Insektenhotels: Zuhause für summende Helfer

Insektenhotels: Kleine Oasen für unsere sechsbeinigen Freunde

Insektenhotels sind weitaus mehr als nur hübsche Gartendekoration. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Artenschutz und fördern die Biodiversität in unserem direkten Umfeld. Als erfahrene Hobbygärtnerin habe ich die positiven Auswirkungen dieser kleinen Oasen selbst beobachten können.

Wichtige Erkenntnisse zum Thema Insektenhotels

  • Bieten dringend benötigte Nistplätze und Überwinterungsmöglichkeiten für diverse Insektenarten
  • Unterstützen die lokale Artenvielfalt und helfen bedrohten Insektenarten
  • Verbessern die Bestäubungsleistung und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei
  • Leisten einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht

Was genau sind Insektenhotels?

Insektenhotels sind vom Menschen geschaffene Strukturen, die verschiedenen Insektenarten als Nist- und Überwinterungsplätze dienen. Sie bestehen in der Regel aus natürlichen Materialien wie Holz, Bambus, Stroh oder Lehm und bieten eine Vielzahl von Hohlräumen und Nischen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Insektenarten entsprechen.

Die Bedeutung der Insekten für unser Ökosystem

Insekten spielen eine unersetzliche Rolle in unserem Ökosystem. Sie sind nicht nur unverzichtbare Bestäuber für zahlreiche Pflanzenarten, sondern dienen auch als Nahrungsquelle für viele Vögel und andere Tiere. Darüber hinaus tragen sie zur Zersetzung organischen Materials bei und unterstützen so die Nährstoffversorgung des Bodens.

Aktuelle Bedrohungen für Insektenpopulationen

Leider sind Insektenpopulationen weltweit stark gefährdet. Der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft, der oft übermäßige Einsatz von Pestiziden und die zunehmende Urbanisierung setzen unseren kleinen Helfern stark zu. Studien legen nahe, dass die Insektenmasse in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen ist. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem.

Die Rolle von Insektenhotels im Artenschutz

Angesichts dieser Bedrohungen kommt Insektenhotels eine wichtige Rolle im Artenschutz zu. Sie bieten Insekten in unseren oft zu aufgeräumten Gärten und Parks dringend benötigte Rückzugsorte.

Bereitstellung von Nistplätzen und Überwinterungsmöglichkeiten

Viele Insektenarten, insbesondere Wildbienen und andere Hautflügler, benötigen spezielle Strukturen zum Nisten und Überwintern. Insektenhotels stellen diese Strukturen zur Verfügung und ermöglichen es den Insekten, sich fortzupflanzen und die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Förderung der lokalen Biodiversität

Durch die Bereitstellung verschiedener Nistmöglichkeiten können Insektenhotels eine Vielzahl von Arten anlocken und so die lokale Biodiversität fördern. Das ist besonders in städtischen Gebieten von Bedeutung, wo natürliche Lebensräume oft Mangelware sind.

Unterstützung bedrohter Insektenarten

Einige Insektenarten, die durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume bedroht sind, können in Insektenhotels neue Nistmöglichkeiten finden. So tragen diese kleinen Strukturen aktiv zum Schutz gefährdeter Arten bei.

Vorteile von Insektenhotels für die Umwelt

Die positiven Auswirkungen von Insektenhotels gehen weit über den reinen Artenschutz hinaus. Sie bringen auch konkrete Vorteile für unsere Umwelt und sogar für uns Menschen mit sich.

Verbesserung der Bestäubungsleistung

Viele der Insekten, die in Insektenhotels nisten, sind wichtige Bestäuber. Indem wir ihnen Nistmöglichkeiten bieten, unterstützen wir indirekt die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen in der Umgebung. Das kann zu besseren Erträgen im Obst- und Gemüseanbau führen und die Artenvielfalt der Pflanzen in der Umgebung fördern.

Natürliche Schädlingsbekämpfung

Nicht alle Insekten, die in Insektenhotels leben, sind Bestäuber. Einige Arten, wie bestimmte Wespen oder Marienkäfer, ernähren sich von Schädlingen wie Blattläusen oder Raupen. Indem wir diesen nützlichen Insekten ein Zuhause bieten, fördern wir die natürliche Schädlingsbekämpfung in unseren Gärten und reduzieren so den Bedarf an chemischen Pflanzenschutzmitteln.

Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht

Insektenhotels tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in unserer Umgebung wiederherzustellen oder zu erhalten. Sie bieten Lebensraum für verschiedene Insektenarten, die wiederum Nahrung für Vögel und andere Tiere sind. So unterstützen sie die gesamte Nahrungskette und fördern ein gesundes Ökosystem.

In meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin habe ich die positiven Auswirkungen von Insektenhotels selbst beobachten können. Als ich mein erstes Hotel aufstellte, war ich zunächst unsicher, ob es angenommen würde. Doch schon nach kurzer Zeit konnte ich eine Vielzahl von Wildbienen beobachten, die eifrig ein- und ausflogen. Es war faszinierend zu sehen, wie diese simple Holzkonstruktion so schnell zu einem Zentrum summenden Lebens wurde.

Insektenhotels sind mehr als nur ein vorübergehender Trend. Sie stellen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und zur Förderung der Biodiversität in unserer unmittelbaren Umgebung dar. Jeder Gartenbesitzer kann mit einem Insektenhotel einen kleinen, aber bedeutsamen Beitrag zum Naturschutz leisten. Es ist eine lohnende Erfahrung zu beobachten, wie das eigene Insektenhotel von Jahr zu Jahr mehr Leben beherbergt und sich zu einer wahren Oase für unsere sechsbeinigen Freunde entwickelt.

Konstruktion und Gestaltung von Insektenhotels

Die richtige Konstruktion und Gestaltung eines Insektenhotels ist entscheidend für seinen Erfolg. Es geht darum, verschiedenen Insektenarten optimale Nistmöglichkeiten zu bieten und gleichzeitig ein ansprechendes Element für den Garten zu schaffen. In meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass ein gut durchdachtes Design den Unterschied zwischen einem belebten Insektenparadies und einer verwaisten Holzkonstruktion ausmachen kann.

Geeignete Materialien und Strukturen

Für den Bau eines Insektenhotels eignen sich vor allem natürliche, unbehandelte Materialien:

  • Hartholz wie Eiche oder Buche für den Rahmen
  • Schilf- oder Bambusröhren
  • Holzscheiben mit Bohrlöchern
  • Lehm oder Ton
  • Stroh oder Heu
  • Tannenzapfen
  • Rindenstücke

Die Struktur sollte stabil sein und Schutz vor Regen bieten. Ein überhängendes Dach ist dabei äußerst hilfreich und schützt die empfindlichen Nistbereiche vor Feuchtigkeit.

Vielfältige Nistmöglichkeiten für unterschiedliche Insektenarten

Um möglichst vielen Insektenarten ein Zuhause zu bieten, sollte das Hotel verschiedene 'Zimmer' haben:

  • Röhren mit 2-9 mm Durchmesser für Wildbienen und Grabwespen
  • Holzblöcke mit Bohrlöchern für holzbewohnende Bienen
  • Lehmwände für Mörtelbienen
  • Hohlräume mit Stroh für Florfliegen
  • Rindenstrukturen für Käfer

Jede dieser Strukturen zieht andere Insekten an und erhöht so die Artenvielfalt im Garten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie unterschiedliche Insekten die verschiedenen Bereiche besiedeln.

Größe und Form von Insektenhotels

Die Größe kann von kleinen Nisthilfen bis zu mehrstöckigen Konstruktionen variieren. Für Einsteiger empfehle ich ein mittelgroßes Hotel von etwa 30x30x15 cm. Die Form muss nicht zwingend rechteckig sein - lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf! Von Häuschenform bis hin zu ausgefallenen Designs ist alles möglich. Wichtig ist nur, dass die Struktur stabil und wettergeschützt ist.

Standortwahl und Platzierung

Der richtige Standort ist entscheidend für den Erfolg eines Insektenhotels. Er beeinflusst nicht nur die Besiedlung, sondern auch die Langlebigkeit der Konstruktion.

Optimale Ausrichtung und Sonneneinstrahlung

Insektenhotels sollten idealerweise nach Süden oder Südosten ausgerichtet sein. So erhalten sie genügend Sonneneinstrahlung, was besonders für wärmeliebende Insekten wichtig ist. Die Morgensonne wärmt die Nisthilfen auf und aktiviert die Insekten. Zu viel direkte Mittagssonne kann jedoch problematisch sein und zu Überhitzung führen.

Schutz vor Feuchtigkeit und Wind

Ein trockener Standort ist essenziell. Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen und die Nistmaterialien zerstören. Ein überhängendes Dach und eine leichte Neigung nach vorne helfen, Regenwasser abzuleiten. Windgeschützte Plätze an Hauswänden oder in Gartennischen haben sich in meiner Erfahrung als besonders geeignet erwiesen.

