Natürliche Vermehrung von Klatschmohn: So gelingt die Selbstaussaat

Klatschmohn: Naturschönheit mit Selbstaussaat-Talent

Der Klatschmohn verzaubert mit seinen leuchtend roten Blüten Gärten und Landschaften.

Wissenswertes zum Klatschmohn auf einen Blick

  • Einjährige Wildblume mit starker Selbstaussaat
  • Wichtige Nahrungsquelle für Insekten
  • Bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem Boden
  • Blüht von Mai bis Juli
  • Samenkapseln eignen sich zur kontrollierten Aussaat

Die Bedeutung des Klatschmohns in Natur und Garten

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist mehr als nur ein hübscher Farbtupfer. In der Natur spielt er eine wichtige ökologische Rolle. Seine nektarreichen Blüten locken zahlreiche Insekten an, besonders Bienen und Hummeln. Im Garten sorgt er für natürliche Vielfalt und einen Hauch Wildnis.

Früher war der Klatschmohn auf Getreidefeldern weit verbreitet. Durch intensive Landwirtschaft ist er dort seltener geworden. Umso wichtiger ist es, ihm in unseren Gärten Raum zu geben. Hier kann er nicht nur seine Schönheit entfalten, sondern auch einen Beitrag zum Artenschutz leisten.

Botanische Besonderheiten des Klatschmohns

Der Klatschmohn gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Seine zarten, vier bis acht Zentimeter großen Blüten bestehen aus vier leuchtend roten Kronblättern. Charakteristisch sind die dunklen Flecken am Blütengrund. Die graugrünen, gefiederten Blätter sind behaart und sitzen wechselständig am Stängel.

Eine Besonderheit des Klatschmohns ist sein Milchsaft. Anders als beim Schlafmohn enthält er keine Opiate. Die Pflanze wird 30 bis 60 Zentimeter hoch und bildet eine Pfahlwurzel aus.

Vorteile der natürlichen Vermehrung

Die Selbstaussaat des Klatschmohns bringt viele Vorteile mit sich:

  • Kostengünstig: Einmal etabliert, sorgt er selbst für Nachwuchs
  • Natürlich: Die Pflanzen wachsen dort, wo die Bedingungen optimal sind
  • Robust: Selbst ausgesäte Pflanzen sind oft widerstandsfähiger
  • Überraschend: Jedes Jahr ergeben sich neue, spannende Blühbilder
  • Pflegeleicht: Kein jährliches Aussäen nötig

Der Lebenszyklus des Klatschmohns

Als einjährige Pflanze durchläuft der Klatschmohn seinen gesamten Lebenszyklus innerhalb eines Jahres. Im Herbst oder zeitigen Frühjahr keimen die Samen. Die jungen Pflanzen bilden zunächst eine Blattrosette. Mit steigenden Temperaturen beginnt das Längenwachstum.

Von Mai bis Juli ist Blütezeit. Jede Blüte öffnet sich nur für wenige Tage. Nach der Bestäubung entwickeln sich die charakteristischen Samenkapseln. Sobald diese reif sind, vertrocknet die Pflanze. Die Samen bleiben im Boden und keimen im nächsten Jahr.

Blütezeit und Samenbildung

Die Blütezeit des Klatschmohns erstreckt sich über mehrere Wochen. An sonnigen Tagen öffnen sich die Knospen am frühen Morgen. Die zarten Blütenblätter entfalten sich und zeigen ihre volle Pracht. Bienen und andere Insekten sorgen für die Bestäubung.

Nach der Befruchtung fallen die Blütenblätter ab. Zurück bleibt der Fruchtknoten, der sich zur Samenkapsel entwickelt. In jeder Kapsel reifen hunderte winziger Samen heran. Ein einziger Klatschmohn kann so bis zu 50.000 Samen produzieren!

Aufbau der Samenkapseln

Die Samenkapseln des Klatschmohns sind faszinierende Gebilde der Natur. Sie haben eine eiförmige Gestalt und werden etwa einen Zentimeter groß. Unter der Kapsel sitzt eine Art Deckel mit kleinen Löchern. Diese spielen bei der Samenverbreitung eine entscheidende Rolle.

Im Inneren der Kapsel befinden sich zahlreiche Kammern. Jede enthält viele winzige, nierenförmige Samen. Diese sind so leicht, dass sie vom Wind leicht fortgetragen werden können.

Der Mechanismus der Samenverbreitung

Die Natur hat für den Klatschmohn einen raffinierten Verbreitungsmechanismus entwickelt. Wenn die Samen reif sind, trocknet die Kapsel aus. Bei trockenem, windigem Wetter öffnen sich die Löcher unter dem 'Deckel'.

Nun kommt der Wind ins Spiel: Er schüttelt die Pflanze, und die Samen fallen wie aus einem Salzstreuer heraus. Durch ihre geringe Größe können sie vom Wind weit getragen werden. So erobert der Klatschmohn neue Standorte.

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Der natürliche Aussaatzyklus

Die Samenreife des Klatschmohns fällt in den Hochsommer. Ab Juli verfärben sich die Kapseln von grün zu braun. Das ist das Signal: Die Samen sind bereit für ihre Reise.

