Mähen einer Wildblumenwiese: Wann und wie?

Wildblumenwiesen: Bunte Oasen der Artenvielfalt

Wildblumenwiesen sind wertvolle Naturräume. Sie beherbergen eine Fülle von Pflanzen und Tieren und tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wildblumenwiesen fördern die Biodiversität
  • Richtiges Mähen ist entscheidend für den Erhalt
  • Erste Mahd: Ende Juni/Anfang Juli, zweite im September
  • Schonende Mähtechniken und angepasste Werkzeuge sind wichtig

Die Bedeutung von Wildblumenwiesen für die Biodiversität

Wildblumenwiesen sind Zentren der Artenvielfalt. Sie bieten Lebensraum für viele Insekten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Diese wiederum locken Vögel und kleine Säugetiere an. Ein einziger Quadratmeter Wildblumenwiese kann bis zu 40 verschiedene Pflanzenarten beherbergen!

Doch nicht nur für die Tierwelt sind diese bunten Flächen wichtig. Auch für uns Menschen erfüllen sie wichtige Funktionen: Sie verbessern das Mikroklima, filtern Schadstoffe aus der Luft und dem Boden und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei.

Herausforderungen bei der Pflege von Wildblumenwiesen

So wertvoll Wildblumenwiesen auch sind - ihre Pflege erfordert Fingerspitzengefühl und Wissen. Anders als der klassische Rasen brauchen sie eine spezielle Behandlung, um ihr Potenzial zu entfalten.

Eine der größten Herausforderungen ist das richtige Mähen. Zu häufiges oder falsches Mähen kann die Artenvielfalt stark reduzieren. Andererseits kann zu seltenes Mähen dazu führen, dass sich einzelne Arten zu stark ausbreiten und andere verdrängen.

Das Ziel des richtigen Mähens

Beim Mähen einer Wildblumenwiese geht es darum, ein Gleichgewicht zu schaffen. Wir wollen die Vielfalt erhalten und gleichzeitig verhindern, dass die Wiese verbuscht oder von wenigen dominanten Arten überwuchert wird.

Richtiges Mähen fördert die Blütenbildung und sorgt dafür, dass sich die Samen der Wildblumen ausbreiten können. Es hilft auch, den Nährstoffgehalt des Bodens zu regulieren, was wiederum die Artenvielfalt begünstigt.

Grundlagen des Mähens von Wildblumenwiesen

Warum mähen überhaupt notwendig ist

In der freien Natur würden große Pflanzenfresser wie Wildpferde oder Auerochsen die Aufgabe des "Mähens" übernehmen. Da diese in unserer Kulturlandschaft fehlen, müssen wir eingreifen, um die Wiesen offen zu halten.

Regelmäßiges Mähen verhindert, dass sich Gehölze ansiedeln und die krautigen Pflanzen verdrängen. Es sorgt auch dafür, dass lichtbedürftige Arten nicht von höher wachsenden Pflanzen beschattet werden.

Auswirkungen des Mähens auf die Pflanzen- und Tierwelt

Mähen ist für viele Wiesenbewohner zunächst einmal ein einschneidendes Ereignis. Insekten verlieren Nahrungsquellen und Verstecke, Vögel ihre Nistplätze. Doch langfristig profitieren sie von der Mahd.

Für die Pflanzen bedeutet die Mahd einen Neustart. Sie treiben erneut aus und blühen oft ein zweites Mal. Dies verlängert die Nahrungsversorgung für Insekten bis in den Herbst hinein.

Unterschied zu konventionellen Rasenflächen

Im Gegensatz zum Zierrasen, der oft wöchentlich gemäht wird, kommen Wildblumenwiesen mit ein bis zwei Schnitten pro Jahr aus. Auch die Schnitthöhe ist bei Wildblumenwiesen deutlich höher - mindestens 7 cm, besser noch 10 cm.

Während beim Rasen das Mähgut meist liegen bleibt, muss es bei Wildblumenwiesen unbedingt entfernt werden. So wird eine Nährstoffanreicherung verhindert, die sonst wenige konkurrenzstarke Arten begünstigen würde.

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Der richtige Zeitpunkt zum Mähen

Jahreszeitliche Aspekte

Der optimale Mähzeitpunkt hängt von vielen Faktoren ab: der Zusammensetzung der Wiese, dem Wetter und den Bedürfnissen der dort lebenden Tiere. Grundsätzlich orientiert man sich am Blüh- und Reifezyklus der Pflanzen.

Im Frühjahr sollte man auf keinen Fall mähen, da dies die Entwicklung der Wiese empfindlich stören würde. Viele Insekten sind zu dieser Zeit auf die Blüten als Nahrungsquelle angewiesen.

Erste Mahd: Ende Juni/Anfang Juli

Die erste Mahd erfolgt in der Regel Ende Juni oder Anfang Juli. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Wiesenpflanzen geblüht und Samen gebildet. Viele Insekten haben ihre Entwicklung abgeschlossen, und Bodenbrüter sind mit ihrer Brut ausgeflogen.

Warten Sie einen trockenen Tag ab. So können die geschnittenen Pflanzen noch etwas nachtrocknen und ihre Samen ausstreuen, bevor das Mähgut entfernt wird.

Zweite Mahd: September

Die zweite Mahd findet üblicherweise im September statt. Sie verhindert, dass sich zu viel abgestorbenes Pflanzenmaterial ansammelt, was sonst im nächsten Frühjahr das Austreiben der Wildblumen behindern würde.

Auch hier gilt: Wählen Sie einen trockenen Tag und lassen Sie das Mähgut kurz liegen, bevor Sie es entfernen.

Berücksichtigung lokaler Klimabedingungen

Die genannten Zeitpunkte sind Richtwerte und müssen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. In wärmeren Regionen kann die erste Mahd früher erfolgen, in kühleren Lagen entsprechend später.

