Kartoffelschädlinge natürlich bekämpfen: Effektive Methoden ohne Chemie

Kartoffelschädlinge natürlich in Schach halten: Effektive Methoden für gesunde Knollen

Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel in vielen Küchen. Doch Schädlinge können die Ernte gefährden. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Kartoffeln auf natürliche Weise schützen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kartoffeln sind anfällig für verschiedene Schädlinge
  • Natürliche Methoden schonen Umwelt und Nützlinge
  • Prävention ist entscheidend für den Erfolg
  • Kenntnis der häufigsten Schädlinge erleichtert die Bekämpfung

Die Bedeutung der Kartoffel als Nutzpflanze

Die Kartoffel ist aus unseren Gärten und von unseren Tellern nicht mehr wegzudenken. Als vielseitiges Gemüse liefert sie wertvolle Nährstoffe und ist Basis unzähliger Gerichte. In Deutschland bauen viele Hobbygärtner Kartoffeln an, sei es im Garten oder sogar auf dem Balkon. Die Freude über die eigene Ernte ist groß - vorausgesetzt, Schädlinge machen uns keinen Strich durch die Rechnung.

Herausforderungen durch Schädlinge

Leider haben es nicht nur wir Menschen auf die leckeren Knollen abgesehen. Verschiedene Insekten und andere Plagegeister können unseren Kartoffelpflanzen zusetzen. Sie fressen an Blättern, Stängeln oder den Knollen selbst und können im schlimmsten Fall die gesamte Ernte vernichten. Besonders ärgerlich ist das, wenn man monatelang die Pflanzen gehegt und gepflegt hat.

Vorteile natürlicher Bekämpfungsmethoden

Viele Gärtner greifen bei Schädlingsbefall reflexartig zur chemischen Keule. Doch das ist oft nicht nötig und kann sogar kontraproduktiv sein. Natürliche Methoden haben viele Vorteile:

  • Sie schonen die Umwelt und das Ökosystem im Garten
  • Nützlinge werden nicht in Mitleidenschaft gezogen
  • Es bleiben keine schädlichen Rückstände auf den Kartoffeln
  • Die Methoden sind oft kostengünstiger
  • Man fördert das natürliche Gleichgewicht im Garten

Häufige Kartoffelschädlinge

Der Kartoffelkäfer

Erscheinungsbild und Lebenszyklus

Der Kartoffelkäfer ist wohl der bekannteste Kartoffelschädling. Mit seiner gelb-schwarzen Streifung ist er leicht zu erkennen. Die Weibchen legen ihre orangefarbenen Eier auf der Blattunterseite ab. Daraus schlüpfen rötliche Larven, die sich mehrmals häuten und dabei immer größer werden. Nach etwa drei Wochen verpuppen sich die Larven im Boden. Die erwachsenen Käfer überwintern in der Erde und kommen im Frühjahr wieder zum Vorschein.

Schadbild und Auswirkungen

Sowohl die Käfer als auch ihre Larven fressen gierig an den Blättern der Kartoffelpflanze. Bei starkem Befall können sie ganze Pflanzen kahl fressen. Das beeinträchtigt nicht nur das Wachstum, sondern kann auch zum Absterben der Pflanze führen. Die Folge: deutlich weniger und kleinere Kartoffeln.

Drahtwürmer

Biologie und Verhalten

Drahtwürmer sind eigentlich die Larven des Schnellkäfers. Sie leben mehrere Jahre im Boden, bevor sie sich verpuppen. In dieser Zeit ernähren sie sich von Pflanzenwurzeln und unterirdischen Pflanzenteilen. Die dünnen, gelblich-braunen Larven werden bis zu 2,5 cm lang und sind sehr beweglich.

Schäden an Kartoffelpflanzen

Drahtwürmer bohren sich in die Kartoffelknollen ein und hinterlassen dort Fraßgänge. Diese Schäden machen die Kartoffeln ungenießbar und öffnen Tür und Tor für Fäulniserreger. Oft bemerkt man den Befall erst bei der Ernte, wenn es schon zu spät ist.

Blattläuse

Arten und Vermehrung

Es gibt verschiedene Blattlausarten, die Kartoffeln befallen können. Sie vermehren sich rasant und können in kurzer Zeit große Kolonien bilden. Besonders in warmen, trockenen Perioden fühlen sie sich wohl und vermehren sich explosionsartig.

Direkte und indirekte Schäden

Blattläuse saugen an den Blättern und Trieben der Kartoffelpflanzen. Das schwächt die Pflanze und kann zu Wachstumsstörungen führen. Zudem scheiden die Läuse einen klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Ein weiteres Problem: Blattläuse können Viruskrankheiten übertragen.

Weitere relevante Schädlinge

Neben den genannten Hauptakteuren gibt es noch weitere Schädlinge, die Kartoffeln bedrohen können:

  • Die Kartoffelmotte, deren Larven in Blättern und Knollen minieren
  • Kartoffelnematoden, winzige Fadenwürmer, die die Wurzeln befallen
  • Wühlmäuse, die ganze Knollen anfressen oder verschleppen
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Präventive Maßnahmen

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Der richtige Standort ist sehr wichtig. Kartoffeln mögen lockere, gut durchlüftete Böden. Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich gelockert werden. Das macht es Schädlingen wie Drahtwürmern schwerer, sich auszubreiten. Ein sonniger Standort fördert zudem kräftiges Wachstum, was die Pflanzen widerstandsfähiger macht.

Fruchtfolge und Anbaupausen

Eine durchdachte Fruchtfolge ist ein wirksames Mittel gegen viele Schädlinge. Kartoffeln sollten nicht Jahr für Jahr am gleichen Ort angebaut werden. Ideal sind Anbaupausen von mindestens drei, besser vier Jahren. In der Zwischenzeit können andere Gemüsearten angebaut werden, die nicht zur Familie der Nachtschattengewächse gehören.

