Fruchtgemüse im Gewächshaus: Anbautipps für hohe Erträge

Fruchtgemüse im Gewächshaus: Ein Garten voller Möglichkeiten

Der Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus eröffnet uns Hobbygärtnern eine Fülle von Möglichkeiten. Mit der richtigen Pflege und optimalen Bedingungen lassen sich beachtliche Erträge erzielen - oftmals sogar besser als im Freiland.

Das Wichtigste zum Fruchtgemüse unter Glas

  • Deutlich verlängerte Anbausaison durch kontrolliertes Klima
  • Zuverlässiger Schutz vor Witterungseinflüssen und vielen Schädlingen
  • Gute Chancen auf höhere Erträge und verbesserte Qualität
  • Breite Palette geeigneter Fruchtgemüse-Arten
  • Spezielle Pflege- und Anbautechniken erforderlich

Was verstehen wir unter Fruchtgemüse?

Zu den Fruchtgemüsen zählen all jene Gemüsearten, bei denen wir die Früchte verzehren. Dazu gehören beispielsweise Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und Zucchini. Diese Pflanzen benötigen in der Regel viel Wärme und Licht, um optimal zu gedeihen und eine reiche Ernte zu liefern.

Die Bedeutung des Gewächshausanbaus

Ein Gewächshaus bietet nahezu ideale Bedingungen für den Anbau von Fruchtgemüse. Es ermöglicht eine kontrollierte Umgebung, in der wir Temperatur, Feuchtigkeit und Lichteinfall nach Belieben steuern können. Dadurch lässt sich die Anbausaison erheblich verlängern, und die Erträge können deutlich steigen.

In meinem eigenen Gewächshaus kann ich bereits Anfang Mai die ersten reifen Tomaten ernten - ganze Wochen vor meinen Nachbarn, die im Freiland anbauen. Das zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll ein Gewächshaus für engagierte Hobbygärtner sein kann.

Geeignete Fruchtgemüse-Arten für das Gewächshaus

Folgende Fruchtgemüse-Arten gedeihen besonders gut im Gewächshaus:

  • Tomaten: Von süßen Cocktailtomaten bis zu saftigen Fleischtomaten
  • Paprika und Chili: Von mild bis feurig scharf
  • Gurken: Knackige Schlangen- und würzige Einlegegurken
  • Auberginen: Klassisch violett oder exotische Farbvarianten
  • Zucchini: Kompakte Sorten, ideal für begrenzte Räume
  • Melonen: Verschiedene Sorten für Feinschmecker und Experimentierfreudige

Diese Auswahl bietet für jeden Geschmack und jede Gewächshausgröße eine passende Option. Probieren Sie sich durch und finden Sie Ihre Favoriten!

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Vorteile des Gewächshausanbaus für Fruchtgemüse

Längere Anbausaison

Ein großer Pluspunkt des Gewächshausanbaus ist die Möglichkeit, die Anbausaison deutlich zu verlängern. Dank der geschützten Umgebung können wir Fruchtgemüse früher im Jahr pflanzen und bis weit in den Herbst hinein ernten. In manchen Fällen ist sogar eine ganzjährige Produktion möglich - ein Traum für jeden passionierten Gärtner!

Kontrolle über Wachstumsbedingungen

Im Gewächshaus haben wir die Wachstumsbedingungen fest im Griff. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Bewässerung lassen sich nach Bedarf anpassen. So können wir für jede Fruchtgemüse-Art optimale Bedingungen schaffen und Wachstum sowie Ertrag gezielt fördern.

Schutz vor Witterungseinflüssen

Hagel, Starkregen oder unerwartete Spätfröste können im Freiland ganze Ernten zunichtemachen. Das Gewächshaus bietet zuverlässigen Schutz vor solchen Witterungskapriolen und sorgt für stabile Wachstumsbedingungen - egal, was draußen tobt.

Mögliche höhere Erträge und Qualität

Durch die optimierten Bedingungen im Gewächshaus können Fruchtgemüse-Pflanzen ihr volles Potenzial entfalten. Dies kann zu deutlich höheren Erträgen und einer besseren Qualität der Früchte führen. Tomaten aus dem Gewächshaus sind oft aromatischer und reifen gleichmäßiger als ihre Freiland-Pendants - ein Genuss für alle Sinne!

Geringerer Schädlings- und Krankheitsdruck

Das geschlossene System eines Gewächshauses bietet natürlichen Schutz vor vielen Schädlingen und Krankheitserregern. Zusätzlich können wir die Umgebung so gestalten, dass sie für unerwünschte Gäste unattraktiv wird, etwa durch gezielte Belüftung oder den Einsatz von Nützlingen.

In meinem Gewächshaus setze ich beispielsweise Schlupfwespen gegen Blattläuse ein - eine äußerst wirksame und umweltfreundliche Methode der Schädlingsbekämpfung, die im Freiland so nicht möglich wäre. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese winzigen Helfer die Blattlauspopulation in Schach halten!

Herausforderungen beim Gewächshausanbau

Trotz der vielen Vorteile bringt der Anbau im Gewächshaus auch einige Herausforderungen mit sich. Dazu gehören:

  • Teils hohe Anfangsinvestitionen für Bau und Ausstattung
  • Notwendigkeit regelmäßiger Pflege und aufmerksamer Überwachung
  • Risiko von Überhitzung an besonders heißen Sommertagen
  • Mögliche rasche Ausbreitung von Krankheiten bei falscher Handhabung

Diese Punkte sollten wir bei der Planung eines Gewächshausanbaus unbedingt berücksichtigen, um langfristig erfolgreich und mit Freude Fruchtgemüse zu kultivieren. Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Erfahrung lassen sich diese Herausforderungen jedoch gut meistern - und die Ergebnisse sind die Mühe allemal wert!

Gewächshaustypen für optimalen Fruchtgemüseanbau

Die Wahl des perfekten Gewächshauses für den Anbau von Fruchtgemüse ist keine leichte Entscheidung. Es gibt verschiedene Typen, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Letztendlich kommt es darauf an, was zu Ihren individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten passt.

