Futterkohl anbauen: Vielseitige Zwischenfrucht im Garten

Futterkohl: Eine vielseitige Zwischenfrucht für Ihren Garten

Futterkohl ist eine robuste und ertragreiche Zwischenfrucht, die viele Vorteile für Ihren Garten bietet. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie diese nützliche Pflanze optimal einsetzen können.

Futterkohl im Überblick: Wichtige Fakten für Gärtner

  • Schnelles Wachstum und hohe Biomasse-Produktion
  • Verbessert die Bodenstruktur und bindet Nährstoffe
  • Unterdrückt effektiv Unkraut
  • Bietet Erosionsschutz für den Boden
  • Frostresistent und als Winterfutter geeignet

Was genau ist Futterkohl?

Futterkohl, auch als Markstammkohl oder Furchenkohl bekannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler. Diese robuste Pflanze zeichnet sich durch ihre großen, fleischigen Blätter und einen kräftigen Stängel aus. Im Gegensatz zu anderen Kohlarten wird Futterkohl nicht für den menschlichen Verzehr angebaut, sondern hauptsächlich als Tierfutter und Zwischenfrucht genutzt.

Ursprünglich stammt der Futterkohl aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit in vielen Regionen Europas etabliert. Er kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem aus, was ihn besonders wertvoll für die Bodenverbesserung macht.

Die Bedeutung von Futterkohl als Zwischenfrucht

Als Zwischenfrucht spielt Futterkohl eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und im Gartenbau. Er wird zwischen zwei Hauptkulturen angebaut und erfüllt dabei mehrere wichtige Funktionen:

Bodenverbesserung und Nährstoffbindung

Dank seines ausgeprägten Wurzelsystems lockert Futterkohl den Boden auf und verbessert dessen Struktur. Gleichzeitig nimmt er überschüssige Nährstoffe auf, die sonst möglicherweise ausgewaschen würden. Diese Nährstoffe werden in der Pflanzenmasse gespeichert und stehen der nachfolgenden Kultur zur Verfügung.

Unkrautunterdrückung

Durch sein schnelles Wachstum und die dichte Blattmasse beschattet Futterkohl den Boden effektiv. Dies unterdrückt das Wachstum von unerwünschten Unkräutern und reduziert den Pflegeaufwand für den Gärtner.

Erosionsschutz

Die dichte Bedeckung des Bodens durch den Futterkohl schützt diesen vor Wind- und Wassererosion. Dies ist besonders wichtig in Hanglagen oder auf sandigen Böden, die anfällig für Erosion sind.

Frostresistenz und Winterfutter

Eine besondere Eigenschaft des Futterkohls ist seine Frostresistenz. Er kann Temperaturen bis zu -15°C standhalten, was ihn zu einer idealen Winterzwischenfrucht macht. Dies ermöglicht es, den Boden auch in der kalten Jahreszeit bedeckt zu halten und gleichzeitig frisches Futter für Tiere bereitzustellen.

Vorteile von Futterkohl als Zwischenfrucht

Schnelles Wachstum und hohe Biomasse

Futterkohl zeichnet sich durch ein außergewöhnlich schnelles Wachstum aus. Unter günstigen Bedingungen kann er innerhalb weniger Wochen eine beachtliche Biomasse produzieren. Diese Eigenschaft macht ihn besonders wertvoll für Gärtner, die in kurzer Zeit eine gute Bodenbedeckung erreichen möchten.

Die hohe Biomasse-Produktion hat mehrere Vorteile:

  • Schnelle Bodenbedeckung: Reduziert Unkrautwachstum und Erosion
  • Hoher organischer Eintrag: Verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben
  • Große Nährstoffaufnahme: Bindet überschüssige Nährstoffe und verhindert Auswaschung

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass Futterkohl bereits nach 6-8 Wochen eine dichte Bodenbedeckung bildet. Dies ist besonders nützlich, wenn man nach der Ernte einer Hauptkultur schnell den Boden schützen möchte.