Nähe zu Nahrungsquellen und Wasserstellen

Platzieren Sie Insektenhotels in der Nähe von Blühpflanzen. Ein vielfältiges Angebot an heimischen Wildblumen, Kräutern und Stauden in unmittelbarer Umgebung ist ideal. Auch eine kleine Wasserstelle in Form einer flachen Schale mit Steinen als Landeplätze kann sehr nützlich sein und wird von den Insekten dankbar angenommen.

Pflege und Wartung von Insektenhotels

Auch wenn Insektenhotels relativ pflegeleicht sind, benötigen sie doch etwas Aufmerksamkeit, um langfristig attraktiv für Insekten zu bleiben.

Regelmäßige Kontrolle und Instandhaltung

Einmal im Jahr, vorzugsweise im späten Winter, sollte das Hotel inspiziert werden. Dabei können lose Teile befestigt und beschädigte Elemente ausgetauscht werden. Eine vorsichtige Reinigung der Oberflächen von Algen und Moosen kann nötig sein, um die Struktur zu erhalten. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um bewohnte Bereiche nicht zu stören.

Austausch von Nistmaterialien

Manche Materialien wie Schilfröhren oder Stroh können nach einigen Jahren porös werden. Sie sollten dann ausgetauscht werden. Holzblöcke mit Bohrlöchern können mehrere Jahre verwendet werden, solange sie trocken und unbeschädigt bleiben.

Schutz vor Parasiten und Krankheiten

Parasitenbefall kann in Insektenhotels vorkommen. Ein natürliches Gleichgewicht stellt sich meist von selbst ein. Bei starkem Befall können befallene Bereiche entfernt werden. Eine zu gründliche Reinigung ist jedoch nicht ratsam, da sie auch nützliche Mikroorganismen entfernt, die für ein gesundes Ökosystem wichtig sind.

Mit der richtigen Konstruktion, Platzierung und Pflege kann ein Insektenhotel über viele Jahre ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz im eigenen Garten sein. Es bietet nicht nur Nistmöglichkeiten für verschiedene Insektenarten, sondern ist auch ein faszinierendes Beobachtungsobjekt für Naturfreunde jeden Alters. In meinem Garten hat sich das Insektenhotel zu einem wahren Hotspot der Biodiversität entwickelt, und ich kann jedem Gartenliebhaber nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren.

Insektenhotels in verschiedenen Umgebungen

Insektenhotels sind wahre Allrounder, die sich in unterschiedlichsten Umgebungen einsetzen lassen, um Lebensräume für unsere kleinen Freunde zu schaffen. Lassen Sie uns einen Blick auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten werfen:

Im privaten Garten

Der eigene Garten bietet ideale Voraussetzungen für ein Insektenhotel. Hier kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und es individuell gestalten. In meinem Garten habe ich mehrere kleine Insektenhotels an verschiedenen Stellen platziert. Das größte steht an einer sonnigen Südwand, gut geschützt vor Wind und Regen. Kleinere Varianten finden sich in Beeten und an Obstbäumen. So können die Insekten in der Nähe ihrer Nahrungsquellen nisten - praktisch und effektiv!

In öffentlichen Grünanlagen und Parks

Viele Städte und Gemeinden integrieren mittlerweile Insektenhotels in ihre Grünflächen. Diese größeren Strukturen bieten nicht nur Lebensraum für Insekten, sondern dienen auch als faszinierendes Bildungselement. Häufig findet man Infotafeln, die den Besuchern die Bedeutung von Wildbienen und anderen Insekten näherbringen. In meiner Heimatstadt gibt es im Stadtpark ein beeindruckendes Insektenhotel, das von einer Schulklasse gebaut wurde - ein wirklich spannendes Projekt für Jung und Alt!

Auf Balkonen und Terrassen

Selbst wer keinen Garten hat, kann etwas für unsere summenden Freunde tun. Kleine Insektenhotels lassen sich problemlos auf dem Balkon oder der Terrasse aufstellen. Wichtig ist hier eine windgeschützte, sonnige Stelle. Man kann sie wunderbar mit Blumentöpfen kombinieren, in denen insektenfreundliche Pflanzen wachsen. So entsteht auf kleinstem Raum ein zauberhaftes Mini-Biotop. Meine Nachbarin hat auf ihrem Balkon im 3. Stock ein kleines Insektenhotel aufgehängt - und stellen Sie sich vor, es wird tatsächlich von Wildbienen angenommen!

