Futterkohl anbauen: Vielseitige Zwischenfrucht im Garten

Futterkohl: Eine vielseitige Zwischenfrucht für Ihren Garten

Futterkohl ist eine robuste und ertragreiche Zwischenfrucht, die viele Vorteile für Ihren Garten bietet. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie diese nützliche Pflanze optimal einsetzen können.

Futterkohl im Überblick: Wichtige Fakten für Gärtner

  • Schnelles Wachstum und hohe Biomasse-Produktion
  • Verbessert die Bodenstruktur und bindet Nährstoffe
  • Unterdrückt effektiv Unkraut
  • Bietet Erosionsschutz für den Boden
  • Frostresistent und als Winterfutter geeignet

Was genau ist Futterkohl?

Futterkohl, auch als Markstammkohl oder Furchenkohl bekannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler. Diese robuste Pflanze zeichnet sich durch ihre großen, fleischigen Blätter und einen kräftigen Stängel aus. Im Gegensatz zu anderen Kohlarten wird Futterkohl nicht für den menschlichen Verzehr angebaut, sondern hauptsächlich als Tierfutter und Zwischenfrucht genutzt.

Ursprünglich stammt der Futterkohl aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit in vielen Regionen Europas etabliert. Er kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem aus, was ihn besonders wertvoll für die Bodenverbesserung macht.

Die Bedeutung von Futterkohl als Zwischenfrucht

Als Zwischenfrucht spielt Futterkohl eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und im Gartenbau. Er wird zwischen zwei Hauptkulturen angebaut und erfüllt dabei mehrere wichtige Funktionen:

Bodenverbesserung und Nährstoffbindung

Dank seines ausgeprägten Wurzelsystems lockert Futterkohl den Boden auf und verbessert dessen Struktur. Gleichzeitig nimmt er überschüssige Nährstoffe auf, die sonst möglicherweise ausgewaschen würden. Diese Nährstoffe werden in der Pflanzenmasse gespeichert und stehen der nachfolgenden Kultur zur Verfügung.

Unkrautunterdrückung

Durch sein schnelles Wachstum und die dichte Blattmasse beschattet Futterkohl den Boden effektiv. Dies unterdrückt das Wachstum von unerwünschten Unkräutern und reduziert den Pflegeaufwand für den Gärtner.

Erosionsschutz

Die dichte Bedeckung des Bodens durch den Futterkohl schützt diesen vor Wind- und Wassererosion. Dies ist besonders wichtig in Hanglagen oder auf sandigen Böden, die anfällig für Erosion sind.

Frostresistenz und Winterfutter

Eine besondere Eigenschaft des Futterkohls ist seine Frostresistenz. Er kann Temperaturen bis zu -15°C standhalten, was ihn zu einer idealen Winterzwischenfrucht macht. Dies ermöglicht es, den Boden auch in der kalten Jahreszeit bedeckt zu halten und gleichzeitig frisches Futter für Tiere bereitzustellen.

Vorteile von Futterkohl als Zwischenfrucht

Schnelles Wachstum und hohe Biomasse

Futterkohl zeichnet sich durch ein außergewöhnlich schnelles Wachstum aus. Unter günstigen Bedingungen kann er innerhalb weniger Wochen eine beachtliche Biomasse produzieren. Diese Eigenschaft macht ihn besonders wertvoll für Gärtner, die in kurzer Zeit eine gute Bodenbedeckung erreichen möchten.

Die hohe Biomasse-Produktion hat mehrere Vorteile:

  • Schnelle Bodenbedeckung: Reduziert Unkrautwachstum und Erosion
  • Hoher organischer Eintrag: Verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben
  • Große Nährstoffaufnahme: Bindet überschüssige Nährstoffe und verhindert Auswaschung

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass Futterkohl bereits nach 6-8 Wochen eine dichte Bodenbedeckung bildet. Dies ist besonders nützlich, wenn man nach der Ernte einer Hauptkultur schnell den Boden schützen möchte.

Bodenverbesserung und Nährstoffbindung

Futterkohl leistet einen bedeutenden Beitrag zur Bodenverbesserung. Sein tiefgehendes Wurzelsystem durchdringt den Boden und lockert ihn auf. Dies verbessert die Bodenstruktur, fördert die Durchlüftung und erleichtert die Wasserinfiltration.

Gleichzeitig ist Futterkohl ein wahrer Nährstoff-Champion. Er nimmt große Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium auf, die sonst möglicherweise ausgewaschen würden. Diese Nährstoffe werden in der Pflanzenmasse gespeichert und stehen der nachfolgenden Kultur zur Verfügung, wenn der Futterkohl in den Boden eingearbeitet wird.

Unkrautunterdrückung

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften des Futterkohls ist seine Fähigkeit zur Unkrautunterdrückung. Durch sein schnelles Wachstum und die dichte Blattmasse beschattet er den Boden effektiv und lässt wenig Raum für unerwünschte Beikräuter.

Diese natürliche Unkrautbekämpfung hat mehrere Vorteile:

  • Reduzierter Arbeitsaufwand für die manuelle Unkrautentfernung
  • Geringerer Bedarf an Herbiziden, was die Umwelt schont
  • Verbesserung der Bodengesundheit durch Reduzierung von Unkrautsamen im Boden

Erosionsschutz

Futterkohl bietet einen hervorragenden Schutz gegen Bodenerosion. Seine dichte Blattmasse und das ausgedehnte Wurzelsystem halten den Boden fest und verhindern, dass er durch Wind oder Wasser abgetragen wird.

Dieser Erosionsschutz ist besonders wichtig:

  • In Hanglagen, wo Regenwasser den Boden leicht abschwemmen kann
  • Auf sandigen Böden, die anfällig für Winderosion sind
  • In Regionen mit starken Niederschlägen oder Stürmen

Durch den Anbau von Futterkohl als Zwischenfrucht kann wertvoller Oberboden erhalten und die Bodenqualität langfristig verbessert werden.