Foliengewächshäuser: Flexibel und kostengünstig

Viele Hobbygärtner schwören auf Foliengewächshäuser. Sie sind vergleichsweise günstig und lassen sich ohne großen Aufwand aufbauen. Die Folie schafft ein warmes Mikroklima, das Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika geradezu lieben. Der Haken an der Sache: Die Folie hält nicht ewig und muss alle paar Jahre erneuert werden.

Glasgewächshäuser: Bewährter Klassiker

Glasgewächshäuser sind sozusagen die Grande Dame unter den Gewächshäusern. Sie bieten eine hervorragende Lichtdurchlässigkeit und halten eine kleine Ewigkeit. Für lichtbedürftiges Fruchtgemüse sind sie einfach ideal. Der Wermutstropfen: Sie schlagen beim Kauf deutlich mehr zu Buche als Foliengewächshäuser und der Aufbau erfordert etwas mehr Schweiß und Muskelkraft.

Hochgewächshäuser vs. Niedriggewächshäuser

Hochgewächshäuser sind wie geschaffen für rankende Fruchtgemüsesorten wie Tomaten oder Gurken. Sie bieten mehr Spielraum nach oben und sorgen für eine bessere Luftzirkulation. Niedriggewächshäuser hingegen sparen Platz und heizen sich schneller auf - ein Segen für wärmeliebende Kulturen wie Paprika oder Auberginen.

Spezielle Ausstattungsmerkmale für Fruchtgemüse

Egal für welchen Gewächshaustyp Sie sich entscheiden, es gibt einige Extras, die den Anbau von Fruchtgemüse deutlich erleichtern können:

  • Automatische Lüftung: Verhindert, dass Ihre Pflanzen einen Hitzschlag bekommen und sorgt für optimale Luftfeuchtigkeit
  • Bewässerungssysteme: Stellen sicher, dass Ihre Pflanzen immer genug zu trinken haben
  • Schattiersysteme: Schützen empfindliche Pflanzen vor zu viel Sonne
  • Heizungssysteme: Verlängern die Anbausaison und halten Ihre Pflanzen auch bei kühlerem Wetter munter

Optimale Wachstumsbedingungen im Gewächshaus schaffen

Der Erfolg beim Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus hängt maßgeblich davon ab, wie gut Sie es schaffen, die richtigen Wachstumsbedingungen zu kreieren. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie im Auge behalten sollten:

Temperaturmanagement: Der Schlüssel zum Erfolg

Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika und Gurken mögen es schön warm. Tagsüber sollten die Temperaturen zwischen 20 und 25°C liegen, nachts nicht unter 15°C fallen. An besonders heißen Tagen ist eine gute Belüftung Gold wert, um Hitzestress zu vermeiden. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, morgens zu lüften und das Gewächshaus dann geschlossen zu halten, um die Wärme zu speichern.

Luftfeuchtigkeitsregulierung: Ein Drahtseilakt

Die richtige Luftfeuchtigkeit ist entscheidend für gesundes Wachstum und Fruchtansatz. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Pilzerkrankungen führen, zu niedrige stresst die Pflanzen. Ein Wert zwischen 60 und 80% ist optimal. Regelmäßiges Lüften und der Einsatz von Ventilatoren können Wunder bewirken, um die Luftfeuchtigkeit im grünen Bereich zu halten.

Lichtversorgung und Schattierung: Die goldene Mitte finden

Fruchtgemüse braucht viel Licht, um optimal zu wachsen und Früchte zu bilden. In den Sommermonaten kann es aber schnell zu viel des Guten werden. Eine Schattierung durch Schattennetze oder Kalkung der Scheiben kann dann sehr hilfreich sein. Bei der Positionierung der Pflanzen sollten Sie darauf achten, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig die Sonne wegnehmen.

CO2-Anreicherung: Ein Turbo fürs Pflanzenwachstum

Eine erhöhte CO2-Konzentration kann das Wachstum und den Ertrag von Fruchtgemüse ordentlich ankurbeln. In kleinen Gewächshäusern reicht oft schon das natürliche CO2, das beim Verrotten organischen Materials entsteht. In größeren Anlagen kann eine künstliche CO2-Düngung durchaus Sinn machen.

Bewässerung und Nährstoffversorgung: Das A und O für gesunde Pflanzen

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist für Fruchtgemüse unerlässlich. Zu viel Wasser kann jedoch ebenso schädlich sein wie zu wenig. Tröpfchenbewässerung hat sich als besonders effektiv erwiesen. Bei der Düngung sollten Sie auf einen ausgewogenen Nährstoffmix achten. Zu viel Stickstoff fördert zwar das Blattwachstum, kann aber den Fruchtansatz ausbremsen.

Mit der richtigen Kombination aus Gewächshaustyp und optimalen Wachstumsbedingungen steht einer reichen Ernte an Fruchtgemüse nichts mehr im Wege. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen herum und finden Sie heraus, was in Ihrem Gewächshaus am besten funktioniert. Jeder Garten ist einzigartig, und mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl werden Sie schon bald Ihr ganz persönliches Erfolgsrezept gefunden haben.

Anbautechniken für Fruchtgemüse im Gewächshaus

Bodenkultur vs. Hydrokultur

Wenn es um die Kultivierung von Fruchtgemüse im Gewächshaus geht, stehen uns zwei grundlegende Anbaumethoden zur Verfügung: Bodenkultur und Hydrokultur. Die Bodenkultur ist die altbewährte Methode, bei der die Pflanzen direkt in der Erde wachsen. Sie ist naturnaher und erfordert weniger technischen Aufwand. Allerdings kann die Bodenqualität im Gewächshaus mit der Zeit nachlassen, wenn wir nicht regelmäßig düngen und den Boden verbessern.

