Nachtkerzen: Vielfalt und Pflege im Garten

Die Welt der Nachtkerzen

Nachtkerzen bereichern unsere Gärten mit ihrer bezaubernden nächtlichen Blütenpracht und locken faszinierende Nachtfalter an. Lassen Sie uns gemeinsam die Vielfalt dieser besonderen Pflanzen erkunden.

Nachtkerzen im Überblick: Wichtige Fakten für Gartenfreunde

  • Stammen ursprünglich aus den weiten Ebenen Nordamerikas
  • Zweijährige Stauden, die mit duftenden Nachtblüten verzaubern
  • Gedeihen am besten an sonnigen, warmen Standorten mit eher mageren Böden
  • Aussaat ist ab Mai direkt im Freiland möglich, oder ab April als Vorkultur
  • Verbreiten sich durch Selbstaussaat, was für eine natürliche Vermehrung sorgt
  • Ökologisch äußerst wertvoll, besonders für Nachtfalter und andere Insekten

Ursprung und Geschichte der Nachtkerzen

Die Heimat der Nachtkerzen liegt in den weitläufigen Ebenen Nordamerikas. Von dort fanden sie ihren Weg nach Europa, wo sie sich seit dem 17. Jahrhundert in unseren Gärten etabliert haben. Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Begegnung mit diesen faszinierenden Pflanzen in einem alten Bauerngarten - es war ein magischer Moment, als sich ihre zarten, gelben Blüten in der Dämmerung öffneten.

Interessanterweise wurden Nachtkerzen ursprünglich wegen ihrer essbaren Wurzeln und heilenden Eigenschaften angebaut. Heutzutage schätzen wir sie vor allem als dekorative Gartenpflanzen, die am Abend für besondere Momente und eine bezaubernde Atmosphäre sorgen.

Botanische Merkmale und Eigenschaften

Nachtkerzen (Oenothera) gehören zur Familie der Nachtkerzengewächse. Als zweijährige Stauden entwickeln sie im ersten Jahr eine Blattrosette und im zweiten Jahr den bis zu 1,5 Meter hohen Blütenstand. Die großen, zart duftenden Blüten entfalten sich abends und locken mit ihrem süßen Nektar nachtaktive Insekten an.

Ein faszinierendes Merkmal der Nachtkerzen ist ihre Blütenöffnung. An lauen Sommerabenden lässt sich beobachten, wie sich die Knospen innerhalb weniger Minuten entfalten - ein Naturschauspiel, das Gartenbesucher immer wieder in seinen Bann zieht.

Die Blüten sind überwiegend in einem leuchtenden Gelb zu finden, aber es gibt auch reizvolle Varianten in Weiß, Rosa oder Rötlich. Nach der Bestäubung entwickeln sich lange Samenkapseln, die bei Reife aufspringen und eine Vielzahl kleiner Samen freisetzen.

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Ökologische Bedeutung

Nachtkerzen spielen eine bedeutende Rolle im Ökosystem unserer Gärten. Ihre nächtlich geöffneten Blüten bieten eine wichtige Nahrungsquelle für Nachtfalter wie das elegante Taubenschwänzchen oder den faszinierenden Windenschwärmer. Auch Hummeln und andere Insekten profitieren von dem reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot.

In meinem eigenen Garten habe ich mit Begeisterung beobachtet, wie sich rund um die Nachtkerzen ein regelrechtes nächtliches Treiben entwickelt. Fledermäuse jagen geschickt die angelockten Insekten, und in besonders glücklichen Momenten lassen sich sogar Glühwürmchen blicken. So tragen diese besonderen Pflanzen maßgeblich zur Artenvielfalt bei und schaffen wertvolle Lebensräume für unsere heimische Fauna.

Überblick über die wichtigsten Nachtkerzenarten

Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis)

Die Gewöhnliche Nachtkerze ist die bei uns am häufigsten anzutreffende Art. Sie erreicht eine stattliche Höhe von bis zu 1,5 Metern und erfreut uns von Juni bis September mit ihren leuchtend gelben Blüten. Ihre Robustheit macht sie zu einer idealen Pflanze für Gartenanfänger. In meinem eigenen Garten hat sie sich in einer sonnigen Ecke mit sandigem Boden prächtig entwickelt und ist zu einem echten Blickfang geworden.

Rotkelchige Nachtkerze (Oenothera glazioviana)

Diese besondere Art besticht durch ihre außergewöhnlich großen Blüten, die einen beeindruckenden Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen können. Der rötliche Kelch bildet einen wunderschönen Kontrast zu den gelben Blütenblättern. Sie blüht etwas später als ihre Verwandte, die Gewöhnliche Nachtkerze, oft bis in den goldenen Oktober hinein, was den Blütenzauber im Garten verlängert.

Kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora)

Wie ihr Name schon andeutet, zeichnet sich diese Art durch kleinere, aber nicht minder reizvolle Blüten aus. Mit einer Höhe von nur etwa 60-80 cm eignet sie sich hervorragend für kleinere Gärten oder den Vordergrund von Staudenbeeten. Ihre zierlichen gelben Blüten öffnen sich von Juni bis August und verleihen dem Garten einen Hauch von Eleganz.

Dünenkerze (Oenothera oakesiana)

Die Dünenkerze ist eine besonders genügsame Art, die selbst auf kargen Sandböden prächtig gedeiht. Sie bildet niedrige, malerische Polster und eignet sich ausgezeichnet für Steingärten oder trockene Standorte. Ihre hellgelben Blüten, die von Juli bis September erscheinen, verleihen dem Garten einen Hauch von Sommerzauber.

Jede dieser Arten hat ihren ganz eigenen Charme und eignet sich für unterschiedliche Gartensituationen. In meinem Garten habe ich mich für eine Kombination verschiedener Nachtkerzenarten entschieden, um über einen möglichst langen Zeitraum hinweg die abendliche Blütenpracht genießen zu können. Die Kombination von hoch wachsenden Arten im Hintergrund mit niedrigeren Sorten im Vordergrund hat sich als besonders attraktiv erwiesen und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.

