Nachtkerzen in der Wildblumenwiese: Anbauen und pflegen

Nachtkerzen: Zauberhafte Blüten für die Wildblumenwiese

Nachtkerzen sind wahre Bereicherungen für jede Wildblumenwiese. Mit ihren leuchtend gelben Blüten und betörendem Duft verzaubern sie nicht nur uns Menschen, sondern locken auch zahlreiche Insekten an. Lassen Sie uns gemeinsam mehr über diese faszinierende Pflanze entdecken.

Nachtkerzen im Überblick: Spannende Fakten für Gartenliebhaber

  • Ursprünglich aus Nordamerika eingewandert
  • Zweijährige Stauden mit erstaunlicher Selbstaussaat
  • Blüten entfalten sich abends und verströmen einen intensiven Duft
  • Bevorzugen sonnige Plätze und kommen mit kargen Böden zurecht
  • Ziehen Nachtfalter magisch an und fördern die biologische Vielfalt
  • Überraschend vielseitig: Essbar und medizinisch interessant

Faszinierende Einblicke in die Welt der Nachtkerzen

Von der neuen in die alte Welt

Die Nachtkerze, botanisch als Oenothera bekannt, hat eine lange Reise hinter sich. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, hat sie sich seit dem 17. Jahrhundert in Europa einen festen Platz erobert. Sie gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) und ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich Pflanzen an neue Lebensräume anpassen können. In deutschen Gärten und Wiesen ist besonders die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) häufig anzutreffen.

Ein Leben in zwei Akten

Nachtkerzen sind faszinierende zweijährige Stauden mit einem besonderen Lebenszyklus:

  • Im ersten Jahr konzentrieren sie sich auf die Bildung einer Blattrosette
  • Das zweite Jahr bringt dann die Hauptattraktion: einen imposanten, bis zu 2 Meter hohen Blütenstand
  • Die leuchtend gelben Blüten öffnen sich wie von Zauberhand in der Abenddämmerung
  • Jede einzelne Blüte hat nur eine Nacht, um zu glänzen
  • Durch Selbstaussaat sorgen sie für Nachwuchs und überraschen oft mit neuen Standorten im Garten

Besonders beeindruckend finde ich das abendliche Öffnen der Blüten. In meinem Garten setze ich mich manchmal extra dazu und beobachte, wie sich die Blütenblätter innerhalb weniger Minuten entfalten - ein wahrhaft magischer Moment! Kein Wunder, dass die Pflanze den volkstümlichen Namen 'Rapunzel' trägt - sie scheint ihre goldenen Locken wirklich jeden Abend neu auszubreiten.

Ökologisches Multitalent in der Wildblumenwiese

In der Wildblumenwiese spielen Nachtkerzen eine wichtige, oft unterschätzte Rolle:

  • Sie sind ein wahres Festmahl für Nachtfalter
  • Hummeln und andere Insekten nutzen die Blüten als erste Snackbar am Morgen
  • Vögel picken gerne die nahrhaften Samen
  • Mit ihren tiefen Wurzeln tragen sie zur Bodenverbesserung bei

Durch ihre nächtliche Blütezeit ergänzen Nachtkerzen perfekt das Nahrungsangebot für nachtaktive Insekten. In meiner eigenen Wildblumenwiese habe ich beobachtet, wie sie die Artenvielfalt spürbar bereichern - ein faszinierendes Schauspiel, das sich jede Nacht wiederholt.

Der perfekte Platz für Nachtkerzen

Boden: Je karger, desto besser?

Nachtkerzen sind erstaunlich anspruchslos, was den Boden angeht. Sie gedeihen am besten auf:

  • Lockeren, gut durchlässigen Böden
  • Sandigen bis lehmigen Untergründen
  • Nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Standorten

Der ideale pH-Wert liegt im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 6,0 und 7,5. In meinem eigenen Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Nachtkerzen sogar auf recht kargen Böden prächtig gedeihen, wo andere Pflanzen schon längst aufgegeben hätten. Sie sind wahre Überlebenskünstler!

Licht: Sonnenanbeter par excellence

Wenn es um Licht geht, sind Nachtkerzen echte Sonnenanbeter. Sie brauchen:

  • Vollsonnige Standorte
  • Mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag

An halbschattigen Plätzen können sie zwar wachsen, aber ihre wahre Pracht entfalten sie wirklich nur in der vollen Sonne. In meiner Wildblumenwiese habe ich beobachtet, dass die Pflanzen an den sonnigsten Stellen geradezu aufblühen und eine unglaubliche Blütenfülle hervorbringen.

Wasser: Weniger ist oft mehr

Was die Wasserversorgung angeht, zeigen sich Nachtkerzen erstaunlich genügsam:

  • Sie kommen mit Trockenheit gut zurecht
  • Staunässe ist ihr größter Feind
  • Eine gute Drainage ist der Schlüssel zum Erfolg

In der Anwachsphase sollte man die Pflanzen bei längerer Trockenheit zwar gießen, aber etablierte Exemplare sind wahre Überlebenskünstler. Ihre tiefen Pfahlwurzeln helfen ihnen, selbst in tieferen Bodenschichten noch Wasser zu finden. In meinem Garten habe ich schon oft gestaunt, wie gut sie selbst längere Trockenperioden überstehen.

Insgesamt sind Nachtkerzen robuste und dankbare Pflanzen, die sich hervorragend für die Wildblumenwiese eignen. Mit ihren geringen Ansprüchen an den Boden und ihrer Trockenheitstoleranz sind sie ideale Kandidaten für naturnahe Gärten und extensive Begrünungen. In meiner eigenen Wildblumenwiese haben sie sich als wahre Bereicherung erwiesen. Jahr für Jahr freue ich mich aufs Neue über ihr abendliches Blütenspektakel und den betörenden Duft, der die Sommernächte erfüllt.