Beobachten Sie Ihre Wiese genau: Wenn die Mehrzahl der Pflanzen verblüht ist und Samen gebildet hat, ist der richtige Zeitpunkt für die Mahd gekommen. So tragen Sie optimal zum Erhalt und zur Förderung Ihrer Wildblumenwiese bei.

Mähtechniken für Wildblumenwiesen: Schonend und effektiv

Beim Mähen einer Wildblumenwiese geht es nicht nur darum, die Fläche zu pflegen, sondern auch darum, die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Hierfür haben sich verschiedene Techniken bewährt, die wir uns nun genauer ansehen werden.

Staffelmahd: Abschnittsweise zur blühenden Vielfalt

Die Staffelmahd ist eine Methode, bei der die Wiese nicht auf einmal, sondern in zeitlich versetzten Abschnitten gemäht wird. Der Vorteil: Während ein Teil der Wiese gemäht wird, bleibt der andere als Rückzugsort für Insekten und Kleintiere erhalten. So wird's gemacht:

  • Teilen Sie die Fläche in mehrere Abschnitte ein
  • Mähen Sie diese Abschnitte im Abstand von etwa 2-4 Wochen
  • Beginnen Sie mit dem ersten Abschnitt Ende Juni/Anfang Juli
  • Der letzte Abschnitt sollte spätestens im September gemäht sein

Mosaikmahd: Vielfältige Strukturen für die Natur

Bei der Mosaikmahd werden nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich versetzte Bereiche gemäht. Das Ergebnis ist ein Muster aus gemähten und ungemähten Flächen, das verschiedenen Arten Lebensraum bietet.

Um die Mosaikmahd umzusetzen, können Sie beispielsweise:

  • Kleine Inseln stehen lassen
  • Streifen oder Ecken ungemäht belassen
  • Diese Bereiche erst bei der nächsten Mahd mähen

Schonende Handmähtechniken: Traditionelle Methoden

Für kleinere Flächen oder besonders sensible Bereiche eignen sich Handmähtechniken hervorragend. Sie sind zwar arbeitsintensiver, dafür aber äußerst schonend für Flora und Fauna.

Die klassische Sense ist hier das Werkzeug der Wahl. Mit etwas Übung lässt sich damit präzise und bodennah mähen, ohne die Pflanzen zu zerquetschen oder Kleintiere zu gefährden. Ein weiterer Vorteil: Die Arbeit mit der Sense ist leise und stört somit die Tierwelt weniger als motorisierte Geräte.

Maschinelle Mähtechniken: Effizienz und Naturschutz

Für größere Flächen kommen oft Maschinen zum Einsatz. Hier gilt: Je schonender, desto besser. Balkenmäher sind eine gute Wahl, da sie das Gras sauber abschneiden, ohne es zu zerquetschen. Wichtig ist, langsam zu fahren und die Schnitthöhe nicht zu niedrig einzustellen.

Kreiselmäher oder Mulchgeräte sind für Wildblumenwiesen weniger geeignet, da sie die Pflanzen stark zerkleinern und Kleintiere gefährden können.

Die richtige Schnitthöhe: Ausgewogen für die Artenvielfalt

Die Schnitthöhe spielt eine entscheidende Rolle für das Gedeihen einer Wildblumenwiese. Sie beeinflusst nicht nur das Nachwachsen der Pflanzen, sondern auch den Schutz von Bodenlebewesen.

7-10 cm: Optimale Höhe

Als Faustregel gilt: Eine Schnitthöhe von 7-10 cm ist optimal für die meisten Wildblumenwiesen. Diese Höhe erlaubt es den Pflanzen, schnell wieder auszutreiben, und bietet gleichzeitig Schutz für Insekten und andere Kleintiere am Boden.

Zu tief geschnitten: Risiken für die Wiese

Ein zu niedriger Schnitt kann verschiedene negative Folgen haben:

  • Austrocknung des Bodens
  • Schädigung der Wuchspunkte vieler Pflanzen
  • Förderung unerwünschter Arten wie Löwenzahn
  • Zerstörung von Insektenhabitaten

Anpassung an Wiesentyp und Jahreszeit

Je nach Zusammensetzung der Wiese und Zeitpunkt im Jahr kann die ideale Schnitthöhe variieren. Feuchte Wiesen vertragen oft einen tieferen Schnitt als trockene Standorte. Im Hochsommer sollte eher höher gemäht werden, um Austrocknung zu vermeiden.

Geeignete Werkzeuge und Maschinen: Passende Helfer für Ihre Wiese

Die Wahl des richtigen Werkzeugs hängt von der Größe der Fläche, der gewünschten Mähtechnik und natürlich Ihren persönlichen Vorlieben ab.

Handgeführte Geräte: Präzision im Kleinen

Für kleinere Flächen oder sensible Bereiche sind handgeführte Geräte oft die beste Wahl:

  • Sense: Klassisches Werkzeug, erfordert Übung, sehr schonend für die Natur
  • Balkenmäher: Motorisierte Alternative zur Sense, gut für mittlere Flächen

Motormäher: Vor- und Nachteile

Für größere Flächen kommen Motormäher in Frage. Sie sind effizienter, haben aber auch Nachteile:

Vorteile:

  • Schnelles Arbeiten auf großen Flächen
  • Weniger körperlich anstrengend

Nachteile:

  • Lärm und Abgase
  • Mögliche Schädigung von Kleintieren
  • Weniger präzise als Handarbeit

Spezialgeräte für größere Flächen

Für sehr große Wildblumenwiesen gibt es spezielle Mähgeräte, die sowohl effizient als auch schonend arbeiten:

  • Fingerbalkenmäher: Schneiden das Gras sauber ab, ohne es zu zerquetschen
  • Doppelmessermähwerke: Besonders schonend, da sie das Schnittgut nicht quetschen
  • Schlegelmäher mit Aufnahme: Für Flächen, wo das Mähgut direkt entfernt werden soll

Egal, für welches Gerät Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass es gut gewartet und richtig eingestellt ist. Scharfe Messer sorgen für einen sauberen Schnitt und schonen die Pflanzen. Beobachten Sie Ihre Wiese genau und passen Sie Ihre Mähtechnik bei Bedarf an. So entwickelt sich Ihre Wildblumenwiese zu einem blühenden Lebensraum für Mensch und Tier.