Standortansprüche und Kulturbedingungen für Nachtkerzen

Nachtkerzen sind erstaunlich anpassungsfähige Pflanzen, haben aber dennoch ihre Vorlieben. Für ein üppiges Wachstum und eine reiche Blüte sollten wir einige wichtige Faktoren im Auge behalten.

Bodenbeschaffenheit und pH-Wert

Diese faszinierenden Pflanzen bevorzugen durchlässigen, sandigen bis lehmigen Boden. Interessanterweise gedeihen sie besonders gut auf nährstoffarmen Böden, was sie zu idealen Kandidaten für magere Standorte macht. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,5. In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, dass sie sogar auf kalkhaltigem Boden prächtig wachsen, solange dieser nicht zu schwer ist.

Licht- und Temperaturbedürfnisse

Nachtkerzen sind echte Sonnenanbeter! Ein vollsonniger Standort fördert nicht nur kräftiges Wachstum, sondern auch eine besonders reiche Blüte. Im Halbschatten wachsen sie zwar auch, aber ihre Blütenpracht fällt dann etwas bescheidener aus. Was ihre Winterhärte betrifft, so sind Nachtkerzen recht robust und überstehen milde Winter problemlos. Die besten Wachstumsbedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C.

Wasserbedarf und Drainage

Obwohl Nachtkerzen erstaunlich trockenheitsverträglich sind, benötigen sie in ihrer Wachstumsphase dennoch regelmäßige Bewässerung. Wichtig ist, dass der Boden zwischen den Wassergaben abtrocknen kann. Eine gute Drainage ist unerlässlich, da Staunässe leider zu Wurzelfäule führen kann. Topfpflanzen sind etwas anspruchsvoller und benötigen häufiger Wasser als ihre Artgenossen im Gartenboden.

Aussaat und Vermehrung von Nachtkerzen

Die Vermehrung von Nachtkerzen ist erfreulicherweise recht unkompliziert und kann auf verschiedene Arten erfolgen:

Optimaler Aussaatzeitpunkt

Erfahrungsgemäß hat sich die Aussaat im Frühjahr, von April bis Mai, als besonders erfolgreich erwiesen. In milderen Regionen kann man sogar eine Herbstaussaat wagen. Die Pflanzen bilden dann vor dem Winter eine Blattrosette und überraschen im Folgejahr mit einer früheren Blüte. Bei der Herbstaussaat empfiehlt es sich jedoch, die Keimlinge mit einer Laubschicht vor allzu strengem Frost zu schützen.

Direktsaat vs. Vorkultur

Nachtkerzen lassen sich sowohl direkt ins Freiland säen als auch vorziehen. Die Direktsaat ist dabei denkbar einfach: Man streut die Samen dünn aus und drückt sie leicht an. Bei der Vorkultur sät man in Töpfe oder Anzuchtschalen und pflanzt später aus. Letzteres bietet den Vorteil einer besseren Kontrolle und schützt die zarten Pflänzchen vor gefräßigen Schnecken.

Keimungsbedingungen und Pflegetipps für Sämlinge

Die Samen keimen bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C meist innerhalb von 1-2 Wochen. Interessanterweise brauchen sie Licht zum Keimen, daher sollte man sie nur hauchdünn mit Erde bedecken. Wichtig ist, die Aussaat feucht, aber nicht nass zu halten. Sobald die Sämlinge 2-3 echte Blätter entwickelt haben, können sie vereinzelt oder ausgepflanzt werden. Dabei sollte man einen Abstand von 30-40 cm einhalten, da Nachtkerzen zu stattlicher Größe heranwachsen können.

Natürliche Ausbreitung durch Selbstaussaat

Eine faszinierende Eigenschaft von Nachtkerzen ist ihre Fähigkeit zur Selbstaussaat. Dies kann einerseits sehr praktisch sein, andererseits aber auch zu einer unerwünschten Ausbreitung führen. Um die Kontrolle zu behalten, kann man die verblühten Blütenstände vor der Samenreife entfernen. Alternativ lässt man gezielt einige Samenstände stehen und entfernt den Rest. So erhält man im nächsten Jahr neue Pflanzen, ohne dass sie überhand nehmen.

Mit diesen Hinweisen zu Standortwahl und Vermehrung stehen die Chancen gut, dass Ihr Nachtkerzenanbau ein voller Erfolg wird. Diese robusten Pflanzen belohnen unsere Mühen mit einer faszinierenden nächtlichen Blütenpracht und bringen einen Hauch von Wildnis in unsere Gärten.

Pflege und Kultivierung von Nachtkerzen im Garten

Düngung und Nährstoffbedarf

Nachtkerzen sind erstaunlich genügsame Pflanzen. Sie kommen in der Regel mit den vorhandenen Nährstoffen im Boden gut zurecht. Interessanterweise kann eine übermäßige Düngung sogar kontraproduktiv sein. Zu viele Nährstoffe fördern nämlich das Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung. In meiner Erfahrung reicht meist ein leichter Kompostzusatz im Frühjahr aus, um den Boden mit den nötigen Nährstoffen anzureichern.

Wässerung und Feuchtigkeit

Obwohl Nachtkerzen Trockenheit recht gut vertragen, brauchen sie in der Wachstumsphase regelmäßige Bewässerung. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass sein. Besonders in heißen, trockenen Perioden ist eine zusätzliche Wassergabe wichtig. Vorsicht ist jedoch bei Staunässe geboten - sie kann zu Wurzelfäule führen und sollte unbedingt vermieden werden.