Bodenverbesserung und Nährstoffbindung

Futterkohl leistet einen bedeutenden Beitrag zur Bodenverbesserung. Sein tiefgehendes Wurzelsystem durchdringt den Boden und lockert ihn auf. Dies verbessert die Bodenstruktur, fördert die Durchlüftung und erleichtert die Wasserinfiltration.

Gleichzeitig ist Futterkohl ein wahrer Nährstoff-Champion. Er nimmt große Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium auf, die sonst möglicherweise ausgewaschen würden. Diese Nährstoffe werden in der Pflanzenmasse gespeichert und stehen der nachfolgenden Kultur zur Verfügung, wenn der Futterkohl in den Boden eingearbeitet wird.

Unkrautunterdrückung

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften des Futterkohls ist seine Fähigkeit zur Unkrautunterdrückung. Durch sein schnelles Wachstum und die dichte Blattmasse beschattet er den Boden effektiv und lässt wenig Raum für unerwünschte Beikräuter.

Diese natürliche Unkrautbekämpfung hat mehrere Vorteile:

  • Reduzierter Arbeitsaufwand für die manuelle Unkrautentfernung
  • Geringerer Bedarf an Herbiziden, was die Umwelt schont
  • Verbesserung der Bodengesundheit durch Reduzierung von Unkrautsamen im Boden

Erosionsschutz

Futterkohl bietet einen hervorragenden Schutz gegen Bodenerosion. Seine dichte Blattmasse und das ausgedehnte Wurzelsystem halten den Boden fest und verhindern, dass er durch Wind oder Wasser abgetragen wird.

Dieser Erosionsschutz ist besonders wichtig:

  • In Hanglagen, wo Regenwasser den Boden leicht abschwemmen kann
  • Auf sandigen Böden, die anfällig für Winderosion sind
  • In Regionen mit starken Niederschlägen oder Stürmen

Durch den Anbau von Futterkohl als Zwischenfrucht kann wertvoller Oberboden erhalten und die Bodenqualität langfristig verbessert werden.

Frostresistenz und Winterfutter

Eine besondere Eigenschaft des Futterkohls ist seine ausgeprägte Frostresistenz. Er kann Temperaturen bis zu -15°C standhalten, ohne nennenswerte Schäden zu erleiden. Diese Eigenschaft macht ihn zu einer idealen Winterzwischenfrucht.

Die Frostresistenz bietet mehrere Vorteile:

  • Ganzjährige Bodenbedeckung: Schutz vor Erosion und Nährstoffauswaschung auch im Winter
  • Frisches Winterfutter: Möglichkeit zur Versorgung von Nutztieren mit Grünfutter auch in der kalten Jahreszeit
  • Verlängerung der Vegetationsperiode: Nutzung der Wachstumszeit bis in den späten Herbst und frühen Winter

In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, wie Futterkohl selbst nach mehreren Frostnächten noch grün und vital blieb. Dies ermöglichte es mir, den Boden länger bedeckt zu halten und gleichzeitig frisches Futter für meine Kaninchen zu haben.

Den perfekten Platz für Futterkohl finden

Futterkohl ist ziemlich anpassungsfähig, gedeiht aber am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichem, tiefgründigem Boden. Lehmige Sandböden oder sandige Lehmböden, die gut Wasser halten können, sind ideal. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,5 liegen - das ist der süße Spot für diese robuste Pflanze.

Bevor Sie die Samen in die Erde bringen, ist eine gründliche Bodenvorbereitung entscheidend:

  • Lockern Sie den Boden etwa 20-30 cm tief auf
  • Entfernen Sie Steine und Wurzelreste
  • Arbeiten Sie gut verrotteten Kompost oder Stallmist ein
  • Egalisieren Sie die Oberfläche für eine gleichmäßige Aussaat

Eine Bodenuntersuchung kann sehr aufschlussreich sein, um den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln. Futterkohl mag es nämlich gar nicht, wenn der Boden verdichtet ist. Eine gute Bodenstruktur ist also das A und O für eine gesunde Wurzelentwicklung.