Frostresistenz und Winterfutter

Eine besondere Eigenschaft des Futterkohls ist seine ausgeprägte Frostresistenz. Er kann Temperaturen bis zu -15°C standhalten, ohne nennenswerte Schäden zu erleiden. Diese Eigenschaft macht ihn zu einer idealen Winterzwischenfrucht.

Die Frostresistenz bietet mehrere Vorteile:

  • Ganzjährige Bodenbedeckung: Schutz vor Erosion und Nährstoffauswaschung auch im Winter
  • Frisches Winterfutter: Möglichkeit zur Versorgung von Nutztieren mit Grünfutter auch in der kalten Jahreszeit
  • Verlängerung der Vegetationsperiode: Nutzung der Wachstumszeit bis in den späten Herbst und frühen Winter

In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, wie Futterkohl selbst nach mehreren Frostnächten noch grün und vital blieb. Dies ermöglichte es mir, den Boden länger bedeckt zu halten und gleichzeitig frisches Futter für meine Kaninchen zu haben.

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Den perfekten Platz für Futterkohl finden

Futterkohl ist ziemlich anpassungsfähig, gedeiht aber am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichem, tiefgründigem Boden. Lehmige Sandböden oder sandige Lehmböden, die gut Wasser halten können, sind ideal. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,5 liegen - das ist der süße Spot für diese robuste Pflanze.

Bevor Sie die Samen in die Erde bringen, ist eine gründliche Bodenvorbereitung entscheidend:

  • Lockern Sie den Boden etwa 20-30 cm tief auf
  • Entfernen Sie Steine und Wurzelreste
  • Arbeiten Sie gut verrotteten Kompost oder Stallmist ein
  • Egalisieren Sie die Oberfläche für eine gleichmäßige Aussaat

Eine Bodenuntersuchung kann sehr aufschlussreich sein, um den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln. Futterkohl mag es nämlich gar nicht, wenn der Boden verdichtet ist. Eine gute Bodenstruktur ist also das A und O für eine gesunde Wurzelentwicklung.

Futterkohl aussäen und pflanzen

Je nachdem, wo Sie wohnen und wofür Sie den Futterkohl verwenden möchten, können Sie zu unterschiedlichen Zeiten aussäen:

  • Frühjahrsaussaat: Mitte April bis Ende Mai
  • Sommeraussaat: Juni bis Mitte Juli
  • Herbstaussaat: August bis Anfang September

Die Saattiefe beträgt 1-2 cm. Säen Sie in Reihen mit einem Abstand von 40-60 cm. In der Reihe sollten die Pflanzen später 30-40 cm voneinander entfernt stehen. Pro Quadratmeter rechnet man mit 6-8 Pflanzen.

Wenn Sie es eilig haben oder der Boden noch zu kalt ist, können Sie den Futterkohl auch vorziehen und als Jungpflanzen setzen. Das bietet sich besonders bei frühen Aussaaten an.

Wie viel Saatgut brauche ich?

Bei der Direktsaat benötigen Sie zwischen 3-5 kg/ha. Wenn Sie einzelne Körner säen oder pflanzen, reduziert sich die Menge auf 0,5-1 kg/ha. Die genaue Menge hängt von der Sorte und den Standortbedingungen ab.

Übliche Reihenabstände sind:

  • Engerer Reihenabstand (40-50 cm): ideal für Grünfutternutzung
  • Weiterer Reihenabstand (60-75 cm): besser für Silage oder späte Ernte

Ein größerer Abstand zwischen den Reihen macht die maschinelle Pflege und Ernte einfacher, kann aber den Ertrag etwas schmälern.

Futterkohl richtig düngen

Futterkohl ist ein echter Nährstoff-Gourmet und hat einen hohen Bedarf, besonders an Stickstoff und Kalium. Eine ausgewogene Düngung ist der Schlüssel zu guten Erträgen und hoher Qualität:

  • Stickstoff (N): 180-220 kg/ha
  • Phosphor (P2O5): 60-80 kg/ha
  • Kalium (K2O): 200-250 kg/ha
  • Magnesium (MgO): 30-40 kg/ha

Am besten düngen Sie in zwei Gaben: 2/3 vor oder bei der Saat und 1/3 als Kopfdüngung 4-6 Wochen nach dem Auflaufen. Bei einer Herbstaussaat empfiehlt es sich, etwas weniger Stickstoff zu geben, um die Winterhärte zu fördern.

Neben den üblichen mineralischen Düngern eignen sich auch organische Dünger wie Gülle oder Kompost hervorragend. Diese sollten Sie aber rechtzeitig vor der Saat einarbeiten, um Verbrennungen zu vermeiden.

Pflege während des Wachstums

Nach der Aussaat und dem Auflaufen braucht der Futterkohl regelmäßige Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen.

Dem Futterkohl einen Drink spendieren

Futterkohl ist ziemlich durstig, besonders wenn er richtig in die Wachstumsphase kommt und es trocken ist. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte fördert die Blattentwicklung und verhindert Stress. Gießen Sie bei Bedarf gründlich, aber vermeiden Sie Staunässe - die mag der Kohl gar nicht. Mulchen kann übrigens helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Dem Unkraut den Kampf ansagen

In den ersten Wochen nach der Aussaat ist der Futterkohl etwas schüchtern und kann sich gegen Unkräuter nicht so gut durchsetzen. Hacken oder Striegeln ist in dieser Phase wichtig. Sobald die Pflanzen größer sind und die Reihen schließen, unterdrücken sie das Unkraut aber selbst ziemlich effektiv.

Bei hartnäckigem Unkraut können auch Herbizide zum Einsatz kommen, aber beachten Sie unbedingt die Zulassung und Anwendungsvorschriften. In der ökologischen Landwirtschaft setzt man auf mehrmaliges Hacken und Handjäten - das hält auch fit!