Umgang mit dem Mähgut: Mehr als nur Abfall

Beim Mähen einer Wildblumenwiese fällt zwangsläufig Mähgut an. Doch was tun damit? Einfach liegenlassen ist keine Option. Das hat gute Gründe.

Warum das Mähgut weg muss

Das Entfernen des Mähguts ist für die Entwicklung der Wiese unerlässlich. Bleibt es liegen, führt das zu einer unerwünschten Nährstoffanreicherung. Die Folge: Nährstoffliebende Pflanzen wie Gräser oder Brennnesseln setzen sich durch und verdrängen die eigentlichen Wildblumen. Außerdem bildet liegengebliebenes Mähgut eine Schicht, die das Auflaufen neuer Keimlinge behindert.

Wann und wie abräumen?

Am besten lässt man das Mähgut ein paar Tage liegen. So können noch vorhandene Samen ausfallen und Insekten sich in Sicherheit bringen. Danach heißt es: ran an Rechen und Heugabel! Bei größeren Flächen kommen auch Schwader zum Einsatz. Wichtig ist, gründlich zu arbeiten und möglichst alles zu entfernen.

Wohin mit dem Mähgut?

Statt es einfach zu entsorgen, gibt es sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten:

  • Kompostierung: Gut für den eigenen Garten, aber Vorsicht bei Samenpflanzen!
  • Mulch: Als Bodenbedeckung in Beeten
  • Tierfutter: Getrocknetes Mähgut eignet sich als Heu
  • Biogasanlagen: Eine umweltfreundliche Energiequelle

Rücksichtsvolles Mähen: Schutz für Flora und Fauna

Beim Mähen einer Wildblumenwiese geht es nicht nur um Pflanzenpflege. Es gilt auch, die tierischen Bewohner zu schützen.

Insekten und Kleintiere schonen

Um möglichst viele Tiere zu schonen, sollte man einige Methoden beachten:

  • Von innen nach außen mähen: So können Tiere in ungemähte Bereiche flüchten
  • Langsam mähen: Gibt Tieren Zeit zur Flucht
  • Hohe Schnitthöhe: Mindestens 10 cm schützt bodennahe Lebewesen
  • Mähgutaufnehmer vermeiden: Sie saugen Insekten mit ein

Blühinseln erhalten

Eine praktische Idee: Beim Mähen kleine Inseln stehen lassen. Diese Blühinseln bieten Insekten weiterhin Nahrung und Unterschlupf. Bei der nächsten Mahd werden dann andere Bereiche geschont. So entsteht ein Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen.

Brutzeiten beachten

Viele Wiesenbewohner, wie etwa Bodenbrüter, sind besonders in der Brutzeit empfindlich. Daher sollte man das Mähen möglichst außerhalb dieser Zeiten durchführen. In der Regel liegt die Hauptbrutzeit zwischen März und Juli. Ein aufmerksamer Blick vor dem Mähen kann helfen, Nester zu entdecken und zu umgehen.

Typische Fehler beim Mähen von Wildblumenwiesen

Auch mit guten Absichten können Fehler passieren. Hier die häufigsten Stolpersteine:

Zu häufiges Mähen

Eine Wildblumenwiese ist kein Golfrasen! Zu häufiges Mähen verhindert, dass Pflanzen zur Blüte kommen und sich aussamen können. In der Regel reichen ein bis zwei Schnitte pro Jahr völlig aus.

Falsche Schnitthöhe

Zu tief geschnitten, und die Wiese erholt sich nur schwer. Zu hoch, und unerwünschte Pflanzen setzen sich durch. Die optimale Höhe liegt bei etwa 7-10 cm Schnitthöhe.

Ungeeignete Mähgeräte

Der gute alte Rasenmäher ist für Wildblumenwiesen nicht geeignet. Er schneidet zu tief und saugt Kleintiere ein. Besser sind Balkenmäher oder gar die traditionelle Sense.

Mähgut liegen lassen

Wie schon erwähnt: Das Mähgut muss weg! Sonst droht Verfilzung und Nährstoffanreicherung. Das Abräumen ist zwar mühsam, aber für die Entwicklung der Wiese unerlässlich.

Wer diese Punkte beachtet, ist auf einem guten Weg, seine Wildblumenwiese zum Blühen zu bringen und gleichzeitig ein wertvolles Biotop zu schaffen. Es braucht zwar etwas Mühe und Geduld, aber das Ergebnis - eine lebendige und blühende Oase - lohnt sich!

Langfristige Pflege und Entwicklung der Wildblumenwiese

Eine Wildblumenwiese ist ein dynamisches Ökosystem, das sich stetig weiterentwickelt. Um ihre Vielfalt zu erhalten und zu fördern, bedarf es einer aufmerksamen und anpassungsfähigen Pflege.

Beobachtung und Anpassung der Mähstrategie

Jede Wiese ist einzigartig und reagiert unterschiedlich auf Pflegemaßnahmen. Beobachten Sie die Entwicklung genau und notieren Sie, welche Pflanzen sich ausbreiten oder zurückgehen. Passen Sie Ihre Mähstrategie entsprechend an. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Teilbereiche häufiger oder seltener zu mähen, um bestimmte Arten zu unterstützen.

