Luzerne als natürlicher Bodenverbesserer: Wie die Pflanze verdichtete Böden regeneriert

Luzerne: Ein effektiver Weg zur Regeneration verdichteter Böden

In der Landwirtschaft spielt die Bodenqualität eine entscheidende Rolle. Doch was tun, wenn der Boden verdichtet ist?

Erkenntnisse zur Luzerne als Bodenverbesserer

  • Luzerne lockert mit ihren tiefen Wurzeln verdichtete Böden auf
  • Sie verbessert die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung
  • Luzerne ist eine nachhaltige Alternative zu mechanischen Methoden

Die Bedeutung gesunder Böden für die Landwirtschaft

Gesunde Böden sind grundlegend für eine erfolgreiche Landwirtschaft. Sie speichern Wasser und Nährstoffe, bieten Lebensraum für Bodenorganismen und ermöglichen ein optimales Pflanzenwachstum. Leider sehen sich Landwirte zunehmend mit dem Problem der Bodenverdichtung konfrontiert.

Bodenverdichtung: Eine schleichende Gefahr

Verdichtete Böden entstehen oft durch den Einsatz schwerer Maschinen, intensive Bearbeitung oder falsche Bewirtschaftung. Die Folgen sind gravierend: Wurzeln können nicht mehr tief genug eindringen, Wasser staut sich oder fließt oberflächlich ab, und die Bodenbelüftung wird beeinträchtigt. All das führt zu Ertragseinbußen und einer Verschlechterung der Bodenqualität.

Luzerne: Ein natürlicher Problemlöser

Hier kommt die Luzerne ins Spiel. Diese Pflanze hat das Potenzial, verdichtete Böden auf natürliche Weise zu regenerieren. Ihre tiefreichenden Wurzeln können Verdichtungen aufbrechen und die Bodenstruktur verbessern. Zudem reichert sie den Boden mit wertvollem Stickstoff an.

Luzerne: Mehr als nur Futterpflanze

Botanische Eigenschaften

Die Luzerne (Medicago sativa) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Sie bildet ein Wurzelsystem aus, das bis zu 5 Meter tief in den Boden vordringen kann. Oberirdisch entwickelt sie einen buschigen Wuchs mit violetten Blüten, die Insekten anziehen.

Historische Nutzung

Schon die alten Römer und Griechen schätzten die Luzerne als Futterpflanze. Im Mittelalter gelangte sie über die Araber nach Spanien und verbreitete sich von dort aus in ganz Europa. Heute wird sie weltweit angebaut – nicht nur als Futter, sondern zunehmend auch zur Bodenverbesserung.

Ökologische Bedeutung

Luzerne ist vielseitig im Ökosystem. Sie bindet Luftstickstoff, fördert die Biodiversität und schützt vor Erosion. Ihr Anbau kann den Einsatz von Düngemitteln reduzieren und trägt so zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bei.

Ursachen und Folgen der Bodenverdichtung

Wie entstehen verdichtete Böden?

Bodenverdichtung entsteht hauptsächlich durch:

  • Befahren mit schweren Maschinen, besonders bei feuchtem Boden
  • Intensive Bodenbearbeitung und häufiges Pflügen
  • Mangelnde Fruchtfolge und fehlende Bodenruhe
  • Überweidung in der Tierhaltung

 

Auswirkungen auf Bodenstruktur und Pflanzenwachstum

Verdichtete Böden haben weitreichende negative Folgen:

  • Reduzierte Wasserspeicherung und -durchlässigkeit
  • Verminderte Durchlüftung und Sauerstoffversorgung
  • Eingeschränktes Wurzelwachstum und Nährstoffaufnahme
  • Erhöhte Erosionsgefahr

 

Herkömmliche Methoden zur Bekämpfung von Bodenverdichtung

Bisher wurde Bodenverdichtung oft mechanisch bekämpft:

  • Tiefenlockerung mit speziellen Geräten
  • Reduzierte Bodenbearbeitung oder Direktsaat
  • Einsatz von Breitreifen zur Lastverteilung
  • Anpassung der Fruchtfolge

Diese Methoden sind jedoch oft kostspielig und können bei falscher Anwendung sogar kontraproduktiv sein. Hier bietet der Anbau von Luzerne eine natürliche und nachhaltige Alternative.

 

Produktbild von ReNatura Luzerne MSR Bio 500g Verpackung mit Abbildungen und Informationen zu biologischen Luzernensamen sowie Hinweisen zur Bodenverbesserung und Erntefläche.
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Luzerne als natürlicher Bodenverbesserer: Ein Kraftpaket für verdichtete Böden

Als ich vor Jahren meinen kleinen Garten übernahm, war der Boden so verdichtet, dass selbst Regenwürmer kapituliert hätten. Da erinnerte ich mich an meine Studienzeit und die besonderen Eigenschaften der Luzerne. Diese unscheinbare Pflanze entpuppte sich als effektive Lösung gegen meinen störrischen Boden. Schauen wir uns genauer an, was die Luzerne so besonders macht.

Das eindrucksvolle Wurzelsystem der Luzerne

Stellt euch vor, ihr könntet unter die Erde schauen. Was ihr bei der Luzerne sehen würdet, wäre erstaunlich! Die Wurzeln dieser Pflanze sind wahre Tiefenbohrer.

  • Luzernewurzeln können bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen
  • Sie bilden ein dichtes Netzwerk aus Haupt- und Nebenwurzeln
  • Jährlich sterben Teile der Wurzeln ab und hinterlassen Kanäle im Boden

Diese Eigenschaft macht die Luzerne sehr effektiv bei der Lockerung verdichteter Böden. Die Wurzeln arbeiten wie natürliche Pflüge, die den Boden durchdringen und auflockern.

Wie Luzerne den Boden biologisch lockert

Aber das ist noch nicht alles! Die Luzerne hat noch weitere Eigenschaften, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht.

