Kerbel vermehren: Aussaat und Stecklinge

Kerbel: Das aromatische Kraut für Ihren Garten

Kerbel ist ein vielseitiges Küchenkraut mit feinem Aroma. Lernen Sie, wie Sie es vermehren und pflegen können.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kerbel ist einjährig, lässt sich aber ganzjährig kultivieren
  • Vermehrung durch Aussaat oder Stecklinge möglich
  • Bevorzugt halbschattige Standorte und nährstoffreiche, feuchte Böden
  • Gestaffelte Aussaat empfohlen wegen kurzer Vegetationsperiode

Was ist Kerbel?

Kerbel (Anthriscus cerefolium) gehört zur Familie der Doldenblütler und ist ein beliebtes Küchenkraut. Mit seinen zarten, gefiederten Blättern und dem feinen, leicht anisartigen Aroma bereichert es viele Gerichte. Die einjährige Pflanze wird etwa 30 bis 70 cm hoch und bildet weiße Doldenblüten aus.

Vorteile der Kerbel-Vermehrung

Die Vermehrung von Kerbel bietet mehrere Vorteile für Hobbygärtner:

  • Kostengünstige Möglichkeit, den Bestand zu erweitern
  • Kontrolle über die Qualität und Herkunft der Pflanzen
  • Möglichkeit, besonders aromatische Exemplare zu vermehren
  • Ganzjährige Verfügbarkeit durch gestaffelte Aussaat
  • Freude am Gärtnern und Beobachten des Wachstumsprozesses

Überblick über Vermehrungsmethoden

Es gibt zwei Hauptmethoden zur Vermehrung von Kerbel:

1. Aussaat

Die Aussaat ist die gängigste und einfachste Methode. Kerbelsamen keimen schnell und zuverlässig. Man kann direkt ins Freiland säen oder in Töpfen vorziehen.

2. Stecklingsvermehrung

Obwohl weniger üblich, ist auch die Vermehrung über Stecklinge möglich. Diese Methode eignet sich besonders, um spezifische Pflanzen mit gewünschten Eigenschaften zu vermehren.

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Produktbild von Sperli BIO Kerbel Saatguttüte mit Informationen zu Einjährigkeit und Eignung für Kübel sowie Anzuchtzeiten und Hinweisen zu Bio-Qualität auf einem Hintergrund aus Kerbelblättern.
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Kerbel durch Aussaat vermehren

Optimaler Zeitpunkt für die Aussaat

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Kerbel hängt von Ihren Zielen ab:

  • Frühling: Ab März im Haus vorziehen oder ab April direkt ins Freiland säen
  • Sommer: Gestaffelte Aussaat alle 2-3 Wochen für kontinuierliche Ernte
  • Herbst: Letzte Aussaat im August für Herbsternte
  • Winter: In Töpfen auf der Fensterbank für frische Kräuter im Winter

Beachten Sie, dass Kerbel kühlere Temperaturen bevorzugt und bei Hitze schnell schosst. Eine gestaffelte Aussaat hilft, diesem Problem entgegenzuwirken.

Vorbereitung des Bodens

Für eine erfolgreiche Aussaat ist die richtige Bodenvorbereitung entscheidend:

  • Wählen Sie einen halbschattigen bis sonnigen Standort
  • Lockern Sie den Boden gründlich auf
  • Entfernen Sie Steine und Wurzelreste
  • Mischen Sie etwas reifen Kompost unter, um die Nährstoffversorgung zu verbessern
  • Achten Sie auf gute Drainage, Kerbel mag keine Staunässe

Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal für Kerbel. Bei zu saurem Boden können Sie etwas Kalk einarbeiten.

Aussaattechniken

Direktsaat im Garten

Die Direktsaat ist unkompliziert und oft erfolgreich:

  • Ziehen Sie flache Rillen (ca. 1 cm tief) im Abstand von 20-30 cm
  • Säen Sie die Samen dünn aus
  • Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde
  • Drücken Sie die Erde vorsichtig an
  • Gießen Sie behutsam mit einer Brause

Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Die Keimung erfolgt in der Regel nach 7-14 Tagen.

Vorziehen in Töpfen

Das Vorziehen ermöglicht einen früheren Start und bessere Kontrolle:

  • Verwenden Sie Anzuchttöpfe oder -schalen mit Abzugslöchern
  • Füllen Sie sie mit nährstoffarmer Anzuchterde
  • Säen Sie die Samen einzeln oder in Gruppen
  • Bedecken Sie sie nur leicht mit Erde
  • Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, kühlen Ort (15-18°C)

Nach der Keimung und Entwicklung der ersten echten Blätter können Sie die Sämlinge vereinzeln oder direkt ins Freiland pflanzen.

Pflege der Keimlinge

Junge Kerbelpflanzen benötigen besondere Aufmerksamkeit:

  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass
  • Schützen Sie die Keimlinge vor starker Sonne und Wind
  • Entfernen Sie vorsichtig aufkommendes Unkraut
  • Düngen Sie zunächst nicht, um Verbrennungen zu vermeiden

Bei zu dichtem Stand können Sie die Sämlinge auf einen Abstand von etwa 15-20 cm vereinzeln.

Auspflanzen vorgezogener Sämlinge

Wenn Sie Kerbel vorgezogen haben, pflanzen Sie ihn wie folgt aus:

  • Wählen Sie einen bewölkten Tag oder den frühen Abend zum Auspflanzen
  • Graben Sie Löcher, die etwas größer als der Wurzelballen sind
  • Setzen Sie die Pflanzen im Abstand von 20-30 cm
  • Drücken Sie die Erde vorsichtig an und gießen Sie gründlich
  • Mulchen Sie den Boden, um Feuchtigkeit zu halten

In den ersten Tagen nach dem Auspflanzen sollten Sie die jungen Pflanzen vor praller Sonne schützen und regelmäßig gießen, bis sie angewachsen sind.