Umgang mit unerwünschten Pflanzenarten

Problempflanzen wie Disteln oder Ampfer können sich in Wildblumenwiesen ausbreiten. Gezieltes Ausstechen vor der Samenreife ist oft hilfreich. Bei hartnäckigen Arten kann ein zusätzlicher Schnitt erforderlich sein. Vermeiden Sie den Einsatz von Herbiziden, da diese die Artenvielfalt beeinträchtigen.

Förderung bestimmter Arten durch angepasstes Mähen

Durch gezieltes Mähen lassen sich bestimmte Arten unterstützen. Früh blühende Pflanzen profitieren von einer späten ersten Mahd, während spät blühende Arten eine frühe Mahd bevorzugen. Probieren Sie verschiedene Mähzeitpunkte in Teilbereichen Ihrer Wiese aus.

Rechtliche Aspekte und Förderungsmöglichkeiten

Bei der Pflege von Wildblumenwiesen gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten, besonders bei größeren Flächen.

Naturschutzrechtliche Vorgaben beim Mähen

In manchen Regionen existieren Auflagen zum Schutz von Bodenbrütern oder bestimmten Pflanzenarten. Erkundigen Sie sich bei Ihrer lokalen Naturschutzbehörde nach geltenden Bestimmungen. Grundsätzlich gilt: Je extensiver die Bewirtschaftung, desto vorteilhafter für die Natur.

Förderprogramme für extensive Wiesenbewirtschaftung

Viele Bundesländer bieten Förderprogramme für die naturnahe Bewirtschaftung von Wiesen an. Diese können finanzielle Unterstützung oder fachliche Beratung umfassen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Landwirtschaftskammer oder dem zuständigen Umweltamt über mögliche Angebote in Ihrer Region.

Wildblumenwiesen: Ein Gewinn für Mensch und Natur

Die richtige Pflege einer Wildblumenwiese erfordert Zeit, Geduld und Feingefühl. Der Aufwand lohnt sich: Eine blühende Wiese voller Leben ist nicht nur optisch ansprechend, sondern trägt auch zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Beachten Sie: Jede Maßnahme beeinflusst das empfindliche Ökosystem Ihrer Wiese. Probieren Sie Änderungen in kleinen Schritten aus und beobachten Sie die Ergebnisse aufmerksam. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für die Bedürfnisse Ihrer Wiese.

Unabhängig davon, ob Sie eine kleine Ecke im Garten oder eine große Fläche pflegen - jede naturnahe Wiese bietet wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Sie leisten damit einen aktiven Beitrag zum Naturschutz und schaffen gleichzeitig einen Ort der Ruhe und Erholung.

