Lampionblumen: Schönheit mit Tücken

Die Welt der Lampionblume: Schönheit mit Tücken

Die Lampionblume ziert Gärten mit leuchtenden Früchten, birgt jedoch auch Gefahren.

Wichtige Erkenntnisse zur Lampionblume

  • Beliebte Zierpflanze mit giftigen Eigenschaften
  • Alle Pflanzenteile enthalten Solanin und andere Alkaloide
  • Vorsicht bei Kindern und Haustieren geboten

Was verbirgt sich hinter der Lampionblume?

Die Lampionblume, botanisch als Physalis alkekengi bekannt, ist eine bemerkenswerte Pflanze, die ihren Namen den auffälligen, laternenförmigen Fruchtkelchen verdankt. Diese orangeroten 'Lampions' umhüllen die kirschgroßen Früchte und verleihen der Pflanze ihren unverwechselbaren Charakter.

Ein Hingucker im Garten

Gärtner schätzen die Lampionblume vor allem wegen ihrer dekorativen Wirkung. Die Pflanze wird gerne als Herbstschmuck verwendet und findet sowohl in Beeten als auch in Trockengestecken Verwendung. Ihre Beliebtheit verdankt sie nicht zuletzt der Tatsache, dass sie relativ pflegeleicht ist und sich gut in verschiedene Gartenkonzepte einfügt.

Die Schattenseite der Schönheit

Trotz ihrer Attraktivität birgt die Lampionblume jedoch auch Risiken. Alle Pflanzenteile, besonders die unreifen Früchte und Blätter, enthalten giftige Substanzen. Diese Tatsache ist vielen Hobbygärtnern nicht bewusst, was zu unbeabsichtigten Vergiftungen führen kann.

Botanische Eigenschaften: Ein Blick hinter die Kulissen

Verwandtschaftsverhältnisse

Die Lampionblume gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). In dieser Pflanzenfamilie finden sich viele bekannte Nutz- und Zierpflanzen wie Tomaten, Kartoffeln und Petunien, aber auch giftige Vertreter wie die Tollkirsche. Diese Verwandtschaft erklärt teilweise die giftigen Eigenschaften der Lampionblume.

Wachstum und Erscheinungsbild

Physalis alkekengi ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreichen kann. Die Blätter sind eiförmig und zugespitzt, während die Blüten eher unscheinbar weiß sind. Der eigentliche Blickfang entwickelt sich erst im Spätsommer, wenn sich die charakteristischen Lampions bilden.

Natürliches Vorkommen

Ursprünglich stammt die Lampionblume aus Südeuropa und Asien. Mittlerweile hat sie sich jedoch in vielen Teilen Europas und Nordamerikas eingebürgert. In Deutschland findet man sie sowohl in Gärten als auch verwildert an Wegrändern und in lichten Wäldern.

Die Giftigkeit der Lampionblume: Ein zweischneidiges Schwert

Solanin und andere Alkaloide

Der Hauptgrund für die Giftigkeit der Lampionblume liegt in ihrem Gehalt an Solanin und anderen Alkaloiden. Solanin ist ein Glycoalkaloid, das in vielen Nachtschattengewächsen vorkommt und als natürlicher Schutz gegen Fressfeinde dient. Bei Menschen und Tieren kann es jedoch zu Vergiftungserscheinungen führen.

Wo lauert die Gefahr?

Die Giftstoffe sind nicht gleichmäßig in der Pflanze verteilt. Besonders hoch ist die Konzentration in unreifen Früchten und Blättern. Aber auch andere Pflanzenteile wie Stängel und Wurzeln enthalten die giftigen Substanzen. Interessanterweise nimmt der Solaningehalt in den reifen Früchten ab, was ihre begrenzte Essbarkeit erklärt.

Einflussfaktoren auf den Giftgehalt

Der Giftgehalt der Lampionblume kann schwanken. Faktoren wie Standort, Bodenbeschaffenheit und Witterungsbedingungen spielen eine Rolle. Stress, etwa durch Trockenheit oder Schädlingsbefall, kann die Produktion von Giftstoffen sogar erhöhen - ein bemerkenswerter Schutzmechanismus der Pflanze.

Trotz ihrer Giftigkeit bleibt die Lampionblume eine beliebte Gartenpflanze. Mit dem richtigen Wissen und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko minimieren, sodass Gärtner die Schönheit dieser einzigartigen Pflanze sicher genießen können.

Produktbild von Sperli Lampionblume Mikies Laterne mit roten Blüten und Informationen zu Pflanzenhöhe sowie Hinweis auf mehrjährige Staude und Beet- und Schnittblume
Zum Produkt
Produktbild von Sperli Ananaskirsche Goldmurmel zeigt reife gelbe Früchte in Hüllblättern mit Firmenlogo und Hinweisen wie Gourmet-Küche kübelgeeignet und Größenangaben auf rustikalem Holzuntergrund.
Zum Produkt
Produktbild von Nelson Garden Lampionblume Saatgutverpackung mit Darstellung der Pflanze und deutschen sowie internationalen Bezeichnungen.
Zum Produkt

Auswirkungen der Lampionblume auf den Menschen

Die Lampionblume sieht zwar hübsch aus, birgt aber Gefahren für unsere Gesundheit. Schauen wir uns an, was bei Kontakt passieren kann.

Mögliche Vergiftungserscheinungen

Beim Verzehr oder Kontakt mit dem Saft können unangenehme Folgen auftreten. Häufige Symptome sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen und Durchfall
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • In schweren Fällen sogar Herzrhythmusstörungen

Achtung: Die Beschwerden können schnell oder erst nach Stunden auftreten.

Wer ist besonders gefährdet?

Nicht jeder reagiert gleich auf die Giftstoffe. Besonders vorsichtig sollten sein:

  • Kinder: Neugierig und geneigt, die bunten Früchte zu probieren.
  • Schwangere: Giftstoffe könnten dem Ungeborenen schaden.
  • Ältere Menschen: Langsamerer Stoffwechsel kann Giftstoffe länger im Körper halten.
  • Menschen mit Vorerkrankungen: Besonders bei Leber- oder Nierenproblemen aufpassen.