Mischkultur und Begleitpflanzen

Mischkultur kann Schädlinge verwirren und abschrecken. Gute Nachbarn für Kartoffeln sind zum Beispiel:

  • Ringelblumen: Sie locken Nützlinge an
  • Kapuzinerkresse: Ihr Duft vertreibt Blattläuse
  • Knoblauch: Wirkt allgemein abschreckend auf viele Schädlinge

Wahl resistenter Kartoffelsorten

Es gibt Kartoffelsorten, die von Natur aus widerstandsfähiger gegen bestimmte Schädlinge und Krankheiten sind. Bei der Sortenwahl lohnt es sich, darauf zu achten. Robuste Sorten wie 'Agria' oder 'Nicola' sind oft weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Allerdings gibt es keine Sorte, die gegen alle Probleme gefeit ist.

Mit diesen präventiven Maßnahmen und einem wachsamen Auge können Sie viele Probleme von vornherein vermeiden oder zumindest eindämmen. Im nächsten Teil unseres Artikels werden wir uns den konkreten Bekämpfungsmethoden widmen, falls es doch einmal zu einem Befall kommen sollte.

Natürliche Bekämpfungsmethoden für Kartoffelschädlinge

Beim Kartoffelanbau können Schädlinge die Ernte beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es effektive natürliche Methoden, um diese unerwünschten Besucher zu kontrollieren. Betrachten wir bewährte Techniken ohne chemische Mittel.

Mechanische Kontrolle: Traditionelle Ansätze

Eine simple, aber zeitintensive Methode ist das manuelle Absammeln von Schädlingen. Besonders bei Kartoffelkäfern und deren Larven ist dies wirkungsvoll. Optimal ist das Sammeln früh morgens oder abends, wenn die Käfer weniger aktiv sind. Ein Eimer mit Seifenwasser dient als effektive 'Endstation' für die gesammelten Schädlinge.

Ergänzend können Fallen und Barrieren eingesetzt werden. Gelbtafeln fangen fliegende Schädlinge, Schneckenzäune halten kriechende Feinde fern. Für größere Flächen eignen sich Pheromonfallen, die männliche Insekten anlocken und die Vermehrung eindämmen.

Biologische Kontrolle: Natürliche Verbündete

Die Förderung natürlicher Feinde ist zentral im biologischen Pflanzenschutz. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen bekämpfen Blattläuse und andere Schädlinge effektiv. Um diese Nützlinge anzulocken, pflanzen Sie blühende Kräuter und heimische Wildblumen in der Nähe Ihrer Kartoffeln.

Ein effektiver Helfer ist Bacillus thuringiensis, ein natürliches Bodenbakterium. Es produziert Proteine, die für bestimmte Insektenlarven tödlich, für Menschen und Nützlinge jedoch harmlos sind. Gegen Kartoffelkäferlarven gibt es spezielle Präparate zum aufsprühen auf die Blätter.

Pflanzliche Präparate: Natürliche Abwehrkraft

Viele Gartenpflanzen enthalten Wirkstoffe gegen Schädlinge. Hier einige bewährte Rezepte:

  • Brennnesseljauche: 1 kg frische Brennnesseln mit 10 Liter Wasser übergießen, eine Woche gären lassen. 1:10 verdünnt aufsprühen. Stärkt die Pflanzen und vertreibt Blattläuse.
  • Knoblauchauszug: 100 g zerquetschte Knoblauchzehen in 1 Liter Wasser 24 Stunden ziehen lassen, abseihen und unverdünnt sprühen. Wirkt gegen diverse Insekten und Pilze.
  • Schachtelhalmbrühe: 1 kg frischen Schachtelhalm in 10 Liter Wasser 24 Stunden kochen, abkühlen lassen und 1:5 verdünnt anwenden. Stärkt die Pflanzen und beugt Pilzbefall vor.

Physikalische Methoden: Schutz und Abschirmung

Manchmal ist die beste Verteidigung eine gute Abschirmung. Mulchen Sie den Boden um die Kartoffelpflanzen mit Stroh oder Rasenschnitt. Das bewahrt Feuchtigkeit und erschwert Schädlingen wie Drahtwürmern den Zugang zu den Pflanzen.

Bei starkem Schädlingsbefall können Sie Ihre Kartoffeln mit Vlies oder feinmaschigen Netzen abdecken. Dies hält fliegende Schädlinge fern, lässt aber Licht und Luft durch. Entfernen Sie die Abdeckung rechtzeitig zur Blüte, um die Bestäubung nicht zu behindern.

Nützlinge im Kartoffelanbau: Kleine Helfer, große Wirkung

Nützlinge sind unverzichtbar für das ökologische Gleichgewicht im Garten. Sie arbeiten kontinuierlich daran, Schädlinge zu kontrollieren. Betrachten wir einige wichtige Nützlinge und ihre Wirkung im Kartoffelanbau.

Marienkäfer: Effektive Blattlausjäger

Marienkäfer und ihre Larven sind wahre Blattlausvertilger. Ein einzelner Marienkäfer kann in seinem Leben bis zu 5000 Blattläuse fressen! Die erwachsenen Käfer überwintern oft in Laubhaufen oder unter Baumrinde. Im Frühjahr legen die Weibchen ihre Eier nahe Blattlauskolonien. Die geschlüpften Larven beginnen sofort mit der Jagd.

Florfliegen: Vielseitige Helfer

Die zarten, grünen Florfliegen wirken harmlos, aber ihre Larven sind gefräßige Räuber. Sie ernähren sich von Blattläusen, Spinnmilben, Thripsen und sogar Kartoffelkäfereiern. Erwachsene Florfliegen ernähren sich von Nektar und Pollen und unterstützen so die Bestäubung.