In der Natur fallen die meisten Samen in der Nähe der Mutterpflanze zu Boden. Dort warten sie auf günstige Keimbedingungen. Einige Samen keimen noch im Herbst, die meisten aber erst im folgenden Frühjahr.

Die Rolle des Windes

Der Wind ist der wichtigste Helfer bei der Verbreitung des Klatschmohns. Er sorgt dafür, dass die Samen nicht nur in unmittelbarer Nähe der Mutterpflanze landen. An windigen Tagen können die leichten Samen mehrere Meter weit fliegen.

Besonders effektiv ist die Verbreitung auf offenen Flächen. Hier kann der Wind ungehindert wehen und die Samen weit tragen. Das erklärt, warum Klatschmohn oft an Wegrändern oder auf Brachflächen auftaucht.

Keimverhalten in der Natur

Klatschmohnsamen sind Lichtkeimer. Das bedeutet, sie brauchen Licht, um zu keimen. In der Natur keimen sie am besten, wenn sie nur leicht mit Erde bedeckt sind oder sogar offen liegen.

Die Samen können jahrelang im Boden überdauern. Wird der Boden umgegraben, gelangen sie an die Oberfläche und keimen. Das erklärt, warum Klatschmohn oft plötzlich auf frisch bearbeiteten Flächen erscheint.

Die Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Im Frühjahr, wenn der Boden sich erwärmt, beginnen die Samen zu sprießen. Innerhalb weniger Wochen entwickeln sich die charakteristischen gefiederten Blätter.

Optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Selbstaussaat des Klatschmohns

Der Klatschmohn ist bekannt für seine Fähigkeit zur Selbstaussaat, aber damit diese auch wirklich klappt, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Betrachten wir, was der Klatschmohn benötigt, um sich von selbst zu vermehren.

Standortanforderungen des Klatschmohns

Klatschmohn ist nicht sehr anspruchsvoll, aber einige Aspekte sollten Sie beachten:

Lichtverhältnisse

Sonnig soll's sein! Klatschmohn gedeiht am besten bei voller Sonne. Im Schatten wächst er zwar auch, blüht aber weniger üppig.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden sollte locker und durchlässig sein. Schwerer Lehmboden eignet sich weniger. Am besten wächst er in sandigem bis lehmigem Boden, der nicht zu nährstoffreich ist. Zu viele Nährstoffe fördern üppiges Wachstum, aber weniger Blüten.

Feuchtigkeit

Klatschmohn bevorzugt eher trockene Bedingungen. Zu viel Nässe verträgt er schlecht. Ein wenig Feuchtigkeit braucht er natürlich, aber Staunässe sollte vermieden werden.

Klimatische Bedingungen

Klatschmohn ist recht widerstandsfähig gegenüber klimatischen Bedingungen. Er verträgt Hitze gut und übersteht auch leichten Frost. Die Aussaat sollte jedoch erst erfolgen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.

Konkurrenz durch andere Pflanzen

Hier zeigt der Klatschmohn seine empfindliche Seite. Er mag keine starke Konkurrenz. In dichten Rasen oder zwischen wuchernden Stauden hat er kaum eine Chance. Geben Sie ihm Raum zur Ausbreitung, ohne von anderen Pflanzen überwuchert zu werden.

Förderung der natürlichen Vermehrung im Garten

Mit dem Wissen um die Bedürfnisse des Klatschmohns können wir seine Selbstaussaat unterstützen.

Vorbereitung des Bodens

Lockern Sie den Boden im Frühjahr oder Herbst gut auf. Etwas Kompost kann hilfreich sein, aber übermäßiges Düngen ist nicht nötig.

Aussaatzeitpunkt und -methoden

Säen Sie den Klatschmohn im Spätherbst oder frühen Frühjahr aus. Streuen Sie die Samen einfach oberflächlich auf den Boden und drücken Sie sie leicht an. Für eine natürliche Aussaat lassen Sie die Samenkapseln stehen und überlassen die Verteilung dem Wind.

Pflege während der Wachstumsphase

Klatschmohn benötigt wenig Pflege. Entfernen Sie gelegentlich Unkraut und gießen Sie bei extremer Trockenheit. Zu viel Aufmerksamkeit ist eher kontraproduktiv.

Verzicht auf Mulch an Selbstaussaat-Stellen

Mulchen behindert die Selbstaussaat des Klatschmohns. Die kleinen Samen brauchen Licht zum Keimen und können unter einer Mulchschicht nicht gedeihen. Verzichten Sie daher auf Mulch, wenn Sie die Selbstaussaat fördern möchten.

Kontrolle und Lenkung der Selbstaussaat

Um eine übermäßige Ausbreitung zu verhindern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Sammeln und gezielte Aussaat von Samen

Für eine kontrollierte Ausbreitung können Sie die Samenkapseln vor dem Aufplatzen abschneiden und die Samen gezielt aussäen. So behalten Sie die Kontrolle über die Verteilung im Garten.

Entfernen unerwünschter Sämlinge

Klatschmohn-Sämlinge sind leicht zu erkennen und zu entfernen. Ziehen Sie unerwünschte Sämlinge vorsichtig heraus, am besten solange sie noch klein sind.