Erste Hilfe bei Vergiftungen

Im Notfall gilt: Ruhe bewahren und richtig handeln. Einige Tipps:

  • Sofort Mund ausspülen und viel Wasser trinken
  • Nicht zum Erbrechen bringen - kann mehr schaden
  • Bei Hautkontakt gründlich mit Wasser und Seife waschen
  • Im Zweifel Giftnotruf oder Rettungsdienst anrufen

Wichtig: Pflanzenteile aufbewahren, die der Betroffene zu sich nahm. Hilft Ärzten bei der Diagnose.

Gefahren der Lampionblume für Haustiere

Auch für Haustiere kann die Lampionblume gefährlich sein, wenn sie damit in Kontakt kommen.

Wie Hunde und Katzen reagieren

Hunde und Katzen reagieren ähnlich empfindlich wie Menschen, oft sogar heftiger, da sie im Verhältnis mehr fressen können.

Typische Anzeichen einer Vergiftung bei Haustieren:

  • Speicheln und Würgen
  • Erbrechen und Durchfall
  • Appetitlosigkeit und Lethargie
  • In schweren Fällen Krämpfe oder Atemprobleme

Vorsicht: Katzen kauen gerne an Pflanzen, um sich zu erbrechen, was sie zu den giftigen Teilen führen könnte.

Was tun, wenn das Haustier vergiftet wurde?

Bei Verdacht auf Vergiftung schnell handeln:

  • Pflanzenreste aus Maul und Fell entfernen
  • Dem Tier etwas Wasser geben
  • Ruhe bewahren und das Tier beobachten
  • Sofort eine Tierklinik anrufen und Symptome beschreiben

Nicht selbst versuchen, das Tier zum Erbrechen zu bringen.

Behandlung beim Tierarzt

In der Tierklinik wird versucht, weitere Giftaufnahme zu verhindern. Je nach Schwere sind weitere Maßnahmen nötig:

  • Infusionen gegen Flüssigkeitsverlust
  • Medikamente gegen Übelkeit und Krämpfe
  • Bei schweren Fällen intensivmedizinische Überwachung

Gute Nachricht: Bei schnellem Handeln erholen sich die meisten Tiere gut.

Sicherer Umgang mit der Lampionblume im Garten

Trotz der Giftigkeit kann man die Lampionblume mit Vorsichtsmaßnahmen im Garten kultivieren.

Clevere Standortwahl und Pflanzabstände

Bei der Planung beachten:

  • Nicht in der Nähe von Kinderspielplätzen oder Haustieraufenthaltsbereichen pflanzen
  • 1-2 Meter Abstand zu Wegen und Sitzplätzen halten
  • Weniger prominenten Standort wählen
  • Ausbreitungsmöglichkeit bedenken - genug Platz einplanen

Schutzmaßnahmen bei der Pflege

Beim Umgang vorsichtig sein:

  • Immer Handschuhe tragen
  • Nicht ins Gesicht fassen
  • Hände gründlich nach der Gartenarbeit waschen
  • Separate Gartengeräte verwenden

Richtige Entsorgung von Pflanzenresten

Auch beim Entfernen Vorsicht walten lassen:

  • Schnittgut im Restmüll entsorgen, nicht kompostieren
  • Nicht verbrennen - Rauch könnte giftig sein
  • Keine Samen im Garten verstreuen
  • Werkzeuge gründlich reinigen

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie die Schönheit der Lampionblume genießen, ohne sich oder andere zu gefährden. Denken Sie stets daran: Bei giftigen Pflanzen ist Vorsicht geboten.

Essbare Aspekte der Lampionblume: Eine Delikatesse mit Vorsicht

Obwohl die Lampionblume (Physalis alkekengi) in erster Linie als Zierpflanze bekannt ist, birgt sie auch kulinarische Überraschungen. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht alle Teile der Pflanze sind zum Verzehr geeignet.

Reife Früchte und ihre Verwendung

Die reifen Früchte der Lampionblume sind tatsächlich essbar und können eine interessante Ergänzung in der Küche sein. Sie haben einen süß-säuerlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Erdbeere und Ananas erinnert. Wichtig ist jedoch, dass nur die vollständig reifen Früchte verzehrt werden sollten. Diese erkennt man an ihrer orangeroten Färbung und daran, dass sie sich leicht vom Stiel lösen lassen.

In der Küche finden die Früchte vielfältige Verwendung:

  • Als frischer Snack direkt vom Strauch
  • In Obstsalaten oder als Dekoration auf Desserts
  • Zur Herstellung von Marmeladen oder Gelees
  • Als exotische Zutat in Cocktails oder Smoothies

Kulturelle Unterschiede im Konsum

Die Nutzung der Lampionblume als Nahrungsmittel variiert stark zwischen verschiedenen Kulturen. In einigen asiatischen Ländern, wie China und Japan, werden die Früchte schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Küche verwendet. Dort gelten sie sogar als Delikatesse und finden sich häufig in süßen Gerichten oder als Garnitur.

In Europa und Nordamerika hingegen ist der Verzehr der Früchte weniger verbreitet. Hier wird die Lampionblume hauptsächlich als dekorative Gartenpflanze geschätzt. In den letzten Jahren hat das Interesse an exotischen Früchten jedoch zugenommen, wodurch auch die Lampionblume als Nahrungsmittel an Aufmerksamkeit gewinnt.

Vorsichtsmaßnahmen beim Verzehr

Trotz der essbaren Früchte ist bei der Lampionblume Vorsicht geboten. Folgende Punkte sollten unbedingt beachtet werden:

  • Nur reife Früchte essen: Unreife Früchte enthalten noch höhere Mengen an Solanin und können Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
  • Blätter und Stängel meiden: Diese Pflanzenteile sind giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden.
  • Maßvoll genießen: Auch bei reifen Früchten ist es ratsam, sie nur in Maßen zu verzehren.
  • Allergien beachten: Wie bei vielen Lebensmitteln können auch hier allergische Reaktionen auftreten.

Wer unsicher ist, sollte lieber auf den Verzehr verzichten oder sich vorher mit einem Experten beraten.

Medizinische Anwendungen der Lampionblume

Neben ihrer Rolle als Zierpflanze und potenzielles Nahrungsmittel hat die Lampionblume auch eine lange Geschichte in der Heilkunde. Ihre medizinischen Eigenschaften werden sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Medizin untersucht und genutzt.

