Gründüngung im Frühjahr: Schnelle Bodenverbesserung vor der Pflanzzeit

Gründüngung im Frühjahr: Ein Booster für Ihren Gartenboden

Die Gründüngung im Frühjahr ist eine clevere Methode, um den Boden fit für die kommende Gartensaison zu machen. Aber was steckt eigentlich dahinter?

Das Wichtigste auf einen Blick: Gründüngung als Frühjahrskur

  • Verbessert die Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
  • Fördert das Bodenleben und bindet wichtige Nährstoffe
  • Schnellwachsende Pflanzen wie Senf oder Phacelia eignen sich besonders
  • Historisch bewährte Methode mit modernen Anwendungsmöglichkeiten

Was ist Gründüngung und wozu dient sie?

Gründüngung ist eine bewährte Methode der Bodenverbesserung, bei der spezielle Pflanzen angebaut und vor der Blüte in den Boden eingearbeitet werden. Das Ziel? Den Boden mit organischem Material anzureichern und seine Struktur zu verbessern. Es ist wie eine Vitaminspritze für unseren Gartenboden.

Warum gerade im Frühjahr?

Das Frühjahr eignet sich besonders für eine Gründüngung. Warum? Ähnlich wie wir morgens einen Energieschub brauchen, benötigt unser Gartenboden nach dem Winter eine Extraportion Nährstoffe. Die Gründüngung liefert genau das – und noch viel mehr.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Gründüngung ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon die alten Römer nutzten ihre Vorteile. Sie bauten Lupinen an, um ihre Böden zu verbessern. Über die Jahrhunderte hat sich die Methode weiterentwickelt, aber das Grundprinzip ist geblieben: Wir lassen die Natur für uns arbeiten!

Wie verbessert Gründüngung unseren Boden?

Stellen Sie sich vor, Ihr Gartenboden wäre ein Schwamm. Je mehr organisches Material er enthält, desto mehr Wasser und Nährstoffe kann er speichern. Genau hier setzt die Gründüngung an.

Humus – das schwarze Gold des Gärtners

Durch die Einarbeitung der Gründüngungspflanzen erhöht sich der Humusgehalt im Boden. Humus ist vielseitig: Er speichert Wasser und Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und macht den Boden widerstandsfähiger gegen Erosion. Ein echter Alleskönner also!

Bodenstruktur – das Fundament für gesunde Pflanzen

Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen lockern den Boden auf. Es ist, als würden Sie Ihrem Garten eine Tiefenmassage gönnen. Der Boden wird luftiger, Wasser kann besser eindringen und die Wurzeln Ihrer Nutzpflanzen können sich leichter ausbreiten.

Bodenleben – die unsichtbaren Helfer

In einer Handvoll gesundem Boden leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Diese Mikroorganismen sind unentbehrlich für unseren Garten. Die Gründüngung liefert ihnen Nahrung und schafft optimale Lebensbedingungen. Im Gegenzug helfen sie uns, indem sie organisches Material abbauen und Nährstoffe für unsere Pflanzen verfügbar machen.

Nährstoffanreicherung – der Vorratsspeicher wird gefüllt

Gründüngungspflanzen wirken wie lebende Dünger. Sie nehmen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten auf und speichern sie in ihren Pflanzenteilen. Wenn wir sie dann in den Boden einarbeiten, geben sie diese Nährstoffe nach und nach wieder ab. Besonders praktisch: Manche Pflanzen, wie Lupinen oder Klee, können sogar Stickstoff aus der Luft binden und dem Boden zuführen.

Erosionsschutz – der Bodenschutz-Schal

Gründüngungspflanzen bedecken den Boden wie eine schützende Decke. Sie fangen Regentropfen ab und verhindern, dass wertvoller Oberboden weggeschwemmt wird. Das ist besonders wichtig an Hängen oder bei starken Regenfällen.

Welche Pflanzen eignen sich für die Frühjahrsgründüngung?

Die Auswahl an Gründüngungspflanzen ist groß. Hier ein paar Favoriten für das Frühjahr:

Schnellstarter: Senf, Phacelia und Ölrettich

Diese Pflanzen wachsen rasant und bilden in kurzer Zeit viel Biomasse. Senf hat zudem eine desinfizierende Wirkung auf den Boden – ein echtes Multitalent!

Stickstoffsammler: Lupinen, Erbsen und Wicken

Diese Pflanzen gehören zu den Leguminosen. Sie leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden können. Ein natürlicher Stickstoffdünger sozusagen!

Tiefwurzler: Luzerne und Ölrettich

Mit ihren langen Wurzeln lockern diese Pflanzen den Boden bis in tiefe Schichten auf. Sie holen zudem Nährstoffe aus dem Unterboden nach oben – wie ein natürlicher Fahrstuhl für Nährstoffe.

Bienenfreundliche Arten

Phacelia, auch Bienenfreund genannt, ist ein wahrer Insektenmagnet. Aber auch Senf und Ölrettich locken mit ihren Blüten nützliche Insekten an. So tun Sie nicht nur Ihrem Boden, sondern auch den Bienen etwas Gutes.

Winterharte Gründüngungspflanzen

Für eine sehr frühe Aussaat eignen sich winterharte Arten wie Winterroggen oder Winterwicken. Sie können schon im Herbst gesät werden und überstehen den Winter problemlos.

Die Gründüngung im Frühjahr versorgt den Boden mit allem, was er für einen guten Start in die Saison braucht. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen und etwas Geduld werden Sie schon bald die positiven Effekte in Ihrem Garten sehen. Also, ran an die Schaufel und dem Boden etwas Gutes tun!

