Lavendelsamen aussäen: Von der Keimung zur Blüte

Lavendel im eigenen Garten: Von der Aussaat bis zur Blüte

Lavendel verzaubert mit seinem betörenden Duft und seiner atemberaubenden Schönheit. Wie gelingt es uns, diese wunderbare Pflanze von der Aussaat bis zur Blüte zu begleiten?

Lavendel-Wissen kompakt

  • Aussaat im Frühling oder Spätsommer
  • Sonniger Standort und durchlässiger Boden
  • Zurückhaltendes Gießen und Düngen
  • Vielseitige Verwendung in Küche und Haushalt

Die Bedeutung von Lavendel im Garten

Lavendel ist ein wahres Juwel unter den Zierpflanzen. Sein intensiver Duft lockt eine Vielzahl von Bienen und Schmetterlingen an und fördert so die biologische Vielfalt in unserem Garten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie selbst an brütend heißen Sommertagen die Lavendelbeete von emsigen Insekten umschwärmt werden. Ein weiterer Pluspunkt: Lavendel ist erstaunlich pflegeleicht und übersteht auch längere Trockenperioden ohne zu murren.

Neben seiner ästhetischen Strahlkraft bietet Lavendel eine Fülle praktischer Vorteile: Seine ätherischen Öle wirken beruhigend auf Körper und Geist. Getrocknet eignet er sich hervorragend als natürlicher Duftstoff für Wäsche oder Räume. In der Küche verleiht er Desserts und Getränken eine ganz besondere, raffinierte Note.

Vorteile der Aussaat gegenüber dem Kauf von Jungpflanzen

Die Aussaat von Lavendel hat einige verlockende Vorteile:

  • Größere Sortenvielfalt: Das Saatgut eröffnet uns Zugang zu einer faszinierenden Palette an Lavendelsorten, darunter auch seltene Schätze.
  • Kostengünstiger: Aus einem einzigen Päckchen Samen können wir eine Vielzahl von Pflanzen ziehen – ideal für größere Flächen oder als liebevolles Geschenk für Gartenfreunde.
  • Stärkere Pflanzen: Selbst gezogene Lavendelpflanzen entwickeln sich oft zu wahren Kraftpaketen und passen sich perfekt an die lokalen Bedingungen an.
  • Gärtnererlebnis: Die Aussaat ermöglicht es uns, den gesamten Wachstumsprozess hautnah mitzuerleben und zu begleiten – eine wahre Freude für jeden Pflanzenliebhaber.

Vorbereitung zur Aussaat

Wahl des richtigen Zeitpunkts

Der Zeitpunkt der Aussaat spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg unserer Lavendelpflanzen. Es gibt zwei besonders günstige Perioden:

Aussaat im Frühling (Februar bis April)

Die Frühjahrsaussaat ist weit verbreitet. Wir säen den Lavendel ab Mitte Februar bis April in Anzuchtschalen aus. Diese platzieren wir an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Ort bei etwa 15-18°C. Mit etwas Glück und Geduld können wir nach etwa 3-4 Wochen die ersten zarten Keimlinge begrüßen.

Aussaat im Spätsommer (August bis September)

Eine interessante Alternative ist die Aussaat im Spätsommer. Die Pflanzen haben dann die Möglichkeit, sich über den Herbst zu entwickeln und sind im nächsten Frühjahr schon deutlich kräftiger. Allerdings sollten wir die jungen Pflanzen im ersten Winter schützen, beispielsweise durch eine schützende Decke aus Reisig.

Auswahl geeigneter Lavendelsorten für die Aussaat

Bei der Sortenwahl berücksichtigen wir am besten unsere spezifischen Standortbedingungen und Verwendungszwecke:

  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia): Robust und winterhart, ein Klassiker für den Garten.
  • Schopflavendel (Lavandula stoechas): Mit auffälligen Blüten, allerdings etwas empfindlicher gegenüber Frost.
  • Zierlavendel (Lavandula multifida): Mit filigranen Blättern, eher für Kübel geeignet.

Für Einsteiger empfehle ich aus meiner Erfahrung den Echten Lavendel. Er ist anspruchslos und vielseitig verwendbar. In meinem eigenen Garten habe ich verschiedene Sorten kombiniert, was nicht nur optisch reizvoll ist, sondern auch die Blütezeit verlängert.

Beschaffung von hochwertigem Saatgut

Qualitativ hochwertiges Saatgut ist der Grundstein für gesunde und kräftige Lavendelpflanzen. Beim Kauf sollten wir auf folgende Punkte achten:

  • Frische: Verwenden Sie möglichst frisches Saatgut, da die Keimfähigkeit im Laufe der Zeit nachlässt.
  • Herkunft: Bevorzugen Sie Saatgut aus biologischem Anbau, das frei von Beizmitteln ist.
  • Sortenreinheit: Achten Sie auf sortenreines Saatgut, besonders wenn Sie spezielle Lavendelsorten anbauen möchten.

Ein kleiner Tipp aus meiner Gärtnerpraxis: Tauschen Sie Saatgut mit anderen Gartenfreunden. So lernen Sie nicht nur neue Sorten kennen, sondern können auch wertvolle Erfahrungen austauschen.

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Bodenvorbereitung und Aussaattechnik

Anforderungen an das Substrat

Sandige, durchlässige Erde

Lavendel bevorzugt durchlässige, nährstoffarme Böden. In der Natur finden wir ihn oft auf kargen, steinigen Hängen. Um diese Bedingungen nachzuahmen, können wir dem Gartenboden Sand oder feinen Kies beimischen. Dies verhindert Staunässe, die Lavendel gar nicht mag.

pH-Wert und Nährstoffgehalt

Der ideale pH-Wert für Lavendel liegt zwischen 6,5 und 7,5. Ist unser Boden zu sauer, können wir ihn mit etwas Kalk verbessern. Beim Nährstoffgehalt gilt interessanterweise: Weniger ist mehr. Ein zu nährstoffreicher Boden fördert zwar das Wachstum, mindert aber die Blütenbildung und den charakteristischen Duft.