Traditionelle Heilkunde

In der Volksmedizin verschiedener Kulturen wird die Lampionblume seit Jahrhunderten eingesetzt. Einige traditionelle Anwendungen umfassen:

  • Behandlung von Harnwegsinfektionen
  • Linderung von Gelenkschmerzen und Gicht
  • Förderung der Verdauung
  • Unterstützung bei Hautproblemen

In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Pflanze beispielsweise zur Stärkung der Leber und Nieren verwendet. Dabei kommen oft Tees oder Tinkturen aus den getrockneten Früchten zum Einsatz.

Moderne pharmazeutische Forschung

Die wissenschaftliche Forschung hat in den letzten Jahren verstärkt die Inhaltsstoffe und potenziellen medizinischen Anwendungen der Lampionblume untersucht. Einige vielversprechende Forschungsgebiete sind:

  • Entzündungshemmende Wirkung: Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe entzündungshemmende Eigenschaften besitzen könnten.
  • Antioxidative Effekte: Die Früchte enthalten Antioxidantien, die möglicherweise vor Zellschäden schützen können.
  • Antimikrobielle Aktivität: Einige Extrakte zeigen Wirksamkeit gegen bestimmte Bakterien und Pilze.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass viele dieser Forschungen noch in frühen Stadien sind und weitere Studien nötig sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.

Risiken der Selbstmedikation

Trotz der potenziellen medizinischen Vorteile ist von einer Selbstmedikation mit Lampionblumen-Präparaten dringend abzuraten. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Die Dosierung ist schwierig zu kontrollieren und kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
  • Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht ausreichend erforscht.
  • Die Qualität und Reinheit von selbst hergestellten Präparaten kann nicht garantiert werden.
  • Die giftigen Eigenschaften der Pflanze bergen bei unsachgemäßer Anwendung erhebliche Risiken.

Wer sich für die medizinische Nutzung der Lampionblume interessiert, sollte dies unbedingt mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.

Alternativen zur Lampionblume im Garten

Für Gärtner, die die dekorative Wirkung der Lampionblume schätzen, aber Bedenken wegen ihrer Giftigkeit haben, gibt es glücklicherweise einige attraktive Alternativen.

Ähnliche, ungiftige Zierpflanzen

Folgende Pflanzen können ähnliche optische Effekte erzielen, ohne die Risiken der Lampionblume:

  • Ballonblume (Platycodon grandiflorus): Bildet blaue, ballonförmige Blüten.
  • Lampionpflanze (Physalis alkekengi var. franchetii): Eine Variante mit größeren, aber weniger giftigen Früchten.
  • Herzblume (Dicentra spectabilis): Hat herzförmige, hängende Blüten.
  • Fuchsie: Bietet ähnlich hängende, aber farbenfrohe Blüten.

Sichere Optionen für Gärten mit Kindern und Haustieren

In Gärten, die von Kindern oder Haustieren genutzt werden, sollten besonders ungefährliche Pflanzen bevorzugt werden:

  • Ringelblume (Calendula officinalis): Robust und kindersicher.
  • Sonnenhut (Rudbeckia): Farbenfroh und ungiftig.
  • Katzenminze (Nepeta): Beliebt bei Katzen und unbedenklich.
  • Zinnien: Pflegeleicht und in vielen Farben erhältlich.

Vergleich der Pflegeanforderungen

Bei der Wahl einer Alternative zur Lampionblume sollten auch die Pflegeanforderungen berücksichtigt werden:

  • Standort: Die meisten genannten Alternativen bevorzugen wie die Lampionblume sonnige bis halbschattige Standorte.
  • Boden: Viele der Alternativen sind weniger anspruchsvoll als die Lampionblume und gedeihen in normalen Gartenböden gut.
  • Wasserbedarf: Die meisten Alternativen benötigen regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung.
  • Winterhärte: Einige Alternativen wie die Ballonblume sind winterhärter als die Lampionblume.

Mit der richtigen Auswahl lässt sich ein ebenso attraktiver, aber sicherer Garten gestalten, der die Lampionblume nicht vermissen lässt.

Rechtliche Aspekte und Verantwortung beim Anbau von Lampionblumen

Beim Anbau und Verkauf von Lampionblumen gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten. Gärtnereien und Pflanzenhändler sind verpflichtet, auf die Giftigkeit der Pflanze hinzuweisen. Oft findet man kleine Schilder oder Etiketten mit entsprechenden Warnhinweisen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen, besonders bei Kindern und Haustieren.

Haftung bei Vergiftungsfällen

Die Frage der Haftung bei Vergiftungsfällen durch Lampionblumen ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Grundsätzlich gilt: Wer die Pflanze in seinem Garten hat, trägt auch eine gewisse Verantwortung. Kommt es zu einem Vergiftungsfall, etwa bei einem spielenden Kind aus der Nachbarschaft, könnte der Gartenbesitzer unter Umständen haftbar gemacht werden. Es ist ratsam, die Lampionblume nicht in Bereichen zu pflanzen, die leicht zugänglich für Kinder oder Tiere sind.

Empfehlungen für öffentliche Gärten und Parks

Für öffentliche Gärten und Parks gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Hier sollten Lampionblumen entweder ganz vermieden oder nur in abgegrenzten Bereichen angepflanzt werden. Deutlich sichtbare Hinweisschilder sind unerlässlich. Viele Gemeinden entscheiden sich mittlerweile dafür, auf potenziell gefährliche Pflanzen wie die Lampionblume in öffentlichen Anlagen ganz zu verzichten.

Umweltauswirkungen der Lampionblume

Die Lampionblume ist nicht nur wegen ihrer Giftigkeit ein heikles Thema, sondern auch aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. In manchen Regionen hat sie sich zu einer invasiven Art entwickelt, die heimische Pflanzen verdrängen kann.

Invasives Potenzial

Die Lampionblume vermehrt sich sowohl über Samen als auch über Wurzelausläufer. Einmal im Garten etabliert, kann sie sich schnell ausbreiten und ist dann nur schwer wieder loszuwerden. In einigen Ländern, wie etwa in Teilen der USA, gilt sie bereits als problematische invasive Art. In Deutschland ist die Situation noch nicht so dramatisch, aber Gärtner sollten die Ausbreitung im Auge behalten.

Auswirkungen auf die lokale Fauna

Die Giftigkeit der Lampionblume betrifft nicht nur Menschen und Haustiere, sondern auch wilde Tiere. Vögel und kleine Säugetiere können durch den Verzehr der Beeren zu Schaden kommen. Andererseits bieten die Blüten Nektar für Insekten, was durchaus positiv zu bewerten ist.