Lassen Sie sich von der Entwicklung Ihrer Wildblumenwiese faszinieren. Mit jedem Jahr wird sie sich verändern und neue Entdeckungen ermöglichen. Genießen Sie dieses Stück Natur und die Freude, die es Ihnen und vielen anderen Lebewesen bereitet.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie oft sollte eine Wildblumenwiese im Jahr gemäht werden?
    Eine Wildblumenwiese sollte in der Regel ein bis zwei Mal pro Jahr gemäht werden. Die erste Mahd erfolgt Ende Juni oder Anfang Juli, nachdem die meisten Wiesenpflanzen geblüht und Samen gebildet haben. Eine zweite Mahd im September verhindert, dass sich zu viel abgestorbenes Pflanzenmaterial ansammelt, was im nächsten Frühjahr das Austreiben der Wildblumen behindern würde. Diese extensive Bewirtschaftung unterscheidet sich grundlegend vom wöchentlichen Mähen konventioneller Rasenflächen. Zu häufiges Mähen würde verhindern, dass Pflanzen zur Blüte kommen und sich aussamen können, was die Artenvielfalt stark reduziert. Die genaue Anzahl der Schnitte hängt von der Zusammensetzung der Wiese, den lokalen Klimabedingungen und den spezifischen Naturschutzzielen ab. Bei sehr nährstoffarmen Standorten kann manchmal sogar ein Schnitt pro Jahr ausreichen.
  2. Welche Schnitthöhe ist optimal für Wildblumenwiesen?
    Die optimale Schnitthöhe für Wildblumenwiesen liegt bei 7-10 cm. Diese Höhe ermöglicht es den Pflanzen, schnell wieder auszutreiben, und bietet gleichzeitig Schutz für Insekten und andere Kleintiere am Boden. Ein zu niedriger Schnitt kann verschiedene negative Folgen haben: Austrocknung des Bodens, Schädigung der Wuchspunkte vieler Pflanzen, Förderung unerwünschter Arten wie Löwenzahn und Zerstörung von Insektenhabitaten. Je nach Zusammensetzung der Wiese und Jahreszeit kann die ideale Schnitthöhe variieren. Feuchte Wiesen vertragen oft einen etwas tieferen Schnitt als trockene Standorte. Im Hochsommer sollte eher höher gemäht werden, um Austrocknung zu vermeiden. Als Faustregel gilt: Lieber etwas höher als zu tief mähen, da sich die meisten Wildblumenpflanzen von einem höheren Schnitt besser erholen.
  3. Was ist der Unterschied zwischen Staffelmahd und Mosaikmahd?
    Staffelmahd und Mosaikmahd sind zwei schonende Mähverfahren für Wildblumenwiesen, die sich in ihrer zeitlichen und räumlichen Umsetzung unterscheiden. Bei der Staffelmahd wird die Wiese in mehrere Abschnitte eingeteilt, die zeitlich versetzt im Abstand von etwa 2-4 Wochen gemäht werden. Der erste Abschnitt wird Ende Juni/Anfang Juli gemäht, der letzte spätestens im September. Während ein Teil gemäht wird, bleibt der andere als Rückzugsort für Insekten und Kleintiere erhalten. Die Mosaikmahd hingegen schafft räumlich versetzte Bereiche - ein Muster aus gemähten und ungemähten Flächen. Dabei werden kleine Inseln stehen gelassen, Streifen oder Ecken ungemäht belassen und diese erst bei der nächsten Mahd bearbeitet. Beide Verfahren bieten verschiedenen Arten Lebensraum und sorgen für eine kontinuierliche Nahrungsversorgung von Insekten während der gesamten Vegetationsperiode.
  4. Warum muss das Mähgut von Wildblumenwiesen entfernt werden?
    Das Entfernen des Mähguts ist für die Entwicklung der Wiese unerlässlich und hat mehrere wichtige Gründe. Bleibt das Mähgut liegen, führt das zu einer unerwünschten Nährstoffanreicherung im Boden. Die Folge: Nährstoffliebende Pflanzen wie Gräser oder Brennnesseln setzen sich durch und verdrängen die eigentlichen Wildblumen. Außerdem bildet liegengebliebenes Mähgut eine Schicht, die das Auflaufen neuer Keimlinge behindert und zu Verfilzung führt. Das Entfernen des Mähguts trägt zur Aushagerung des Standorts bei, was die typischen, meist nährstoffarmen Wildblumenpflanzen begünstigt. Am besten lässt man das Mähgut ein paar Tage liegen, damit noch vorhandene Samen ausfallen und Insekten sich in Sicherheit bringen können. Danach sollte es gründlich mit Rechen und Heugabel entfernt werden. Bei größeren Flächen kommen auch Schwader zum Einsatz.
  5. Welche Mähtechniken schonen Insekten und Kleintiere am besten?
    Für den Schutz von Insekten und Kleintieren haben sich verschiedene schonende Mähtechniken bewährt. Am wichtigsten ist es, von innen nach außen zu mähen, damit Tiere in ungemähte Bereiche flüchten können. Langsames Mähen gibt den Tieren zusätzlich Zeit zur Flucht. Die Schnitthöhe sollte mindestens 10 cm betragen, um bodennahe Lebewesen zu schützen. Mähgutaufnehmer sollten vermieden werden, da sie Insekten mit einsaugen. Besonders schonend sind Handmähtechniken mit der klassischen Sense, die leise arbeitet und die Tierwelt weniger stört. Bei maschinellen Verfahren eignen sich Balkenmäher am besten, da sie das Gras sauber abschneiden ohne zu zerquetschen. Kreiselmäher oder Mulchgeräte sind weniger geeignet, da sie die Pflanzen stark zerkleinern und Kleintiere gefährden. Das Anlegen von Blühinseln - kleine ungemähte Bereiche - bietet Insekten kontinuierlich Nahrung und Unterschlupf.
  6. Wann ist der beste Zeitpunkt für die erste Mahd einer Wildblumenwiese?
    Der beste Zeitpunkt für die erste Mahd einer Wildblumenwiese liegt Ende Juni bis Anfang Juli. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Wiesenpflanzen geblüht und Samen gebildet, viele Insekten haben ihre Entwicklung abgeschlossen, und Bodenbrüter sind mit ihrer Brut ausgeflogen. Es ist wichtig, einen trockenen Tag abzuwarten, damit die geschnittenen Pflanzen noch etwas nachtrocknen und ihre Samen ausstreuen können, bevor das Mähgut entfernt wird. Im Frühjahr sollte auf keinen Fall gemäht werden, da dies die Entwicklung der Wiese empfindlich stören würde - viele Insekten sind zu dieser Zeit auf die Blüten als Nahrungsquelle angewiesen. Der optimale Mähzeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Zusammensetzung der Wiese, dem Wetter und den Bedürfnissen der dort lebenden Tiere. Grundsätzlich orientiert man sich am Blüh- und Reifezyklus der Pflanzen. Beobachten Sie Ihre Wiese genau - wenn die Mehrzahl der Pflanzen verblüht ist und Samen gebildet hat, ist der richtige Zeitpunkt gekommen.