Schaffung von Selbstaussaat-Zonen im Garten

Reservieren Sie bestimmte Bereiche im Garten für die Selbstaussaat. Dort kann sich der Klatschmohn frei ausbreiten. Dies schafft nicht nur ein natürliches Erscheinungsbild, sondern bietet auch Lebensraum für Insekten.

Mit diesen Tipps wird Ihr Garten bald von leuchtend roten Klatschmohnblüten geschmückt sein, ohne dass Sie viel dafür tun müssen. Ein erfreulicher Anblick für jeden Gartenliebhaber!

Herausforderungen bei der natürlichen Vermehrung von Klatschmohn

Die Selbstaussaat des Klatschmohns ist zwar praktisch, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich. Betrachten wir die wichtigsten:

Übermäßige Ausbreitung verhindern

Klatschmohn kann sich schnell ausbreiten. Um zu verhindern, dass er den Garten übernimmt, sollten Sie regelmäßig junge Pflänzchen ausreißen. Besonders in Beeten, wo Sie andere Pflanzen kultivieren möchten. Eine bewährte Methode ist das gezielte Abschneiden der Samenkapseln, bevor sie aufplatzen. So behalten Sie die Kontrolle über die Ausbreitung.

Umgang mit Wetterextremen

Klatschmohn ist zwar robust, aber extreme Wetterbedingungen können ihm zusetzen. Bei anhaltender Trockenheit keimen die Samen schlechter. Starkregen kann wiederum die zarten Keimlinge wegspülen. Ein praktischer Tipp: Mulchen Sie leicht um die Pflanzen herum. Das hält die Feuchtigkeit und schützt vor Erosion.

Schutz vor Fressfeinden

Schnecken und Vögel können eine Bedrohung für junge Klatschmohnpflanzen sein. Schneckenkragen oder feinmaschige Netze in der Anfangsphase können helfen. Aber Vorsicht: Entfernen Sie die Schutzvorrichtungen rechtzeitig, damit die Pflanzen sich natürlich entwickeln können.

Klatschmohn in Kombination mit anderen Pflanzen

Klatschmohn lässt sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren:

Geeignete Begleitpflanzen für Klatschmohn

Kornblumen, Margeriten und Kamille sind klassische Partner für Klatschmohn. Sie blühen zur gleichen Zeit und ergeben ein wunderschönes Bild. Auch Ringelblumen und Mädchenauge harmonieren gut mit Klatschmohn.

Schaffung von naturnahen Blumenwiesen

Klatschmohn ist ein wichtiger Bestandteil in naturnahen Blumenwiesen. Mischen Sie die Samen mit anderen Wildblumen und säen Sie sie großflächig aus. So entsteht im Laufe der Zeit eine bunte, insektenfreundliche Wiese. Ein nützlicher Tipp: Mähen Sie erst, wenn die meisten Blumen verblüht sind, um die Selbstaussaat zu fördern.

Integration in Staudenbeete

Auch in Staudenbeeten macht Klatschmohn eine gute Figur. Er füllt Lücken zwischen höheren Stauden und sorgt für leuchtende Farbtupfer. Kombinieren Sie ihn zum Beispiel mit Katzenminze, Frauenmantel oder Storchschnabel. Bedenken Sie aber, dass der Klatschmohn sich auch hier selbst aussäen wird.

Die ökologische Bedeutung der Selbstaussaat

Die natürliche Vermehrung des Klatschmohns hat eine große ökologische Bedeutung:

Förderung der Biodiversität

Durch die Selbstaussaat entstehen immer neue Generationen von Klatschmohn. Diese genetische Vielfalt macht die Population widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Zudem bietet der Klatschmohn Lebensraum für viele Kleinlebewesen.

Bedeutung für Insekten, besonders Bienen

Klatschmohn ist eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen. Die leuchtend roten Blüten locken nicht nur Honigbienen an, sondern auch viele Wildbienenarten. Hummeln und Schwebfliegen sind ebenfalls häufige Gäste. Auch Schmetterlinge besuchen gerne die Blüten.

Natürliche Bodenverbesserung

Wenn Klatschmohnpflanzen absterben, verrotten sie und tragen so zur Humusbildung bei. Die Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur. Das kommt allen Pflanzen in der Umgebung zugute.

Ernte und Verwendung des Klatschmohns

Klatschmohn ist nicht nur schön anzusehen, er lässt sich auch vielseitig nutzen:

Samenernte für die nächste Saison

Um Samen für die nächste Aussaat zu gewinnen, lassen Sie einige Samenkapseln an der Pflanze ausreifen. Wenn sie braun werden und sich oben öffnen, können Sie sie abschneiden und in einer Papiertüte trocknen lassen. Ein nützlicher Tipp: Schütteln Sie die Tüte regelmäßig, damit sich die Samen lösen.

Verwendung in der Küche und als Dekoration

Die Blütenblätter des Klatschmohns sind essbar und eignen sich wunderbar zur Dekoration von Salaten oder Desserts. Sie haben einen leicht nussigen Geschmack. Die Samen können als Backzutat verwendet werden, ähnlich wie Mohnsamem. Vorsicht: Verwechseln Sie sie nicht mit den Samen des Schlafmohns!