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Planung und Vorbereitung: Grundlagen für den Erfolg

Bevor Sie mit der Aussaat Ihrer Gründüngung beginnen, ist eine gründliche Planung wichtig. Beachten Sie folgende Schritte:

Bodenanalyse und Bedürfnisse ermitteln

Untersuchen Sie zunächst Ihren Boden. Eine einfache pH-Wert-Messung können Sie selbst durchführen. Für eine umfassendere Analyse empfiehlt sich, eine Bodenprobe an ein Labor zu schicken. So erfahren Sie mehr über Nährstoffgehalt und Bodenstruktur. Basierend auf diesen Ergebnissen können Sie gezielt Gründüngungspflanzen auswählen, die Ihrem Boden am meisten nützen.

Die richtigen Gründüngungspflanzen auswählen

Je nach Bodenzustand und Ihren Zielen gibt es verschiedene Optionen:

  • Für Stickstoffanreicherung: Leguminosen wie Lupinen oder Erbsen
  • Zur Bodenlockerung: Tiefwurzler wie Ölrettich
  • Für schnelle Bodenbedeckung: Senf oder Phacelia
  • Für Bienenfreunde: Phacelia oder Buchweizen

Saatgutmenge berechnen

Die richtige Saatgutmenge ist wichtig für den Erfolg. Zu dicht gesät, konkurrieren die Pflanzen um Nährstoffe. Zu dünn gesät, bleibt der Boden teilweise unbedeckt. Als Faustregel gilt: Für kleine Samen wie Senf oder Phacelia etwa 1-2 g/m², für größere Samen wie Lupinen oder Erbsen 10-15 g/m². Die genauen Mengen finden Sie auf der Saatgutverpackung.

Zeitplanung für Aussaat und Einarbeitung

Für eine Frühjahrsgründüngung säen Sie idealerweise Ende Februar bis Anfang April. Planen Sie die Einarbeitung etwa 4-6 Wochen vor der Pflanzung Ihrer Hauptkultur ein. So hat die Gründüngung genug Zeit zu verrotten.

Die Aussaat: So bringen Sie Ihre Gründüngung in den Boden

Der beste Zeitpunkt für die Frühjahrsaussaat

Sobald der Boden nicht mehr gefroren und bearbeitbar ist, können Sie beginnen. In milden Regionen ist das oft schon Ende Februar der Fall, in kälteren Gebieten eher Mitte bis Ende März. Beobachten Sie die Wettervorhersage: Ein paar frostfreie Tage nach der Aussaat sind gut für die Keimung.

Bodenvorbereitung: Basis für gutes Wachstum

Lockern Sie den Boden oberflächlich mit einer Harke oder einem Grubber. Entfernen Sie grobe Pflanzenreste und Steine. Ziel ist ein feinkrümeliges Saatbett. In schweren Böden kann eine Zugabe von Sand die Bodenstruktur verbessern.

Aussaatmethoden: Von Breitsaat bis Mulchsaat

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Gründüngung auszubringen:

  • Breitsaat: Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig per Hand oder mit einem Streuwagen. Anschließend harken Sie es leicht ein.
  • Reihensaat: Ziehen Sie flache Rillen und säen Sie das Saatgut hinein. Diese Methode eignet sich besonders für größere Flächen.
  • Mulchsaat: Säen Sie direkt in die Pflanzenreste der Vorkultur. Diese Methode schont den Boden, erfordert aber spezielles Gerät.

Saattiefe und Anpressdruck: Kleine Details, große Wirkung

Die Saattiefe hängt von der Samengröße ab. Faustformel: Säen Sie etwa doppelt so tief wie der Samen dick ist. Für die meisten Gründüngungspflanzen bedeutet das 1-2 cm. Drücken Sie das Saatgut leicht an, um guten Bodenkontakt herzustellen. Ein Tritt mit dem Schuh oder das Überrollen mit einer leeren Schubkarre reicht meist aus.

Bewässerung nach der Aussaat: Startphase für die Keimung

Gießen Sie nach der Aussaat vorsichtig, um die Samen nicht wegzuspülen. Halten Sie den Boden in den ersten Tagen konstant feucht. Bei Trockenheit empfiehlt sich eine tägliche, leichte Bewässerung bis zur Keimung.

Pflege und Wachstum: So gedeiht Ihre Gründüngung gut

Wachstum beobachten

Beobachten Sie Ihre Gründüngung regelmäßig. Achten Sie auf gleichmäßiges Wachstum und mögliche Probleme wie Krankheiten oder Schädlingsbefall. In den ersten Wochen ist besonders die Kontrolle auf Schneckenfraß wichtig.

Bewässerung bei Trockenheit: Wasserversorgung sicherstellen

Gründüngungspflanzen sind zwar meist recht robust, aber gerade in der Anfangsphase brauchen sie ausreichend Wasser. Bei längeren Trockenphasen sollten Sie gießen. Am besten morgens oder abends, um Verdunstungsverluste zu minimieren.

Umgang mit Unkraut: Konkurrenz reduzieren

In den ersten Wochen kann Unkraut Ihrer Gründüngung Konkurrenz machen. Jäten Sie vorsichtig von Hand, um die jungen Gründüngungspflanzen nicht zu beschädigen. Sobald die Gründüngung dicht genug steht, unterdrückt sie Unkraut meist von selbst.

Den richtigen Zeitpunkt zum Einarbeiten erkennen

Der optimale Zeitpunkt zum Einarbeiten ist gekommen, wenn die Pflanzen zu blühen beginnen, aber noch nicht in Samenbildung übergehen. Bei den meisten Arten ist das nach 6-8 Wochen der Fall. Die Pflanzen haben dann den höchsten Nährstoffgehalt und sind noch nicht verholzt.

Mit diesen Tipps legen Sie eine gute Basis für eine erfolgreiche Gründüngung im Frühjahr. Ihre Mühe wird sich auszahlen: in Form von gesundem Boden und gutem Wachstum Ihrer Nutzpflanzen in der kommenden Saison.

Einarbeitung der Gründüngung: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Bei der Gründüngung im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt für die Einarbeitung von großer Bedeutung. Als Faustregel gilt: Die Pflanzen sollten vor der Blüte in den Boden eingearbeitet werden. Zu diesem Zeitpunkt haben sie die meisten Nährstoffe gespeichert und sind noch nicht verholzt.