Schädlinge und Krankheiten im Auge behalten

Leider hat der Futterkohl einige ungebetene Gäste, die ihm das Leben schwer machen können. Häufige Probleme sind:

  • Erdflöhe: Die mögen besonders die jungen, zarten Pflänzchen
  • Kohlhernie: Eine fiese, bodenbürtige Pilzkrankheit
  • Raupen verschiedener Schmetterlingsarten: Die können ganz schön hungrig sein
  • Blattläuse: Die können nicht nur saugen, sondern auch Viruskrankheiten übertragen

Vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge, die richtige Sortenwahl und die Förderung von Nützlingen sind wichtig. Bei starkem Befall können biologische oder chemische Pflanzenschutzmittel nötig sein, aber das ist wirklich die letzte Option.

Regelmäßige Kontrollgänge helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie die ersten Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall sehen, sollten Sie schnell handeln, um größere Schäden zu vermeiden.

Mit der richtigen Pflege entwickelt sich der Futterkohl zu einer echten Powerpflanze, die auch unter widrigen Bedingungen gute Erträge liefert. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus standortgerechter Sortenwahl, optimaler Düngung und konsequenter Pflege. So wird diese wertvolle Zwischenfrucht zu einem echten Gewinn für Ihren Garten oder Ihr Feld.

Ernte und Verwertung von Futterkohl

Die Ernte und Verwertung von Futterkohl ist für Landwirte und Tierhalter von großer Bedeutung. Diese nährstoffreiche Zwischenfrucht bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und kann bei sachgerechter Handhabung einen wertvollen Beitrag zur Fütterung leisten.

Optimaler Erntezeitpunkt

Der ideale Erntezeitpunkt für Futterkohl hängt von mehreren Faktoren ab. In der Regel erfolgt die Ernte etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat, wenn die Pflanzen eine Höhe von 60 bis 80 cm erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt ist der Nährstoffgehalt am höchsten und die Blätter sind noch zart. Eine spätere Ernte kann zwar zu höheren Erträgen führen, geht aber häufig mit einer Verholzung der Stängel und einem geringeren Nährwert einher.

Bei meinen Anbauversuchen hat sich gezeigt, dass eine Ernte in mehreren Durchgängen vorteilhaft sein kann. So lässt sich die Qualität über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten und gleichzeitig der Ertrag optimieren.

Erntemethoden

Die Wahl der Erntemethode richtet sich nach der Größe der Anbaufläche und der geplanten Verwertung. Für kleinere Flächen eignet sich die manuelle Ernte mit Sichel oder Messer, wobei die Pflanzen etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden. Bei größeren Flächen kommen oft spezielle Erntemaschinen zum Einsatz, die den Futterkohl mähen und gleichzeitig häckseln.

Eine interessante Alternative, die ich selbst erprobt habe, ist die Portionsernte. Dabei werden nur die äußeren Blätter geerntet, während die inneren weiterwachsen. Diese Methode ermöglicht eine längere Nutzungsdauer und fördert den Neuaustrieb.

Ertragspotenzial

Das Ertragspotenzial von Futterkohl ist beachtlich. Je nach Sorte, Standort und Witterungsbedingungen können Erträge von 40 bis 80 Tonnen Frischmasse pro Hektar erzielt werden, was etwa 5 bis 10 Tonnen Trockenmasse entspricht. Diese hohen Erträge machen Futterkohl zu einer attraktiven Option für Landwirte, die nach ertragreichen Zwischenfrüchten suchen.

In meinem eigenen Garten konnte ich auf einer kleinen Fläche von 10 Quadratmetern immerhin 30 kg Futterkohl ernten - eine beachtliche Menge für den Eigenbedarf!

Verwendung als Tierfutter

Für Kleintiere

Futterkohl eignet sich gut als Nahrung für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Ziegen. Die nährstoffreichen Blätter bieten eine willkommene Abwechslung im Futterplan und liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings sollte Futterkohl für Kleintiere nur in Maßen verfüttert werden, da der hohe Oxalsäuregehalt bei übermäßigem Verzehr zu Verdauungsproblemen führen kann.

Für Großvieh

Für Rinder und Schafe stellt Futterkohl eine wertvolle Futterquelle dar, besonders wenn Weidegras knapp wird. Der hohe Proteingehalt und die gute Verdaulichkeit machen ihn zu einem geeigneten Ergänzungsfutter. Bei Milchkühen kann die Verfütterung von Futterkohl sogar zu einer Steigerung der Milchleistung führen. Es ist jedoch wichtig, den Futterkohl langsam in die Ration einzuführen, um Verdauungsstörungen zu vermeiden.

Silage und Konservierung

Um Futterkohl auch außerhalb der Erntezeit nutzen zu können, bietet sich die Silierung an. Dabei wird der gehäckselte Kohl luftdicht eingelagert, wodurch eine Milchsäuregärung einsetzt, die das Futter konserviert und haltbar macht. Für eine erfolgreiche Silage sollte der Trockenmassegehalt bei etwa 30% liegen. Ist der Futterkohl zu feucht, kann die Zugabe von Stroh oder Heu helfen, die richtige Konsistenz zu erreichen.

Eine Alternative zur Silage ist die Trocknung des Futterkohls. Hierbei werden die Blätter an der Luft oder in Trocknungsanlagen getrocknet und anschließend zu Pellets oder Mehl verarbeitet. Diese Form der Konservierung eignet sich besonders gut für die Winterfütterung.

Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge

Die geschickte Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge kann nicht nur die Bodengesundheit verbessern, sondern auch den Gesamtertrag des Ackerbaus steigern. Als Zwischenfrucht spielt Futterkohl eine wichtige Rolle in nachhaltigen Anbausystemen.

Vorfrüchte und Nachfrüchte

Futterkohl gedeiht besonders gut nach Getreide oder Frühkartoffeln. Diese Kulturen hinterlassen in der Regel einen gut strukturierten Boden und ausreichend Nährstoffe. Als Vorfrucht eignet sich Futterkohl gut für Sommergetreide oder Mais. Die tiefreichenden Wurzeln des Kohls lockern den Boden und hinterlassen wertvolle organische Substanz.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Futterkohl nach der Ernte von Frühkartoffeln anzubauen. Der Boden war gut vorbereitet und der Kohl konnte die Restfeuchtigkeit optimal nutzen.