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Integration von Nachtkerzen in die Wildblumenwiese

Aussaatzeitpunkt und -methoden

Für eine erfolgreiche Integration von Nachtkerzen in Ihre Wildblumenwiese ist der richtige Aussaatzeitpunkt entscheidend. Erfahrungsgemäß eignen sich dafür das Frühjahr, zwischen März und Mai, oder der Spätsommer, von August bis September. Diese Zeiträume bieten in der Regel optimale Bedingungen für die Keimung und Etablierung der Pflanzen.

Bei der Aussaat haben Sie im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

  • Direktsaat: Hierbei streuen Sie die Samen direkt auf die vorbereitete Fläche. Diese Methode kommt der natürlichen Ausbreitung am nächsten und erfordert weniger Aufwand.
  • Vorkultur: Alternativ können Sie die Pflanzen in Töpfen vorziehen und später ins Freiland setzen. Dies gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Anfangsentwicklung, ist aber arbeitsintensiver.

In meinem Garten habe ich beide Methoden ausprobiert und festgestellt, dass die Direktsaat zwar etwas weniger vorhersehbar ist, dafür aber oft zu einer natürlicheren Verteilung führt. Die Vorkultur kann jedoch in Regionen mit sehr kurzer Vegetationsperiode von Vorteil sein.

Saatgutmenge und -vorbereitung

Die richtige Saatgutmenge spielt eine wichtige Rolle für eine ausgewogene Integration in die Wildblumenwiese. Als Faustregel gilt: Für eine Fläche von 10 m² benötigen Sie etwa 1-2 g Nachtkerzen-Samen. Bedenken Sie, dass Nachtkerzen Lichtkeimer sind und daher nur oberflächlich ausgesät werden sollten.

Zur Vorbereitung des Saatguts haben sich folgende Schritte bewährt:

  • Mischen Sie die Samen mit feinem Sand für eine gleichmäßigere Aussaat.
  • Bei trockenen Bodenverhältnissen können Sie die Samen vor der Aussaat für 24 Stunden in Wasser einweichen.
  • Nach der Aussaat ist es ratsam, die Samen leicht anzudrücken, um den Bodenkontakt zu verbessern.

Mischung mit anderen Wildblumen

Nachtkerzen harmonieren wunderbar mit vielen anderen Wildblumenarten. Für eine attraktive und ökologisch wertvolle Mischung haben sich folgende Kombinationen in meiner Praxis bewährt:

  • Margeriten und Kornblumen für einen kontrastreichen Sommerflor
  • Mohn und Kornrade für eine farbenfrohe Frühjahrsblüte
  • Schafgarbe und Wiesensalbei für eine vielfältige Struktur

Eine Mischung mit etwa 10-20% Nachtkerzen gewährleistet in der Regel eine ausgewogene Verteilung. So entsteht nicht nur ein ansprechendes Bild, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für Insekten, insbesondere Nachtfalter.

Pflege der Nachtkerzen im ersten Jahr

Bewässerung nach der Aussaat

In den ersten Wochen nach der Aussaat ist eine regelmäßige Bewässerung entscheidend für die erfolgreiche Etablierung der Nachtkerzen. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht zu nass sein. Bei anhaltender Trockenheit empfiehlt sich tägliches oder zweitägiges Gießen, bis die Keimlinge sichtbar sind.

Folgende Bewässerungstipps haben sich in meinem Garten als nützlich erwiesen:

  • Verwenden Sie eine feine Brause, um die zarten Keimlinge nicht zu beschädigen.
  • Gießen Sie vorzugsweise früh morgens oder am späten Nachmittag, um Verdunstungsverluste zu minimieren.
  • Passen Sie die Wassermenge an die Witterung an – an heißen, trockenen Tagen ist naturgemäß mehr Wasser nötig.

Unkrautbekämpfung und Ausdünnen

In den ersten Monaten nach der Aussaat ist es wichtig, unerwünschte Konkurrenz für die jungen Nachtkerzen zu reduzieren. Entfernen Sie regelmäßig aufkommendes Unkraut, am besten vorsichtig von Hand, um die Nachtkerzen nicht zu beschädigen. Seien Sie dabei aufmerksam, da junge Nachtkerzen leicht mit Unkraut verwechselt werden können.

Sollten die Nachtkerzen zu dicht aufgehen, ist ein behutsames Ausdünnen ratsam. Lassen Sie etwa 20-30 cm Abstand zwischen den Pflanzen, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten. Die entfernten Pflanzen können Sie an anderer Stelle einsetzen oder kompostieren.

Winterschutz für Jungpflanzen

Obwohl Nachtkerzen grundsätzlich recht winterhart sind, benötigen Jungpflanzen im ersten Jahr etwas Schutz. Hier einige bewährte Methoden aus meiner Erfahrung:

  • Bedecken Sie den Boden um die Pflanzen mit einer Mulchschicht aus Laub oder Stroh.
  • Bei strengem Frost können Sie die Pflanzen zusätzlich mit Vlies oder Reisig abdecken.
  • Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile erst im Frühjahr, da sie als natürlicher Frostschutz dienen.

Mit diesen Pflegemaßnahmen schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine prachtvolle Nachtkerzenblüte im kommenden Jahr. Bedenken Sie, dass Nachtkerzen zweijährige Pflanzen sind – im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette, erst im zweiten Jahr erfolgt die eigentliche Blüte. Die Geduld lohnt sich aber, denn das abendliche Öffnen der Blüten im zweiten Jahr ist ein wahrhaft magisches Schauspiel, das Sie nicht verpassen sollten.

