Luzerne in der Fruchtfolge: Optimale Folgekulturen

Luzerne: Das vielseitige Wundergewächs in der Fruchtfolge

Luzerne bereichert den Anbau durch Stickstoffixierung, Bodenverbesserung und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Luzerne im Überblick: Mehr als nur Futterpflanze

  • Effektive Stickstoffanreicherung im Boden
  • Verbessert Bodenstruktur und Humusgehalt
  • Wichtige Bienenweide und winterhart
  • Vielseitige Verwendung als Futter und Gründünger
  • Ideale Vorfrucht für anspruchsvolle Kulturen

Einführung zur Luzerne

Botanische Merkmale und Eigenschaften

Die Luzerne (Medicago sativa) gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und ist eine ausdauernde Pflanze mit einem beeindruckenden Wurzelsystem. Sie kann bis zu einem Meter hoch wachsen und bildet wunderschöne violette bis blaue Blüten in traubigen Blütenständen. Ihre dreiteiligen Blätter erinnern stark an die des Klees.

Was die Luzerne besonders macht, ist ihre Pfahlwurzel, die erstaunlicherweise bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen kann. Diese Eigenschaft verleiht der Pflanze eine bemerkenswerte Trockenheitsresistenz und ermöglicht es ihr, Nährstoffe und Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen.

Bedeutung als Gründüngungspflanze

Als Leguminose geht die Luzerne eine faszinierende Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Dadurch kann sie Luftstickstoff binden und im Boden anreichern. Ein gut entwickelter Luzernebestand fixiert jährlich bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar – eine beachtliche Menge, die den Bedarf vieler Folgekulturen decken könnte.

Neben dieser beeindruckenden Stickstoffanreicherung trägt die Luzerne auch zur Verbesserung der Bodenstruktur bei. Ihre tiefen Wurzeln lockern den Boden auf natürliche Weise, verbessern die Wasserspeicherfähigkeit und fördern die Bodendurchlüftung. Nach dem Umbruch hinterlässt sie zudem eine große Menge organischer Substanz, die den Humusgehalt des Bodens spürbar erhöht.

Vorteile in der Fruchtfolge

Der Anbau von Luzerne bringt eine Vielzahl von Vorteilen für die gesamte Fruchtfolge mit sich:

  • Unterbrechung von Getreidekrankheiten und Schädlingszyklen
  • Verbesserung der Bodenstruktur und des Wasserhaushalts
  • Erhöhung der biologischen Aktivität im Boden
  • Reduzierung des Beikrautdrucks in Folgekulturen
  • Bereitstellung von Stickstoff für Nachfrüchte

Diese positiven Effekte ermöglichen es oft, den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in den Folgekulturen deutlich zu reduzieren. Das macht die Luzerne zu einem wichtigen Baustein in nachhaltigen und ökologischen Anbausystemen. In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich immer wieder festgestellt, wie wertvoll Luzerne für die Bodengesundheit sein kann.

Anbau und Pflege der Luzerne

Standortansprüche

Luzerne gedeiht am besten auf tiefgründigen, kalkhaltigen Böden mit guter Wasserführung. Sie bevorzugt einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Staunässe und saure Böden verträgt sie leider nicht so gut. Was das Klima angeht, ist die Luzerne recht anpassungsfähig. Sie kommt mit Trockenperioden erstaunlich gut zurecht, braucht aber für eine optimale Entwicklung genügend Wärme.

Aussaat und Etablierung

Die Aussaat erfolgt üblicherweise im Frühjahr von April bis Mai oder als Sommerblanksaat von Juli bis August. Der Saatzeitpunkt sollte so gewählt werden, dass sich die Pflanzen vor dem Winter gut entwickeln können. Bei Reinsaat liegt die Saatmenge bei etwa 20-25 kg/ha.

Für eine erfolgreiche Etablierung ist eine gute Saatbettbereitung entscheidend. Der Boden sollte feinkrümelig und rückverfestigt sein. Die Aussaattiefe beträgt 1-2 cm. Eine Walzung nach der Saat fördert den Bodenschluss und die gleichmäßige Keimung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine sorgfältige Vorbereitung des Saatbetts sich später in einem kräftigen Bestand auszahlt.

Pflegemaßnahmen während der Wachstumsphase

Generell ist der Pflegeaufwand bei Luzerne recht überschaubar. Besonders wichtig ist die Beikrautregulierung im Jugendstadium. Dies kann durch mechanische Maßnahmen wie Striegeln oder Hacken erfolgen. Bei starkem Beikrautdruck kann auch ein Schröpfschnitt sinnvoll sein.

Im ersten Anbaujahr sollte die letzte Nutzung nicht zu spät erfolgen, damit die Pflanzen genügend Reservestoffe für die Überwinterung einlagern können. In den Folgejahren ist auf eine angepasste Schnitthäufigkeit zu achten, um die Ausdauer des Bestandes zu erhalten.

Ernte und Verwertungsmöglichkeiten

Luzerne lässt sich vielseitig nutzen. Am häufigsten wird sie als Futterpflanze verwendet, sei es als Grünfutter, Silage oder Heu. Der optimale Schnittzeitpunkt liegt zu Beginn der Blüte, wenn der Proteingehalt am höchsten ist.

Als Gründüngung wird die Luzerne meist im zweiten oder dritten Nutzungsjahr umgebrochen. Der Umbruch sollte im Herbst erfolgen, damit die organische Masse über den Winter verrotten kann. Alternativ ist auch eine Frühjahrseinarbeitung möglich.

Auf meinem Hof habe ich durchweg positive Erfahrungen mit dem Luzerneanbau gemacht. Besonders beeindruckt hat mich die Trockenheitstoleranz der Pflanze. In Jahren mit wenig Niederschlag brachte die Luzerne noch erstaunlich gute Erträge, während andere Kulturen deutliche Einbußen zeigten.