Zwischenfruchtmischungen mit Futterkohl

Futterkohl lässt sich gut in Zwischenfruchtmischungen integrieren. Besonders bewährt haben sich Kombinationen mit Ölrettich, Phacelia oder verschiedenen Kleearten. Diese Mischungen fördern die Biodiversität, verbessern die Bodenstruktur und bieten einen effektiven Erosionsschutz.

Eine interessante Mischung, die ich selbst getestet habe, besteht aus Futterkohl, Ölrettich und Alexandrinerklee. Der Kohl liefert die Biomasse, der Ölrettich lockert den Boden und der Klee bindet zusätzlichen Stickstoff. Das Ergebnis war eine üppige Gründüngung, die den Boden spürbar verbessert hat.

Die Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge erfordert eine sorgfältige Planung, kann aber zu einer deutlichen Verbesserung der Bodengesundheit und der Erträge führen. Durch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und die positiven Effekte auf den Boden ist Futterkohl eine wertvolle Ergänzung für jeden landwirtschaftlichen Betrieb und sogar für ambitionierte Hobbygärtner.

Wirtschaftliche Aspekte des Futterkohls

Beim Anbau von Futterkohl als Zwischenfrucht spielen wirtschaftliche Überlegungen natürlich eine wichtige Rolle. Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse hilft Landwirten, die Rentabilität dieser Anbaumethode realistisch einzuschätzen.

Kosten und Nutzen abwägen

Die Kosten für den Futterkohl-Anbau setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Saatgut, Bodenbearbeitung, eventuelle Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen. Diesen Ausgaben stehen aber einige handfeste Vorteile gegenüber, wie Bodenverbesserung, Erosionsschutz und die Produktion von hochwertigem Tierfutter. Auf lange Sicht kann sich der Anbau durch die verbesserte Bodenqualität und reduzierte Düngemittelkosten durchaus rechnen.

Futterkohl im Vergleich

Wenn man Futterkohl mit anderen Zwischenfrüchten wie Senf oder Ölrettich vergleicht, punktet er oft durch höhere Biomasse-Erträge und eine längere Nutzungsperiode. Seine Frosttoleranz ermöglicht zudem eine Futternutzung bis in den Winter hinein - das kann besonders für Viehbetriebe interessant sein.

Ökologische Bedeutung von Futterkohl

Neben den wirtschaftlichen Aspekten sollten wir die beachtliche ökologische Bedeutung des Futterkohls nicht unterschätzen.

Ein Beitrag zur Biodiversität

Futterkohl kann die Biodiversität auf unseren Feldern fördern. Als blühende Pflanze bietet er Insekten Nahrung und Lebensraum. Besonders in der Zeit nach der Haupternte, wenn viele Felder schon abgeerntet sind, stellt Futterkohl eine wichtige ökologische Nische dar.

Klimaschutz durch Kohlenstoffbindung

Durch seine üppige Biomasse bindet Futterkohl beträchtliche Mengen Kohlenstoff. Das trägt zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei und unterstützt unsere Bemühungen im Klimaschutz. Nach dem Unterarbeiten der Pflanze wird der gebundene Kohlenstoff dem Boden zugeführt und verbessert dessen Struktur.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Trotz vieler Vorteile gibt es beim Anbau von Futterkohl auch einige Herausforderungen zu meistern.

Die Sache mit den Bitterstoffen

Futterkohl enthält natürliche Bitterstoffe, die bei manchen Tieren zu Akzeptanzproblemen führen können. Eine Lösung ist die schrittweise Gewöhnung der Tiere an das Futter. Auch die Auswahl von Sorten mit geringerem Bitterstoffgehalt kann hilfreich sein. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Futterkohl mit anderen Futterpflanzen zu mischen - das hat die Akzeptanz deutlich erhöht.

Klimawandel als Herausforderung

Der Klimawandel stellt neue Anforderungen an den Anbau. Futterkohl zeigt sich hier zum Glück relativ anpassungsfähig. Seine tiefreichenden Wurzeln machen ihn widerstandsfähiger gegen Trockenperioden. Bei zunehmender Sommertrockenheit könnte eine Verschiebung der Aussaat in den späteren Sommer sinnvoll sein.

Futterkohl: Ein Zukunftsmodell für nachhaltige Landwirtschaft?

Wenn wir all diese Aspekte betrachten, lässt sich sagen, dass Futterkohl als Zwischenfrucht viele Vorteile bietet. Er verbessert die Bodenstruktur, liefert wertvolles Futter und trägt zur ökologischen Vielfalt bei. Gleichzeitig ist er wirtschaftlich interessant und passt sich recht gut an sich ändernde Klimabedingungen an.

Ich denke, Futterkohl könnte in Zukunft eine noch größere Rolle in nachhaltigen Anbausystemen spielen. Vielversprechend finde ich die Kombination mit anderen Zwischenfrüchten in Mischkulturen oder den Einsatz in Agroforstsystemen. Auch die Züchtung neuer Sorten mit verbesserten Eigenschaften könnte das Potenzial von Futterkohl weiter steigern.

