Kümmel im Garten: Anbau und Pflege

Kümmel im Kräutergarten: Ein vielseitiges Würzkraut

Wer hätte gedacht, dass so ein unscheinbares Kraut wie der Kümmel solch eine beeindruckende Vielseitigkeit besitzt? Als zweijähriges Gewürz- und Heilkraut ist er wahrhaftig eine Bereicherung für jeden Kräutergarten. Seine aromatischen Samen und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten machen ihn zu einem wertvollen Begleiter in der Küche und der Naturheilkunde.

Kümmel-Kompakt: Wichtiges auf einen Blick

  • Zweijährige Pflanze mit aromatischen Samen
  • Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
  • Benötigt nährstoffreichen, tiefgründigen Boden
  • Aussaat direkt im Freiland ab Mitte Mai
  • Ernte der Samen im zweiten Jahr, etwa ab Juli

Die Bedeutung von Kümmel im Kräutergarten

Kümmel (Carum carvi) zählt zu den ältesten Gewürz- und Heilpflanzen Europas, mit einer Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Im Kräutergarten spielt er eine bemerkenswerte Rolle, nicht nur wegen seines charakteristischen Aromas, sondern auch aufgrund seiner positiven Wirkungen auf den Boden und benachbarte Pflanzen.

Als Gewürz verleiht Kümmel Brot, Käse und zahlreichen Gerichten eine würzige Note. In der Naturheilkunde wird er wegen seiner verdauungsfördernden und blähungstreibenden Eigenschaften geschätzt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie überrascht einige Gartenneulinge waren, als ich ihnen von der Vielseitigkeit dieser unscheinbaren Pflanze erzählte.

Botanische Einordnung und Herkunft des Kümmels

Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Seine natürliche Verbreitung erstreckt sich über weite Teile Europas und Asiens. In Deutschland findet man ihn wild wachsend auf Wiesen und an Wegrändern - ein robuster Überlebenskünstler sozusagen.

Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm und bildet fein gefiederte Blätter. Im zweiten Jahr entwickeln sich die charakteristischen weißen Doldenblüten, aus denen später die aromatischen Früchte - fälschlicherweise oft als 'Samen' bezeichnet - entstehen. Ein faszinierender Anblick, wenn man bedenkt, wie viel Aroma in diesen kleinen Früchten steckt!

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Der zweijährige Wachstumszyklus des Kümmels

Kümmel ist eine zweijährige Staude mit einem interessanten Lebenszyklus. Im ersten Jahr bildet die Pflanze lediglich eine Blattrosette aus und speichert Nährstoffe in ihrer Pfahlwurzel. Diese Phase ist entscheidend für eine kräftige Entwicklung im zweiten Jahr - sozusagen die Kinderstube des Kümmels.

Erst im zweiten Jahr zeigt der Kümmel, was wirklich in ihm steckt. Er treibt seinen Blütenstängel aus, und die Blüte erstreckt sich von Mai bis Juli. Nach der Befruchtung reifen die Früchte heran und können ab Juli geerntet werden. Nach der Samenreife verabschiedet sich die Pflanze, aber keine Sorge - sie hat sich meist durch Selbstaussaat bereits für das nächste Jahr vermehrt. Ein cleverer kleiner Kerl, nicht wahr?

Ideale Standorte für Kümmel im Garten

Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig

Kümmel gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Volle Sonne fördert die Aromabildung in den Früchten, während ein leichter Schatten in heißen Sommern vor Austrocknung schützen kann. In meinem eigenen Garten habe ich die besten Erfahrungen mit einem Platz gemacht, der morgens und am späten Nachmittag Sonne abbekommt, mittags aber etwas Schatten hat. Es scheint, als würde der Kümmel diese kleine Mittagspause regelrecht genießen!

Bodenanforderungen: nährstoffreich und tiefgründig

Der ideale Boden für Kümmel ist nährstoffreich, tiefgründig und gut durchlässig. Lehm- oder sandige Lehmböden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sind optimal. Staunässe verträgt Kümmel überhaupt nicht, da dies zu Wurzelfäule führen kann - und niemand möchte schon einen Kümmel mit nassen Füßen!

Vor der Aussaat sollte der Boden gut vorbereitet werden. Eine Anreicherung mit reifem Kompost verbessert die Bodenstruktur und liefert wichtige Nährstoffe. Allerdings sollte man es mit dem Düngen nicht übertreiben, da dies zu Lasten der Aromabildung gehen kann. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Die richtige Balance macht's!

Bedeutung der Bodenlockerung

Eine gründliche Bodenlockerung ist für den Kümmelanbau von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es der Pfahlwurzel, tief in den Boden einzudringen und ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Lockerer Boden fördert zudem die Durchlüftung und verhindert Staunässe.

In meinem Garten lockere ich den Boden vor der Aussaat mit einer Grabegabel und arbeite dabei gleichzeitig etwas reifen Kompost ein. Während der Wachstumsphase hacke ich regelmäßig vorsichtig um die Pflanzen herum, um den Boden offen zu halten und Unkraut zu entfernen. Es ist fast wie eine kleine Massage für den Boden - und der Kümmel dankt es mit kräftigem Wachstum!

Klimatische Bedingungen für den Kümmelanbau

Kümmel ist erstaunlich anpassungsfähig und gedeiht in den meisten Klimazonen Mitteleuropas gut. Er verträgt Frost und kann sogar als Winterkümmel im Herbst ausgesät werden. Wichtiger als extreme Kälteresistenz scheint die Fähigkeit der Pflanze zu sein, mit wechselnden Wetterbedingungen umzugehen - ein wahres Multitalent unter den Kräutern!

In Regionen mit heißen, trockenen Sommern ist eine ausreichende Bewässerung wichtig, besonders während der Blüte- und Fruchtbildungsphase. In feuchten Lagen sollte man auf gute Drainage achten, um Wurzelfäule zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege zeigt sich der Kümmel von seiner besten Seite und belohnt uns mit reichhaltiger Ernte.

