°C verlangsamt sich das Wachstum erheblich, die Pflanzen können aber überleben. Problematisch wird es unter 10°C - hier stellen Gurken ihr Wachstum nahezu ein und werden anfällig für Krankheiten. Frost ist tödlich für Gurkenpflanzen. Bei kühlerer Witterung wachsen Gurken langsamer, die Fruchtentwicklung verzögert sich, und die Erträge fallen geringer aus. Zu wenig Sonne und kühle Temperaturen können außerdem Pilzkrankheiten wie Mehltau begünstigen. In kühleren Klimazonen wie England müssen Gurken daher besonders sorgfältig abgehärtet werden. Schutzmaßnahmen wie Folienhäuser, Frühbeete oder warme, windgeschützte Standorte können den Anbau auch in weniger warmen Regionen ermöglichen. Moderne Sorten sind teilweise kältetoleranter als alte Sorten.
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Wie unterscheiden sich die Anbaubedingungen für Gurken in verschiedenen Klimazonen wie England oder Deutschland?
Die Anbaubedingungen für Gurken variieren erheblich zwischen verschiedenen Klimazonen. In rauen Klimazonen wie England oder Norddeutschland ist das Abhärten der Pflanzen besonders kritisch, da Temperaturschwankungen häufiger auftreten. Die Anbausaison ist kürzer, weshalb die Vorkultur im Haus wichtiger wird. Freilandgurken müssen länger und sorgfältiger an die Außenbedingungen gewöhnt werden. In kühleren Regionen sind Schutzmaßnahmen wie Folienhäuser, Frühbeete oder windgeschützte Südlagen oft unverzichtbar. Die Sortenwahl spielt eine wichtige Rolle - kältetolerante und schnell reifende Sorten sind vorteilhaft. In wärmeren Klimazonen wie Süddeutschland können Gurken früher direkt ins Freiland gesät werden. Die Bewässerung muss an die lokalen Niederschlagsmengen angepasst werden. Auch Schädlingsdruck und Krankheitsanfälligkeit unterscheiden sich regional - in feuchteren Klimaten ist Mehltauprävention wichtiger. Die Wahl des Mikroklimas im Garten wird in kühleren Regionen entscheidender für den Anbauerfolg.
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Was ist der Unterschied zwischen Salatgurken anbauen und Einlegegurken züchten in Bezug auf Anbauverfahren?
Salatgurken und Einlegegurken unterscheiden sich in mehreren Anbauaspekten, obwohl die Grundtechniken ähnlich sind. Salatgurken werden für den Frischverzehr kultiviert und bei größerer Größe geerntet - sie benötigen längere Reifezeiten von 60-75 Tagen. Einlegegurken werden jung und klein geerntet, oft schon nach 50-60 Tagen. Dies ermöglicht mehrere Ernten pro Saison. Salatgurken benötigen oft höhere Rankgitter, da sie größer werden, während Einlegegurken kompakter wachsen. Die Bewässerung bei Einlegegurken muss gleichmäßiger erfolgen, um Bitterkeit zu vermeiden. Bei der Düngung benötigen Salatgurken mehr Kalium für die Fruchtqualität, während Einlegegurken weniger nährstoffintensiv sind. Einlegegurken werden dichter gepflanzt und häufiger geerntet. Die Sortenwahl ist entscheidend - spezielle Einlegegurken-Sorten bleiben kleiner und entwickeln weniger Bitterstoffe. Beide Typen haben ähnliche Temperatur- und Standortansprüche, unterscheiden sich aber in Erntemanagement und teilweise in der Nachbehandlung der Früchte.
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Wie lässt sich Gurken vermehren von anderen Methoden der Selbstversorgung im Küchengarten abgrenzen?
Die Vermehrung von Gurken hebt sich durch spezifische Besonderheiten von anderen Selbstversorgungsmethoden im Küchengarten ab. Gurken werden ausschließlich über Samen vermehrt - vegetative Vermehrung über Stecklinge oder Teilung ist nicht möglich, im Gegensatz zu Kräutern oder Stauden. Die Saatgutgewinnung erfordert vollreife, überreife Früchte, die für den Verzehr nicht mehr geeignet sind. Dies unterscheidet sie von Gemüsesorten, wo Samen und Ernte zeitgleich erfolgen können. Gurken sind einjährig und müssen jedes Jahr neu ausgesät werden, während Selbstversorgung oft auf mehrjährige Kulturen wie Obst oder Kräuter setzt. Der Raumbedarf ist höher als bei kompakten Selbstversorger-Gemüsesorten. Zudem sind Gurken weniger lagerfähig als typische Selbstversorger-Gemüse wie Kartoffeln oder Kohl. Die Verarbeitung zu haltbaren Produkten (Einlegen) erfordert zusätzliche Fähigkeiten. Gurken ergänzen die Selbstversorgung ideal durch frisches Sommergemüse, sind aber weniger grundversorgungsrelevant als Grundnahrungsmittel-Gemüse.