Kompostieren leicht gemacht: Gehen Sie nachhaltig mit Ihren Gartenabfällen um

Kompostieren: Der natürliche Kreislauf im eigenen Garten

Kompostieren ist mehr als nur Abfallverwertung – es ist die Kunst, aus organischen Resten wertvolle Erde zu schaffen.

Das Wichtigste zum Kompostieren auf einen Blick

  • Kompostierung wandelt organische Abfälle in nährstoffreichen Humus um
  • Richtige Mischung aus grünem und braunem Material ist entscheidend
  • Verschiedene Komposterarten für jeden Bedarf verfügbar
  • Regelmäßige Pflege sorgt für optimale Verrottung

Was ist Kompostierung?

Kompostierung ist ein natürlicher Prozess, bei dem organische Materialien durch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zersetzt werden. Das Ergebnis ist ein nährstoffreicher Humus, der die Bodenqualität verbessert und Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Im Grunde ahmen wir beim Kompostieren den natürlichen Kreislauf des Waldes nach, wo abgestorbene Pflanzenteile am Boden verrotten und neue Nährstoffe für das Wachstum bereitstellen.

Vorteile des Kompostierens

Die Vorteile des Kompostierens sind vielfältig und reichen weit über die bloße Abfallverwertung hinaus:

  • Abfallreduzierung: Bis zu 40% des Haushaltsmülls können kompostiert werden, was die Müllmenge erheblich reduziert.
  • Bodenverbesserung: Kompost lockert schwere Böden auf und verbessert die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden.
  • Nährstofflieferant: Der fertige Kompost versorgt Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen.
  • Kosteneinsparung: Selbst hergestellter Kompost ersetzt teure Dünger und Erden.
  • Umweltschutz: Kompostierung reduziert Treibhausgase, die bei der Entsorgung organischer Abfälle in Deponien entstehen würden.

Grundprinzipien des Kompostierens

Erfolgreiches Kompostieren basiert auf einigen grundlegenden Prinzipien:

  • Ausgewogene Mischung: Eine gute Balance zwischen kohlenstoffreichen (braun) und stickstoffreichen (grün) Materialien ist entscheidend.
  • Feuchtigkeit: Der Kompost sollte feucht wie ein ausgedrückter Schwamm sein – nicht zu nass und nicht zu trocken.
  • Belüftung: Regelmäßiges Umsetzen sorgt für Sauerstoffzufuhr und beschleunigt den Zersetzungsprozess.
  • Temperatur: Die ideale Temperatur im Komposthaufen liegt zwischen 55°C und 65°C, um optimale Bedingungen für die Mikroorganismen zu schaffen.
  • Zerkleinerung: Kleinere Stücke zersetzen sich schneller, daher sollte gröberes Material zerkleinert werden.

Vorbereitung zum Kompostieren

Wahl des richtigen Standorts

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg Ihres Kompostiervorhabens. Idealerweise platzieren Sie Ihren Komposter an einem halbschattigen Ort, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Wind. Der Boden sollte durchlässig sein, um einen guten Kontakt mit dem Erdreich und den darin lebenden Organismen zu gewährleisten. Ein ebener Untergrund erleichtert das Arbeiten am Kompost. Achten Sie auch darauf, dass der Standort leicht zugänglich ist – schließlich werden Sie regelmäßig Material hinzufügen und den Kompost umsetzen müssen.

Arten von Kompostern

Es gibt verschiedene Arten von Kompostern, die sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Gartensituationen eignen:

2.2.1 Offener Komposthaufen

Der klassische offene Komposthaufen ist die einfachste Form des Kompostierens. Hier wird das organische Material einfach aufgeschichtet, ohne eine feste Begrenzung. Diese Methode eignet sich besonders gut für große Gärten und wenn viel Grünschnitt anfällt. Der offene Komposthaufen bietet den Vorteil, dass er leicht zugänglich ist und problemlos erweitert werden kann. Allerdings ist er auch anfälliger für Witterungseinflüsse und kann unordentlich wirken.

2.2.2 Geschlossene Komposter

Geschlossene Komposter sind in der Regel aus Holz oder Kunststoff gefertigt und haben Wände sowie einen Deckel. Sie bieten einen guten Schutz vor Regen und Austrocknung und halten Tiere fern. Geschlossene Systeme sind besonders für kleinere Gärten geeignet und sehen ordentlicher aus. Sie ermöglichen eine bessere Kontrolle über den Kompostierungsprozess, erfordern aber auch mehr Aufmerksamkeit bei der Belüftung und Feuchtigkeit.

2.2.3 Thermokomposter

Thermokomposter sind speziell isolierte, geschlossene Behälter, die höhere Temperaturen im Inneren ermöglichen. Dies beschleunigt den Zersetzungsprozess erheblich – in manchen Fällen kann bereits nach 6-8 Wochen fertiger Kompost entnommen werden. Thermokomposter eignen sich besonders für Haushalte, die schnell Kompost produzieren möchten und wenig Platz zur Verfügung haben.

2.2.4 Wurmkomposter

Bei der Wurmkompostierung werden spezielle Kompostwürmer eingesetzt, die organische Abfälle in wertvollen Wurmhumus umwandeln. Diese Methode eignet sich hervorragend für kleine Räume wie Balkone oder sogar Küchen. Wurmkomposter produzieren besonders nährstoffreichen Kompost und Wurmtee, der als flüssiger Dünger verwendet werden kann.