Entwicklung und Pflege der Nachtkerzen im zweiten Jahr

Im zweiten Jahr zeigen Nachtkerzen erst so richtig, was in ihnen steckt. Um das volle Potenzial dieser faszinierenden Pflanzen auszuschöpfen, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Förderung des Blühens

Nachtkerzen entfalten ihre Blütenpracht im zweiten Lebensjahr. Für eine üppige Blüte empfiehlt es sich:

  • Den Boden im Frühjahr behutsam aufzulockern, ohne dabei die Wurzeln in Mitleidenschaft zu ziehen.
  • Eine dünne Schicht Kompost aufzubringen, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
  • Bei anhaltender Trockenheit regelmäßig zu wässern, besonders während der Blütezeit.
  • Verblühte Blüten zu entfernen, um die Bildung neuer Blüten anzuregen.

Ein sonniger Standort ist für reichhaltiges Blühen unerlässlich. In meinem Garten wachsen einige Nachtkerzen an halbschattigen Stellen - sie blühen zwar, aber deutlich weniger prächtig als ihre sonnenverwöhnten Artgenossen.

Umgang mit Selbstaussaat

Nachtkerzen sind wahre Meister der Selbstaussaat. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden, können Sie:

  • Einen Teil der Samenstände vor der Reife entfernen.
  • Einige Samen für die natürliche Vermehrung stehen lassen.
  • Sämlinge, die an unerwünschten Stellen sprießen, vorsichtig ausgraben und umsetzen.

Die Selbstaussaat lässt sich auch gezielt nutzen, um neue Bereiche der Wildblumenwiese zu besiedeln. Ich streue gelegentlich Samen in Bereiche, die ich mit Nachtkerzen bereichern möchte - es ist jedes Mal spannend zu sehen, wo sie im nächsten Jahr auftauchen.

Schnitt und Formgebung

Nachtkerzen sollten in der Wildblumenwiese natürlich wachsen dürfen, dennoch kann ein behutsamer Schnitt von Vorteil sein:

  • Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Pflanzenteile.
  • Kürzen Sie zu hohe oder umgekippte Stängel, um ein gepflegtes Erscheinungsbild zu wahren.
  • Ein sanfter Rückschnitt nach der ersten Blüte kann eine zweite Blüte im Spätsommer fördern.

Bedenken Sie jedoch, dass ein zu radikaler Schnitt die natürliche Schönheit und den ökologischen Wert der Pflanze beeinträchtigen könnte.

Nutzung und Verwendung von Nachtkerzen

Nachtkerzen sind nicht nur eine Augenweide, sondern überraschend vielseitig nutzbar.

Kulinarische Verwendungsmöglichkeiten

Verschiedene Teile der Nachtkerze sind essbar und bieten interessante Geschmackserlebnisse:

  • Die jungen Blätter eignen sich als Salat oder Gemüse.
  • Die Wurzeln zweijähriger Pflanzen schmecken gekocht ähnlich wie Schwarzwurzeln.
  • Die Blüten sind eine hübsche essbare Dekoration für Salate oder Desserts.
  • Die Samen, reich an wertvollen Ölen, können gemahlen als Gewürz verwendet werden.

In meiner Küche verwende ich besonders gerne die Blüten als Garnitur für sommerliche Salate - sie verleihen den Gerichten nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich eine besondere Note.

Medizinische Anwendungen

Das aus den Samen gewonnene Nachtkerzenöl findet in der Naturheilkunde vielfältige Anwendung:

  • Es wird zur Linderung von Hautproblemen wie Neurodermitis eingesetzt.
  • Bei Rheuma und Arthritis kann es entzündungshemmend wirken.
  • Frauen setzen es bei Menstruationsbeschwerden ein.
  • Es könnte die Behandlung von Multipler Sklerose unterstützen.

Wichtig: Bei medizinischen Anwendungen sollten Sie immer Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker halten.

Ästhetischer Wert in der Wildblumenwiese

Nachtkerzen bereichern die Wildblumenwiese auf vielfältige Weise:

  • Ihre leuchtend gelben Blüten setzen farbliche Akzente, besonders in der Dämmerung und nachts.
  • Sie locken Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten an, was die Biodiversität fördert.
  • Die hohen Stängel mit den charakteristischen Blättern sorgen für strukturelle Vielfalt.
  • Selbst im Winter bieten die trockenen Samenstände einen interessanten Anblick und Nahrung für Vögel.

In meiner Wildblumenwiese beobachte ich immer wieder fasziniert, wie Nachtkerzen zu einem regelrechten Treffpunkt für verschiedene Insekten werden. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn sich die Blüten am Abend öffnen und ihren süßen Duft verströmen.

Die vielseitige Nutzbarkeit der Nachtkerze macht sie zu einer wertvollen Bereicherung für jede Wildblumenwiese. Von der Küche über die Heilanwendung bis hin zum ästhetischen Genuss - diese Pflanze hat wirklich einiges zu bieten und überrascht mich immer wieder aufs Neue.

Herausforderungen und Lösungen beim Anbau von Nachtkerzen

Umgang mit potenzieller Ausbreitung

Nachtkerzen können sich durch Selbstaussaat recht großzügig vermehren - das hat Vor- und Nachteile. Einerseits sorgen sie so für eine natürliche Verjüngung, andererseits kann es manchmal etwas zu viel des Guten werden. Um die Ausbreitung im Zaum zu halten, empfiehlt es sich, regelmäßig die verblühten Blütenstände vor der Samenbildung zu entfernen. Oder Sie lassen einen Teil stehen und entfernen den Rest - so haben Sie die Vermehrung besser unter Kontrolle.

Sollten sich die Nachtkerzen doch mal zu stark ausbreiten, hilft behutsames Ausdünnen im Frühjahr. Überzählige Jungpflanzen finden bestimmt bei Gartenfreunden ein neues Zuhause. So behalten Sie die Oberhand, ohne auf die wunderschönen Blüten verzichten zu müssen.