Krankheiten und Schädlinge

Nachtkerzen sind zum Glück recht robust und werden selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten:

  • Mehltau: Bei zu feuchtem Standort oder schlechter Luftzirkulation kann sich Mehltau entwickeln. Regelmäßiges Auslichten der Pflanzen und Vermeidung von Überkopfbewässerung können hier helfen.
  • Blattläuse: Manchmal befallen Blattläuse die jungen Triebe. Oft reicht schon ein kräftiger Wasserstrahl oder das Absammeln von Hand, um sie zu entfernen.
  • Schnecken: Junge Pflanzen können leider von Schnecken angefressen werden. Schneckenkragen oder natürliche Barrieren wie Kaffeesatz können hier Abhilfe schaffen.

Überwinterung und mehrjährige Kultivierung

Nachtkerzen sind eigentlich zweijährige Pflanzen. Im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette, im zweiten Jahr blühen sie und bilden Samen. In milden Regionen können sie aber auch mehrjährig kultiviert werden. Für eine erfolgreiche Überwinterung sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Lassen Sie die Samenstände nach der Blüte stehen, anstatt die Pflanzen zurückzuschneiden. Diese bieten einen natürlichen Winterschutz.
  • In Regionen mit strengem Frost empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einer Laubschicht oder Reisig abzudecken.
  • Achten Sie auf gute Drainage, um Staunässe im Winter zu vermeiden.

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten von Nachtkerzen

Als Zierpflanze im Garten und Steingarten

Nachtkerzen sind dank ihrer attraktiven Blüten und ihres nächtlichen Duftes beliebte Zierpflanzen. Sie eignen sich hervorragend für:

  • Naturnahe Gärten und Wildblumenwiesen
  • Steingärten und Trockenmauern
  • Bauerngärten und Cottage-Gärten
  • Als Hintergrundpflanze in Staudenbeeten

Besonders schön wirken Nachtkerzen in Kombination mit anderen Spätblühern wie Astern oder Sonnenhut. Ihre hohen Stängel mit den leuchtend gelben Blüten setzen sogar in der Dämmerung noch Akzente im Garten.

Ökologischer Wert für Nachtfalter und andere Insekten

Nachtkerzen spielen eine wichtige ökologische Rolle im Garten. Ihre Blüten öffnen sich am späten Nachmittag oder frühen Abend und locken mit ihrem süßen Duft zahlreiche nachtaktive Insekten an. Besonders Nachtfalter wie das Taubenschwänzchen oder verschiedene Eulenfalterarten profitieren von den Nachtkerzen als Nektarquelle. Aber auch Hummeln und andere Wildbienen besuchen die Blüten gerne in der Dämmerung.

Ein interessanter Aspekt: Die Samen der Nachtkerzen dienen im Herbst und Winter als Nahrung für verschiedene Vogelarten wie Stieglitze oder Zeisige. Es lohnt sich also, einen Teil der Samenstände stehen zu lassen, um diese Tiere zu unterstützen.

Kulinarische Nutzung von Blüten, Blättern und Wurzeln

Überraschenderweise sind Nachtkerzen nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar. Verschiedene Teile der Pflanze können in der Küche verwendet werden:

  • Blüten: Die zarten Blütenblätter haben einen leicht süßlichen Geschmack und eignen sich wunderbar als essbare Dekoration für Salate oder Desserts.
  • Junge Blätter: Die Blätter der Blattrosette im ersten Jahr können roh in Salaten verwendet oder wie Spinat zubereitet werden.
  • Wurzeln: Die Wurzeln der Nachtkerze, besonders von der zweijährigen Nachtkerze (Oenothera biennis), können im ersten Jahr geerntet und als Gemüse zubereitet werden. Sie haben einen leicht nussigen Geschmack und erinnern an Schwarzwurzeln.
  • Samen: Die Samen enthalten wertvolle Öle und können gemahlen als Zugabe zu Müsli oder Backwaren verwendet werden.

Bei der Verwendung von Wildpflanzen in der Küche ist es wichtig, sich der korrekten Identifizierung sicher zu sein und nur Pflanzen aus unbelasteten Gebieten zu verwenden.

Medizinische und kosmetische Anwendungen

Nachtkerzen, insbesondere das aus ihren Samen gewonnene Öl, finden in der Naturheilkunde und Kosmetik vielfältige Anwendung. Das Nachtkerzenöl ist reich an Gamma-Linolensäure, einer mehrfach ungesättigten Fettsäure, der verschiedene positive Wirkungen zugeschrieben werden:

  • Unterstützung bei Hautproblemen wie Neurodermitis oder Ekzemen
  • Linderung von PMS-Beschwerden
  • Positive Effekte bei rheumatischen Erkrankungen

In der Kosmetik wird Nachtkerzenöl gerne in Hautpflegeprodukten verwendet, da es die Haut geschmeidig macht und ihre Barrierefunktion unterstützt. Es eignet sich besonders für trockene, empfindliche oder reife Haut.

Trotz dieser vielversprechenden Anwendungen möchte ich betonen, dass bei gesundheitlichen Problemen immer ein Arzt konsultiert werden sollte. Die Verwendung von Nachtkerzenöl oder anderen Pflanzenextrakten sollte mit medizinischem Fachpersonal abgesprochen werden, besonders wenn man Medikamente einnimmt oder schwanger ist.

Die Vielseitigkeit der Nachtkerze macht sie zu einer faszinierenden Pflanze für jeden Garten. Von ihrer Bedeutung für die Ökologie über ihre Schönheit als Zierpflanze bis hin zu ihren kulinarischen und medizinischen Anwendungsmöglichkeiten bietet sie zahlreiche Gründe, sie anzubauen und zu pflegen. Mit der richtigen Pflege und Kultivierung können Sie sich lange an diesen besonderen Pflanzen erfreuen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität in Ihrem Garten leisten.

Ernte und Verarbeitung von Nachtkerzen

Die Ernte von Nachtkerzen gestaltet sich je nach gewünschtem Pflanzenteil unterschiedlich. Meine erste Nachtkerzen-Ernte fühlte sich wie eine kleine Entdeckungsreise im eigenen Garten an - ein wunderbares Erlebnis, das ich gerne mit Ihnen teile.