Die Hydrokultur hingegen ist eine moderne Anbaumethode, bei der die Pflanzen in einem nährstoffreichen Wassersystem kultiviert werden. Diese Methode ermöglicht eine präzisere Kontrolle der Nährstoffversorgung und kann zu höheren Erträgen führen. In meinem Gewächshaus habe ich beide Methoden ausprobiert und festgestellt, dass besonders Tomaten und Paprika in der Hydrokultur prächtig gedeihen. Allerdings erfordert sie mehr Fachwissen und eine genauere Überwachung der Wasserwerte.

Pflanzabstände und Raumnutzung

Die richtige Raumnutzung ist im Gewächshaus entscheidend, da der Platz oft begrenzt ist. Bei der Planung der Pflanzabstände sollten wir bedenken, dass Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken oder Paprika viel Raum benötigen, um sich optimal zu entwickeln. Zu enge Abstände können zu Lichtmangel und erhöhtem Krankheitsdruck führen.

Folgende Pflanzabstände haben sich in meiner Erfahrung bewährt:

  • Tomaten: 50-60 cm zwischen den Pflanzen, 80-100 cm zwischen den Reihen
  • Gurken: 40-50 cm zwischen den Pflanzen, 100-120 cm zwischen den Reihen
  • Paprika: 40-50 cm zwischen den Pflanzen, 70-80 cm zwischen den Reihen

Um den Raum optimal zu nutzen, empfehle ich vertikale Anbausysteme. Diese ermöglichen es, die Höhe des Gewächshauses voll auszuschöpfen und mehr Pflanzen auf gleicher Grundfläche zu kultivieren.

Aufleitsysteme und Stütztechniken

Aufleitsysteme sind für viele Fruchtgemüsearten unerlässlich. Sie unterstützen das Wachstum der Pflanzen und erleichtern die Pflege und Ernte. Für Tomaten und Gurken verwende ich gerne Schnüre, die von der Decke des Gewächshauses herabhängen. Die Pflanzen werden regelmäßig um diese Schnüre gewickelt und wachsen so nach oben.

Bei Paprika und Auberginen haben sich Stäbe oder Gittersysteme bewährt. Diese geben den Pflanzen Halt und verhindern, dass die Früchte den Boden berühren. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Verwenden Sie weiche Bindebänder, um die Pflanzen zu befestigen. Harte Materialien können die Stängel verletzen und das Wachstum beeinträchtigen.

Fruchtfolge und Mischkultur im Gewächshaus

Auch im Gewächshaus ist eine durchdachte Fruchtfolge wichtig, um Bodenmüdigkeit und den Aufbau von Schädlingspopulationen zu vermeiden. Ich wechsle jedes Jahr die Standorte meiner Fruchtgemüsepflanzen und baue zwischendurch auch mal Blattgemüse oder Hülsenfrüchte an, um den Boden zu regenerieren.

Mischkulturen können im Gewächshaus ebenfalls erfolgreich sein. Zum Beispiel lassen sich Tomaten gut mit Basilikum kombinieren. Das Basilikum dient als natürlicher Schädlingsschutz und profitiert vom Mikroklima, das die Tomaten schaffen. Allerdings sollten wir darauf achten, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig im Wachstum behindern.

Pflege und Pflanzenschutz im Gewächshaus

Regelmäßige Pflegemaßnahmen

Die regelmäßige Pflege ist entscheidend beim Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Regelmäßiges Gießen: Im Gewächshaus trocknet die Erde schneller aus. Ein gleichmäßiger Feuchtigkeitsgehalt ist wichtig für die Fruchtentwicklung.
  • Ausgeizen: Bei Tomaten sollten wir regelmäßig die Seitentriebe entfernen, um die Kraft der Pflanze in die Fruchtbildung zu lenken.
  • Entfernen von alten Blättern: Dies verbessert die Luftzirkulation und reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen.
  • Regelmäßige Düngung: Fruchtgemüse hat einen hohen Nährstoffbedarf. Eine ausgewogene Versorgung ist wichtig für gute Erträge.

Bestäubung im geschlossenen Raum

Die Bestäubung kann im geschlossenen Gewächshaus durchaus eine Herausforderung darstellen. Bei selbstbestäubenden Pflanzen wie Tomaten reicht oft schon ein sanftes Schütteln der Blüten aus, um die Bestäubung zu fördern. Bei anderen Arten wie Gurken oder Paprika kann es hilfreich sein, Hummeln oder andere Bestäuber ins Gewächshaus zu setzen.

Eine Alternative, die ich oft nutze, ist die manuelle Bestäubung mit einem weichen Pinsel. Das mag zwar etwas zeitaufwendig sein, gibt mir aber die Kontrolle über den Bestäubungsprozess und kann bei schwierigen Arten wie Melonen sehr effektiv sein.

Biologischer Pflanzenschutz

Im Gewächshaus setze ich bevorzugt auf biologische Pflanzenschutzmethoden. Nützlinge wie Raubmilben gegen Spinnmilben oder Schlupfwespen gegen Blattläuse haben sich bei mir als sehr effektiv erwiesen. Auch der Einsatz von Neem-Öl oder Schmierseifenlösungen kann bei leichtem Befall helfen.

Ein weiterer Tipp aus meiner Erfahrung: Gelbtafeln helfen nicht nur beim Monitoring von Schädlingen, sondern können auch kleinere Populationen in Schach halten. Allerdings sollten wir vorsichtig sein, da sie auch nützliche Insekten anlocken können.

Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten

Krankheiten vorzubeugen ist im Gewächshaus besonders wichtig, da sich Erreger in der geschlossenen Umgebung schnell ausbreiten können. Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehören:

  • Gute Belüftung: Regelmäßiges Lüften reduziert die Luftfeuchtigkeit und beugt Pilzerkrankungen vor.
  • Hygiene: Werkzeuge sollten regelmäßig desinfiziert und kranke Pflanzenteile sofort entfernt werden.
  • Resistente Sorten: Wählen Sie wenn möglich Sorten, die gegen häufige Krankheiten resistent sind.
  • Ausgeglichene Düngung: Übermäßige Stickstoffdüngung kann Pflanzen anfälliger für Krankheiten machen.