Neben der Nutzung als Futterpflanze und Gründünger gewinnt die Luzerne auch als Rohstoff für die Biogasproduktion zunehmend an Bedeutung. Ihre hohen Biomasseerträge und der relativ geringe Wasserbedarf machen sie zu einer interessanten Alternative zu Mais.

Die Luzerne ist zweifellos eine vielseitige und wertvolle Pflanze in der Fruchtfolge. Ihre positiven Effekte auf den Boden und die Folgefrüchte machen sie zu einem wichtigen Baustein in nachhaltigen Anbausystemen. Mit der richtigen Pflege und Nutzung kann sie über mehrere Jahre hohe Erträge liefern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit verbessern. In meinen Augen ist sie ein wahres Multitalent im Garten und auf dem Feld.

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Wirkung der Luzerne auf den Boden

Stickstoffixierung und Nährstoffanreicherung

Luzerne, ein faszinierendes Mitglied der Hülsenfrüchtler-Familie, geht eine bemerkenswerte Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Diese winzigen Helfer bilden Knöllchen an den Wurzeln und vollbringen dort ein wahres Wunder: Sie verwandeln Luftstickstoff in Formen, die Pflanzen aufnehmen können.

Es ist erstaunlich, wie viel Stickstoff eine Luzerne fixieren kann - bis zu 300 kg pro Hektar und Jahr! Ein Großteil dieses Stickstoffs bleibt im Boden und kommt späteren Kulturen zugute. Das bedeutet, dass wir oft weniger künstliche Dünger einsetzen müssen.

Aber die Luzerne kann noch mehr: Ihre tiefreichenden Wurzeln erschließen Nährstoffe aus Bodenschichten, die für andere Pflanzen unerreichbar sind. Sie transportieren Kalium, Phosphor und verschiedene Spurenelemente nach oben und reichern so den Oberboden an.

Verbesserung der Bodenstruktur

Das Wurzelsystem der Luzerne ist wirklich beeindruckend. Die Pfahlwurzel kann bis zu zwei Meter tief in den Boden eindringen und dabei verdichtete Schichten durchbrechen. Das verbessert die Durchlüftung und die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern.

Gleichzeitig bildet die Luzerne ein dichtes Netz aus Feinwurzeln. Wenn diese absterben, entstehen feine Poren und Kanäle im Boden. Das lockert die Struktur auf und erleichtert das Eindringen von Wasser. Besonders bei schweren, tonhaltigen Böden macht sich dieser Effekt positiv bemerkbar.

Diese verbesserte Bodenstruktur wirkt sich günstig auf das Wachstum nachfolgender Kulturen aus. Sie können leichter wurzeln und profitieren von der besseren Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen.

Humusaufbau und Förderung des Bodenlebens

Ein weiterer Pluspunkt der Luzerne ist ihr Beitrag zum Humusaufbau. Durch ihren hohen Biomasseertrag fügt sie dem Boden kontinuierlich organisches Material zu. Beim Umbrechen verbleibt ein Großteil dieser Biomasse im Boden und wird zu stabilem Humus umgewandelt.

Dieser Humusaufbau hat vielfältige positive Auswirkungen: Er verbessert die Bodenfruchtbarkeit, erhöht die Wasserspeicherkapazität und die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu binden. All das macht den Boden widerstandsfähiger gegen Erosion und Austrocknung.

Gleichzeitig schafft die Luzerne ein Paradies für Bodenlebewesen. Die organische Substanz bietet Nahrung für Mikroorganismen, Regenwürmer und andere kleine Helfer. Diese zersetzen das Material und machen die Nährstoffe für Pflanzen verfügbar.

Beendigung des Luzerneanbaus

Optimaler Zeitpunkt für das Umbrechen

Der richtige Moment zum Umbrechen der Luzerne ist entscheidend für den Erfolg der Folgekulturen. In der Regel empfiehlt es sich, dies im Spätsommer oder frühen Herbst zu tun, etwa 4-6 Wochen vor der Aussaat der nächsten Kultur. So hat der Boden Zeit, sich zu setzen und die organische Substanz teilweise abzubauen.

Vorsicht ist geboten: Zu frühes Umbrechen kann zu einem Überangebot an Stickstoff führen, während zu spätes Umbrechen die Bodenbearbeitung erschweren und die Freisetzung von Nährstoffen verzögern kann.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, die Luzerne nach dem letzten Schnitt im September umzubrechen. So kann sie noch einmal austreiben und Reservestoffe einlagern, bevor sie in den Boden eingearbeitet wird.

Methoden zur Einarbeitung in den Boden

Es gibt verschiedene Wege, die Luzerne in den Boden einzuarbeiten. Die Wahl hängt von den Bodenverhältnissen, der verfügbaren Technik und den Anforderungen der Folgekultur ab.

  • Pflügen: Die klassische Methode arbeitet die gesamte Luzernepflanze ein. Das fördert zwar eine schnelle Zersetzung, kann aber zu ungleichmäßiger Verteilung führen.
  • Mulchen und Fräsen: Diese schonendere Methode verteilt die organische Substanz gleichmäßiger und begünstigt eine schnellere Freisetzung der Nährstoffe.
  • Scheibenegge: Besonders geeignet für schwere Böden. Sie zerkleinert die Luzerne effektiv und mischt sie gut mit dem Oberboden.
  • Grubber: Auf leichteren Böden lockert er den Boden tief auf, ohne ihn zu wenden, und erhält die natürliche Bodenschichtung.

In meinem eigenen Garten habe ich die besten Ergebnisse mit einer Kombination aus Mulchen und flachem Einarbeiten erzielt. Das erhält die Bodenstruktur und fördert die Zersetzung der Luzerne.