Vorbereitung der Aussaatgefäße

Drainage sicherstellen

Ob wir in Töpfen oder direkt im Beet aussäen, eine gute Drainage ist das A und O. In Töpfen sorgen Löcher im Boden und eine Schicht Kies oder Tonscherben für den nötigen Wasserabfluss. Im Beet lockern wir den Boden tief auf und mischen groben Sand unter.

Befüllen mit Aussaaterde

Wir verwenden am besten spezielle Aussaaterde oder mischen normale Blumenerde mit Sand im Verhältnis 2:1. Die Erde sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Die Gefäße füllen wir bis etwa 1 cm unter den Rand.

Mit der richtigen Vorbereitung schaffen wir die Basis für gesunde, blühfreudige Lavendelpflanzen. Bedenken Sie: Lavendel mag es eher karg. Ein zu üppiger Start kann später zu Problemen führen. In meinem eigenen Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Lavendel in einem kargen, aber gut durchlässigen Boden am besten gedeiht und die intensivsten Düfte entwickelt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich diese genügsamen Pflanzen in solch einem Umfeld entfalten.

Die richtige Aussaattechnik für Lavendelsamen

Bei der Aussaat von Lavendel gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Die winzigen Samen dieser wunderbaren Pflanze sind Lichtkeimer und benötigen daher eine besondere Behandlung.

Oberflächliche Aussaat als Lichtkeimer

Da Lavendelsamen Licht zum Keimen brauchen, sollten wir sie nicht mit Erde bedecken. Stattdessen streuen wir sie vorsichtig auf die vorbereitete, feuchte Aussaaterde. Eine hauchdünne Sandschicht kann hilfreich sein, um die Samen an Ort und Stelle zu halten.

Leichtes Andrücken der Samen

Nach dem Aussäen empfiehlt es sich, die Samen sanft anzudrücken. Dies verbessert den Kontakt zur feuchten Erde und fördert die Keimung. Ein Brett oder Topfuntersetzer eignet sich hervorragend, um den Druck gleichmäßig zu verteilen, ohne die empfindlichen Samen zu beschädigen.

Feucht halten ohne zu übergießen

Die richtige Feuchtigkeit ist entscheidend für eine erfolgreiche Keimung. Lavendelsamen mögen es gleichmäßig feucht, vertragen aber keine Staunässe. Regelmäßiges Besprühen mit einer Sprühflasche hat sich bewährt. Eine Abdeckung mit Frischhaltefolie oder einer Glasscheibe hilft, die Feuchtigkeit zu halten. Denken Sie daran, täglich zu lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Keimung und erste Wachstumsphase von Lavendel

Nach der Aussaat beginnt die spannende Phase der Keimung. Mit der richtigen Pflege entwickeln sich aus den winzigen Samen kräftige Lavendelpflänzchen.

Optimale Keimbedingungen für Lavendel

Für eine gute Keimung der Lavendelsamen müssen verschiedene Faktoren stimmen:

Temperatur (18-22°C)

Lavendel keimt am besten bei Temperaturen zwischen 18 und 22°C. Zu kühle Temperaturen verzögern die Keimung, während zu warme Bedingungen Pilzbefall fördern können. Eine Heizmatte kann hilfreich sein, um die ideale Temperatur zu halten.

Lichtbedarf

Als Lichtkeimer brauchen Lavendelsamen helles Licht zum Keimen. Ein heller Standort ist ideal, aber vermeiden Sie direkte Mittagssonne. Bei Bedarf kann künstliches Licht ergänzt werden.

Luftfeuchtigkeit

Eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Keimung. Die Abdeckung mit Folie oder Glas schafft ein gutes Mikroklima. Vergessen Sie nicht, täglich zu lüften, um Pilzbefall vorzubeugen.

Dauer der Keimung (2-4 Wochen)

Die Keimung von Lavendel dauert in der Regel 2 bis 4 Wochen. Manchmal kann es auch etwas länger dauern, also nicht zu früh aufgeben! In meinem Garten habe ich schon erlebt, dass einzelne Samen erst nach 6 Wochen gekeimt sind - Geduld zahlt sich aus.

Pflege der Keimlinge

Sobald die ersten zarten Keimblätter erscheinen, brauchen die Lavendel-Babys besondere Aufmerksamkeit:

Gleichmäßige Feuchtigkeit

Das Substrat sollte weiterhin gleichmäßig feucht gehalten werden. Vorsichtiges Gießen von unten oder die Verwendung einer Sprühflasche schützt die empfindlichen Keimlinge vor Beschädigungen.

Vermeidung von Staunässe

Überschüssiges Wasser muss gut ablaufen können, da Staunässe schnell zu Fäulnis führen kann. Es empfiehlt sich, regelmäßig zu prüfen, ob sich Wasser im Untersetzer sammelt und dieses gegebenenfalls abzugießen.

Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung

Obwohl Lavendel lichtliebend ist, reagieren die Keimlinge empfindlich auf pralle Sonne. In den ersten Wochen ist es ratsam, sie vor direkter Mittagssonne zu schützen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Pikieren und Umtopfen von Lavendel-Jungpflanzen

Wenn die Lavendel-Sämlinge groß genug sind, ist es Zeit für den nächsten spannenden Schritt: das Pikieren und Umtopfen.

Richtiger Zeitpunkt zum Pikieren

Der ideale Zeitpunkt zum Pikieren ist gekommen, wenn die Keimlinge 2-3 echte Blätter entwickelt haben. Dies ist meist 4-6 Wochen nach der Keimung der Fall. Zögern Sie nicht zu lange, sonst könnten sich die Pflänzchen gegenseitig im Wachstum behindern.