Optimaler Erntezeitpunkt für verschiedene Pflanzenteile

Erfahrungsgemäß erntet man Blüten und Blätter am besten am frühen Morgen, wenn der Tau verdunstet ist. Die Blüten sollten gerade erst aufgegangen sein, um ihre volle Pracht zu entfalten. Wurzeln gewinnt man im Herbst des ersten oder im Frühjahr des zweiten Jahres. Samen können gesammelt werden, sobald die Samenkapseln braun werden und sich öffnen - ein faszinierender Prozess, den zu beobachten sich wirklich lohnt.

Methoden zur Samengewinnung und -lagerung

Zur Samengewinnung empfiehlt es sich, die reifen Samenstände abzuschneiden und in Papiertüten nachtrocknen zu lassen. Nach dem Ausschütteln werden die Samen gesiebt und an einem kühlen, trockenen Ort gelagert. Bei richtiger Lagerung bleiben sie etwa 2-3 Jahre keimfähig - ein kleiner Schatz für künftige Gartensaisons.

Trocknung und Konservierung von Blüten und Blättern

Blüten und Blätter trocknet man am besten luftig und schattig aufgehängt oder auf Gittern ausgebreitet. Für Tee eignen sich zerkleinerte, getrocknete Blätter hervorragend. Ein besonderer Tipp: Blütenblätter lassen sich auch kandieren oder in Eiswürfel einfrieren - eine hübsche Dekoration für sommerliche Getränke.

Die Vielfalt der Nachtkerzen im Garten

Nach diesen praktischen Hinweisen möchte ich noch einmal die faszinierende Welt der Nachtkerzen betrachten. Jede Art hat ihren ganz eigenen Charme, den es zu entdecken gilt.

Übersicht der wichtigsten Arten und ihrer Eigenschaften

Die gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) besticht durch ihre großen gelben Blüten. Die rotkelchige Nachtkerze (O. glazioviana) fällt durch ihre rötlichen Kelchblätter auf und sorgt für einen besonderen Farbakzent. Für kleinere Gärten oder Balkone eignet sich die kleinblütige Nachtkerze (O. parviflora) besonders gut. Die Dünenkerze (O. oakesiana) erweist sich als besonders anspruchslos und robust - ideal für Gärtner, die es etwas unkomplizierter mögen.

Hinweise für erfolgreichen Anbau und Pflege

Nachtkerzen bevorzugen sonnige Standorte mit durchlässigem Boden. Eine Aussaat direkt ins Freiland ab Mai hat sich in meiner Erfahrung bewährt. Auf schweren Böden hilft eine Sandbeimischung, um die Drainage zu verbessern. Regelmäßiges Jäten in der Anfangsphase unterstützt die Entwicklung. Ein interessanter Aspekt: Nachtkerzen säen sich gerne selbst aus - manchmal tauchen sie an überraschenden Stellen im Garten auf, was für spannende Überraschungen sorgen kann!

Nachtkerzen: Entwicklungen und neue Züchtungen

Die Züchtung fokussiert sich derzeit auf kompaktere Sorten für den Topfanbau sowie auf intensivere Blütenfarben. Auch der medizinische Nutzen gewinnt zunehmend an Bedeutung - besonders die Gewinnung von Nachtkerzenöl aus den Samen wird weiter optimiert. Es bleibt spannend zu beobachten, welche neuen Nachtkerzen-Varianten in den kommenden Jahren unsere Gärten bereichern werden. Wer weiß, vielleicht entdecken wir bald Sorten mit noch faszinierenderen Eigenschaften?