Mit diesen Tipps zur Aussaat und Pflege von Kerbel können Sie schon bald Ihr eigenes aromatisches Küchenkraut ernten. Denken Sie daran, regelmäßig nachzusäen, um immer frischen Kerbel zur Verfügung zu haben.

Kerbel durch Stecklinge vermehren: Eine alternative Methode

Neben der Aussaat gibt es noch eine weitere Möglichkeit, Kerbel zu vermehren: die Stecklingsvermehrung. Diese Methode kann besonders nützlich sein, wenn Sie eine bestimmte Sorte erhalten möchten oder schnell neue Pflanzen benötigen.

Der richtige Zeitpunkt für Stecklinge

Am besten schneiden Sie Stecklinge im späten Frühjahr oder frühen Sommer, wenn die Pflanze kräftig wächst. Zu diesem Zeitpunkt haben die Triebe genug Kraft, um neue Wurzeln zu bilden. Vermeiden Sie es, Stecklinge zu nehmen, wenn die Pflanze bereits blüht oder Samen ansetzt.

Wie wähle ich geeignete Triebe aus?

Suchen Sie nach gesunden, kräftigen Trieben ohne Blüten oder Samenstände. Ideal sind Triebe mit einer Länge von etwa 10-15 cm. Achten Sie darauf, dass die ausgewählten Triebe keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall aufweisen.

Vorbereitung der Stecklinge

Folgen Sie diesen Schritten, um Ihre Kerbel-Stecklinge vorzubereiten:

  • Schneiden Sie den Trieb direkt unter einem Blattknoten ab.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass etwa 5 cm des Stängels frei sind.
  • Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Wasser und dann in Bewurzelungspulver (optional, aber förderlich).

Einpflanzen und Pflege der Stecklinge

Nun geht's ans Einpflanzen:

  • Füllen Sie kleine Töpfe mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand.
  • Stechen Sie ein Loch in die Erde und setzen Sie den Steckling vorsichtig ein.
  • Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie vorsichtig.
  • Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort.
  • Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Nach etwa 2-3 Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Sie können dies testen, indem Sie vorsichtig am Steckling ziehen – spüren Sie Widerstand, haben sich Wurzeln gebildet.

Vor- und Nachteile der Stecklingsvermehrung

Die Stecklingsvermehrung hat sowohl Vor- als auch Nachteile:

Vorteile:

  • Schnellere Vermehrung als bei der Aussaat
  • Erhalt spezifischer Sorteneigenschaften
  • Möglichkeit, auch außerhalb der Saison neue Pflanzen zu gewinnen

Nachteile:

  • Höherer Arbeitsaufwand als bei der Aussaat
  • Geringere Erfolgsquote bei unerfahrenen Gärtnern
  • Mögliche Übertragung von Krankheiten, wenn die Mutterpflanze infiziert ist

Standortansprüche und optimale Wachstumsbedingungen für Kerbel

Kerbel ist zwar recht anspruchslos, gedeiht aber am besten unter bestimmten Bedingungen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die optimalen Wachstumsbedingungen werfen.

Lichtverhältnisse: Halbschatten bevorzugt

Kerbel mag es nicht zu sonnig. Ein halbschattiger Standort ist ideal. Unter Bäumen oder an der Nordseite von Gebäuden fühlt er sich pudelwohl. Zu viel direkte Sonne kann zu schnellem Schossen führen, was den Geschmack beeinträchtigt.

Bodenbeschaffenheit: Locker und humusreich

Der perfekte Boden für Kerbel ist:

  • Locker und gut durchlässig
  • Humusreich und nährstoffhaltig
  • Leicht feucht, aber nicht staunass

Schwere, lehmige Böden sollten Sie vor der Pflanzung mit Sand und Kompost auflockern. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal.

Temperatur und Feuchtigkeit: Kühl und feucht

Kerbel ist ein Kühle-Liebhaber. Er gedeiht am besten bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C. Bei zu hohen Temperaturen neigt er zum Schossen. Was die Feuchtigkeit angeht:

  • Regelmäßige, aber moderate Bewässerung ist wichtig
  • Der Boden sollte stets leicht feucht sein, aber Staunässe vermeiden
  • An heißen Tagen kann eine Mulchschicht helfen, die Feuchtigkeit zu halten

Nährstoffbedarf: Mäßig, aber regelmäßig

Kerbel hat einen mittleren Nährstoffbedarf. Zu viel Dünger fördert das Wachstum auf Kosten des Aromas. Hier einige Tipps:

  • Vor der Pflanzung den Boden mit reifem Kompost anreichern
  • Während der Wachstumsphase alle 4-6 Wochen mit einem ausgewogenen organischen Dünger versorgen
  • Nach dem Schnitt eine kleine Gabe Kompost oder Hornspäne einarbeiten

Beachten Sie, dass zu viel Stickstoff das Aroma negativ beeinflussen kann. Weniger ist oft mehr bei der Düngung von Kerbel.

Mit diesen Standortbedingungen und der richtigen Pflege werden Sie sich an einem üppigen Kerbelwuchs erfreuen können. Denken Sie daran: Kerbel ist eine einjährige Pflanze, die sich aber bei günstigen Bedingungen selbst aussät. So haben Sie mit etwas Glück Jahr für Jahr frischen Kerbel in Ihrem Garten.

Pflege und Kultivierung von Kerbel: So gedeiht Ihr Küchenkraut

Kerbel ist ein dankbares Küchenkraut, das bei richtiger Pflege üppig wächst und Ihnen eine reiche Ernte beschert. Hier erfahren Sie alles Wichtige zur Kultivierung dieser aromatischen Pflanze.

Bewässerung: Der Schlüssel zum Erfolg

Kerbel liebt es feucht, aber nicht nass. Der Boden sollte stets gleichmäßig feucht sein, ohne zu vernässen. Gießen Sie am besten:

  • Morgens oder abends, um Verdunstung zu minimieren
  • Direkt an der Wurzel, nicht über die Blätter
  • Bei Topfkultur: Sobald die obere Erdschicht abgetrocknet ist

Ein Mulch aus Stroh oder Gras hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken.