Wurzelexsudate: Ein wichtiger Beitrag der Luzerne

Wurzelexsudate sind die Ausscheidungen der Wurzeln. Sie mögen nicht appetitlich klingen, sind aber für den Boden äußerst nützlich!

  • Wurzelexsudate sind zuckerhaltige Substanzen
  • Sie locken nützliche Mikroorganismen an
  • Diese Mikroben helfen, den Boden aufzulockern und zu beleben

Es ist, als würde die Luzerne die kleinen Helfer im Boden anlocken. Je mehr davon kommen, desto lockerer wird der Boden!

Ein günstiger Lebensraum für Bodenlebewesen

Durch die Wurzelexsudate und die absterbenden Wurzelteile schafft die Luzerne gute Bedingungen für allerlei Bodenorganismen. Von winzigen Bakterien bis hin zu fleißigen Regenwürmern – alle finden hier ein Zuhause und tragen zur Bodenlockerung bei.

Verbesserung der Bodenstruktur durch Luzerne

Die Luzerne lockert nicht nur den Boden auf. Sie verbessert auch langfristig die gesamte Bodenstruktur.

Mehr Poren für einen lebendigen Boden

Durch das Wurzelwachstum und die erhöhte biologische Aktivität entstehen mehr Poren im Boden. Das mag unbedeutend klingen, aber es macht einen großen Unterschied!

  • Mehr Poren bedeuten bessere Durchlüftung des Bodens
  • Pflanzenwurzeln können leichter wachsen
  • Wasser kann besser eindringen und gespeichert werden

Es ist, als würde man dem Boden eine umfassende Verbesserung gönnen. Plötzlich funktioniert alles viel besser!

Wasserhaushalt: Luzerne als Regenwasser-Manager

Ein lockerer Boden mit vielen Poren ist wie ein Schwamm. Er kann Wasser viel besser aufnehmen und speichern. Das ist besonders wichtig in Zeiten, in denen es mal zu viel und dann wieder zu wenig regnet.

In meinem Garten konnte ich beobachten, wie sich nach ein paar Jahren mit Luzerne die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens deutlich verbessert hat. Selbst nach starken Regenfällen gab es kaum noch Pfützen, und in Trockenperioden hielt die Feuchtigkeit länger an.

Stickstoffbindung und Nährstoffanreicherung: Luzerne als natürlicher Dünger

Zusätzlich gibt es noch den Aspekt des Stickstoffs. Luzerne gehört zu den Leguminosen, und die haben eine besondere Fähigkeit.

Die Symbiose mit Knöllchenbakterien

An den Wurzeln der Luzerne bilden sich kleine Knöllchen. In diesen leben Bakterien, die Stickstoff aus der Luft binden können. Es ist eine vorteilhafte Partnerschaft:

  • Die Bakterien versorgen die Pflanze mit Stickstoff
  • Die Pflanze gibt den Bakterien ein Zuhause und Nährstoffe

Diese Symbiose führt dazu, dass der Boden mit der Zeit immer reicher an Stickstoff wird. Ein Vorteil für die nachfolgenden Kulturen!

Organische Substanz: Ein wertvoller Bodenschatz

Wenn die Luzerne abstirbt oder umgebrochen wird, hinterlässt sie eine Menge organisches Material im Boden. Das ist sehr nützlich für all die kleinen Bodenlebewesen.

Mit der Zeit wird diese organische Substanz zu wertvollem Humus umgewandelt. Humus ist ein wichtiger Bestandteil fruchtbarer Böden. Er speichert Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit.

Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit

All diese Effekte zusammen führen zu einer deutlichen Steigerung der Bodenfruchtbarkeit. Nach ein paar Jahren Luzerne-Anbau kann man gut beobachten, wie sich die Bodenqualität verbessert:

  • Der Boden wird dunkler und krümeliger
  • Pflanzen wachsen kräftiger und gesünder
  • Die Erträge steigen, ohne dass man zusätzlich düngen muss

In meinem eigenen Garten war der Unterschied deutlich sichtbar. Wo früher kaum etwas wachsen wollte, gedeihen jetzt die verschiedensten Gemüsesorten sehr gut.

Die Luzerne ist wirklich eine bemerkenswerte Pflanze. Sie arbeitet unauffällig unter der Erde, aber die Ergebnisse sind beachtlich. Ob im kleinen Garten oder auf großen Ackerflächen – diese Pflanze hat das Potenzial, unsere Böden nachhaltig zu verbessern und für die Zukunft vorzubereiten.

Anbau von Luzerne zur Bodenverbesserung: Ein praktischer Ansatz für Landwirte

Luzerne ist nicht nur eine wertvolle Futterpflanze, sondern auch ein effektiver Bodenverbesserer. Hier erfahren Sie, wie Sie Luzerne optimal anbauen und ihre bodenverbessernden Eigenschaften voll ausschöpfen können.

Standortansprüche und Bodenvorbereitung

Luzerne gedeiht am besten auf tiefgründigen, kalkreichen Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Vor der Aussaat sollten Sie den Boden gründlich lockern und eventuell aufkalken. Eine Bodenuntersuchung ist empfehlenswert, um die optimale Startdüngung zu ermitteln.

Aussaat und Etablierung

Die beste Zeit für die Aussaat ist von Mitte April bis Anfang August. Säen Sie etwa 20-25 kg Saatgut pro Hektar in einer Tiefe von 1-2 cm. Das Anwalzen der Saat gewährleistet einen guten Bodenschluss. In den ersten Wochen ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig.

Pflege und Management

Luzerne braucht wenig Pflege, aber regelmäßige Kontrollen sind wichtig. Achten Sie auf Unkrautdruck und mähen Sie den Bestand im ersten Jahr 2-3 Mal, um die Bestockung zu fördern. Ab dem zweiten Jahr können Sie 3-4 Schnitte pro Jahr ernten. Nach dem letzten Schnitt im Herbst empfiehlt sich eine Wuchshöhe von etwa 10 cm für eine bessere Überwinterung.