2.2.5 Bokashi-System

Das Bokashi-System ist eine anaerobe Fermentationsmethode, die ursprünglich aus Japan stammt. Hierbei werden organische Küchenabfälle in einem luftdichten Behälter mit speziellen Mikroorganismen fermentiert. Das Bokashi-System eignet sich besonders für Wohnungen, da es geruchlos ist und auch gekochte Speisereste verarbeiten kann. Das Endprodukt ist kein klassischer Kompost, sondern ein Ferment, das im Garten vergraben oder weiter kompostiert wird.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Für erfolgreiches Kompostieren benötigen Sie einige grundlegende Werkzeuge und Materialien:

  • Gartengabel oder Kompostgabel: Zum Umsetzen und Belüften des Komposts
  • Häcksler oder Gartenschere: Zum Zerkleinern größerer Pflanzenteile
  • Gießkanne: Um den Kompost bei Bedarf zu bewässern
  • Thermometer: Zur Überwachung der Temperatur im Komposthaufen
  • Sieb: Um fertigen Kompost zu sieben und grobe Bestandteile zu entfernen
  • Eimer oder Behälter: Zum Sammeln von Küchenabfällen
  • Strukturmaterial: Gehäckseltes Holz oder Stroh zur Verbesserung der Luftzirkulation
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Kompostierbare Materialien

Grünes Material (Stickstoffreich)

Stickstoffreiches oder 'grünes' Material ist essentiell für den Kompostierungsprozess, da es die Hauptnahrungsquelle für die Mikroorganismen darstellt. Zu den grünen Materialien gehören:

  • Frischer Rasenschnitt
  • Küchenbabfälle wie Obst- und Gemüsereste
  • Kaffeesatz und Teereste (ohne Beutel)
  • Frische Unkräuter (ohne Samen)
  • Grüne Pflanzenteile und Blätter

Braunes Material (Kohlenstoffreich)

Kohlenstoffreiches oder 'braunes' Material sorgt für die richtige Struktur im Kompost und verhindert Verdichtung und Fäulnis. Dazu gehören:

  • Trockene Blätter und Zweige
  • Stroh und Heu
  • Sägemehl und Holzspäne (unbehandelt)
  • Zerknülltes Zeitungspapier und Karton
  • Eierschalen (zerkleinert)

Was gehört nicht auf den Kompost?

Einige Materialien sollten nicht kompostiert werden, da sie schädlich für den Kompost oder die Umwelt sein können:

  • Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch und Milchprodukte (locken Schädlinge an)
  • Kranke Pflanzen oder Pflanzen mit Schädlingsbefall
  • Unkräuter mit Samen
  • Katzenstreu und Hundekot
  • Asche von Kohle oder behandeltem Holz
  • Glas, Metall, Plastik und andere nicht-organische Materialien
  • Zitrusfrüchte und Zwiebelschalen in großen Mengen (können den pH-Wert beeinflussen)

Mit dem richtigen Wissen und ein wenig Übung wird Kompostieren zu einer befriedigenden und nachhaltigen Praxis, die Ihrem Garten und der Umwelt zugutekommt. Denken Sie daran, dass Kompostieren ein lebendiger Prozess ist – experimentieren Sie ruhig ein bisschen und beobachten Sie, wie sich Ihr Kompost entwickelt. Mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür bekommen, was Ihr Kompost braucht, um optimal zu gedeihen.

Aufbau eines Komposters: So geht's richtig

Einen Komposter aufzubauen ist gar nicht so schwer, wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet. Fangen wir von unten an:

Vorbereitung des Bodens

Bevor Sie loslegen, sollten Sie den Boden vorbereiten. Lockern Sie die Erde an der Stelle, wo der Komposter stehen soll, etwa 20-30 cm tief auf. Das fördert die Drainage und ermöglicht Würmern und anderen Bodenlebewesen den Zugang. Wenn Sie möchten, können Sie auch eine dünne Schicht Sand auftragen, um die Drainage zusätzlich zu verbessern.

Erste Schicht: Strukturmaterial

Die unterste Schicht Ihres Komposters sollte aus grobem Material bestehen. Verwenden Sie dafür zerkleinerte Äste, Stroh oder groben Häcksel. Diese Schicht sollte etwa 10-15 cm dick sein und sorgt für eine gute Belüftung von unten.

Schichtweiser Aufbau

Nun geht's ans Schichten. Hier ein bewährtes Rezept:

  • Eine Schicht Grünmaterial (z.B. Rasenschnitt, Küchenabfälle)
  • Eine Schicht Braunmaterial (z.B. trockene Blätter, Stroh)
  • Eine dünne Schicht Gartenerde oder fertigen Kompost

Wiederholen Sie diese Schichten, bis der Komposter voll ist. Achten Sie darauf, dass Sie immer etwas mehr Braunmaterial als Grünmaterial verwenden. Das ideale Verhältnis liegt bei etwa 2:1.

Abdeckung des Komposts

Zum Schluss decken Sie den Kompost ab. Das kann mit einer speziellen Kompostabdeckung, einer Lage Stroh oder sogar mit alten Teppichresten geschehen. Die Abdeckung schützt vor zu viel Regen und hält die Feuchtigkeit im Kompost.

Pflege des Komposts: So bleibt er gesund

Richtige Feuchtigkeit

Der Kompost sollte feucht wie ein ausgedrückter Schwamm sein. Zu nass? Mischen Sie trockenes Material unter. Zu trocken? Ein bisschen gießen oder feuchtes Material zugeben.

Belüftung und Umsetzen

Alle paar Wochen sollten Sie den Kompost umsetzen. Nehmen Sie dazu eine Grabegabel und lockern Sie das Material auf. Das bringt Sauerstoff in den Haufen und beschleunigt den Prozess.

Temperaturkontrolle

Ein aktiver Kompost wird warm - manchmal bis zu 60°C! Das ist gut so, denn Hitze tötet Unkrautsamen ab. Fühlt sich der Haufen kalt an, geben Sie mehr Grünmaterial zu.

Zugabe von Kompostbeschleunigern

Wer's eilig hat, kann Kompostbeschleuniger verwenden. Das können gekaufte Produkte sein, aber auch Brennnesseljauche oder eine Handvoll fertiger Kompost tun's.

Schutz vor Schädlingen und Unkraut

Ratten mögen's warm und gemütlich - auch im Kompost. Beugen Sie vor, indem Sie keine gekochten Speisereste kompostieren. Gegen Unkraut hilft regelmäßiges Umsetzen und die richtige Temperatur.