Düngung: Weniger ist mehr

Kerbel ist kein Starkzehrer und kommt mit wenig Nährstoffen aus. Zu viel Dünger fördert das Blattwachstum auf Kosten des Aromas. Folgende Tipps helfen Ihnen:

  • Vor der Aussaat den Boden mit reifem Kompost anreichern
  • Während der Wachstumsphase alle 4-6 Wochen mit verdünntem Kräuterjauche gießen
  • Bei Topfkultur: Alle 2-3 Wochen mit flüssigem Kräuterdünger in halber Konzentration düngen

Unkrautbekämpfung: Sauber, aber vorsichtig

Regelmäßiges Jäten ist wichtig, da Unkraut dem Kerbel Nährstoffe und Wasser streitig macht. Beachten Sie dabei:

  • Vorsichtig jäten, um die flachen Wurzeln des Kerbels nicht zu beschädigen
  • Mulchen reduziert das Unkrautwachstum erheblich
  • Bei dichter Aussaat unterdrückt Kerbel Unkraut oft von selbst

Krankheiten und Schädlinge: Selten, aber möglich

Kerbel ist relativ robust, kann aber von einigen Problemen betroffen sein:

  • Mehltau: Tritt bei zu trockener Luft auf. Befallene Pflanzenteile entfernen und für bessere Luftzirkulation sorgen.
  • Blattläuse: Mit einem starken Wasserstrahl abspritzen oder Nützlinge wie Marienkäfer ansiedeln.
  • Schnecken: Besonders junge Pflanzen schützen. Schneckenkorn oder natürliche Barrieren wie Kaffesatz verwenden.

Erntemethoden und -zeitpunkte: Für optimales Aroma

Die richtige Ernte sichert Ihnen aromatische Kräuter und fördert das Nachwachsen:

  • Ernten Sie junge Blätter und Triebspitzen regelmäßig
  • Optimal ist die Ernte am Morgen nach der Tautrocknung
  • Schneiden Sie nicht mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal
  • Vor der Blüte ernten, da danach das Aroma nachlässt
  • Bei Bedarf ganze Pflanzen bodennah abschneiden

Tipp: Für eine kontinuierliche Ernte alle 2-3 Wochen neu aussäen.

Überwinterung von Kerbel: Strategien für ganzjährigen Genuss

Obwohl Kerbel eigentlich einjährig ist, gibt es Möglichkeiten, ihn auch über den Winter zu kultivieren oder zumindest früh im nächsten Jahr wieder zu haben.

Kerbel als einjährige Pflanze: Natürlicher Zyklus

In der Natur durchläuft Kerbel folgenden Zyklus:

  • Aussaat im Frühjahr
  • Wachstum und Ernte im Sommer
  • Blüte und Samenbildung im Spätsommer/Herbst
  • Absterben bei Frost

Durch geschickte Aussaat können Sie diesen Zyklus für sich nutzen.

Möglichkeiten der Überwinterung: Dem Frost trotzen

Es gibt verschiedene Ansätze, Kerbel über den Winter zu bringen:

  • Frostschutz im Freien: Bedecken Sie die Pflanzen mit Reisig oder Vlies. An geschützten Stellen können sie milde Winter überstehen.
  • Topfkultur: Töpfe an einen kühlen, hellen Ort (5-10°C) stellen, z.B. in ein ungeheiztes Gewächshaus oder einen Wintergarten.
  • Indoor-Anbau: An einem hellen Fenster in der Wohnung weiterkultivieren. Beachten Sie, dass die Pflanzen dann weniger aromatisch sind.
  • Selbstaussaat: Lassen Sie einige Pflanzen aussamen. Im Frühjahr keimen dann oft neue Pflänzchen.

Vorbereitung auf die neue Saison: Früher Start ins Kräuterjahr

Um im Frühjahr schnell wieder frischen Kerbel zu haben, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Im Spätherbst unter Vlies oder im Frühbeet aussäen. Die Samen keimen bei mildem Wetter und die Pflänzchen überwintern.
  • Im Februar/März in Töpfen auf der Fensterbank vorziehen und nach den letzten Frösten auspflanzen.
  • Sobald der Boden bearbeitbar ist, direkt ins Freiland säen. Kerbel keimt auch bei kühlen Temperaturen.

Mit diesen Methoden können Sie fast ganzjährig frischen Kerbel ernten und Ihre Küche mit seinem feinen Aroma bereichern. Experimentieren Sie mit verschiedenen Ansätzen, um herauszufinden, welcher in Ihrem Garten am besten funktioniert.

Verschiedene Kerbel-Sorten und ihre Eigenschaften

Kerbel ist nicht gleich Kerbel. Es gibt verschiedene Sorten, die sich in Geschmack, Aussehen und Wuchsform unterscheiden. Lasst uns einen Blick auf die gängigsten Varianten werfen.

Gewöhnlicher Kerbel

Der gewöhnliche Kerbel (Anthriscus cerefolium) ist die am häufigsten angebaute Sorte. Er zeichnet sich durch seine zarten, gefiederten Blätter und seinen mild-würzigen, leicht anisartigen Geschmack aus. Diese Sorte wird etwa 30-60 cm hoch und eignet sich hervorragend für den Anbau im Garten oder auf dem Balkon.

Krauser Kerbel

Der krause Kerbel ist eine Variante des gewöhnlichen Kerbels mit stärker gekräuselten Blättern. Er hat ein etwas intensiveres Aroma und wird oft als dekorative Garnitur verwendet. Diese Sorte ist etwas robuster und widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit als der gewöhnliche Kerbel.

Weitere Sorten

Neben den beiden Hauptsorten gibt es noch einige interessante Varianten:

  • Knollenkerbel: Diese mehrjährige Sorte bildet essbare Wurzelknollen aus und hat ein nussiges Aroma.
  • Wilder Kerbel: Auch bekannt als Wiesenkerbel, wächst er wild in der Natur und hat ein kräftigeres Aroma als der Gartenkerbel.
  • Myrrhen-Kerbel: Diese Sorte hat einen intensiven, süßlichen Geschmack und wird oft in der Kräutermedizin verwendet.

Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge und kann je nach Geschmacksvorliebe und Verwendungszweck ausgewählt werden. Experimentiert ruhig mal mit verschiedenen Sorten in eurem Garten!

Verwendung von Kerbel in der Küche

Kerbel ist ein vielseitiges Küchenkraut, das in der feinen Küche sehr geschätzt wird. Seine zarten Blätter und der feine Geschmack machen ihn zu einer beliebten Zutat in vielen Gerichten.

Kulinarische Eigenschaften

Der Geschmack von Kerbel lässt sich am besten als eine Mischung aus Petersilie und Anis beschreiben, mit einer leichten Süße und einem Hauch von Lakritz. Das Kraut hat eine erfrischende Note und verleiht Gerichten eine subtile Würze, ohne dabei aufdringlich zu sein.

Kerbel enthält ätherische Öle, die nicht nur für den Geschmack, sondern auch für seine verdauungsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind. Zudem ist er reich an Vitamin C und enthält Eisen, Magnesium und Kalzium.

Beliebte Rezepte mit Kerbel

Kerbel lässt sich vielseitig in der Küche einsetzen. Hier einige Ideen:

  • Kerbelsuppe: Ein Klassiker der französischen Küche. Die cremige Suppe ist leicht und aromatisch.
  • Kräuterbutter: Mischt fein gehackten Kerbel unter weiche Butter für ein leckeres Brot-Topping.
  • Salate: Frische Kerbelblätter geben gemischten Salaten eine besondere Note.
  • Fischgerichte: Kerbel harmoniert hervorragend mit Fisch, besonders mit Lachs oder Forelle.
  • Omelette aux fines herbes: Ein französisches Omelette mit feinen Kräutern, darunter Kerbel.
  • Kräuterquark: Mischt Kerbel unter Quark für einen leckeren Dip oder Brotaufstrich.

Tipp: Kerbel sollte immer frisch und am besten erst kurz vor dem Servieren zu den Gerichten gegeben werden, da er durch Hitze schnell an Aroma verliert.

Konservierungsmethoden

Um Kerbel auch außerhalb der Saison genießen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Konservierung:

  • Einfrieren: Hackt den Kerbel fein und friert ihn portionsweise in Eiswürfelbehältern ein. So habt ihr immer die richtige Menge zur Hand.
  • Trocknen: Kerbel kann getrocknet werden, verliert dabei aber viel von seinem Aroma. Wenn ihr diese Methode wählt, trocknet ihn schnell bei niedriger Temperatur.
  • In Öl einlegen: Mischt gehackten Kerbel mit Olivenöl und füllt ihn in kleine Gläser ab. Im Kühlschrank hält er sich so einige Wochen.
  • Kerbelsalz: Mischt getrockneten Kerbel mit Meersalz für ein aromatisches Würzsalz.

Bedenkt, dass frischer Kerbel immer das beste Aroma hat. Plant also am besten eine gestaffelte Aussaat, um über die ganze Saison frischen Kerbel ernten zu können.

Kerbel: Ein unterschätztes Kraut mit großem Potenzial

Kerbel ist ein faszinierendes Kraut, das in vielen Gärten noch zu wenig Beachtung findet. Dabei ist er nicht nur einfach anzubauen und zu vermehren, sondern auch eine wahre Bereicherung für die Küche.

Ob ihr nun den gewöhnlichen Kerbel, den krausen Kerbel oder eine der anderen Sorten wählt - mit der richtigen Pflege werdet ihr schnell die Vorzüge dieses vielseitigen Krauts schätzen lernen. Vom Aussäen über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung in der Küche bietet Kerbel für jeden Gärtner und Hobbykoch spannende Möglichkeiten.

Experimentiert mit verschiedenen Anbaumethoden, probiert neue Rezepte aus und lasst euch von dem feinen Aroma des Kerbels überraschen. Mit ein bisschen Übung und den richtigen Tipps wird die Kerbel-Vermehrung zu einem lohnenden und schmackhaften Abenteuer in eurem Garten.

Also, worauf wartet ihr noch? Gebt dem Kerbel eine Chance in eurem Garten und auf eurem Teller. Ihr werdet sehen: Dieses oft unterschätzte Kraut hat weit mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Viel Spaß beim Anbauen, Ernten und Genießen!