Vorbereitungen für die Folgekultur

Nach dem Umbrechen der Luzerne sind einige Vorbereitungen nötig, um den maximalen Nutzen aus der Gründüngung zu ziehen:

  • Bodenanalyse: Gibt Aufschluss über den aktuellen Nährstoffstatus und hilft bei der Düngungsplanung.
  • Bodensetzung: Dem Boden Zeit geben, sich zu setzen, um übermäßige Sackungen nach der Aussaat zu vermeiden.
  • pH-Wert-Kontrolle: Den pH-Wert überprüfen und gegebenenfalls für die Folgekultur anpassen.
  • Saatbettbereitung: Ein feinkrümeliges Saatbett für optimale Keimung und Etablierung vorbereiten.
  • Anpassung der Düngung: Die Nährstoffnachlieferung aus der Luzerne bei der Düngungsplanung berücksichtigen.

Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel dazu, dass die Folgekultur optimal von den bodenverbessernden Eigenschaften der Luzerne profitiert. In meinem Garten gedeihen besonders Starkzehrer wie Kohl oder Mais hervorragend nach Luzerne. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese Pflanzen von der Vorarbeit der Luzerne profitieren.

Optimale Folgekulturen nach Luzerne: Ertragsreiche Möglichkeiten

Nach dem Umbruch der Luzerne eröffnet sich eine Fülle von Möglichkeiten für die Folgekultur. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Zeitpunkt des Umbruchs, den Bodenverhältnissen und natürlich den betrieblichen Zielen. Lassen Sie uns einen Blick auf einige vielversprechende Optionen werfen:

Getreidearten als Folgekulturen

Weizen

Weizen gedeiht nach Luzerne besonders gut. Er profitiert von der Stickstoffanreicherung im Boden und der verbesserten Bodenstruktur. Winterweizen kann direkt nach dem Herbstumbruch der Luzerne in die Erde. In meiner Erfahrung zeigt sich der positive Einfluss der Luzerne oft in höheren Erträgen und besserer Qualität des Weizens.

Mais

Mais ist ein regelrechter Nährstoffverwerter und macht sich die Reserven der Luzerne zunutze. Allerdings sollten Sie beim Maisanbau ein Auge auf die Kaliumversorgung haben. Luzerne kann den Boden nämlich an Kalium verarmen lassen - ein Aspekt, den ich in meinem Garten schon beobachtet habe.

Hackfrüchte als Folgekulturen

Kartoffeln

Kartoffeln scheinen nach Luzerne regelrecht aufzublühen. Sie lieben die lockere Bodenstruktur und den hohen Stickstoffgehalt. Allerdings ist bei der Düngung Fingerspitzengefühl gefragt. Zu viel des Guten kann die Qualität der Knollen beeinträchtigen. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung hat sich in meiner Praxis als sehr hilfreich erwiesen.

Zuckerrüben

Zuckerrüben können nach Luzerne wahre Ertragsrekorde brechen. Sie nutzen die verbesserte Bodenstruktur und die Nährstoffreserven optimal aus. Aber Vorsicht bei der Stickstoffdüngung - zu viel davon und der Zuckergehalt könnte sinken. Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie fein die Balance hier sein muss.

Gemüsekulturen nach Luzerne

Kohl

Kohlarten wie Weiß-, Rot- oder Blumenkohl gedeihen nach Luzerne prächtig. Sie sind wahre Nährstoffverwerter und können die Reserven der Luzerne voll ausschöpfen. In meinem Garten habe ich nach Luzerne schon beeindruckende Kohlköpfe geerntet!

Tomaten und andere Nachtschattengewächse

Tomaten, Paprika und Auberginen fühlen sich im lockeren, nährstoffreichen Boden nach Luzerne pudelwohl. Allerdings ist hier eine ausgewogene Düngung der Schlüssel zum Erfolg. Zu viel Stickstoff kann das vegetative Wachstum übermäßig fördern - dann haben Sie zwar prächtige Pflanzen, aber weniger Früchte.

Ölsaaten als Folgekulturen

Raps

Raps eignet sich hervorragend nach Luzerne, besonders wenn der Umbruch im Spätsommer erfolgt. Er ist ein effizienter Stickstoffverwerter und liebt die verbesserte Bodenstruktur. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Achten Sie auf möglichen Durchwuchs der Luzerne, der kann manchmal hartnäckig sein.

Sonnenblumen

Sonnenblumen können nach Luzerne wahre Prachtexemplare werden. Mit ihren tiefen Wurzeln nutzen sie die verbesserte Bodenstruktur optimal aus. Allerdings sollten Sie es mit der Stickstoffversorgung nicht übertreiben - sonst könnten Ihre Sonnenblumen womöglich in die Knie gehen.

Bei der Wahl der Folgekultur sollten Sie immer die gesamte Fruchtfolge im Blick haben. Eine ausgewogene Abfolge verschiedener Kulturen ist der Schlüssel zu langfristiger Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit. Natürlich spielen auch Marktlage und betriebliche Gegebenheiten eine Rolle bei der Entscheidung.

Nach Luzerne haben Sie jedenfalls beste Voraussetzungen für reiche Erträge und gesunde Pflanzen. All die Mühe, die Sie in den Luzerneanbau gesteckt haben, macht sich in den Folgejahren bezahlt. Es ist jedes Mal aufs Neue spannend zu sehen, wie die verschiedenen Kulturen auf den von der Luzerne vorbereiteten Boden reagieren.