Schlupfwespen: Effiziente Parasiten

Diese winzigen Wespen legen ihre Eier in oder auf andere Insekten. Die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Wirt. Verschiedene Schlupfwespenarten spezialisieren sich auf unterschiedliche Schädlinge, einschließlich Kartoffelkäferlarven und Blattläuse. Sie sind so effektiv, dass sie in der biologischen Schädlingsbekämpfung im Gewächshaus eingesetzt werden.

Förderung und Ansiedlung von Nützlingen

Um diese fleißigen Helfer in Ihren Garten zu locken und dort zu halten, können Sie Folgendes tun:

Schaffung geeigneter Lebensräume

Nützlinge benötigen Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten. Ein Totholzhaufen, ein Steinhaufen oder ein naturbelassener Gartenbereich bieten ideale Rückzugsorte. Insektenhotels können zusätzliche Nistmöglichkeiten für Wildbienen und andere nützliche Insekten schaffen.

Blühstreifen und Wildkräuter

Legen Sie nahe Ihrer Kartoffeln Blühstreifen an. Pflanzen wie Kornblumen, Ringelblumen, Schafgarbe oder Fenchel locken Nützlinge an und bieten Nektar und Pollen als zusätzliche Nahrungsquelle. Auch Wildkräuter wie Brennnesseln oder Disteln ziehen Nützlinge an.

Ein vielfältiger Garten mit unterschiedlichen Strukturen und Pflanzenarten schützt am besten vor Schädlingen. Er bietet Nützlingen optimale Bedingungen und fördert ein natürliches Gleichgewicht. Mit Geduld und den richtigen Maßnahmen werden Sie feststellen, dass Sie weniger eingreifen müssen – die Natur reguliert vieles selbst.

Spezifische Strategien für einzelne Kartoffelschädlinge

Kartoffelkäfer - Der gestreifte Kartoffeldieb

Der Kartoffelkäfer ist wohl der bekannteste Schädling im Kartoffelanbau. Um ihn effektiv zu bekämpfen, ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Am besten beginnt man mit der Kontrolle der Pflanzen bereits ab Mai, wenn die ersten Käfer aus dem Boden kriechen. Besonders wichtig ist es, die orangefarbenen Eigelege auf der Blattunterseite zu entdecken und zu entfernen.

Zu den wirksamsten natürlichen Methoden gegen Kartoffelkäfer gehören:

  • Regelmäßiges Absammeln von Käfern, Larven und Eigelegen
  • Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern oder Laufkäfern
  • Spritzen mit Brennnesseljauche oder Rainfarnbrühe
  • Anbau resistenter Kartoffelsorten wie 'Sarpo Mira' oder 'Bionica'

Drahtwürmer - Die unterirdischen Saboteure

Drahtwürmer, die Larven des Schnellkäfers, können erhebliche Schäden an Kartoffelknollen verursachen. Eine gründliche Bodenbearbeitung und kluge Fruchtfolge sind hier entscheidend für den Erfolg.

Folgende Maßnahmen helfen gegen Drahtwürmer:

  • Mehrmaliges Umgraben des Bodens im Frühjahr und Herbst
  • Anbaupausen von mindestens vier Jahren für Kartoffeln
  • Zwischenfruchtanbau mit Senf oder Ölrettich
  • Auslegen von Kartoffelstücken als Köder

Natürliche Feinde wie Igel, Maulwürfe und verschiedene Vogelarten können ebenfalls zur Eindämmung beitragen. Man kann sie durch naturnahe Gartengestaltung fördern.

Blattläuse - Kleine Sauger, große Wirkung

Blattläuse sind nicht nur lästig, sondern können auch Viruskrankheiten übertragen. Um sie in Schach zu halten, ist die Förderung von Gegenspielern besonders wichtig.

Effektive Strategien gegen Blattläuse sind:

  • Ansiedlung und Schutz von Nützlingen wie Marienkäfern, Florfliegen und Schwebfliegen
  • Anlegen von Blühstreifen zur Förderung der Nützlinge
  • Spritzen mit Schmierseifenlösung oder Brennnesseljauche
  • Stärkung der Pflanzen durch ausgewogene Düngung und regelmäßige Bewässerung

Integrierter Pflanzenschutz im Kartoffelanbau

Der integrierte Pflanzenschutz kombiniert verschiedene Methoden, um Schädlinge und Krankheiten effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Dabei werden biologische, biotechnische, pflanzenzüchterische sowie anbau- und kulturtechnische Maßnahmen miteinander verknüpft.

Ein wichtiger Aspekt des integrierten Pflanzenschutzes ist die regelmäßige Beobachtung der Pflanzen und die Festlegung von Schwellenwerten. Erst wenn diese überschritten werden, kommen direkte Bekämpfungsmaßnahmen zum Einsatz. So vermeidet man unnötige Eingriffe und schont Nützlinge.

Die Anpassung an lokale Bedingungen spielt ebenfalls eine große Rolle. Was in einer Region gut funktioniert, muss nicht unbedingt überall erfolgreich sein. Faktoren wie Klima, Bodenbeschaffenheit und vorhandene Nützlingspopulationen beeinflussen die Wirksamkeit der Maßnahmen.

Ökologische Auswirkungen natürlicher Schädlingsbekämpfung

Die natürliche Schädlingsbekämpfung hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Umwelt. An erster Stelle steht die Erhaltung der Biodiversität. Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel werden nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge und andere Organismen geschont.

Besonders wichtig ist die Schonung von Nichtzielorganismen. Während chemische Pestizide oft ein breites Wirkungsspektrum haben und viele Insekten töten, zielen natürliche Methoden gezielt auf bestimmte Schädlinge ab. So bleiben Bienen, Schmetterlinge und andere wichtige Bestäuber verschont.

Langfristig trägt die natürliche Schädlingsbekämpfung zu einem nachhaltigen Kartoffelanbau bei. Sie fördert die Bodengesundheit, reduziert die Gefahr von Resistenzbildungen bei Schädlingen und minimiert Rückstände in Lebensmitteln und Grundwasser. So profitieren nicht nur die Kartoffeln, sondern auch Mensch und Umwelt von diesem ganzheitlichen Ansatz.