Ökologische Vor- und Nachteile

Bei der Lampionblume gibt es sowohl positive als auch negative Aspekte. Sie kann als Nektarquelle für Insekten dienen und bietet mit ihren dekorativen Fruchthüllen einen ästhetischen Wert. Allerdings besteht die Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung und Verdrängung heimischer Arten. Gärtner sollten daher abwägen, ob der Anbau in ihrem speziellen Fall sinnvoll ist.

Lampionblumen: Zwischen Faszination und Vorsicht

Die Lampionblume ist eine interessante Pflanze, die mit ihren leuchtend orangefarbenen Fruchthüllen jedem Garten einen besonderen Reiz verleiht. Dennoch sollten wir uns der Risiken bewusst sein, die mit ihrem Anbau einhergehen. Die Giftigkeit der Pflanze erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen, vor allem wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben.

Letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen Gärtners, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Wer sich für den Anbau entscheidet, sollte die Pflanze an einem gut kontrollierbaren Standort platzieren und regelmäßig zurückschneiden, um eine übermäßige Ausbreitung zu verhindern. Gleichzeitig ist es wichtig, Familienmitglieder, Nachbarn und Besucher über die potenziellen Gefahren aufzuklären.

Mit dem richtigen Wissen und der nötigen Sorgfalt kann die Lampionblume durchaus ein reizvoller Bestandteil unserer Gärten sein. Sie erinnert uns daran, dass die Schönheit der Natur manchmal auch ihre Tücken hat – eine Erkenntnis, die uns zu verantwortungsvollen und achtsamen Gärtnern macht.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was macht die Lampionblume zu einer beliebten Zierpflanze im Garten?
    Die Lampionblume (Physalis alkekengi) verdankt ihre Beliebtheit den auffälligen, laternenförmigen Fruchtkelchen, die ihr den charakteristischen Namen verleihen. Diese orangeroten 'Lampions' umhüllen die kirschgroßen Früchte und schaffen einen unverwechselbaren Blickfang im Garten. Besonders geschätzt wird die Pflanze als Herbstschmuck, da sie sich sowohl in Beeten als auch in Trockengestecken vielseitig verwenden lässt. Gärtner schätzen zudem ihre relative Pflegeleichtigkeit und die Tatsache, dass sie sich gut in verschiedene Gartenkonzepte einfügt. Die Lampionblume erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern und entwickelt ihren eigentlichen Blickfang erst im Spätsommer, wenn sich die charakteristischen Lampions bilden. Ihre dekorative Wirkung macht sie zu einem beliebten Element für die herbstliche Gartengestaltung, wobei jedoch stets die Giftigkeit der Pflanze beachtet werden sollte.
  2. Welche giftigen Substanzen enthält Physalis alkekengi und wo sind sie konzentriert?
    Physalis alkekengi enthält hauptsächlich Solanin und andere Alkaloide, die für ihre Giftigkeit verantwortlich sind. Solanin ist ein Glycoalkaloid, das in vielen Nachtschattengewächsen als natürlicher Schutz gegen Fressfeinde dient. Die Giftstoffe sind nicht gleichmäßig in der Pflanze verteilt - besonders hoch ist die Konzentration in unreifen Früchten und Blättern. Auch andere Pflanzenteile wie Stängel und Wurzeln enthalten diese giftigen Substanzen, allerdings in unterschiedlichen Mengen. Interessanterweise nimmt der Solaningehalt in den reifen Früchten ab, was ihre begrenzte Essbarkeit erklärt. Der Giftgehalt kann durch verschiedene Faktoren wie Standort, Bodenbeschaffenheit und Witterungsbedingungen schwanken. Stress durch Trockenheit oder Schädlingsbefall kann die Produktion von Giftstoffen sogar erhöhen - ein bemerkenswerter Schutzmechanismus der Pflanze. Diese Alkaloide können bei Menschen und Tieren zu Vergiftungserscheinungen führen.
  3. Warum gehört die Lampionblume zu den Nachtschattengewächsen und welche Verwandten hat sie?
    Die Lampionblume gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) aufgrund ihrer botanischen Merkmale und genetischen Verwandtschaft. Diese Pflanzenfamilie zeichnet sich durch gemeinsame Charakteristika wie den Aufbau der Blüten, die Fruchtform und die Produktion bestimmter Alkaloide aus. In dieser großen Pflanzenfamilie finden sich sowohl bekannte Nutz- als auch Zierpflanzen. Zu den essbaren Verwandten zählen Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und Paprika, während zu den Zierpflanzen Petunien und Engelstrompeten gehören. Aber auch giftige Vertreter wie die Tollkirsche, der Stechapfel und das Bilsenkraut sind Teil dieser Familie. Diese Verwandtschaft erklärt teilweise die giftigen Eigenschaften der Lampionblume, da viele Nachtschattengewächse Alkaloide als Schutzsubstanzen produzieren. Die Familie umfasst weltweit etwa 2.700 Arten in 102 Gattungen, was ihre große Vielfalt und evolutionäre Bedeutung unterstreicht.
  4. Welche besonderen Risiken bestehen bei Lampionblumen für Kinder und Haustiere?
    Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet, da sie neugierig sind und die bunten, kirschähnlichen Früchte der Lampionblume als ungefährliche Leckerei betrachten könnten. Bei Kindern besteht das höchste Risiko darin, dass sie die attraktiven orangeroten Früchte pflücken und verzehren. Bereits geringe Mengen können zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. In schweren Fällen sind sogar Herzrhythmusstörungen möglich. Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, reagieren oft noch empfindlicher als Menschen, da sie im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr fressen können. Typische Vergiftungsanzeichen bei Tieren sind Speicheln, Würgen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Lethargie. Katzen kauen zudem gerne an Pflanzen, was sie zusätzlich gefährdet. Besonders problematisch ist, dass die Symptome sowohl bei Kindern als auch bei Haustieren schnell oder erst nach Stunden auftreten können, was die rechtzeitige Diagnose erschwert.