In Schulen und Bildungseinrichtungen

Insektenhotels eignen sich hervorragend für pädagogische Zwecke. In Schulen, Kindergärten oder Umweltbildungszentren können Kinder und Jugendliche beim Bau und der Beobachtung von Insektenhotels eine Menge über die faszinierende Welt der Insekten lernen. Das fördert nicht nur das Verständnis für Ökologie, sondern macht auch noch jede Menge Spaß. Ein befreundeter Lehrer hat mit seiner Klasse ein Insektenhotel gebaut und beobachtet nun regelmäßig mit den Schülern, welche Insekten einziehen - eine tolle Möglichkeit, Naturkunde hautnah zu erleben!

Kombination mit anderen Naturschutzmaßnahmen

Insektenhotels allein reichen leider nicht aus, um die Artenvielfalt nachhaltig zu fördern. Sie sollten stets in Kombination mit anderen Maßnahmen eingesetzt werden:

Anlegen von Blühwiesen und insektenfreundlichen Pflanzen

Ein vielfältiges Nahrungsangebot ist für Insekten mindestens genauso wichtig wie Nistmöglichkeiten. Blühwiesen und insektenfreundliche Pflanzen bieten Nektar und Pollen über einen langen Zeitraum. In meinem Garten habe ich eine Ecke in eine Wildblumenwiese umgewandelt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie viele verschiedene Insektenarten sich dort tummeln. Besonders beliebt sind Kräuter wie Thymian, Lavendel und Oregano, aber auch heimische Wildblumen wie Kornblumen, Mohn und Margeriten ziehen die Insekten magisch an.

Schaffung von Wasserstellen und Feuchtbiotopen

Wasser ist lebenswichtig für Insekten. Ein kleiner Teich, eine Vogeltränke oder sogar eine flache Schale mit Wasser und ein paar Steinen als Landeplatz können wahre Wunder bewirken. In meinem Garten habe ich einen Mini-Teich angelegt, der sich zu einem regelrechten Hotspot entwickelt hat - nicht nur Insekten, sondern auch Vögel und sogar Igel nutzen ihn gerne. Feuchtbiotope bieten zudem Lebensraum für spezialisierte Insektenarten, die sonst kaum Überlebenschancen hätten.

Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel

Der Verzicht auf Chemie im Garten ist eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz von Insekten. Pestizide schaden nicht nur den Schädlingen, sondern auch nützlichen Insekten. Stattdessen kann man auf biologische Schädlingsbekämpfung setzen. Ich habe überraschend gute Erfahrungen mit Nützlingen wie Marienkäfern gegen Blattläuse gemacht. Auch natürliche Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche sind eine hervorragende Alternative zu chemischen Produkten - und dabei so einfach herzustellen!

Beobachtung und Dokumentation

Ein Insektenhotel ist nicht nur nützlich für die Tiere, sondern auch unglaublich interessant für uns Menschen. Die Beobachtung der Bewohner kann lehrreich und überaus unterhaltsam sein.

Identifikation von Insektenarten im Insektenhotel

Mit etwas Geduld und einem guten Bestimmungsbuch lassen sich viele Insektenarten identifizieren. Besonders spannend ist es, die verschiedenen Wildbienen zu beobachten. Von der winzigen Maskenbiene bis zur pelzigen Mauerbiene gibt es eine erstaunliche Vielfalt zu entdecken. Ich habe mir angewöhnt, regelmäßig Fotos zu machen und diese dann in Ruhe zu bestimmen. So konnte ich schon über 20 verschiedene Wildbienenarten in meinem Insektenhotel nachweisen - eine wahre Schatzkammer der Biodiversität!

Erfassung der Besiedlung und Entwicklung

Um die Entwicklung des Insektenhotels zu verfolgen, ist eine regelmäßige Dokumentation sinnvoll. Man kann notieren, wann welche Arten einziehen, wie viele Brutzellen verschlossen werden und wann die ersten Insekten schlüpfen. So lässt sich über die Jahre ein faszinierendes Bild von der Entwicklung gewinnen. In meinem Fall habe ich festgestellt, dass die Besiedlung von Jahr zu Jahr zunimmt und immer neue Arten hinzukommen - es ist wie ein kleines Wunder, das sich vor den eigenen Augen entfaltet.

Beitrag zur Citizen Science und Forschung

Die Beobachtungen am eigenen Insektenhotel können sogar einen wertvollen Beitrag zur Wissenschaft leisten. Es gibt verschiedene Citizen-Science-Projekte, bei denen Hobbyforscher ihre Daten einbringen können. So trägt man zum besseren Verständnis der Insektenwelt bei. Ich beteilige mich seit zwei Jahren an einem Projekt zur Erfassung von Wildbienen und konnte schon einige interessante Daten liefern. Es ist ein wunderbares Gefühl, damit die Forschung zu unterstützen und gleichzeitig immer mehr über die faszinierende Welt der Insekten zu lernen. Jede Beobachtung ist wie ein kleines Puzzleteil, das dazu beiträgt, das große Bild besser zu verstehen.