Krankheiten und Schädlinge

Nachtkerzen sind zwar robuste Pflanzen, aber hin und wieder können auch sie Probleme bekommen:

  • Mehltau: Tritt manchmal bei feuchter Luft und schlechter Durchlüftung auf. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen und entfernen Sie befallene Blätter frühzeitig.
  • Schnecken: Vor allem junge Pflanzen stehen auf deren Speiseplan. Bewährte Abwehrmethoden wie Schneckenzäune oder -korn können hier helfen.
  • Blattläuse: Bei starkem Befall haben sich Präparate auf Neem-Basis oder selbstgemachte Seifenlauge als wirksam erwiesen.

Generell gilt: Je besser die Standortbedingungen, desto widerstandsfähiger sind die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge.

Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen

Nachtkerzen sind ziemlich anpassungsfähig, was das Klima angeht. In Regionen mit heißen Sommern freuen sie sich über etwas Schatten und regelmäßiges Gießen. In kühleren Gebieten bevorzugen sie dagegen sonnige Plätze.

Bei strengen Wintern schützt eine Schicht Laub oder Reisig die Pflanzen - besonders wichtig für die Rosetten der zweijährigen Pflanzen, die im nächsten Jahr blühen sollen.

Nachtkerzen in der Wildblumenwiese: Ein Gewinn für Mensch und Natur

Vorteile der Integration von Nachtkerzen

Nachtkerzen bringen einiges mit, was eine Wildblumenwiese bereichert:

  • Ästhetischer Wert: Ihre leuchtend gelben Blüten, die sich abends öffnen, verleihen der Wiese einen ganz besonderen Zauber.
  • Nachtfalter-Magnet: Mit ihrem Duft locken sie nachtaktive Insekten an und fördern so die Artenvielfalt.
  • Lange Blütezeit: Von Juni bis September bieten sie Nahrung für Insekten und erfreuen das Auge.
  • Pflegeleicht: Einmal etabliert, brauchen sie kaum Pflege und vermehren sich von selbst.

Tipps für eine erfolgreiche Kultivierung

Damit Nachtkerzen in Ihrer Wildblumenwiese gut gedeihen, beachten Sie am besten Folgendes:

  • Suchen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit durchlässigem Boden aus.
  • Säen Sie die Samen im Frühjahr oder Herbst direkt aus.
  • Vermeiden Sie zu nährstoffreichen Boden - das fördert nur übermäßiges Wachstum.
  • Mähen Sie erst, nachdem die Nachtkerzen ihre Samen verstreut haben.
  • Lassen Sie ruhig ein paar Samenstände über den Winter stehen - Vögel freuen sich über das Futter.

Beitrag zur Biodiversität in der Wildblumenwiese

Nachtkerzen sind wahre Biodiversitäts-Booster in der Wildblumenwiese. Sie ernähren Nachtfalter, Bienen und Hummeln. Die Samen dienen Vögeln als Winterfutter. Blätter und Stängel bieten Unterschlupf für allerlei Kleintiere.

Indem Sie Nachtkerzen in Ihre Wildblumenwiese integrieren, leisten Sie einen aktiven Beitrag zur biologischen Vielfalt in Ihrem Garten. Sie schaffen Lebensraum für verschiedene Tierarten und tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei.

Nachtkerzen: Ein Juwel in der nächtlichen Gartenlandschaft

Nachtkerzen sind wirklich etwas Besonderes in jedem naturnahen Garten. Mit ihrer abendlichen Blütenpracht, ihrem zarten Duft und ihrer Bedeutung für die nächtliche Tierwelt sind sie viel mehr als nur eine weitere hübsche Blume. Ob als Eyecatcher oder Teil einer größeren Wildblumenfläche - Nachtkerzen haben einen Platz in Gärten verdient, die die Schönheit und den ökologischen Wert der Natur zu schätzen wissen.