  5. Sind die Früchte der Lampionblume unter bestimmten Bedingungen essbar?
    Die reifen Früchte der Lampionblume sind tatsächlich unter bestimmten Bedingungen essbar, jedoch ist dabei größte Vorsicht geboten. Nur vollständig ausgereifte Früchte sollten verzehrt werden, erkennbar an ihrer orangeroten Färbung und der leichten Ablösbarkeit vom Stiel. Der Solaningehalt nimmt in reifen Früchten deutlich ab, was ihre begrenzte Essbarkeit erklärt. Die reifen Früchte haben einen süß-säuerlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Erdbeere und Ananas erinnert. In einigen asiatischen Ländern wie China und Japan werden sie traditionell in der Küche verwendet und gelten sogar als Delikatesse. Sie finden Verwendung in Obstsalaten, als Dessert-Dekoration, zur Herstellung von Marmeladen oder in Cocktails. Dennoch sollten auch reife Früchte nur in Maßen verzehrt werden, da noch Restmengen an Alkaloiden enthalten sein können. Unreife Früchte, Blätter und Stängel sind absolut tabu. Bei Unsicherheit sollte grundsätzlich auf den Verzehr verzichtet werden.
  6. Worin unterscheiden sich Lampionblume und Blasenkirsche in der Gartenverwendung?
    Lampionblume und Blasenkirsche werden oft verwechselt, unterscheiden sich jedoch in ihrer Gartenverwendung erheblich. Die klassische Lampionblume (Physalis alkekengi) ist primär eine Zierpflanze, die wegen ihrer dekorativen orangeroten Lampions geschätzt wird. Sie eignet sich besonders für Herbstgestecke und als Blickfang in Staudenbeeten, erfordert jedoch aufgrund ihrer Giftigkeit besondere Vorsichtsmaßnahmen. Die Blasenkirsche hingegen umfasst verschiedene Physalis-Arten, darunter auch essbare Varianten wie die Kapstachelbeere (Physalis peruviana), die gezielt für den Verzehr angebaut werden. Diese essbaren Arten haben oft kleinere, weniger auffällige Fruchthüllen, aber schmackhaftere und ungiftige Früchte. In der Gartenverwendung bedeutet dies, dass die Lampionblume eher in repräsentativen Gartenbereichen fernab von Kinderspielbereichen gepflanzt wird, während essbare Blasenkirschen im Nutzgarten oder Kräuterbeet ihren Platz finden. Die Standortansprüche sind ähnlich, aber die Sicherheitsaspekte unterscheiden sich grundlegend.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Lampionblume und anderen Laternenpflanzen?
    Die Lampionblume unterscheidet sich von anderen als 'Laternenpflanzen' bezeichneten Gewächsen in mehreren wichtigen Aspekten. Während die echte Lampionblume (Physalis alkekengi) durch ihre papierartigen, orangeroten Fruchthüllen charakterisiert ist, gibt es andere Pflanzen mit ähnlich geformten Strukturen. Die Ballonblume (Platycodon grandiflorus) beispielsweise bildet ballonförmige Blütenknospen, ist aber ungiftig und blüht in blauen Tönen. Andere Physalis-Varianten wie die Lampionpflanze (Physalis alkekengi var. franchetii) haben größere Fruchthüllen, sind aber weniger giftig. Botanisch gehören nicht alle 'Laternenpflanzen' zur selben Familie - während die Lampionblume ein Nachtschattengewächs ist, stammen andere aus völlig verschiedenen Pflanzenfamilien. In der Gartenverwendung bedeutet dies unterschiedliche Standortansprüche, Pflegebedürfnisse und vor allem verschiedene Sicherheitsaspekte. Echte Alternativen zur giftigen Lampionblume bieten ähnliche optische Effekte ohne die Risiken, erfordern aber oft andere Kulturbedingungen und haben unterschiedliche Blütezeiten.
  8. Wie können Giftgehalt und Standortbedingungen die Gefährlichkeit der Lampionblume beeinflussen?
    Der Giftgehalt der Lampionblume wird stark von Umweltfaktoren beeinflusst, was ihre Gefährlichkeit variabel macht. Standortbedingungen wie Bodenbeschaffenheit, pH-Wert, Nährstoffversorgung und Feuchtigkeit wirken sich direkt auf die Alkaloid-Produktion aus. Trockenstress führt zu einer erhöhten Konzentration von Solanin und anderen Giftstoffen, da die Pflanze ihre Abwehrmechanismen verstärkt. Auch Schädlingsbefall oder mechanische Verletzungen können die Giftproduktion ankurbeln. Saure Böden können die Aufnahme bestimmter Mineralien beeinflussen, was sich auf den Alkaloidgehalt auswirkt. Sonnige Standorte führen oft zu höheren Konzentrationen als schattige Bereiche. Zusätzlich spielen die Jahreszeit und der Reifegrad eine entscheidende Rolle - junge Triebe und unreife Früchte sind stets giftiger als ausgereifte Pflanzenteile. Diese Variabilität macht es praktisch unmöglich, die genaue Giftigkeit einer Lampionblume vorherzusagen. Daher sollten alle Pflanzenteile grundsätzlich als potentiell gefährlich behandelt werden, unabhängig von den Standortbedingungen.
  9. Wo kann man Lampionblumen sicher kaufen und welche Beratung sollte man erwarten?
    Lampionblumen sollten ausschließlich in seriösen Gartenfachgeschäften, etablierten Gärtnereien oder bei spezialisierten Online-Händlern wie samen.de erworben werden. Diese verfügen über das nötige Fachwissen und sind verpflichtet, auf die Giftigkeit hinzuweisen. Beim Kauf sollten deutliche Warnhinweise vorhanden sein, die über die Gefahren informieren. Eine kompetente Beratung sollte Aufklärung über sichere Standortwahl, Pflege und Sicherheitsmaßnahmen umfassen. Seriöse Händler erklären die Unterschiede zwischen verschiedenen Physalis-Arten und weisen explizit auf die Risiken für Kinder und Haustiere hin. Beim Online-Kauf sollten detaillierte Produktbeschreibungen mit Sicherheitshinweisen vorhanden sein. Vermieden werden sollten private Verkäufer ohne Fachkenntnis, Flohmärkte oder Tauschbörsen, wo oft unzureichende Aufklärung erfolgt. Qualitätsorientierte Anbieter bieten zusätzlich Informationsmaterial über sicheren Umgang, alternative ungiftige Zierpflanzen und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Eine gute Beratung beinhaltet auch Empfehlungen für geeignete Gartenhandschuhe und Schutzausrüstung.