Medizinische und traditionelle Verwendungen

In der Volksmedizin wird Klatschmohntee bei leichten Schlafstörungen eingesetzt. Wichtig zu wissen: Klatschmohn enthält keine narkotischen Substanzen wie der Schlafmohn. Trotzdem sollten Sie vor einer medizinischen Anwendung immer einen Arzt konsultieren. In der Blumenbinderei sind getrocknete Mohnkapseln beliebte Gestaltungselemente für natürliche Arrangements.

Die Selbstaussaat des Klatschmohns bereichert Ihren Garten jedes Jahr aufs Neue mit leuchtenden Farben. Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Techniken können Sie diese natürliche Vermehrung lenken und gleichzeitig von den vielen positiven Aspekten dieser wunderbaren Pflanze profitieren.

Häufige Fragen und Herausforderungen beim Klatschmohn

Was tun, wenn der Klatschmohn nicht aufgeht?

Manchmal kann es vorkommen, dass der Klatschmohn nicht wie erwartet keimt. Das kann verschiedene Gründe haben. Oft liegt es an zu feuchtem Boden oder zu tiefer Aussaat. Klatschmohnsamen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden. Ist der Boden zu nass, können die Samen faulen. Bei Trockenheit hingegen keimen sie möglicherweise gar nicht erst. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Vögel oder andere Tiere die Samen gefressen haben. In solchen Fällen lohnt es sich, die Aussaat zu wiederholen und dabei auf die richtige Bodenfeuchtigkeit zu achten.

Kann man Klatschmohn auch in Töpfen selbst aussäen lassen?

Ja, das ist durchaus möglich! Klatschmohn lässt sich auch in Töpfen oder Balkonkästen kultivieren. Wichtig ist, dass die Gefäße tief genug sind, da Klatschmohn eine Pfahlwurzel bildet. Ein Topf sollte mindestens 20 cm tief sein. Verwenden Sie durchlässige, nährstoffarme Erde und achten Sie auf gute Drainage. Die Samen einfach auf die Erde streuen und leicht andrücken. Gießen Sie vorsichtig, damit die Samen nicht weggeschwemmt werden. In Töpfen ist es besonders wichtig, die Erde nicht austrocknen zu lassen, da sie schneller austrocknet als im Gartenboden.

Wie verhindert man das Überhandnehmen?

Klatschmohn kann sich durch Selbstaussaat stark vermehren. Um ein Überhandnehmen zu verhindern, gibt es ein paar Möglichkeiten:

  • Entfernen Sie verblühte Blütenköpfe, bevor sich Samen bilden können.
  • Lassen Sie nur einige wenige Samenkapseln pro Pflanze stehen.
  • Jäten Sie überzählige Sämlinge im Frühjahr.
  • Schaffen Sie klare Grenzen, indem Sie den Klatschmohn von gemulchten oder dicht bepflanzten Bereichen umgeben.

Bedenken Sie aber, dass gerade die Fähigkeit zur Selbstaussaat den besonderen Charme des Klatschmohns ausmacht. Ein gewisses Maß an 'Wildheit' gehört zu seinem natürlichen Erscheinungsbild.

 

Rechtliche Aspekte beim Anbau von Klatschmohn

Unterscheidung von anderen Mohnarten

Es ist wichtig zu wissen, dass Klatschmohn (Papaver rhoeas) sich deutlich von anderen Mohnarten unterscheidet, insbesondere vom Schlafmohn (Papaver somniferum). Während Schlafmohn aufgrund seines Gehalts an Opiaten strengen Anbauregeln unterliegt, ist der Klatschmohn völlig unbedenklich und legal. Er enthält keine berauschenden Substanzen. Erkennungsmerkmale des Klatschmohns sind die leuchtend roten Blüten mit schwarzem Zentrum und die behaarten Stängel und Blätter. Die Samenkapseln sind kleiner und rundlicher als die des Schlafmohns.

Anbaubestimmungen in Deutschland

In Deutschland gibt es keine speziellen Bestimmungen oder Einschränkungen für den Anbau von Klatschmohn. Er kann frei in Gärten, auf Balkonen oder in der freien Natur angebaut werden. Allerdings sollte man beim Aussäen in der freien Natur beachten, dass das Ausbringen von nicht-heimischen Pflanzenarten in der freien Landschaft in manchen Regionen genehmigungspflichtig sein kann. Da Klatschmohn jedoch in Deutschland heimisch ist, trifft dies hier in der Regel nicht zu. In Naturschutzgebieten gelten besondere Regeln, dort sollte generell nichts ausgesät werden.

Kulturelle Bedeutung des Klatschmohns

Symbolik und Geschichte

Der Klatschmohn hat eine reiche kulturelle Geschichte. In vielen Kulturen gilt er als Symbol für Schlaf, Tod und Wiedergeburt. Besonders bekannt wurde er als Symbol für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, inspiriert durch das Gedicht "In Flanders Fields" von John McCrae. Die roten Blüten erinnerten an das vergossene Blut auf den Schlachtfeldern. In Deutschland steht der Klatschmohn oft für die Schönheit der Natur und die Vergänglichkeit des Lebens. In der Volksmedizin wurde er früher als mildes Schlafmittel für Kinder verwendet, was aber heute nicht mehr empfohlen wird.