Methoden der Einarbeitung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gründüngung in den Boden einzuarbeiten:

  • Mulchen: Die Pflanzen werden oberflächlich abgeschnitten und als Mulchschicht liegengelassen. Diese Methode eignet sich besonders für kleine Flächen oder wenn man eine No-Till-Methode anwendet.
  • Fräsen: Mit einer Motorhacke werden die Pflanzen zerkleinert und in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Das geht schnell und ist für mittelgroße Flächen geeignet.
  • Pflügen: Für größere Flächen ist das Unterpflügen der Gründüngung eine effektive Methode. Dabei werden die Pflanzen komplett in den Boden eingearbeitet.

Tiefe der Einarbeitung

Die ideale Einarbeitungstiefe liegt zwischen 10 und 15 Zentimetern. So können die Mikroorganismen im Boden die organische Masse gut zersetzen. Zu tief eingearbeitetes Material kann zu Fäulnis führen, was wir natürlich vermeiden wollen.

Wartezeit vor der Hauptkultur

Nach der Einarbeitung der Gründüngung sollte man etwa zwei bis drei Wochen warten, bevor man die Hauptkultur aussät oder pflanzt. In dieser Zeit können sich die Nährstoffe im Boden verteilen und die Bodenstruktur sich stabilisieren.

Spezielle Anwendungen der Frühjahrsgründüngung

Gründüngung im Gemüsegarten

Im Gemüsegarten kann eine Frühjahrsgründüngung sehr effektiv sein. Besonders stickstoffsammelnde Pflanzen wie Erbsen oder Bohnen sind hier sinnvoll. Sie bereiten den Boden optimal für nährstoffhungrige Gemüsesorten wie Tomaten oder Kohl vor.

Anwendung im Obstbau

Auch im Obstgarten hat die Gründüngung ihren Platz. Hier eignen sich besonders Kleearten oder Luzerne. Sie lockern den Boden tief auf und verbessern so die Wurzelbildung der Obstbäume. Außerdem bieten sie Lebensraum für nützliche Insekten.

Gründüngung auf Brachflächen

Brachflächen profitieren von einer Gründüngung. Sie verhindert Erosion, unterdrückt Unkraut und belebt den Boden. Robuste Pflanzen wie Senf oder Ölrettich sind hier besonders geeignet.

Integration in die Fruchtfolge

Die Gründüngung lässt sich gut in die Fruchtfolge integrieren. Sie kann als Zwischenfrucht zwischen zwei Hauptkulturen oder als Untersaat während der Hauptkultur angebaut werden. Das verbessert nicht nur den Boden, sondern unterbricht auch Krankheits- und Schädlingszyklen.

Kombinationen und Mischungen: Vielfalt im Anbau

Vorteile von Gründüngungsmischungen

Mischungen verschiedener Gründüngungspflanzen haben oft Vorteile gegenüber Monokulturen. Sie nutzen den Boden besser aus, da die Wurzeln unterschiedliche Tiefen erreichen. Außerdem ergänzen sich die Pflanzen in ihren Eigenschaften und bieten eine größere Vielfalt für Bodenlebewesen und Insekten.

Beliebte Mischungen für das Frühjahr

Eine bewährte Mischung für das Frühjahr besteht aus Phacelia, Buchweizen und Alexandrinerklee. Die Phacelia lockert den Boden, der Buchweizen mobilisiert Phosphor und der Klee bindet Stickstoff. Eine andere gute Kombination ist Senf, Ölrettich und Sommerwicke.

Selbst zusammengestellte Mischungen

Man kann auch eigene Mischungen zusammenstellen. Dabei sollte man darauf achten, Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften zu kombinieren. Eine Faustregel ist: Eine stickstoffsammelnde Pflanze, eine tiefwurzelnde Art und eine schnell wachsende Sorte.

Dosierung und Aussaat von Mischungen

Bei der Aussaat von Mischungen reduziert man die Saatmenge jeder einzelnen Sorte um etwa ein Drittel im Vergleich zur Reinkultur. Die Samen können gemischt oder in Reihen nebeneinander ausgesät werden. Wichtig ist, dass man die unterschiedlichen Samenkorngrößen beachtet und eventuell in zwei Durchgängen sät – zuerst die größeren, dann die kleineren Samen.

Mit diesen Informationen können Sie die Frühjahrsgründüngung effektiv umsetzen. Experimentieren Sie und beobachten Sie die Ergebnisse in Ihrem Garten.

Herausforderungen und Lösungen bei der Frühjahrsgründüngung

Umgang mit Spätfrösten

Spätfröste können für die jungen Gründüngungspflanzen im Frühjahr eine echte Herausforderung darstellen. Um die Pflanzen zu schützen, können Sie bei Frostgefahr Vlies über die Beete legen. Eine Alternative ist die Wahl frostharter Arten wie Winterroggen oder Inkarnatklee. Diese überstehen auch kältere Nächte unbeschadet.

Vermeidung unerwünschter Selbstaussaat

Manche Gründüngungspflanzen neigen dazu, sich selbst auszusäen und können so zur Plage werden. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Pflanzen rechtzeitig vor der Samenbildung einzuarbeiten. Bei Senf oder Phacelia sollte dies spätestens zu Beginn der Blüte geschehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch zu Arten greifen, die in unseren Breiten keine keimfähigen Samen bilden, wie etwa die Ölrettich-Sorte 'Defender'.

Schädlinge und Krankheiten im Griff behalten

Auch Gründüngungspflanzen können von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Eine gute Vorbeugung ist die richtige Fruchtfolge. Vermeiden Sie beispielsweise den Anbau von Kreuzblütlern wie Senf oder Ölrettich vor oder nach Kohlgewächsen, da sie ähnliche Schädlinge anlocken können. Bei starkem Befall hilft oft nur das vorzeitige Einarbeiten der Gründüngung.