Optimale Nutzungsdauer für maximale Bodenverbesserung

Für eine nachhaltige Bodenverbesserung sollten Sie Luzerne mindestens 2-3 Jahre stehen lassen. In dieser Zeit kann sie ihre Wurzeln voll ausbilden und den Boden tiefgründig lockern. Manche Landwirte lassen die Luzerne sogar bis zu 5 Jahre stehen – je nach Fruchtfolge und Bodenzustand.

Integration von Luzerne in Fruchtfolgen

Die Einbindung von Luzerne in die Fruchtfolge ist eine effektive Methode für Landwirte, ihren Boden nachhaltig zu verbessern.

Vorteile für Folgekulturen

Folgekulturen profitieren von einem Luzernevorfrucht. Der Boden ist lockerer, humusreicher und mit Stickstoff angereichert. Mais und Weizen gedeihen besonders gut nach Luzerne. Oft kann man bei diesen Kulturen sogar die Stickstoffdüngung reduzieren.

Planung der Fruchtfolge mit Luzerne

Eine typische Fruchtfolge könnte so aussehen: Luzerne (2-3 Jahre) - Winterweizen - Mais - Sommergerste. Es ist ratsam, einen Abstand von 4-5 Jahren zwischen zwei Luzerneanbauperioden einzuhalten, um Fruchtfolgeprobleme zu vermeiden.

Umbruch und Übergang zu anderen Kulturen

Der Umbruch der Luzerne sollte im Spätsommer oder Frühherbst erfolgen. Pflügen Sie den Bestand um und lassen Sie die Pflanzenreste einige Wochen verrotten. Ein Schröpfschnitt vor dem Umbruch kann den Wiederaustrieb reduzieren. Die Folgefrucht können Sie dann im Herbst oder im nächsten Frühjahr aussäen.

Luzerne als Gründüngung: Positive Auswirkungen auf den Boden

Neben der Nutzung als Futterpflanze eignet sich Luzerne hervorragend als Gründüngung. Diese Methode ist vorteilhaft für den Boden und die Umwelt.

Konzept und Vorteile der Gründüngung

Bei der Gründüngung wird die gesamte Pflanzenmasse in den Boden eingearbeitet. Dies fördert die Humusbildung, verbessert die Bodenstruktur und erhöht die biologische Aktivität im Boden. Zudem wird der von der Luzerne gesammelte Stickstoff für die Folgekultur verfügbar gemacht. Gründüngung schützt auch vor Bodenerosion und unterdrückt Unkräuter.

Techniken des Mulchens und Einarbeitens

Für die Gründüngung gibt es verschiedene Methoden. Eine Möglichkeit ist das Mulchen des Bestandes mit anschließendem flachen Einarbeiten. Alternativ kann man den Bestand auch mähen und das Schnittgut auf der Fläche verteilen. Es ist empfehlenswert, die Pflanzenreste nicht zu tief einzuarbeiten, damit die Mikroorganismen im oberen Bodenhorizont optimal arbeiten können.

Zeitpunkt und Methoden des Umbruchs

Der ideale Zeitpunkt für den Umbruch hängt von der Folgefrucht ab. Für eine Winterung sollten Sie die Luzerne im Spätsommer umbrechen, für eine Sommerung im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr. Beim Umbruch haben sich Scheibenegge oder Grubber bewährt. Nach dem Umbruch ist es sinnvoll, den Boden einige Wochen ruhen zu lassen, bevor Sie die Folgefrucht aussäen. So kann sich das Bodenleben optimal entwickeln.

Mit diesen Methoden nutzen Sie die bodenverbessernden Eigenschaften der Luzerne optimal aus. Ob als Futterpflanze oder Gründüngung – Luzerne ist ein vielseitiges Gewächs im nachhaltigen Ackerbau.

Herausforderungen und Lösungen beim Luzerneanbau

Beim Anbau von Luzerne gibt es einige Hürden zu meistern. Mit dem richtigen Wissen sind diese gut zu bewältigen.

Potenzielle Schädlinge und Krankheiten

Luzernekäfer und Blattrandkäfer können erhebliche Schäden anrichten. Eine frühe Ernte des ersten Schnitts hilft, den Befall einzudämmen. Bei starkem Auftreten können auch Nützlinge wie Schlupfwespen ausgebracht werden. Pilzkrankheiten wie Welke oder Kleekrebs treten vor allem bei feuchter Witterung auf. Hier ist eine gute Standortwahl mit durchlässigem Boden wichtig.

Unkrautmanagement

In der Jugendentwicklung wächst Luzerne langsam und kann leicht von Unkräutern überwuchert werden. Ein sauberes Saatbett und eine erhöhte Aussaatstärke helfen dabei, Unkräuter zu unterdrücken. Nach der Etablierung hält sich Luzerne Unkräuter meist vom Leib. Bei Bedarf kann ein Schröpfschnitt durchgeführt werden.

Anpassung an verschiedene Bodentypen und Klimazonen

Luzerne gedeiht am besten auf tiefgründigen, kalkhaltigen Böden. Auf sauren Böden ist eine Kalkung ratsam. In Regionen mit Staunässe oder hohem Grundwasserstand sollten wassertolerantere Arten wie Rotklee bevorzugt werden. In trockenen Gebieten punktet Luzerne mit ihrer Trockenheitstoleranz, benötigt aber in der Ansaatphase ausreichend Feuchtigkeit.

Wissenschaftliche Studien bestätigen Wirksamkeit

Zahlreiche Forschungsarbeiten belegen die positiven Effekte von Luzerne auf die Bodengesundheit.