Mit Nachtkerzen im Garten schaffen Sie nicht nur für sich selbst einen Ort der Schönheit, sondern auch einen wichtigen Lebensraum für die nächtliche Fauna. So tragen Sie ganz nebenbei zur Förderung und Erhaltung der Biodiversität in Ihrem Umfeld bei. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Genießen Sie die abendliche Pracht der Nachtkerzen und das gute Gefühl, etwas Bedeutsames für den Naturschutz zu tun.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Nachtkerzen und wie unterscheiden sie sich von anderen Wildblumen?
    Nachtkerzen (botanisch Oenothera) sind faszinierende zweijährige Stauden aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Ursprünglich aus Nordamerika stammend, haben sie sich seit dem 17. Jahrhundert erfolgreich in Europa etabliert. Das Besondere an Nachtkerzen ist ihr einzigartiges Blühverhalten: Ihre leuchtend gelben Blüten öffnen sich erst in der Abenddämmerung und verströmen dann einen betörenden Duft. Während andere Wildblumen meist tagsüber blühen, haben Nachtkerzen ihre Blütezeit auf die Nacht verlegt. Jede einzelne Blüte hat nur eine Nacht zu glänzen, was sie von anderen Wildblumen unterscheidet. Zudem können sie bis zu 2 Meter hoch werden und bilden im ersten Jahr eine charakteristische Blattrosette, bevor sie im zweiten Jahr ihre imposanten Blütenstände entwickeln. Ihre tiefreichenden Pfahlwurzeln machen sie besonders trockenheitstolerant.
  2. Warum eignen sich Nachtkerzen besonders gut für Wildblumenwiesen?
    Nachtkerzen sind ideale Kandidaten für naturnahe Wildblumenwiesen, da sie mehrere wertvolle Eigenschaften mitbringen. Sie sind extrem pflegeleicht und anspruchslos, gedeihen auf kargen, nährstoffarmen Böden und kommen gut mit Trockenheit zurecht. Ihre Fähigkeit zur Selbstaussaat sorgt für eine natürliche Verjüngung der Wildblumenwiese ohne menschliches Zutun. Besonders wertvoll ist ihre nächtliche Blütezeit von Juni bis September, die das Nahrungsangebot für nachtaktive Insekten erheblich erweitert und somit die Biodiversität fördert. Die leuchtend gelben Blüten setzen wunderschöne Farbakzente und die hohen Stängel sorgen für strukturelle Vielfalt. Selbst im Winter bieten die trockenen Samenstände Nahrung für Vögel. Mit ihrer Trockenheitstoleranz und den geringen Bodenansprüchen sind sie perfekt für extensive, naturnahe Begrünungen geeignet und etablieren sich langfristig ohne intensive Pflege.
  3. Welche Rolle spielen Nachtkerzen für die Biodiversität im Garten?
    Nachtkerzen sind wahre Biodiversitäts-Booster und spielen eine zentrale Rolle für das ökologische Gleichgewicht im Garten. Als nachtblühende Pflanzen schließen sie eine wichtige Lücke im Nahrungsangebot für nachtaktive Insekten, insbesondere Nachtfalter, die sonst wenig Nektar finden würden. Tagsüber nutzen Hummeln und andere Insekten die Blüten als 'erste Snackbar am Morgen'. Die nahrhaften Samen werden gerne von Vögeln gepickt, was zusätzlich zur Artenvielfalt beiträgt. Ihre tiefen Pfahlwurzeln verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Blätter und Stängel bieten Unterschlupf für verschiedene Kleintiere. Durch ihre Selbstaussaat schaffen Nachtkerzen kontinuierlich neue Lebensräume und erweitern das Habitat für verschiedene Tierarten. Sie fungieren als Vernetzungselemente im Garten und tragen aktiv zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt bei.
  4. Warum öffnen sich die Blüten von Nachtkerzen erst am Abend?
    Das abendliche Öffnen der Nachtkerzenblüten ist eine faszinierende evolutionäre Anpassung an ihre spezielle Bestäubungsstrategie. Die Pflanzen haben sich auf nachtaktive Bestäuber, insbesondere Nachtfalter, spezialisiert. Diese Strategie bringt mehrere Vorteile: Nachts ist die Konkurrenz um Bestäuber deutlich geringer, da die meisten anderen Blütenpflanzen tagsüber blühen. Gleichzeitig können die Pflanzen ihre Energie gezielter einsetzen und müssen nicht den ganzen Tag über Nektar produzieren. Der intensive, süße Duft, der erst bei der abendlichen Blütenöffnung freigesetzt wird, lockt Nachtfalter über weite Entfernungen an. Die hellen, gelben Blüten sind auch bei schwachem Mondlicht gut sichtbar. Biochemisch wird das Öffnen durch lichtabhängige Prozesse gesteuert - bei abnehmender Lichtstärke werden Hormone aktiviert, die die Blütenblätter zum Entfalten bringen. Dieses faszinierende Schauspiel dauert oft nur wenige Minuten.
  5. Was macht den zweijährigen Lebenszyklus der Nachtkerzen so besonders?
    Der zweijährige Lebenszyklus der Nachtkerzen ist ein faszinierendes Phänomen, das sie von einjährigen oder mehrjährigen Pflanzen unterscheidet. Im ersten Jahr konzentriert sich die Pflanze ausschließlich auf die Entwicklung einer robusten Blattrosette und einem starken Wurzelwerk. Diese Strategie ermöglicht es der Pflanze, Energie und Nährstoffe zu sammeln und zu speichern. Die tiefen Pfahlwurzeln, die sich in diesem Jahr entwickeln, machen die Pflanze besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit und Frost. Erst im zweiten Jahr erfolgt die spektakuläre Transformation: Die Pflanze schießt in die Höhe und entwickelt ihren imposanten, bis zu 2 Meter hohen Blütenstand. Diese 'Leben in zwei Akten' -Strategie bedeutet, dass die Pflanze ihre gesamte gespeicherte Energie in eine einzige, beeindruckende Blütenpracht investiert. Nach der Samenproduktion stirbt die Pflanze ab, hat aber durch Selbstaussaat bereits für Nachwuchs gesorgt.
  6. Worin unterscheiden sich Nachtkerzen von anderen zweijährigen Stauden?