Anpassung an verschiedene Bodentypen

Nicht jede Gründüngungspflanze gedeiht auf jedem Boden gleich gut. Auf schweren, lehmigen Böden eignen sich tiefwurzelnde Arten wie Luzerne oder Ölrettich besonders gut zur Bodenlockerung. Für sandige, leichte Böden sind hingegen Lupinen oder Serradella ideal, da sie den Boden mit organischer Substanz anreichern und vor Austrocknung schützen.

Wirtschaftliche und ökologische Aspekte der Frühjahrsgründüngung

Kosten-Nutzen-Betrachtung

Die Frühjahrsgründüngung mag auf den ersten Blick wie ein zusätzlicher Aufwand erscheinen, rechnet sich aber in den meisten Fällen. Die Kosten für Saatgut und Arbeitszeit werden durch verbesserte Bodenqualität, erhöhte Erträge und eingesparte Düngemittel mehr als wettgemacht. Besonders kostengünstig ist die Verwendung von selbst vermehrtem Saatgut aus dem Vorjahr.

Ökologischer Mehrwert

Der ökologische Nutzen der Gründüngung geht weit über die Bodenverbesserung hinaus. Blühende Arten wie Phacelia oder Buchweizen sind wahre Bienenweiden und fördern die Biodiversität im Garten. Zudem binden Gründüngungspflanzen CO2 aus der Luft und speichern es im Boden – ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Positive Auswirkungen auf Folgekulturen

Die Vorteile der Frühjahrsgründüngung machen sich oft erst bei den nachfolgenden Kulturen richtig bemerkbar. Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl profitieren besonders von dem verbesserten Nährstoffangebot und der gelockerten Bodenstruktur. Auch das Bodenleben wird nachhaltig gefördert, was sich positiv auf das gesamte Ökosystem Garten auswirkt.

Gründüngung im Frühjahr: Ein Gewinn für Garten und Umwelt

Die Frühjahrsgründüngung ist eine effektive Methode zur Bodenverbesserung und fördert einen gesunden, lebendigen Garten. Sie bietet zahlreiche Vorteile, von verbesserter Bodenstruktur über Nährstoffanreicherung bis hin zur Förderung der Biodiversität. Für Einsteiger empfiehlt es sich, mit einfach zu kultivierenden Arten wie Phacelia oder Senf zu beginnen und die positiven Effekte selbst zu beobachten.

Mit Blick in die Zukunft wird die Bedeutung der Gründüngung voraussichtlich weiter zunehmen. Angesichts des Klimawandels und der Notwendigkeit nachhaltiger Gartenpraktiken könnte sie eine wichtige Rolle bei der Anpassung unserer Gärten an veränderte Bedingungen spielen. Neue Mischungen und an extreme Wetterereignisse angepasste Sorten werden dabei helfen, die Widerstandsfähigkeit unserer Böden zu verbessern.