Der Kompostierungsprozess: Von Abfall zu schwarzem Gold

Phasen der Kompostierung

Der Kompostierungsprozess läuft in mehreren Phasen ab:

  • Abbauphase: Bakterien und Pilze zersetzen leicht abbaubare Stoffe. Die Temperatur steigt.
  • Umbauphase: Komplexere Stoffe werden abgebaut. Die Temperatur sinkt langsam.
  • Aufbauphase: Humus entsteht. Die Temperatur gleicht sich der Umgebung an.

Dauer des Prozesses

Je nach Material und Pflege dauert die Kompostierung zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Im Sommer geht's schneller als im Winter. Wer regelmäßig umsetzt, kann die Zeit verkürzen.

Anzeichen für reifen Kompost

Reifer Kompost riecht angenehm erdig, ist dunkelbraun bis schwarz und krümelig. Das Ausgangsmaterial ist nicht mehr erkennbar. Wenn Sie eine Handvoll nehmen und zusammendrücken, sollte er zwar feucht sein, aber kein Wasser abgeben.

Mit diesen Tipps wird aus Ihren Gartenabfällen bald wertvoller Humus. Geben Sie Ihrem Kompost Zeit und ein bisschen Aufmerksamkeit - er wird es Ihnen mit fruchtbarem Boden danken!

Verwendung des fertigen Komposts: Ein Segen für Ihren Garten

Ernte und Sieben: Der richtige Zeitpunkt

Nach etwa 6 bis 12 Monaten ist es endlich soweit: Ihr Kompost ist reif und bereit zur Ernte. Aber woran erkennen Sie das? Der fertige Kompost sollte dunkel, krümelig und nach Waldboden riechen. Um Grobteile zu entfernen, sieben Sie den Kompost am besten durch ein Gittersieb mit etwa 1 cm Maschenweite. Was hängen bleibt, wandert zurück auf den Komposthaufen.

Anwendungsbereiche im Garten: Vielseitig einsetzbar

Reifer Kompost ist ein wahres Wundermittel für Ihren Garten. Hier einige Einsatzmöglichkeiten:

  • Bodenverbesserung: Arbeiten Sie den Kompost oberflächlich in die Erde ein. Er lockert schwere Böden auf und verbessert die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden.
  • Pflanzerde: Mischen Sie Kompost mit Gartenerde im Verhältnis 1:3 für nährstoffreiche Pflanzerde.
  • Mulch: Eine dünne Schicht Kompost schützt den Boden vor Austrocknung und Unkraut.
  • Rasenpflege: Streuen Sie im Frühjahr eine dünne Schicht Kompost über den Rasen für kräftiges Wachstum.

Dosierung und Ausbringung: Weniger ist mehr

Bei der Verwendung von Kompost gilt: Weniger ist oft mehr. Zu viel Kompost kann zu einer Überdüngung führen. Als Faustregel gilt:

  • Für Gemüsebeete: 2-3 Liter pro m² jährlich
  • Für Stauden und Gehölze: 1-2 Liter pro m² alle zwei Jahre
  • Für Rasen: maximal 1 Liter pro m² jährlich

Bringen Sie den Kompost am besten im Frühjahr oder Herbst aus und arbeiten Sie ihn leicht in die obere Bodenschicht ein.

Spezielle Kompostierungsmethoden: Für jeden Garten die passende Lösung

Schnellkompostierung: Wenn's mal flott gehen muss

Manchmal soll's eben schneller gehen. Bei der Schnellkompostierung wird der Prozess durch häufiges Umsetzen und die Zugabe von stickstoffreichen Materialien beschleunigt. Zerkleinern Sie das Material fein und setzen Sie den Haufen alle paar Tage um. So kann schon nach 6-8 Wochen fertiger Kompost entstehen. Aber Vorsicht: Diese Methode erfordert mehr Arbeit und Aufmerksamkeit.

Winterkompostierung: Auch in der kalten Jahreszeit möglich

Auch im Winter ruht die Kompostierung nicht komplett. Zwar verlangsamt sich der Prozess, aber er stoppt nicht gänzlich. Ein paar Tipps für die Winterkompostierung:

  • Wählen Sie einen geschützten, sonnigen Standort
  • Decken Sie den Haufen mit Laub oder Stroh ab
  • Fügen Sie gröberes Material hinzu, um die Belüftung zu verbessern
  • Setzen Sie den Haufen im Frühjahr um, um den Prozess wieder anzukurbeln

Kompostierung in kleinen Gärten oder auf Balkonen: Platzsparende Lösungen

Auch auf kleinstem Raum lässt sich kompostieren. Für Balkone oder kleine Gärten eignen sich besonders:

  • Wurmkisten: Kompakte Behälter, in denen Kompostwürmer organische Abfälle zersetzen. Ideal für drinnen, geruchsarm und platzsparend.
  • Bokashi: Eine japanische Methode, bei der Küchenabfälle in einem luftdichten Behälter mit Mikroorganismen fermentiert werden.
  • Thermokomposter: Geschlossene Systeme, die durch gute Isolierung höhere Temperaturen erreichen und so den Prozess beschleunigen.

Häufige Probleme und Lösungen: Erste Hilfe für Ihren Kompost

Geruchsbildung: Wenn's mal stinkt

Ein gesunder Kompost riecht nach Waldboden. Unangenehme Gerüche deuten auf Probleme hin:

  • Fauliger Geruch: Zu viel Feuchtigkeit und zu wenig Sauerstoff. Lösung: Trockenes Material wie Stroh oder Pappe untermischen und umsetzen.
  • Ammoniakgeruch: Zu viel stickstoffhaltiges Material. Lösung: Kohlenstoffreiches Material wie Laub oder Holzhäcksel zugeben.

Zu nasser oder zu trockener Kompost: Die richtige Balance finden

Der Feuchtigkeitsgehalt ist entscheidend für den Kompostierungsprozess:

  • Zu nass: Der Kompost ist matschig und riecht unangenehm. Lösung: Trockenes Material untermischen, umsetzen und eventuell abdecken.
  • Zu trocken: Das Material zersetzt sich kaum. Lösung: Wässern Sie den Kompost leicht und mischen Sie feuchtes Material unter.