Futterkohl aussäen und pflanzen

Je nachdem, wo Sie wohnen und wofür Sie den Futterkohl verwenden möchten, können Sie zu unterschiedlichen Zeiten aussäen:

  • Frühjahrsaussaat: Mitte April bis Ende Mai
  • Sommeraussaat: Juni bis Mitte Juli
  • Herbstaussaat: August bis Anfang September

Die Saattiefe beträgt 1-2 cm. Säen Sie in Reihen mit einem Abstand von 40-60 cm. In der Reihe sollten die Pflanzen später 30-40 cm voneinander entfernt stehen. Pro Quadratmeter rechnet man mit 6-8 Pflanzen.

Wenn Sie es eilig haben oder der Boden noch zu kalt ist, können Sie den Futterkohl auch vorziehen und als Jungpflanzen setzen. Das bietet sich besonders bei frühen Aussaaten an.

Wie viel Saatgut brauche ich?

Bei der Direktsaat benötigen Sie zwischen 3-5 kg/ha. Wenn Sie einzelne Körner säen oder pflanzen, reduziert sich die Menge auf 0,5-1 kg/ha. Die genaue Menge hängt von der Sorte und den Standortbedingungen ab.

Übliche Reihenabstände sind:

  • Engerer Reihenabstand (40-50 cm): ideal für Grünfutternutzung
  • Weiterer Reihenabstand (60-75 cm): besser für Silage oder späte Ernte

Ein größerer Abstand zwischen den Reihen macht die maschinelle Pflege und Ernte einfacher, kann aber den Ertrag etwas schmälern.

Futterkohl richtig düngen

Futterkohl ist ein echter Nährstoff-Gourmet und hat einen hohen Bedarf, besonders an Stickstoff und Kalium. Eine ausgewogene Düngung ist der Schlüssel zu guten Erträgen und hoher Qualität:

  • Stickstoff (N): 180-220 kg/ha
  • Phosphor (P2O5): 60-80 kg/ha
  • Kalium (K2O): 200-250 kg/ha
  • Magnesium (MgO): 30-40 kg/ha

Am besten düngen Sie in zwei Gaben: 2/3 vor oder bei der Saat und 1/3 als Kopfdüngung 4-6 Wochen nach dem Auflaufen. Bei einer Herbstaussaat empfiehlt es sich, etwas weniger Stickstoff zu geben, um die Winterhärte zu fördern.

Neben den üblichen mineralischen Düngern eignen sich auch organische Dünger wie Gülle oder Kompost hervorragend. Diese sollten Sie aber rechtzeitig vor der Saat einarbeiten, um Verbrennungen zu vermeiden.

Pflege während des Wachstums

Nach der Aussaat und dem Auflaufen braucht der Futterkohl regelmäßige Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen.

Dem Futterkohl einen Drink spendieren

Futterkohl ist ziemlich durstig, besonders wenn er richtig in die Wachstumsphase kommt und es trocken ist. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte fördert die Blattentwicklung und verhindert Stress. Gießen Sie bei Bedarf gründlich, aber vermeiden Sie Staunässe - die mag der Kohl gar nicht. Mulchen kann übrigens helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Dem Unkraut den Kampf ansagen

In den ersten Wochen nach der Aussaat ist der Futterkohl etwas schüchtern und kann sich gegen Unkräuter nicht so gut durchsetzen. Hacken oder Striegeln ist in dieser Phase wichtig. Sobald die Pflanzen größer sind und die Reihen schließen, unterdrücken sie das Unkraut aber selbst ziemlich effektiv.

Bei hartnäckigem Unkraut können auch Herbizide zum Einsatz kommen, aber beachten Sie unbedingt die Zulassung und Anwendungsvorschriften. In der ökologischen Landwirtschaft setzt man auf mehrmaliges Hacken und Handjäten - das hält auch fit!