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Krankheitsbefall kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Bei Mehltau haben sich mir Backpulver-Spritzungen bewährt, bei Braunfäule hilft oft nur das radikale Entfernen befallener Pflanzenteile. In hartnäckigen Fällen kann der Einsatz von zugelassenen biologischen Pflanzenschutzmitteln notwendig sein.

Der Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus erfordert zwar einiges an Aufmerksamkeit und Pflege, belohnt uns aber mit reichen Ernten und der Möglichkeit, auch empfindlichere Sorten anzubauen. Mit der richtigen Technik und etwas Erfahrung können Sie Ihr eigenes kleines Paradies für Tomaten, Gurken, Paprika und Co. schaffen.

Ernte und Nacherntebehandlung von Gewächshaus-Fruchtgemüse

Den perfekten Erntemoment erwischen

Beim Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend für Geschmack und Haltbarkeit. Bei Tomaten warten wir auf eine vollständige Rotfärbung, während wir Gurken ernten, sobald sie ihre sortentypische Größe erreicht haben. Paprika sollten ihre volle Farbpracht entfaltet haben. Mein Tipp: Greifen Sie am besten morgens zu Schere oder Messer, wenn die Früchte noch kühl und prall vom nächtlichen Temperaturabfall sind.

Sanfte Hände bei der Ernte

Jedes Fruchtgemüse hat seine Eigenheiten bei der Ernte:

  • Tomaten: Vorsichtig mit dem Kelch abdrehen oder mit einer sauberen Schere abschneiden.
  • Gurken: Mit einem scharfen Messer ernten, um Verletzungen an der Pflanze zu vermeiden.
  • Paprika: Eine Gartenschere schont die Pflanze am meisten.
  • Auberginen: Knapp über dem Kelch mit Messer oder Schere abtrennen.

 

Frisch auf den Tisch oder clever gelagert

Um möglichst lange Freude an der Ernte zu haben, beachten Sie:

  • Tomaten: Zimmertemperatur ist ideal, der Kühlschrank ein No-Go.
  • Gurken: In Folie gewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
  • Paprika: Bei etwa 7-10°C im Gemüsefach lagern.
  • Auberginen: Kühl, aber nicht unter 10°C aufbewahren.

 

Wirtschaftliche Aspekte des Fruchtgemüseanbaus im Gewächshaus

Lohnt sich der Aufwand?

Der Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus kann durchaus rentabel sein. Zwar sind die Anfangsinvestitionen für Gewächshaus und Ausstattung nicht zu unterschätzen, doch die Erträge übertreffen meist die des Freilandanbaus. Ein großer Vorteil ist die verlängerte Anbausaison, die höhere Gesamterträge ermöglicht. Allerdings sollten Sie die Energiekosten für Heizung und Belüftung, besonders in der kalten Jahreszeit, nicht außer Acht lassen.

Wege zum Kunden

Für den Verkauf von Gewächshaus-Fruchtgemüse gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Direktvermarktung ab Hof oder auf dem Wochenmarkt
  • Belieferung von Restaurants und kleinen Läden
  • Zusammenarbeit mit Lebensmittelkooperativen oder Projekten der Solidarischen Landwirtschaft
  • Online-Verkauf über eigene Webshops oder regionale Plattformen

Besonders interessant finde ich die Vermarktung von Spezialitäten oder alten Sorten, die man im Supermarkt vergeblich sucht.

 

Grüner Daumen trifft grüne Technologie

Nachhaltigkeit wird im Gewächshausanbau immer wichtiger. Moderne Anlagen setzen auf energiesparende Lösungen wie:

  • Wärmespeicher zur Nutzung der Sonnenenergie
  • LED-Beleuchtung für eine energieeffiziente Zusatzbelichtung
  • Automatisierte Klimasteuerung zur Optimierung von Heizung und Lüftung
  • Wassersparende Bewässerungssysteme wie Tröpfchenbewässerung

Ein Aspekt, der mir besonders am Herzen liegt, ist der Einsatz von Nützlingen zur biologischen Schädlingsbekämpfung - ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.

 

Blick in die Kristallkugel: Zukunft des Fruchtgemüseanbaus unter Glas

Der Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus ist eine spannende Sache mit Licht und Schatten. Einerseits haben wir die Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und können so hohe Erträge und eine ganzjährige Produktion erreichen. Andererseits erfordert es eine Menge Fachwissen und die Bereitschaft, sich ständig an neue Technologien und Marktanforderungen anzupassen.

Ein Trend, den wir derzeit beobachten, ist die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung. Sensoren überwachen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Nährstoffversorgung, während Roboter bei der Ernte unterstützen können. Ich bin gespannt, wie sich diese Entwicklungen auf den Arbeitsaufwand und die Effizienz auswirken werden.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle der Züchtung. Neue Sorten für den Gewächshausanbau versprechen höhere Erträge, bessere Resistenzen gegen Krankheiten und eine optimale Anpassung an kontrollierte Bedingungen. Das eröffnet spannende Möglichkeiten für Experimentierwillige unter uns.