Schädlinge und unerwünschte Tiere: Willkommen und Unwillkommen

Nicht alle Tiere im Kompost sind Schädlinge. Regenwürmer, Asseln und Springschwänze sind sogar erwünscht. Problematisch können sein:

  • Ratten: Vermeiden Sie Fleisch- und Käsereste im Kompost. Ein engmaschiges Drahtgitter am Boden kann helfen.
  • Fruchtfliegen: Decken Sie frische Küchenabfälle mit Erde oder Grasschnitt ab.

Langsame Zersetzung: Wenn's nicht vorangeht

Manchmal scheint der Kompost einfach stillzustehen. Mögliche Gründe und Lösungen:

  • Zu grobe Materialien: Zerkleinern Sie das Material kleiner.
  • Falsche Mischung: Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Grün- und Braunmaterial.
  • Zu trocken oder kalt: Wässern Sie leicht und setzen Sie um, um die Aktivität anzuregen.

Mit diesen Tipps und etwas Geduld werden Sie bald Meister der Kompostierung sein. Denken Sie daran: Jeder Garten ist anders, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die perfekte Methode für Ihren grünen Daumen zu finden. Viel Spaß beim Kompostieren!

Rechtliche Aspekte und nachbarschaftliche Rücksichtnahme beim Kompostieren

Bevor Sie voller Elan mit dem Kompostieren loslegen, ist es ratsam, sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren. In Deutschland gibt es zwar kein einheitliches "Kompostierungsgesetz", aber einige Vorschriften, die Sie beachten sollten.

Kommunale Bestimmungen im Blick behalten

Viele Gemeinden haben eigene Regelungen zum Kompostieren erlassen. Diese können beispielsweise den Mindestabstand des Komposthaufens zur Grundstücksgrenze oder erlaubte Materialien festlegen. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung oder ein Blick in die lokale Abfallsatzung schafft hier Klarheit.

Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft

Auch wenn Sie rechtlich alles richtig machen, ist es wichtig, Ihre Nachbarn nicht zu verärgern. Ein gepflegter Kompost sollte keine übermäßige Geruchsbelästigung verursachen. Platzieren Sie den Komposter möglichst nicht direkt an der Grundstücksgrenze und achten Sie darauf, dass er ordentlich aussieht.

Ein freundliches Gespräch mit den Nachbarn kann Wunder wirken. Erklären Sie ihnen die Vorteile des Kompostierens und bieten Sie vielleicht sogar an, den fertigen Kompost zu teilen. So machen Sie aus potenziellen Kritikern vielleicht sogar Verbündete!

Umweltauswirkungen des Kompostierens: Ein Gewinn für Natur und Garten

Kompostieren ist nicht nur praktisch für den eigenen Garten, sondern hat auch weitreichende positive Auswirkungen auf die Umwelt. Lassen Sie uns einen Blick auf die wichtigsten Aspekte werfen.

Abfallreduzierung: Weniger ist mehr

Durch das Kompostieren können Sie bis zu 40% Ihres Haushaltsabfalls sinnvoll verwerten. Das entlastet nicht nur Ihre Mülltonne, sondern reduziert auch den Transportaufwand und die damit verbundenen CO2-Emissionen. Zudem werden Verbrennungsanlagen und Deponien entlastet.

Bodenverbesserung: Ein Geschenk für Ihre Pflanzen

Kompost ist ein wahres Wundermittel für den Boden. Er verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und fördert das Bodenleben. Pflanzen, die in mit Kompost angereicherter Erde wachsen, sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Das bedeutet: weniger chemische Düngemittel und Pestizide!

Biodiversität im Garten: Ein Paradies für Kleinstlebewesen

Ein gut gepflegter Komposthaufen ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Hier tummeln sich Regenwürmer, Asseln, Springschwänze und unzählige Mikroorganismen. Diese Lebewesen sind nicht nur für den Kompostierungsprozess wichtig, sondern bilden auch die Basis für ein gesundes Ökosystem in Ihrem Garten.

Profi-Tipps für fortgeschrittene Kompostierer

Sie haben die Grundlagen des Kompostierens im Griff und möchten Ihr Können auf die nächste Stufe heben? Hier sind einige fortgeschrittene Techniken und Tricks, die Ihnen dabei helfen können.

Kompostieren verschiedener Materialien: Die Kunst der Mischung

Experimentieren Sie mit verschiedenen Materialien, um den optimalen Mix zu finden. Holzasche kann beispielsweise in kleinen Mengen den pH-Wert regulieren. Kaffeesatz ist reich an Stickstoff und lockt Regenwürmer an. Eierschalen liefern Kalzium. Achten Sie aber darauf, dass Sie diese Zutaten nur in Maßen beimischen.

Komposttee: Flüssiges Gold für Ihre Pflanzen

Komposttee ist ein nährstoffreicher Flüssigdünger, den Sie selbst herstellen können. Füllen Sie einen luftdurchlässigen Sack (z.B. ein alter Kopfkissenbezug) mit reifem Kompost und hängen Sie ihn in einen Eimer mit Wasser. Nach etwa einer Woche haben Sie einen natürlichen Dünger, den Sie verdünnt zum Gießen verwenden können.

Kompost als Mulch: Doppelter Nutzen

Verwenden Sie halbreifen Kompost als Mulchschicht um Ihre Pflanzen. Dies unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden und versorgt die Pflanzen langsam mit Nährstoffen. Besonders Tomaten, Kürbisse und andere "Starkzehrer" profitieren von dieser Methode.

Kompostieren: Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Gartenpflege

Kompostieren ist mehr als nur eine Methode zur Abfallverwertung - es ist eine Lebenseinstellung. Indem Sie organische Abfälle in wertvollen Humus verwandeln, schließen Sie den natürlichen Kreislauf und tragen aktiv zum Umweltschutz bei.