Schädlinge und Krankheiten im Auge behalten

Leider hat der Futterkohl einige ungebetene Gäste, die ihm das Leben schwer machen können. Häufige Probleme sind:

  • Erdflöhe: Die mögen besonders die jungen, zarten Pflänzchen
  • Kohlhernie: Eine fiese, bodenbürtige Pilzkrankheit
  • Raupen verschiedener Schmetterlingsarten: Die können ganz schön hungrig sein
  • Blattläuse: Die können nicht nur saugen, sondern auch Viruskrankheiten übertragen

Vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge, die richtige Sortenwahl und die Förderung von Nützlingen sind wichtig. Bei starkem Befall können biologische oder chemische Pflanzenschutzmittel nötig sein, aber das ist wirklich die letzte Option.

Regelmäßige Kontrollgänge helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie die ersten Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall sehen, sollten Sie schnell handeln, um größere Schäden zu vermeiden.

Mit der richtigen Pflege entwickelt sich der Futterkohl zu einer echten Powerpflanze, die auch unter widrigen Bedingungen gute Erträge liefert. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus standortgerechter Sortenwahl, optimaler Düngung und konsequenter Pflege. So wird diese wertvolle Zwischenfrucht zu einem echten Gewinn für Ihren Garten oder Ihr Feld.

Ernte und Verwertung von Futterkohl

Die Ernte und Verwertung von Futterkohl ist für Landwirte und Tierhalter von großer Bedeutung. Diese nährstoffreiche Zwischenfrucht bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und kann bei sachgerechter Handhabung einen wertvollen Beitrag zur Fütterung leisten.

Optimaler Erntezeitpunkt

Der ideale Erntezeitpunkt für Futterkohl hängt von mehreren Faktoren ab. In der Regel erfolgt die Ernte etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat, wenn die Pflanzen eine Höhe von 60 bis 80 cm erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt ist der Nährstoffgehalt am höchsten und die Blätter sind noch zart. Eine spätere Ernte kann zwar zu höheren Erträgen führen, geht aber häufig mit einer Verholzung der Stängel und einem geringeren Nährwert einher.

Bei meinen Anbauversuchen hat sich gezeigt, dass eine Ernte in mehreren Durchgängen vorteilhaft sein kann. So lässt sich die Qualität über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten und gleichzeitig der Ertrag optimieren.

Erntemethoden

Die Wahl der Erntemethode richtet sich nach der Größe der Anbaufläche und der geplanten Verwertung. Für kleinere Flächen eignet sich die manuelle Ernte mit Sichel oder Messer, wobei die Pflanzen etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden. Bei größeren Flächen kommen oft spezielle Erntemaschinen zum Einsatz, die den Futterkohl mähen und gleichzeitig häckseln.

Eine interessante Alternative, die ich selbst erprobt habe, ist die Portionsernte. Dabei werden nur die äußeren Blätter geerntet, während die inneren weiterwachsen. Diese Methode ermöglicht eine längere Nutzungsdauer und fördert den Neuaustrieb.

Ertragspotenzial

Das Ertragspotenzial von Futterkohl ist beachtlich. Je nach Sorte, Standort und Witterungsbedingungen können Erträge von 40 bis 80 Tonnen Frischmasse pro Hektar erzielt werden, was etwa 5 bis 10 Tonnen Trockenmasse entspricht. Diese hohen Erträge machen Futterkohl zu einer attraktiven Option für Landwirte, die nach ertragreichen Zwischenfrüchten suchen.

In meinem eigenen Garten konnte ich auf einer kleinen Fläche von 10 Quadratmetern immerhin 30 kg Futterkohl ernten - eine beachtliche Menge für den Eigenbedarf!