Insgesamt bleibt der Anbau von Fruchtgemüse im Gewächshaus eine faszinierende Aufgabe mit viel Potenzial für Innovation und nachhaltige Produktion. Mit fundiertem Wissen und modernen Technologien können wir hier wirklich die Früchte unserer Arbeit ernten - und das fast das ganze Jahr über. Es ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle und die mich immer wieder aufs Neue begeistert.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Fruchtgemüsearten eignen sich besonders gut für den Gewächshausanbau?
    Für den Gewächshausanbau eignen sich wärmeliebende Fruchtgemüsearten hervorragend. Tomaten sind die Klassiker und gedeihen in verschiedenen Varianten von Cocktail- bis Fleischtomaten. Paprika und Chili profitieren stark von der geschützten Umgebung und entwickeln intensive Aromen. Gurken, sowohl Schlangen- als auch Einlegegurken, wachsen im Gewächshaus besonders gleichmäßig. Auberginen entfalten unter Glas ihre volle Pracht in klassisch violetten oder exotischen Farbvarianten. Zucchini in kompakten Sorten nutzen den begrenzten Raum optimal aus. Melonen verschiedener Sorten sind für experimentierfreudige Gärtner eine lohnende Herausforderung. Diese Fruchtgemüsearten schätzen die konstanten Temperaturen, den Schutz vor Witterungseinflüssen und die verlängerte Anbausaison, die das Gewächshaus bietet. Wichtig ist die Auswahl geeigneter Sorten, die speziell für den Gewächshausanbau gezüchtet wurden.
  2. Wie unterscheidet sich der Gewächshausanbau von Fruchtgemüse vom Freilandanbau?
    Der Gewächshausanbau unterscheidet sich fundamental vom Freilandanbau durch die Kontrolle über die Wachstumsbedingungen. Im Gewächshaus können Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Bewässerung präzise gesteuert werden, während Freilandpflanzen den Naturgewalten ausgesetzt sind. Die Anbausaison verlängert sich erheblich - im Gewächshaus kann bereits Anfang Mai geerntet werden, während Freilandtomaten erst später reifen. Der Schutz vor Hagel, Starkregen und Spätfrost garantiert stabilere Erträge. Allerdings erfordert der Gewächshausanbau intensivere Pflege und aufmerksame Überwachung. Die Bestäubung muss oft manuell erfolgen, da natürliche Bestäuber fehlen. Schädlinge und Krankheiten können sich in der geschlossenen Umgebung schneller ausbreiten, weshalb biologische Pflanzenschutzmaßnahmen umso wichtiger werden. Dafür sind die Erträge meist höher und die Qualität gleichmäßiger als im Freilandanbau.
  3. Welche optimalen Temperaturbedingungen benötigen Fruchtgemüse im Gewächshaus?
    Fruchtgemüse benötigen warme, aber nicht zu heiße Bedingungen im Gewächshaus. Die optimalen Tagestemperaturen liegen zwischen 20 und 25°C, während nachts 15°C nicht unterschritten werden sollten. Tomaten, Paprika und Gurken gedeihen in diesem Temperaturbereich am besten. Bei Temperaturen über 30°C leiden die Pflanzen unter Hitzestress, was zu Blütenendfäule oder schlechtem Fruchtansatz führen kann. Deshalb ist eine gute Belüftung entscheidend - morgens lüften und tagsüber die Wärme speichern hat sich bewährt. Nachts dürfen die Temperaturen auf 15-18°C absinken, da dies die Fruchtbildung fördert. An besonders heißen Sommertagen helfen Schattiernetze oder Kalkung der Scheiben gegen Überhitzung. Eine gleichmäßige Temperaturführung ohne extreme Schwankungen ist wichtiger als konstant hohe Temperaturen. Bei kühlen Außentemperaturen können Heizungsanlagen die optimalen Bedingungen aufrechterhalten.
  4. Was sind die besonderen wirtschaftlichen Aspekte beim Fruchtgemüseanbau unter Glas?
    Die Wirtschaftlichkeit des Fruchtgemüseanbaus unter Glas hängt von mehreren Faktoren ab. Die anfänglichen Investitionskosten für Gewächshaus und Ausstattung sind erheblich, werden aber durch höhere Erträge und verlängerte Anbausaisons kompensiert. Die laufenden Energiekosten für Heizung und Belüftung, besonders im Winter, müssen kalkuliert werden. Dafür ermöglicht die kontrollierte Umgebung eine zuverlässigere Planung und reduziert Ernteausfälle durch Witterungsschäden. Für die Vermarktung bieten sich verschiedene Wege: Direktvermarktung ab Hof, Wochenmärkte, Belieferung von Restaurants oder Online-Verkauf. Spezialitäten und alte Sorten erzielen oft höhere Preise als Standardware. Die frühe Ernte von Gewächshaustomaten kann Preisvorteile nutzen. Nachhaltige Anbaumethoden und regionale Vermarktung werden zunehmend honoriert. Mit durchdachter Planung und effizienter Betriebsführung kann der Gewächshausanbau durchaus rentabel sein.
  5. Wie funktioniert biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus?
    Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus basiert auf natürlichen Mechanismen und Nützlingen. Schlupfwespen gegen Blattläuse, Raubmilben gegen Spinnmilben und andere Nützlinge werden gezielt eingesetzt und entwickeln sich in der geschützten Umgebung besonders effektiv. Gelbtafeln dienen der Überwachung und können kleinere Schädlingspopulationen reduzieren. Neem-Öl und Schmierseifenlösungen helfen bei leichtem Befall auf natürliche Weise. Die Vorbeugung steht im Vordergrund: Gute Belüftung reduziert die Luftfeuchtigkeit und beugt Pilzkrankheiten vor. Hygienemaßnahmen wie die Desinfektion von Werkzeugen und das sofortige Entfernen kranker Pflanzenteile sind essenziell. Resistente Sorten bieten natürlichen Schutz. Mischkulturen mit Basilikum oder anderen Begleitpflanzen können Schädlinge abwehren. Bei Mehltau haben sich Backpulver-Spritzungen bewährt. Der biologische Pflanzenschutz erfordert mehr Aufmerksamkeit, ist aber nachhaltiger und schont die Umwelt.