Denken Sie daran: Jeder Komposthaufen ist ein Unikat. Experimentieren Sie, beobachten Sie und lernen Sie von Ihrem Kompost. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihr Kompost braucht und wie Sie ihn optimal pflegen können.

Egal ob Sie einen großen Garten haben oder nur einen kleinen Balkon - es gibt immer eine Möglichkeit zu kompostieren. Fangen Sie klein an, vielleicht mit einem Wurmkomposter in der Küche, und arbeiten Sie sich langsam vor. Der Weg zum perfekten Kompost mag manchmal steinig sein, aber die Belohnung - in Form von gesunden Pflanzen und einem blühenden Garten - ist es allemal wert.

Also, worauf warten Sie noch? Greifen Sie zur Gabel, schnappen Sie sich einen Eimer Küchenabfälle und legen Sie los! Ihr Garten - und unsere Umwelt - werden es Ihnen danken.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Kompostierung und wie funktioniert der natürliche Prozess?
    Kompostierung ist ein natürlicher Zersetzungsprozess, bei dem Mikroorganismen und Kleinstlebewesen organische Materialien in nährstoffreichen Humus umwandeln. Dabei ahmen wir den natürlichen Kreislauf des Waldes nach, wo abgestorbene Pflanzenteile am Boden verrotten. Bakterien, Pilze, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen zersetzen das organische Material in mehreren Phasen. Zunächst werden leicht abbaubare Stoffe zersetzt, wobei die Temperatur ansteigt. Dann folgt der Abbau komplexerer Stoffe und schließlich die Humifizierung, bei der stabiler Humus entsteht. Dieser Prozess benötigt die richtige Balance von Feuchtigkeit, Sauerstoff, Temperatur und einem ausgewogenen Verhältnis zwischen stickstoff- und kohlenstoffreichen Materialien. Das Ergebnis ist ein wertvoller Bodenverbesserer, der Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
  2. Welche Vorteile bietet das Kompostieren für Garten und Umwelt?
    Kompostieren bringt zahlreiche Vorteile für Garten und Umwelt mit sich. Bis zu 40% des Haushaltsmülls können kompostiert werden, was Mülltonnen entlastet und Transportwege reduziert. Der entstehende Kompost verbessert die Bodenstruktur erheblich: Er lockert schwere Böden auf und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden. Als natürlicher Dünger versorgt er Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen und macht teure chemische Dünger überflüssig. Dies führt zu gesünderen, widerstandsfähigeren Pflanzen. Für die Umwelt bedeutet Kompostierung weniger Deponien, reduzierte Treibhausgase und geförderte Biodiversität, da Komposthaufen Lebensraum für zahlreiche Mikroorganismen und Kleinstlebewesen bieten. Zudem schließt sich der natürliche Kreislauf, was dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft entspricht und nachhaltige Gartenpflege ermöglicht.
  3. Wie baut man einen Komposthaufen richtig auf und welche Materialien gehören hinein?
    Ein erfolgreicher Komposthaufen beginnt mit der Bodenvorbereitung: Lockern Sie die Erde 20-30 cm tief auf für bessere Drainage. Die erste Schicht bildet grobes Strukturmaterial wie zerkleinerte Äste oder Stroh (10-15 cm dick) für optimale Belüftung. Darauf folgt der schichtweise Aufbau im Verhältnis 2:1 von braunem zu grünem Material. Grünes Material umfasst frischen Rasenschnitt, Küchenabfälle und Kaffeesatz. Braunes Material sind trockene Blätter, Stroh, Sägemehl und zerknülltes Zeitungspapier. Zwischen die Schichten streuen Sie dünne Lagen Gartenerde oder fertigen Kompost als Impfmaterial. Vermeiden Sie gekochte Speisereste, Fleisch, kranke Pflanzen und Unkräuter mit Samen. Decken Sie den fertigen Haufen mit Stroh oder einer speziellen Abdeckung ab, um ihn vor Regen zu schützen und die Feuchtigkeit zu regulieren.
  4. Welche rechtlichen Aspekte und nachbarschaftlichen Rücksichten sind beim Kompostieren zu beachten?
    Obwohl es kein einheitliches Kompostierungsgesetz gibt, haben viele Gemeinden eigene Bestimmungen erlassen, die Mindestabstände zur Grundstücksgrenze oder erlaubte Materialien regeln. Informieren Sie sich bei Ihrer Stadtverwaltung oder in der lokalen Abfallsatzung über spezifische Vorschriften. Nachbarschaftliche Rücksichtnahme ist ebenso wichtig: Platzieren Sie den Komposter nicht direkt an der Grundstücksgrenze und achten Sie auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Ein gut geführter Kompost sollte keine Geruchsbelästigung verursachen. Führen Sie ein freundliches Gespräch mit den Nachbarn über Ihr Vorhaben – erklären Sie die Umweltvorteile und bieten Sie eventuell an, fertigen Kompost zu teilen. Dies kann aus potenziellen Kritikern Unterstützer machen. Wichtig ist auch, keine Materialien zu kompostieren, die Ungeziefer anlocken könnten.
  5. Welche speziellen Kompostierungsmethoden gibt es für kleine Gärten und Balkone?
    Für kleine Räume gibt es verschiedene platzsparende Kompostierungsmethoden. Wurmkisten sind kompakte Behälter, in denen Kompostwürmer organische Abfälle zersetzen – ideal für Balkone oder sogar Innenräume, da sie geruchsarm sind. Das Bokashi-System nutzt anaerobe Fermentation in luftdichten Behältern mit speziellen Mikroorganismen und kann sogar gekochte Speisereste verarbeiten. Thermokomposter sind geschlossene, isolierte Systeme, die durch höhere Temperaturen den Zersetzungsprozess beschleunigen und bereits nach 6-8 Wochen fertigen Kompost liefern. Für Balkone eignen sich auch stapelbare Komposter oder spezielle Balkonkomposter. Diese Methoden ermöglichen es auch Stadtbewohnern, ihre organischen Abfälle sinnvoll zu verwerten und wertvollen Humus für Balkonpflanzen oder kleine Gärten zu produzieren, ohne viel Platz zu benötigen.