Verwendung in Kunst und Literatur

Klatschmohn hat Künstler und Schriftsteller seit Jahrhunderten inspiriert. In der Malerei taucht er häufig in Landschaftsbildern auf, besonders beeindruckend in Vincent van Goghs "Mohnfeld". In der Literatur symbolisiert er oft Träume, Vergänglichkeit oder die Wildheit der Natur. Der deutsche Dichter Theodor Storm erwähnt den Klatschmohn in seinem Gedicht "Die Nachtigall", wo er als Teil einer idyllischen Sommerszene erscheint. Auch in modernen Gartenbüchern und Naturführern wird der Klatschmohn oft als Beispiel für die Schönheit wildwachsender Blumen hervorgehoben.

Natürliche Vielfalt: Ein Plädoyer für den Klatschmohn

Die Selbstaussaat des Klatschmohns bietet viele Vorteile. Sie ermöglicht eine natürliche, sich selbst erhaltende Bepflanzung, die jedes Jahr aufs Neue überrascht. Der Klatschmohn lockt Insekten an und trägt zur Biodiversität bei. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einem robusten Gartenbewohner, der wenig Pflege benötigt.

Für alle Gartenfreunde ist der Klatschmohn eine Einladung, der Natur etwas mehr Raum zu geben. Lassen Sie in einer Ecke Ihres Gartens den Klatschmohn wachsen, wie er will. Sie werden überrascht sein, wie viel Leben und Farbe er mit sich bringt. In Zeiten, in denen viele Gärten zu sterilen Grünflächen verkommen, setzt der Klatschmohn ein Zeichen für natürliche Schönheit und Artenvielfalt.