Planung der Fruchtfolge mit Luzerne

Die Integration von Luzerne in die Fruchtfolge ist eine Kunst für sich und erfordert einiges an Überlegung, um das Beste aus dieser Wunderpflanze herauszuholen. Lassen Sie mich Ihnen ein paar wichtige Punkte näherbringen:

Berücksichtigung der Anbaupause

Nach dem Umbruch der Luzerne sollten Sie mindestens drei bis vier Jahre warten, bevor Sie wieder Luzerne oder andere Leguminosen auf derselben Fläche anbauen. Das klingt lang, ist aber entscheidend, um bodenbürtige Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten.

Integration in verschiedene Fruchtfolgesysteme

Luzerne ist ein flexibler Spieler in der Fruchtfolge. In meiner Erfahrung hat sich ein zwei- bis dreijähriger Luzerneanbau bewährt, gefolgt von Getreide oder Hackfrüchten. Stellen Sie sich zum Beispiel diese fünfjährige Fruchtfolge vor: Luzerne - Luzerne - Winterweizen - Mais - Sommergerste. Das gibt dem Boden eine echte Frischzellenkur!

Ökonomische Aspekte der Fruchtfolgegestaltung

Jetzt wird's spannend: Luzerne bringt zwar keinen direkten Verkaufserlös, aber sie ist eine Investition in die Zukunft Ihres Bodens. Sie verbessert die Bodenfruchtbarkeit und kann die Erträge der Folgekulturen ordentlich pushen. Obendrein sparen Sie bei den Düngemitteln. Es ist wie ein Balanceakt zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Bodenverbesserung - und glauben Sie mir, das kann ganz schön knifflig sein!

Herausforderungen und Lösungsansätze

Der Luzerneanbau ist kein Spaziergang, aber für jede Herausforderung gibt es eine Lösung:

Umgang mit Durchwuchs in Folgekulturen

Luzerne kann manchmal ein echter Dickkopf sein und in Folgekulturen durchwachsen. Um das zu verhindern, ist gründliches Umbrechen angesagt. Ein Tipp aus meiner Praxis: Eine flache Bodenbearbeitung im Herbst und eine tiefere im Frühjahr können Wunder wirken, um den Durchwuchs in den Griff zu bekommen.

Vermeidung von Nährstoffverlusten

Nach dem Umbruch der Luzerne wird eine Menge Stickstoff frei. Um zu verhindern, dass der einfach ausgewaschen wird, pflanzen Sie am besten gleich eine Kultur mit hohem Stickstoffbedarf hinterher. Mais oder Winterraps sind da echte Nährstoff-Gourmets!

Anpassung an klimatische Veränderungen

Der Klimawandel mischt die Karten neu, aber Luzerne hat einen Trumpf im Ärmel: ihre tiefen Wurzeln machen sie ziemlich trockenheitsresistent. In Regionen, wo es immer trockener wird, könnte Luzerne der Star der Zukunft sein. Bleiben Sie flexibel in Ihrer Planung - die Natur hat manchmal Überraschungen parat!

Luzerne in der nachhaltigen Landwirtschaft

Luzerne in der Fruchtfolge ist wie ein Schweizer Taschenmesser für nachhaltige Landwirtschaft: Sie verbessert die Bodenstruktur, fördert die Biodiversität und hilft sogar, Treibhausgase zu reduzieren. Durch ihre Fähigkeit, Stickstoff zu binden, können Sie den Einsatz von Kunstdünger deutlich zurückfahren.

Aber seien wir ehrlich: Der erfolgreiche Anbau von Luzerne in der Fruchtfolge ist kein Kinderspiel. Es braucht Fachwissen und eine ordentliche Portion Planung. Jeder Standort hat seine Eigenheiten, die berücksichtigt werden müssen. Doch mit der richtigen Herangehensweise kann Luzerne ein echtes Ass im Ärmel für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Landwirtschaft sein.

Die Bedeutung der Luzerne in der Fruchtfolge zeigt uns, dass nachhaltige Landwirtschaft mehr ist als nur Nahrungsmittelproduktion. Es geht darum, im Einklang mit der Natur zu arbeiten, die Gesundheit des Bodens langfristig zu erhalten und dabei wirtschaftlich erfolgreich zu sein. In diesem Sinne ist Luzerne nicht einfach nur eine Pflanze - sie ist ein Vorbild für eine Landwirtschaft, die Hand in Hand mit der Natur geht. Und glauben Sie mir, wenn Sie einmal die positiven Effekte in Ihrem eigenen Betrieb gesehen haben, werden Sie die Luzerne nicht mehr missen wollen!