  7. Worin unterscheidet sich das Mähen von Wildblumenwiesen von normalem Rasenmähen?
    Das Mähen von Wildblumenwiesen unterscheidet sich grundlegend vom konventionellen Rasenmähen. Während Zierrasen oft wöchentlich gemäht wird, kommen Wildblumenwiesen mit ein bis zwei Schnitten pro Jahr aus. Die Schnitthöhe ist bei Wildblumenwiesen deutlich höher - mindestens 7 cm, besser noch 10 cm, während Rasen oft auf 2-3 cm geschnitten wird. Ein entscheidender Unterschied liegt im Umgang mit dem Mähgut: Während beim Rasen das Schnittgut meist liegen bleibt oder gemulcht wird, muss es bei Wildblumenwiesen unbedingt entfernt werden, um eine Nährstoffanreicherung zu verhindern. Auch die Mähzeitpunkte sind anders: Wildblumenwiesen werden erst nach der Blüte und Samenreife gemäht, typischerweise Ende Juni/Juli und im September. Die verwendeten Geräte unterscheiden sich ebenfalls - statt Rasenmäher kommen schonende Balkenmäher oder Sensen zum Einsatz. Das Ziel ist nicht ein gleichmäßiger grüner Teppich, sondern der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt.
  8. Welche häufigen Fehler sollten beim Mähen von Naturwiesen vermieden werden?
    Beim Mähen von Naturwiesen sollten mehrere häufige Fehler vermieden werden. Der gravierendste Fehler ist zu häufiges Mähen - eine Wildblumenwiese ist kein Golfrasen! Zu häufiges Mähen verhindert, dass Pflanzen zur Blüte kommen und sich aussamen können. In der Regel reichen ein bis zwei Schnitte pro Jahr völlig aus. Ein weiterer kritischer Fehler ist die falsche Schnitthöhe: Zu tief geschnitten, erholt sich die Wiese nur schwer, zu hoch geschnitten setzen sich unerwünschte Pflanzen durch. Die optimale Höhe liegt bei 7-10 cm. Ungeeignete Mähgeräte stellen ebenfalls ein Problem dar - der gewöhnliche Rasenmäher schneidet zu tief und saugt Kleintiere ein. Besser sind Balkenmäher oder die traditionelle Sense. Das Liegenlassen des Mähguts ist ein weiterer schwerwiegender Fehler, der zu Verfilzung und Nährstoffanreicherung führt. Das Abräumen ist zwar mühsam, aber für die Entwicklung der Wiese unerlässlich. Auch das Mähen zur falschen Zeit, beispielsweise während der Brutzeit oder vor der Samenreife, kann erhebliche Schäden verursachen.
  9. Welche Balkenmäher eignen sich am besten für die schonende Wiesenpflege?
    Für die schonende Wiesenpflege eignen sich verschiedene Balkenmäher-Typen, die alle das gemeinsame Prinzip haben, das Gras sauber abzuschneiden ohne es zu zerquetschen. Fingerbalkenmäher sind besonders empfehlenswert, da sie das Schnittgut nicht quetschen und sehr schonend arbeiten. Doppelmessermähwerke gelten als besonders schonend für die Tierwelt. Wichtig ist, dass die Geräte gut gewartet und richtig eingestellt sind - scharfe Messer sorgen für einen sauberen Schnitt und schonen die Pflanzen. Die Schnittbreite sollte der Flächengröße angepasst sein, wobei schmalere Geräte präziser arbeiten. Etablierte Gartenfachhändler bieten verschiedene Modelle an, von handgeführten Geräten für kleinere Flächen bis hin zu Aufsitzmähern für größere Wiesen. Beim Kauf sollte auf robuste Bauweise, einfache Wartung und die Möglichkeit zur Schnitthöhenverstellung geachtet werden. Entscheidend ist auch eine niedrige Fahrgeschwindigkeit, um Kleintieren die Flucht zu ermöglichen. Die Investition in einen qualitativ hochwertigen Balkenmäher zahlt sich langfristig durch schonende Wiesenpflege und den Erhalt der Artenvielfalt aus.
  10. Wo kann man professionelle Sensen für die Wiesenmahd erwerben?
    Professionelle Sensen für die Wiesenmahd können bei verschiedenen Anbietern erworben werden. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen oft hochwertige Sensen und das entsprechende Zubehör, da sie die Bedeutung traditioneller Mähwerkzeuge für die naturnahe Wiesenpflege verstehen. Landwirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisen-Märkte haben meist eine gute Auswahl an robusten Sensen für größere Flächen. Auch in gut sortierten Baumärkten findet man Sensen, allerdings ist dort die Fachberatung oft begrenzt. Online-Shops bieten eine große Auswahl, jedoch sollte man auf Qualität und richtige Größe achten. Traditionelle Schmieden und Messerschleifereien führen oft besonders hochwertige, handgefertigte Sensen und bieten zusätzlich Schärfservice an. Beim Kauf sollte auf die richtige Länge des Sensenblatts, einen ergonomischen Stiel und gute Stahlqualität geachtet werden. Wichtig ist auch, dass Ersatzteile und Schleifzubehör verfügbar sind. Eine professionelle Sense ist eine langfristige Investition, die bei guter Pflege jahrzehntelang hält und für die schonendste Art der Wiesenmahd sorgt.
  11. Wie beeinflusst die Mahd die Samenausbreitung bei Wildkräutern?
    Die Mahd beeinflusst die Samenausbreitung bei Wildkräutern entscheidend und kann gezielt zur Förderung der Artenvielfalt eingesetzt werden. Der Zeitpunkt der Mahd bestimmt, welche Arten sich erfolgreich vermehren können. Eine frühe Mahd vor der Samenreife verhindert die Ausbreitung bestimmter Arten, während eine späte Mahd nach der Samenreife deren Vermehrung fördert. Richtiges Mähen unterstützt die Blütenbildung und sorgt dafür, dass sich die Samen der Wildblumen optimal ausbreiten können. Wenn das Mähgut einige Tage liegen bleibt, haben die Samen Zeit auszufallen und sich zu verteilen. Die Mahd schafft auch offene Bodenstellen, die für die Keimung vieler Wildkräuter wichtig sind. Durch die Entfernung der Biomasse werden lichtbedürftige Keimlinge gefördert. Verschiedene Mähzeitpunkte in Teilbereichen einer Wiese können die Samenausbreitung unterschiedlicher Arten fördern. Staffel- und Mosaikmahd sorgen dafür, dass immer Bereiche mit reifen Samen vorhanden sind, die sich über die gesamte Fläche ausbreiten können. So trägt eine durchdachte Mähstrategie zur langfristigen Entwicklung artenreicher Wildblumenwiesen bei.