Überblick über relevante Forschungsergebnisse

Studien zeigen, dass Luzerne die Bodenstruktur verbessert, den Humusgehalt erhöht und die Biodiversität im Boden fördert. Bemerkenswert ist die Fähigkeit, Stickstoff zu fixieren und den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff anzureichern.

Quantifizierung der Bodenverbesserung

Feldversuche haben ergeben, dass Luzerne jährlich bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar binden kann. Die Durchwurzelungstiefe kann je nach Standort 2-5 Meter erreichen. Dadurch werden Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschlossen und die Bodenstruktur nachhaltig verbessert.

Langzeiteffekte des Luzerneanbaus

Langzeitstudien belegen, dass der Anbau von Luzerne über mehrere Jahre die Bodenfruchtbarkeit deutlich steigert. Die Wasserhaltekapazität des Bodens erhöht sich, die Erosionsanfälligkeit sinkt und die Aktivität von Bodenlebewesen nimmt zu. Diese positiven Effekte wirken sich auch auf Folgekulturen aus.

Wirtschaftliche Betrachtung des Luzerneanbaus

Neben den ökologischen Vorteilen lohnt sich ein Blick auf die ökonomischen Aspekte des Luzerneanbaus.

Kosten-Nutzen-Analyse

Die Anschaffungskosten für Saatgut und eventuelle Bodenvorbereitung werden durch mehrjährige Nutzung und Einsparungen bei Düngemitteln aufgewogen. Zudem steigert Luzerne als Vorfrucht die Erträge nachfolgender Kulturen. In der Tierhaltung punktet sie als hochwertiges, eiweißreiches Futter.

Vergleich mit anderen Methoden

Im Vergleich zu mechanischer Bodenlockerung oder dem Einsatz von Mineraldünger ist der Luzerneanbau kostengünstiger und nachhaltiger. Die Pflanze arbeitet kontinuierlich an der Bodenverbesserung, ohne dass teure Maschinen zum Einsatz kommen müssen.

Luzerne: Ein Allrounder für gesunde Böden

Luzerne erweist sich als vielseitige Pflanze für die Bodenverbesserung. Sie lockert verdichtete Böden, reichert sie mit Nährstoffen an und verbessert ihre Struktur nachhaltig. Für Landwirte bietet sie eine ökonomisch sinnvolle Möglichkeit, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern und gleichzeitig wertvolles Futter zu produzieren.

Die Forschung wird in Zukunft sicher noch weitere Potenziale dieser vielseitigen Pflanze aufdecken. Es ist empfehlenswert, Luzerne verstärkt in Fruchtfolgen einzubauen und von ihren vielfältigen Vorteilen zu profitieren. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Bodendegradation könnte Luzerne eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Landwirtschaft spielen.

Landwirte und Bodenmanager, die natürliche Methoden zur Bodenverbesserung suchen, sollten Luzerne in Betracht ziehen. Mit dem richtigen Management kann diese Pflanze positive Effekte für unsere Böden erzielen.