  10. Welche Gartengeräte und Schutzausrüstung benötigt man für den Umgang mit giftigen Zierpflanzen?
    Für den sicheren Umgang mit giftigen Zierpflanzen wie der Lampionblume ist eine angemessene Schutzausrüstung unverzichtbar. Grundlegend sind hochwertige Gartenhandschuhe, die auch Pflanzensäfte abweisen - wasserdichte, latexbeschichtete Modelle bieten den besten Schutz. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen verschiedene Schutzhandschuhe für unterschiedliche Anwendungen. Bei der Pflege sollten separate Gartengeräte verwendet werden, die nach Gebrauch gründlich gereinigt werden. Eine scharfe Gartenschere verhindert gequetschte Schnittstellen, die mehr Pflanzensaft freisetzen. Für die Entsorgung von Schnittgut sind stabile Sammelbehälter erforderlich. Zusätzlich empfehlen sich Schutzbrillen bei intensiveren Pflegearbeiten, um Spritzer in die Augen zu vermeiden. Langärmelige Kleidung schützt die Haut vor Kontakt mit Pflanzensäften. Ein Harzlöser oder Reinigungsmittel sollte für die anschließende Werkzeugreinigung bereitstehen. Nach jeder Gartenarbeit mit giftigen Pflanzen sind gründliches Händewaschen und die Reinigung der verwendeten Geräte unverzichtbar.
  11. Welche psychologischen Faktoren führen Menschen dazu, giftige Pflanzen anzubauen?
    Die Entscheidung, giftige Pflanzen wie die Lampionblume anzubauen, wird von verschiedenen psychologischen Faktoren beeinflusst. Ein wesentlicher Aspekt ist die Faszination für das 'Verbotene' - die Kombination aus Schönheit und Gefahr übt einen besonderen Reiz aus. Viele Gärtner werden von der ästhetischen Wirkung angezogen, ohne sich der Risiken vollständig bewusst zu sein. Der Wunsch nach Exklusivität spielt ebenfalls eine Rolle, da giftige Zierpflanzen oft als besonders interessant oder ungewöhnlich empfunden werden. Sammlerinstinkte können dazu führen, dass seltene oder außergewöhnliche Pflanzen angeschafft werden, unabhängig von ihrer Giftigkeit. Manchmal ist es auch Unwissen - die dekorativen Eigenschaften stehen im Vordergrund, während die Gefahren unterschätzt oder ignoriert werden. Kulturelle Einflüsse und Traditionen können eine Rolle spielen, besonders wenn giftige Pflanzen in bestimmten Regionen traditionell angebaut werden. Der Aspekt der Herausforderung motiviert ebenfalls - der erfolgreiche Anbau 'schwieriger' Pflanzen kann als gärtnerische Leistung empfunden werden. Oft überwiegt schlicht die optische Attraktivität gegenüber Sicherheitsbedenken.
  12. Wie entwickelte sich die kulturelle Wahrnehmung von Giftpflanzen in Gärten über die Zeit?
    Die kulturelle Wahrnehmung von Giftpflanzen in Gärten hat sich über die Jahrhunderte erheblich gewandelt. In der Antike und im Mittelalter wurden viele giftige Pflanzen gezielt für medizinische Zwecke oder als Schutz gegen Schädlinge angebaut, wobei das Wissen um ihre Eigenschaften weitverbreitet war. Klöster unterhielten Giftgärten für pharmazeutische Zwecke. In der Renaissance entstanden erste botanische Gärten, in denen auch giftige Arten zu Studienzwecken kultiviert wurden. Das 18. und 19. Jahrhundert brachte eine romantische Verklärung der Natur mit sich, in der exotische und ungewöhnliche Pflanzen, auch giftige, als Statussymbole galten. Mit der Industrialisierung und Urbanisierung ging viel traditionelles Pflanzenwissen verloren. Im 20. Jahrhundert führte die zunehmende Sicherheitsorientierung zu kritischerer Betrachtung giftiger Zierpflanzen. Heute ist die Wahrnehmung ambivalent: Während das Sicherheitsbewusstsein gestiegen ist, wächst gleichzeitig das Interesse an historischen Gartenpflanzen. Moderne Gärtner stehen vor dem Spannungsfeld zwischen ästhetischen Wünschen und Verantwortung, besonders in familiären Umgebungen mit Kindern und Haustieren.
  13. Welche Rolle spielen Alkaloide im Pflanzenstoffwechsel der Nachtschattengewächse?
    Alkaloide spielen im Stoffwechsel der Nachtschattengewächse eine zentrale Rolle als natürliche Abwehrmechanismen und Regulatoren verschiedener biologischer Prozesse. Diese stickstoffhaltigen Verbindungen wie Solanin, Nikotin oder Atropin werden von den Pflanzen aktiv produziert und strategisch in verschiedenen Geweben angereichert. Primär dienen sie als chemische Verteidigung gegen Fraßfeinde - ihre toxischen Eigenschaften schrecken Insekten, Säugetiere und andere Pflanzenfresser ab. Alkaloide können auch antimikrobiell wirken und die Pflanzen vor bakteriellen und pilzlichen Infektionen schützen. Im Stoffwechsel fungieren sie teilweise als Stickstoffspeicher, der bei Bedarf für andere biochemische Prozesse mobilisiert werden kann. Die Produktion wird durch Umweltfaktoren beeinflusst - Stress durch Trockenheit, Verletzungen oder Pathogenbefall kann die Alkaloidproduktion stimulieren. Interessant ist, dass die Konzentration in verschiedenen Pflanzenteilen und zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien variiert. Diese evolutionär entstandenen Schutzmechanismen haben den Nachtschattengewächsen zu großem ökologischen Erfolg verholfen, stellen aber gleichzeitig ein Risiko für Menschen und Haustiere dar.
  14. Wie beeinflusst die Zielgruppe vorsichtiger Hobbygärtner die Gartengestaltung?