Tags: Kerbel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie lässt sich Kerbel am besten vermehren und welche Methoden sind dabei zu empfehlen?
    Kerbel lässt sich hauptsächlich über zwei bewährte Methoden vermehren. Die Aussaat ist die gängigste und erfolgversprechendste Variante, da Kerbelsamen schnell und zuverlässig keimen. Sie können sowohl direkt ins Freiland säen als auch in Töpfen vorziehen. Die Direktsaat erfolgt in flachen Rillen von etwa 1 cm Tiefe mit einem Reihenabstand von 20-30 cm. Alternativ ist auch die Stecklingsvermehrung möglich, besonders wenn Sie spezifische Sorteneigenschaften erhalten möchten. Hierfür schneiden Sie 10-15 cm lange, gesunde Triebe und bewurzeln sie in einer Sand-Erde-Mischung. Die Aussaat-Methode hat jedoch den Vorteil der höheren Erfolgsquote und des geringeren Arbeitsaufwandes. Für kontinuierliche Ernte empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat alle 2-3 Wochen von Frühjahr bis Spätsommer.
  2. Welche Vorteile bietet die Aussaat von Kerbel gegenüber dem Kauf fertiger Pflanzen?
    Die Selbstaussaat von Kerbel bietet zahlreiche Vorteile gegenüber fertigen Pflanzen. Kostenmäßig ist sie deutlich günstiger - aus einer Samentüte entstehen dutzende Pflanzen für einen Bruchteil des Preises. Sie haben vollständige Kontrolle über Qualität und Herkunft, können besonders aromatische Exemplare auswählen und bevorzugte Sorten gezielt vermehren. Timing-technisch sind Sie flexibler: Aussaat ist ganzjährig möglich, während Jungpflanzen meist nur saisonal verfügbar sind. Durch gestaffelte Aussaat sichern Sie sich kontinuierliche Ernte über Monate hinweg. Zudem entwickeln selbst gezogene Pflanzen oft eine bessere Anpassung an ihren spezifischen Standort. Die Freude am Gärtnern und das Beobachten des kompletten Wachstumszyklus vom Samen zur erntefähigen Pflanze schaffen zusätzliche Erfolgserlebnisse. Außerdem können Sie sicher sein, dass keine Pestizide oder ungewünschten Behandlungen verwendet wurden.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Kerbelanbau und die Pflanzung?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Kerbel erstreckt sich über mehrere Monate und richtet sich nach Ihren Erntezielen. Im Frühjahr können Sie ab März im Haus vorziehen oder ab April direkt ins Freiland säen, sobald der Boden bearbeitbar ist. Für eine kontinuierliche Sommerernte empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat alle 2-3 Wochen von April bis August. Die letzte Freilandaussaat sollte spätestens im August erfolgen für die Herbsternte. Kerbel bevorzugt kühlere Temperaturen zwischen 15-20°C und keimt bereits bei niedrigen Bodentemperaturen ab 8°C. In Töpfen auf der Fensterbank ist sogar ganzjährige Kultivierung möglich. Wichtig: Vermeiden Sie Aussaat in der heißesten Sommerzeit, da Kerbel bei Hitze zum vorzeitigen Schossen neigt. Für Überwinterungsversuche säen Sie im Spätherbst unter Vlies oder im geschützten Frühbeet aus.
  4. Warum wird bei Kerbel eine gestaffelte Aussaat empfohlen?
    Die gestaffelte Aussaat ist bei Kerbel essentiell wegen seiner kurzen Vegetationsperiode und speziellen Wachstumseigenschaften. Als einjährige Pflanze durchläuft Kerbel schnell seinen kompletten Lebenszyklus: Nach nur 6-8 Wochen erreicht er die optimale Erntequalität, beginnt dann aber zügig zu blühen und zu versamen. Sobald die Blütenbildung einsetzt, werden die Blätter hart und verlieren deutlich an Aroma. Zudem neigt Kerbel bei steigenden Temperaturen zum vorzeitigen Schossen, was die Erntezeit zusätzlich verkürzt. Durch Aussaat alle 2-3 Wochen von Frühjahr bis Spätsommer stellen Sie sicher, dass kontinuierlich junge, zarte Blätter zur Verfügung stehen. Jede Aussaat-Charge liefert etwa 4-6 Wochen lang qualitativ hochwertiges Erntegut. So überbrücken Sie die natürlichen Ausfallzeiten und haben vom Frühjahr bis zum ersten Frost konstant frischen, aromatischen Kerbel für die Küche verfügbar.
  5. Welche besonderen Standortansprüche hat Kerbel im Gegensatz zu anderen Küchenkräutern?
    Kerbel unterscheidet sich deutlich von anderen Küchenkräutern durch seine Vorliebe für kühlere, halbschattige Standorte. Während mediterrane Kräuter wie Thymian oder Rosmarin vollsonnige, trockene Plätze bevorzugen, gedeiht Kerbel optimal im Halbschatten oder unter Bäumen. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung führt zum schnellen Schossen und Aromaverlust. Der Boden sollte durchgehend gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein - ein deutlicher Kontrast zu trockenheitsliebenden Kräutern. Kerbel benötigt humusreiche, lockere Erde mit guter Drainage, verträgt aber keine Staunässe. Ein pH-Wert zwischen 6,0-7,0 ist ideal. Temperaturmäßig bevorzugt er 15-20°C und verträgt leichte Fröste besser als Hitze. Diese Ansprüche machen ihn zum perfekten Partner für andere schattentolerante Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie oder Waldmeister, jedoch weniger geeignet für sonnige Mittelmeerkräuter-Beete.
  6. Worin unterscheiden sich Kerbel und Petersilie bei Anbau und Pflege?