  6. Worin unterscheiden sich Thermokomposter und Wurmkomposter in der Anwendung?
    Thermokomposter und Wurmkomposter arbeiten nach völlig unterschiedlichen Prinzipien. Thermokomposter sind isolierte Behälter, die durch Wärmestau höhere Temperaturen (bis 65°C) erreichen und so den Zersetzungsprozess beschleunigen. Sie benötigen eine ausgewogene Mischung aus grünem und braunem Material, regelmäßiges Umsetzen für Belüftung und können bereits nach 6-8 Wochen fertigen Kompost liefern. Wurmkomposter hingegen arbeiten bei Zimmertemperatur und nutzen spezielle Kompostwürmer, die kontinuierlich gefüttert werden. Sie sind geruchlos, produzieren neben Wurmhumus auch wertvollen Wurmtee und eignen sich hervorragend für Innenräume. Während Thermokomposter größere Mengen verarbeiten und schneller arbeiten, sind Wurmkomposter wartungsärmer und produzieren besonders nährstoffreichen Humus. Die Wahl hängt von verfügbarem Platz, gewünschter Geschwindigkeit und den zu kompostierenden Mengen ab.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen grünem und braunem Kompostmaterial?
    Grünes und braunes Kompostmaterial unterscheiden sich grundlegend in ihrer Zusammensetzung und Funktion. Grünes Material ist stickstoffreich und dient als Hauptnahrungsquelle für Mikroorganismen. Dazu gehören frischer Rasenschnitt, Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, frische Unkräuter und grüne Pflanzenteile. Es zersetzt sich schnell und kann bei Überschuss zu Fäulnis und unangenehmen Gerüchen führen. Braunes Material ist kohlenstoffreich und sorgt für die richtige Struktur im Kompost. Es umfasst trockene Blätter, Stroh, Sägemehl, zerknülltes Zeitungspapier und Eierschalen. Braunes Material verhindert Verdichtung, verbessert die Belüftung und bindet überschüssige Feuchtigkeit. Das ideale Mischungsverhältnis liegt bei etwa 2:1 (braun zu grün). Diese Balance ist entscheidend für einen erfolgreichen Kompostierungsprozess ohne Geruchsbildung oder Schädlingsbefall.
  8. Woran erkennt man reifen Kompost und wann kann er verwendet werden?
    Reifer Kompost ist nach 6-12 Monaten an mehreren Merkmalen erkennbar: Er riecht angenehm erdig wie Waldboden, hat eine dunkelbraune bis schwarze Farbe und eine krümelige Struktur. Das ursprüngliche Material ist nicht mehr erkennbar. Bei der Handprobe sollte er feucht sein, aber kein Wasser abgeben, wenn man ihn zusammendrückt. Die Temperatur entspricht der Umgebungstemperatur, da der aktive Zersetzungsprozess abgeschlossen ist. Bevor Sie den Kompost verwenden, sieben Sie ihn durch ein Gittersieb mit etwa 1 cm Maschenweite, um grobe Teile zu entfernen. Diese können zurück auf den Komposthaufen. Reifen Kompost können Sie ganzjährig verwenden, idealerweise im Frühjahr oder Herbst. Er eignet sich als Bodenverbesserer, Mulch oder zur Herstellung von Pflanzerde. Wichtig: Verwenden Sie nur vollständig reifen Kompost, da unreifer Kompost den Pflanzen Stickstoff entziehen kann.
  9. Wo kann man Thermokomposter und passendes Zubehör für die Kompostierung kaufen?
    Thermokomposter und Kompostier-Zubehör finden Sie in verschiedenen Verkaufsstellen. Gartencenter und Baumärkte führen meist eine Grundausstahl an Kompostern verschiedener Größen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft eine größere Auswahl an hochwertigen Modellen samt professioneller Beratung zu den verschiedenen Systemen. Online-Shops haben den Vorteil eines breiten Sortiments und detaillierter Produktbeschreibungen. Achten Sie beim Kauf auf wichtige Kriterien: ausreichende Größe für Ihren Bedarf, gute Isolierung, Belüftungsmöglichkeiten, wetterbeständige Materialien und einfache Entnahme des fertigen Komposts. Nützliches Zubehör umfasst Kompostgabeln zum Umsetzen, Thermometer zur Temperaturkontrolle, Siebe für die Kompost-Aufbereitung und eventuell Kompostbeschleuniger. Vergleichen Sie Preise und lesen Sie Bewertungen anderer Nutzer, um das für Ihre Bedürfnisse passende System zu finden.
  10. Welches Kompostier-Zubehör ist für Anfänger besonders empfehlenswert?
    Für Einsteiger ist die richtige Grundausstattung entscheidend für den Kompostier-Erfolg. Eine Kompostgabel oder Grabegabel zum regelmäßigen Umsetzen und Belüften ist unverzichtbar. Ein Kompostthermometer hilft dabei, die optimale Temperatur zu überwachen und den Fortschritt zu kontrolllen. Für die Zerkleinerung größerer Pflanzenteile benötigen Sie eine gute Gartenschere oder einen Häcksler. Ein Sieb mit etwa 1 cm Maschenweite ist zum Aufbereiten des fertigen Komposts hilfreich. Spezialgeschäfte für Gartenbedarf wie samen.de führen oft Starter-Sets, die alle wichtigen Werkzeuge enthalten. Ein Eimer oder eine Biotonne für das Sammeln von Küchenabfällen erleichtert den Alltag. Optional können Kompostbeschleuniger den Prozess unterstützen, sind aber nicht zwingend erforderlich. Investieren Sie in qualitativ hochwertige, rostfreie Werkzeuge – sie halten länger und machen die Arbeit angenehmer. Eine Gießkanne für die Feuchtigkeitsregulierung komplettiert die Grundausstattung.