Durch die richtige Standortwahl und Pflege kann Kümmel zu einer robusten und ertragreichen Bereicherung des Kräutergartens werden. Seine Anspruchslosigkeit macht ihn zu einer hervorragenden Pflanze für Einsteiger, während erfahrene Gärtner seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten zu schätzen wissen. Ob als Würze in der Küche oder als heilsames Kraut - der Kümmel hat wirklich einiges zu bieten!

Aussaat und Pflege von Kümmel: Der Weg zum Erfolg

Kümmel ist wirklich eine Pflanze, die Ihrem Kräutergarten eine besondere Note verleiht. Mit ein paar einfachen Tricks bei der Aussaat und Pflege können Sie schon bald die würzigen Samen ernten. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie Sie dabei am besten vorgehen.

Den richtigen Moment für die Aussaat erwischen

Für die Aussaat von Kümmel direkt ins Freiland ist Mitte Mai der ideale Zeitpunkt. Da sollten die letzten Fröste Geschichte sein. Wenn Sie es etwas spannender mögen, können Sie auch schon im Spätsommer oder Herbst säen. Die kleinen Kerlchen überwintern dann als Rosetten und zeigen im nächsten Jahr, was in ihnen steckt.

Kümmel aussäen - leichter als man denkt

Kümmel ist ein Lichtkeimer, also nicht zu tief mit ihm! Die Samen sollten nur hauchzart mit Erde bedeckt werden. Ein sanftes Andrücken sorgt für den nötigen Bodenkontakt. Zwischen den Reihen etwa 30 cm Platz lassen, und in der Reihe können Sie alle 15-20 cm einen Samen platzieren. So hat jede Pflanze genug Raum, sich zu entfalten.

Das erste Jahr: Babysitten für Kümmel

Im ersten Jahr macht der Kümmel nicht viel her - er bildet nur eine Blattrosette. Trotzdem braucht er schon jetzt Ihre Zuwendung:

  • Wasser marsch: In der Keimphase gleichmäßig feucht halten. Später wird der Kümmel zum Sparfuchs beim Wasserbedarf.
  • Futter für die Kleinen: Kümmel ist kein Vielfraß. Eine Portion Kompost im Frühjahr reicht meist. Zu viel des Guten fördert nur das Blattwerk - auf Kosten der Samen.
  • Unkraut, ade: Regelmäßiges Jäten verhindert, dass der Kümmel überwuchert wird. Beim Hacken vorsichtig vorgehen - die Wurzeln mögen es nicht so ruppig.

Winterschutz: Kümmel einpacken

Kümmel ist zwar hart im Nehmen, was den Winter angeht, aber ein bisschen Fürsorge schadet nie:

  • Eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh hält die Wurzeln schön warm.
  • Bei richtig fiesem Frost können Sie die Pflanzen zusätzlich mit Reisig oder Vlies einmummeln.
  • Im Frühling dann vorsichtig die Winterdecke lüften, damit die Pflänzchen durchstarten können.

Kümmel und seine Gartenfreunde: Perfekte Partnerschaften

Kümmel ist ein echter Teamplayer im Kräuter- oder Gemüsegarten. Mit den richtigen Nachbarn kann er regelrecht aufblühen und sogar die Erträge pushen.

Wer mag Kümmel?

Hier ein paar Pflanzen, die sich pudelwohl in Kümmels Gesellschaft fühlen:

  • Möhren: Kümmel lockert den Boden auf - die Möhren danken es mit besserem Wachstum.
  • Zwiebeln und Lauch: Profitieren vom lockeren Boden und halten dem Kümmel lästige Schädlinge vom Hals.
  • Kohl: Kümmel spielt den Bodyguard gegen Kohlschädlinge.
  • Erdbeeren: Mit Kümmel in der Nähe schmecken sie noch leckerer.
  • Kräuter-Clique: Petersilie, Dill oder Koriander - zusammen sind sie unschlagbar.

Warum Kümmel der perfekte Nachbar ist

Eine Mischkultur mit Kümmel bringt einiges mit sich:

  • Der Boden wird durch Kümmels Tiefwurzler richtig schön locker.
  • Seine ätherischen Öle verscheuchen so manchen Plagegeist.
  • Platzsparen leicht gemacht - Kümmel nutzt den Gartenraum effizient.
  • Die Pflanzen pushen sich gegenseitig im Wachstum.
  • Der Boden wird zum Hotspot für allerlei nützliche Mikroorganismen.

Wer sollte Abstand halten?

Es gibt auch ein paar Pflanzen, die Kümmel lieber aus der Ferne bewundert:

  • Fenchel: Die beiden kommen sich ins Gehege und bremsen sich gegenseitig aus.
  • Bohnen und Erbsen: Mit Hülsenfrüchten wird Kümmel nicht warm.
  • Tomaten: Kümmel kann den Tomaten den Wachstumsspaß verderben.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, steht einer harmonischen Gartengemeinschaft nichts im Wege. So holen Sie das Beste aus Ihrem Kümmel heraus und Ihr Garten wird es Ihnen danken!

Die Kunst der Kümmelernte: Ein Erlebnis für alle Sinne

Wenn es um die Ernte von Kümmel geht, ist Timing alles. Es ist fast wie ein kleines Abenteuer, den perfekten Moment abzupassen. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Kümmelernte - die Spannung, ob ich den richtigen Zeitpunkt erwischt hatte!

Wann ist der Kümmel reif für die Ernte?

In der Regel sind die Kümmelsamen ab Juli des zweiten Jahres erntereif. Sie verraten uns durch ihre braune Färbung, dass sie bereit sind, geerntet zu werden. Ein kleiner Trick: Wenn Sie die Dolden sanft schütteln und die ersten Samen sich lösen, wissen Sie, dass es Zeit für die Ernte ist.