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Nachtkerzen und welche besonderen Eigenschaften haben sie?
    Nachtkerzen (Oenothera) sind faszinierende zweijährige Stauden aus der Familie der Nachtkerzengewächse, die ursprünglich aus Nordamerika stammen. Ihre besonderen Eigenschaften machen sie zu einzigartigen Gartenpflanzen: Sie entwickeln im ersten Jahr eine Blattrosette und im zweiten Jahr bis zu 1,5 Meter hohe Blütenstände. Das spektakulärste Merkmal ist ihre nächtliche Blütenöffnung - die großen, duftenden Blüten entfalten sich in der Dämmerung innerhalb weniger Minuten. Diese Eigenschaft macht sie zu wertvollen Nachtfaltermagnet-Pflanzen. Nachtkerzen sind außerordentlich genügsam und trockenheitstolerant, bevorzugen sonnige Standorte mit durchlässigen, eher nährstoffarmen Böden. Sie vermehren sich durch Selbstaussaat und spielen eine wichtige ökologische Rolle als Nahrungsquelle für nachtaktive Insekten. Besonders bemerkenswert ist auch ihre vielseitige Nutzbarkeit - verschiedene Pflanzenteile sind essbar und die Samen liefern wertvolles Nachtkerzenöl.
  2. Welche Nachtkerzen-Arten eignen sich am besten für den Garten?
    Für den Garten haben sich vier Nachtkerzen-Arten besonders bewährt: Die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) ist ideal für Anfänger - sie wird bis 1,5 Meter hoch und blüht von Juni bis September mit leuchtend gelben Blüten. Die Rotkelchige Nachtkerze (Oenothera glazioviana) besticht durch besonders große Blüten mit bis zu 10 cm Durchmesser und rötlichen Kelchblättern. Für kleinere Gärten eignet sich die Kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora) mit 60-80 cm Höhe und eleganten gelben Blüten. Die Dünenkerze (Oenothera oakesiana) ist perfekt für Steingärten und trockene Standorte - sie bildet niedrige Polster und gedeiht selbst auf kargen Sandböden. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen verschiedene Oenothera-Arten im Sortiment und können bei der Auswahl der passenden Sorte für spezifische Gartensituationen beraten. Eine Kombination verschiedener Arten verlängert die Blütezeit und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild im Garten.
  3. Wie erfolgt die Aussaat und Vermehrung von Oenothera im Garten?
    Die Aussaat von Nachtkerzen ist erfreulich unkompliziert und kann auf verschiedene Weise erfolgen. Der optimale Zeitpunkt ist von April bis Mai, in milderen Regionen ist auch eine Herbstaussaat möglich. Bei der Direktsaat werden die Samen dünn ausgestreut und nur leicht angedrückt, da sie Lichtkeimer sind. Die Keimung erfolgt bei 15-20°C innerhalb von 1-2 Wochen. Alternativ können Sie eine Vorkultur in Anzuchtschalen durchführen, was bessere Kontrolle bietet und vor Schnecken schützt. Die Sämlinge werden bei 2-3 echten Blättern vereinzelt und mit 30-40 cm Abstand ausgepflanzt. Eine besondere Eigenschaft ist die natürliche Selbstaussaat - die Pflanzen säen sich gerne selbst aus, was für kontinuierliche Vermehrung sorgt. Um die Kontrolle zu behalten, können Sie verblühte Samenstände vor der Reife entfernen oder gezielt einige stehen lassen. Die Samen bleiben 2-3 Jahre keimfähig, wenn sie kühl und trocken gelagert werden.
  4. Warum öffnen sich Nachtkerzen-Blüten nur in der Dämmerung?
    Die nächtliche Blütenöffnung der Nachtkerzen ist eine faszinierende evolutionäre Anpassung an ihre Hauptbestäuber - die nachtaktiven Insekten. Diese Eigenschaft hat mehrere biologische Vorteile: Erstens vermeiden die Blüten so die Konkurrenz mit tagblühenden Pflanzen um Bestäuber. Zweitens schonen sie ihre wertvollen Ressourcen, da die Blütenöffnung und Duftproduktion energieaufwendig sind. In der kühleren Nachtluft verdunstet der kostbare Nektar weniger schnell, und die Blüten bleiben länger frisch. Der intensive, süße Duft, der in der Dämmerung freigesetzt wird, lockt gezielt Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten an. Dieser Öffnungsmechanismus ist so präzise, dass man an warmen Sommerabenden buchstäblich dabei zusehen kann, wie sich die Knospen innerhalb weniger Minuten entfalten - ein beeindruckendes Naturschauspiel. Die Blüten bleiben meist bis zum nächsten Morgen geöffnet und schließen sich dann wieder, um Energie zu sparen.
  5. Welche Nachtfalter werden von Nachtkerzen angelockt?
    Nachtkerzen sind wahre Magnete für verschiedene Nachtfalterarten und spielen eine wichtige Rolle im nächtlichen Ökosystem. Besonders häufige Besucher sind das elegante Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), das wie ein kleiner Kolibri vor den Blüten schwebt, und der beeindruckende Windenschwärmer (Agrius convolvuli) mit seiner charakteristischen Größe und Flugweise. Verschiedene Eulenfalterarten, darunter die Hausmutter (Noctua pronuba) und der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea), nutzen ebenfalls das reichhaltige Nektarangebot. Auch Schwärmerarten wie der Ligusterschwärmer besuchen gerne die großen, duftenden Blüten. Diese Nachtfalter sind nicht nur faszinierende Beobachtungsobjekte, sondern auch wichtige Bestäuber. Durch ihre nächtliche Aktivität tragen sie zur Befruchtung der Nachtkerzen bei und sichern so deren Fortpflanzung. Das Zusammenspiel zwischen Nachtkerzen und Nachtfaltern ist ein perfektes Beispiel für evolutionäre Anpassung und macht den Garten zu einem lebendigen nächtlichen Biotop voller faszinierender Naturbeobachtungen.
  6. Worin unterscheiden sich Nachtkerzen von anderen zweijährigen Stauden?