  12. Welche Rolle spielt die Biodiversität in extensiv bewirtschafteten Wiesen?
    Die Biodiversität spielt in extensiv bewirtschafteten Wiesen eine zentrale Rolle und ist sowohl Ziel als auch Grundlage für funktionierende Ökosysteme. Ein einziger Quadratmeter Wildblumenwiese kann bis zu 40 verschiedene Pflanzenarten beherbergen, die wiederum Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Käfer, bieten. Diese Insekten locken Vögel und kleine Säugetiere an, wodurch komplexe Nahrungsnetze entstehen. Hohe Biodiversität sorgt für Stabilität des Ökosystems - fällt eine Art aus, können andere ihre Funktion übernehmen. Extensive Bewirtschaftung mit seltener Mahd und Nährstoffentzug schafft die Voraussetzungen für diese Vielfalt, da konkurrenzstarke Arten nicht überhandnehmen können. Die verschiedenen Arten erfüllen unterschiedliche ökologische Funktionen: Tiefwurzler lockern den Boden, Stickstoffsammler wie Klee verbessern die Bodenfruchtbarkeit, und eine Vielfalt von Blütenpflanzen sorgt für ganzjährige Nahrungsquellen. Biodiversität trägt auch zur natürlichen Schädlingsregulation bei und verbessert das Mikroklima. Für den Menschen bedeutet dies saubere Luft, Klimaregulation und ästhetische Bereicherung der Landschaft.
  13. Wie kann man durch Biotoppflege verschiedene Pflanzenarten fördern?
    Durch gezielte Biotoppflege lassen sich verschiedene Pflanzenarten gezielt fördern und die Artenvielfalt erhöhen. Der Schlüssel liegt in der Schaffung unterschiedlicher Standortbedingungen und der angepassten Pflege. Verschiedene Mähzeitpunkte in Teilbereichen unterstützen unterschiedliche Arten: Früh blühende Pflanzen profitieren von einer späten ersten Mahd, während spät blühende Arten eine frühe Mahd bevorzugen. Die Staffel- oder Mosaikmahd schafft ein Mosaik verschiedener Entwicklungsstadien. Nährstoffentzug durch konsequentes Entfernen des Mähguts fördert konkurrenzschwache, aber oft seltene Arten. Bei hartnäckigen Problemarten wie Disteln oder Ampfer hilft gezieltes Ausstechen vor der Samenreife. Die Schaffung verschiedener Strukturen - von kurzen bis zu höheren Bereichen - bietet unterschiedlichen Arten Nischenmöglichkeiten. Auch die Variation der Schnitthöhe kann gezielt eingesetzt werden. Wichtig ist die kontinuierliche Beobachtung und Dokumentation der Pflanzenentwicklung. So kann die Pflegestrategie angepasst werden, um seltene oder erwünschte Arten zu fördern und unerwünschte Arten zurückzudrängen, ohne dabei die gesamte Artengemeinschaft zu gefährden.
  14. Welche Auswirkungen hat das Habitatmanagement auf Bodenbrüter?
    Das Habitatmanagement hat entscheidende Auswirkungen auf Bodenbrüter und kann deren Populationen maßgeblich beeinflussen. Viele Wiesenvögel wie Feldlerche, Wiesenpieper oder Kiebitz sind auf extensiv bewirtschaftete Wiesen als Lebensraum angewiesen. Der Mähzeitpunkt ist kritisch: Während der Hauptbrutzeit zwischen März und Juli sollte möglichst nicht gemäht werden, da sonst Nester zerstört und Jungvögel gefährdet werden. Die Mosaikmahd schafft ideale Bedingungen, da sie verschiedene Strukturen bietet - frisch gemähte Bereiche für die Nahrungssuche und höhere Bereiche als Nestschutz. Auch die Mähtechnik spielt eine Rolle: Langsames Mähen von innen nach außen gibt den Vögeln die Möglichkeit zu flüchten. Eine Schnitthöhe von mindestens 10 cm schützt Bodennester besser. Blühinseln und ungemähte Streifen dienen als Rückzugsräume während der Mahd. Ein aufmerksamer Blick vor dem Mähen kann helfen, Nester zu entdecken und zu umgehen. Langfristig schaffen extensiv gepflegte Wiesen durch ihre Artenvielfalt ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Bodenbrüter und ihre Jungtiere.
  15. Wie lassen sich Blühinseln bei der Mahd praktisch umsetzen?
    Blühinseln lassen sich bei der Mahd relativ einfach und sehr wirkungsvoll umsetzen. Die praktische Umsetzung erfolgt durch das bewusste Stehenlassen kleinerer Bereiche während der Mahd. Diese können 5-20% der Gesamtfläche ausmachen und sollten unregelmäßig über die Wiese verteilt werden. Beim Mähen werden einfach kleine Inseln, Streifen oder Ecken ausgespart - am besten in unterschiedlichen Größen von wenigen Quadratmetern bis zu größeren Bereichen. Diese ungemähten Bereiche bieten Insekten weiterhin Nahrung und Unterschlupf, während der Rest der Wiese gemäht wird. Bei der nächsten Mahd werden dann andere Bereiche geschont, sodass ein rotierendes System entsteht. Die vorherigen Blühinseln werden gemäht und neue angelegt. So entsteht ein dynamisches Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen. Wichtig ist, die Lage der Blühinseln zu variieren, damit sich nicht dauerhaft dieselben Bereiche entwickeln. Diese Technik lässt sich sowohl bei Hand- als auch bei Maschinenmahd anwenden und erfordert lediglich etwas Planung. Das Ergebnis ist eine kontinuierliche Blütezeit und ein vielfältiges Nahrungsangebot für die Tierwelt.
  16. Welche Werkzeuge benötigt man für die fachgerechte Entfernung von Mähgut?