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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Luzerne und welche botanischen Eigenschaften zeichnen diese Pflanze aus?
    Die Luzerne (Medicago sativa) gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und ist eine ausdauernde Leguminose mit bemerkenswerten botanischen Eigenschaften. Sie kann bis zu einem Meter hoch wachsen und bildet charakteristische violette bis blaue Blüten in traubigen Blütenständen. Ihre dreiteiligen Blätter erinnern stark an Klee. Das Besondere an der Luzerne ist ihr ausgeprägtes Wurzelsystem mit einer Pfahlwurzel, die bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen kann. Diese außergewöhnliche Tiefe verleiht der Pflanze eine bemerkenswerte Trockenheitsresistenz und ermöglicht es ihr, Nährstoffe und Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen. Als Leguminose geht sie eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, wodurch sie Luftstickstoff binden und im Boden anreichern kann.
  2. Wie funktioniert die Stickstoffixierung bei Luzerne und welche Mengen können fixiert werden?
    Luzerne geht eine faszinierende Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien) ein, die sich an ihren Wurzeln in speziellen Knöllchen ansiedeln. Diese winzigen Bakterien vollbringen ein wahres Wunder: Sie verwandeln Luftstickstoff (N₂) in Formen, die Pflanzen aufnehmen können - hauptsächlich Ammonium. Ein gut entwickelter Luzernebestand kann jährlich bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar fixieren - eine beachtliche Menge, die den Bedarf vieler Folgekulturen decken kann. Ein Großteil dieses fixierten Stickstoffs verbleibt im Boden und steht nachfolgenden Kulturen zur Verfügung. Dieser biologische Prozess macht Luzerne zu einem wertvollen Baustein in nachhaltigen Anbausystemen, da er den Einsatz von künstlichen Stickstoffdüngern deutlich reduzieren kann und gleichzeitig die natürliche Bodenfruchtbarkeit fördert.
  3. Welche Rolle spielt Luzerne bei der Bodenverbesserung in der Fruchtfolge?
    Luzerne spielt eine zentrale Rolle bei der Bodenverbesserung in der Fruchtfolge durch ihre vielfältigen positiven Effekte. Neben der beeindruckenden Stickstoffanreicherung trägt sie zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, da ihre tiefen Wurzeln den Boden auf natürliche Weise lockern und die Wasserspeicherfähigkeit sowie Bodendurchlüftung fördern. Nach dem Umbruch hinterlässt sie eine große Menge organischer Substanz, die den Humusgehalt spürbar erhöht. In der Fruchtfolge unterbricht Luzerne Getreidekrankheiten und Schädlingszyklen, erhöht die biologische Aktivität im Boden und reduziert den Beikrautdruck in Folgekulturen. Diese positiven Effekte ermöglichen es oft, den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in den nachfolgenden Kulturen deutlich zu reduzieren. Dadurch wird Luzerne zu einem wichtigen Baustein in nachhaltigen und ökologischen Anbausystemen.
  4. Was macht die Pfahlwurzel der Luzerne so besonders und wie tief kann sie wachsen?
    Die Pfahlwurzel der Luzerne ist ein wahres Naturwunder und kann erstaunlicherweise bis zu 5 Meter tief in den Boden eindringen - manche Quellen sprechen sogar von bis zu 2 Meter als durchschnittliche Tiefe. Diese außergewöhnliche Wurzeltiefe macht die Luzerne zu einer der tiefwurzelnden Kulturpflanzen überhaupt. Die Pfahlwurzel verleiht der Pflanze mehrere entscheidende Vorteile: Sie ermöglicht eine bemerkenswerte Trockenheitsresistenz, da die Pflanze auch in trockenen Perioden an Wasser aus tieferen Bodenschichten gelangen kann. Gleichzeitig durchbricht die Wurzel verdichtete Bodenschichten und verbessert so die Durchlüftung sowie die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Zusätzlich erschließt sie Nährstoffe wie Kalium, Phosphor und verschiedene Spurenelemente aus Bereichen, die für andere Pflanzen unerreichbar sind, und transportiert diese nach oben, wodurch der Oberboden angereichert wird.
  5. Warum fixiert Luzerne so große Mengen Stickstoff und welche Bedeutung hat dies für Landwirte?
    Luzerne fixiert so große Mengen Stickstoff aufgrund ihrer hocheffizienten Symbiose mit speziellen Rhizobium-Bakterien, die in den Wurzelknöllchen leben. Diese Bakterien sind besonders aktiv und können kontinuierlich Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Formen umwandeln. Mit bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr übertrifft Luzerne viele andere Leguminosen deutlich. Für Landwirte hat dies enorme Bedeutung: Sie können den Einsatz teurer Stickstoffdünger drastisch reduzieren, was sowohl Kosten spart als auch die Umwelt schont. Der fixierte Stickstoff kommt nicht nur der Luzerne selbst zugute, sondern steht auch den Folgekulturen zur Verfügung. Dies ermöglicht oft höhere Erträge in der gesamten Fruchtfolge bei gleichzeitig niedrigeren Betriebskosten. Zusätzlich trägt die biologische Stickstoffixierung zur Nachhaltigkeit des Betriebs bei und reduziert die Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln erheblich.
  6. Worin unterscheidet sich Luzerne von anderen Leguminosen wie Rotklee oder Wicke?