    Nachtkerzen weisen mehrere charakteristische Unterschiede zu anderen zweijährigen Stauden auf. Der markanteste ist ihre nächtliche Blütenöffnung - während die meisten Stauden tagblühend sind, entfalten Nachtkerzen ihre Pracht erst in der Dämmerung. Ihre außergewöhnliche Trockenheitstoleranz übertrifft viele andere zweijährige Arten deutlich, da sie aus den trockenen Ebenen Nordamerikas stammen. Im Gegensatz zu nährstoffliebenden Stauden gedeihen Nachtkerzen sogar besser auf mageren Böden - zu viel Düngung kann sogar die Blütenbildung reduzieren. Ihre Fähigkeit zur intensiven Selbstaussaat ist besonders ausgeprägt und ermöglicht eine natürliche Etablierung ohne Gärtnerzutun. Während viele zweijährige Stauden nach der Blüte komplett absterben, können Nachtkerzen in milden Klimazonen gelegentlich mehrjährig werden. Ihre essbare Vielseitigkeit - von Blüten über Blätter bis zu Wurzeln - ist unter zweijährigen Stauden ungewöhnlich. Die charakteristische Blattrosette im ersten Jahr ist zwar typisch für Zweijährige, aber die späteren hohen, kerzenartigen Blütenstände sind besonders markant und namensgebend.
  7. Eignen sich Nachtblüher auch für Steingärten und naturnahe Gärten?
    Nachtblüher, insbesondere Nachtkerzen, sind geradezu prädestiniert für Steingärten und naturnahe Gartengestaltung. Ihre ursprüngliche Heimat in den trockenen Ebenen Nordamerikas macht sie zu idealen Kandidaten für durchlässige, magere Standorte. Die Dünenkerze (Oenothera oakesiana) eignet sich besonders gut für Steingärten, da sie niedrige Polster bildet und selbst auf kargen Sandböden prächtig gedeiht. In naturnahen Gärten erfüllen Nachtkerzen eine wichtige ökologische Funktion: Sie bereichern die Biodiversität, indem sie Nahrung für nachtaktive Insekten und später Samen für Vögel liefern. Ihre Fähigkeit zur Selbstaussaat unterstützt den naturnahen Charakter, da sich die Pflanzen spontan an geeigneten Stellen ansiedeln. Die gelben Blüten harmonieren wunderbar mit anderen Wildstauden und Gräsern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten spezielle Wildblumenmischungen mit Nachtkerzen für naturnahe Projekte an. Besonders reizvoll ist die Kombination mit anderen Spätblühern wie Astern oder einheimischen Gräsern für eine authentische Wildblumenwiese.
  8. Welche Pflanzenteile der Nachtkerze sind essbar und wie werden sie verwendet?
    Nachtkerzen sind überraschend vielseitig in der kulinarischen Nutzung - fast alle Pflanzenteile sind essbar. Die zarten Blütenblätter haben einen leicht süßlichen Geschmack und eignen sich hervorragend als essbare Dekoration für Salate, Desserts oder sommerliche Getränke. Sie können auch kandiert oder in Eiswürfel eingefroren werden. Die jungen Blätter der Blattrosette im ersten Jahr schmecken roh in Salaten oder können wie Spinat zubereitet werden - sie haben einen milden, leicht nussigen Geschmack. Die Wurzeln, besonders der zweijährigen Nachtkerze, werden im ersten Jahr geerntet und ähneln geschmacklich Schwarzwurzeln mit ihrer leicht nussigen Note. Sie können gekocht, gebraten oder in Suppen verwendet werden. Die Samen enthalten wertvolle Öle und können gemahlen als nahrhafte Zugabe zu Müsli oder Backwaren dienen. Wichtig ist dabei, nur Pflanzen aus unbelasteten Gebieten zu verwenden und sich der korrekten Identifizierung absolut sicher zu sein. Die Ernte erfolgt je nach Pflanzenteil zu unterschiedlichen Zeiten - Blüten am Morgen, Wurzeln im Herbst.
  9. Wo kann man hochwertige Nachtkerzen-Samen kaufen?
    Hochwertige Nachtkerzen-Samen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern und etablierten Online-Shops. Samen.de gehört zu den renommierten Anbietern, die verschiedene Oenothera-Arten in geprüfter Qualität führen und fundierte Beratung bieten. Auch gut sortierte Gartencenter vor Ort haben meist Nachtkerzen-Samen im Sortiment, besonders zur Hauptsaatzeit im Frühjahr. Bei der Auswahl sollten Sie auf Keimfähigkeitsdaten, Herkunftsangaben und möglichst frische Abpackung achten. Spezialisierte Staudengärtnereien bieten oft seltene Sorten und können wertvolle Anbautipps geben. Wildpflanzengärtnereien sind besonders empfehlenswert, wenn Sie heimische oder naturnahe Varianten suchen. Online-Marktplätze sollten Sie nur bei vertrauenswürdigen Verkäufern nutzen, da hier die Qualität stark schwanken kann. Saatgut-Tauschbörsen und Gartenforen sind weitere Quellen, besonders für seltene Sorten. Achten Sie grundsätzlich auf Bio-Qualität und unbehandelte Samen, da diese meist bessere Keimraten aufweisen und ökologisch wertvoller sind.
  10. Welche Vorteile bietet der Online-Kauf von Oenothera-Samen bei Gartenshops wie samen.de?
    Der Online-Kauf von Oenothera-Samen bei etablierten Gartenshops wie samen.de bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem lokalen Einkauf. Erstens ist die Sortenvielfalt deutlich größer - während Gartencenter meist nur Standard-Sorten führen, finden Sie online auch seltene Arten wie die Dünenkerze oder spezielle Züchtungen. Zweitens erhalten Sie detaillierte Produktinformationen, Anbauanleitungen und oft sogar Aussaatkalender, die beim lokalen Kauf fehlen. Die Qualitätskontrolle ist meist strenger - professionelle Online-Händler achten auf optimale Lagerbedingungen und regelmäßige Keimfähigkeitstests. Praktisch ist auch die Verfügbarkeit rund um die Uhr und die bequeme Lieferung nach Hause, besonders bei größeren Saatgut-Bestellungen. Oft gibt es Online-Rabatte, Mengenvorteile oder Samenpakete zu günstigen Konditionen. Die Beratung erfolgt durch Gartenfachleute via E-Mail oder Chat, was ausführlichere Gespräche ermöglicht als im hektischen Gartencenter-Alltag. Zusätzlich finden Sie Kundenbewertungen anderer Gärtner, die wertvolle Praxiserfahrungen teilen.
  11. Wie wirkt sich Gamma-Linolensäure aus Nachtkerzenöl auf die Gesundheit aus?