Herausforderungen bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung

Obwohl die natürliche Bekämpfung von Kartoffelschädlingen viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen zu bewältigen. Bei starkem Befall stoßen biologische Methoden manchmal an ihre Grenzen. Hier ist Geduld gefragt - die Wirkung tritt oft langsamer ein als bei chemischen Mitteln. Dafür ist sie nachhaltiger.

Zeitaufwand und Arbeitsintensität

Manche natürliche Methoden wie das Absammeln von Kartoffelkäfern von Hand sind recht arbeitsintensiv. Gerade für größere Flächen kann das zeitaufwendig sein. Allerdings lohnt sich der Einsatz: Man lernt seine Pflanzen besser kennen und entdeckt Probleme früh.

Wetterabhängigkeit

Einige Maßnahmen wie Pflanzenjauchen oder Nützlinge sind wetterabhängig. Bei Dauerregen oder Hitze können sie weniger wirksam sein. Flexibilität und ein Plan B sind hier wichtig.

Praxistipps für Hobbygärtner

Gute Planung ist wichtig

Bereiten Sie sich gut vor: Informieren Sie sich über typische Schädlinge in Ihrer Region. Planen Sie den Anbau so, dass Sie Mischkulturen und Fruchtfolge optimal nutzen. Legen Sie einen Komposthaufen an - er liefert wertvolle Nährstoffe und fördert nützliche Bodenlebewesen.

Regelmäßige Kontrolle ist entscheidend

Beobachten Sie täglich Ihre Kartoffeln. So erkennen Sie Probleme früh und können gezielt eingreifen. Morgens oder abends ist eine gute Zeit dafür - dann sind auch Schädlinge aktiver und leichter zu entdecken.

Aus Erfahrung lernt man

Führen Sie ein Gartentagebuch. Notieren Sie Aussaat, Pflanzung, Düngung, Schädlingsbefall und Ernte. So lernen Sie von Jahr zu Jahr dazu. Tauschen Sie sich mit anderen Gärtnern aus - oft gibt es lokale Besonderheiten zu beachten.

Blick in die Zukunft: Was bringt die Forschung?

Neue natürliche Bekämpfungsmethoden

Wissenschaftler entwickeln ständig neue biologische Lösungen. Vielversprechend sind etwa Pheromonfallen, die Schädlinge gezielt anlocken. Auch natürliche Fraßhemmstoffe werden erforscht. Sie machen die Kartoffelpflanzen für Schädlinge unattraktiv, ohne sie zu schädigen.

Resistente Kartoffelsorten

Die Züchtung konzentriert sich auf robuste Sorten, die Schädlingen und Krankheiten besser trotzen. Dabei setzt man auch auf alte Landsorten als Genpool. Ziel ist es, Pflanzen zu entwickeln, die weniger Pflanzenschutz benötigen.

Hightech im Öko-Landbau

Drohnen und Sensoren helfen, Schädlingsbefall früh zu erkennen. Roboter könnten künftig Unkraut jäten oder Schädlinge absammeln. Auch die Digitalisierung hält Einzug: Apps unterstützen bei der Planung und geben Tipps zur nachhaltigen Schädlingsbekämpfung.

Zurück zur Natur: Ein Plädoyer für den biologischen Pflanzenschutz

Die natürliche Bekämpfung von Kartoffelschädlingen ist mehr als nur eine Alternative zu chemischen Mitteln. Sie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der das ökologische Gleichgewicht fördert und langfristig zu gesünderen Pflanzen führt.

Ja, es erfordert etwas mehr Aufwand und Geduld. Doch die Vorteile überwiegen: Wir schonen die Umwelt, fördern die Artenvielfalt und ernten gesunde Lebensmittel. Zudem macht es einfach Spaß, die Natur zu beobachten und von ihr zu lernen.

Probieren Sie es aus! Fangen Sie klein an, sammeln Sie Erfahrungen und erweitern Sie Ihr Repertoire allmählich. Sie werden sehen: Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für Ihre Pflanzen und deren Bedürfnisse. Und vielleicht entdecken Sie dabei sogar Ihre ganz persönliche Methode gegen Kartoffelkäfer & Co.

Kartoffeln natürlich schützen: Eine Investition in die Zukunft

Die natürliche Schädlingsbekämpfung bei Kartoffeln ist mehr als nur eine Methode - sie ist eine Philosophie. Sie lädt uns ein, unseren Garten als Ökosystem zu begreifen und mit der Natur zu arbeiten, statt gegen sie.