    Vorsichtige Hobbygärtner, die besonders auf Sicherheitsaspekte achten, verändern zunehmend die moderne Gartengestaltung. Diese Zielgruppe bevorzugt ungiftige Pflanzen und entwickelt bewusst familienfreundliche Gärten, in denen Kinder und Haustiere gefahrlos spielen können. Dadurch steigt die Nachfrage nach sicheren Alternativen zu traditionellen, aber giftigen Zierpflanzen. Gärtner dieser Kategorie informieren sich intensiv über Pflanzeninhaltsstoffe und bevorzugen deutlich gekennzeichnete Produkte. Sie tendieren zu einheimischen Arten, die oft unbedenklicher und gleichzeitig ökologisch wertvoller sind. Die Gartenplanung wird strategischer - gefährlichere Pflanzen werden, wenn überhaupt, in separaten, unzugänglichen Bereichen kultiviert. Diese Zielgruppe treibt auch die Entwicklung neuer, sicherer Sorten voran und unterstützt Züchtungen, die optisch attraktiv, aber ungiftig sind. Sicherheitsausrüstung und entsprechende Gartengeräte gewinnen an Bedeutung. Beratungsintensive Gartencenter und Fachhändler profitieren von diesem Trend, da kompetente Aufklärung geschätzt wird. Letztendlich führt dies zu einer bewussteren, verantwortungsvolleren Gartenkultur, die Schönheit mit Sicherheit zu vereinen sucht.
  15. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten bei Verdacht auf Lampionblumen-Vergiftung ergriffen werden?
    Bei Verdacht auf eine Lampionblumen-Vergiftung ist schnelles und überlegtes Handeln entscheidend. Zunächst sollte der Mund gründlich ausgespült und dem Betroffenen reichlich Wasser zum Trinken gegeben werden, um eventuell noch vorhandene Pflanzenreste zu entfernen. Keinesfalls sollte Erbrechen ausgelöst werden, da dies zusätzliche Schäden verursachen kann. Bei Hautkontakt mit Pflanzensaft ist sofortiges, gründliches Waschen mit Wasser und Seife erforderlich. Wichtig ist es, eventuell konsumierte Pflanzenteile aufzubewahren - diese helfen Ärzten bei der Diagnose und Behandlung. Der Betroffene sollte beruhigt und beobachtet werden, wobei auf Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Atembeschwerden geachtet werden muss. Bei ersten Anzeichen einer Vergiftung oder auch nur bei begründetem Verdacht sollte unverzüglich der Giftnotruf (Tel. 030 19240) oder der Rettungsdienst (Tel. 112) kontaktiert werden. Bis zum Eintreffen professioneller Hilfe den Patienten nicht allein lassen und bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen. Eine schnelle Behandlung verbessert die Prognose erheblich.
  16. Wie plant man einen sicheren Garten mit attraktiven aber ungiftigen Alternativen?
    Die Planung eines sicheren Gartens mit attraktiven, ungiftigen Alternativen zur Lampionblume erfordert durchdachte Pflanzenauswahl und strategische Gestaltung. Statt der giftigen Lampionblume bieten sich Ballonblume (Platycodon grandiflorus) mit ihren blauen, ballonförmigen Blüten oder Fuchsien mit hängenden, farbenfrohen Blüten an. Für herbstliche Dekoration eignen sich Zinnien, Ringelblumen oder der ungiftige Sonnenhut (Rudbeckia). Bei der Gartenplanung sollten Bereiche definiert werden - Familienzonen mit ausschließlich ungiftigen Pflanzen und gegebenenfalls separate Sammlerbereiche für erfahrene Gärtner. Wichtig ist die Berücksichtigung der jeweiligen Standortansprüche: Die meisten Alternativen bevorzugen wie die Lampionblume sonnige bis halbschattige Plätze, sind aber oft anspruchsloser bezüglich der Bodenbeschaffenheit. Ein durchdachter Pflanzplan sollte auch Winterhärte, Pflegeaufwand und Ausbreitungsverhalten berücksichtigen. Katzenminze (Nepeta) ist beispielsweise bei Katzen beliebt und völlig unbedenklich. Durch geschickte Kombination verschiedener ungiftiger Arten lässt sich ein ebenso attraktiver wie sicherer Garten gestalten, der die Lampionblume nicht vermissen lässt.
  17. Welche verbreiteten Mythen gibt es über die Ungefährlichkeit reifer Lampionblumen-Früchte?
    Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass reife Lampionblumen-Früchte völlig ungefährlich seien und bedenkenlos verzehrt werden können. Tatsächlich enthalten auch reife Früchte noch Restmengen an Solanin und anderen Alkaloiden, auch wenn die Konzentration geringer ist als in unreifen Früchten. Ein weiterer Irrtum ist die Annahme, dass die auffälligen orangeroten Lampions ein Zeichen für Unbedenklichkeit seien - diese sind jedoch nur die Fruchthüllen und nicht die eigentlichen Früchte. Manche glauben fälschlicherweise, dass das Entfernen der Lampionhülle die Früchte automatisch essbar macht. Besonders gefährlich ist der Mythos, dass kleine Mengen grundsätzlich harmlos seien - die individuelle Empfindlichkeit variiert stark, besonders bei Kindern. Oft wird auch angenommen, dass gekochte oder verarbeitete Früchte ungiftig werden, doch Hitze zerstört die Alkaloide nicht vollständig. Ein weiterer Irrglaube ist, dass die Giftigkeit durch bestimmte Zubereitungsarten oder Kombinationen mit anderen Lebensmitteln neutralisiert werden kann. Diese Mythen entstehen oft durch Verwechslung mit essbaren Physalis-Arten oder durch kulturelle Überlieferungen ohne wissenschaftliche Basis. Grundsätzlich gilt: Vorsicht ist immer angebracht.
  18. In welchen Regionen gilt die Lampionblume als invasive Art und warum?
    Die Lampionblume gilt in mehreren Regionen als problematische invasive Art, besonders in Teilen der USA, Kanadas und Australiens. In Nordamerika ist sie in verschiedenen Bundesstaaten als invasive Pflanze eingestuft, da sie sich unkontrolliert ausbreitet und heimische Vegetation verdrängt. Die Invasivität resultiert aus ihrer robusten Natur und den beiden Vermehrungsstrategien: sowohl durch Samen als auch durch unterirdische Rhizome kann sie sich rasch etablieren. In gemäßigten Klimazonen findet sie ideale Bedingungen vor, während natürliche Fressfeinde oft fehlen, die in ihren ursprünglichen Habitaten in Südeuropa und Asien ihre Ausbreitung begrenzen. Besonders problematisch wird die Lampionblume in Waldgebieten, an Bachufern und in naturnahen Bereichen, wo sie dichte Bestände bildet und die Biodiversität reduziert. Ihre Giftigkeit schützt sie zusätzlich vor einheimischen Herbivoren. In Europa ist die Situation weniger dramatisch, aber auch hier kann sie verwildern und sich in lichten Wäldern und Wegrändern etablieren. Die Bekämpfung ist schwierig, da die Rhizome auch nach dem Entfernen oberirdischer Teile wieder austreiben können.