    Luzerne unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Leguminosen: Ihre Pfahlwurzel erreicht mit bis zu 5 Metern deutlich größere Tiefen als die von Rotklee (ca. 1-1,5 m) oder Wicke (0,5-1 m). Dies verleiht ihr eine überlegene Trockenheitstoleranz. Bei der Stickstoffixierung übertrifft Luzerne mit bis zu 300 kg N/ha/Jahr sowohl Rotklee (150-200 kg/ha) als auch Wicke (100-150 kg/ha). Luzerne ist mehrjährig und kann 3-5 Jahre genutzt werden, während viele Wickenarten einjährig sind und Rotklee meist 2-3 Jahre hält. In der Nutzung ist Luzerne vielseitiger: Sie eignet sich für Schnittnutzung, Beweidung und Gründüngung. Rotklee wird hauptsächlich für Futter und Gründüngung verwendet, Wicken oft als Zwischenfrucht oder Gründünger. Luzerne bevorzugt kalkhaltige Böden und höhere pH-Werte (6,5-7,5), während Rotklee auch auf leicht sauren Standorten gedeiht und Wicken sehr anspruchslos sind.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Luzerne und verschiedenen Kleearten im Anbau?
    Im Anbau zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Luzerne und verschiedenen Kleearten: Luzerne benötigt tiefgründige, kalkhaltige Böden mit pH-Werten zwischen 6,5-7,5 und verträgt keine Staunässe. Rotklee ist weniger anspruchsvoll und gedeiht auch auf leicht sauren Böden, während Weißklee sehr anpassungsfähig ist. Bei der Aussaat liegt die Saatmenge für Luzerne bei 20-25 kg/ha, Rotklee benötigt 15-20 kg/ha und Weißklee nur 8-12 kg/ha. Die Nutzungsdauer unterscheidet sich erheblich: Luzerne kann 3-5 Jahre genutzt werden, Rotklee meist 2-3 Jahre und Weißklee ist mehrjährig, aber weniger ertragreich. Luzerne verträgt häufigere Schnitte (4-5 pro Jahr) besser als Rotklee (2-3 Schnitte). In der Etablierung ist Luzerne langsamer als Kleearten und benötigt eine sorgfältigere Saatbettbereitung. Dafür bietet sie höhere Trockenmasseerträge und eine bessere Trockenheitstoleranz als die meisten Kleearten.
  8. Welche konkreten Auswirkungen hat Luzerne auf die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens?
    Luzerne verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens durch mehrere konkrete Mechanismen: Die bis zu 5 Meter tiefe Pfahlwurzel durchbricht verdichtete Bodenschichten und schafft vertikale Kanäle, die das Eindringen von Regenwasser erleichtern. Gleichzeitig bildet sie ein dichtes Netz aus Feinwurzeln, die nach dem Absterben feine Poren und Hohlräume hinterlassen. Diese verbesserte Bodenstruktur erhöht die Infiltrationsrate und reduziert Oberflächenabfluss. Der durch Luzerne geförderte Humusaufbau steigert die Wasserspeicherkapazität zusätzlich, da organische Substanz das Mehrfache ihres Eigengewichts an Wasser binden kann. Studien zeigen, dass Böden nach Luzerneanbau bis zu 20% mehr Wasser speichern können. Dies ist besonders bei schweren, tonhaltigen Böden von Vorteil, wo die Wurzeltätigkeit der Luzerne zu einer dauerhaften Verbesserung der Bodenstruktur führt. Die erhöhte Wasserspeicherfähigkeit kommt den Folgekulturen zugute und erhöht deren Trockenheitstoleranz.
  9. Wo kann man hochwertiges Luzernensaatgut für die Aussaat kaufen?
    Hochwertiges Luzernensaatgut erhalten Sie bei verschiedenen spezialisierten Anbietern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten geprüftes Saatgut mit hoher Keimfähigkeit und Sortenechtheit an. Wichtige Bezugsquellen sind Saatgutfachhandel, landwirtschaftliche Genossenschaften, Futterbaubetriebe und etablierte Online-Gartenshops. Beim Kauf sollten Sie auf Zertifizierung achten - das Saatgut sollte den Standards entsprechen und eine Keimfähigkeit von mindestens 80% aufweisen. Achten Sie auf die Herkunft: Regional angepasste Sorten sind oft vorteilhafter als Importe. Das Saatgut sollte trocken, kühl und dunkel gelagert werden, daher ist eine sachgerechte Lagerung beim Händler wichtig. Kaufen Sie nur so viel, wie Sie in der aktuellen Saison benötigen, da die Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Seriöse Anbieter stellen detaillierte Produktinformationen zur Verfügung, einschließlich Sortenempfehlungen für verschiedene Standorte und Nutzungsarten.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Luzernensaatgut zu beachten?
    Beim Kauf von Luzernensaatgut sind mehrere wichtige Qualitätskriterien zu beachten. Die Gartenexperten von samen.de empfehlen, zunächst auf eine Keimfähigkeit von mindestens 80-85% zu achten, die auf der Verpackung angegeben sein sollte. Die Reinheit des Saatguts ist entscheidend - es sollte frei von Unkrautsamen und Fremdarten sein. Achten Sie auf das Erntejahr: Frisches Saatgut (maximal 2 Jahre alt) zeigt bessere Keimergebnisse. Wichtig ist auch die Sortenauswahl: Winterharte Sorten für mehrjährigen Anbau oder spezielle Sorten für bestimmte Nutzungsrichtungen. Die Herkunft spielt eine Rolle - regional angepasste Sorten sind oft besser geeignet als Importe. Zertifiziertes Saatgut garantiert geprüfte Qualität. Die Verpackung sollte intakt, trocken gelagert und mit vollständigen Angaben versehen sein. Prüfen Sie das Preisleistungsverhältnis - sehr billiges Saatgut kann Qualitätsmängel aufweisen. Seriöse Händler bieten detaillierte Beratung zur Sortenwahl für verschiedene Standortbedingungen.
  11. Welche Symbiose geht Luzerne mit Rhizobien ein und wie beeinflusst dies das Bodenleben?