Verwendung als Tierfutter

Für Kleintiere

Futterkohl eignet sich gut als Nahrung für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Ziegen. Die nährstoffreichen Blätter bieten eine willkommene Abwechslung im Futterplan und liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings sollte Futterkohl für Kleintiere nur in Maßen verfüttert werden, da der hohe Oxalsäuregehalt bei übermäßigem Verzehr zu Verdauungsproblemen führen kann.

Für Großvieh

Für Rinder und Schafe stellt Futterkohl eine wertvolle Futterquelle dar, besonders wenn Weidegras knapp wird. Der hohe Proteingehalt und die gute Verdaulichkeit machen ihn zu einem geeigneten Ergänzungsfutter. Bei Milchkühen kann die Verfütterung von Futterkohl sogar zu einer Steigerung der Milchleistung führen. Es ist jedoch wichtig, den Futterkohl langsam in die Ration einzuführen, um Verdauungsstörungen zu vermeiden.

Silage und Konservierung

Um Futterkohl auch außerhalb der Erntezeit nutzen zu können, bietet sich die Silierung an. Dabei wird der gehäckselte Kohl luftdicht eingelagert, wodurch eine Milchsäuregärung einsetzt, die das Futter konserviert und haltbar macht. Für eine erfolgreiche Silage sollte der Trockenmassegehalt bei etwa 30% liegen. Ist der Futterkohl zu feucht, kann die Zugabe von Stroh oder Heu helfen, die richtige Konsistenz zu erreichen.

Eine Alternative zur Silage ist die Trocknung des Futterkohls. Hierbei werden die Blätter an der Luft oder in Trocknungsanlagen getrocknet und anschließend zu Pellets oder Mehl verarbeitet. Diese Form der Konservierung eignet sich besonders gut für die Winterfütterung.

Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge

Die geschickte Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge kann nicht nur die Bodengesundheit verbessern, sondern auch den Gesamtertrag des Ackerbaus steigern. Als Zwischenfrucht spielt Futterkohl eine wichtige Rolle in nachhaltigen Anbausystemen.

Vorfrüchte und Nachfrüchte

Futterkohl gedeiht besonders gut nach Getreide oder Frühkartoffeln. Diese Kulturen hinterlassen in der Regel einen gut strukturierten Boden und ausreichend Nährstoffe. Als Vorfrucht eignet sich Futterkohl gut für Sommergetreide oder Mais. Die tiefreichenden Wurzeln des Kohls lockern den Boden und hinterlassen wertvolle organische Substanz.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Futterkohl nach der Ernte von Frühkartoffeln anzubauen. Der Boden war gut vorbereitet und der Kohl konnte die Restfeuchtigkeit optimal nutzen.

Zwischenfruchtmischungen mit Futterkohl

Futterkohl lässt sich gut in Zwischenfruchtmischungen integrieren. Besonders bewährt haben sich Kombinationen mit Ölrettich, Phacelia oder verschiedenen Kleearten. Diese Mischungen fördern die Biodiversität, verbessern die Bodenstruktur und bieten einen effektiven Erosionsschutz.

Eine interessante Mischung, die ich selbst getestet habe, besteht aus Futterkohl, Ölrettich und Alexandrinerklee. Der Kohl liefert die Biomasse, der Ölrettich lockert den Boden und der Klee bindet zusätzlichen Stickstoff. Das Ergebnis war eine üppige Gründüngung, die den Boden spürbar verbessert hat.

Die Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge erfordert eine sorgfältige Planung, kann aber zu einer deutlichen Verbesserung der Bodengesundheit und der Erträge führen. Durch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und die positiven Effekte auf den Boden ist Futterkohl eine wertvolle Ergänzung für jeden landwirtschaftlichen Betrieb und sogar für ambitionierte Hobbygärtner.

Wirtschaftliche Aspekte des Futterkohls

Beim Anbau von Futterkohl als Zwischenfrucht spielen wirtschaftliche Überlegungen natürlich eine wichtige Rolle. Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse hilft Landwirten, die Rentabilität dieser Anbaumethode realistisch einzuschätzen.