    Nachtkerzen haben einige charakteristische Merkmale, die sie von anderen zweijährigen Stauden unterscheiden. Während viele zweijährige Pflanzen wie Stockrosen oder Fingerhut tagsüber blühen, haben Nachtkerzen ihre Blütezeit komplett auf die Abend- und Nachtstunden verlegt. Ihre Blüten öffnen sich wie durch Zauberhand in der Dämmerung und verströmen einen intensiven, süßlichen Duft. Im Gegensatz zu anderen zweijährigen Stauden, die oft feuchte, nährstoffreiche Böden bevorzugen, gedeihen Nachtkerzen ausgezeichnet auf kargen, trockenen Standorten. Ihre außergewöhnlich tiefreichenden Pfahlwurzeln machen sie deutlich trockenheitstoleranter als die meisten anderen zweijährigen Pflanzen. Die Selbstaussaat ist bei Nachtkerzen besonders zuverlässig und großzügig, wodurch sie sich selbstständig in der Wildblumenwiese etablieren. Auch ihre Vielseitigkeit in der Nutzung - von kulinarischen Anwendungen bis hin zur medizinischen Verwendung des Nachtkerzenöls - ist außergewöhnlich für zweijährige Stauden.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Nachtkerzen und anderen Nachtblühern?
    Obwohl es verschiedene nachtblühende Pflanzen gibt, haben Nachtkerzen spezielle Eigenschaften, die sie von anderen Nachtblühern unterscheiden. Während beispielsweise die Wunderblume (Mirabilis) ihre Blüten zwar auch abends öffnet, blühen diese mehrere Nächte nacheinander. Nachtkerzenblüten hingegen haben nur eine einzige Nacht, um zu glänzen - ein faszinierendes 'One-Night-Show'-Prinzip. Im Gegensatz zu anderen Nachtblühern wie der Engelstrompete, die oft giftig ist, sind alle Teile der Nachtkerze essbar und medizinisch nutzbar. Die charakteristischen leuchtend gelben Blüten und der süßliche Duft machen Nachtkerzen unverwechselbar. Während viele andere Nachtblüher subtropische oder tropische Pflanzen sind, sind Nachtkerzen perfekt an gemäßigte Klimazonen angepasst und winterhart. Ihr zweijähriger Lebenszyklus mit Blattrosettenbildung im ersten Jahr ist ebenfalls einzigartig unter den häufigen Nachtblühern. Die extreme Anspruchslosigkeit bezüglich Boden und Pflege unterscheidet sie deutlich von anspruchsvolleren nachtblühenden Exoten.
  8. Stammen alle Nachtkerzen ursprünglich aus Nordamerika?
    Ja, praktisch alle Nachtkerzen-Arten (Gattung Oenothera) stammen ursprünglich aus Nordamerika, wo sie ihre evolutionäre Heimat haben. Die Gattung Oenothera umfasst etwa 145 Arten, die fast ausschließlich in Nord- und Südamerika beheimatet sind. Die bei uns häufigste Art, die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis), wanderte seit dem 17. Jahrhundert nach Europa ein und hat sich hier so erfolgreich etabliert, dass sie heute als vollständig eingebürgert gilt. Diese bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit zeigt, wie gut sich nordamerikanische Nachtkerzen an europäische Klimabedingungen gewöhnen können. Interessant ist, dass sie sich in Europa teilweise sogar besser entwickeln als in ihrer ursprünglichen Heimat, da hier weniger natürliche Fraßfeinde vorhanden sind. Heute sind verschiedene Oenothera-Arten in deutschen Gärten zu finden, alle mit nordamerikanischen Wurzeln. Diese erfolgreiche 'Einwanderungsgeschichte' macht Nachtkerzen zu einem perfekten Beispiel für gelungene pflanzliche Integration zwischen den Kontinenten.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Nachtkerzen-Saatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Nachtkerzen-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Wildblumen und heimische Pflanzen konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten in der Regel eine sorgfältig kuratierte Auswahl verschiedener Oenothera-Arten mit garantiert hoher Keimfähigkeit. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Saatgut frisch ist - idealerweise nicht älter als zwei Jahre. Seriöse Anbieter geben das Erntejahr und die Keimrate an. Wildblumen-Spezialisierte Gärtnereien führen oft auch regionale Herkünfte, die besonders gut an die örtlichen Bedingungen angepasst sind. Bio-zertifiziertes Saatgut ist besonders empfehlenswert, da es frei von chemischen Behandlungen ist. Manche Botanischen Gärten bieten ebenfalls hochwertiges Saatgut aus eigener Anzucht an. Wichtig ist, dass Sie auf die korrekte botanische Bezeichnung achten - 'Oenothera biennis' für die klassische Gewöhnliche Nachtkerze. Qualitätssaatgut kostet zwar etwas mehr, gewährleistet aber bessere Keimergebnisse und gesunde, vitale Pflanzen.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Wildblumenwiesen-Mischungen mit Nachtkerzen wichtig?
    Beim Kauf von Wildblumenwiesen-Mischungen mit Nachtkerzen sollten Sie auf mehrere wichtige Qualitätskriterien achten. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de informieren meist detailliert über die Zusammensetzung ihrer Mischungen. Achten Sie darauf, dass der Nachtkerzen-Anteil zwischen 10-20% liegt - so entsteht eine ausgewogene Verteilung ohne Dominanz. Die Mischung sollte regional angepasste Arten enthalten und idealerweise bio-zertifiziert sein. Wichtig ist die Angabe der botanischen Namen (Oenothera biennis), nicht nur Trivialnamen. Prüfen Sie, ob die Keimfähigkeit und das Erntejahr angegeben sind - frisches Saatgut (maximal 2 Jahre alt) ist entscheidend. Seriöse Anbieter geben auch die Aussaatmenge pro Quadratmeter an, meist 2-5 g/m². Die Mischung sollte zu Ihrem Standort passen: sonnige bis halbschattige Lagen, durchlässige Böden. Achten Sie auf Zusatzinformationen zu Blühzeiten und Wuchshöhen. Vermeiden Sie Billig-Mischungen aus dem Baumarkt, da diese oft mindere Qualität oder ungeeignete Arten enthalten können.
  11. Wie beeinflussen Nachtkerzen das Ökosystem einer Wildblumenwiese langfristig?