Sicher, es braucht etwas Umdenken und manchmal auch mehr Geduld. Doch die Belohnung ist groß: gesunde Pflanzen, schmackhafte Kartoffeln und das gute Gefühl, etwas für die Umwelt getan zu haben. Also, ran an die Kartoffeln - natürlich und nachhaltig!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche natürlichen Methoden gibt es zur Bekämpfung von Kartoffelschädlingen?
    Es gibt verschiedene effektive natürliche Methoden: Mechanische Kontrolle durch manuelles Absammeln von Käfern und Larven, besonders bei Kartoffelkäfern. Biologische Kontrolle nutzt Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen. Pflanzliche Präparate umfassen Brennnesseljauche (1:10 verdünnt), Knoblauchauszug und Schachtelhalmbrühe. Physikalische Methoden wie Mulchen mit Stroh oder Kulturschutznetze bieten zusätzlichen Schutz. Präventive Maßnahmen sind entscheidend: richtige Fruchtfolge, Anbaupausen von 3-4 Jahren und Mischkultur mit Begleitpflanzen wie Ringelblumen oder Kapuzinerkresse. Bacillus thuringiensis, ein natürliches Bakterium, wirkt gezielt gegen Kartoffelkäferlarven. Gelbtafeln fangen fliegende Schädlinge ab. Diese Methoden schonen Umwelt und Nützlinge, während sie nachhaltigen Schutz bieten.
  2. Wie erkennt man einen Kartoffelkäferbefall frühzeitig?
    Früherkennung ist entscheidend für erfolgreiche Bekämpfung. Ab Mai regelmäßig die Kartoffelpflanzen kontrollieren, wenn die ersten Käfer aus dem Boden kriechen. Achten Sie auf die charakteristischen gelb-schwarzen, gestreiften Käfer auf den Blättern. Besonders wichtig: Untersuchen Sie die Blattunterseiten nach orangefarbenen Eigelegen, die in kleinen Gruppen abgelegt werden. Die geschlüpften Larven sind anfangs klein und rötlich, werden aber schnell größer und dunkler. Erste Fraßschäden zeigen sich als kleine Löcher in den Blättern, die sich bei starkem Befall schnell ausweiten können. Tägliche Kontrollen am frühen Morgen oder Abend sind optimal, da die Käfer dann weniger aktiv sind. Ein Befall beginnt meist an den Blatträndern und breitet sich zur Blattmitte aus. Je früher der Befall entdeckt wird, desto einfacher ist die Bekämpfung.
  3. Was sind die wirksamsten präventiven Maßnahmen gegen Drahtwürmer?
    Präventive Maßnahmen sind bei Drahtwürmern besonders wichtig, da sie schwer zu bekämpfen sind. Gründliche Bodenbearbeitung ist zentral: mehrmaliges Umgraben im Frühjahr und Herbst stört den Lebenszyklus und exponiert die Larven gegenüber natürlichen Feinden wie Vögeln. Strikte Fruchtfolge mit mindestens vier Jahren Anbaupause für Kartoffeln unterbricht die Entwicklung. Zwischenfruchtanbau mit Senf oder Ölrettich reduziert die Population, da diese Pflanzen als Fangpflanzen wirken. Lockere, gut durchlüftete Böden erschweren die Ausbreitung. Förderung natürlicher Feinde wie Igel, Maulwürfe und Laufkäfer durch naturnahe Gartengestaltung. Kartoffelstücke als Köderfallen auslegen und regelmäßig kontrollieren. Vermeidung von Grünlandumbruch, da dort oft viele Drahtwürmer leben. Eine ausgewogene Düngung stärkt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger.
  4. Warum sind Fruchtfolge und Anbaupausen bei Kartoffeln so wichtig?
    Fruchtfolge und Anbaupausen sind Grundpfeiler der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Kartoffeln sollten nicht Jahr für Jahr am gleichen Standort angebaut werden, da sich spezialisierte Schädlinge wie Drahtwürmer, Kartoffelnematoden und Kartoffelkäfer im Boden ansammeln. Mindestens drei, besser vier Jahre Anbaupause unterbrechen die Entwicklungszyklen der Schädlinge. Viele Schädlinge überwintern im Boden und warten auf ihre Wirtspflanze - fehlt diese, sterben sie ab. Zudem verhindert Fruchtfolge die Erschöpfung spezifischer Nährstoffe und reduziert bodenbürtige Krankheiten. In den Anbaupausen können andere Gemüsearten kultiviert werden, die nicht zur Familie der Nachtschattengewächse gehören. Leguminosen wie Bohnen reichern sogar Stickstoff im Boden an. Diese Maßnahme ist kostenfrei, umweltfreundlich und hocheffektiv - ein natürlicher Schutz ohne chemische Mittel.
  5. Wie stellt man Brennnesseljauche zur Schädlingsbekämpfung her?
    Brennnesseljauche ist ein bewährtes natürliches Pflanzenschutzmittel. Für die Herstellung benötigen Sie 1 kg frische Brennnesseln auf 10 Liter Wasser. Verwenden Sie nur junge Brennnesseln vor der Blüte, da sie die höchste Wirkstoffkonzentration haben. Die Brennnesseln grob zerkleinern und in einen Kunststoff- oder Holzbehälter geben - niemals Metall verwenden. Mit Regenwasser übergießen und an einem warmen, schattigen Platz eine Woche gären lassen. Täglich umrühren, um die Gärung zu fördern. Die Jauche ist fertig, wenn sie nicht mehr schäumt und dunkelbraun riecht. Vor der Anwendung 1:10 mit Wasser verdünnen und auf die Blätter sprühen - nicht bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Jauche stärkt die Pflanzen, vertreibt Blattläuse und fördert das Wachstum. Haltbarkeit: etwa 2 Wochen im kühlen, dunklen Raum.
  6. Worin unterscheiden sich mechanische und biologische Schädlingskontrolle?