  6. Worin unterscheiden sich Foliengewächshäuser von Glasgewächshäusern für Fruchtgemüse?
    Foliengewächshäuser und Glasgewächshäuser haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile für den Fruchtgemüseanbau. Foliengewächshäuser sind deutlich kostengünstiger in der Anschaffung und lassen sich ohne großen Aufwand aufbauen. Sie schaffen ein warmes Mikroklima, das wärmeliebende Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika schätzen. Der Nachteil liegt in der begrenzten Haltbarkeit der Folie, die alle paar Jahre erneuert werden muss. Glasgewächshäuser bieten eine hervorragende Lichtdurchlässigkeit, die für lichtbedürftiges Fruchtgemüse ideal ist. Sie sind langlebiger und stabiler, schlagen aber beim Kauf deutlich mehr zu Buche. Der Aufbau erfordert mehr Aufwand und handwerkliches Geschick. Bezüglich der Temperaturregulierung verhalten sich beide Typen unterschiedlich: Foliengewächshäuser heizen sich schneller auf, kühlen aber auch schneller ab. Glasgewächshäuser bieten stabilere Temperaturbedingungen und besseren Hagelschutz.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Bodenkultur und Hydrokultur im Gewächshaus?
    Bodenkultur und Hydrokultur sind zwei grundlegend verschiedene Anbaumethoden im Gewächshaus. Bei der Bodenkultur wachsen die Fruchtgemüsepflanzen direkt in der Erde - eine natürliche und bewährte Methode, die weniger technischen Aufwand erfordert. Die Bodenqualität kann jedoch mit der Zeit nachlassen und benötigt regelmäßige Düngung und Bodenverbesserung. Die Hydrokultur kultiviert Pflanzen in einem nährstoffreichen Wassersystem ohne Erde. Diese moderne Methode ermöglicht eine präzisere Kontrolle der Nährstoffversorgung und kann zu höheren Erträgen führen. Besonders Tomaten und Paprika gedeihen in der Hydrokultur hervorragend. Allerdings erfordert sie mehr Fachwissen und eine genauere Überwachung der Wasserwerte. Die Anschaffungskosten für Hydrokultursysteme sind höher, aber der Platzverbrauch geringer. Beide Methoden haben ihre Berechtigung - die Wahl hängt von Erfahrung, Budget und Anbauzielen ab.
  8. Welche Aufleitsysteme werden für rankende Fruchtgemüse im Gewächshaus verwendet?
    Aufleitsysteme sind für rankende Fruchtgemüse im Gewächshaus unerlässlich und unterstützen das vertikale Wachstum. Für Tomaten und Gurken haben sich Schnüre bewährt, die von der Gewächshausdecke herabhängen. Die Pflanzen werden regelmäßig um diese Schnüre gewickelt und wachsen nach oben. Bei Paprika und Auberginen eignen sich Stäbe oder Gittersysteme besser, da diese Pflanzen mehr seitliche Unterstützung benötigen. Wichtig ist die Verwendung weicher Bindebänder, um Verletzungen der Pflanzenstängel zu vermeiden. Vertikale Anbausysteme nutzen die Gewächshaushöhe optimal aus und ermöglichen es, mehr Pflanzen auf gleicher Grundfläche zu kultivieren. Spiralstäbe sind eine Alternative für kleinere Gewächshäuser. Das Aufleitsystem sollte stabil genug sein, um das Gewicht der reifen Früchte zu tragen. Eine durchdachte Konstruktion erleichtert auch die Pflege und Ernte erheblich.
  9. Wo kann man hochwertige Gewächshäuser für Fruchtgemüse kaufen?
    Hochwertige Gewächshäuser für den Fruchtgemüseanbau gibt es in verschiedenen Bezugsquellen. Gartencenter bieten oft eine gute Auswahl mit fachkundiger Beratung vor Ort und ermöglichen es, die Qualität direkt zu beurteilen. Online-Gartenshops haben meist ein breiteres Sortiment und oft günstigere Preise, allerdings ohne die Möglichkeit zur direkten Begutachtung. Spezialisierte Gewächshaushersteller bieten maßgeschneiderte Lösungen und professionelle Beratung für spezielle Anforderungen. Baumärkte führen oft günstigere Einsteigermodelle, die für kleinere Projekte ausreichend sein können. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de punkten mit umfassender Expertise im Gartenbau und können fundierte Empfehlungen für den jeweiligen Einsatzzweck geben. Beim Kauf sollten Faktoren wie Größe, Material, Ausstattung und örtliche Gegebenheiten berücksichtigt werden. Wichtig ist auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Zubehör für die langfristige Nutzung.
  10. Welches Gewächshaus Zubehör benötigt man für den erfolgreichen Fruchtgemüseanbau?
    Für den erfolgreichen Fruchtgemüseanbau im Gewächshaus ist das richtige Zubehör entscheidend. Eine automatische Lüftung verhindert Überhitzung und reguliert die Luftfeuchtigkeit - besonders wichtig an heißen Sommertagen. Bewässerungssysteme wie Tröpfchenbewässerung stellen eine gleichmäßige Wasserversorgung sicher und sparen Zeit bei der täglichen Pflege. Schattiersysteme oder Schattiernetze schützen empfindliche Pflanzen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. Thermometer und Hygrometer ermöglichen die Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Aufleithilfen wie Schnüre, Stäbe oder Gittersysteme unterstützen das Wachstum rankender Pflanzen. Heizungssysteme verlängern die Anbausaison in kühleren Monaten. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen das komplette Spektrum an Gewächshaus-Zubehör und können bei der optimalen Ausstattung beraten. Ventilatoren fördern die Luftzirkulation, während Gelbtafeln beim Schädlingsmonitoring helfen. Die richtige Grundausstattung macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg aus.
  11. Wie beeinflusst die CO2-Anreicherung das Wachstum von Fruchtgemüse im Gewächshaus?