Die Zukunft unserer Gärten liegt in der Verbindung von Gestaltung und Wildwuchs. Der Klatschmohn zeigt uns, dass auch 'Unkraut' seinen Platz haben darf und wie bereichernd es sein kann, der Natur ihren Lauf zu lassen. Vielleicht inspiriert Sie der Anblick eines wogenden Klatschmohnfeldes dazu, Ihrem Garten ein Stück Wildnis zu gönnen. Denn in der Vielfalt und Unberechenbarkeit der Natur liegt eine Schönheit, die kein noch so perfekt geplanter Garten erreichen kann.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Klatschmohn und wie funktioniert seine Selbstaussaat?
    Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist eine einjährige Wildblume aus der Familie der Mohngewächse, die sich durch ihre leuchtend roten Blüten und bemerkenswerte Selbstaussaat-Fähigkeit auszeichnet. Die Selbstaussaat funktioniert über einen raffinierten natürlichen Mechanismus: Nach der Blüte entwickeln sich charakteristische Samenkapseln mit kleinen Löchern unter einem deckelartigen Verschluss. Wenn die Samen reif sind, trocknet die Kapsel aus und die Löcher öffnen sich bei trockenem, windigem Wetter. Der Wind schüttelt die Pflanze und die winzigen Samen fallen wie aus einem Salzstreuer heraus, wodurch sie weit verbreitet werden können. Die Samen sind Lichtkeimer und können jahrelang im Boden überdauern, bis sie optimale Keimbedingungen finden. Durch diesen Mechanismus kann sich der Klatschmohn kostengünstig und natürlich vermehren, wobei die Pflanzen dort wachsen, wo die Bedingungen am besten sind.
  2. Wann blüht Klatschmohn und wie lange dauert die Blütezeit?
    Klatschmohn blüht von Mai bis Juli und bietet damit eine mehrwöchige Blütenpracht im Frühsommer. Die Blütezeit kann sich bei optimalen Bedingungen sogar bis in den August hinein erstrecken. Jede einzelne Blüte öffnet sich am frühen Morgen sonniger Tage und zeigt nur für wenige Tage ihre volle Pracht, bevor die zarten Blütenblätter abfallen. Obwohl die Einzelblüte kurzlebig ist, sorgt die kontinuierliche Neubildung von Blütenknospen für eine lang anhaltende Blütenfolge. Nach der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten entwickeln sich schnell die charakteristischen Samenkapseln. Die gesamte Blühperiode ist abhängig von Witterung und Standort - in kühleren Regionen kann sie sich nach hinten verschieben, während warme Frühjahre eine frühere Blüte begünstigen. Diese ausgedehnte Blütezeit macht den Klatschmohn zu einer wertvollen Nahrungsquelle für Insekten über mehrere Monate hinweg.
  3. Welche besonderen Eigenschaften haben Klatschmohnsamen bei der Keimung?
    Klatschmohnsamen besitzen mehrere bemerkenswerte Eigenschaften, die ihre erfolgreiche Keimung gewährleisten. Als typische Lichtkeimer benötigen sie Licht zum Keimen und dürfen daher nur oberflächlich ausgesät oder leicht mit Erde bedeckt werden. Eine zu tiefe Aussaat verhindert die Keimung vollständig. Die winzigen, nierenförmigen Samen sind äußerst langlebig und können jahrelang im Boden überdauern, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Diese Eigenschaft erklärt, warum Klatschmohn oft plötzlich auf frisch umgegrabenen Flächen erscheint. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad Celsius, weshalb die meisten Samen im Frühjahr keimen, wenn sich der Boden erwärmt. Einige Samen können jedoch bereits im Herbst keimen, falls die Bedingungen günstig sind. Die Keimung erfolgt relativ schnell - innerhalb weniger Wochen entwickeln sich die charakteristischen gefiederten Keimblätter, die den jungen Klatschmohn eindeutig identifizierbar machen.
  4. Wie viele Samen kann eine einzige Klatschmohnpflanze produzieren?
    Eine einzige Klatschmohnpflanze kann bis zu 50.000 Samen produzieren - eine beeindruckende Leistung, die ihre außergewöhnliche Vermehrungsfähigkeit erklärt. Diese enorme Samenproduktion erfolgt über zahlreiche Samenkapseln, die sich nach der Blüte entwickeln. Jede einzelne Kapsel enthält hunderte winziger Samen in verschiedenen Kammern. Die Anzahl der produzierten Samen hängt von verschiedenen Faktoren ab: Standortbedingungen, Nährstoffversorgung, Witterung und die Gesundheit der Pflanze spielen eine entscheidende Rolle. Unter optimalen Bedingungen mit ausreichend Sonnenlicht, durchlässigem Boden und moderater Nährstoffversorgung erreicht eine Pflanze ihr maximales Samenpotential. Diese enormen Mengen an Samen ermöglichen es dem Klatschmohn, auch bei ungünstigen Keimbedingungen oder Verlusten durch Witterung und Fressfeinde erfolgreich für Nachwuchs zu sorgen. Das erklärt auch, warum sich etablierte Klatschmohnbestände so zuverlässig selbst erhalten können.
  5. Was macht den Samenverbreitungsmechanismus des Klatschmohns so raffiniert?
    Der Samenverbreitungsmechanismus des Klatschmohns ist ein Meisterwerk der Evolution. Die Raffinesse liegt in der speziellen Konstruktion der Samenkapseln: Sie besitzen einen deckelartigen Verschluss mit kleinen Löchern darunter, die sich nur bei trockenem Wetter öffnen. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die Samen nur unter optimalen Bedingungen verbreitet werden - bei Regen bleiben die Öffnungen geschlossen, um die Samen vor Nässe zu schützen. Bei trockenem, windigem Wetter öffnen sich die Löcher und fungieren wie ein Salzstreuer: Der Wind schüttelt die Pflanze und die leichten Samen rieseln kontrolliert heraus. Durch ihre geringe Größe können die Samen vom Wind über weite Strecken getragen werden, wodurch neue Standorte erobert werden. Zusätzlich sorgt die Höhe der Samenkapseln am Stängel für eine optimale Windexposition. Dieser präzise abgestimmte Mechanismus gewährleistet eine effektive Verbreitung bei minimalen Verlusten und maximiert die Überlebenschancen der nächsten Generation.