Technik des Pikierens

Beim Pikieren werden die Jungpflanzen vereinzelt und in größere Töpfe umgesetzt. Hier ein bewährtes Vorgehen:

  • Bereiten Sie Töpfe mit frischer, nährstoffarmer Erde vor
  • Lösen Sie die Pflänzchen behutsam mit einem Pikierstäbchen
  • Fassen Sie die Keimlinge nur an den Blättern an, nicht am empfindlichen Stängel
  • Setzen Sie jede Pflanze in einen eigenen Topf und drücken Sie die Erde sanft an
  • Gießen Sie vorsichtig an

Wahl des geeigneten Topfes und Substrats

Für die erste Zeit nach dem Pikieren genügen kleine Töpfe mit 5-7 cm Durchmesser. Verwenden Sie eine magere, durchlässige Erde, beispielsweise eine Mischung aus Aussaaterde und Sand. Lavendel gedeiht in nährstoffarmer Erde besser; zu viele Nährstoffe fördern übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung.

Nach dem Pikieren brauchen die Jungpflanzen etwas Zeit zum Einwurzeln. Ein heller, aber nicht zu sonniger Platz und gleichmäßig feuchte Erde sind jetzt wichtig. Nach etwa zwei Wochen können Sie mit der normalen Pflege beginnen und die Pflanzen langsam an mehr Sonne gewöhnen. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese behutsame Herangehensweise zu besonders robusten und blühfreudigen Lavendelpflanzen führt.

Von der Pflege junger Lavendelpflanzen bis zur üppigen Blüte

Bei der Aufzucht junger Lavendelpflanzen gibt es einiges zu beachten, damit sie sich prächtig entwickeln können. Hier ein paar wichtige Tipps aus meiner Erfahrung:

Lichtbedarf und der perfekte Standort

Lavendel ist ein echter Sonnenanbeter! Ein sonniger bis halbschattiger Platz bietet optimale Bedingungen. An vollsonnigen Standorten entfaltet sich Lavendel in seiner ganzen Pracht und entwickelt besonders intensive Blüten. Allerdings sollten wir junge Pflanzen anfangs vor der prallen Mittagssonne schützen, bis sie sich richtig etabliert haben.

Zugluft und Frost sind nicht gerade die besten Freunde unserer Lavendelpflanzen, besonders im ersten Jahr. Ein windgeschütztes Plätzchen an einer Südmauer könnte ideal sein. Bei starkem Frost hat sich eine Abdeckung mit Vlies oder Reisig bewährt.

Die Kunst des richtigen Gießens

Beim Gießen gilt überraschenderweise: Weniger ist oft mehr. Lavendel mag es eher trocken und reagiert empfindlich auf Staunässe. Ich warte immer, bis die obere Erdschicht komplett abgetrocknet ist, bevor ich wieder gieße. Dann aber gründlich, damit sich die Wurzeln schön tief in die Erde entwickeln.

Ein kleiner Tipp aus meinem Garten: Morgens gießen hat sich bewährt. So können die Blätter über den Tag abtrocknen, was Pilzkrankheiten vorbeugt.

Zurückhaltung beim Düngen

Interessanterweise kommt Lavendel mit nährstoffarmen Böden erstaunlich gut zurecht. Zu viel des Guten beim Düngen fördert eher üppiges Blattwachstum, was auf Kosten der Blütenbildung geht. Im ersten Jahr ist meist gar keine Düngung nötig. Ab dem zweiten Standjahr reicht oft schon eine Handvoll gut verrotteter Kompost oder etwas spezieller Kräuterdünger im Frühjahr.

Die erste Überwinterung - eine Herausforderung

Der erste Winter kann für unsere jungen Lavendelpflanzen durchaus kritisch sein. Ein bewährter Trick ist, die Erde um die Pflanzen etwas anzuhäufeln und mit Kiefernrinde zu mulchen. Das schützt die empfindlichen Wurzeln vor Frost. Bei richtig strengem Frost bietet sich zusätzlich eine Vliesabdeckung an. Und nicht vergessen: Eine gute Drainage beugt Staunässe vor, die im Winter besonders problematisch sein kann.

Lavendel ins Freiland pflanzen - Wann und wie?

Der perfekte Zeitpunkt fürs Auspflanzen

In meinem Garten hat sich das Frühjahr nach den letzten Frösten als idealer Zeitpunkt zum Auspflanzen erwiesen. So haben die Pflanzen den ganzen Sommer Zeit, sich einzugewöhnen. Aber auch der Spätsommer oder Frühherbst kann gut funktionieren, vorausgesetzt, es bleiben noch mindestens 6-8 Wochen bis zum ersten Frost.

Das Gartenbeet vorbereiten - so geht's

Bevor der Lavendel einzieht, lockere ich den Boden gründlich auf. Bei schweren Böden mische ich gerne etwas Sand unter - Lavendel liebt durchlässige, kalkhaltige Erde. Für jede Pflanze grabe ich ein Loch, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Ein kleiner Trick: Am Grund sorgt eine Drainageschicht aus Kies für guten Wasserabzug.

Wichtig sind auch die richtigen Abstände: Bei kleineren Sorten reichen 30-40 cm, größere Sorten brauchen 50-60 cm Platz. So können sich die Pflanzen schön entfalten und die Luft gut zirkulieren.

Lavendel in guter Gesellschaft

Lavendel versteht sich prächtig mit anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Ein echter Klassiker ist die Kombination mit Rosen. Auch Stauden wie Katzenminze, Storchschnabel oder Schafgarbe passen gut dazu - sie mögen ähnliche Bedingungen und ergänzen sich optisch wunderbar.