    Luzerne geht eine hochspezifische Symbiose mit Rhizobium-Bakterien (hauptsächlich Sinorhizobium meliloti) ein, die sich in charakteristischen Wurzelknöllchen ansiedeln. Diese Bakterien erhalten von der Pflanze Kohlenhydrate und Schutz, während sie im Gegenzug Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Formen umwandeln. Diese Symbiose beeinflusst das gesamte Bodenleben positiv: Die Wurzelausscheidungen der Luzerne und die Aktivität der Rhizobien fördern das Wachstum weiterer nützlicher Mikroorganismen. Der erhöhte Stickstoffgehalt im Boden begünstigt die Vermehrung von Bodenbakterien und Pilzen. Die organischen Verbindungen aus den Wurzeln dienen als Nahrung für Regenwürmer und andere Bodenlebewesen. Durch die verbesserte Bodenstruktur entstehen neue Lebensräume für Mikroorganismen. Die Aktivität führt zur Bildung stabiler Bodenkrümel und fördert die Humusbildung. Diese Steigerung der biologischen Aktivität wirkt lange nach und verbessert die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig für Folgekulturen.
  12. Wie trägt Luzerne zur Biodiversität und als Bestäubernahrung bei?
    Luzerne leistet einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität und ist eine wichtige Bestäubernahrung. Ihre violetten bis blauen Blüten ziehen eine Vielzahl von Insekten an, besonders Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die Blütezeit erstreckt sich über mehrere Monate, wodurch sie kontinuierlich Nektar und Pollen liefert. Luzerne gilt als hervorragende Bienenweide und unterstützt sowohl Honigbienen als auch Wildbienen. Die Pflanze blüht auch nach Schnitten wieder nach, was eine längere Tracht gewährleistet. Neben Bestäubern profitieren auch andere Insekten wie Käfer und Schwebfliegen von den Blüten. Luzernefelder bieten Lebensraum und Nahrung für Bodenorganismen, Spinnen und kleine Säugetiere. Die mehrjährigen Bestände schaffen stabile Habitate, die zur Vernetzung von Lebensräumen beitragen. In der Agrarlandschaft wirken Luzernefelder als wichtige Rückzugsräume und fördern die Artenvielfalt. Besonders in intensiv genutzten Gebieten kann Luzerne zur Erhaltung der Biodiversität beitragen und ökologische Nischen schaffen.
  13. Welche Bedeutung hat Luzerne für Erosionsschutz und Wasserschutz?
    Luzerne spielt eine bedeutende Rolle beim Erosionsschutz und Wasserschutz durch ihre besonderen pflanzenbaulichen Eigenschaften. Ihr dichtes Wurzelsystem mit der tiefen Pfahlwurzel und zahlreichen Feinwurzeln stabilisiert den Boden mechanisch und reduziert die Erosionsgefahr erheblich. Die ganzjährige Bodenbedeckung schützt vor Wind- und Wassererosion, besonders in den kritischen Wintermonaten. Die verbesserte Bodenstruktur durch Luzerne erhöht die Infiltrationsrate und reduziert Oberflächenabfluss, wodurch weniger Bodenteilchen abgeschwemmt werden. Beim Wasserschutz verhindert das tiefe Wurzelsystem die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser, da Luzerne auch aus tieferen Schichten Nährstoffe aufnimmt. Die Stickstoffixierung reduziert den Bedarf an mineralischen Düngern und damit das Risiko der Nitratauswaschung. Luzernebestände fungieren als natürliche Filter und verbessern die Wasserqualität. In Hanglagen ist Luzerne besonders wertvoll als erosionsmindernde Kultur, die gleichzeitig produktiv genutzt werden kann.
  14. Wie wirkt sich Luzerne auf die Klimaresilienz landwirtschaftlicher Systeme aus?
    Luzerne erhöht die Klimaresilienz landwirtschaftlicher Systeme erheblich durch ihre vielfältigen Anpassungsfähigkeiten. Ihre tiefe Pfahlwurzel macht sie extrem trockenheitsresistent - sie kann auch bei längeren Trockenperioden noch Wasser aus tieferen Bodenschichten erschließen, wenn andere Kulturen bereits leiden. Der Humusaufbau durch Luzerne verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und puffert extreme Wetterereignisse ab. Die Stickstoffixierung macht den Betrieb unabhängiger von energieintensiven Mineraldüngern und reduziert damit indirekt Treibhausgasemissionen. Durch die Kohlenstoffbindung im Boden trägt Luzerne aktiv zur CO₂-Speicherung bei. Die verbesserte Bodenstruktur erhöht die Infiltrationskapazität und reduziert Schäden durch Starkregen. In Fruchtfolgen mit Luzerne zeigen Folgekulturen oft eine höhere Stresstoleranz gegenüber klimatischen Extremen. Die mehrjährige Nutzung bietet Planungssicherheit auch in klimatisch unsicheren Jahren und macht landwirtschaftliche Systeme insgesamt widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.
  15. Wie wird Luzerne praktisch als Untersaat oder in Mischkulturen angebaut?
    Luzerne lässt sich vielseitig als Untersaat oder in Mischkulturen anbauen. Als Untersaat wird sie häufig in Getreidebestände eingesät, typischerweise im zeitigen Frühjahr in Wintergetreide oder bei der Sommergetreideaussaat. Die Saatmenge reduziert sich dabei auf 8-12 kg/ha. Die Deckfrucht schützt die junge Luzerne vor Unkrautkonkurrenz und Austrocknung. Nach der Getreideernte entwickelt sich die Luzerne zum Hauptbestand. In Mischkulturen harmoniert Luzerne gut mit Gräsern wie Wiesenschwingel, Knaulgras oder Lieschgras. Beliebte Mischungen enthalten 60-70% Luzerne und 30-40% Gräser. Diese Kombination verbessert die Standfestigkeit und Futterqualität. Praktische Anbautipps: Die Saattiefe bei Untersaat beträgt 1-2 cm, bei Mischkulturen entsprechend der Komponenten anpassen. Spezialisierte Anbieter bieten fertige Mischungen für verschiedene Standorte an. Die Etablierung erfordert angepasste Düngung und schonende Bewirtschaftung im ersten Jahr.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Etablierung eines Luzernebestandes zu beachten?