    Obwohl beide zur Familie der Doldenblütler gehören, unterscheiden sich Kerbel und Petersilie erheblich in Anbau und Pflege. Kerbel ist einjährig und muss jährlich neu gesät werden, während Petersilie zweijährig ist und überwintert werden kann. Kerbel bevorzugt kühlere Temperaturen und halbschattige Standorte, Petersilie verträgt mehr Sonne und Wärme. Bei der Aussaat keimt Kerbel deutlich schneller (7-14 Tage) als Petersilie (2-4 Wochen). Kerbel benötigt konstant feuchten Boden und regelmäßige Bewässerung, Petersilie ist trockenheitstoleranter. Beim Nährstoffbedarf ist Kerbel genügsamer - zu viel Dünger schadet dem Aroma, während Petersilie nährstoffreichere Böden schätzt. Kerbel neigt bei Hitze zum schnellen Schossen, Petersilie ist hitzebeständiger. Die Erntezeit ist bei Kerbel kürzer (6-8 Wochen), bei Petersilie länger möglich. Geschmacklich ist Kerbel zarter mit anisartiger Note, Petersilie kräftiger und würziger.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Dill und Kerbel in der Anzucht?
    Dill und Kerbel zeigen trotz ihrer botanischen Verwandtschaft deutliche Unterschiede in der Anzucht. Dill bevorzugt vollsonnige, warme Standorte, während Kerbel halbschattige, kühlere Plätze liebt. Bei der Aussaat keimen beide ähnlich schnell, jedoch verträgt Dill höhere Temperaturen und trockenere Bedingungen besser. Dill entwickelt ein tieferes Pfahlwurzelsystem und hasst Verpflanzen, während Kerbel oberflächlichere Wurzeln bildet und Verpflanzen meist gut verkraftet. Wasserbedarf unterscheidet sich erheblich: Dill kommt mit weniger Feuchtigkeit aus, Kerbel braucht konstant feuchten Boden. Dill wächst höher (bis 120 cm) und entwickelt sich langsamer, Kerbel bleibt niedriger (30-70 cm) und ist schneller erntereif. Beim Schossen reagiert Dill weniger empfindlich auf Temperaturschwankungen als Kerbel. Dill kann auch in sandigen, ärmeren Böden gedeihen, Kerbel benötigt humusreichere, nährstoffhaltigere Erde. Beide profitieren von gestaffelter Aussaat für kontinuierliche Ernte.
  8. Welche Rolle spielt der pH-Wert des Bodens beim Anbau von Anthriscus cerefolium?
    Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle für den erfolgreichen Anbau von Anthriscus cerefolium (Kerbel). Optimal ist ein pH-Bereich zwischen 6,0 und 7,0, also leicht saurer bis neutraler Boden. In diesem Bereich sind alle wichtigen Nährstoffe optimal verfügbar und können von den Wurzeln effizient aufgenommen werden. Bei zu saurem Boden (pH unter 5,5) werden wichtige Mineralien wie Phosphor, Kalium und Magnesium festgelegt und sind für die Pflanze schwer zugänglich. Dies führt zu schwächerem Wachstum und reduziertem Aroma. Bei zu alkalischem Boden (pH über 7,5) werden Spurenelemente wie Eisen und Mangan unlöslich, was zu Mangelerscheinungen und gelblichen Blättern führen kann. Sie können den pH-Wert mit Teststreifen oder digitalen Messgeräten bestimmen. Zu sauren Boden korrigieren Sie durch Zugabe von Gartenkalk, zu alkalischen Boden durch Einarbeitung von saurem Torf oder Schwefel. Eine Bodenverbesserung mit Kompost wirkt zusätzlich puffernd und stabilisiert den pH-Wert langfristig.
  9. Wo kann man hochwertiges Kerbelsamen kaufen und worauf sollte man achten?
    Hochwertiges Kerbelsaatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die als etablierte Experten für Saatgut eine breite Auswahl qualitätsorientierter Sorten anbieten. Achten Sie auf keimfähigkeitsgeprüftes Saatgut mit aktueller Jahresangabe - Kerbelsamen verliert nach 2-3 Jahren deutlich an Keimkraft. Bevorzugen Sie Biosaatgut aus kontrolliert biologischem Anbau für pestizidfreie Anzucht. Wichtige Qualitätsmerkmale sind luftdichte Verpackung, detaillierte Aussaat- und Pflegehinweise sowie Sortenreinheit. Fachkundige Anbieter wie samen.de informieren über spezifische Sorteneigenschaften und geben praxisnahe Anbautipps. Vermeiden Sie altes Saatgut aus dem Supermarkt - die Lagerungsbedingungen sind oft ungeeignet. Kaufen Sie rechtzeitig vor der Saison, da beliebte Sorten schnell ausverkauft sind. Lagern Sie ungeöffnete Tütchen kühl und trocken. Öffnen Sie Saatgut erst kurz vor der Aussaat, da Kerbelsamen empfindlich auf Feuchtigkeit und Temperaturwechsel reagiert.
  10. Welche Anzuchttöpfe und Gartenwerkzeuge werden für die Kerbelvermehrung benötigt?
    Für die erfolgreiche Kerbelvermehrung benötigen Sie spezielle Anzuchtausstattung. Samen.de, bekannt für umfassendes Gartenzubehör, empfiehlt Anzuchttöpfe mit 7-9 cm Durchmesser und Drainagelöchern für optimale Wurzelentwicklung. Anzuchtschalen eignen sich für Direktsaat mehrerer Pflanzen. Wichtig ist hochwertige, nährstoffarme Anzuchterde, da zu reichhaltige Substrate die Keimung hemmen können. Ein feiner Handsprüher sorgt für schonende Bewässerung ohne Samenverspülung. Kleine Pflanzenschilder helfen bei der Sortenbeschriftung. Für die Freilandaussaat benötigen Sie eine Harke zum Bodenebnen, einen Rechen für feine Saatfurchen und eine Gießkanne mit Brausevorsatz für sanfte Bewässerung. Ein Thermometer ist nützlich zur Bodentemperaturkontrolle. Vlies oder Folie schützen junge Saat vor Wetterextremen. Qualitätsorientierte Gartenfachhändler bieten oft Anzucht-Sets mit allen notwendigen Komponenten, die besonders für Anfänger praktisch sind.
  11. Welche physiologischen Prozesse laufen bei der Keimung von Kerbelsamen ab?