Vorsicht ist allerdings bei allzu wuchsfreudigen Nachbarn geboten - sie könnten unseren Lavendel verdrängen. Als Unterpflanzung haben sich in meinem Garten niedrige Bodendecker wie Thymian bewährt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich diese Pflanzenkombinationen im Laufe der Saison entwickeln und ein harmonisches Gesamtbild ergeben.

Langfristige Pflege und Ernte: Den Lavendel richtig umsorgen

Der richtige Schnitt für üppige Blüten

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist der Schlüssel zu gesunden und kompakten Lavendelpflanzen. Im Frühjahr, kurz bevor die neuen Triebe durchstarten, schneide ich etwa ein Drittel der Pflanze zurück. Dabei vermeide ich es, ins alte Holz zu schneiden - das mögen die Pflanzen gar nicht. Nach der Blüte gönne ich meinem Lavendel einen leichten Formschnitt. Das fördert nicht nur einen kompakten Wuchs, sondern lockt manchmal sogar eine zweite Blüte hervor - ein echtes Highlight im Spätsommer!

Bei der Schnittkunst ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ich achte auf eine gleichmäßige Form und verwende stets saubere, scharfe Scheren. Abgestorbene oder kränkelnde Triebe kommen sofort weg - so bleiben die Pflanzen gesund und vital.

Krankheiten und Schädlinge: Vorbeugen ist besser als heilen

Lavendel ist zwar recht robust, aber bei ungünstigen Bedingungen kann er schon mal Probleme bekommen. Aus Erfahrung weiß ich: Die beste Vorbeugung beginnt mit der richtigen Standortwahl und Pflege. Besonders wichtig sind:

  • Genügend Abstand zwischen den Pflanzen für eine gute Luftzirkulation
  • Perfekte Drainage - Lavendel hasst nasse Füße
  • Zurückhaltung beim Düngen - weniger ist oft mehr
  • Ein wachsames Auge für erste Anzeichen von Schädlingen

Sollten sich doch mal Probleme zeigen, etwa Verfärbungen oder welke Blätter, heißt es schnell handeln. Oft reicht es schon, die betroffenen Teile zu entfernen und die Pflege anzupassen.

Erntezeit: Wenn der Lavendel seine Pracht entfaltet

Die Lavendelernte ist für mich jedes Jahr aufs Neue ein besonderer Moment. Der perfekte Zeitpunkt ist gekommen, wenn sich die Blüten gerade öffnen, aber noch nicht in voller Pracht stehen - meist im Hochsommer. Ich ernte die duftenden Stiele am liebsten früh am Morgen, wenn der Tau getrocknet, aber die Mittagshitze noch nicht eingesetzt hat.

Zum Trocknen binde ich die Stiele zu kleinen Sträußchen und hänge sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Plätzchen auf. Nach etwa zwei Wochen sind die Blüten perfekt getrocknet und vielseitig einsetzbar. Ob als duftendes Säckchen im Kleiderschrank, als Zutat für Kräutertees oder als dekorativer Hingucker - getrockneter Lavendel behält sein wunderbares Aroma über Monate.

Wenn's mal nicht rund läuft: Häufige Probleme und ihre Lösungen

Keimungsmuffel: Was tun, wenn nichts sprießt?

Manchmal kann die Keimung schon eine Herausforderung sein. Wenn nichts aufgehen will, prüfe ich als Erstes die Qualität des Saatguts und das Aussaatdatum. Lavendelsamen sind leider keine Langschläfer und verlieren mit der Zeit ihre Keimkraft. Auch Temperatur und Feuchtigkeit spielen eine große Rolle. Zu nasses Substrat ist oft der Übeltäter. Ein Trick, der sich bei mir bewährt hat: Ich weiche die Samen vor der Aussaat für 24 Stunden in Wasser ein. Oder ich gönne ihnen einen Kälteschock durch ein paar Wochen Aufenthalt im Kühlschrank - das kann wahre Wunder bewirken!

Farbwechsel unerwünscht: Wenn die Blätter sich verfärben

Gelbe oder braune Blätter sind oft ein Hilferuf der Pflanze. Die häufigsten Ursachen, die ich in meinem Garten beobachtet habe:

  • Zu viel des Guten beim Gießen: Ich reduziere die Wassergaben und verbessere die Drainage.
  • Nährstoffmangel: Eine sanfte Dosis organischer Dünger kann Wunder wirken.
  • Ungebetene Gäste in Form von Pilzen: Befallene Teile kommen weg, und ich sorge für bessere Luftzirkulation.

In den meisten Fällen erholen sich die Pflanzen erstaunlich gut, wenn man die Ursache beseitigt. Ich behalte meine grünen Schützlinge genau im Auge und reagiere lieber früher als später auf Veränderungen.

Wachstumsstillstand: Wenn der Lavendel nicht in die Pötte kommt

Stagniert das Wachstum, überprüfe ich als Erstes den Standort. Lavendel ist ein echter Sonnenanbeter und mag es durchlässig im Boden. Manchmal kann auch Platzmangel der Grund sein - vielleicht ist es Zeit für einen Umzug in ein größeres Gefäß oder einen neuen Platz im Garten. Eine vorsichtige Extraportion Kräuterdünger kann ebenfalls Wunder wirken.

Lavendel: Ein Fest für alle Sinne

Die Aufzucht von Lavendel aus Samen ist zugegebenermaßen eine Geduldsprobe, aber der Lohn sind wunderschöne, duftende Pflanzen, die Garten oder Balkon in ein mediterranes Paradies verwandeln. Jede Phase, von der Keimung bis zur Blüte, ist ein kleines Abenteuer, das die Freuden des Gärtnerns in vollen Zügen spüren lässt.