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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Luzerne und warum gilt sie als effektiver Bodenverbesserer?
    Luzerne (Medicago sativa) ist eine mehrjährige Hülsenfrucht aus der Familie der Leguminosen, die sich als außergewöhnlicher Bodenverbesserer etabliert hat. Ihre Wirksamkeit beruht auf einem beeindruckenden Wurzelsystem, das bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen kann. Diese tiefreichenden Wurzeln durchbrechen natürlich verdichtete Bodenschichten und schaffen Kanäle für Wasser und Luft. Zusätzlich lebt Luzerne in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Luftstickstoff binden und den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff anreichern. Wenn Wurzelteile absterben, hinterlassen sie organisches Material, das zu wertvollem Humus umgewandelt wird. Die Wurzelexsudate locken nützliche Mikroorganismen an, die die Bodenbiologie aktivieren. Diese Kombination aus mechanischer Lockerung, Nährstoffanreicherung und biologischer Aktivierung macht Luzerne zu einem natürlichen Allrounder für gesunde, fruchtbare Böden.
  2. Wie tief können Luzernenwurzeln in den Boden eindringen?
    Luzernenwurzeln können eine beeindruckende Tiefe von bis zu 5 Metern erreichen, was sie zu echten Tiefwurzlern macht. Diese außergewöhnliche Durchwurzelungstiefe variiert je nach Bodentyp und Standortbedingungen. Auf tiefgründigen, lockeren Böden erreichen die Wurzeln ihre maximale Ausdehnung, während sie auf verdichteten oder steinigen Böden möglicherweise weniger tief vordringen. Das Wurzelsystem besteht aus einer kräftigen Pfahlwurzel mit zahlreichen Seitenwurzeln, die ein dichtes Netzwerk bilden. Diese Tiefenwirkung ermöglicht es der Luzerne, Nährstoffe und Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen, die für andere Pflanzen unerreichbar sind. Gleichzeitig schaffen die absterbenden Wurzelteile dauerhafte Kanäle im Boden, die auch nach dem Umbruch der Luzerne die Wasserdurchlässigkeit und Belüftung des Bodens verbessern. Diese Eigenschaften machen Luzerne besonders wertvoll für die Regeneration verdichteter Böden.
  3. Welche Rolle spielt die Stickstoffbindung bei der Luzerne?
    Die Stickstoffbindung ist eine Schlüsseleigenschaft der Luzerne und beruht auf der Symbiose mit Rhizobium-Bakterien in den Wurzelknöllchen. Diese Bakterien wandeln atmosphärischen Stickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen um, wodurch die Luzerne unabhängig von externer Stickstoffdüngung wird. Die Pflanze versorgt die Bakterien mit Kohlenhydraten, während diese im Gegenzug Ammonium produzieren. Dieser biologisch fixierte Stickstoff wird nicht nur für das Wachstum der Luzerne selbst genutzt, sondern auch im Boden angereichert. Bei der Zersetzung der Wurzeln und oberirdischen Pflanzenteile wird der gebundene Stickstoff für Folgekulturen verfügbar. Studien zeigen, dass Luzerne jährlich bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar binden kann. Diese natürliche Stickstoffanreicherung reduziert den Bedarf an mineralischen Düngern erheblich und trägt zu einer nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit bei, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bringt.
  4. Wodurch unterscheidet sich Luzerne von anderen Leguminosen wie Rotklee oder Weißklee?
    Luzerne unterscheidet sich fundamental von Rotklee und Weißklee durch ihre außergewöhnliche Wurzeltiefe und Langlebigkeit. Während Rotklee meist 30-60 cm und Weißklee nur 15-30 cm tief wurzelt, erreicht Luzerne Tiefen bis 5 Meter. Diese Tiefwurzeleigenschaft macht sie zum effektivsten Bodenauflocker unter den Leguminosen. Luzerne ist mehrjährig und kann 3-5 Jahre genutzt werden, während Rotklee meist nur 2 Jahre und Weißklee als Dauerkulturelement fungiert. Die Stickstoffbindungskapazität der Luzerne ist mit bis zu 300 kg pro Hektar deutlich höher. Morphologisch zeigt Luzerne aufrechten Wuchs mit violetten Blüten, während Rotklee rötliche und Weißklee weiße Blüten hat. Luzerne ist trockenheitstoleranter und gedeiht auf kalkreichen Böden optimal, während die anderen Kleearten feuchtere Standorte bevorzugen. Diese Eigenschaften machen Luzerne zur ersten Wahl für die Bodenregeneration in der professionellen Landwirtschaft.
  5. Warum ist Medicago sativa besonders für verdichtete Böden geeignet?
    Medicago sativa (Luzerne) ist durch ihre einzigartigen morphologischen und physiologischen Eigenschaften prädestiniert für verdichtete Böden. Ihre kräftige Pfahlwurzel kann mechanischen Druck überwinden und verdichtete Schichten durchbrechen. Die Wurzelspitzen scheiden spezielle Enzyme und organische Säuren aus, die harte Bodenschichten aufweichen. Das tiefreichende Wurzelsystem schafft dauerhafte Makroporen, die auch nach dem Absterben der Wurzeln als Wasserleitbahnen und Belüftungskanäle funktionieren. Die kontinuierliche Wurzelerneuerung während der mehrjährigen Standzeit verstärkt diesen Lockerungseffekt. Wurzelexsudate locken Bodenorganismen an, die durch ihre Aktivität zusätzlich zur Strukturverbesserung beitragen. Die hohe Biomasseproduktion sowohl ober- als auch unterirdisch führt zu verstärkter Humusbildung, was die Krümelstruktur des Bodens fördert. Diese natürliche Bodenbearbeitung ist besonders nachhaltig, da sie ohne mechanische Eingriffe auskommt und dauerhafte Strukturverbesserungen schafft.
  6. Wie kann Luzerne bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar binden?