    Die erfolgreiche Etablierung eines Luzernebestandes erfordert eine systematische Herangehensweise in mehreren Schritten. Zunächst ist eine gründliche Bodenanalyse wichtig - der pH-Wert sollte zwischen 6,5-7,5 liegen, gegebenenfalls ist eine Kalkung erforderlich. Die Saatbettbereitung muss besonders sorgfältig erfolgen: Der Boden sollte tiefgelockert, eben und feinkrümelig sein. Erfahrene Gartenfachhändler empfehlen eine Rückverfestigung vor der Saat. Die optimale Aussaatzeit liegt zwischen April-Mai oder Juli-August. Bei Reinsaat werden 20-25 kg/ha ausgesät, die Saattiefe beträgt 1-2 cm. Nach der Aussaat ist eine Walzung für guten Bodenschluss wichtig. In den ersten Wochen ist Beikrautregulierung entscheidend - mechanisch durch Striegeln oder bei starkem Druck durch einen frühen Schröpfschnitt. Die erste Nutzung sollte nicht zu früh erfolgen (8-10 Wochen nach Aussaat), damit sich die Pfahlwurzel entwickeln kann. Im ersten Jahr die letzte Nutzung rechtzeitig beenden, damit die Pflanze Reserven für die Überwinterung bildet.
  17. Ist es ein Mythos, dass Luzerne den Boden auslaugt oder schadet sie der Bodenfruchtbarkeit?
    Es ist definitiv ein Mythos, dass Luzerne den Boden auslaugt - tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Dieser weitverbreitete Irrglaube entsteht möglicherweise durch die intensive Nährstoffaufnahme der Luzerne, besonders von Kalium und Phosphor aus tieferen Bodenschichten. Jedoch verbessert Luzerne die Bodenfruchtbarkeit nachweislich durch mehrere Mechanismen: Sie fixiert jährlich bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar und hinterlässt große Mengen organischer Substanz nach dem Umbruch. Die tiefen Wurzeln transportieren Nährstoffe aus unteren Bodenschichten nach oben und reichern den Oberboden an. Der Humusgehalt steigt durch die Biomasse deutlich an. Die Bodenstruktur wird durch das extensive Wurzelsystem nachhaltig verbessert. Folgekulturen zeigen regelmäßig höhere Erträge nach Luzerne. Lediglich bei sehr langer Standzeit (über 4-5 Jahre) kann eine Verarmung an Kalium auftreten, was aber durch angepasste Düngung kompensiert wird. Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig die bodenverbessernden Eigenschaften der Luzerne.
  18. In welchen Regionen Deutschlands ist der Luzerneanbau besonders vorteilhaft?
    Der Luzerneanbau ist besonders in bestimmten Regionen Deutschlands vorteilhaft, wobei die Standortbedingungen entscheidend sind. Optimal geeignet sind die kalkreichen Gebiete Süd- und Mitteldeutschlands, wie die schwäbische und fränkische Alb, das Thüringer Becken und Teile Sachsen-Anhalts. Diese Regionen bieten die bevorzugten kalkhaltigen Böden mit hohen pH-Werten. Auch die Börden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen sind gut geeignet durch ihre tiefgründigen, nährstoffreichen Löss-Böden. In wärmeren Gebieten wie dem Oberrheingraben, der Pfalz und dem Neckarraum profitiert Luzerne vom günstigen Klima. Weniger geeignet sind die sauren, sandigen Böden Norddeutschlands und die staunassen Gebiete der Marschen. In Höhenlagen über 600m wird der Anbau schwieriger durch kürzere Vegetationszeiten. Der Klimawandel erweitert jedoch die Anbaugebiete - in trockenen Regionen zeigt Luzerne ihre Überlegenheit gegenüber anderen Futterpflanzen. Besonders in Gebieten mit Wassermangel wird Luzerne zunehmend interessanter durch ihre Trockenheitstoleranz.
  19. Wie unterscheidet sich Luzerne von Esparsette und anderen Futterpflanzen in der Anwendung?
    Luzerne unterscheidet sich in der Anwendung deutlich von Esparsette und anderen Futterpflanzen. Während Luzerne 4-5 Schnitte pro Jahr verträgt und hohe Erträge liefert, wird Esparsette meist nur 2-3 Mal geschnitten und bringt geringere Erträge. Esparsette ist jedoch besser für extreme Trockenstandorte geeignet und verträgt kalkärmere Böden. In der Futterqualität hat Luzerne höhere Proteingehalte (18-22%) als Esparsette (12-16%). Luzerne ist vielseitiger nutzbar - als Heu, Silage, Grünfutter und zur Beweidung, während Esparsette hauptsächlich zur Heugewinnung dient. Verglichen mit Rotklee ist Luzerne langlebiger (3-5 Jahre vs. 2-3 Jahre) und trockenheitstoleranter. Gegenüber Gräsern wie Deutsches Weidelgras bietet Luzerne Stickstoffixierung, aber Gräser sind schmackhafter für Tiere. Bei der Silageeignung ist Luzerne anspruchsvoller als Mais - der Trockensubstanzgehalt muss stimmen und oft sind Silierhilfsmittel nötig. In Mischkulturen ergänzen sich Luzerne und Gräser optimal durch unterschiedliche Nährstoffansprüche und Futterqualitäten.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Luzerne als Zwischenfrucht und als Hauptfrucht?
    Der Anbau von Luzerne als Zwischenfrucht oder Hauptfrucht unterscheidet sich grundlegend in Zielsetzung und Bewirtschaftung. Als Zwischenfrucht wird Luzerne meist einjährig zwischen zwei Hauptkulturen angebaut, typischerweise nach der Getreideernte im Juli/August bis zur Aussaat der nächsten Hauptfrucht im Frühjahr. Hier steht die Gründüngungswirkung im Vordergrund - Bodenschutz, Stickstoffixierung und Humusaufbau. Die Nutzung erfolgt meist durch Mulchen oder direktes Umbrechen im Frühjahr. Als Hauptfrucht wird Luzerne dagegen mehrjährig (2-5 Jahre) zur Futtergewinnung angebaut. Der Schwerpunkt liegt auf maximaler Biomasseproduktion durch mehrere Schnitte pro Jahr (3-5). Die Etablierung erfolgt sorgfältiger mit optimaler Saatbettbereitung im Frühjahr. Bei der Hauptfruchtnutzung sind höhere Erträge und bessere Futterqualität das Ziel. Die Saatmenge ist bei Hauptfruchtanbau höher (20-25 kg/ha vs. 10-15 kg/ha als Zwischenfrucht). Wirtschaftlich ist der Hauptfruchtanbau aufwendiger, aber auch ertragreicher durch die mehrjährige Nutzung.
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