Wie kommt der Kümmel in den Korb?

Es gibt verschiedene Wege, den Kümmel zu ernten. Meine Lieblingsmethode ist die Handernte mit einer Schere. Es hat etwas Meditatives, die reifen Dolden vorsichtig abzuschneiden und in einen Korb zu legen. Für die Eiligen unter uns gibt es aber auch schnellere Methoden:

  • Tuchauflage: Legen Sie einfach ein Tuch unter die Pflanzen und schütteln Sie die reifen Samen ab. Das spart Zeit und schont den Rücken.
  • Ganze Pflanze ernten: Wenn die meisten Samen reif sind, können Sie die gesamte Pflanze bodennah abschneiden. Das ist zwar etwas radikaler, aber manchmal einfach praktischer.

Nach der Ernte ist vor der Lagerung

Die frisch geernteten Kümmelsamen brauchen jetzt etwas Zuwendung. Breiten Sie sie dünn auf einem Tuch oder Sieb aus und lassen Sie sie an einem luftigen, schattigen Ort trocknen. Denken Sie daran, sie regelmäßig zu wenden - ähnlich wie beim Sonnenbaden, nur dass wir hier keinen Sonnenbrand vermeiden wollen. Nach etwa einer Woche sollten Ihre Kümmelsamen perfekt getrocknet sein.

Zur Lagerung packen Sie die getrockneten Samen am besten in luftdichte Behälter oder Gläser. An einem kühlen, dunklen und trockenen Ort halten sie sich so bis zu drei Jahre. Es ist immer wieder erstaunlich, wie lange diese kleinen Kraftpakete ihre Würze behalten!

Kümmelblätter: Der unterschätzte Schatz

Wussten Sie, dass auch die Blätter des Kümmels ein Genuss sein können? Gerade im ersten Jahr, wenn die Pflanze noch keine Samen bildet, sind die frischen Blätter eine wunderbare Zutat für Salate, Kräuterquark oder als Gewürz für Kartoffelgerichte. Es wäre doch schade, diesen Schatz ungenutzt zu lassen, nicht wahr?

Kümmel: Mehr als nur ein Gewürz

Kümmel ist wirklich ein Alleskönner in Küche und Hausapotheke. Seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen ihn zu einem echten Liebling unter den Kräutern - zumindest in meinem Garten!

Kümmel in der Küche: Von traditionell bis trendy

In der traditionellen Küche ist Kümmel nicht wegzudenken. Ob im klassischen Kümmelbrot, im Sauerkraut oder in deftigen Fleischgerichten - Kümmel verleiht Speisen das gewisse Etwas. Aber auch in der modernen Küche macht er eine gute Figur:

  • Probieren Sie mal Kümmelöl in Ihrem nächsten Salatdressing - ein Geschmackserlebnis!
  • Kümmelsirup in Cocktails oder Limonaden bringt eine überraschende Note.
  • Kümmelpesto als Brotaufstrich oder Nudelsoße? Unbedingt ausprobieren!
  • Geröstete Kümmelsamen als Topping für Suppen oder Salate geben jedem Gericht das gewisse Extra.

Kümmel als Heilpflanze: Kleine Samen, große Wirkung

Die bekannteste medizinische Anwendung von Kümmel betrifft sicherlich die Verdauung. Ein Kümmeltee nach dem Essen kann wahre Wunder bewirken bei Blähungen oder Magenkrämpfen. Aber Kümmel kann noch mehr:

  • Für stillende Mütter ist er ein echter Unterstützer bei der Milchbildung.
  • Seine antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften machen ihn zu einem natürlichen Helfer bei verschiedenen Beschwerden.
  • Es gibt sogar Hinweise auf eine mögliche cholesterinsenkende Wirkung - die Forschung dazu läuft noch.
  • Bei Erkältungen kann Kümmel die Atemwege unterstützen - ein altbewährtes Hausmittel, das ich immer wieder gerne empfehle.

Ob als Gewürz oder Heilpflanze - Kümmel ist eine vielseitige Bereicherung für jeden Garten und jede Küche. Seine Kultivierung lohnt sich für Hobbyköche und für alle, die auf natürliche Weise etwas für ihre Gesundheit tun möchten. In meinem Garten hat er jedenfalls einen Ehrenplatz!

Tipps für erfolgreichen Kümmelanbau: Vom Samen zur Ernte

Fruchtfolge und Bodenvorbereitung: Der Grundstein für gesunde Pflanzen

Wenn Sie Kümmel anbauen möchten, ist die richtige Fruchtfolge entscheidend. Vermeiden Sie es, Kümmel direkt nach anderen Doldenblütlern wie Fenchel oder Dill anzupflanzen. Diese Pflanzen haben ähnliche Nährstoffbedürfnisse und teilen oft die gleichen Schädlinge. Stattdessen gedeiht Kümmel besonders gut nach Kartoffeln oder Getreide - eine Kombination, die ich in meinem Garten immer wieder erfolgreich anwende.

Bei der Bodenvorbereitung sollten Sie den Boden gründlich lockern. Kümmel entwickelt eine lange Pfahlwurzel und braucht daher einen gut durchlüfteten Boden. Im Herbst vor der Aussaat empfehle ich eine Grunddüngung mit reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist. Das verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern versorgt die Pflanzen auch mit wichtigen Nährstoffen.