    Mechanische Schädlingskontrolle basiert auf physischen Maßnahmen: manuelles Absammeln von Käfern und Larven, Aufstellen von Fallen wie Gelbtafeln oder Pheromonfallen, Einsatz von Barrieren wie Kulturschutznetzen oder Schneckenzäunen. Diese Methoden wirken sofort und gezielt, erfordern aber regelmäßige Kontrolle und körperlichen Einsatz. Biologische Schädlingskontrolle nutzt lebende Organismen: Förderung natürlicher Feinde wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen, Einsatz von Bakterien wie Bacillus thuringiensis oder Verwendung von Pheromonen zur Verwirrung. Biologische Methoden brauchen Zeit zur Etablierung, wirken dann aber selbstregulierend und nachhaltig. Beide Ansätze ergänzen sich optimal: Mechanische Kontrolle bietet schnelle Hilfe bei akutem Befall, während biologische Kontrolle langfristiges Gleichgewicht schafft. Die Kombination beider Methoden ist besonders effektiv.
  7. Welche Vorteile haben Nützlinge gegenüber chemischen Pflanzenschutzmitteln?
    Nützlinge bieten zahlreiche Vorteile gegenüber chemischen Mitteln. Sie arbeiten kontinuierlich und selbstregulierend - ein Marienkäfer frisst bis zu 5000 Blattläuse in seinem Leben. Keine Rückstände in Lebensmitteln oder Umwelt, im Gegensatz zu Pestiziden. Nützlinge entwickeln keine Resistenzen und bekämpfen Schädlinge gezielt, ohne andere Organismen zu schädigen. Sie fördern die Biodiversität und das natürliche Gleichgewicht im Garten. Langfristig kostengünstiger, da sich Nützlinge selbst vermehren. Keine Gefahr für Bestäuber wie Bienen oder Schmetterlinge. Nützlinge passen sich an veränderte Schädlingspopulationen an und regulieren diese automatisch. Sie können nicht überdosiert werden und schaden niemals der Umwelt. Zusätzlich unterstützen viele Nützlinge wie Florfliegen auch die Bestäubung. Die Wirkung ist nachhaltiger, da das ökologische Gleichgewicht gestärkt wird, statt es zu stören.
  8. Welche Kartoffelsorten gelten als besonders resistent gegen Schädlinge?
    Resistente Kartoffelsorten sind eine wichtige Säule der natürlichen Schädlingsbekämpfung. 'Agria' und 'Nicola' gelten als besonders robust gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten. 'Sarpo Mira' zeigt hohe Resistenz gegen Krautfäule und ist auch weniger anfällig für Schädlinge. 'Bionica' wurde speziell für biologischen Anbau entwickelt. Alte Landsorten wie 'Bamberger Hörnchen' oder 'Linda' haben oft natürliche Widerstandskraft entwickelt. Frühe Sorten wie 'Annabelle' entgehen durch schnelle Entwicklung vielen Schädlingsproblemen. Spezialisierte Saatguthändler wie samen.de bieten oft eine große Auswahl resistenter Sorten und können bei der Auswahl beraten. Wichtig: Keine Sorte ist gegen alle Probleme immun, aber resistente Sorten reduzieren den Pflegeaufwand erheblich. Die Kombination aus resistenten Sorten und natürlichen Schutzmaßnahmen bietet optimalen Schutz. Regional angepasste Sorten sind oft besonders widerstandsfähig.
  9. Wo kann man biologische Schädlingsbekämpfungsmittel für Kartoffeln erwerben?
    Biologische Schädlingsbekämpfungsmittel für Kartoffeln sind in verschiedenen Quellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen ein breites Sortiment an Nützlingen, Bacillus thuringiensis-Präparaten und anderen biologischen Mitteln. Dort erhalten Sie auch fachkundige Beratung zur optimalen Anwendung. Gartencenter bieten grundlegende biologische Präparate wie Gelbtafeln oder Neemöl. Online-Shops haben oft die größte Auswahl, besonders bei lebenden Nützlingen, die direkt versandt werden. Bioläden führen manchmal natürliche Pflanzenschutzmittel. Direkt bei Nützlingszüchtern können Sie Marienkäfer, Schlupfwespen oder andere Helfer bestellen. Landwirtschaftliche Beratungsstellen informieren über zugelassene Präparate. Viele Mittel lassen sich auch selbst herstellen: Brennnesseljauche, Knoblauchauszug oder Schachtelhalmbrühe aus dem eigenen Garten. Beim Kauf auf Qualität und richtige Lagerung achten - lebende Nützlinge haben spezielle Anforderungen.
  10. Welche natürlichen Pflanzenschutzmittel eignen sich für den Kartoffelanbau?
    Verschiedene natürliche Pflanzenschutzmittel haben sich im Kartoffelanbau bewährt. Brennnesseljauche (1:10 verdünnt) stärkt die Pflanzen und vertreibt Blattläuse. Knoblauchauszug wirkt gegen Insekten und Pilze - 100g zerquetschte Knoblauchzehen 24 Stunden in 1 Liter Wasser ziehen lassen. Schachtelhalmbrühe (1:5 verdünnt) beugt Pilzbefall vor und stärkt die Zellwände. Bacillus thuringiensis bekämpft gezielt Kartoffelkäferlarven ohne Umweltbelastung. Neemöl wirkt gegen verschiedene Schädlinge, sollte aber vorsichtig eingesetzt werden. Schmierseifenlösung (1-2 EL auf 1 Liter Wasser) hilft gegen Blattläuse. Algenkalk stärkt die Pflanzen und verbessert die Bodenstruktur. Gesteinsmehl wirkt mechanisch gegen weichhäutige Schädlinge. Pflanzenjauchen aus Wermut oder Rainfarn haben abschreckende Wirkung. Wichtig ist die richtige Anwendung: nie bei direkter Sonne sprühen und Dosierung beachten.
  11. Wie beeinflusst die Bodenqualität die Anfälligkeit von Kartoffeln für Schädlinge?