Kosten und Nutzen abwägen

Die Kosten für den Futterkohl-Anbau setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Saatgut, Bodenbearbeitung, eventuelle Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen. Diesen Ausgaben stehen aber einige handfeste Vorteile gegenüber, wie Bodenverbesserung, Erosionsschutz und die Produktion von hochwertigem Tierfutter. Auf lange Sicht kann sich der Anbau durch die verbesserte Bodenqualität und reduzierte Düngemittelkosten durchaus rechnen.

Futterkohl im Vergleich

Wenn man Futterkohl mit anderen Zwischenfrüchten wie Senf oder Ölrettich vergleicht, punktet er oft durch höhere Biomasse-Erträge und eine längere Nutzungsperiode. Seine Frosttoleranz ermöglicht zudem eine Futternutzung bis in den Winter hinein - das kann besonders für Viehbetriebe interessant sein.

Ökologische Bedeutung von Futterkohl

Neben den wirtschaftlichen Aspekten sollten wir die beachtliche ökologische Bedeutung des Futterkohls nicht unterschätzen.

Ein Beitrag zur Biodiversität

Futterkohl kann die Biodiversität auf unseren Feldern fördern. Als blühende Pflanze bietet er Insekten Nahrung und Lebensraum. Besonders in der Zeit nach der Haupternte, wenn viele Felder schon abgeerntet sind, stellt Futterkohl eine wichtige ökologische Nische dar.

Klimaschutz durch Kohlenstoffbindung

Durch seine üppige Biomasse bindet Futterkohl beträchtliche Mengen Kohlenstoff. Das trägt zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei und unterstützt unsere Bemühungen im Klimaschutz. Nach dem Unterarbeiten der Pflanze wird der gebundene Kohlenstoff dem Boden zugeführt und verbessert dessen Struktur.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Trotz vieler Vorteile gibt es beim Anbau von Futterkohl auch einige Herausforderungen zu meistern.

Die Sache mit den Bitterstoffen

Futterkohl enthält natürliche Bitterstoffe, die bei manchen Tieren zu Akzeptanzproblemen führen können. Eine Lösung ist die schrittweise Gewöhnung der Tiere an das Futter. Auch die Auswahl von Sorten mit geringerem Bitterstoffgehalt kann hilfreich sein. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Futterkohl mit anderen Futterpflanzen zu mischen - das hat die Akzeptanz deutlich erhöht.

Klimawandel als Herausforderung

Der Klimawandel stellt neue Anforderungen an den Anbau. Futterkohl zeigt sich hier zum Glück relativ anpassungsfähig. Seine tiefreichenden Wurzeln machen ihn widerstandsfähiger gegen Trockenperioden. Bei zunehmender Sommertrockenheit könnte eine Verschiebung der Aussaat in den späteren Sommer sinnvoll sein.

Futterkohl: Ein Zukunftsmodell für nachhaltige Landwirtschaft?

Wenn wir all diese Aspekte betrachten, lässt sich sagen, dass Futterkohl als Zwischenfrucht viele Vorteile bietet. Er verbessert die Bodenstruktur, liefert wertvolles Futter und trägt zur ökologischen Vielfalt bei. Gleichzeitig ist er wirtschaftlich interessant und passt sich recht gut an sich ändernde Klimabedingungen an.

Ich denke, Futterkohl könnte in Zukunft eine noch größere Rolle in nachhaltigen Anbausystemen spielen. Vielversprechend finde ich die Kombination mit anderen Zwischenfrüchten in Mischkulturen oder den Einsatz in Agroforstsystemen. Auch die Züchtung neuer Sorten mit verbesserten Eigenschaften könnte das Potenzial von Futterkohl weiter steigern.

Futterkohl zeigt uns, wie traditionelle Anbaumethoden und moderne ökologische Erkenntnisse zusammenwirken können, um eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft zu gestalten. Es ist faszinierend zu sehen, wie eine so alte Kulturpflanze auch heute noch innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen bieten kann.

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