Natürliche Schädlingsbekämpfung: Harmonie im Garten

Glücklicherweise wird Kümmel von relativ wenigen Schädlingen heimgesucht. Dennoch können Blattläuse, Raupen oder die Kümmelmotte gelegentlich Probleme bereiten. Statt auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückzugreifen, setze ich auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung:

  • Nützlinge fördern: Legen Sie Blühstreifen oder eine kleine Wildblumenwiese in der Nähe des Kümmelbeetes an. Das lockt Marienkäfer, Schwebfliegen und andere natürliche Feinde von Blattläusen an.
  • Kräuterbrühe anwenden: Eine selbst gemachte Brühe aus Brennnesseln oder Schachtelhalm, auf die Pflanzen gesprüht, kann deren Abwehrkräfte stärken.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh hält nicht nur den Boden feucht, sondern erschwert es Schädlingen auch, an die Pflanzen zu gelangen.
  • Mischkultur nutzen: Probieren Sie den Anbau von Kümmel zusammen mit stark duftenden Kräutern wie Thymian oder Lavendel. Das kann viele Schädlinge abwehren und sieht zudem wunderschön aus.

Pflege mit Augenmaß: Weniger ist manchmal mehr

Gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Hier sind einige Pflegetipps, die ich im Laufe der Jahre für meine Kümmelpflanzen als besonders wirksam empfunden habe:

  • Gießen mit Bedacht: Kümmel mag es eher trocken. Zu viel Feuchtigkeit kann zu Pilzerkrankungen führen. Ich gieße nur, wenn der Boden wirklich trocken ist.
  • Regelmäßiges Jäten: Entfernen Sie Unkraut, das mit dem Kümmel um Nährstoffe und Wasser konkurriert. Ein unkrautfreies Beet sieht nicht nur ordentlicher aus, sondern fördert auch das Wachstum Ihrer Kümmelpflanzen.
  • Ausdünnen bei Bedarf: Wenn die Pflanzen zu dicht stehen, dünnen Sie sie auf etwa 20-25 cm Abstand aus. Das fördert die Luftzirkulation und verringert die Gefahr von Pilzerkrankungen.
  • Organische Düngung im zweiten Jahr: Eine leichte Kopfdüngung mit Kompost oder einem organischen Dünger im Frühjahr des zweiten Jahres kann die Blüten- und Samenbildung unterstützen.

In meiner langjährigen Erfahrung mit Kümmel habe ich gelernt, dass weniger oft mehr ist. Zu viel Fürsorge kann den Pflanzen manchmal mehr schaden als nützen. Vertrauen Sie der Natur und greifen Sie nur ein, wenn es wirklich nötig ist.

Kümmel im Kräutergarten: Ein vielseitiger Helfer

Kümmel ist nicht nur eine schmackhafte Gewürzpflanze, sondern auch ein wertvoller Begleiter im Kräutergarten. Seine tiefreichenden Wurzeln lockern den Boden und machen ihn für nachfolgende Kulturen fruchtbarer. Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, was die Biodiversität im Garten fördert. In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, wie der Kümmel regelrecht zum Insektenmagnet wurde!

Mit den richtigen Standortbedingungen, einer durchdachten Fruchtfolge und natürlichen Pflegemaßnahmen kann jeder Hobbygärtner erfolgreich Kümmel anbauen. Die zweijährige Pflanze belohnt die Mühe mit aromatischen Samen, die in der Küche vielseitig verwendbar sind und obendrein noch gesundheitliche Vorteile bieten.

Ob als Gewürz für deftige Speisen, als verdauungsfördernder Tee oder als dekorative Pflanze im Kräuterbeet - Kümmel ist eine echte Bereicherung für jeden Garten. Ich kann nur jedem empfehlen, den Anbau auszuprobieren und die Vielfalt dieser traditionellen Gewürzpflanze zu entdecken. Mit etwas Geduld und den richtigen Pflegetipps werden Sie schon bald Ihre eigene Kümmelernte einfahren können. Und glauben Sie mir, der Geschmack von selbst angebautem Kümmel ist einfach unvergleichlich!