Futterkohl zeigt uns, wie traditionelle Anbaumethoden und moderne ökologische Erkenntnisse zusammenwirken können, um eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft zu gestalten. Es ist faszinierend zu sehen, wie eine so alte Kulturpflanze auch heute noch innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen bieten kann.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Futterkohl und wozu wird er verwendet?
    Futterkohl, auch als Markstammkohl oder Furchenkohl bekannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassica oleracea). Diese robuste Pflanze zeichnet sich durch ihre großen, fleischigen Blätter und einen kräftigen Stängel aus. Im Gegensatz zu anderen Kohlarten wird Futterkohl nicht für den menschlichen Verzehr angebaut, sondern hauptsächlich als Tierfutter und Zwischenfrucht genutzt. Er dient als nährstoffreiches Grünfutter für verschiedene Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Kleintiere. Als Zwischenfrucht erfüllt er wichtige Funktionen in der nachhaltigen Landwirtschaft: Bodenverbesserung, Nährstoffbindung, Unkrautunterdrückung und Erosionsschutz. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat sich Futterkohl aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit in vielen europäischen Regionen etabliert und ist zu einer wertvollen Komponente moderner Anbausysteme geworden.
  2. Welche Vorteile bietet Futterkohl als Zwischenfrucht?
    Futterkohl bietet als Zwischenfrucht zahlreiche Vorteile für Boden und Betrieb. Sein tiefreichendes Wurzelsystem lockert den Boden auf und verbessert dessen Struktur, was die Durchlüftung und Wasserinfiltration fördert. Durch das schnelle Wachstum und die dichte Blattmasse unterdrückt er effektiv Unkräuter und reduziert den Pflegeaufwand. Die hohe Biomasse-Produktion liefert wertvollen organischen Eintrag für den Boden und fördert das Bodenleben. Futterkohl nimmt große Mengen an Nährstoffen auf und verhindert deren Auswaschung, sodass sie der nachfolgenden Kultur zur Verfügung stehen. Seine ausgeprägte Frostresistenz bis -15°C ermöglicht eine ganzjährige Bodenbedeckung und Winterfutter-Produktion. Zudem bietet er hervorragenden Erosionsschutz, besonders wichtig in Hanglagen oder auf erosionsgefährdeten Böden. Diese Eigenschaften machen Futterkohl zu einer wertvollen Komponente nachhaltiger Anbausysteme.
  3. Wie schnell wächst Futterkohl und welche Biomasse produziert er?
    Futterkohl zeichnet sich durch ein außergewöhnlich schnelles Wachstum aus. Unter günstigen Bedingungen bildet er bereits nach 6-8 Wochen eine dichte Bodenbedeckung. Diese Eigenschaft macht ihn besonders wertvoll für Situationen, in denen schnell eine Bodenbedeckung erreicht werden soll. Die Biomasse-Produktion ist beachtlich - Futterkohl kann innerhalb weniger Wochen erhebliche Mengen an organischer Substanz produzieren. Das schnelle Wachstum bringt mehrere Vorteile mit sich: Es ermöglicht eine rasche Unkrautunterdrückung, da konkurrierende Pflanzen schnell überwachsen werden. Der hohe organische Eintrag verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Zudem erfolgt eine große Nährstoffaufnahme, wodurch überschüssige Nährstoffe gebunden und vor Auswaschung geschützt werden. Diese Kombination aus schnellem Wachstum und hoher Biomasse-Produktion macht Futterkohl zu einer effizienten Zwischenfrucht für die Bodenverbesserung.
  4. Bis zu welchen Temperaturen ist Futterkohl frostresistent?
    Futterkohl besitzt eine bemerkenswerte Frostresistenz und kann Temperaturen bis zu -15°C standhalten, ohne nennenswerte Schäden zu erleiden. Diese ausgeprägte Kältetoleranz ist eine seiner wertvollsten Eigenschaften und unterscheidet ihn von vielen anderen Zwischenfrüchten. Die Frostresistenz ermöglicht es, Futterkohl als Winterzwischenfrucht zu nutzen und den Boden auch in der kalten Jahreszeit bedeckt zu halten. Selbst nach mehreren Frostnächten bleibt die Pflanze oft noch grün und vital, was eine kontinuierliche Bodenbedeckung und Erosionsschutz gewährleistet. Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft für die Winterfütterung von Nutztieren, da frisches Grünfutter auch in der kalten Jahreszeit zur Verfügung steht. Die Frostresistenz verlängert effektiv die Vegetationsperiode und maximiert die Nutzung der Wachstumszeit bis in den späten Herbst und frühen Winter hinein.
  5. Welche Höhe kann Markstammkohl erreichen und wie tief reichen die Wurzeln?
    Markstammkohl kann eine beachtliche Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen, was ihn zu einer imposanten Erscheinung im Feld macht. Diese Wuchshöhe trägt erheblich zur hohen Biomasse-Produktion bei und ermöglicht eine effektive Beschattung des Bodens zur Unkrautunterdrückung. Besonders wertvoll ist jedoch das tiefreichende Wurzelsystem des Futterkohls, das den Boden intensiv durchdringt und lockert. Die Pfahlwurzel kann je nach Bodenbeschaffenheit erhebliche Tiefen erreichen und dabei verdichtete Bodenschichten aufbrechen. Dieses ausgeprägte Wurzelsystem hat mehrere Vorteile: Es verbessert die Bodenstruktur nachhaltig, erschließt Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Nach dem Absterben der Wurzeln entstehen Kanäle im Boden, die die Durchlüftung und Wasserinfiltration langfristig fördern. Diese Kombination aus oberirdischer Höhe und tiefreichenden Wurzeln macht Markstammkohl zu einem wertvollen Bodenverbesserer.
  6. Worin unterscheiden sich Futterkohl und Ölrettich als Zwischenfrüchte?