  11. Wie beeinflusst die Temperatur im Kompost den Zersetzungsprozess und die Mikroorganismen?
    Die Temperatur ist ein entscheidender Faktor für den Kompostierungsprozess und das Mikroorganismenleben. In der Anfangsphase steigt die Temperatur durch die Aktivität mesophiler Bakterien auf 40-45°C. Bei optimalen Bedingungen erreicht der Kompost Temperaturen von 55-65°C – dies ist die thermophile Phase, in der hitzeliebende Bakterien und Pilze aktiv sind. Diese hohen Temperaturen töten pathogene Keime, Unkrautsamen und Schädlingseier ab. Nach einigen Wochen sinkt die Temperatur wieder, und mesophile Organismen sowie Makroorganismen wie Regenwürmer übernehmen die weitere Zersetzung. Temperaturen über 70°C können schädlich sein, da sie nützliche Mikroorganismen abtöten. Zu niedrige Temperaturen unter 40°C verlangsamen den Prozess erheblich. Die Temperaturentwicklung zeigt die Aktivität an: Steigt sie nicht an, fehlt meist stickstoffreiches Material oder Feuchtigkeit. Ein Kompostthermometer hilft bei der Überwachung und rechtzeitigen Anpassung der Bedingungen.
  12. Welche Rolle spielt die Belüftung für einen gesunden Kompostierungsprozess?
    Belüftung ist essentiell für eine aerobe (sauerstoffreiche) Kompostierung und verhindert Fäulnisprozesse. Sauerstoff wird von den Mikroorganismen für die Zersetzung benötigt – ohne ausreichende Belüftung entstehen anaerobe Bedingungen, die zu üblen Gerüchen, Fäulnis und verlangsamter Zersetzung führen. Eine gute Belüftung erreichen Sie durch verschiedene Maßnahmen: Grobes Strukturmaterial wie gehäckselte Äste in der untersten Schicht sorgt für Luftkanäle. Regelmäßiges Umsetzen alle 3-4 Wochen bringt frischen Sauerstoff in den Kompost und vermischt die Materialien. Zu dichte Schichten aus feinem Material wie Rasenschnitt sollten mit trockenem, grobem Material aufgelockert werden. Kompostmieten sollten nicht zu hoch aufgeschichtet werden, da der Druck die unteren Schichten verdichtet. Bei geschlossenen Kompostern sind Belüftungsöffnungen wichtig. Eine optimale Belüftung erkennen Sie daran, dass der Kompost nicht unangenehm riecht und sich gleichmäßig erwärmt.
  13. Wie funktioniert die Wurmkompostierung und welche Würmer eignen sich dafür?
    Wurmkompostierung nutzt spezielle Kompostwürmer, die organische Abfälle in hochwertigen Wurmhumus umwandeln. Die Würmer fressen organisches Material und scheiden es als nährstoffreichen Wurmkot aus. Dieser Prozess läuft bei Zimmertemperatur ab und ist geruchlos. Am besten eignen sich Eisenia fetida (Rotwurm) und Eisenia andrei (Dendrobena), da sie große Mengen fressen und sich schnell vermehren. Diese Würmer leben natürlich in verrottenden organischen Materialien, nicht im normalen Gartenboden. Ein Wurmkomposter besteht meist aus mehreren stapelbaren Ebenen. Die Würmer werden in der untersten Ebene mit fein gehackten Küchenabfällen gefüttert. Sobald eine Ebene verarbeitet ist, wird eine neue aufgesetzt – die Würmer wandern nach oben zum frischen Futter. Unten bleibt reiner Wurmhumus zurück. Zusätzlich entsteht Wurmtee, eine nährstoffreiche Flüssigkeit, die als Dünger verwendet werden kann. Der Prozess ist kontinuierlich und besonders für kleine Haushalte geeignet.
  14. Welche biochemischen Prozesse laufen in den verschiedenen Phasen der Kompostierung ab?
    Die Kompostierung läuft in drei hauptsächlichen biochemischen Phasen ab. In der Abbauphase (erste 2-8 Wochen) zersetzen mesophile Bakterien und Pilze leicht abbaubare Zucker, Stärke und Proteine. Die Aktivität erzeugt Wärme, wodurch die Temperatur auf 40-45°C steigt. Anschließend beginnt die thermophile Phase mit Temperaturen von 55-65°C, in der thermophile Bakterien Zellulose und Lignin abbauen. Diese Phase dauert einige Wochen bis Monate. Die hohen Temperaturen sterilisieren den Kompost von pathogenen Keimen. In der Umbauphase sinkt die Temperatur wieder, und mesophile Organismen sowie Makroorganismen wie Regenwürmer, Asseln und Springschwänze übernehmen. Sie bauen komplexe organische Verbindungen weiter ab. In der finalen Aufbauphase entstehen stabile Huminstoffe durch Polymerisation. Pilze spielen hier eine wichtige Rolle beim Aufbau komplexer organischer Moleküle. Der gesamte Prozess wandelt organisches Material in stabilen, nährstoffreichen Humus um.
  15. Wie kann man Kompost als natürlichen Dünger richtig dosieren und ausbringen?
    Die richtige Dosierung von Kompost ist entscheidend, da zu viel zu Überdüngung führen kann. Als Faustregel gelten: Für Gemüsebeete 2-3 Liter pro m² jährlich, für Stauden und Gehölze 1-2 Liter pro m² alle zwei Jahre, für Rasen maximal 1 Liter pro m² jährlich. Der beste Zeitpunkt für die Ausbringung ist das Frühjahr vor der Pflanzung oder der Herbst nach der Ernte. Arbeiten Sie den Kompost oberflächlich (5-10 cm tief) in die Erde ein – tieferes Einarbeiten kann zu Sauerstoffmangel führen. Bei Neupflanzungen mischen Sie Kompost mit Gartenerde im Verhältnis 1:3. Als Mulchschicht um Pflanzen sollte die Schicht nicht dicker als 2-3 cm sein und nicht direkt an Pflanzenstämme reichen. Starkzehrer wie Tomaten, Kürbisse und Kohl vertragen mehr Kompost als schwachzehrende Pflanzen wie Kräuter. Beobachten Sie Ihre Pflanzen: Überdüngung zeigt sich durch übermäßiges Blattwachstum bei wenig Blüten oder Früchten.
  16. Wie stellt man Komposttee her und wofür kann er verwendet werden?