  19. Wie unterscheidet man die Lampionblume von der harmlosen Judenkirsche?
    Die Unterscheidung zwischen der giftigen Lampionblume (Physalis alkekengi) und der harmlosen Judenkirsche ist wichtig für die Sicherheit, aber oft verwirrend, da beide Namen manchmal für dieselbe Pflanze verwendet werden. Botanisch wird 'Judenkirsche' oft als Synonym für die Lampionblume verwendet, was die Verwirrung verstärkt. Zur sicheren Unterscheidung sollte man sich an der wissenschaftlichen Nomenklatur orientieren. Die essbare 'Kapstachelbeere' (Physalis peruviana) wird manchmal fälschlich als Judenkirsche bezeichnet, unterscheidet sich aber durch kleinere, behaarte Früchte und weniger auffällige, gelbliche Fruchthüllen. Die echte Lampionblume hat charakteristische, große, papierartige, leuchtend orangerote Lampions und glatte, kirschgroße Früchte. Essbare Physalis-Arten haben oft kleinere, weniger auffällige Hüllen in gelblichen oder grünlichen Tönen. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Herkunft: während die Lampionblume aus Europa und Asien stammt, kommen essbare Arten meist aus Südamerika. Bei jeder Unsicherheit sollte grundsätzlich auf den Verzehr verzichtet werden. Eine botanische Bestimmung durch Fachleute ist bei Unklarheiten immer ratsam.
  20. Worin unterscheiden sich Winterkirsche und Lampionblume in Bezug auf Giftigkeit?
    Winterkirsche und Lampionblume werden oft verwechselt, unterscheiden sich aber in ihrer Giftigkeit und botanischen Zuordnung. Die echte Winterkirsche (Physalis alkekengi) ist tatsächlich ein Synonym für die Lampionblume - es handelt sich um dieselbe Art mit identischer Giftigkeit. Verwirrung entsteht jedoch, weil verschiedene Physalis-Arten umgangssprachlich als 'Winterkirsche' bezeichnet werden. Die essbare Winterkirsche oder Ananaskirsche (Physalis pruinosa) ist eine andere Art mit geringerer Giftigkeit in unreifen Zuständen, aber essbaren reifen Früchten. Diese hat kleinere, weniger auffällige Lampions und behaarte Früchte. Die Schein-Winterkirsche (Physalis philadelphica) ist ebenfalls eine eigenständige, größtenteils ungiftige Art. Zur sicheren Unterscheidung ist die wissenschaftliche Bezeichnung entscheidend: Physalis alkekengi ist immer giftig, während andere Physalis-Arten wie P. pruinosa oder P. peruviana essbare Früchte haben können. Die Giftigkeit konzentriert sich bei allen Arten hauptsächlich in unreifen Früchten, Blättern und Wurzeln. Bei Ungewissheit sollte grundsätzlich von einer potentiellen Giftigkeit ausgegangen und auf den Verzehr verzichtet werden.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Lampionblume
Topseller
Kiepenkerl Physalis Lampionblume Kiepenkerl Physalis Lampionblume
Inhalt 1 Portion
1,39 € *
Produktbild von Sperli Lampionblume Mikies Laterne mit roten Blüten und Informationen zu Pflanzenhöhe sowie Hinweis auf mehrjährige Staude und Beet- und Schnittblume Sperli Lampionblume Mikie's Laterne
Inhalt 1 Portion
1,49 € *
Produktbild von Nelson Garden Lampionblume Saatgutverpackung mit Darstellung der Pflanze und deutschen sowie internationalen Bezeichnungen. Nelson Garden Lampionblume
Inhalt 1 Portion
3,89 € *
Passende Artikel
Kiepenkerl Physalis Lampionblume Kiepenkerl Physalis Lampionblume
Inhalt 1 Portion
1,39 € *
Produktbild von Sperli Lampionblume Mikies Laterne mit roten Blüten und Informationen zu Pflanzenhöhe sowie Hinweis auf mehrjährige Staude und Beet- und Schnittblume Sperli Lampionblume Mikie's Laterne
Inhalt 1 Portion
1,49 € *
Produktbild von Nelson Garden Lampionblume Saatgutverpackung mit Darstellung der Pflanze und deutschen sowie internationalen Bezeichnungen. Nelson Garden Lampionblume
Inhalt 1 Portion
3,89 € *
Produktbild von Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen und Rasen in einer 200g Packung mit Abbildungen von Garten und angewendetem Produkt. Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen &...
Inhalt 0.2 Kilogramm (21,45 € * / 1 Kilogramm)
4,29 € *
Produktbild von Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen und Rasen Verpackung mit Gartenansicht und Informationen über schnelles und sicheres Anwachsen, 10, 5, kg. Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen &...
Inhalt 10.5 Kilogramm (3,39 € * / 1 Kilogramm)
35,59 € *
Angebot
Produktbild von Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen und Rasen in einer 3kg Streuschachtel mit Informationen zu schnellem und sicheren Anwachsen Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen &...
Inhalt 3 Kilogramm (3,66 € * / 1 Kilogramm)
10,99 € * 18,89 € *
Produktbild von Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen und Rasen in einer 1, 5, kg Streuschachtel mit Informationen zu Anwendung und Wirkung. Cuxin DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen &...
Inhalt 1.5 Kilogramm (9,19 € * / 1 Kilogramm)
13,79 € *
Kiepenkerl Andenbeere Goldmurmel Kiepenkerl Andenbeere Goldmurmel
Inhalt 1 Portion
3,39 € *
Produktbild von Sperli Ananaskirsche Goldmurmel zeigt reife gelbe Früchte in Hüllblättern mit Firmenlogo und Hinweisen wie Gourmet-Küche kübelgeeignet und Größenangaben auf rustikalem Holzuntergrund. Sperli Ananaskirsche Goldmurmel
Inhalt 1 Portion
3,39 € *