Herausforderungen und Lösungsansätze beim Einsatz von Insektenhotels

Umgang mit unerwünschten Bewohnern

Insektenhotels locken nicht nur die gewünschten Gäste an. Manchmal siedeln sich auch Parasiten wie Schlupfwespen oder Milben an, die den Nachwuchs der Wildbienen gefährden können. Eine regelmäßige, behutsame Reinigung und Wartung des Hotels ist empfehlenswert, um die vorhandenen Bewohner nicht zu stören. Befallene Bereiche lassen sich entfernen und durch frisches Material ersetzen.

Anpassung an klimatische Veränderungen

Klimatische Veränderungen stellen auch für Insektenhotels eine Herausforderung dar. Längere Trockenperioden oder extreme Wetterereignisse können die Bewohner beeinträchtigen. Ein geschützter Standort und zusätzliche Schutzmaßnahmen sind ratsam. Ein kleines Dach schützt vor zu viel Regen, während eine umliegende Bepflanzung für ein ausgeglichenes Mikroklima sorgt.

Sensibilisierung der Öffentlichkeit

Vielen Menschen ist die Bedeutung von Insektenhotels noch nicht bewusst. Hier ist Aufklärungsarbeit gefragt. Informationstafeln am Insektenhotel oder Führungen für Interessierte können das Verständnis für diese Strukturen fördern. Schulen und Kindergärten einzubeziehen, um schon die Jüngsten für das Thema zu begeistern, hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen.

Rechtliche und planerische Aspekte von Insektenhotels

Genehmigungen für größere Projekte

Kleine Insektenhotels im eigenen Garten brauchen in der Regel keine Genehmigung. Bei größeren Projekten im öffentlichen Raum sieht das manchmal anders aus. Eine Vorabklärung bei der zuständigen Behörde ist ratsam. Gelegentlich ist auch eine Abstimmung mit dem Naturschutz nötig, um die Vereinbarkeit mit lokalen Schutzbestimmungen sicherzustellen.

Integration in Stadtplanung und Landschaftsarchitektur

Insektenhotels lassen sich hervorragend in die Stadtplanung integrieren und bieten die Chance, selbst in urbanen Räumen Lebensräume für Insekten zu schaffen. Landschaftsarchitekten können sie als gestalterisches Element in Parks oder auf Grünflächen einplanen. Wichtig ist dabei eine naturnahe Umgebung, die den Insekten auch Nahrung und weitere Lebensräume bietet.

Fördermöglichkeiten und Unterstützung

Für den Bau von Insektenhotels gibt es häufig Fördermöglichkeiten. Manche Gemeinden oder Naturschutzorganisationen bieten finanzielle Unterstützung oder stellen Material zur Verfügung. Es lohnt sich, bei der lokalen Verwaltung oder Umweltverbänden nachzufragen. Auch Unternehmen engagieren sich zunehmend im Naturschutz und können als Sponsoren für größere Projekte gewonnen werden.

Insektenhotels: Kleine Oasen mit großer Wirkung

Insektenhotels sind weit mehr als nur hübsche Deko-Elemente in Gärten und Parks. Sie spielen eine wichtige Rolle im Artenschutz und tragen zur Förderung der Biodiversität bei. Indem wir Nistplätze und Überwinterungsmöglichkeiten für verschiedene Insektenarten bereitstellen, unterstützen wir aktiv den Erhalt wichtiger Bestäuber und anderer nützlicher Insekten.

Die Herausforderungen beim Betrieb von Insektenhotels sind durchaus lösbar. Mit der richtigen Pflege, Anpassung an klimatische Veränderungen und kontinuierlicher Aufklärungsarbeit können diese Strukturen langfristig ihren Zweck erfüllen. Die Integration von Insektenhotels in die Stadtplanung und Landschaftsarchitektur eröffnet spannende neue Möglichkeiten, Naturschutz auch in urbanen Räumen zu betreiben.

Jeder kann einen Beitrag leisten - sei es durch den Bau eines kleinen Insektenhotels im eigenen Garten oder durch die Unterstützung größerer Projekte. Gemeinsam können wir unsere Umgebung insektenfreundlicher gestalten und so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. In meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin habe ich festgestellt, dass selbst kleine Schritte in diese Richtung bereits einen großen Unterschied machen können.

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