Jede Pflanze hat ihren eigenen Charakter, und manchmal ist etwas Experimentierfreude gefragt. Ich beobachte meine Lavendelpflanzen genau, lerne ihre Eigenheiten kennen und passe meine Pflege entsprechend an. Mit der Zeit entwickelt man ein fast schon intuitives Gespür für die Bedürfnisse seiner grünen Mitbewohner.

Ob als aromatische Zutat für den Teegarten, als summende Bienenweide oder einfach zur Verschönerung des Außenbereichs - die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und der betörende Duft machen Lavendel zu einem echten Allrounder. Ich kann nur ermutigen, verschiedene Sorten auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu sammeln. Jeder Garten ist einzigartig, und mit ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe werden auch Ihre Lavendelpflanzen prächtig gedeihen und Ihnen viel Freude bereiten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Vorteile bietet die Aussaat von Lavendelsamen gegenüber dem Kauf fertiger Jungpflanzen?
    Die Aussaat von Lavendelsamen bietet mehrere überzeugende Vorteile: Eine deutlich größere Sortenvielfalt, da das Saatgut Zugang zu seltenen und besonderen Lavendelsorten ermöglicht, die als Jungpflanzen oft nicht erhältlich sind. Kostenmäßig ist die Aussaat sehr vorteilhaft - aus einem Samenpaket können Sie viele Pflanzen ziehen, ideal für größere Flächen oder als Geschenke. Selbst gezogene Lavendelpflanzen entwickeln sich oft zu robusteren Kraftpaketen, da sie sich von Anfang an perfekt an die lokalen Standortbedingungen anpassen können. Zudem erleben Sie als Gärtner den kompletten faszinierenden Entwicklungsprozess von der Keimung bis zur ersten Blüte hautnah mit - ein besonders bereicherndes Gartenerlebnis, das tiefes Verständnis für die Pflanzenentwicklung vermittelt.
  2. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Lavendelsamen?
    Für die Lavendelsamen-Aussaat gibt es zwei optimale Zeitfenster: Die Frühjahrsaussaat von Mitte Februar bis April ist die klassische Methode. Dabei säen Sie in Anzuchtschalen bei 15-18°C aus und können nach 3-4 Wochen mit den ersten Keimlingen rechnen. Eine interessante Alternative bietet die Spätsommeraussaat von August bis September. Diese Variante hat den Vorteil, dass sich die Pflanzen über den Herbst entwickeln und im nächsten Frühjahr bereits deutlich kräftiger sind. Bei der Spätsommeraussaat sollten Sie jedoch bedenken, dass die jungen Pflanzen im ersten Winter zusätzlichen Schutz durch Reisig oder Vlies benötigen. Die Wahl des Zeitpunkts hängt von Ihren Gegebenheiten ab - beide Methoden führen bei richtiger Durchführung zum Erfolg.
  3. Welche besonderen Anforderungen haben Lavendelsamen bei der Keimung als Lichtkeimer?
    Als Lichtkeimer haben Lavendelsamen spezielle Anforderungen: Sie dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, da sie Licht zum Keimen benötigen. Streuen Sie die winzigen Samen vorsichtig auf die vorbereitete, feuchte Aussaaterde und drücken sie nur sanft an, um den Kontakt zur Erde zu verbessern. Eine hauchdünne Sandschicht kann hilfreich sein, um die Samen zu fixieren, ohne das benötigte Licht abzuhalten. Der Standort sollte hell sein, aber direkte Mittagssonne vermeiden Sie besser. Eine konstante, gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend - am besten erreichen Sie dies durch vorsichtiges Besprühen mit einer Sprühflasche. Eine Abdeckung mit Folie oder Glas schafft optimale Luftfeuchtigkeit, aber vergessen Sie nicht das tägliche Lüften, um Schimmelbildung zu verhindern.
  4. Warum ist eine gute Drainage bei der Lavendelanzucht so wichtig?
    Eine gute Drainage ist für Lavendel überlebenswichtig, da diese Mittelmeer-Pflanze Staunässe überhaupt nicht verträgt. In der Natur wächst Lavendel auf kargen, steinigen Hängen mit perfektem Wasserabzug. Stehendes Wasser führt schnell zu Wurzelfäulnis und Pilzkrankheiten, die oft zum Absterben der Pflanzen führen. Bei Topfkultur sorgen Löcher im Boden und eine Schicht aus Kies oder Tonscherben für optimalen Wasserabfluss. Im Gartenbeet lockern Sie den Boden tiefgründig auf und mischen bei schweren Böden groben Sand unter. Besonders kritisch ist Staunässe im Winter, da sie in Kombination mit Frost besonders schädlich wirkt. Eine perfekte Drainage ermöglicht es dem Wasser, schnell abzufließen, während trotzdem genügend Feuchtigkeit für die Pflanze verfügbar bleibt.
  5. Welche speziellen Bodeneigenschaften bevorzugt Lavendel für optimales Wachstum?
    Lavendel bevorzugt durchlässige, nährstoffarme Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Sandige, kalkhaltige Erde entspricht seinen natürlichen Standortbedingungen am besten. Bei schweren Lehmböden sollten Sie Sand oder feinen Kies untermischen, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Interessanterweise gilt beim Nährstoffgehalt: Weniger ist mehr. Ein zu nährstoffreicher Boden fördert zwar üppiges Blattwachstum, mindert aber die Blütenbildung und den charakteristischen intensiven Duft. Bei zu saurem Boden können Sie mit etwas Kalk den pH-Wert anheben. Staunässe ist absolut zu vermeiden - der Boden sollte nach Regen oder Bewässerung schnell abtrocknen. Diese mageren, gut drainierten Bedingungen simulieren die kargen Standorte der französischen Provence, wo Lavendel seine intensivsten Aromen entwickelt.