    CO2-Anreicherung kann das Wachstum und den Ertrag von Fruchtgemüse im Gewächshaus erheblich steigern. Kohlendioxid ist ein wesentlicher Baustein der Photosynthese, und eine erhöhte CO2-Konzentration wirkt wie ein Turbo für das Pflanzenwachstum. In geschlossenen Gewächshäusern kann der CO2-Gehalt schnell sinken, da die Pflanzen das vorhandene CO2 verbrauchen. Eine Anreicherung auf 800-1200 ppm (normale Atmosphäre hat 400 ppm) kann die Photosyntheseleistung deutlich erhöhen. In kleineren Gewächshäusern entsteht natürliches CO2 durch die Verrottung organischen Materials wie Kompost. In größeren Anlagen wird oft künstlich CO2 zugeführt, beispielsweise durch Gasverbrennung oder aus Tanks. Besonders bei optimalen Lichtverhältnissen und Temperaturen zeigt die CO2-Düngung ihre volle Wirkung. Tomaten, Gurken und Paprika reagieren besonders positiv auf erhöhte CO2-Werte mit verstärktem Wachstum und höheren Erträgen.
  12. Welche Rolle spielt die Luftfeuchtigkeit für Fruchtgemüse unter kontrollierten Bedingungen?
    Die Luftfeuchtigkeit spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden von Fruchtgemüse im Gewächshaus und erfordert einen Balanceakt. Der optimale Bereich liegt zwischen 60 und 80% relativer Luftfeuchtigkeit. Zu hohe Luftfeuchtigkeit über 80% begünstigt Pilzerkrankungen wie Grauschimmel oder Mehltau, die sich in der warmen, feuchten Umgebung rasant ausbreiten können. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit unter 50% stresst die Pflanzen, führt zu verstärkter Verdunstung und kann die Bestäubung beeinträchtigen. Die richtige Regulierung erfolgt durch gezieltes Lüften - morgens bei Taubildung und tagsüber zur Temperaturkontrolle. Ventilatoren fördern die Luftzirkulation und verhindern Feuchtigkeitsnester. Die Bewässerung sollte idealerweise morgens erfolgen, damit die Pflanzen bis zum Abend abtrocknen können. Bei der Hydrokultur ist die Luftfeuchtigkeitsregulierung besonders wichtig, da das Wassersystem zusätzliche Feuchtigkeit abgibt. Eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit fördert gesundes Wachstum und verhindert Krankheiten.
  13. Wie funktioniert die Nährstoffversorgung bei verschiedenen Anbaumethoden im Gewächshaus?
    Die Nährstoffversorgung unterscheidet sich grundlegend zwischen den verschiedenen Anbaumethoden im Gewächshaus. Bei der Bodenkultur erfolgt die Düngung traditionell über organische oder mineralische Dünger, die in den Boden eingearbeitet werden. Kompost und gut verrotteter Mist verbessern langfristig die Bodenstruktur und liefern Nährstoffe. Regelmäßige Nachdüngung während der Wachstumsperiode ist notwendig, da Fruchtgemüse einen hohen Nährstoffbedarf hat. Bei der Hydrokultur werden die Nährstoffe präzise dosiert über das Bewässerungssystem zugeführt. Spezielle Nährlösungen enthalten alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe in optimal verfügbarer Form. Der pH-Wert und die Leitfähigkeit der Nährlösung müssen regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium. Zu viel Stickstoff fördert zwar das Blattwachstum, kann aber den Fruchtansatz hemmen. Die Nährstoffversorgung muss an die jeweilige Entwicklungsphase der Pflanzen angepasst werden.
  14. Welche Bedeutung hat die Fruchtfolge beim Gewächshausanbau von Fruchtgemüse?
    Die Fruchtfolge ist auch im Gewächshaus von großer Bedeutung, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden und die Pflanzengesundheit zu erhalten. Kontinuierlicher Anbau derselben Fruchtgemüseart an gleicher Stelle führt zur Anreicherung spezifischer Schaderreger und zur Verarmung bestimmter Nährstoffe im Boden. Ein jährlicher Wechsel der Standorte verschiedener Fruchtgemüsearten ist daher empfehlenswert. Nach nährstoffzehrenden Kulturen wie Tomaten oder Paprika können regenerierende Pflanzen wie Hülsenfrüchte oder Gründüngung den Boden verbessern. Blattgemüse als Zwischenfrucht kann den Boden auflockern und organische Substanz zuführen. Bei intensiver Nutzung sollte gelegentlich eine Anbaupause eingelegt werden, um den Boden zu erholen. In der Hydrokultur ist die klassische Fruchtfolge weniger relevant, dennoch sollten die Anbausysteme regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Eine durchdachte Fruchtfolge beugt auch der Bildung resistenter Schädlingspopulationen vor und erhält die langfristige Produktivität des Gewächshauses.
  15. Wie ermittelt man den optimalen Erntezeitpunkt für verschiedene Fruchtgemüse im Gewächshaus?
    Der optimale Erntezeitpunkt für Fruchtgemüse im Gewächshaus hängt von der jeweiligen Art und dem gewünschten Verwendungszweck ab. Bei Tomaten warten wir auf die vollständige Rotfärbung - sie sollten fest, aber nicht mehr hart sein. Ein leichter Druck gibt nach, ohne dass die Frucht matschig wird. Gurken ernten wir bei sortentypischer Größe, bevor sie gelblich werden oder die Kerne hart werden. Die Schale sollte noch glänzend und prall sein. Paprika kann sowohl im grünen als auch im vollreifen, farbigen Zustand geerntet werden - letzterer bietet mehr Süße und Vitamine. Auberginen sind optimal, wenn sie ihre sortentypische Farbe erreicht haben und auf Druck leicht nachgeben. Der ideale Erntezeitpunkt liegt am frühen Morgen, wenn die Früchte noch kühl und taufrisch sind. Regelmäßige Ernten fördern die Bildung neuer Früchte. Die Ernte sollte mit sauberen, scharfen Werkzeugen erfolgen, um Verletzungen an der Pflanze zu vermeiden.
  16. Welche Bewässerungssysteme eignen sich am besten für Fruchtgemüse im Gewächshaus?