    Futterkohl und Ölrettich unterscheiden sich als Zwischenfrüchte in mehreren wichtigen Eigenschaften. Der wesentlichste Unterschied liegt in der Frostresistenz: Während Futterkohl Temperaturen bis -15°C verträgt, ist Ölrettich deutlich kälteempfindlicher und stirbt bereits bei den ersten stärkeren Frösten ab. Dies macht Futterkohl zur besseren Wahl für Winterzwischenfrüchte. Bei der Biomasse-Produktion zeigt Futterkohl oft höhere Erträge und kann eine größere Wuchshöhe erreichen. Ölrettich punktet hingegen mit seiner besonders guten nematodenreduzierenden Wirkung und seinem schnellen Jugendwachstum. Beide Pflanzen lockern den Boden durch ihre Pfahlwurzeln auf, jedoch reichen die Wurzeln des Futterkohls oft tiefer. In der Nährstoffbindung sind beide Pflanzen effektiv, wobei Futterkohl durch seine längere Standzeit mehr Nährstoffe aufnehmen kann. Für die Tierfütterung ist Futterkohl aufgrund seiner Blattmasse besser geeignet, während Ölrettich primär als reine Gründüngung dient.
  7. Wie unterscheidet sich Futterkohl von anderen Gründüngungspflanzen wie Phacelia?
    Futterkohl unterscheidet sich von Gründüngungspflanzen wie Phacelia in mehreren wesentlichen Aspekten. Als Kreuzblütler gehört Futterkohl zu einer anderen Pflanzenfamilie als Phacelia (Raublattgewächse), was unterschiedliche Fruchtfolge-Überlegungen mit sich bringt. Der größte Unterschied liegt in der Frostresistenz: Während Futterkohl Temperaturen bis -15°C verträgt, ist Phacelia nicht winterhart und stirbt bei den ersten Frösten ab. Dies macht Futterkohl zur besseren Wahl für Winterzwischenfrüchte. In der Biomasse-Produktion übertrifft Futterkohl Phacelia deutlich und kann höhere organische Erträge liefern. Phacelia punktet hingegen als ausgezeichnete Bienenweide mit ihrer langen Blütezeit, während Futterkohl primär als Futterpflanze und Bodenverbesserer dient. Beide Pflanzen unterdrücken Unkraut effektiv, jedoch durch unterschiedliche Mechanismen. Futterkohl bietet zudem den Vorteil der dualen Nutzung als Tierfutter und Gründüngung, während Phacelia ausschließlich als Gründünger und Bienenweide fungiert.
  8. Welche Erträge lassen sich mit Futterkohl pro Hektar erzielen?
    Mit Futterkohl lassen sich beachtliche Erträge erzielen, die je nach Sorte, Standort und Witterungsbedingungen variieren. Das Ertragspotenzial liegt bei 40 bis 80 Tonnen Frischmasse pro Hektar, was etwa 5 bis 10 Tonnen Trockenmasse entspricht. Diese hohen Erträge machen Futterkohl zu einer attraktiven Option für Landwirte, die ertragreiche Zwischenfrüchte suchen. Die Ertragshöhe wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Bodenbeschaffenheit, Nährstoffversorgung, Wasserverfügbarkeit und Aussaatzeitpunkt spielen entscheidende Rollen. Bei optimalen Bedingungen und sachgerechter Düngung können sogar noch höhere Erträge erreicht werden. Selbst im kleineren Maßstab sind die Erträge beeindruckend - auf 10 Quadratmetern können etwa 30 kg Futterkohl geerntet werden. Diese hohe Biomasse-Produktion macht Futterkohl nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern trägt auch erheblich zur Bodenverbesserung bei, da große Mengen organischer Substanz dem Boden zugeführt werden.
  9. Wo kann man hochwertiges Futterkohl-Saatgut kaufen?
    Hochwertiges Futterkohl-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern und Saatgut-Anbietern, die sich auf landwirtschaftliche und gärtnerische Zwischenfrüchte spezialisiert haben. Samen.de gehört zu den etablierten Fachgeschäften, die qualitatives Futterkohl-Saatgut verschiedener Sorten anbieten und dabei auf geprüfte Qualität und hohe Keimfähigkeit setzen. Bei der Auswahl des Anbieters sollten Sie auf Zertifizierungen, Keimfähigkeitsangaben und die Sortenauswahl achten. Professionelle Saatgut-Händler bieten oft auch Beratung zur optimalen Sortenwahl für Ihren Standort und Verwendungszweck. Online-Shops haben den Vorteil einer größeren Sortenauswahl und detaillierter Produktbeschreibungen. Lokale landwirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisen-Märkte führen ebenfalls Futterkohl-Saatgut, besonders zur Hauptaussaatzeit. Wichtig ist, bei vertrauenswürdigen Anbietern zu kaufen, die Auskunft über Herkunft, Behandlung und Lagerung des Saatguts geben können.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Markstammkohl-Samen wichtig?
    Beim Kauf von Markstammkohl-Samen sollten Sie auf mehrere wichtige Qualitätskriterien achten. Die Keimfähigkeit ist entscheidend - sie sollte mindestens 85% betragen und nicht älter als 2-3 Jahre sein. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de achten auf optimale Lagerbedingungen und können genaue Angaben zur Keimfähigkeit machen. Die Sortenauswahl spielt eine wichtige Rolle: Wählen Sie Sorten, die für Ihren Standort und Verwendungszweck geeignet sind. Winterharte Sorten sind für Winterzwischenfrüchte essentiell. Achten Sie auf zertifiziertes Saatgut von anerkannten Züchtern, das frei von Krankheiten und Schädlingen ist. Die Verpackung sollte intakt sein und klare Angaben zu Aussaatmenge, -zeitpunkt und -tiefe enthalten. Bio-zertifiziertes Saatgut ist für den ökologischen Anbau verpflichtend. Prüfen Sie auch die Herkunft - regional angepasstes Saatgut zeigt oft bessere Ergebnisse. Professionelle Anbieter stellen zudem Anbauanleitungen und Beratung zur Verfügung.
  11. Wie beeinflusst das Wurzelsystem von Futterkohl die Bodenstruktur?