    Gamma-Linolensäure (GLA) aus Nachtkerzenöl ist eine mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäure mit verschiedenen positiven Gesundheitswirkungen. In der Naturheilkunde wird sie besonders zur Unterstützung bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Ekzemen oder trockener Haut eingesetzt, da sie die Hautbarriere stärkt und Entzündungen reduzieren kann. Viele Frauen nutzen Nachtkerzenöl zur Linderung von PMS-Beschwerden und Wechseljahresbeschwerden, da GLA den Hormonhaushalt positiv beeinflussen kann. Bei rheumatischen Erkrankungen wird ihr entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Die Fettsäure unterstützt auch die Produktion von Prostaglandinen, die wichtige Botenstoffe für verschiedene Körperfunktionen sind. In der Kosmetik macht GLA die Haut geschmeidig und verbessert ihre Elastizität. Dennoch ist wichtig zu betonen: Bei gesundheitlichen Problemen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Die Verwendung von Nachtkerzenöl sollte mit medizinischem Fachpersonal abgesprochen werden, besonders bei Medikamenteneinnahme oder Schwangerschaft. Hochwertige Nachtkerzenöl-Präparate erhalten Sie in Apotheken oder bei spezialisierten Gesundheitsanbietern.
  12. Welche Rolle spielen Abendblüher für die Biodiversität im Garten?
    Abendblüher wie Nachtkerzen spielen eine entscheidende Rolle für die Biodiversität im Garten, da sie eine wichtige ökologische Nische besetzen. Sie erweitern das Nahrungsangebot zeitlich und bieten nachtaktiven Insekten lebenswichtige Ressourcen, wenn tagblühende Pflanzen bereits geschlossen sind. Diese zeitliche Staffelung versorgt verschiedene Insektengruppen kontinuierlich mit Nektar und Pollen. Nachtfalter, Nachtbienen und andere dämmerungsaktive Arten sind auf diese Pflanzen angewiesen. Besonders wertvoll ist, dass viele Nachtfalter wichtige Bestäuber für andere Pflanzenarten sind und durch Abendblüher unterstützt werden. Die angelockten Insekten dienen wiederum Fledermäusen und nachtaktiven Vögeln als Nahrung. Im Herbst und Winter bieten die Samenstände Nahrung für körnerfressende Vögel wie Stieglitze oder Zeisige. Abendblüher schaffen damit komplexe Nahrungsketten und fördern die Artenvielfalt erheblich. Sie sind auch wichtig für die genetische Vielfalt von Pflanzen, da nachtaktive Bestäuber oft andere Pollenübertragungswege nutzen als tagaktive Insekten und so für genetischen Austausch zwischen entfernteren Pflanzenstandorten sorgen.
  13. Wie unterstützen nachtaktive Insekten das Ökosystem des Gartens?
    Nachtaktive Insekten sind unverzichtbare Akteure im Garten-Ökosystem mit vielfältigen wichtigen Funktionen. Als Bestäuber übernehmen sie die nächtliche Schicht und sorgen für die Fortpflanzung von Abendblühern wie Nachtkerzen, Wunderblumen oder Tabak. Viele Nachtfalter sind hochspezialisierte Bestäuber mit langen Rüsseln, die auch tief liegende Nektarquellen erreichen. Sie tragen Pollen über weite Strecken und fördern so die genetische Vielfalt der Pflanzenpopulationen. Als Nahrungsquelle bilden sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette - Fledermäuse, Spinnen und nachtaktive Vögel sind auf sie angewiesen. Viele nachtaktive Käfer sind wichtige Zersetzer und sorgen für den Abbau organischen Materials. Raubinsekten wie Ohrwürmer oder bestimmte Laufkäfer jagen nachts Schädlinge und helfen beim biologischen Pflanzenschutz. Die nächtliche Aktivität verringert zudem die Konkurrenz mit tagaktiven Arten um Ressourcen und ermöglicht eine effizientere Nutzung des Lebensraums. Durch ihre Aktivität in den kühleren Nachtstunden sind sie auch weniger anfällig für Hitze und Austrocknung.
  14. Warum gelten Nachtkerzen als besonders trockenheitstolerant?
    Nachtkerzen gelten als außergewöhnlich trockenheitstolerant aufgrund ihrer evolutionären Anpassung an die trockenen Ebenen Nordamerikas. Ihre tiefreichenden Pfahlwurzeln können Wasser aus tieferen Bodenschichten erschließen, die für oberflächlich wurzelnde Pflanzen unzugänglich sind. Die Blätter haben eine wachsartige Oberfläche und sind oft leicht behaart, was die Wasserverdunstung reduziert. Ihre fleischigen Stängel können Wasser speichern und in Trockenperioden davon zehren. Als CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism) öffnen sie ihre Spaltöffnungen nachts, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist, und reduzieren so den Wasserverlust erheblich. Die nächtliche Blütenöffnung ist ebenfalls eine Anpassung an Wassermangel, da nachts weniger Verdunstung auftritt. Ihre Genügsamkeit bezüglich Nährstoffen bedeutet auch, dass sie nicht auf feuchte, nährstoffreiche Böden angewiesen sind. Diese Eigenschaften machen sie ideal für naturnahe Gärten, Steingärten oder Standorte mit sandigen, durchlässigen Böden, wo andere Stauden versagen würden.
  15. Wie lassen sich Samenstände richtig ernten und lagern?
    Die richtige Ernte und Lagerung von Nachtkerzen-Samenständen erfordert den optimalen Zeitpunkt und sorgfältige Behandlung. Ernten Sie die Samenstände, sobald sie braun werden und die ersten Kapseln aufzuspringen beginnen - meist ab September. Schneiden Sie die gesamten Blütenstände am frühen Morgen ab, wenn der Tau verdunstet ist. Legen Sie sie in Papiertüten oder hängen Sie sie kopfüber in luftigen, trockenen Räumen auf. Nach 1-2 Wochen Nachtrocknung schütteln Sie die Samen aus den geöffneten Kapseln. Sieben Sie die Samen durch ein feines Sieb, um Pflanzenreste zu entfernen. Lagern Sie die gereinigten Samen in beschrifteten Papiertütchen oder kleinen Schraubgläsern an einem kühlen, trockenen Ort. Ideal sind Temperaturen zwischen 5-10°C bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Ein Kühlschrank eignet sich gut, aber vermeiden Sie Gefrierfächer. Getrockneter Reis oder Kieselgel in den Lagerbehältern absorbiert Restfeuchtigkeit. Bei richtiger Lagerung bleiben die Samen 2-3 Jahre keimfähig. Testen Sie vor der Aussaat die Keimfähigkeit mit einer kleinen Probe.
  16. Welche Schritte sind bei der Vorkultur von Nachtkerzen-Sämlingen zu beachten?