Tags: Kümmel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Kümmel und welche botanischen Eigenschaften hat diese Gewürzpflanze?
    Kümmel (Carum carvi) ist eine zweijährige Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die robuste Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm und bildet charakteristische fein gefiederte Blätter. Im ersten Jahr entwickelt sich lediglich eine grundständige Blattrosette, die wichtige Nährstoffe in der tiefen Pfahlwurzel speichert. Erst im zweiten Jahr treibt die Pflanze ihren Blütenstängel aus und entwickelt die typischen weißen Doldenblüten. Nach der Befruchtung entstehen die aromatischen, sichelförmigen Früchte, die fälschlicherweise oft als Samen bezeichnet werden. Diese enthalten die intensiven ätherischen Öle, die Kümmel zu einem so wertvollen Gewürz machen. Seine natürliche Verbreitung erstreckt sich über weite Teile Europas und Asiens, wo er als robuster Überlebenskünstler auch wild auf Wiesen und an Wegrändern gedeiht.
  2. Wie funktioniert der zweijährige Wachstumszyklus von Kümmel im Kräutergarten?
    Der zweijährige Wachstumszyklus von Kümmel ist ein faszinierender Prozess, der Geduld belohnt. Im ersten Jahr nach der Aussaat bildet die Pflanze ausschließlich eine Blattrosette aus und konzentriert alle Energie darauf, Nährstoffe in ihrer charakteristischen Pfahlwurzel zu speichern. Diese Phase ist entscheidend für die kräftige Entwicklung im Folgejahr und kann als Kinderstube des Kümmels betrachtet werden. Nach der Überwinterung zeigt der Kümmel im zweiten Jahr seine wahre Pracht: Er treibt den Blütenstängel aus, und die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die charakteristischen weißen Doldenblüten locken zahlreiche Insekten an. Nach der Befruchtung reifen die aromatischen Früchte heran, die ab Juli geerntet werden können. Nach der Samenreife stirbt die Pflanze ab, hat sich jedoch meist bereits durch Selbstaussaat für das nächste Jahr vermehrt.
  3. Welche Standorte und Bodenbedingungen bevorzugt Kümmel für optimales Wachstum?
    Kümmel gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten, wobei volle Sonne die Aromabildung in den Früchten besonders fördert. Ein leichter Schatten in heißen Sommern schützt jedoch vor Austrocknung. Der ideale Boden ist nährstoffreich, tiefgründig und gut durchlässig. Lehm- oder sandige Lehmböden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sind optimal. Staunässe verträgt Kümmel absolut nicht, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine gründliche Bodenlockerung vor der Aussaat ist essentiell, damit die charakteristische Pfahlwurzel tief eindringen und ausreichend Nährstoffe aufnehmen kann. Eine Anreicherung des Bodens mit reifem Kompost verbessert die Struktur und liefert wichtige Nährstoffe, jedoch sollte die Düngung maßvoll erfolgen, da zu viel Stickstoff zu Lasten der Aromabildung geht. Lockerer, durchlüfteter Boden fördert zudem die Durchwurzelung und verhindert Staunässe.
  4. Warum ist Kümmel ein Lichtkeimer und wie wirkt sich das auf die Aussaat aus?
    Kümmel ist ein typischer Lichtkeimer, was bedeutet, dass seine Samen Licht benötigen, um erfolgreich zu keimen. Diese Eigenschaft hat direkte Auswirkungen auf die Aussaattechnik: Die Kümmelsamen dürfen nur hauchzart mit Erde bedeckt werden - idealerweise maximal 0,5 cm tief. Ein zu tiefes Säen verhindert die Keimung, da das notwendige Licht nicht zu den Samen durchdringt. Stattdessen sollten die Samen nur leicht angedrückt und mit einer dünnen Schicht feiner Erde oder Sand bestäubt werden. Ein sanftes Andrücken sorgt für den nötigen Bodenkontakt, ohne die Lichtkeimung zu behindern. Diese Eigenschaft erklärt auch, warum Kümmel sich so erfolgreich durch Selbstaussaat vermehrt - die ausgefallenen Samen liegen meist oberflächlich und finden optimale Keimbedingungen. Bei der Aussaat im Freiland sollte der Boden fein geharkt und geebnet sein, um eine gleichmäßige, oberflächliche Verteilung der Samen zu ermöglichen.
  5. Wie entwickelt sich die charakteristische Pfahlwurzel des Kümmels?
    Die charakteristische Pfahlwurzel des Kümmels ist ein beeindruckendes botanisches Merkmal, das sich über den zweijährigen Lebenszyklus entwickelt. Bereits in den ersten Wochen nach der Keimung beginnt die junge Pflanze, ihre Hauptwurzel senkrecht in die Tiefe zu treiben. Diese Pfahlwurzel kann bis zu 30 cm lang werden und dient als zentrales Speicherorgan für Nährstoffe und Energie. Im ersten Jahr konzentriert die Pflanze alle Kraft auf die Entwicklung dieser Wurzel, während oberirdisch nur eine bescheidene Blattrosette sichtbar ist. Die Pfahlwurzel ermöglicht es dem Kümmel, auch in tieferen Bodenschichten nach Wasser und Nährstoffen zu suchen, was ihn besonders trockenheitstolerant macht. Im zweiten Jahr nutzt die Pflanze die gespeicherten Reserven für die Blüten- und Samenbildung. Diese tiefreichende Wurzelstruktur lockert außerdem den Boden auf und verbessert die Bodenstruktur für nachfolgende Kulturen, weshalb Kümmel auch als natürlicher Bodenverbesserer geschätzt wird.
  6. Wie unterscheidet sich Kümmel von anderen Doldenblütlern wie Fenchel oder Dill?
    Obwohl Kümmel, Fenchel und Dill alle zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehören, weisen sie deutliche Unterschiede auf. Kümmel ist eine zweijährige Pflanze mit charakteristischen sichelförmigen, braunen Früchten, die ein intensiv würziges, leicht scharfes Aroma besitzen. Seine Blätter sind doppelt gefiedert und ähneln denen von Möhren. Fenchel hingegen entwickelt knotige Verdickungen am Stängelgrund und hat ein süßlich-anisartiges Aroma. Seine Blätter sind feiner und fadenartig. Dill ist einjährig, wird deutlich höher und besitzt feine, federartige Blätter mit einem charakteristischen, frischen Duft. Die Früchte sind flacher und länglicher als beim Kümmel. Während Kümmel hauptsächlich für herzhafte Speisen verwendet wird, eignet sich Fenchel sowohl für süße als auch salzige Gerichte. Dill wird vorwiegend frisch verwendet, während Kümmel meist getrocknet zum Einsatz kommt. In der Mischkultur sollten diese Doldenblütler nicht direkt nebeneinander angebaut werden, da sie sich gegenseitig beeinträchtigen können.