    Komposttee ist ein nährstoffreicher Flüssigdünger, der einfach selbst hergestellt werden kann. Füllen Sie einen luftdurchlässigen Sack oder alten Kopfkissenbezug mit etwa 1-2 Handvoll reifem Kompost. Hängen Sie diesen 'Teebeutel' in einen Eimer mit 10 Litern Wasser und lassen Sie ihn 3-7 Tage ziehen. Gelegentliches Umrühren verbessert die Nährstoffextraktion. Für bessere Ergebnisse können Sie das Wasser mit einem Aquariumsbelüfter sauerstoffreich halten. Der fertige Komposttee sollte braun aussehen und erdig riechen. Verdünnen Sie ihn vor der Anwendung im Verhältnis 1:10 mit Wasser. Komposttee eignet sich hervorragend zum Gießen von Gemüse, Blumen und Kübelpflanzen. Er wirkt als Blattdünger, wenn er auf die Pflanzen gesprüht wird, und stärkt die Widerstandskraft gegen Krankheiten. Die enthaltenen Mikroorganismen verbessern zudem das Bodenleben. Verwenden Sie den Tee zeitnah, da er nicht lange haltbar ist.
  17. Stimmt es, dass man alle organischen Abfälle bedenkenlos kompostieren kann?
    Nein, nicht alle organischen Abfälle gehören auf den Kompost. Obwohl das Material organisch ist, können einige Stoffe Probleme verursachen. Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch und Milchprodukte locken Ungeziefer wie Ratten an und können unangenehm riechen. Kranke Pflanzen oder solche mit Schädlingsbefall können Krankheiten und Schädlinge weiterverbreiten. Unkräuter mit Samen überleben oft den Kompostierungsprozess und verbreiten sich im Garten. Katzenstreu und Hundekot enthalten Pathogene, die für Menschen gefährlich sein können. Asche von behandeltem Holz oder Kohle enthält Schadstoffe. Auch große Mengen von Zitrusfrüchten und Zwiebelschalen können den pH-Wert negativ beeinflussen und Regenwürmer vertreiben. Grundsätzlich eignen sich rohe Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Eierschalen, Rasenschnitt und Laub gut für den Kompost. Bei Unsicherheit ist es besser, bedenkliche Materialien über den Biomüll zu entsorgen.
  18. Kann man auch im Winter erfolgreich kompostieren?
    Ja, Kompostierung ist auch im Winter möglich, verläuft aber langsamer als in warmen Monaten. Die Mikroorganismen arbeiten bei niedrigen Temperaturen weniger aktiv, der Prozess stoppt jedoch nicht vollständig. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ruht die Aktivität, setzt aber bei Tauwetter wieder ein. Für erfolgreiche Winterkompostierung wählen Sie einen geschützten, möglichst sonnigen Standort. Decken Sie den Kompost mit einer dicken Schicht Laub, Stroh oder einer isolierenden Abdeckung ab, um Wärmeverluste zu minimieren. Größere Kompostmengen halten die Wärme besser als kleine Haufen. Fügen Sie vermehrt strukturgebendes Material hinzu, um die Belüftung auch bei Feuchtigkeit zu gewährleisten. Gefrorene Küchenabfälle sollten Sie sammeln und erst bei Tauwetter zugeben. Im Frühjahr setzen Sie den Kompost um, um den Prozess wieder anzukurbeln. Thermokomposter sind für die Winterkompostierung besonders geeignet, da sie die Wärme besser halten.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Kompost und Humus?
    Kompost und Humus werden oft synonym verwendet, bezeichnen aber unterschiedliche Stadien organischer Bodensubstanz. Kompost ist das direkte Produkt der kontrollierten Verrottung organischer Abfälle in einem Kompostierungsprozess. Er entsteht nach 6-24 Monaten und ist noch reich an Nährstoffen, die relativ schnell pflanzenverfügbar sind. Frischer Kompost enthält noch erkennbare Pflanzenreste und hat eine krümelige Struktur. Humus hingegen ist die Endform organischer Substanz im Boden – eine dunkle, stabile Verbindung, die über Jahre durch weitere Zersetzung und Umbau von Kompost und anderen organischen Materialien entsteht. Humus ist langfristig stabil, verbessert die Bodenstruktur nachhaltig und gibt Nährstoffe langsam ab. Er wird hauptsächlich von Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen gebildet. Während Kompost als organischer Dünger wirkt, dient Humus als langfristiger Bodenverbesserer. Beide sind wertvoll für die Bodenfruchtbarkeit und ergänzen sich optimal in der Gartenpflege.
  20. Wie unterscheidet sich Komposterde von herkömmlicher Gartenerde?
    Komposterde und herkömmliche Gartenerde unterscheiden sich erheblich in Zusammensetzung und Eigenschaften. Komposterde besteht hauptsächlich aus reifem Kompost oder ist eine Mischung aus Kompost und anderen organischen Materialien. Sie ist reich an Nährstoffen, besonders an Stickstoff, Phosphor und Kalium, und enthält zahlreiche nützliche Mikroorganismen. Die Struktur ist locker und krümelig, was eine gute Durchlüftung und Wasserspeicherung ermöglicht. Herkömmliche Gartenerde basiert meist auf mineralischen Bestandteilen wie Sand, Lehm oder Ton, oft angereichert mit Torf oder anderen Zuschlagstoffen. Sie ist in der Regel nährstoffärmer und kann verdichtungsanfälliger sein. Komposterde verbessert die Bodenbiologie nachhaltig und hat eine bessere Pufferkapazität für pH-Wert-Schwankungen. Allerdings ist sie intensiver in der Nährstoffabgabe, weshalb sie nicht für alle Pflanzen gleich geeignet ist. Herkömmliche Gartenerde ist oft standardisierter und für spezielle Anwendungen optimiert, aber weniger lebendig als kompostbasierte Erden.
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