    Die Keimung von Kerbelsamen ist ein komplexer physiologischer Prozess, der durch Wasseraufnahme (Imbibition) eingeleitet wird. Der Samen quillt auf, die harte Samenschale wird durchlässig und Enzyme werden aktiviert. Diese Enzyme bauen die gespeicherten Nährstoffe (Stärke, Proteine, Fette) ab und wandeln sie in transportfähige Zucker und Aminosäuren um. Zunächst durchbricht die Keimwurzel (Radicula) die Samenschale und wächst nach unten, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Parallel entwickelt sich der Keimspross (Plumula) nach oben zum Licht. Die ersten Keimblätter (Kotyledonen) entfalten sich und beginnen mit der Photosynthese. Kerbelsamen benötigt Bodentemperaturen zwischen 8-15°C für optimale Keimung, die nach 7-14 Tagen erfolgt. Licht ist nicht zwingend erforderlich, aber Sauerstoffzufuhr ist essentiell. Der gesamte Keimungsprozess wird durch Pflanzenhormone wie Gibberelline gesteuert, die das Enzym α-Amylase aktivieren und den Stärkeabbau fördern.
  12. Wie beeinflusst die Tageslänge das Wachstumsverhalten von einjährigen Doldenblütlern wie Kerbel?
    Die Tageslänge (Photoperiode) beeinflusst das Wachstumsverhalten von Kerbel als typischen Langtagspflanze erheblich. Bei zunehmender Tageslänge über 12-14 Stunden wird die Blüteninduktion ausgelöst - die Pflanze wechselt von der vegetativen zur generativen Phase. Dieser Mechanismus erklärt, warum Kerbel im Frühsommer bei langen Tagen schnell zu schossen beginnt. Kurze Tage im Frühjahr und Herbst fördern hingegen das Blattwachstum und verlängern die Erntezeit. Phytochrome, lichtempfindliche Proteine in den Blättern, messen die Tageslänge und steuern über Hormonsignale die Entwicklung. Zusätzlich verstärken hohe Temperaturen den Schosseffekt - eine Kombination aus langen Tagen und Wärme führt zu raschem Blütentrieb-Wachstum. Dieser Kenntnisstand erklärt, warum gestaffelte Aussaat und schattige Standorte so wichtig sind. Im Winter unter künstlichem Licht kann durch Steuerung der Beleuchtungsdauer das Schossen verzögert und die vegetative Phase verlängert werden.
  13. Welche Nährstoffkreisläufe sind bei der Kompostierung für den Kräuteranbau relevant?
    Bei der Kompostierung für den Kräuteranbau sind mehrere Nährstoffkreisläufe von zentraler Bedeutung. Der Stickstoff-Kreislauf wandelt organische Proteine über Ammonifikation zu Ammonium um, das durch Nitrifikation zu pflanzenverfügbarem Nitrat oxidiert wird. Der Phosphor-Kreislauf setzt durch Mineralisierung organisch gebundenen Phosphor frei und macht ihn pflanzenverfügbar. Kalium wird relativ schnell aus organischem Material ausgewaschen und steht zeitnah zur Verfügung. Mikroorganismen bauen komplexe organische Verbindungen ab und schaffen Humus als langfristigen Nährstoffspeicher. Der Kohlenstoff-Kreislauf ist entscheidend: Ein optimales C/N-Verhältnis von 25-30:1 gewährleistet vollständige Zersetzung ohne Stickstoffmangel. Spurenelemente wie Magnesium, Schwefel und Mikroelemente werden langsam freigesetzt. Für Kerbel ist wichtig: Mäßige Stickstoffversorgung erhält das Aroma, zu viel Stickstoff macht die Blätter weich und geschmacklos. Reifer, gut verrotteter Kompost liefert ausgewogene Nährstoffe ohne Überdüngungsrisiko.
  14. Wie wirkt sich die Bodenbeschaffenheit auf die Wurzelentwicklung von Gartenkräutern aus?
    Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Wurzelentwicklung von Gartenkräutern fundamental und bestimmt damit Wachstum und Ertrag. Lockere, krümelige Böden ermöglichen optimale Wurzelausbreitung und Sauerstoffversorgung. Verdichtete Böden behindern das Wurzelwachstum, führen zu Stauwasser und fördern Fäulnis. Die Porengröße ist entscheidend: Grobporen sorgen für Drainage und Belüftung, Mittelporen speichern verfügbares Wasser, Feinporen halten Wasser pflanzenverfügbar. Humusreiche Böden bieten ideale Struktur und Nährstoffpufferung. Sandige Böden fördern tiefere Pfahlwurzeln, aber erschweren Nährstoff- und Wasserspeicherung. Tonböden speichern gut Nährstoffe, können aber bei Nässe wurzelschädigend verdichten. Für Kerbel mit seinem oberflächlichen Wurzelsystem sind gleichmäßig feuchte, lockere Böden mit hohem Humusanteil optimal. Die Durchwurzelungstiefe bei Kerbel beträgt nur 15-25 cm, weshalb die oberste Bodenschicht besonders wichtig ist. Regelmäßiges Lockern und Mulchen unterstützen eine gesunde Wurzelentwicklung.
  15. Was sollte man bei der Bewässerung von Kerbel in Töpfen beachten?
    Die Bewässerung von Topf-Kerbel erfordert besondere Aufmerksamkeit, da Töpfe schneller austrocknen als Freilandböden. Prüfen Sie täglich die Erdfeuchte mit dem Finger - die obere Erdschicht sollte leicht angetrocknet, die untere noch feucht sein. Gießen Sie morgens oder abends direkt auf die Erde, nicht über die Blätter, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Verwenden Sie lauwarmes, kalkarmes Wasser - Regenwasser ist ideal. Wichtig sind Töpfe mit Drainagelöchern und einer Drainage-Schicht aus Kies oder Tonscherben am Topfboden. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können, Staunässe führt zu Wurzelfäule. Bei großer Hitze benötigt Kerbel täglich Wasser, im Winter deutlich weniger. Achten Sie auf gleichmäßige Feuchtigkeit ohne extreme Schwankungen zwischen nass und trocken. Unterteller sollten nach 30 Minuten geleert werden. Bei Wassermangel welken die zarten Blätter schnell, bei Überwässerung werden sie gelb und die Pflanze kümmert.
  16. Wie legt man ein Kräuterbeet für die Selbstversorgung mit Küchenkräutern an?