  6. Welche Unterschiede bestehen zwischen Echtem Lavendel und Schopflavendel bei der Anzucht?
    Bei der Anzucht unterscheiden sich Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) und Schopflavendel (Lavandula stoechas) deutlich: Echter Lavendel ist deutlich winterhärter und übersteht auch strenge Fröste problemlos, während Schopflavendel frostempfindlicher ist und oft nur als Kübelpflanze kultiviert wird. Der Echte Lavendel keimt meist zuverlässiger und ist in der Anzucht anspruchsloser - ideal für Einsteiger. Schopflavendel benötigt etwas wärmere Keimbedingungen und reagiert empfindlicher auf zu viel Feuchtigkeit. Beim Standort bevorzugt der Echte Lavendel vollsonnige Plätze und verträgt auch halbschattige Lagen, während Schopflavendel unbedingt vollsonnige, geschützte Standorte braucht. In puncto Verwendung eignet sich Echter Lavendel besser für Tees und kulinarische Zwecke, während Schopflavendel mit seinen auffälligen, ährenförmigen Blüten primär Zierwert besitzt.
  7. Wie unterscheidet sich die Pflege von Lavendel von anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin oder Thymian?
    Lavendel unterscheidet sich in der Pflege von anderen mediterranen Kräutern durch seine besondere Empfindlichkeit gegenüber Staunässe und seinen noch geringeren Nährstoffbedarf. Während Rosmarin und Thymian gelegentlich etwas mehr Feuchtigkeit vertragen, reagiert Lavendel bereits auf mäßige Staunässe mit Wurzelfäulnis. Beim Schnitt ist Lavendel anspruchsvoller: Er benötigt regelmäßige Formschnitte, darf aber nie ins alte Holz geschnitten werden, da er dort schlecht austreibt. Rosmarin und Thymian sind hier toleranter. Der Nährstoffbedarf von Lavendel ist noch geringer - während andere mediterrane Kräuter gelegentlich schwache Düngergaben schätzen, kommt Lavendel praktisch ohne Düngung aus. Bei der Winterhärte ist Echter Lavendel robuster als Rosmarin, aber beide benötigen in rauen Lagen Winterschutz. Alle drei bevorzugen sonnige Standorte und durchlässige Böden.
  8. Wie lange dauert es normalerweise von der Aussaat bis zur ersten Blüte bei Lavendel?
    Von der Aussaat bis zur ersten Blüte dauert es bei Lavendel normalerweise 12-18 Monate. Bei Frühjahrsaussaat können Sie im darauf folgenden Jahr mit den ersten Blüten rechnen - meist ab Juni/Juli. Die Keimung selbst dauert 2-4 Wochen, danach entwickeln sich die Jungpflanzen relativ langsam. Im ersten Jahr konzentriert sich die Pflanze hauptsächlich auf die Wurzel- und Blattentwicklung. Eine Besonderheit: Lavendel aus Samen erreicht seine volle Blühkraft erst im zweiten oder dritten Jahr. Dann entwickelt er auch seinen charakteristisch intensiven Duft voll aus. Bei optimalen Bedingungen - sonniger Standort, durchlässiger Boden und zurückhaltende Pflege - können kräftige Pflanzen bereits im ersten Spätsommer einzelne Blüten zeigen. Geduld zahlt sich aus: Ältere Lavendelpflanzen werden immer schöner und blühen über Jahrzehnte zuverlässig, wenn sie richtig gepflegt werden.
  9. Wo kann man hochwertiges Lavendelsaatgut für die Anzucht kaufen?
    Hochwertiges Lavendelsaatgut erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenhändlern wie samen.de, die sich auf qualitatives Saatgut spezialisiert haben und eine große Sortenauswahl bieten. Achten Sie beim Kauf auf möglichst frisches Saatgut, da die Keimfähigkeit mit der Zeit nachlässt. Bevorzugen Sie Saatgut aus biologischem Anbau, das frei von Beizmitteln ist. Sortenreines Saatgut ist besonders wichtig, wenn Sie spezielle Lavendelsorten anbauen möchten. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de können Sie auch bezüglich der besten Sorten für Ihren Standort und Verwendungszweck beraten. Ein bewährter Tipp: Tauschen Sie auch mit anderen Gartenfreunden Saatgut aus - so lernen Sie neue Sorten kennen und können wertvolle Erfahrungen sammeln. Vermeiden Sie sehr billiges Saatgut unbekannter Herkunft, da hier oft die Keimfähigkeit und Sortenreinheit nicht gewährleistet ist.
  10. Welche Anzuchtmaterialien und Werkzeuge benötigt man für die erfolgreiche Lavendelaussaat?
    Für die erfolgreiche Lavendelaussaat benötigen Sie folgende Grundausstattung: Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit guter Drainage, spezielle Aussaaterde oder eine Mischung aus Blumenerde und Sand im Verhältnis 2:1. Eine Sprühflasche für die schonende Bewässerung ist unverzichtbar, da Lavendelsamen als Lichtkeimer nicht übergossen werden dürfen. Pikierstäbchen erleichtern das spätere Vereinzeln der Keimlinge. Für optimale Keimbedingungen können eine Heizmatte und Abdeckungen aus Folie oder Glas hilfreich sein. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de führen praktische Anzuchtsets, die alle wichtigen Materialien enthalten. Zusätzlich benötigen Sie Etiketten zur Beschriftung, eine kleine Gießkanne mit feiner Brause und eventuell Kies oder Tonscherben für die Drainage. Saubere, scharfe Scheren sind für spätere Pflegemaßnahmen wichtig. Mit dieser Grundausstattung sind Sie bestens für die Lavendelanzucht gerüstet.
  11. Welche ökologischen Vorteile bietet der Anbau von Lavendel für Bienen und andere Insekten?