    Nachtkerzen wirken als ökologische Schlüsselarten und prägen das Wildblumenwiesen-Ökosystem langfristig positiv. Durch ihre nächtliche Blütezeit erschließen sie eine bisher ungenutzte zeitliche Nische und erweitern das Nahrungsangebot für nachtaktive Bestäuber erheblich. Dies führt zu einer Zunahme der Nachtfalter-Populationen, die wiederum Nahrungsgrundlage für Fledermäuse und nachtaktive Vögel bilden. Ihre tiefen Pfahlwurzeln verbessern langfristig die Bodenstruktur, erhöhen die Wasserspeicherkapazität und fördern das Bodenleben. Die zuverlässige Selbstaussaat schafft kontinuierlich neue Mikrohabitate und erhöht die strukturelle Diversität der Wiese. Als zweijährige Pflanzen sorgen sie für zeitliche Stabilität im Ökosystem, da immer verschiedene Altersstadien vorhanden sind. Ihre Samen dienen als wichtige Winternahrung für körnerfressende Vögel. Langfristig entwickelt sich um Nachtkerzen-Bestände oft ein besonders artenreiches Umfeld, da sie als 'Magnet' für verschiedene Insektenarten fungieren und somit die gesamte Nahrungskette beeinflussen.
  12. Welche biochemischen Prozesse stehen hinter dem abendlichen Öffnen der Nachtkerzen-Blüten?
    Das abendliche Öffnen der Nachtkerzenblüten ist ein faszinierender biochemischer Prozess, der präzise durch innere Uhren gesteuert wird. Im Zentrum steht die circadiane Rhythmik der Pflanze, die durch Photorezeptoren im Blütenboden reguliert wird. Bei abnehmender Lichtstärke werden spezielle Phytochrome aktiviert, die eine Kaskade von Hormonreaktionen auslösen. Besonders wichtig sind dabei Auxine und Gibberelline, die das Zellwachstum in den Blütenblättern stimulieren. Gleichzeitig steigt die Produktion von Enzymen, die Zellwände lockern und die Wasseraufnahme in die Blütenzellen fördern. Dieser Prozess führt zu einem raschen Turgordruckanstieg, wodurch sich die Blütenblätter innerhalb weniger Minuten entfalten. Parallel wird die Produktion von Duftstoffen, hauptsächlich Terpene und Ester, hochgefahren. Ein weiterer biochemischer Prozess betrifft die Nektarproduktion, die ebenfalls lichtabhängig aktiviert wird. Diese komplexen Vorgänge sind so präzise abgestimmt, dass das 'Aufblühen' oft minutengenau vorhersagbar ist.
  13. Wie wirken sich verschiedene Bodentypen auf das Wachstum von Nachtkerzen aus?
    Nachtkerzen zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bodentypen, wobei sie deutliche Präferenzen haben. Am besten gedeihen sie auf sandigen bis lehmigen, gut durchlässigen Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Sandböden fördern die Entwicklung besonders tiefer Pfahlwurzeln und machen die Pflanzen extrem trockenheitstolerant, allerdings können sie bei sehr nährstoffarmen Sandböden etwas kleiner bleiben. Lehmböden bieten eine gute Balance aus Nährstoffversorgung und Drainage, hier entwickeln Nachtkerzen oft ihre imposanteste Größe von bis zu 2 Metern. Auf schweren Tonböden können Probleme auftreten, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann - hier ist eine Bodenverbesserung mit Sand oder Kompost ratsam. Kalkhaltige Böden werden gut vertragen, während stark saure Böden unter pH 5,5 das Wachstum beeinträchtigen können. Interessant ist, dass nährstoffarme Böden oft zu einer intensiveren Blüte führen, da die Pflanze mehr Energie in die Fortpflanzung investiert.
  14. Welche Auswirkungen hat die Selbstaussaat von Nachtkerzen auf andere Wildblumen?
    Die Selbstaussaat von Nachtkerzen wirkt sich überwiegend positiv auf andere Wildblumen aus, da sie als schwache Konkurrenten gelten und sogar förderliche Effekte haben können. Durch ihre tiefen Pfahlwurzeln konkurrieren sie nicht direkt mit den oberflächlicheren Wurzeln vieler anderer Wildblumen um Wasser und Nährstoffe. Stattdessen lockern sie den Boden auf und verbessern die Wasserführung, was benachbarten Pflanzen zugute kommt. Die zweijährigen Nachtkerzen schaffen durch ihren Lebenszyklus natürliche Lücken im Bestand, die anderen Wildblumen Raum zur Etablierung bieten. Ihr späterer Blühtermin (Juni bis September) ergänzt perfekt die Frühjahrsblüher wie Mohn oder Kornblumen, ohne ihnen Licht oder Raum zu nehmen. Allerdings kann bei sehr intensiver Selbstaussaat eine Verdichtung auftreten, die kleinwüchsige Arten beeinträchtigen könnte. Durch gelegentliches Ausdünnen und das Entfernen eines Teils der Samenstände lässt sich das Gleichgewicht leicht erhalten. Insgesamt fördern Nachtkerzen durch ihre ökologischen Eigenschaften die Biodiversität der Wildblumenwiese.
  15. Wie lässt sich der optimale Aussaatzeitpunkt für Nachtkerzen bestimmen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Nachtkerzen hängt von mehreren klimatischen und standortspezifischen Faktoren ab. Grundsätzlich haben sich zwei Hauptfenster bewährt: das Frühjahr (März bis Mai) und der Spätsommer (August bis September). Die Frühjahrsaussaat nutzt die natürliche Feuchtigkeit und die milden Temperaturen für eine gleichmäßige Keimung. Ideal sind Bodentemperaturen zwischen 15-20°C und ausreichende Feuchtigkeit. Bei der Spätsommer-Aussaat können die Samen den Winter über stratifizieren, was oft zu besseren Keimergebnissen führt. Für die Terminwahl sollten Sie die letzten Fröste berücksichtigen - Nachtkerzen vertragen leichte Fröste, aber Sämlinge sind empfindlicher. In milden Regionen kann auch eine Herbstaussaat im Oktober erfolgreich sein. Die Bodenvorbereitung sollte etwa 2 Wochen vor der Aussaat erfolgen. Als Faustregel gilt: Säen Sie bei stabiler Wetterlage mit ausreichend Niederschlag oder Bewässerungsmöglichkeit aus. Der Mondkalender kann zusätzliche Orientierung bieten - viele Gärtner schwören auf die Aussaat bei zunehmendem Mond.
  16. Welche Methoden eignen sich am besten zur Etablierung von Nachtkerzen in bestehenden Wiesen?