    Ein Kräuterbeet für die Selbstversorgung erfordert durchdachte Planung. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit mindestens 4-6 Stunden Licht täglich. Die Beetgröße sollte 2-3 m² pro Person betragen für Grundversorgung. Lockern Sie den Boden 20-30 cm tief und arbeiten Sie reifen Kompost ein. Teilen Sie das Beet in Zonen: Mediterrane Kräuter (Thymian, Rosmarin) in den sonnigsten, trockensten Bereich, feuchtigkeitsliebende wie Kerbel in halbschattige Bereiche. Planen Sie Wege zwischen den Pflanzflächen für einfache Pflege. Für kontinuierliche Ernte pflanzen Sie verschiedene Sorten gestaffelt: Schnittlauch als Dauerkulturen, Basilikum, Kerbel und Dill als Einjährige in mehreren Sätzen. Berücksichtigen Sie Wuchshöhen - hohe Kräuter nach hinten, niedrige nach vorn. Eine Beetumrandung aus Steinen oder Holz verhindert Verwilderung. Mulchen Sie mit Rindenmulch oder Stroh zur Feuchtigkeitsspeicherung und Unkrautunterdrückung.
  17. Stimmt es, dass echter Kerbel schwer zu kultivieren ist?
    Nein, echter Kerbel (Anthriscus cerefolium) ist keineswegs schwer zu kultivieren - diese Annahme beruht oft auf Unkenntnis seiner spezifischen Bedürfnisse. Tatsächlich ist Kerbel sehr dankbar und unkompliziert, wenn man seine Vorlieben berücksichtigt. Die Hauptursachen für Misserfolge sind falsche Standortwahl (zu sonnig, zu trocken) und ungünstiger Aussaatzeitpunkt (zu heiß). Kerbel bevorzugt halbschattige, kühl-feuchte Standorte und neigt bei Hitze zum schnellen Schossen. Die Aussaat ist einfach: Samen keimen zuverlässig in 7-14 Tagen bei 8-15°C Bodentemperatur. Ein häufiger Anfängerfehler ist zu tiefes Säen - Kerbel ist ein Lichtkeimer und braucht nur minimale Erdbedeckung. Mit gestaffelter Aussaat alle 2-3 Wochen von Frühjahr bis Herbst haben Sie kontinuierlich erntefähige Pflanzen. Die Pflege beschränkt sich auf gleichmäßiges Gießen und gelegentliches Jäten. Krankheiten und Schädlinge sind selten. Bei richtiger Kultur ist Kerbel eines der problemlosesten und ertragreichsten Kräuter im Garten.
  18. Welche regionalen Besonderheiten gibt es beim Kräuteranbau in verschiedenen Klimazonen?
    Der Kräuteranbau variiert erheblich zwischen verschiedenen Klimazonen und erfordert angepasste Strategien. In kontinentalen Klimazonen mit kalten Wintern und heißen Sommern ist Frostschutz für mehrjährige Kräuter essentiell, während einjährige wie Kerbel von den kühlen Frühjahrs- und Herbsttemperaturen profitieren. Mediterrane Gebiete begünstigen hitzetolerante Kräuter, Kerbel leidet jedoch unter der Sommerhitze und wird besser im Winter kultiviert. In feuchten Seeklimaten gedeihen Kerbel und andere kühl-feuchte Kräuter optimal, mediterrane Arten können unter der hohen Luftfeuchtigkeit leiden. Höhenlagen bieten kühlere Temperaturen, die Kerbel liebt, aber verkürzte Vegetationsperioden erfordern Frühbeet oder Gewächshaus. Trockene Klimazonen benötigen intensive Bewässerung und Schattierung für feuchtigkeitsliebende Kräuter. In tropischen Gebieten ist Kerbel schwer kultivierbar und wird meist durch lokale Ersatzkräuter ersetzt. Auch Bodenbeschaffenheit variiert regional: Kalkreiche Böden in Kalkgebieten, saure Böden in Nadelwaldregionen erfordern entsprechende pH-Korrektur.
  19. Was unterscheidet Gartenkerbel von französischer Petersilie in der Verwendung?
    Gartenkerbel und französische Petersilie unterscheiden sich deutlich in Geschmack und Verwendung, obwohl sie optisch ähnlich sind. Kerbel besitzt ein feines, süßlich-anisartiges Aroma mit lakritzhaltiger Note und ist deutlich zarter im Geschmack. Französische Petersilie (glatte Petersilie) schmeckt kräftiger, würziger und leicht scharf-bitter. In der Küche wird Kerbel traditionell für feine Saucen, Suppen und als Teil der 'Fines herbes' verwendet - einer klassischen französischen Kräutermischung. Er passt hervorragend zu Eierspeisen, Fisch und hellem Fleisch, verliert aber durch Kochen schnell an Aroma und wird meist erst zum Schluss hinzugefügt. Petersilie hingegen verträgt längeres Mitkochen und eignet sich für deftige Gerichte, Marinaden und als Basis für Pesto. Kerbel harmoniert besonders mit Schnittlauch, Estragon und Kresse, während Petersilie sich gut mit Knoblauch, Thymian und Lorbeer kombiniert. Medizinisch wirkt Kerbel mild verdauungsfördernd, Petersilie enthält mehr Vitamin C und ätherische Öle.
  20. Wie grenzt man Suppenkraut von anderen Küchenkervel-Varianten ab?
    Die Abgrenzung von Suppenkraut (echtem Gartenkerbel) von anderen Kerbel-Varianten erfolgt über botanische und kulinarische Merkmale. Echter Suppenkerbel (Anthriscus cerefolium) ist einjährig, wird 30-70 cm hoch und hat zarte, dreifach gefiederte Blätter mit süßlich-anisartigem Aroma. Krauser Kerbel ist eine Sorte des echten Kerbels mit stärker gekräuselten Blättern und etwas intensiverem Geschmack. Knollenkerbel (Chaerophyllum bulbosum) bildet essbare Wurzelknollen und hat nussiges Aroma, wird aber seltener als Blattkraut genutzt. Wilder Kerbel oder Wiesenkerbel wächst mehrjährig in der Natur und hat kräftigeres, weniger feines Aroma. Myrrhen-Kerbel besitzt süßlichen, intensiven Geschmack mit lakritzhaltiger Note. Bergkerbel hat robustere Blätter und würzigeren Geschmack. Echter Suppenkerbel zeichnet sich durch sein delikates Aroma aus, das andere Geschmäcker nicht überdeckt, sondern harmonisch ergänzt. Bei der Sortenwahl sollten Sie auf botanischen Namen achten: Anthriscus cerefolium garantiert echten Gartenkerbel für die feine Küche.
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