    Die außergewöhnliche Stickstoffbindungsleistung der Luzerne von bis zu 300 kg pro Hektar basiert auf einer hocheffizienten Symbiose mit spezialisierten Rhizobium-Bakterien. Diese Bakterien besiedeln die Wurzelknöllchen und verfügen über das Enzym Nitrogenase, das atmosphärischen Stickstoff (N₂) in Ammonium umwandelt. Die große Wurzelmasse der Luzerne bietet Raum für zahlreiche aktive Knöllchen, wodurch die Gesamtbindungskapazität maximiert wird. Die mehrjährige Standzeit ermöglicht eine kontinuierliche Stickstoffakkumulation über 3-5 Jahre. Optimale Standortbedingungen wie pH-Werte zwischen 6,5-7,5, ausreichende Molybdän-Versorgung und moderate Temperaturen fördern die Bakterienaktivität. Die hohe Photosyntheseleistung der Luzerne stellt den Bakterien genügend Energie in Form von Kohlenhydraten zur Verfügung. Bei der Zersetzung der Biomasse wird der organisch gebundene Stickstoff mineralisiert und für Folgekulturen verfügbar. Diese biologische Stickstoffquelle kann die Mineraldüngung erheblich reduzieren und trägt zur nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit bei.
  7. Worin unterscheiden sich Alfalfa und Schneckenklee von herkömmlichen Gründüngungspflanzen?
    Alfalfa (ein anderer Name für Luzerne) und Schneckenklee unterscheiden sich grundlegend von typischen Gründüngungspflanzen durch ihre Mehrfachnutzen und Langzetwirkung. Während herkömmliche Gründüngungspflanzen wie Senf oder Phacelia meist einjährig sind und primär Biomasse liefern, kombinieren diese Leguminosen Gründüngungseffekt mit Futternutzung über mehrere Jahre. Ihre Wurzeltiefe übertrifft die meisten anderen Gründünger deutlich – während Senf etwa 60 cm tief wurzelt, erreichen Alfalfa-Wurzeln 3-5 Meter. Die aktive Stickstoffbindung durch Knöllchenbakterien unterscheidet sie von Nicht-Leguminosen, die lediglich Stickstoff aus dem Boden aufnehmen. Die mehrjährige Standzeit ermöglicht kumulative Bodenverbesserungseffekte, die einjährige Zwischenfrüchte nicht erreichen können. Durch regelmäßige Schnitte entsteht kontinuierlich organisches Material, während klassische Gründünger nur einmal eingearbeitet werden. Diese Eigenschaften machen Alfalfa und verwandte Arten zu nachhaltigen Bodenverbesserern mit zusätzlichem ökonomischen Nutzen.
  8. Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die Wirksamkeit der Luzerne als Bodenverbesserer?
    Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Luzerne als Bodenverbesserer. Feldversuche zeigen signifikante Verbesserungen der Bodenstruktur, gemessen durch erhöhte Aggregatstabilität und reduzierte Lagerungsdichte. Langzeitstudien dokumentieren Humusgehaltsteigerungen von 0,3-0,8% nach 3-5 Jahren Luzerne-Anbau. Infiltrationsmessungen belegen eine Verdopplung der Wasseraufnahmegeschwindigkeit nach Luzerne-Vornutzung. Mikrobiologische Untersuchungen zeigen erhöhte Aktivität und Diversität der Bodenorganismen im Luzernebestand. Wurzelanalytik bestätigt Durchwurzelungstiefen bis 5 Meter und Wurzeldichten von über 1000 m/m³ Boden. Stickstoffbilanzen weisen jährliche N-Fixierungsraten von 200-400 kg/ha nach. Erosionsstudien dokumentieren Bodenverlustreduzierungen um 70-90% gegenüber Brache. Ertragsversuche zeigen bei Folgekulturen Mehrerträge von 10-25% nach Luzerne-Vornutzung. Diese empirischen Belege aus verschiedenen Klimazonen und Bodentypen bestätigen die vielfältigen positiven Effekte der Luzerne auf die Bodengesundheit und Nachhaltigkeit.
  9. Wo kann man qualitatives Luzernensaatgut für die Bodenverbesserung kaufen?
    Qualitatives Luzernensaatgut für die Bodenverbesserung erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachgeschäften und etablierten Saatgut-Händlern. Samen.de, ein bekannter Spezialist für hochwertiges Saatgut, bietet verschiedene Luzerne-Sorten für unterschiedliche Anwendungszwecke. Beim Kauf sollten Sie auf zertifiziertes Saatgut mit hoher Keimfähigkeit (>85%) achten. Wichtige Qualitätskriterien sind die Sortenreinheit, Gesundheit des Saatguts und Anpassung an lokale Klimabedingungen. Landhandel und Genossenschaften führen oft größere Mengen für die professionelle Landwirtschaft. Achten Sie auf die Herkunft des Saatguts – regionale Sorten sind meist besser an die örtlichen Bedingungen angepasst. Die Impfung mit spezifischen Rhizobium-Bakterien ist für optimale Stickstoffbindung essentiell. Fragen Sie nach Beratung zur Sortenwahl, denn verschiedene Luzerne-Typen eignen sich für unterschiedliche Bodentypen und Nutzungsformen. Seriöse Händler bieten umfassende Informationen zu Aussaatterminen, Saatmengen und Anbauempfehlungen.
  10. Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg beim Luzernensamen bestellen und anbauen?
    Der Erfolg beim Luzernensamen bestellen und anbauen hängt von mehreren entscheidenden Faktoren ab. Die Sortenwahl sollte auf Standortbedingungen und Nutzungsziel abgestimmt sein. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de beraten kompetent bei der Auswahl geeigneter Sorten für verschiedene Bodentypen. Die Saatgutqualität ist fundamental – achten Sie auf hohe Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Gesundheit. Der optimale Aussaatzeitpunkt liegt zwischen April und August, abhängig von der regionalen Witterung. Die Bodenvorbereitung erfordert pH-Werte zwischen 6,5-7,5, eventuell ist eine Kalkung nötig. Eine Impfung mit Rhizobium-Bakterien ist besonders auf Neuland essentiell für erfolgreiche Stickstoffbindung. Die Aussaattiefe von 1-2 cm und eine Saatstärke von 20-25 kg/ha sind optimal. Unkrautkonkurrenz in der Jugendphase kann kritisch sein, daher ist ein sauberes Saatbett wichtig. Ausreichende Feuchtigkeit während der Keimung und Etablierung entscheidet über den Anbauerfolg. Diese Faktoren bestimmen maßgeblich die spätere Bodenverbesserungsleistung der Luzerne.
  11. Wie wirken Knöllchenbakterien und Rhizobium bei der Stickstoffsammlung zusammen?