    Für die erfolgreiche Etablierung von Nachtkerzen in bestehenden Wiesen haben sich verschiedene bewährte Methoden entwickelt. Die Direktsaat ist meist die natürlichste und erfolgreichste Methode: Schaffen Sie kleine Lücken im Bestand (etwa 30x30 cm), lockern Sie den Boden oberflächlich auf und säen Sie die Samen dünn aus. Die beste Zeit dafür ist das zeitige Frühjahr oder der Spätsommer. Alternativ können Sie Nachtkerzen-Sämlinge vorziehen und als Jungpflanzen in die Wiese setzen - das gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Platzierung. Eine weitere erfolgreiche Methode ist das 'Patch-Seeding': Bereiten Sie mehrere kleine Bereiche vor und lassen Sie die Nachtkerzen sich von dort aus natürlich ausbreiten. Bei sehr dichten Wiesen kann eine partielle Mahd mit anschließender Nachsaat erfolgreich sein. Wichtig ist, dass Sie konkurrenzstarke Gräser zurückdrängen, da junge Nachtkerzen diese nicht verdrängen können. Die Methode des 'Schlitz-Säens', bei der kleine Furchen in die Grasnarbe gezogen werden, hat sich besonders in etablierten Wiesen bewährt.
  17. Stimmt es, dass Nachtkerzen schwer zu kultivieren sind?
    Nein, das Gegenteil ist der Fall - Nachtkerzen gehören zu den pflegeleichtesten und anspruchslosesten Wildblumen überhaupt! Dieser Mythos entsteht möglicherweise durch ihr zweijähriges Wachstum, das von ungeduldigen Gärtnern als 'schwierig' empfunden wird. Tatsächlich sind Nachtkerzen wahre Überlebenskünstler: Sie gedeihen auf kargen Böden, wo andere Pflanzen längst aufgeben, kommen hervorragend mit Trockenheit zurecht und benötigen praktisch keine Düngung. Die Aussaat ist kinderleicht - einfach oberflächlich ausstreuen und leicht andrücken. Sie sind winterhart, selbstaussäend und etablieren sich selbstständig. Einmal im Garten angesiedelt, vermehren sie sich zuverlässig ohne weitere Hilfe. Die einzige 'Schwierigkeit' ist die Geduld im ersten Jahr, da sie zunächst nur eine Blattrosette bilden. Aber gerade diese Robustheit macht sie zu idealen Anfängerpflanzen. Sogar Gartenanfänger können mit Nachtkerzen erfolgreich sein. Ihre Anspruchslosigkeit und Zuverlässigkeit machen sie zu perfekten Kandidaten für naturnahe, pflegearme Gärten. Sie sind definitiv nicht schwer zu kultivieren!
  18. In welchen deutschen Regionen wachsen Nachtkerzen am besten?
    Nachtkerzen zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und gedeihen in praktisch allen deutschen Regionen erfolgreich, wobei sie in bestimmten Klimazonen besonders prächtig werden. Am besten entwickeln sie sich in den wärmeren, sonnigen Regionen Südwest- und Süddeutschlands, wie dem Rheintal, der Pfalz und dem Neckarraum. Hier finden sie ideale Bedingungen mit ausreichend Sonnenstunden und milden Temperaturen. Aber auch in Nord- und Ostdeutschland sind sie vollständig etabliert und winterhart. Küstenregionen bieten durch das mildere Klima ebenfalls gute Bedingungen, hier können sie sogar bis in den Herbst hinein blühen. In Höhenlagen über 800 Meter können die Winter für zweijährige Pflanzen kritisch werden, hier empfiehlt sich ein leichter Winterschutz. Besonders wohl fühlen sich Nachtkerzen in Regionen mit sandigen Böden, wie der Lüneburger Heide oder Brandenburg. Wichtig ist weniger die Region, sondern vielmehr der Standort: sonnig, durchlässig und nicht zu nährstoffreich. Selbst in städtischen Bereichen etablieren sie sich erfolgreich auf Brachflächen und in Verkehrsinseln.
  19. Was unterscheidet Oenothera biennis von anderen Oenothera-Arten?
    Oenothera biennis, die Gewöhnliche Nachtkerze, ist die häufigste und bekannteste Art der Gattung Oenothera und unterscheidet sich von anderen Arten durch mehrere charakteristische Merkmale. Sie erreicht eine Höhe von 80-150 cm und hat länglich-lanzettliche, leicht gezähnte Blätter. Ihre leuchtend gelben Blüten haben einen Durchmesser von 2-3 cm und vier herzförmige Blütenblätter. Im Gegensatz zur Großen Nachtkerze (Oenothera glazioviana), die bis zu 2 Meter hoch wird und größere Blüten hat, ist O. biennis kompakter und robuster. Die Rosa Nachtkerze (Oenothera speciosa) hat hingegen rosa Blüten und ist mehrjährig. Oenothera macrocarpa bildet große, gelbe Schalenblüten, wächst aber bodendeckend. Die Missouri-Nachtkerze (Oenothera missouriensis) ist ebenfalls kriechend und hat besonders große Blüten. O. biennis zeichnet sich durch ihre besondere Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte aus und ist die kältehärteste Art. Ihre Samenstände sind länglich und aufrecht, während andere Arten runde oder überhängende Früchte bilden können.
  20. Wie lassen sich Nachtkerzen von ähnlich aussehenden Wildblumen unterscheiden?
    Nachtkerzen haben einige unverwechselbare Merkmale, die sie von ähnlich aussehenden gelb blühenden Wildblumen unterscheiden. Das charakteristischste Merkmal ist ihre nächtliche Blütezeit - während Pflanzen wie Königskerzen oder Rainfarn tagsüber blühen, öffnen sich Nachtkerzenblüten erst in der Dämmerung. Die vier herzförmigen, leuchtend gelben Blütenblätter sind typisch, im Gegensatz zu den fünf Blütenblättern der Potentilla-Arten oder den zahlreichen schmalen Zungenblüten der Korbblütler. Der aufrechte, meist unverzweigte Stängel mit den länglich-lanzettlichen, wechselständigen Blättern ist charakteristisch. Die Blätter haben eine mattgrüne Farbe und sind leicht behaart, während beispielsweise Königskerzen-Blätter deutlich filziger sind. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die länglichen Samenkapseln, die nach der Blüte entstehen. Der süßliche Abendduft ist ebenfalls typisch. In der Rosetten-Phase im ersten Jahr können junge Nachtkerzen mit Königskerzen verwechselt werden, aber Nachtkerzen-Rosetten sind weniger silbrig behaart und die Blätter schmaler.
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