Ob Sie einen kleinen Gemüsegarten pflegen oder eine größere Fläche bewirtschaften – die Integration der Frühjahrsgründüngung in Ihren Gartenkalender ist ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Ertragssteigerung. Experimentieren Sie damit und beobachten Sie die Ergebnisse. Ihr Garten wird es Ihnen mit gesundem Wachstum und reichen Ernten danken.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Gründüngung im Frühjahr und welche Vorteile bietet sie?
    Gründüngung im Frühjahr ist eine bewährte Methode der Bodenverbesserung, bei der spezielle Pflanzen angebaut und vor der Blüte in den Boden eingearbeitet werden. Diese Praxis wirkt wie eine Vitaminspritze für den Gartenboden nach dem Winter. Die Vorteile sind vielfältig: Die Bodenstruktur wird verbessert und der Humusgehalt erhöht. Gleichzeitig fördert sie das Bodenleben und bindet wichtige Nährstoffe. Gründüngungspflanzen wirken auch als natürlicher Erosionsschutz und bedecken den Boden wie eine schützende Decke. Sie nehmen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten auf und geben sie nach der Einarbeitung langsam wieder ab. Besonders wertvoll ist, dass manche Pflanzen wie Leguminosen sogar Stickstoff aus der Luft binden können. Das Frühjahr eignet sich ideal für diese Bodenkur, da der Gartenboden nach der Winterruhe eine Extraportion Nährstoffe und organisches Material benötigt.
  2. Wie verbessert Gründüngung die Bodenstruktur und das Bodenleben?
    Gründüngung wirkt auf mehreren Ebenen positiv auf Bodenstruktur und Bodenleben. Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen lockern den Boden tiefgreifend auf - vergleichbar mit einer Tiefenmassage für den Garten. Dadurch wird der Boden luftiger, Wasser kann besser eindringen und Pflanzenwurzeln sich leichter ausbreiten. Durch die Einarbeitung der organischen Masse erhöht sich der Humusgehalt, was die Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffbindung verbessert. Für das Bodenleben ist Gründüngung besonders wertvoll: In einer Handvoll gesundem Boden leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Diese Mikroorganismen erhalten durch die Gründüngung optimale Nahrung und Lebensbedingungen. Im Gegenzug bauen sie organisches Material ab und machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar. Regenwürmer, Bakterien und Pilze werden gefördert, was zu einem lebendigen, selbstregulierenden Bodenökosystem führt. Die verbesserte Krümelstruktur macht den Boden widerstandsfähiger gegen Verdichtung und Erosion.
  3. Welche Pflanzen eignen sich besonders für die Frühjahrsgründüngung?
    Für die Frühjahrsgründüngung eignen sich verschiedene Pflanzengruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Schnellstarter wie Senf, Phacelia und Ölrettich wachsen rasant und bilden in kurzer Zeit viel Biomasse. Senf hat zusätzlich eine desinfizierende Wirkung auf den Boden. Stickstoffsammler wie Lupinen, Erbsen und Wicken gehören zu den Leguminosen und leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden. Tiefwurzler wie Luzerne und Ölrettich lockern mit ihren langen Wurzeln den Boden bis in tiefe Schichten und holen Nährstoffe aus dem Unterboden nach oben. Besonders empfehlenswert für das Frühjahr sind auch bienenfreundliche Arten wie Phacelia, auch Bienenfreund genannt, sowie Buchweizen. Für sehr frühe Aussaaten eignen sich winterharte Sorten wie Winterroggen oder Winterwicken, die bereits im Herbst gesät werden können und den Winter überstehen. Die Auswahl sollte je nach Bodenbedürfnissen und geplanter Hauptkultur erfolgen.
  4. Warum wird Phacelia auch als Bienenfreund bezeichnet?
    Phacelia trägt den Namen 'Bienenfreund' völlig zu Recht, da sie zu den wertvollsten Bienenweidepflanzen gehört. Ihre charakteristischen blauen bis violetten Blütenstände sind wahre Insektenmagnete und bieten Bienen, Hummeln und anderen Bestäubern reichlich Nektar und Pollen. Die Blütezeit erstreckt sich über mehrere Wochen, was eine kontinuierliche Nahrungsquelle für die Insekten bedeutet. Besonders wertvoll ist, dass Phacelia auch spät im Jahr noch blüht, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind. Der Nektar ist besonders reich an Zucker und die Pollen sind proteinreich - ideale Nahrung für Bienen. Gleichzeitig erfüllt Phacelia alle Anforderungen einer perfekten Gründüngungspflanze: Sie wächst schnell, bildet viel Biomasse, lockert den Boden und unterdrückt Unkraut. Dadurch verbindet sie ökologischen Nutzen mit praktischem Gartenbau. Als Nicht-Kreuzblütler passt sie in jede Fruchtfolge und verträgt sich mit allen Hauptkulturen. Diese Kombination aus Bodenverbesserung und Insektenförderung macht Phacelia zu einem Favoriten nachhaltiger Gärtner.
  5. Welche historische Bedeutung hatte die Gründüngung bereits bei den Römern?
    Die Gründüngung hat eine jahrtausendealte Tradition und war bereits den alten Römern bekannt. Sie erkannten früh den Wert dieser nachhaltigen Anbaumethode und integrierten sie systematisch in ihre Landwirtschaft. Besonders Lupinen spielten in der römischen Agrarkultur eine zentrale Rolle als Gründüngungspflanze. Die Römer schätzten Lupinen nicht nur als Bodenverbesserer, sondern nutzten sie auch als Nahrungsmittel und Viehfutter. In den Schriften römischer Agrarwissenschaftler wie Columella und Plinius finden sich detaillierte Anleitungen zum Anbau von Gründüngungspflanzen. Sie erkannten, dass diese Pflanzen 'magere Böden fett machen' können - eine bemerkenswert präzise Beobachtung für die damalige Zeit. Die römische Dreifelderwirtschaft integrierte gezielt Leguminosen zur Bodenregeneration. Dieses Wissen ging über die Jahrhunderte nicht verloren, sondern entwickelte sich weiter. Heute verstehen wir die wissenschaftlichen Grundlagen der Stickstoffbindung und Humusbildung, aber das Grundprinzip ist dasselbe: Wir lassen die Natur für uns arbeiten, genau wie die Römer vor über 2000 Jahren.
  6. Worin unterscheiden sich Tiefwurzler von Schnellstartern bei der Gründüngung?