    Knöllchenbakterien der Gattung Rhizobium bilden mit Luzerne eine hochspezialisierte Symbiose zur Stickstoffbindung. Der Prozess beginnt mit chemischen Signalen zwischen Pflanzenwurzeln und Bakterien. Die Wurzeln scheiden spezifische Flavonoide aus, die nur von kompatiblen Rhizobium-Stämmen erkannt werden. Diese Bakterien dringen über Wurzelhaare in die Pflanze ein und wandern zu den Wurzelzellen. Dort stimulieren sie die Bildung von Knöllchen – spezialisierte Organe für die Stickstoffbindung. In diesen Knöllchen differenzieren sich die Bakterien zu Bacteroiden, die das Enzym Nitrogenase produzieren. Dieses Enzym spaltet die stabile Dreifachbindung des atmosphärischen Stickstoffs (N₂) und wandelt ihn in Ammonium um. Die Pflanze stellt den Bakterien Kohlenhydrate und eine sauerstoffarme Umgebung zur Verfügung, da Nitrogenase sauerstoffempfindlich ist. Diese perfekt aufeinander abgestimmte Partnerschaft ermöglicht die effiziente Umwandlung von Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Form – ein Prozess, der industriell extrem energieaufwändig wäre.
  12. Welche Bedeutung haben Wurzelexsudate für die Bodenbiologie und Mikroorganismen?
    Wurzelexsudate der Luzerne spielen eine zentrale Rolle für die Aktivierung und Förderung der Bodenbiologie. Diese zuckerhaltigen und organischen Verbindungen werden kontinuierlich von lebenden Wurzeln abgegeben und dienen als Nahrungsquelle für Bodenmikroorganismen. Die Exsudate enthalten Aminosäuren, Zucker, organische Säuren und sekundäre Pflanzenstoffe, die spezifische Mikroorganismen anlocken. Diese chemischen Signale schaffen eine aktive Rhizosphäre – den belebten Bereich um die Wurzeln. Nützliche Bakterien und Pilze werden gefördert, während pathogene Organismen unterdrückt werden können. Die angelockten Mikroorganismen produzieren Enzyme, die organische Substanzen abbauen und Nährstoffe mobilisieren. Gleichzeitig bilden sie Schleimstoffe, die Bodenpartikel verkleben und stabile Aggregate schaffen. Mykorrhiza-Pilze werden durch spezielle Exsudate gefördert und erweitern das Wurzelnetzwerk. Diese biologische Aktivität verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Nährstoffverfügbarkeit und fördert die Humusbildung. Wurzelexsudate sind somit ein Schlüsselfaktor für gesunde Böden.
  13. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens die Humusbildung durch Luzerne?
    Der pH-Wert hat entscheidenden Einfluss auf die Humusbildung durch Luzerne und die damit verbundenen biologischen Prozesse. Luzerne bevorzugt schwach alkalische Bedingungen mit pH-Werten zwischen 6,5 und 7,5 für optimale Entwicklung. In diesem Bereich funktioniert die Symbiose mit Rhizobium-Bakterien am effizientesten, was zu maximaler Stickstoffbindung führt. Gleichzeitig sind bei diesen pH-Werten die bodenbiologischen Abbauprozesse optimal aktiv. Regenwürmer, die wichtige Humusbildner sind, bevorzugen neutrale bis leicht alkalische Böden und wandeln organisches Material effizient in wertvollen Wurmhumus um. Mikroorganismen, die für die Zersetzung der Luzerne-Biomasse verantwortlich sind, arbeiten bei pH 7 am aktivsten. Saure Böden (pH <6) hemmen sowohl das Luzernenwachstum als auch die Humusbildung, da wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Molybdän schlecht verfügbar werden. Bei stark alkalischen Böden (pH >8) können Spurenelemente blockiert werden. Eine eventuelle Kalkung vor der Aussaat optimiert daher sowohl das Pflanzenwachstum als auch die langfristige Humusakkumulation.
  14. Welche Rolle spielt Luzerne als Tiefwurzler im Bodenschutz und Erosionsschutz?
    Als Tiefwurzler spielt Luzerne eine herausragende Rolle im Bodenschutz und Erosionsschutz durch ihre mehrschichtige Wirkung. Das bis zu 5 Meter tiefe Wurzelsystem verankert den Boden mechanisch und verhindert Abtrag durch Wind und Wasser. Die dichte oberirdische Bestandsstruktur schützt die Bodenoberfläche vor direktem Niederschlagsaufprall und reduziert die Verschlämmung. Durch die kontinuierliche Bodenbedeckung während der mehrjährigen Standzeit wird die Erosionsanfälligkeit drastisch minimiert. Die tiefen Wurzeln schaffen stabile Makroporen, die Oberflächenabfluss reduzieren und die Wasserinfiltration fördern. Absterbende Wurzelteile hinterlassen organische Substanz in verschiedenen Bodentiefen, was zur Stabilisierung der Bodenstruktur beiträgt. Studien zeigen Erosionsreduktionen von 70-90% gegenüber unbewachsenen Flächen. An Hanglagen bildet das Wurzelsystem natürliche Terrassen und verlangsamt den Oberflächenabfluss. Die Kombination aus Durchwurzelung, Oberflächenschutz und Strukturstabilisierung macht Luzerne zu einem der effektivsten biologischen Erosionsschutzsysteme in der nachhaltigen Landwirtschaft.
  15. Wie lässt sich Luzerne optimal in bestehende Fruchtfolgen integrieren?
    Die optimale Integration von Luzerne in bestehende Fruchtfolgen erfordert strategische Planung und Berücksichtigung verschiedener Faktoren. Eine bewährte Fruchtfolge ist: Luzerne (2-3 Jahre) - Winterweizen - Mais - Sommergerste, bevor der Zyklus wiederholt wird. Der mehrjährige Luzerne-Anbau sollte alle 4-5 Jahre erfolgen, um Fruchtfolgeprobleme zu vermeiden. Als Vorfrucht bietet Luzerne hervorragende Eigenschaften für Getreide und Mais, die vom residualen Stickstoff und der verbesserten Bodenstruktur profitieren. Der Umbruch sollte im Spätsommer oder Frühherbst erfolgen, um ausreichend Zeit für die Mineralisierung der organischen Substanz zu gewähren. In Futterbaubetrieben kann Luzerne als Hauptkultur 3-5 Jahre stehen bleiben und wird dann durch Kleegras oder andere Futterpflanzen abgelöst. Bei ökologischen Betrieben ist eine längere Standzeit vorteilhaft, da mechanische Unkrautregulierung entfällt. Die Integration sollte betriebsindividuell geplant werden, wobei Arbeitsspitzen, Maschinenausstattung und Vermarktungsmöglichkeiten berücksichtigt werden müssen.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Aussaat von Zwischenfrüchten wie Luzerne zu beachten?