  7. Worin liegt der Unterschied zwischen Carum carvi und anderen Küchenkräutern?
    Carum carvi, der echte Kümmel, unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Küchenkräutern. Als zweijährige Pflanze hat er einen völlig anderen Lebenszyklus als einjährige Kräuter wie Basilikum oder mehrjährige wie Rosmarin. Seine charakteristischen sichelförmigen Früchte enthalten intensive ätherische Öle mit dem typischen Cumarin-Aroma, das durch die Verbindungen Carvon und Limonen geprägt ist. Im Gegensatz zu Blattkräutern werden beim Kümmel hauptsächlich die Früchte genutzt. Die Pflanze bildet eine tiefe Pfahlwurzel aus, die sie von oberflächlich wurzelnden Kräutern unterscheidet. Während viele Küchenkräuter mediterrane Herkunft haben und Wärme lieben, ist Kümmel an das mitteleuropäische Klima angepasst und verträgt sogar Frost. In der kulinarischen Verwendung punktet Kümmel durch seine verdauungsfördernden Eigenschaften, die ihn besonders für deftige, schwer verdauliche Speisen prädestinieren. Seine Kombination aus Gewürz- und Heilpflanzeneigenschaften macht ihn zu einem einzigartigen Vertreter unter den Küchenkräutern.
  8. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte der aromatischen Kümmelsamen?
    Der optimale Erntezeitpunkt für Kümmelsamen liegt in der Regel ab Juli des zweiten Jahres, wenn die Früchte ihre charakteristische braune Färbung angenommen haben. Ein bewährter Test ist das sanfte Schütteln der Dolden: Lösen sich die ersten Samen bereits, ist die Ernte reif. Die Samen sollten nicht zu früh geerntet werden, da sie dann noch nicht ihr volles Aroma entwickelt haben. Andererseits darf man auch nicht zu lange warten, da überreife Samen von selbst ausfallen und verloren gehen. Der ideale Moment ist erreicht, wenn die Samen fest und dunkelbraun sind, sich aber noch nicht von selbst lösen. Erfahrene Gärtner ernten oft in mehreren Durchgängen, da nicht alle Dolden gleichzeitig reifen. Die Ernte sollte an einem trockenen, sonnigen Morgen erfolgen, nachdem der Tau abgetrocknet ist. So vermeidet man Schimmelbildung während der Trocknung. Bei der Handernte mit der Schere werden die reifen Dolden vorsichtig abgeschnitten und in einem luftigen Korb gesammelt.
  9. Wo kann man hochwertiges Kümmelsaatgut für den eigenen Kräutergarten kaufen?
    Hochwertiges Kümmelsaatgut erhält man am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Kräuter- und Heilpflanzensamen konzentrieren. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die Wert auf sortenreine Qualität und gute Keimfähigkeit legen. Achten Sie beim Kauf auf Saatgut mit aktueller Verpackung und hoher Keimrate - idealerweise über 70 Prozent. Bio-zertifiziertes Saatgut garantiert, dass keine chemischen Behandlungen verwendet wurden. Gute Bezugsquellen sind auch lokale Gärtnereien, Bioläden oder Kräutergärtnereien, die oft regionale Sorten anbieten. Bei Online-Shops sollten Sie auf detaillierte Produktbeschreibungen und Anbauhinweise achten. Besonders empfehlenswert sind Anbieter, die auch Beratung zur Aussaat und Pflege anbieten. Vermeiden Sie sehr günstiges Saatgut unbekannter Herkunft, da hier oft die Keimfähigkeit enttäuscht. Für den Selbstversorger lohnt sich auch der Kauf bei Saatguttauschbörsen oder von anderen Hobbygärtnern, die bereits erfolgreich Kümmel anbauen und eigenes Saatgut gewinnen.
  10. Welche Kräutersamen sollten Gartenshops für den Heilpflanzenanbau anbieten?
    Für den Heilpflanzenanbau sollten Gartenshops eine durchdachte Auswahl bewährter Kräutersamen anbieten. Spezialisierte Händler wie samen.de führen typischerweise Grundausstattungen mit Kamille, Ringelblume, Lavendel, Thymian und natürlich Kümmel als verdauungsfördernde Heilpflanze. Wichtig sind auch Melisse, Salbei, Echinacea und Johanniskraut für die häusliche Hausapotheke. Für Einsteiger eignen sich besonders robuste Arten wie Ringelblume oder Borretsch, während erfahrene Kräutergärtner auch anspruchsvollere Pflanzen wie Engelwurz oder Beinwell schätzen. Die Auswahl sollte sowohl einjährige als auch mehrjährige Arten umfassen und verschiedene Anwendungsbereiche abdecken: Atemwegserkrankungen, Verdauungsprobleme, Hautpflege und Beruhigung. Besonders nachgefragt sind traditionelle Kräuter wie Kümmel, Fenchel und Anis für Tees sowie Heilpflanzen für die äußere Anwendung wie Calendula. Bio-zertifizierte Samen gewinnen zunehmend an Bedeutung, ebenso wie alte Sorten und regional angepasste Varietäten. Ein guter Shop bietet auch Anzuchtsets und ausführliche Kulturanleitungen.
  11. Welche biochemischen Prozesse sind für die Aromabildung in Kümmelsamen verantwortlich?
    Die Aromabildung in Kümmelsamen beruht auf komplexen biochemischen Prozessen, bei denen verschiedene ätherische Öle synthetisiert werden. Hauptverantwortlich sind die Terpene Carvon und Limonen, die in speziellen Öldrüsen der Fruchtschale gebildet werden. Carvon verleiht dem Kümmel seinen charakteristischen würzigen Geschmack, während Limonen für die frische Note sorgt. Diese Verbindungen entstehen durch enzymatische Umwandlungen aus Grundbausteinen wie Geranylpyrophosphat im sogenannten Terpen-Biosyntheseweg. Die Konzentration der ätherischen Öle steigt während der Samenreifung kontinuierlich an und erreicht ihren Höhepunkt kurz vor der Vollreife. Umweltfaktoren wie Sonneneinstrahlung, Temperatur und Bodennährstoffe beeinflussen diese Prozesse erheblich. Stickstoffüberschuss kann die Aromabildung reduzieren, während moderate Trockenstress die Konzentration ätherischer Öle erhöht. Die Aromastoffe sind in mikroskopisch kleinen Ölkanälen gespeichert, die erst beim Zerkleinern der Samen freigesetzt werden - deshalb sollte Kümmel immer frisch gemahlen verwendet werden.