    Lavendel ist ein wahres Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und bietet enormen ökologischen Wert. Seine nektarreichen Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle während der sommerlichen Blütezeit von Juni bis August. Besonders wertvoll: Selbst an heißesten Sommertagen, wenn andere Pflanzen wenig Nektar produzieren, blüht Lavendel zuverlässig weiter. Die lange Blühzeit und der kontinuierliche Nektar- und Pollenfluss unterstützen Wildbienen und Honigbienen gleichermaßen. Lavendel fördert die Biodiversität im Garten und trägt zur Bestäubung anderer Pflanzen bei. Anders als viele Zierpflanzen bietet er echten ökologischen Nutzen statt nur optische Wirkung. Ein Lavendelfeld kann bis zu 200 kg Honig pro Hektar erzeugen. Durch den Anbau verschiedener Lavendelsorten verlängern Sie die Blütezeit und schaffen noch wertvollere Lebensräume für Bestäuber.
  12. Wie entwickeln sich die ätherischen Öle im Lavendel während des Wachstumsprozesses?
    Die Entwicklung der ätherischen Öle im Lavendel ist ein faszinierender Prozess: In jungen Pflanzen sind zunächst nur geringe Mengen vorhanden. Mit zunehmender Reife - besonders ab dem zweiten Jahr - steigt der Gehalt an ätherischen Ölen deutlich an. Die höchste Konzentration erreicht Lavendel kurz vor der Vollblüte, wenn sich die Blüten gerade zu öffnen beginnen. Faktoren wie Standort, Bodenbeschaffenheit und Klima beeinflussen die Ölproduktion erheblich: Sonnige, trockene Standorte mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden fördern die Bildung besonders intensiver ätherischer Öle. Stress durch Trockenheit verstärkt paradoxerweise die Duftintensität - die Pflanze produziert mehr Aromastoffe als Schutzreaktion. Die Tageszeit spielt ebenfalls eine Rolle: Am intensivsten duftet Lavendel am späten Vormittag, wenn Tau verdunstet ist, aber die Mittagshitze noch nicht eingesetzt hat. Deshalb ist dies auch der optimale Erntezeitpunkt.
  13. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur optimalen Keimtemperatur von Lavendelsamen?
    Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Lavendelsamen bei Temperaturen zwischen 18-22°C optimal keimen. Diese Temperaturspanne entspricht den natürlichen Frühlingsbedingungen im Mittelmeerraum. Bei Temperaturen unter 15°C verzögert sich die Keimung erheblich und kann bis zu 8 Wochen dauern. Temperaturen über 25°C fördern hingegen Pilzbefall und können die Keimrate reduzieren. Interessant ist, dass manche Lavendelsorten von einer Kältebehandlung (Stratifikation) bei 4-8°C für 4-6 Wochen profitieren - dies simuliert den natürlichen Winter und kann die Keimrate um bis zu 30% verbessern. Konstante Temperaturen sind wichtiger als hohe Werte: Temperaturschwankungen von mehr als 5°C täglich reduzieren die Keimfähigkeit. Eine Heizmatte kann helfen, die optimale Temperatur zu halten. Die Bodentemperatur ist dabei entscheidender als die Lufttemperatur, da die Samen direkten Kontakt zum Substrat haben.
  14. Wie beeinflusst der Standort die Intensität des Lavendeldufts und der ätherischen Öle?
    Der Standort hat enormen Einfluss auf Duftintensität und Gehalt der ätherischen Öle: Vollsonnige Lagen mit 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung fördern die Bildung ätherischer Öle deutlich. UV-Strahlung regt die Pflanze zur verstärkten Produktion von Aromastoffen an. Durchlässige, nährstoffarme Böden verstärken die Duftbildung - paradoxerweise entwickeln gestresste Pflanzen intensivere Aromen als üppig versorgte. Windgeschützte Standorte sind ideal, da starker Wind die ätherischen Öle verwehen kann. Höhenlage spielt ebenfalls eine Rolle: In Höhen zwischen 400-800 Metern produziert Lavendel besonders hochwertige Öle. Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu hoch sein - trockene Luft fördert die Konzentration der Aromastoffe. Sogar die Bodenfarbe hat Einfluss: Helle, reflektierende Böden verstärken die Sonneneinstrahlung und damit die Ölproduktion. Deshalb duftet Provence-Lavendel auf den hellen Kalkböden so intensiv.
  15. Wie kann man Lavendel erfolgreich in Kübeln auf dem Balkon anbauen?
    Lavendel gedeiht ausgezeichnet in Kübeln, wenn einige wichtige Punkte beachtet werden: Wählen Sie große Gefäße mit mindestens 30-40 cm Durchmesser und Tiefe, da Lavendel tiefe Wurzeln entwickelt. Drainage ist entscheidend - sorgen Sie für mehrere Abflusslöcher und eine Drainageschicht aus Kies. Verwenden Sie durchlässige, nährstoffarme Kübelpflanzenerde, gerne mit Sand gemischt. Der Balkon sollte möglichst vollsonnig sein - Süd- oder Westausrichtung ist ideal. Gießen Sie sparsam und erst, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist. Im Winter benötigen Kübelpflanzen besonderen Schutz: Umhüllen Sie den Topf mit Vlies oder Jute und stellen ihn an eine geschützte, helle Stelle. Bei strengem Frost können Sie die Pflanzen auch ins helle Treppenhaus stellen. Düngen Sie sehr zurückhaltend - höchstens einmal jährlich mit Kräuterdünger. Regelmäßiger Rückschnitt hält die Pflanzen kompakt und blühfreudig.
  16. Welche praktischen Anwendungsmöglichkeiten hat selbst angebauter Lavendel im Haushalt?