    Für die fachgerechte Entfernung von Mähgut werden verschiedene Werkzeuge benötigt, je nach Flächengröße und Art des Schnittguts. Grundausstattung sind Rechen und Heugabel, mit denen sich das Mähgut effizient zusammenharken und aufladen lässt. Ein stabiler Rechen mit breiten Zinken eignet sich besonders gut für das Zusammenfassen größerer Mengen. Die klassische Heugabel ist unverzichtbar zum Aufnehmen und Verladen des Materials. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft hochwertige Werkzeuge, die für die anspruchsvolle Wiesenpflege ausgelegt sind. Für größere Flächen kommen Schwader zum Einsatz, die das Mähgut in Reihen zusammenführen. Ein Mistboy oder eine Schubkarre erleichtern den Transport. Bei sehr großen Wiesen können auch kleine Ladewagen sinnvoll sein. Wichtig ist robuste Qualität, da das Mähgut oft feucht und schwer ist. Ergonomische Griffe schonen den Rücken bei der körperlich anspruchsvollen Arbeit. Eine Plane oder ein Anhänger hilft beim Transport größerer Mengen. Für den professionellen Einsatz gibt es auch spezielle Mähgut-Aufnahmegeräte, die direkt hinter dem Mäher gezogen werden können.
  17. Wachsen Wildblumen automatisch nach, wenn man den Rasen seltener mäht?
    Wildblumen wachsen leider nicht automatisch nach, wenn man den Rasen einfach seltener mäht. Ein etablierter Rasen besteht hauptsächlich aus Gräsern, die bei reduzierter Mahd zunächst höher werden, aber nicht automatisch einer Wildblumenwiese weichen. Die meisten Rasengräser sind konkurrenzstark und werden bei seltenerem Schnitt eher dominanter, nicht schwächer. Für die Entwicklung einer echten Wildblumenwiese sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich: Der Boden muss oft abgemagert werden, da typische Wildblumenpflanzen nährstoffarme Standorte bevorzugen. Eine Ansaat mit regionaltypischen Wildblumensamen ist meist notwendig. Die Gartenexperten von samen.de wissen, dass die Umwandlung eines Rasens in eine Wildblumenwiese ein mehrjähriger Prozess ist, der gezielte Pflege erfordert. Das Mähgut muss konsequent entfernt werden, um Nährstoffe zu entziehen. Oft ist auch eine teilweise Neuanlage erforderlich. Seltenes Mähen allein reicht also nicht - es braucht eine durchdachte Strategie mit angepasster Bodenbearbeitung, Saatgut und langfristiger Pflege, um eine artenreiche Wildblumenwiese zu etablieren.
  18. Unterscheiden sich die Mähzeiten für Extensivwiesen in verschiedenen Klimaregionen?
    Ja, die Mähzeiten für Extensivwiesen unterscheiden sich durchaus in verschiedenen Klimaregionen und müssen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Die allgemeinen Richtwerte von Ende Juni/Anfang Juli für die erste Mahd und September für die zweite Mahd sind Orientierungshilfen, die regional variieren können. In wärmeren Regionen mit früherem Vegetationsbeginn kann die erste Mahd bereits Mitte Juni erfolgen, während sie in kühleren Berglagen oder nördlichen Gebieten erst Ende Juli ansteht. Entscheidend ist nicht das Kalenderdatum, sondern der Entwicklungsstand der Pflanzen. In mediterranen Klimazonen mit heißen, trockenen Sommern kann eine frühere Mahd sinnvoll sein, um die Pflanzen vor Trockenstress zu schützen. In kontinentalen Klimagebieten mit langen Wintern verzögert sich oft die gesamte Vegetationsperiode. Höhenlagen erfordern besondere Anpassungen, da hier die Vegetationszeit kürzer ist. Auch die lokale Niederschlagsverteilung beeinflusst die optimalen Mähtermine. Wichtig ist, die örtliche Flora zu beobachten: Wenn die Mehrzahl der Pflanzen verblüht ist und Samen gebildet hat, ist der richtige Zeitpunkt für die Mahd gekommen, unabhängig vom Kalender.
  19. Was unterscheidet eine Kräuterwiese von einer normalen Grünfläche?
    Eine Kräuterwiese unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von einer normalen Grünfläche. Während normale Grünflächen meist aus wenigen Grasarten bestehen und intensiv gepflegt werden, zeichnen sich Kräuterwiesen durch eine hohe Pflanzenvielfalt aus - bis zu 40 verschiedene Arten pro Quadratmeter sind möglich. Die Artenzusammensetzung ist völlig anders: Statt dominanter Gräser finden sich Wildkräuter wie Margeriten, Wiesensalbei, Klappertopf, Glockenblumen und viele mehr. Kräuterwiesen werden extensiv bewirtschaftet mit nur ein bis zwei Schnitten pro Jahr, während normale Grünflächen oft wöchentlich gemäht werden. Die Schnitthöhe ist bei Kräuterwiesen deutlich höher (7-10 cm), und das Mähgut wird immer entfernt, um Nährstoffanreicherung zu verhindern. Der Boden von Kräuterwiesen ist meist nährstoffärmer, was konkurrenzschwache Wildkräuter fördert. Normale Grünflächen werden hingegen oft gedüngt. Kräuterwiesen bieten wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger, während normale Grünflächen ökologisch weniger wertvoll sind. Sie blühen zu verschiedenen Zeiten und sorgen für eine kontinuierliche Nahrungsversorgung der Tierwelt.
  20. Wie grenzt sich die Landschaftspflege von der normalen Gartenpflege ab?
    Die Landschaftspflege grenzt sich in mehreren wichtigen Aspekten von der normalen Gartenpflege ab. Während die Gartenpflege meist auf Ästhetik, Ordnung und den Wunsch des Gartenbesitzers ausgerichtet ist, steht bei der Landschaftspflege der Naturschutz und Erhalt von Ökosystemen im Vordergrund. Landschaftspflege arbeitet mit natürlichen Prozessen und fördert die Biodiversität, während Gartenpflege oft gegen natürliche Entwicklungen arbeitet. Die verwendeten Methoden unterscheiden sich grundlegend: Landschaftspflege setzt auf extensive Bewirtschaftung, seltene Eingriffe und den Erhalt natürlicher Strukturen. Normale Gartenpflege ist intensiver und zielt auf gleichmäßige, gepflegte Erscheinung ab. Bei der Landschaftspflege werden heimische Arten gefördert und Lebensräume für Wildtiere geschaffen. Die Gartenpflege bevorzugt oft exotische Zierpflanzen und strebt nach kontrollierten Bedingungen. Auch die Ziele sind verschieden: Landschaftspflege will Kulturlandschaften erhalten, die Artenvielfalt fördern und ökologische Funktionen sicherstellen. Gartenpflege konzentriert sich auf Nutzung, Erholung und optische Wirkung. Die Methoden der Landschaftspflege, wie Staffelmahd oder Beweidung, erfordern ökologisches Verständnis und langfristige Planung.
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