    Das Wurzelsystem von Futterkohl hat einen außerordentlich positiven Einfluss auf die Bodenstruktur. Die kräftige Pfahlwurzel durchdringt den Boden intensiv und kann verdichtete Bodenschichten aufbrechen, was die natürliche Bodenlockerung fördert. Diese mechanische Auflockerung verbessert die Durchlüftung des Bodens und erleichtert die Wasserinfiltration. Besonders wertvoll ist die Tiefenwirkung der Wurzeln, die Bodenschichten erschließt, die von oberflächlich wurzelnden Pflanzen nicht erreicht werden. Nach dem Absterben der Wurzeln entstehen Hohlräume und Kanäle im Boden, die langfristig die Bodenstruktur verbessern. Diese Wurzelkanäle dienen nachfolgenden Kulturen als Leitbahnen für Wurzelwachstum und Wasserbewegung. Das dichte Feinwurzelsystem stabilisiert zusätzlich die Bodenaggregate und fördert die Krümelstruktur. Die intensive Durchwurzelung erhöht auch die biologische Aktivität im Boden, da die Wurzelausscheidungen Nahrung für Bodenorganismen liefern und das Bodenleben aktivieren.
  12. Welche Rolle spielt Futterkohl bei der Nährstoffbindung im Boden?
    Futterkohl spielt eine herausragende Rolle bei der Nährstoffbindung im Boden und gilt als wahrer "Nährstoff-Champion". Die Pflanze nimmt große Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium auf, die sonst möglicherweise durch Niederschläge ausgewaschen würden. Besonders effektiv ist die Bindung von Nitrat-Stickstoff, der in den Herbst- und Wintermonaten verstärkt zur Auswaschung neigt. Durch das tiefreichende Wurzelsystem kann Futterkohl auch Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen und diese in der oberirdischen Biomasse anreichern. Diese gebundenen Nährstoffe werden in der Pflanzenmasse gespeichert und stehen der nachfolgenden Kultur zur Verfügung, wenn der Futterkohl in den Boden eingearbeitet wird oder natürlich zersetzt wird. Die hohe Biomasse-Produktion ermöglicht die Speicherung beträchtlicher Nährstoffmengen. Dieser Nährstoff-Kreislauf reduziert nicht nur die Auswaschungsverluste, sondern kann auch den Düngemittelbedarf nachfolgender Kulturen senken und trägt zur nachhaltigen Nährstoffwirtschaft bei.
  13. Wie wirkt sich Futterkohl auf das Bodenleben und die organische Substanz aus?
    Futterkohl hat einen äußerst positiven Einfluss auf das Bodenleben und die organische Substanz. Die hohe Biomasse-Produktion liefert große Mengen organisches Material, das nach dem Einarbeiten oder natürlichen Zerfall den Humusgehalt des Bodens erhöht. Die Wurzelausscheidungen und abgestorbenen Feinwurzeln dienen als Nahrung für Bodenorganismen wie Bakterien, Pilze und Regenwürmer, wodurch die biologische Aktivität im Boden stimuliert wird. Das dichte Wurzelsystem schafft Lebensräume für Bodenmikroorganismen und fördert die Entwicklung einer vielfältigen Bodenbiologie. Die organische Substanz verbessert die Wasserspeicherfähigkeit, die Nährstoffverfügbarkeit und die Bodenstruktur nachhaltig. Regenwürmer werden durch das reichhaltige organische Angebot angelockt und tragen durch ihre Aktivität zusätzlich zur Bodenlockerung bei. Die kontinuierliche Zufuhr organischer Substanz durch Futterkohl fördert die Bildung stabiler Bodengefüge und trägt zum Aufbau eines aktiven, gesunden Bodenlebens bei, das die Grundlage für fruchtbare Böden bildet.
  14. Welchen Einfluss hat Futterkohl auf die Kohlenstoffbindung im Ackerbau?
    Futterkohl leistet einen bedeutenden Beitrag zur Kohlenstoffbindung im Ackerbau und unterstützt damit Klimaschutzbestrebungen. Durch seine üppige Biomasse-Produktion bindet Futterkohl während des Wachstums beträchtliche Mengen CO2 aus der Atmosphäre über die Photosynthese. Diese in der Pflanzenmasse gespeicherte Kohlenstoff wird nach dem Einarbeiten des Futterkohls in den Boden dem Bodenkohlenstoff-Pool zugeführt. Die hohe Biomasse-Menge bedeutet entsprechend hohe Kohlenstoff-Einträge in den Boden. Besonders wertvoll ist der Beitrag der Wurzelmasse, die tief im Boden verbleibt und langsam zersetzt wird, wodurch stabiler Bodenkohlenstoff aufgebaut wird. Der erhöhte Humusgehalt durch Futterkohl verbessert nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern trägt auch zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung bei. Diese Kohlenstoffbindung hilft, die CO2-Bilanz landwirtschaftlicher Betriebe zu verbessern und unterstützt die Ziele des Klimaschutzes. Gleichzeitig profitiert der Landwirt von verbesserten Bodeneigenschaften und nachhaltiger Ertragsstabilität.
  15. Wie sollte die Aussaat von Futterkohl praktisch durchgeführt werden?
    Die praktische Aussaat von Futterkohl erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung für optimale Ergebnisse. Je nach Verwendungszweck und Region können Sie zwischen Frühjahrs- (April-Mai), Sommer- (Juni-Juli) oder Herbstaussaat (August-September) wählen. Die Saattiefe beträgt 1-2 cm bei einem Reihenabstand von 40-60 cm. In der Reihe sollten die Pflanzen später 30-40 cm Abstand haben. Pro Quadratmeter rechnet man mit 6-8 Pflanzen. Bei der Direktsaat benötigen Sie 3-5 kg Saatgut pro Hektar. Eine gründliche Bodenvorbereitung ist essentiell: Lockern Sie den Boden 20-30 cm tief, entfernen Sie Steine und Wurzelreste, und arbeiten Sie gut verrotteten Kompost ein. Die Bodenoberfläche sollte feinkrümelig und eben sein. Bei ungünstigen Bedingungen können Sie Futterkohl auch vorziehen und als Jungpflanzen setzen. Achten Sie auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit zur Aussaat und wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit nährstoffreichem, tiefgründigem Boden.
  16. Welche Pflegemaßnahmen benötigt Futterkohl während der Wachstumsphase?