    Bei der Aussaat von Luzerne als Zwischenfrucht sind mehrere praktische Schritte für den Erfolg entscheidend. Die Bodenvorbereitung beginnt mit einer gründlichen Bodenanalyse zur Bestimmung des pH-Werts und der Nährstoffversorgung. Bei pH-Werten unter 6,5 ist eine Kalkung 3-4 Wochen vor der Aussaat erforderlich. Das Saatbett sollte feinkrümelig und unkrautfrei sein, eine flache Bodenbearbeitung genügt meist. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten oft Beratung zur optimalen Sortenwahl und Saatgutvorbereitung. Die Impfung mit Rhizobium-Bakterien ist besonders auf Luzerne-Neuland essentiell und sollte unmittelbar vor der Aussaat erfolgen. Die optimale Aussaatzeit liegt zwischen Mitte April und Ende August, abhängig von der Witterung. Eine Saatstärke von 20-25 kg/ha bei 1-2 cm Tiefe ist ideal. Das Anwalzen nach der Aussaat verbessert den Bodenschluss. In den ersten 6 Wochen ist gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig für die Etablierung. Unkrautkonkurrenz kann durch einen frühen Schröpfschnitt bei 15-20 cm Wuchshöhe reduziert werden.
  17. Ist es ein Mythos, dass Leguminosen wie Luzerne den Boden auslaugen?
    Es ist definitiv ein Mythos, dass Leguminosen wie Luzerne den Boden auslaugen – das Gegenteil ist der Fall. Dieser weit verbreitete Irrtum entsteht möglicherweise durch die intensive Nährstoffaufnahme während des Wachstums, aber die Gesamtbilanz ist eindeutig positiv. Luzerne bringt durch die biologische Stickstoffbindung jährlich 200-400 kg Stickstoff pro Hektar in das System ein, deutlich mehr als sie für ihr eigenes Wachstum benötigt. Die tiefen Wurzeln erschließen Nährstoffe aus unteren Bodenschichten und bringen diese in den Wurzelbereich der Folgekulturen. Bei der Zersetzung der umfangreichen Wurzel- und Sprossmasse werden alle aufgenommenen Nährstoffe plus der zusätzlich fixierte Stickstoff für nachfolgende Kulturen verfügbar. Studien zeigen regelmäßig verbesserte Nährstoffgehalte nach mehrjährigem Luzerne-Anbau. Die Humusbildung durch die organische Substanz erhöht zusätzlich die Nährstoffspeicherkapazität des Bodens. Langzeituntersuchungen belegen eindeutig, dass Luzerne-Fruchtfolgen zu nachhaltiger Bodenverbesserung und erhöhter Bodenfruchtbarkeit führen, nicht zu deren Verschlechterung.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Anbau von Saat-Luzerne in Deutschland?
    Der Anbau von Saat-Luzerne zeigt in Deutschland deutliche regionale Unterschiede aufgrund der verschiedenen Klima- und Bodenbedingungen. In den warmen, trockenen Regionen Ostdeutschlands (Brandenburg, Sachsen-Anhalt) gedeiht Luzerne hervorragend und erreicht hohe Erträge bei 3-4 Schnitten jährlich. Die Löß- und Schwarzerdeböden bieten ideale Bedingungen mit hoher Wasserspeicherfähigkeit. In Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg) sind die Kalkböden der Schwäbischen und Fränkischen Alb optimal für Luzerne, während in Regionen mit saureren Böden eine Kalkung erforderlich ist. Norddeutschland mit seinen sandigen Böden erfordert sorgfältige Sortenauswahl und eventuell zusätzliche Bewässerung in Trockenphasen. In niederschlagsreicheren Gebieten wie dem Rheinland können Pilzkrankheiten auftreten, die eine angepasste Schnittführung erfordern. Höhenlagen über 600 m sind aufgrund der kurzen Vegetationszeit weniger geeignet. Die Aussaattermine variieren von Ende März in wärmeren bis Mitte Mai in kühleren Regionen. Regionale Sorten sind oft besser an die lokalen Bedingungen angepasst.
  19. Worin unterscheidet sich Ewiger Klee von anderen Futterleguminosen in der Bodenverbesserung?
    Ewiger Klee, eine historische Bezeichnung für Luzerne, unterscheidet sich deutlich von anderen Futterleguminosen in seiner Bodenverbesserungskapazität. Der Name "ewig" bezieht sich auf die mehrjährige Nutzungsdauer von 3-7 Jahren, während Rotklee meist nur 2 Jahre und Weißklee als Dauerkultur genutzt wird. Die entscheidenden Unterschiede liegen in der Wurzeltiefe: Ewiger Klee erreicht 3-5 Meter, Rotklee 60 cm und Weißklee nur 30 cm. Diese Tiefenwirkung ermöglicht einzigartige Bodenlockerungseffekte und Nährstofferschließung aus tieferen Schichten. Die Stickstoffbindungsleistung ist mit 200-400 kg/ha deutlich höher als bei anderen Leguminosen. Die Trockenheitstoleranz übertrifft andere Kleearten erheblich, was in klimawandelbedingten Trockenphasen vorteilhaft ist. Ewiger Klee produziert mehr Biomasse und damit mehr organisches Material für die Humusbildung. Seine Standortansprüche sind spezifischer – er benötigt kalkhaltige, tiefgründige Böden, während andere Leguminosen anpassungsfähiger sind. Diese Eigenschaften machen Ewigen Klee zur ersten Wahl für nachhaltige Bodenregeneration in geeigneten Lagen.
  20. Wie grenzt sich Luzernegras von reinen Kleegras-Mischungen ab?
    Luzernegras-Mischungen unterscheiden sich fundamental von reinen Kleegras-Mischungen durch die dominante Rolle der Luzerne mit ihren spezifischen Eigenschaften. Während Kleegras meist Rotklee oder Weißklee mit Gräsern wie Deutschen Weidelgras kombiniert, integriert Luzernegras die tiefwurzelnde Luzerne mit angepassten Graspartnern. Die Wurzeltiefe wird durch die Luzerne auf 3-5 Meter erweitert, verglichen mit 60 cm bei Kleegras-Mischungen. Dies führt zu überlegener Trockenheitstoleranz und Bodenlockerung. Die Stickstoffbindung ist mit 250-350 kg/ha höher als bei Kleegras (150-250 kg/ha). Luzernegras ist langlebiger und kann 4-6 Jahre genutzt werden, während Kleegras meist nach 3 Jahren umgebrochen wird. Die Futterqualität ist durch den höheren Proteingehalt der Luzerne überlegen. Luzernegras-Mischungen benötigen kalkhaltige Böden und sind weniger flexibel bezüglich der Standortansprüche. Die Etablierung dauert länger, aber die Erträge sind stabiler über die Jahre. Diese Eigenschaften machen Luzernegras zur Premium-Variante für nachhaltige Futterproduktion und Bodenverbesserung auf geeigneten Standorten.
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