    Die Bodenqualität hat enormen Einfluss auf die Schädlingsanfälligkeit von Kartoffeln. Lockere, gut durchlüftete Böden erschweren Drahtwürmern die Ausbreitung, da sie verdichtete Böden bevorzugen. Ein ausgewogener pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 fördert gesundes Pflanzenwachstum und natürliche Abwehrkräfte. Humusreiche Böden beherbergen viele Nützlinge wie Laufkäfer oder Spinnen, die Schädlinge bekämpfen. Gute Drainage verhindert Staunässe, die Pflanzenstress und damit höhere Schädlingsanfälligkeit verursacht. Überdüngung, besonders mit Stickstoff, macht Pflanzen anfälliger für Blattläuse durch zu üppiges, weiches Gewebe. Gesunde Böden mit aktiver Mikroflora unterstützen die Nährstoffaufnahme und stärken die Pflanzen. Verdichtete Böden behindern Wurzelwachstum und schwächen die Pflanzen. Organische Düngung mit Kompost fördert Bodenlebewesen und natürliche Regulationsmechanismen. Bodenanalysen helfen, Defizite zu erkennen und gezielt zu verbessern.
  12. Welche Rolle spielen Mikroorganismen im Boden für den natürlichen Kartoffelschutz?
    Mikroorganismen im Boden sind entscheidend für den natürlichen Kartoffelschutz. Nützliche Bakterien wie Bacillus-Arten produzieren Antibiotika, die schädliche Bodenpilze unterdrücken und die Pflanzengesundheit fördern. Mykorrhiza-Pilze bilden symbiotische Verbindungen mit Kartoffelwurzeln, verbessern die Nährstoffaufnahme und stärken die Widerstandskraft gegen Stress und Schädlinge. Antagonistische Mikroorganismen konkurrieren mit Krankheitserregern um Nährstoffe und Lebensraum, wodurch sie deren Ausbreitung verhindern. Bodenbakterien setzen Nährstoffe frei und machen sie für die Pflanzen verfügbar, was zu stärkeren, weniger anfälligen Kartoffeln führt. Einige Mikroorganismen produzieren pflanzenstärkende Substanzen oder Botenstoffe, die das Immunsystem der Pflanzen aktivieren. Regenwürmer und andere Bodenorganismen schaffen durch ihre Aktivität optimale Lebensbedingungen für nützliche Mikroorganismen. Kompost und organische Düngung fördern diese mikrobielle Vielfalt und damit den natürlichen Pflanzenschutz.
  13. Wie wirkt sich die Mischkultur auf die Schädlingsbekämpfung bei Kartoffeln aus?
    Mischkultur ist eine effektive natürliche Schädlingsbekämpfungsmaßnahme bei Kartoffeln. Verschiedene Pflanzen verwirren Schädlinge durch unterschiedliche Duftstoffe und erschweren ihnen das Auffinden ihrer Wirtspflanze. Kapuzinerkresse vertreibt mit ihrem Duft Blattläuse und lockt sie gleichzeitig als Fangpflanze von den Kartoffeln weg. Ringelblumen locken Nützlinge wie Schwebfliegen an, die Blattläuse fressen. Knoblauch oder Zwiebeln wirken allgemein abschreckend auf viele Schädlinge. Tagetes (Studentenblumen) reduzieren Nematodenpopulationen im Boden. Kräuter wie Thymian oder Oregano verstärken durch ihre ätherischen Öle die Abwehrwirkung. Mischkultur fördert die Biodiversität und schafft Lebensräume für Nützlinge. Verschiedene Pflanzenhöhen und -strukturen bieten unterschiedliche ökologische Nischen. Die Methode ahmt natürliche Ökosysteme nach, in denen Monokultur-Schädlinge seltener auftreten. Wichtig ist die richtige Pflanzenauswahl - nicht alle Kombinationen sind vorteilhaft.
  14. Welche Bedeutung hat das Timing bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung?
    Das richtige Timing ist entscheidend für den Erfolg natürlicher Schädlingsbekämpfung bei Kartoffeln. Frühe Erkennung ermöglicht einfache Bekämpfung: Kartoffelkäfer ab Mai kontrollieren, bevor sie sich massenhaft vermehren. Präventive Maßnahmen wie Brennnesseljauche sollten bereits vor dem Schädlingsauftreten angewendet werden, um die Pflanzen zu stärken. Nützlinge müssen rechtzeitig angesiedelt werden - idealerweise vor dem Schädlingsbefall, damit sie sich etablieren können. Mechanische Bekämpfung ist am wirksamsten in den frühen Morgenstunden oder am Abend, wenn Schädlinge weniger aktiv sind. Gelbtafeln sollten bereits bei der Pflanzung aufgestellt werden. Bacillus thuringiensis wirkt nur gegen junge Larven, nicht gegen ausgewachsene Käfer. Biologische Präparate haben oft verzögerte Wirkung und müssen daher frühzeitig eingesetzt werden. Witterungsbedingungen beachten: nicht bei Regen oder starker Sonne sprühen. Regelmäßige wöchentliche Kontrollen helfen, den optimalen Behandlungszeitpunkt zu identifizieren.
  15. Wie wendet man Gelbtafeln im Kartoffelanbau richtig an?
    Gelbtafeln sind wirksame Hilfsmittel gegen fliegende Schädlinge im Kartoffelanbau. Bereits bei der Pflanzung oder kurz danach aufstellen, um Schädlinge frühzeitig abzufangen. Gelbtafeln etwa 10-20 cm über den Pflanzen positionieren - bei Kartoffeln anfangs niedriger, später höher, entsprechend dem Wachstum. Pro 10-15 Quadratmeter eine Tafel verwenden, bei starkem Befall dichter aufstellen. An windgeschützten Stellen platzieren, aber mit guter Luftzirkulation. Tafeln regelmäßig kontrollieren: bei starkem Belag austauschen, da überfüllte Fallen weniger wirksam sind. Nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge werden gefangen - sparsam einsetzen. Am wirksamsten gegen Blattläuse, Thripse, Minierfliegen und weiße Fliegen. Bei Regen geschützt aufstellen oder wetterfeste Modelle wählen. Nach der Saison fachgerecht entsorgen. Gelbtafeln ergänzen andere Maßnahmen, ersetzen sie aber nicht. Kombination mit biologischen Mitteln für optimale Wirkung.
  16. Welche Begleitpflanzen unterstützen den natürlichen Schutz von Kartoffeln?