    Futterkohl benötigt während der Wachstumsphase regelmäßige, aber nicht übermäßig intensive Pflege. Die Wasserversorgung ist besonders wichtig - sorgen Sie für gleichmäßige Bodenfeuchte, besonders in Trockenperioden. Gießen Sie gründlich, aber vermeiden Sie Staunässe. Mulchen kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten. In den ersten 4-6 Wochen nach der Aussaat ist die Unkrautbekämpfung entscheidend, da der Futterkohl in dieser Phase noch nicht konkurrenzstark ist. Hacken oder Striegeln zwischen den Reihen hält Unkräuter in Schach. Eine Kopfdüngung 4-6 Wochen nach dem Auflaufen unterstützt das Wachstum. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Erdflöhe, Raupen oder Blattläuse und auf Krankheiten wie Kohlhernie. Bei der Unkrautbekämpfung können auch zugelassene Herbizide eingesetzt werden. Sobald die Pflanzen größer werden und die Reihen schließen, unterdrücken sie das Unkraut selbstständig, wodurch der Pflegeaufwand deutlich abnimmt. Regelmäßige Kontrollgänge helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  17. Stimmt es, dass Futterkohl wegen seiner Bitterstoffe schlecht verträglich ist?
    Futterkohl enthält tatsächlich natürliche Bitterstoffe, die bei manchen Tieren zunächst zu Akzeptanzproblemen führen können, jedoch ist er keinesfalls grundsätzlich schlecht verträglich. Diese Bitterstoffe sind charakteristisch für Kreuzblütlergewächse und haben durchaus positive Eigenschaften - sie können die Verdauung anregen und haben teilweise antibakterielle Wirkungen. Das Hauptproblem liegt in der plötzlichen Futterumstellung, nicht in der generellen Unverträglichkeit. Eine schrittweise Gewöhnung der Tiere an das neue Futter löst dieses Problem meist vollständig. Beginnen Sie mit kleinen Mengen und steigern Sie langsam den Anteil im Futter. Das Mischen mit anderen Futterpflanzen verbessert die Akzeptanz erheblich. Die Auswahl von Sorten mit geringerem Bitterstoffgehalt ist eine weitere Lösungsmöglichkeit. Viele Landwirte berichten von sehr guten Erfahrungen mit Futterkohl als Winterfutter, nachdem die Tiere sich daran gewöhnt haben. Richtig eingesetzt ist Futterkohl ein wertvolles, nährstoffreiches Futter, das auch die Milchleistung bei Kühen positiv beeinflussen kann.
  18. In welchen Regionen Deutschlands eignet sich Futterkohl besonders gut?
    Futterkohl eignet sich grundsätzlich in allen Regionen Deutschlands für den Anbau, zeigt aber in bestimmten Gebieten besonders gute Ergebnisse. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und Frostresistenz gedeiht er von den Küstenregionen bis zu den Mittelgebirgen. Besonders vorteilhaft sind Regionen mit gemäßigtem Klima und ausreichenden Niederschlägen, wie sie in weiten Teilen Nord- und Westdeutschlands vorherrschen. Die norddeutschen Bundesländer mit ihren lehmigen Böden und maritimen Klimaeinflüssen bieten ideale Bedingungen. Aber auch in Süddeutschland, in den Flusstälern und niedrigeren Lagen, entwickelt sich Futterkohl sehr gut. Weniger geeignet sind sehr trockene Regionen und Höhenlagen mit extrem kurzen Vegetationsperioden. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,0 und 7,5 liegen, was in den meisten deutschen Ackerbauregionen gegeben ist. Sandige Lehmböden oder lehmige Sandböden mit guter Wasserhaltefähigkeit sind optimal. Die Frostresistenz macht Futterkohl besonders in Regionen mit milderen Wintern zu einer wertvollen Winterzwischenfrucht.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Futterkohl und normalem Furchenkohl?
    Futterkohl und Furchenkohl sind im Grunde unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe Pflanze (Brassica oleracea), wobei die Begriffe oft regional oder nach Verwendungszweck differenziert werden. Der Name "Furchenkohl" bezieht sich traditionell auf die Anbauweise in Furchen oder Reihen, während "Futterkohl" die primäre Verwendung als Tierfutter betont. Beide gehören zur gleichen botanischen Art und teilen die charakteristischen Eigenschaften: große, fleischige Blätter, kräftige Stängel und die Fähigkeit zu hohem Wachstum. In der praktischen Anwendung gibt es jedoch durchaus Sortenunterschiede: Manche Züchtungen sind speziell für die Futternutzung optimiert und zeigen höhere Biomasse-Erträge, bessere Verdaulichkeit oder geringere Bitterstoffgehalte. Andere Sorten sind stärker auf Zwischenfrucht-Eigenschaften wie Bodenverbesserung oder Nährstoffbindung ausgelegt. Regional können unterschiedliche Traditionssorten als Furchenkohl oder Futterkohl bezeichnet werden. Wichtig ist bei der Auswahl, dass Sie eine für Ihren Verwendungszweck geeignete Sorte wählen, unabhängig von der genauen Bezeichnung.
  20. Wie grenzt sich Futterbrassica von anderen Kreuzblütlergewächsen ab?
    Futterbrassica, zu dem der Futterkohl gehört, grenzt sich von anderen Kreuzblütlergewächsen durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften ab. Als Brassica oleracea unterscheidet sich Futterkohl von verwandten Arten wie Raps (Brassica napus), Ölrettich (Raphanus sativus) oder Senf (Sinapis alba) durch seine charakteristische Blatt- und Stängelentwicklung. Die großen, fleischigen Blätter und der kräftige, markhaltige Stängel sind typische Merkmale, die ihn von anderen Kreuzblütlern unterscheiden. Physiologisch zeigt Futterkohl eine ausgeprägtere Frostresistenz als die meisten anderen Kreuzblütler-Zwischenfrüchte. Seine Biomasse-Produktion übertrifft in der Regel andere Arten der Familie deutlich. Im Gegensatz zu Ölrettich oder Senf, die primär als Gründüngung dienen, bietet Futterkohl die duale Nutzung als Futter und Bodenverbesserer. Die Wurzelarchitektur unterscheidet sich ebenfalls - während Ölrettich und Senf stark verzweigte Pfahlwurzeln entwickeln, bildet Futterkohl ein tiefreichendes, weniger verzweigtes Wurzelsystem aus.
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