  6. Worin unterscheidet sich Klatschmohn von Schlafmohn?
    Der Hauptunterschied zwischen Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Schlafmohn (Papaver somniferum) liegt im Gehalt an psychoaktiven Substanzen: Klatschmohn enthält keine Opiate und ist völlig unbedenklich, während Schlafmohn Opium-Alkaloide produziert und strengen Anbaubestimmungen unterliegt. Äußerlich unterscheiden sich beide Arten deutlich: Klatschmohn hat leuchtend rote Blüten mit schwarzen Flecken am Blütengrund und behaarte Stängel und Blätter. Seine Samenkapseln sind kleiner und rundlicher. Schlafmohn hingegen zeigt meist violette, weiße oder rosa Blüten ohne dunkle Flecken, hat unbehaarte, blaugrüne Blätter und größere, eiförmige Samenkapseln. Der Milchsaft unterscheidet sich ebenfalls: Beim Klatschmohn ist er weiß und ungefährlich, beim Schlafmohn enthält er die problematischen Alkaloide. In Deutschland ist der Anbau von Klatschmohn vollkommen legal und erwünscht, da er eine wertvolle Wildblume darstellt, während Schlafmohn-Anbau ohne Genehmigung verboten ist.
  7. Wie unterscheiden sich Wildblumenwiesen von Bauerngärten bei der Klatschmohnkultur?
    Wildblumenwiesen und Bauerngärten bieten dem Klatschmohn unterschiedliche Wachstumsbedingungen und Kultivierungsansätze. Auf Wildblumenwiesen wird der Klatschmohn großflächig mit anderen heimischen Wildblumen wie Kornblumen, Margeriten und Kamille kombiniert. Hier dominiert die natürliche Entwicklung: Die Mahd erfolgt erst nach der Samenreife, um die Selbstaussaat zu fördern. Der Boden bleibt nährstoffarm, was dem Klatschmohn entgegenkommt und verhindert, dass konkurrenzstarke Gräser überhandnehmen. In Bauerngärten hingegen wird der Klatschmohn gezielter eingesetzt, oft in Kombination mit Kulturpflanzen wie Ringelblumen oder anderen Einjährigen. Hier kann eine kontrollierte Aussaat erfolgen, und der Gartenboden ist meist nährstoffreicher. Bauerngärten erlauben auch die Integration in Gemüsebeete oder als Begleitpflanzung. Während Wildblumenwiesen auf Extensivität setzen, ermöglichen Bauerngärten eine intensivere Pflege und gezieltere Gestaltung bei gleichzeitiger Beibehaltung des naturnahen Charakters.
  8. Welche botanischen Merkmale kennzeichnen die Mohngewächse Papaveraceae?
    Die Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) zeichnet sich durch mehrere charakteristische botanische Merkmale aus. Alle Arten produzieren einen milchigen Saft (Latex), der bei Verletzung der Pflanze austritt - beim Klatschmohn ist dieser weiß und ungiftig. Die Blüten sind typischerweise radiärsymmetrisch aufgebaut mit vier (selten sechs) zarten Kronblättern, die sich leicht ablösen. Der Blütenbau folgt dem Schema: vier Kelchblätter, vier Kronblätter, zahlreiche Staubblätter und ein oberständiger Fruchtknoten. Charakteristisch sind auch die Knospen, die vor der Blüte nickend hängen und erst beim Öffnen aufrecht stehen. Die Früchte entwickeln sich zu Kapseln mit Poren- oder Deckelöffnung für die Samenausbreitung. Die Blätter sind meist wechselständig angeordnet und oft gefiedert oder gelappt. Viele Arten bilden Pfahlwurzeln aus. Diese Merkmale finden sich bei allen Papaveraceae-Arten, von einjährigen wie dem Klatschmohn bis hin zu ausdauernden Stauden wie dem Schöllkraut.
  9. Wo kann man hochwertiges Klatschmohnsaatgut für den Garten erwerben?
    Hochwertiges Klatschmohnsaatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Wildblumen und heimische Arten spezialisiert haben. Fachkundige Anbieter wie samen.de bieten geprüftes Saatgut mit hoher Keimrate und sortenechten Eigenschaften. Achten Sie bei der Auswahl auf Anbieter, die Auskunft über Herkunft, Keimfähigkeit und Aussaatzeitpunkt geben können. Gartencenter führen häufig Wildblumenmischungen, in denen Klatschmohn enthalten ist. Online-Shops haben oft ein breiteres Sortiment, von reinem Klatschmohnsaatgut bis hin zu speziellen Wildblumenmischungen für verschiedene Standorte. Auch Saatgutbörsen und Tauschbörsen von Gartenvereinen können gute Quellen sein. Bei der Beschaffung sollten Sie auf aktuelle Erntejahre achten, da frisches Saatgut eine höhere Keimrate aufweist. Regionale Anbieter haben oft Saatgut von standortangepassten Herkünften, was die Erfolgsaussichten im eigenen Garten erhöht. Vermeiden Sie Billigangebote unbekannter Herkunft, da diese oft enttäuschende Keimergebnisse liefern.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Mohnblumensamen zu beachten?
    Beim Kauf von Mohnblumensamen sollten Sie mehrere wichtige Qualitätskriterien beachten. Das Erntejahr ist entscheidend - frisches Saatgut aus der aktuellen Saison weist die höchste Keimfähigkeit auf. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de geben stets das Erntedatum und die zu erwartende Keimrate an. Achten Sie auf die botanische Bezeichnung: Echter Klatschmohn sollte als 'Papaver rhoeas' ausgewiesen sein. Die Herkunft des Saatguts spielt eine Rolle - heimisches Saatgut ist besser an lokale Bedingungen angepasst. Prüfen Sie, ob es sich um sortenreines Saatgut oder eine Mischung handelt. Die Verpackung sollte trocken und lichtgeschützt sein, idealerweise in Papiertüten oder verschweißten Beuteln. Seriöse Anbieter liefern Aussaathinweise mit Zeitpunkt, Saattiefe und Standortanforderungen. Die Samenmenge sollte für Ihre geplante Fläche ausreichen - rechnen Sie etwa 1-2 Gramm pro Quadratmeter. Vermeiden Sie übermäßig günstige Angebote, da diese oft mindere Qualität oder alte Bestände bedeuten können.
  11. Welche ökologischen Zusammenhänge bestehen zwischen Klatschmohn und der Insektenwelt?