    Verschiedene Begleitpflanzen unterstützen Kartoffeln wirksam beim natürlichen Schädlingsschutz. Kapuzinerkresse ist ideal: sie vertreibt Blattläuse durch ihren scharfen Duft und dient gleichzeitig als Fangpflanze. Ringelblumen (Calendula) locken Nützlinge wie Schwebfliegen und Marienkäfer an, die Schädlinge bekämpfen. Knoblauch und Zwiebeln wirken mit ihren schwefelhaltigen Verbindungen abschreckend auf viele Insekten. Tagetes (Studentenblumen) reduzieren Nematoden im Boden und haben zusätzlich abschreckende Wirkung auf oberirdische Schädlinge. Dill und Koriander locken Schlupfwespen und andere nützliche Insekten an. Bohnen als Leguminosen reichern Stickstoff im Boden an und verbessern so die Bodenqualität. Lavendel hält mit seinem intensiven Duft verschiedene Schädlinge fern. Wichtig: Begleitpflanzen sollten nicht konkurrieren - ausreichend Abstand einhalten. Mischkulturen ahmen natürliche Ökosysteme nach und fördern das biologische Gleichgewicht.
  17. Stimmt es, dass chemische Mittel immer wirksamer sind als natürliche Methoden?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Chemische Mittel wirken oft schneller und spektakulärer, aber nicht zwangsläufig besser oder nachhaltiger. Natürliche Methoden bieten langfristige Vorteile: Sie fördern das ökologische Gleichgewicht, während Chemikalien oft Nützlinge mit vernichten und Resistenzen fördern. Viele Schädlinge entwickeln Resistenzen gegen chemische Wirkstoffe, bei natürlichen Feinden passiert das nicht. Biologische Kontrolle durch Nützlinge ist oft effektiver als Pestizide - ein Marienkäfer frisst mehr Blattläuse als ein einmaliger Spritzgang töten kann. Präventive natürliche Maßnahmen wie Fruchtfolge oder resistente Sorten verhindern Probleme, statt sie nur zu bekämpfen. Chemische Mittel hinterlassen Rückstände und können Umwelt und Gesundheit belasten. In vielen Fällen ist die Kombination verschiedener natürlicher Methoden (integrierter Pflanzenschutz) effektiver als der alleinige Einsatz von Chemie. Erfolg natürlicher Methoden erfordert mehr Wissen und Geduld, ist aber nachhaltiger.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei Kartoffelschädlingen in Deutschland?
    Kartoffelschädlinge variieren in Deutschland je nach Region, Klima und geografischen Bedingungen. In warmen, trockenen Gebieten wie dem Rheingraben oder Ostdeutschland treten Blattläuse häufiger auf, da sie warme Bedingungen bevorzugen. Drahtwürmer sind besonders in Gebieten mit viel Grünland oder nach Grünlandumbruch problematisch - häufiger in Bayern, Schleswig-Holstein und Teilen Niedersachsens. Kartoffelkäfer sind deutschlandweit verbreitet, aber in warmen Regionen entwickeln sie mehr Generationen pro Jahr. In feuchteren Gebieten wie Norddeutschland können andere Schädlinge wie Schnecken zunehmen. Höhenlagen haben oft weniger Schädlingsprobleme durch kürzere Vegetationsperioden. Intensive Kartoffelanbaugebiete wie die Lüneburger Heide oder die Börderegionen haben durch Monokulturen oft stärkere Schädlingsprobleme. Küstennahe Gebiete profitieren vom ausgeglichenen Meeresklima. Lokale landwirtschaftliche Beratungsstellen kennen die spezifischen regionalen Herausforderungen und können gezielte Empfehlungen geben.
  19. Wie unterscheidet sich ökologischer Pflanzenschutz von konventionellem Pflanzenschutz?
    Ökologischer und konventioneller Pflanzenschutz unterscheiden sich grundlegend in Philosophie und Methoden. Ökologischer Pflanzenschutz setzt auf Prävention durch Fruchtfolge, resistente Sorten, Förderung von Nützlingen und Stärkung der natürlichen Pflanzenabwehr. Nur zugelassene natürliche Wirkstoffe wie Bacillus thuringiensis, Neem oder Pyrethrine aus Chrysanthemen sind erlaubt. Der Fokus liegt auf dem Ökosystem als Ganzes. Konventioneller Pflanzenschutz nutzt zusätzlich synthetische Pestizide für schnelle, direkte Schädlingsbekämpfung. Der Ansatz ist oft reaktiv - erst bei Problemen wird behandelt. Ökologischer Schutz arbeitet mit der Natur, konventioneller oft gegen sie. Bio-Methoden dauern länger, sind aber nachhaltiger und umweltschonender. Konventionelle Methoden wirken schneller, können aber Resistenzen und Umweltprobleme verursachen. Beide haben ihre Berechtigung: Bio für langfristige Nachhaltigkeit, konventionell für akute Notfälle. Ideal ist die Kombination beider Ansätze im integrierten Pflanzenschutz.
  20. Was versteht man unter integriertem Pflanzenschutz bei Kartoffeln?
    Integrierter Pflanzenschutz kombiniert alle verfügbaren Methoden optimal, um Schädlinge nachhaltig zu kontrollieren. Bei Kartoffeln bedeutet das: Prävention steht im Vordergrund durch Sortenwahl, Fruchtfolge und Standortoptimierung. Biologische Kontrolle durch Förderung von Nützlingen und Einsatz biologischer Präparate. Mechanische Maßnahmen wie Absammeln oder Fallen ergänzen das System. Chemische Mittel werden nur als letztes Mittel eingesetzt, wenn Schadensschwellen überschritten werden. Regelmäßige Bestandskontrollen ermitteln den tatsächlichen Behandlungsbedarf. Verschiedene Methoden verstärken sich gegenseitig: resistente Sorten + Nützlinge + gezielte Spritzungen bei Bedarf. Umweltauswirkungen werden minimiert durch reduzierten Pestizideinsatz. Wirtschaftlichkeit wird durch bedarfsgerechte Behandlung optimiert. Der Ansatz erfordert mehr Wissen und Planung, ist aber langfristig erfolgreicher und nachhaltiger. Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen kontinuierlich ein. Ziel ist ein stabiles, sich selbst regulierendes Ökosystem mit minimalem externen Eingriff.
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