    Tiefwurzler und Schnellstarter erfüllen bei der Gründüngung unterschiedliche Funktionen und haben verschiedene Eigenschaften. Tiefwurzler wie Luzerne, Ölrettich oder Lupinen bilden lange, kräftige Wurzeln, die bis in tiefe Bodenschichten vordringen können - oft einen Meter und mehr. Diese Wurzeln wirken wie natürliche Bohrmaschinen und durchbrechen Verdichtungen im Unterboden. Gleichzeitig holen sie Nährstoffe aus tiefen Schichten nach oben und machen sie für oberflächlich wurzelnde Pflanzen verfügbar - ein natürlicher Nährstoff-Fahrstuhl. Schnellstarter wie Senf, Phacelia oder Buchweizen hingegen keimen sehr schnell und bilden in kurzer Zeit viel oberirdische Biomasse. Sie bedecken den Boden rasch und unterdrücken dadurch Unkraut effektiv. Ihre Stärke liegt in der schnellen Bodenbedeckung und dem raschen Aufbau organischer Masse. Während Tiefwurzler eher für langfristige Bodenverbesserung sorgen, wirken Schnellstarter kurzfristig und eignen sich besonders für kurze Zeitfenster zwischen Hauptkulturen. In Mischungen ergänzen sich beide Typen optimal.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Leguminosen und anderen Gründüngungspflanzen?
    Der entscheidende Unterschied zwischen Leguminosen und anderen Gründüngungspflanzen liegt in ihrer Fähigkeit zur Stickstoffbindung. Leguminosen wie Lupinen, Klee, Erbsen oder Wicken leben in einer faszinierenden Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien). Diese Bakterien siedeln sich in kleinen Knötchen an den Wurzeln an und können Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln - ein Prozess, den man biologische Stickstoffbindung nennt. Dadurch wirken Leguminosen wie ein natürlicher Stickstoffdünger und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an. Nicht-Leguminosen wie Senf, Phacelia oder Ölrettich können zwar auch Nährstoffe sammeln und speichern, aber keinen neuen Stickstoff produzieren. Ihre Stärken liegen in anderen Bereichen: Phacelia ist ein Bienenmagnet, Senf desinfiziert den Boden, Ölrettich lockert mit seinen Wurzeln Verdichtungen auf. Leguminosen hinterlassen dem Boden mehr Stickstoff, als sie verbraucht haben, während andere Gründüngungspflanzen hauptsächlich bereits vorhandene Nährstoffe mobilisieren und in organischer Form speichern. Beide Gruppen ergänzen sich ideal in Mischungen.
  8. Welche Saatgutmenge wird für verschiedene Gründüngungspflanzen empfohlen?
    Die optimale Saatgutmenge variiert je nach Pflanzenart und Samengröße erheblich. Als Faustregel gilt: Kleine Samen benötigen weniger Gramm pro Quadratmeter, große Samen entsprechend mehr. Für feine Samen wie Senf oder Phacelia rechnet man etwa 1-2 Gramm pro Quadratmeter. Buchweizen benötigt 3-5 g/m², während mittlere Samen wie Ölrettich oder Sonnenblumen 5-8 g/m² erfordern. Bei großen Samen steigt der Bedarf deutlich: Lupinen und Erbsen benötigen 10-15 g/m², Ackerbohnen sogar 15-20 g/m². Klee liegt mit 1-3 g/m² wieder niedriger. Bei Gründüngungsmischungen reduziert sich die Einzelmenge um etwa ein Drittel. Zu dichte Saat führt zu Konkurrenz zwischen den Pflanzen, zu dünne Saat lässt Lücken für Unkraut. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft vorkonfektionierte Mengen für bestimmte Flächengrößen an und geben detaillierte Aussaatempfehlungen. Die genauen Angaben finden sich auch auf den Saatgutverpackungen und sollten beachtet werden, da sie je nach Sorte und Züchter variieren können.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für Gründüngung kaufen?
    Hochwertiges Gründüngungssaatgut ist in verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine große Auswahl an Einzelsorten und bewährten Mischungen mit detaillierter Beratung und Qualitätsgarantie. Lokale Gartencenter und Raiffeisen-Märkte führen meist die gängigsten Arten, haben aber oft ein begrenztes Sortiment. Landwirtschaftliche Genossenschaften bieten größere Mengen zu günstigen Preisen, die sich für größere Flächen lohnen. Beim Kauf sollten Sie auf Keimfähigkeit, Reinheit und Herkunft achten. Qualitätssaatgut ist meist etwas teurer, zahlt sich aber durch bessere Keimraten und reinere Bestände aus. Biozertifiziertes Saatgut ist für ökologisch wirtschaftende Gärtner besonders interessant. Manche Sorten wie Phacelia oder Senf lassen sich auch selbst vermehren, was bei größeren Flächen kostensparend ist. Wichtig ist, dass das Saatgut trocken und kühl gelagert wird, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Frisches Saatgut vom Fachhandel garantiert optimale Ergebnisse.
  10. Welche Gründüngungsmischungen sind für Gartenfachhändler empfehlenswert?
    Für Gartenfachhändler sind ausgewogene Gründüngungsmischungen besonders wertvoll, die verschiedene Pflanzentypen kombinieren. Eine Standardmischung sollte einen Schnellstarter (Senf), einen Stickstoffsammler (Klee) und eine bienenfreundliche Art (Phacelia) enthalten. Die 'Frühjahrmischung klassisch' aus Ölrettich, Phacelia und Alexandrinerklee deckt alle wichtigen Funktionen ab: Bodenlockerung, Bienenweide und Stickstoffbindung. Für nährstoffarme Böden eignet sich eine 'Leguminosen-Mischung' aus Lupinen, Serradella und Inkarnatklee. Die 'Bienenmischung' kombiniert Phacelia, Buchweizen und Kornblume und spricht umweltbewusste Kunden an. Praktische Kleinpackungen für Hobbygärtner (10-50 m²) und größere Einheiten für Selbstversorger sind gefragte Gebindegrößen. Mischungen haben den Vorteil, dass sie Risiken streuen - falls eine Art nicht optimal keimt, gleichen andere dies aus. Sie nutzen verschiedene Bodenschichten und bieten diverse ökologische Vorteile. Wichtig ist eine ausgewogene Zusammensetzung, die regionale Besonderheiten und Aussaattermine berücksichtigt.
  11. Wie beeinflusst die Gründüngung die Mikroorganismen im Boden?