  12. Wie beeinflussen ätherische Öle des Kümmels das Bodenleben und die Mischkultur?
    Die ätherischen Öle des Kümmels haben vielfältige positive Auswirkungen auf das Bodenleben und die Mischkultur. Diese natürlichen Verbindungen werden über die Wurzeln und abgefallene Pflanzenteile an den Boden abgegeben und wirken als natürliche Biostimulanzien. Sie fördern die Aktivität nützlicher Bodenbakterien und Mykorrhiza-Pilze, die wiederum die Nährstoffaufnahme benachbarter Pflanzen verbessern. Gleichzeitig besitzen Kümmels ätherische Öle antimikrobielle Eigenschaften, die schädliche Bodenpathogene unterdrücken können. In der Mischkultur mit Möhren und Zwiebeln entstehen synergistische Effekte: Während Kümmel den Boden lockert und mit seinen Wurzelausscheidungen das Bodenklima verbessert, profitieren die Partnerpflanzen von der natürlichen Schädlingsabwehr. Die ätherischen Öle wirken repellierend auf verschiedene Schädlinge wie Möhrenfliege oder Zwiebelfliege. Zusätzlich verbessern die organischen Verbindungen die Bodenstruktur und erhöhen die Wasserspeicherfähigkeit. Diese allelopathischen Effekte machen Kümmel zu einem wertvollen Partner in durchdachten Mischkultursystemen.
  13. Warum gehört Kümmel botanisch zu den Apiaceae und welche Merkmale teilt er mit dieser Familie?
    Kümmel gehört zur Familie der Apiaceae (Doldenblütler) aufgrund seiner charakteristischen morphologischen und anatomischen Merkmale, die für diese Pflanzenfamilie typisch sind. Das auffälligste Merkmal sind die zusammengesetzten Doldenblüten, bei denen viele kleine Einzelblüten in einer schirmartigen Struktur angeordnet sind. Diese Doppeldolden bestehen aus mehreren Döldchen, die wiederum aus kleinen weißen Einzelblüten zusammengesetzt sind. Typisch für Apiaceae sind auch die geteilten, meist mehrfach gefiederten Blätter, die Kümmel mit Verwandten wie Möhre, Fenchel und Petersilie teilt. Die Früchte sind charakteristische Doppelachänen (Spaltfrüchte), die bei der Reife in zwei Teilfrüchte zerfallen. Anatomisch besitzen alle Apiaceae Ölkanäle in Früchten, Blättern und Stängeln, in denen die ätherischen Öle gespeichert werden. Der hohle Stängel mit deutlichen Knoten und die wechselständig angeordneten Blätter sind weitere Familienmerkmale. Auch die grundständige Anordnung der Blätter im ersten Jahr entspricht dem typischen Apiaceae-Bauplan.
  14. Welche Rolle spielt die Phytotherapie bei der modernen Verwendung von Kümmel?
    In der modernen Phytotherapie nimmt Kümmel eine bedeutende Stellung als wissenschaftlich anerkannte Heilpflanze ein. Seine therapeutische Wirkung beruht hauptsächlich auf den ätherischen Ölen Carvon und Limonen, die spasmolytische (krampflösende) und carminative (blähungstreibende) Eigenschaften besitzen. Die European Medicines Agency (EMA) hat Kümmel als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden anerkannt. Moderne Studien bestätigen die antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften der Kümmelfrucht. In der evidenzbasierten Phytotherapie wird Kümmel sowohl als Monopräparat als auch in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie Fenchel oder Anis eingesetzt. Kümmelöl findet Verwendung in standardisierten Fertigarzneimitteln, während Kümmeltee als traditionelle Anwendung weiterhin geschätzt wird. Die moderne Phytotherapie nutzt auch die galaktagogen Wirkung (milchbildungsfördernd) für stillende Mütter, wobei diese Anwendung auf jahrhundertelanger Erfahrung basiert.
  15. Wie setzt man Kümmel praktisch in der Mischkultur mit Möhren und Zwiebeln ein?
    Die Mischkultur von Kümmel mit Möhren und Zwiebeln ist eine bewährte Kombination, die auf gegenseitigen Vorteilen beruht. Praktisch wird Kümmel zwischen die Möhrenreihen gesät, wobei ein Abstand von etwa 20-30 cm eingehalten werden sollte. Die tiefe Pfahlwurzel des Kümmels lockert den Boden in unterschiedlichen Schichten auf, während die Möhren von der verbesserten Bodenstruktur profitieren. Zwiebeln werden entlang der Beetränder oder in regelmäßigen Abständen zwischen die anderen Kulturen gepflanzt. Diese Anordnung maximiert die Flächennutzung und schafft ein natürliches Schädlingsmanagement. Die ätherischen Öle aller drei Pflanzen wirken synergistisch gegen spezifische Schädlinge: Kümmel und Zwiebeln halten die Möhrenfliege ab, während Möhren die Zwiebelfliege fernhalten. Der zweijährige Kümmel bietet im ersten Jahr Schutz, ohne den anderen Kulturen Konkurrenz zu machen. Im zweiten Jahr können die Kümmeldolden als Nützlingsweide dienen, bevor nach der Ernte neue Möhren oder andere Kulturen gepflanzt werden. Diese Mischkultur verbessert nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.
  16. Welche natürlichen Methoden eignen sich für die Bodenlockerung beim Kümmelanbau?