    Die Vorkultur von Nachtkerzen-Sämlingen erfordert sorgfältige Planung und die richtige Technik. Beginnen Sie ab April mit der Aussaat in Anzuchtschalen oder kleine Töpfe. Verwenden Sie magere Anzuchterde oder eine Mischung aus Komposterde und Sand. Da Nachtkerzen Lichtkeimer sind, streuen Sie die Samen nur dünn aus und bedecken sie höchstens hauchzart mit Erde. Halten Sie die Aussaat bei 15-20°C gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Ein Zimmergewächshaus oder Anzuchtkasten bietet optimale Bedingungen. Die Keimung erfolgt meist nach 1-2 Wochen. Spezialisierte Gartenhändler wie samen.de bieten praktisches Anzuchtzubehör und können bei der Sortenauswahl beraten. Sobald die Sämlinge 2-3 echte Blätter entwickelt haben, pikieren Sie sie in einzelne Töpfe. Gewöhnen Sie die Jungpflanzen schrittweise an Außentemperaturen, bevor Sie sie ab Mai ins Freiland pflanzen. Halten Sie 30-40 cm Pflanzabstand ein und schützen Sie die jungen Pflanzen anfangs vor Schnecken und starker Sonneneinstrahlung.
  17. Stimmt es, dass Nachtkerzen nur gelb blühen?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum - Nachtkerzen blühen keineswegs nur gelb, obwohl Gelb die häufigste und bekannteste Blütenfarbe ist. Die klassische Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) zeigt tatsächlich leuchtend gelbe Blüten, aber die Gattung Oenothera bietet eine überraschende Farbvielfalt. Es gibt reizvolle weiße Varianten, die besonders in der Dämmerung strahlen und einen zauberhaften Kontrast im Garten schaffen. Rosa blühende Nachtkerzen bringen romantische Farbtupfer in naturnahe Pflanzungen. Einige Arten zeigen rötliche oder orange Töne, und manche haben mehrfarbige Blüten mit kontrastierenden Kelchblättern. Die Rotkelchige Nachtkerze (Oenothera glazioviana) kombiniert beispielsweise gelbe Blütenblätter mit rötlichen Kelchen. Moderne Züchtungen haben die Farbpalette noch erweitert und bieten teilweise intensivere oder gemischte Farbtöne. Diese Vielfalt macht Nachtkerzen zu noch interessanteren Gartenpflanzen, da sich verschiedene Farbvarianten wunderbar kombinieren lassen und für eine längere Blütensaison mit wechselnden Farbakzenten sorgen können.
  18. Seit wann werden Nachtkerzen in europäischen Gärten kultiviert?
    Nachtkerzen haben eine faszinierende Kulturgeschichte in Europa, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurden ursprünglich als Nutzpflanzen eingeführt, nicht als Zierpflanzen. Die ersten Nachtkerzen gelangten durch Seefahrer und Botaniker aus Nordamerika nach Europa, wo sie zunächst wegen ihrer essbaren Wurzeln geschätzt wurden. In Klostergärten und Apothekergärten kultivierte man sie anfangs hauptsächlich für medizinische Zwecke. Besonders die fleischigen Wurzeln galten als nahrhaft und heilkräftig. Erst im 18. und 19. Jahrhundert erkannte man zunehmend ihren Wert als Zierpflanze für Bauerngärten und naturnahe Pflanzungen. Die romantische Vorstellung von nächtlich duftenden Gärten und die faszinierende Blütenöffnung in der Dämmerung eroberten die Herzen der Gartenliebhaber. Mit der Entwicklung der Landschaftsgärtnerei und dem Interesse an heimischen Wildpflanzen etablierten sich Nachtkerzen fest in europäischen Gärten. Heute sind sie aus der naturnahen Gartengestaltung nicht mehr wegzudenken und haben sich durch Verwilderung sogar in die einheimische Flora eingefügt.
  19. Was unterscheidet Nachtfaltermagnet-Pflanzen von gewöhnlichen Blütenpflanzen?
    Nachtfaltermagnet-Pflanzen wie Nachtkerzen weisen spezielle Eigenschaften auf, die sie deutlich von tagblühenden Pflanzen unterscheiden. Der wichtigste Unterschied ist die nächtliche Blütenöffnung - während gewöhnliche Blütenpflanzen tagsüber ihre Pracht entfalten, öffnen sich Nachtfaltermagnete erst in der Dämmerung oder nachts. Sie produzieren intensive, oft süßliche Duftstoffe, die in der ruhigen Nachtluft weite Strecken zurücklegen und Nachtfalter anlocken. Die Blüten sind meist hell gefärbt - weiß, gelb oder rosa - um in der Dunkelheit besser sichtbar zu sein. Ihre Nektarproduktion ist besonders reichhaltig und oft tief in der Blüte verborgen, angepasst an die langen Rüssel der Nachtfalter. Die Blütenform ist meist röhrig oder trichterförmig, perfekt für schwebende Bestäuber. Nachtfaltermagnete haben oft eine andere Blütezeit - sie blühen spät am Tag oder die ganze Nacht hindurch. Ihre evolutionäre Anpassung an nachtaktive Bestäuber macht sie zu wichtigen Partnern im nächtlichen Ökosystem und zu faszinierenden Beobachtungsobjekten für Gartenliebhaber.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Blattrosette und Blütenstand bei zweijährigen Pflanzen?
    Bei zweijährigen Pflanzen wie Nachtkerzen zeigt sich ein charakteristischer Entwicklungszyklus mit deutlich unterscheidbaren Wachstumsphasen. Die Blattrosette bildet sich im ersten Lebensjahr und ist eine bodennahe, kreisförmige Anordnung von Blättern ohne Stängel. Diese Rosette dient der Photosynthese und dem Aufbau von Energiereserven für das folgende Jahr. Die Blätter sind meist größer, fleischiger und liegen flach am Boden - eine Anpassung an wechselnde Witterungsbedingungen und Winterkälte. Der Vegetationspunkt bleibt geschützt in der Rosettenmitte. Im zweiten Jahr entwickelt sich aus der Rosette der Blütenstand - ein aufrechter, oft hoher Stängel mit den eigentlichen Blüten. Bei Nachtkerzen kann dieser bis zu 1,5 Meter hoch werden. Der Blütenstand ist die reproduktive Phase, in der die gespeicherte Energie für Blüten-, Samen- und Fruchtbildung verwendet wird. Nach der Samenreife stirbt die Pflanze ab, hat aber durch Selbstaussaat für Nachkommen gesorgt. Diese zweiphasige Entwicklung ist eine evolutionäre Anpassung, die optimale Ressourcennutzung und Überwinterung ermöglicht.
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