    Gründüngung hat einen enormen positiven Einfluss auf die Mikroorganismen im Boden und fördert ein lebendiges Bodenökosystem. Durch die Einarbeitung organischer Masse erhalten Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen reichlich Nahrung. Diese unsichtbaren Helfer zersetzen das organische Material und wandeln es in humusreiche Verbindungen um. Dabei entstehen wichtige Stoffwechselprodukte, die als natürlicher Klebstoff wirken und die Bodenstruktur verbessern. Verschiedene Gründüngungspflanzen fördern spezifische Mikroorganismen: Leguminosen arbeiten mit Knöllchenbakterien zusammen, andere Pflanzen fördern Mykorrhiza-Pilze, die Nährstoffe besser verfügbar machen. Die Wurzelausscheidungen der lebenden Pflanzen (Exsudate) dienen ebenfalls als Nahrung für Bodenbakterien und schaffen eine aktive Rhizosphäre. Ein vielfältiges Mikroorganismenleben sorgt für natürliche Krankheitsunterdrückung, da schädliche Erreger durch nützliche Mikroben verdrängt werden. Die erhöhte biologische Aktivität verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und macht chemische Dünger oft überflüssig. Regenwürmer werden ebenfalls gefördert und verstärken die positive Wirkung durch ihre Grabaktivität.
  12. Welche Rolle spielen Knöllchenbakterien bei der Stickstoffbindung?
    Knöllchenbakterien (Rhizobien) sind mikroskopisch kleine Superhelden der Natur und spielen eine zentrale Rolle bei der biologischen Stickstoffbindung. Sie gehen eine faszinierende Symbiose mit Leguminosen wie Lupinen, Klee oder Erbsen ein. Die Bakterien dringen in die Wurzelhaare ein und bilden charakteristische Knötchen an den Wurzeln. In diesen geschützten Räumen wandeln sie Luftstickstoff (N₂) mithilfe des Enzyms Nitrogenase in Ammonium um, das die Pflanze nutzen kann. Im Gegenzug versorgt die Pflanze die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese - eine klassische Win-Win-Situation. Pro Hektar können so 100-300 kg Stickstoff pro Jahr gebunden werden - ein enormer Wert! Die Bakterien sind speziell an bestimmte Leguminosen angepasst: Lupinen arbeiten mit anderen Rhizobien zusammen als Klee oder Erbsen. Nach dem Absterben der Pflanze bleiben die stickstoffreichen Wurzelknötchen im Boden und geben ihre Nährstoffe langsam ab. Dieser Prozess funktioniert seit Millionen von Jahren und ist ein perfektes Beispiel für nachhaltige Düngung ohne chemische Hilfsmittel.
  13. Wie wirkt sich organisches Material auf die Wasserspeicherung im Boden aus?
    Organisches Material aus Gründüngung verwandelt den Boden in einen hocheffizienten Wasserspeicher. Humus kann das 3-5fache seines Eigengewichts an Wasser speichern - deutlich mehr als mineralische Bodenbestandteile. Stellen Sie sich vor, Ihr Boden wäre ein Schwamm: Je mehr organisches Material er enthält, desto mehr Wasser kann er aufnehmen und über längere Zeit verfügbar halten. Die eingearbeitete Gründüngung erhöht den Humusgehalt und schafft dabei eine krümelige Bodenstruktur mit vielen kleinen Poren, die als Wasserspeicher fungieren. Gleichzeitig verbessert sich die Infiltrationsrate - Regenwasser dringt schneller in den Boden ein, anstatt oberflächlich abzufließen. Bei Trockenheit geben die organischen Verbindungen das gespeicherte Wasser langsam an die Pflanzenwurzeln ab. Diese Pufferwirkung reduziert sowohl Staunässe bei starken Regenfällen als auch Trockenstress bei Dürreperioden. Böden mit hohem Humusgehalt benötigen daher deutlich weniger Bewässerung. Ein weiterer Vorteil: Die verbesserte Wasserspeicherung reduziert Nährstoffauswaschung, da gelöste Mineralstoffe nicht so schnell ins Grundwasser gespült werden.
  14. Welchen Einfluss hat Humusaufbau auf die Bodenfruchtbarkeit?
    Humusaufbau durch Gründüngung ist der Schlüssel zu nachhaltiger Bodenfruchtbarkeit und wirkt wie ein Multivitaminpräparat für den Boden. Humus fungiert als natürlicher Nährstoffspeicher und kann wichtige Elemente wie Stickstoff, Phosphor und Schwefel in organisch gebundener Form über längere Zeit bereithalten. Diese Nährstoffe werden durch Mikroorganismen langsam freigesetzt und stehen Pflanzen kontinuierlich zur Verfügung - ganz ohne Auswaschungsgefahr. Die Pufferkapazität des Bodens steigt erheblich: pH-Wert-Schwankungen werden abgemildert, was für stabile Wachstumsbedingungen sorgt. Die Kationenaustauschkapazität nimmt zu, wodurch der Boden mehr Nährstoffe festhalten kann. Gleichzeitig verbessert sich die Bodenstruktur: Humus wirkt als biologischer Klebstoff zwischen den Bodenteilchen und schafft stabile Krümel. Diese fördern Durchlüftung und Wasserspeicherung gleichermaßen. Das aktive Bodenleben wird unterstützt, was zu einer natürlichen Krankheitsunterdrückung führt. Langfristig reduziert sich der Düngebedarf, während Erträge und Pflanzenqualität steigen. Humusaufbau ist daher eine Investition in die Zukunft des Gartens.
  15. Wie erstellt man einen Aussaatkalender für die Frühjahrsgründüngung?
    Ein Aussaatkalender für die Frühjahrsgründüngung berücksichtigt Klima, Bodentemperatur und geplante Hauptkulturen. Beginnen Sie mit der Analyse Ihrer Region: In milderen Gebieten kann bereits Ende Februar gesät werden, in kälteren Regionen erst ab Mitte März. Als Faustregel gilt: Der Boden sollte nicht mehr gefroren und oberflächlich abgetrocknet sein. Planen Sie rückwärts von der gewünschten Pflanzzeit Ihrer Hauptkultur: Gründüngung benötigt meist 6-8 Wochen Wachstumszeit, plus 2-3 Wochen Verrottungszeit nach der Einarbeitung. Für Tomatenpflanzung Mitte Mai sollten Sie also spätestens Anfang März säen. Berücksichtigen Sie verschiedene Wachstumsgeschwindigkeiten: Senf und Phacelia sind nach 6 Wochen erntebereit, Lupinen benötigen 8-10 Wochen. Notieren Sie sich örtliche Wetterbesonderheiten und erstellen Sie einen flexiblen Plan mit Alternativen bei Spätfrösten. Teilen Sie größere Flächen auf und staffeln Sie die Aussaat wöchentlich - so können Sie gestaffelt einarbeiten. Dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen, um den Kalender jährlich zu optimieren.
  16. Welche Bodenvorbereitungsmaßnahmen sind vor der Gründüngung notwendig?
    Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der Gründüngung. Beginnen Sie mit der oberflächlichen Lockerung des Bodens mit einer Harke oder einem Grubber bis etwa 5-10 cm Tiefe. Entfernen Sie grobe Pflanzenreste, Steine und Unkrautwurzeln, die die Keimung behindern könnten. Das Ziel ist ein feinkrümeliges, ebenes Saatbett ohne größere Klumpen. Bei stark verdichteten Böden kann eine tiefere Lockerung mit einer Grabegabel notwendig sein. Schwere Lehmböden profitieren von einer Sandbeigabe zur Strukturverbesserung. Prüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt: Der Boden sollte krümelig-feucht, aber nicht verschmiert sein. Bei zu nassen Böden warten Sie mit der Bearbeitung, bis sie abgetrocknet sind. Eine oberflächliche Einebnung mit einem Rechen schafft optimale Keimbedingungen. Vermeiden Sie die Bearbeitung bei Frost oder extremer Trockenheit. Falls der Boden sehr nährstoffarm ist, kann eine leichte Kompostgabe vor der Aussaat hilfreich sein. Die Vorbereitung sollte zeitnah vor der Aussaat erfolgen, um Unkrautaufkommen zu minimieren. Ein gut vorbereitetes Saatbett ist die Basis für gleichmäßige Keimung und gesundes Wachstum.
  17. Führt Gründüngung wirklich zu einer Verschlechterung der Bodenqualität?
    Nein, diese Befürchtung ist unbegründet - Gründüngung verbessert die Bodenqualität nachweislich und nachhaltig. Wissenschaftliche Studien und jahrhundertelange Erfahrungen belegen eindeutig die positiven Effekte. Mögliche negative Auswirkungen entstehen nur bei fehlerhafter Anwendung. Wird die Gründüngung zu spät eingearbeitet, wenn die Pflanzen bereits verholzt sind, verläuft die Verrottung langsamer. Bei zu tiefer Einarbeitung kann unter sauerstoffarmen Bedingungen Fäulnis entstehen, die temporär zu Stickstoffmangel führt. Aber selbst diese Probleme sind vorübergehend und lassen sich durch richtige Technik vermeiden. Korrekt angewendete Gründüngung erhöht nachweislich den Humusgehalt, verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Die Wasserspeicherfähigkeit steigt, Nährstoffe werden besser verfügbar gemacht und die natürliche Bodenfruchtbarkeit nimmt zu. Langzeitstudien zeigen, dass regelmäßige Gründüngung die Erträge steigert und den Düngebedarf reduziert. Kritische Stimmen beruhen meist auf Einzelerfahrungen mit unsachgemäßer Anwendung. Bei fachgerechter Durchführung ist Gründüngung eine der besten Methoden zur nachhaltigen Bodenverbesserung.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Aussaatzeitpunkt im deutschsprachigen Raum?
    Die Aussaattermine für Frühjahrsgründüngung variieren im deutschsprachigen Raum erheblich je nach Klima und Höhenlage. In milden Weinbauregionen wie dem Rheintal oder der Ostschweiz kann bereits Ende Februar bis Anfang März gesät werden, wenn der Boden frostfrei ist. Die norddeutschen Küstenregionen profitieren vom maritimen Klima und ermöglichen meist ab Mitte März die Aussaat. In kontinental geprägten Gebieten Ostdeutschlands und Österreichs sollte man erst Ende März bis Anfang April beginnen. Höhenlagen ab 500m erfordern oft Geduld bis Mitte April oder sogar Anfang Mai. Bayern und Baden-Württemberg liegen zeitlich dazwischen: Ende März ist meist optimal. In Alpentälern können lokale Klimaunterschiede auftreten - sonnige Südlagen sind früher bereit als schattige Nordhänge. Als praktische Orientierung dient die Bodentemperatur: Sie sollte konstant über 5°C liegen. Erfahrene Gärtner beobachten die Natur: Wenn Forsythie und Märzenbecher blühen, ist meist der richtige Zeitpunkt gekommen. Regionale Wetterprognosen und die letzten Frosttermine (Eisheilige Mitte Mai) sollten in die Planung einbezogen werden.
  19. Was unterscheidet Zwischenfrucht von Untersaat bei der Gründüngung?
    Zwischenfrucht und Untersaat sind zwei verschiedene Strategien der Gründüngung mit unterschiedlichen Zielen und Methoden. Zwischenfruchtanbau erfolgt zeitlich zwischen zwei Hauptkulturen auf freier Fläche. Nach der Ernte der ersten Kultur wird die Gründüngung gesät, wächst allein auf dem Beet und wird vor der nächsten Hauptkultur eingearbeitet. Dies nutzt Anbaulücken optimal aus und verhindert, dass Böden über Monate ungeschützt bleiben. Klassische Zwischenfrucht-Szenarien sind Senf nach Kartoffelernte oder Phacelia zwischen Salat und Tomaten. Untersaat hingegen wird gleichzeitig oder während der Hauptkultur etabliert. Sie wächst unter oder zwischen den Hauptpflanzen, meist mit reduzierter Konkurrenz. Beispiele sind Klee unter Mais oder Gras zwischen Obstbaumreihen. Die Untersaat bietet dauerhaften Bodenschutz und kann nach der Haupternte weiterwachsen. Zwischenfrucht maximiert die Biomasse-Bildung, da sie konkurrenzfrei wächst. Untersaat minimiert die Bodenbearbeitung und schafft kontinuierlichen Schutz. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und lassen sich je nach Gartenstrategie und verfügbarer Zeit einsetzen.
  20. Wie grenzt sich Gründüngung von Kompostierung und Mulchen ab?
    Gründüngung, Kompostierung und Mulchen sind drei verschiedene Methoden der organischen Bodenverbesserung mit unterschiedlichen Ansätzen. Gründüngung bedeutet den gezielten Anbau lebender Pflanzen, die vor der Blüte in den Boden eingearbeitet werden. Die Pflanzen produzieren frisches organisches Material direkt auf der Fläche und nutzen dabei Sonnenenergie zur Biomasse-Bildung. Kompostierung hingegen verwertet bereits vorhandene organische Abfälle wie Küchenreste oder Gartenabfälle durch kontrollierte Verrottung außerhalb des Beetes. Der fertige Kompost wird dann als Dünger ausgebracht. Mulchen verwendet organisches Material wie Stroh, Laub oder Grasschnitt als Bodenabdeckung, die langsam verrottet und dabei kontinuierlich Nährstoffe abgibt. Gründüngung wirkt am intensivsten auf die Bodenstruktur durch die Wurzeltätigkeit und liefert frisches Material. Kompost bringt bereits aufgeschlossene Nährstoffe und ist sofort verfügbar. Mulch schützt primär vor Austrocknung und Unkraut. Alle drei Methoden ergänzen sich optimal: Gründüngung für die Grundverbesserung, Kompost für die Nährstoffversorgung und Mulch für den kontinuierlichen Schutz. In einem nachhaltigen Garten sollten alle drei Techniken zum Einsatz kommen.
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