    Für den Fruchtgemüseanbau im Gewächshaus haben sich verschiedene Bewässerungssysteme bewährt, wobei die Tröpfchenbewässerung als besonders effektiv gilt. Diese Methode liefert Wasser direkt an die Wurzelzone und minimiert Wasserverluste durch Verdunstung. Die gleichmäßige Wasserversorgung verhindert Stress bei den Pflanzen und reduziert das Risiko von Krankheiten, da die Blätter trocken bleiben. Automatische Bewässerungsanlagen können mit Timern gesteuert werden und ermöglichen eine präzise Dosierung. Für die Hydrokultur sind spezielle Bewässerungssysteme erforderlich, die kontinuierlich oder in Intervallen Nährlösung zuführen. Sprinklersysteme eignen sich weniger für Fruchtgemüse, da sie die Luftfeuchtigkeit stark erhöhen und Blattkrankheiten fördern können. Kapillarmatten sind eine Alternative für kleinere Gewächshäuser und gleichmäßige Kulturen. Wichtig ist, dass das Bewässerungssystem an die Bedürfnisse der verschiedenen Fruchtgemüsearten angepasst werden kann, da diese unterschiedliche Wassermengen benötigen.
  17. Stimmt es, dass Gewächshaus-Tomaten weniger Geschmack haben als Freiland-Tomaten?
    Diese weit verbreitete Annahme ist nicht grundsätzlich richtig und beruht oft auf Erfahrungen mit industriell produzierten Gewächshaustomaten. Tatsächlich können Gewächshaustomaten bei richtiger Kultivierung sogar aromatischer sein als Freilandtomaten. Der Geschmack hängt entscheidend von Sortenwahl, Anbaumethode und Reifezeitpunkt ab. Alte Sorten und aromatische Züchtungen entwickeln auch im Gewächshaus ihre volle Geschmacksintensität. Die kontrollierten Bedingungen ermöglichen es, Tomaten bis zur optimalen Vollreife an der Pflanze zu belassen, was dem Aroma zugutekommt. Ausgewogene Düngung ohne Überversorgung mit Stickstoff und moderate Bewässerung fördern die Aromabildung. Industrielle Gewächshauskulturen priorisieren oft Ertrag und Haltbarkeit über Geschmack, was zu dem negativen Image geführt hat. Im Hobbygarten kultivierte Gewächshaustomaten, die vollreif geerntet werden, stehen Freilandtomaten geschmacklich in nichts nach. Oft sind sie sogar gleichmäßiger gereift und weniger wettergeschädigt.
  18. Welche regionalen Anpassungen sind beim Gewächshausanbau in Deutschland zu beachten?
    Beim Gewächshausanbau in Deutschland sind verschiedene regionale Klimaunterschiede zu berücksichtigen. In Norddeutschland herrschen kühlere Temperaturen und weniger Sonnenstunden, was eine längere Heizperiode und möglicherweise zusätzliche Beleuchtung erforderlich macht. Die höhere Luftfeuchtigkeit an der Küste erfordert verstärkte Belüftung zur Krankheitsvorbeugung. In Süddeutschland sind die Sommer heißer, weshalb Schattierung und verstärkte Lüftung wichtiger werden. Die Höhenlage beeinflusst Temperatur und UV-Strahlung - in höheren Lagen kann mehr Schattierung notwendig sein, während die Nächte kühler bleiben. Regionale Windverhältnisse beeinflussen die Standortwahl und Befestigung des Gewächshauses. Die unterschiedlichen Bodenverhältnisse von sandigen Böden im Norden bis zu schweren Lehmböden im Süden erfordern angepasste Drainage und Fundamentierung. Auch die regionalen Energiekosten sollten bei der Planung von Heiz- und Beleuchtungssystemen berücksichtigt werden. Lokale Witterungsmuster wie Spätfrost oder Starkwind erfordern entsprechende Schutzmaßnahmen.
  19. Worin unterscheiden sich Treibhaus und Gewächshaus beim Fruchtgemüseanbau?
    Die Begriffe Treibhaus und Gewächshaus werden oft synonym verwendet, haben aber historisch unterschiedliche Bedeutungen. Ein Treibhaus ist traditionell ein beheiztes Gewächshaus, das ganzjährige Kultivierung ermöglicht und Pflanzen zum schnelleren Wachstum 'antreibt'. Es verfügt über aktive Heizsysteme und oft über künstliche Beleuchtung. Gewächshäuser hingegen nutzen primär die natürliche Sonnenenergie und den Treibhauseffekt, können aber auch beheizt werden. Beim Fruchtgemüseanbau bezeichnen beide Begriffe heute meist das gleiche: eine geschützte Anbauumgebung mit kontrollierten Klimabedingungen. Moderne 'Treibhäuser' sind hochtechnisierte Anlagen mit automatischer Klima-, Bewässerungs- und Nährstoffsteuerung. Sie ermöglichen präzise Führung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt. Einfache Gewächshäuser für Hobbygärtner arbeiten hauptsächlich mit passiver Klimaregulierung. Der wesentliche Unterschied liegt heute im Technisierungsgrad und den Möglichkeiten zur Umweltkontrolle, weniger in der grundsätzlichen Funktion.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Gemüseanbau und Fruchtgemüse-Kultivierung im Gewächshaus?
    Der Unterschied zwischen allgemeinem Gemüseanbau und spezieller Fruchtgemüse-Kultivierung im Gewächshaus liegt in den spezifischen Anforderungen der Pflanzengruppen. Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken und Auberginen benötigen höhere Temperaturen, mehr Licht und eine längere Kulturdauer als Blattgemüse oder Wurzelgemüse. Sie sind wärmeliebend und profitieren stark von den kontrollierten Bedingungen im Gewächshaus. Blattgemüse wie Salat oder Spinat können auch bei kühleren Temperaturen kultiviert werden und haben kürzere Kulturzeiten. Fruchtgemüse benötigt spezielle Aufleithilfen für vertikales Wachstum, während Blattgemüse meist in Bodennähe wächst. Die Bestäubung ist bei Fruchtgemüse kritischer, da sie zur Fruchtbildung essentiell ist. Die Nährstoffversorgung muss bei Fruchtgemüse über die gesamte lange Kulturperiode hinweg optimiert werden. Wurzelgemüse wird seltener im Gewächshaus angebaut, da der geschützte Anbau wirtschaftlich weniger sinnvoll ist. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de können bei der Auswahl geeigneter Sorten und Anbaumethoden beraten.
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