    Für den erfolgreichen Kümmelanbau sind verschiedene natürliche Bodenlockerungsmethoden besonders effektiv. Die mechanische Lockerung mit einer Grabegabel oder Sauzahn erreicht tiefere Bodenschichten, ohne die Bodenstruktur zu zerstören. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de empfehlen spezielle Werkzeuge für die schonende Bearbeitung. Eine Grubber oder Hacke eignet sich für die oberflächliche Lockerung während der Wachstumsphase. Biologische Lockerung erfolgt durch Gründüngungspflanzen wie Lupinen oder Ölrettich vor dem Kümmelanbau - diese Tiefwurzler schaffen optimale Voraussetzungen. Regenwürmer und andere Bodenorganismen tragen zur natürlichen Lockerung bei, wenn der Boden mit organischem Material wie reifem Kompost angereichert wird. Mulchen mit Grasschnitt oder Stroh schützt vor Verkrustung und fördert die Bodenaktivität. Der Verzicht auf schwere Maschinen bei feuchtem Boden verhindert Verdichtung. Eine Kombination aus mechanischen und biologischen Methoden, zeitlich abgestimmt auf die Witterung, sorgt für optimale Bodenverhältnisse, die Kümmels Pfahlwurzel das tiefe Eindringen ermöglichen.
  17. Stimmt es, dass Kümmel nur als Brotgewürz verwendet werden kann?
    Nein, diese Annahme ist völlig falsch! Kümmel ist weit vielseitiger als nur ein Brotgewürz. In der traditionellen Küche findet er Verwendung in Sauerkraut, Kohlgerichten, deftigen Fleischspeisen und Käse. Seine verdauungsfördernden Eigenschaften machen ihn besonders wertvoll für schwer verdauliche Gerichte. In der modernen Küche erobert Kümmel neue Bereiche: Kümmelöl verfeinert Salatdressings, während Kümmelsirup in Cocktails und Limonaden für überraschende Geschmackserlebnisse sorgt. Kümmelpesto als Brotaufstrich oder Nudelsoße bringt mediterrane Abwechslung. Geröstete Kümmelsamen dienen als aromatisches Topping für Suppen, Salate oder Gemüsegerichte. In der Hausapotheke wird Kümmeltee gegen Verdauungsbeschwerden und Blähungen geschätzt. Sogar die Blätter sind essbar und eignen sich für Salate oder als Kräuterzutat. In der internationalen Küche spielt Kümmel eine wichtige Rolle - von nordafrikanischen Gewürzmischungen bis zu skandinavischen Spirituosen. Seine antimikrobiellen Eigenschaften machen ihn auch zum natürlichen Konservierungsmittel. Kümmel ist also definitiv mehr als nur ein Brotgewürz!
  18. Seit wann wird Kümmel in der deutschen Küche traditionell verwendet?
    Kümmel gehört zu den ältesten Gewürzen der deutschen Küche und blickt auf eine jahrtausendealte Tradition zurück. Archäologische Funde belegen, dass bereits in der Jungsteinzeit, vor etwa 5000 Jahren, Kümmel in Mitteleuropa genutzt wurde. Die Römer brachten systematischen Kümmelanbau nach Germanien, und schon Karl der Große erwähnte 812 n. Chr. in seiner Landgüterverordnung 'Capitulare de villis' den Kümmel als wichtige Kulturpflanze. Im Mittelalter etablierte sich Kümmel als unverzichtbares Gewürz in deutschen Küchen, besonders für die Haltbarmachung von Fleisch und die Verdaulichkeit schwerer Speisen. Klöster trieben den systematischen Anbau voran und dokumentierten seine Heilwirkungen. Die Verbindung zu Brot und Sauerkraut entstand im Mittelalter und prägte die deutsche Küchenkultur nachhaltig. Regional entwickelten sich unterschiedliche Traditionen: In Norddeutschland dominierte die Verwendung in Kohlgerichten, in Süddeutschland in Fleischspeisen und Käse. Heute ist Kümmel ein fester Bestandteil der deutschen Kulinarik und wird sowohl in traditionellen als auch modernen Gerichten geschätzt.
  19. Was unterscheidet Würzkraut von anderen Heilkräutern in der Anwendung?
    Würzkräuter wie Kümmel unterscheiden sich von reinen Heilkräutern durch ihre doppelte Funktion als Geschmacksgeber und therapeutisches Mittel. Während spezialisierte Heilkräuter wie Johanniskraut oder Echinacea primär medizinisch genutzt werden, erfüllen Würzkräuter eine Brückenfunktion zwischen Küche und Hausapotheke. Kümmel beispielsweise wird täglich als Gewürz konsumiert und entfaltet dabei kontinuierlich seine verdauungsfördernde Wirkung. Diese regelmäßige, niedrigdosierte Aufnahme unterscheidet sich von der gezielten, hochkonzentrierten Anwendung reiner Heilkräuter. Würzkräuter sind meist besser verträglich und können langfristig verwendet werden, ohne Nebenwirkungen zu verursachen. Ihre ätherischen Öle und bioaktiven Verbindungen wirken präventiv und unterstützend. In der Dosierung sind Würzkräuter flexibler - sie können nach Geschmack verwendet werden, während bei Heilkräutern genaue Mengenangaben wichtig sind. Die Aufbereitung unterscheidet sich ebenfalls: Würzkräuter werden meist frisch oder getrocknet direkt verwendet, während Heilkräuter oft zu Extrakten, Tinkturen oder standardisierten Präparaten verarbeitet werden.
  20. Wie grenzt sich Gewürzanbau vom allgemeinen Kräuteranbau ab?
    Der Gewürzanbau unterscheidet sich vom allgemeinen Kräuteranbau durch spezifische Ziele, Methoden und Anforderungen. Beim Gewürzanbau steht die Maximierung der Aromastoffe in bestimmten Pflanzenteilen im Vordergrund - bei Kümmel beispielsweise in den Früchten. Dies erfordert präzise Timing bei Aussaat, Pflege und Ernte, um optimale Konzentrationen ätherischer Öle zu erreichen. Der allgemeine Kräuteranbau hingegen fokussiert oft auf Blattmasse oder die Gesamtpflanze für vielfältige Verwendungen. Gewürzpflanzen benötigen häufig spezielle Trocknungs- und Lagerungstechniken, um Qualität und Haltbarkeit zu gewährleisten. Die Standortansprüche sind oft spezifischer: Viele Gewürze entwickeln intensivere Aromen unter leichtem Stress, während allgemeine Kräuter oft üppiges Wachstum bevorzugen. Erntemethoden unterscheiden sich ebenfalls - Gewürze werden oft zu einem genau bestimmten Reifestadium geerntet, während Blattkräuter meist kontinuierlich beerntet werden können. Die Qualitätsbewertung erfolgt nach anderen Kriterien: Bei Gewürzen stehen Aromagehalt, ätherische Öle und Reinheit im Vordergrund, während bei allgemeinen Kräutern oft Aussehen, Frische und Verwendungsvielfalt wichtiger sind.
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