    Selbst angebauter Lavendel bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Getrocknet in kleinen Säckchen schützt er natürlich vor Motten im Kleiderschrank und verleiht der Wäsche einen angenehmen Duft. Als Tee wirkt Lavendel beruhigend und entspannend - ideal für den Abend. In der Küche verfeinert er Desserts, Honig oder Shortbread mit seiner besonderen Note. Frische Blütenstiele sind wunderschöne, duftende Schnittblumen. Getrocknete Blüten eignen sich für Potpourris oder als natürlicher Raumduft. Lavendelöl lässt sich durch Einlegen in Olivenöl selbst herstellen - perfekt für entspannende Bäder oder zur Hautpflege. In der Naturkosmetik können Sie Lavendel für Seifen, Cremes oder Badezusätze verwenden. Auch als natürliches Reinigungsmittel oder Insektenschutz ist Lavendel einsetzbar. Die getrockneten Stiele eignen sich sogar als natürlicher Grillanzünder und verbreiten beim Verbrennen herrlichen Duft.
  17. Stimmt es, dass Lavendel viel Wasser und häufiges Düngen benötigt?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum! Lavendel benötigt gerade das Gegenteil: wenig Wasser und minimale Düngung. Als Mittelmeer-Pflanze ist er an trockene Bedingungen angepasst und verträgt Trockenperioden problemlos. Zu viel Gießen führt schnell zu Wurzelfäulnis und Pilzkrankheiten. Gießen Sie nur, wenn die Erdoberfläche vollständig abgetrocknet ist, dann aber durchdringend. Bei der Düngung gilt ebenfalls: weniger ist mehr. Übermäßige Nährstoffzufuhr fördert üppiges Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung und reduziert den charakteristischen Duft erheblich. Im ersten Jahr ist meist gar keine Düngung nötig. Ab dem zweiten Jahr reicht eine einmalige, schwache Gabe Kompost oder Kräuterdünger im Frühjahr völlig aus. Lavendel entwickelt in nährstoffarmen, eher kargen Böden die intensivsten Aromen - genau wie in seiner Heimat, der Provence.
  18. Welche klimatischen Unterschiede sollte man beim Lavendelanbau in verschiedenen deutschen Regionen beachten?
    Die klimatischen Unterschiede in Deutschland erfordern angepasste Anbaustrategien: In milden Weinbauregionen wie der Pfalz oder dem Rheintal gedeiht Lavendel praktisch wie im Mittelmeerraum und übersteht Winter meist problemlos. In kontinentaleren Gebieten Ostdeutschlands mit strengeren Wintern und größeren Temperaturschwankungen sollten Sie frostempfindliche Sorten meiden und Winterschutz einplanen. Küstenregionen profitieren von milden Temperaturen, aber die hohe Luftfeuchtigkeit kann Pilzkrankheiten fördern - hier ist gute Belüftung wichtig. In Höhenlagen über 400 Metern können auch winterharte Sorten Frostschäden erleiden - wählen Sie besonders geschützte Standorte. Nord-Süd-Gefälle: Während in Bayern und Baden-Württemberg fast alle Lavendelsorten gedeihen, sollten Sie in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern auf besonders winterharte Sorten wie Lavandula angustifolia 'Hidcote' setzen. Generell gilt: Je rauer das Klima, desto wichtiger sind geschützte Standorte und Winterschutz.
  19. Worin unterscheiden sich Lavandula angustifolia und andere Lavendel-Arten in der Winterhärte?
    Lavandula angustifolia (Echter Lavendel) ist deutlich winterhärter als andere Lavendel-Arten und verträgt Temperaturen bis -20°C. Diese Art ist die beste Wahl für deutsche Gärten und übersteht normale Winter ohne Schutz. Lavandula stoechas (Schopflavendel) hingegen ist nur bis etwa -5°C winterhart und muss in Deutschland meist als Kübelpflanze kultiviert oder frostfrei überwintert werden. Lavandula latifolia (Großer Speik) liegt dazwischen und verträgt kurzzeitig bis -10°C, benötigt aber in rauen Lagen Winterschutz. Lavandula x intermedia (Lavandin) ist ebenfalls mäßig winterhart bis etwa -12°C. Selbst innerhalb der Art Lavandula angustifolia gibt es Unterschiede: Sorten wie 'Hidcote' oder 'Munstead' gelten als besonders frosthart, während andere Sorten empfindlicher reagieren. Die Winterhärte hängt auch vom Standort ab: durchlässiger Boden und Schutz vor Winternässe sind wichtiger als absolute Kältetoleranz. Junge Pflanzen sind grundsätzlich empfindlicher als etablierte.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Duftpflanzen und aromatischen Pflanzen beim Lavendelanbau?
    Der Unterschied zwischen Duftpflanzen und aromatischen Pflanzen liegt in der Art und dem Zweck der Duftstoffe: Duftpflanzen wie Lavendel produzieren ätherische Öle primär in spezialisierten Drüsen der Blüten und Blätter, um Bestäuber anzulocken oder sich vor Fraßfeinden zu schützen. Diese Düfte sind oft komplex und vielschichtig. Aromatische Pflanzen hingegen enthalten Aromastoffe hauptsächlich für kulinarische Zwecke - die Duftstoffe sind meist in den Blättern konzentriert und geschmacklich nutzbar. Lavendel vereint beide Eigenschaften: Als Duftpflanze betört er mit seinem intensiven Blütenduft, als aromatische Pflanze lässt er sich kulinarisch nutzen. Bei der Anzucht bedeutet dies: Für Duftanwendungen (Potpourri, Säckchen) ernten Sie zur Vollblüte, für aromatische Nutzung (Küche, Tee) können Sie auch Blätter verwenden. Die Intensität beider Eigenschaften hängt stark von Standort, Sorte und Erntezeitpunkt ab.
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