    Klatschmohn spielt eine zentrale Rolle im ökologischen Gefüge und bildet wichtige Verbindungen zur Insektenwelt. Seine nektarreichen Blüten locken zahlreiche Bestäuber an, insbesondere Honigbienen, Wildbienen und Hummeln, die den reichlich produzierten Pollen sammeln. Auch Schwebfliegen und verschiedene Käferarten besuchen regelmäßig die Blüten. Der hohe Pollengehalt macht Klatschmohn zu einer wertvollen Proteinquelle für Insektenlarven. Schmetterlinge nutzen die Blüten als Nektarquelle, wobei besonders Tagfalter die leuchtend roten Blüten gut erkennen können. Die Samen dienen verschiedenen Vogelarten als Nahrung, was indirekt auch die Insektenwelt beeinflusst. Durch seine Blütezeit von Mai bis Juli schließt der Klatschmohn wichtige Lücken im Nahrungsangebot zwischen Frühblühern und Spätsommerblumen. In naturnahen Gärten und auf Wildblumenwiesen trägt er erheblich zur Biodiversität bei und unterstützt komplexe Nahrungsketten. Die Selbstaussaat gewährleistet kontinuierliche Bestände, die als verlässliche Nahrungsquelle fungieren.
  12. Wie beeinflusst die Pfahlwurzel des Klatschmohns die Bodenstruktur?
    Die Pfahlwurzel des Klatschmohns übt einen positiven Einfluss auf die Bodenstruktur aus und trägt zur natürlichen Bodenverbesserung bei. Als tiefreichende Hauptwurzel kann sie bis zu 60 Zentimeter tief in den Boden eindringen und durchbricht dabei verdichtete Schichten. Dies verbessert die Durchlässigkeit und Belüftung des Bodens erheblich. Die Wurzelkanäle, die nach dem Absterben der Pflanze zurückbleiben, dienen als natürliche Drainage und erleichtern nachfolgenden Pflanzen das Wurzelwachstum. Durch die Pfahlwurzel können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben transportiert werden, was auch oberflächlich wurzelnden Pflanzen zugutekommt. Beim Zersetzen der Wurzel entsteht wertvoller Humus, der die Bodenstruktur langfristig verbessert. Diese Bodenpenetration ist besonders wertvoll auf schweren Lehm- oder verdichteten Böden. In landwirtschaftlichen Systemen wirkt Klatschmohn als natürlicher Bodenverbesserer, weshalb er früher als wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge geschätzt wurde. Die mechanische Auflockerung fördert das Bodenleben und verbessert die Wasserinfiltration.
  13. Welche Rolle spielt der Milchsaft bei verschiedenen Mohnarten?
    Der Milchsaft (Latex) ist ein charakteristisches Merkmal aller Mohnarten, erfüllt jedoch je nach Art unterschiedliche Funktionen und weist verschiedene Zusammensetzungen auf. Bei allen Papaveraceae dient er primär als Schutz vor Fraßfeinden - der meist bittere und klebrige Saft schreckt Insekten und andere Herbivore ab. Beim Klatschmohn ist der weiße Milchsaft völlig harmlos und enthält keine psychoaktiven Substanzen. Er besteht hauptsächlich aus Wasser, Proteinen und harmlosen Alkaloiden. Anders verhält es sich beim Schlafmohn, dessen Milchsaft die berüchtigten Opium-Alkaloide wie Morphin und Codein enthält. Bei anderen Arten wie dem Schöllkraut ist der gelbliche Milchsaft aufgrund von Chelidonin und anderen Alkaloiden giftig. Der Milchsaft tritt bei Verletzungen der Pflanze sofort aus und verschließt die Wunde, was Infektionen verhindert. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem wichtigen Überlebensmechanismus. In der Vergangenheit wurden verschiedene Milchsäfte medizinisch genutzt, wobei heute nur noch wenige Anwendungen wissenschaftlich anerkannt sind.
  14. Wie erfolgt die Bestäubung und Windverbreitung bei nektarreichen Blüten?
    Die Bestäubung des Klatschmohns erfolgt hauptsächlich durch Insekten, die von den nektarreichen Blüten angelockt werden. Die leuchtend roten Kronblätter dienen als Signalfarbe für Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Die Blüten öffnen sich am frühen Morgen und präsentieren ihre zahlreichen Staubblätter mit reichlich Pollen. Bienen sammeln sowohl Nektar als auch den proteinreichen Pollen und übertragen dabei den Blütenstaub zwischen verschiedenen Pflanzen. Die kurze Lebensdauer jeder einzelnen Blüte von nur wenigen Tagen intensiviert die Bestäubungsaktivität. Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich die charakteristischen Samenkapseln. Die Windverbreitung setzt nach der Samenreife ein: Die getrockneten Kapseln öffnen ihre Poren bei trockenem Wetter, und der Wind schüttelt die bis zu 60 Zentimeter hohen Stängel. Die winzigen, leichten Samen werden wie aus einem Salzstreuer verstreut und können über große Distanzen getragen werden. Diese Kombination aus Insektenbestäubung und Windverbreitung gewährleistet sowohl genetische Vielfalt als auch effektive Ausbreitung.
  15. Wie bereitet man den Boden optimal für die Klatschmohnaussaat vor?
    Die optimale Bodenvorbereitung für Klatschmohn ist einfach aber wichtig für den Erfolg. Lockern Sie den Boden im Frühjahr oder Herbst gründlich mit einer Harke oder Grabegabel auf, um verdichtete Bereiche aufzubrechen. Klatschmohn bevorzugt durchlässige, nicht zu nährstoffreiche Böden - schwere Lehmböden sollten mit Sand oder Kompost verbessert werden. Entfernen Sie Unkräuter und größere Steine, um den Sämlingen optimale Startbedingungen zu bieten. Eine leichte Kompostgabe kann hilfreich sein, aber übermäßiges Düngen ist kontraproduktiv und fördert Blattmasse auf Kosten der Blüten. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Wichtig ist eine feinkörnige Bodenoberfläche, da die kleinen Samen direkten Bodenkontakt benötigen. Vermeiden Sie Mulchen in Bereichen, wo Sie Selbstaussaat wünschen, da dies die Keimung verhindert. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Nach der Bodenvorbereitung sollten Sie einige Tage warten, bevor Sie säen, damit sich der Boden setzen kann.
  16. Welche Pflegemethoden fördern die natürliche Selbstaussaat am besten?
    Die Förderung der natürlichen Selbstaussaat beim Klatschmohn erfordert bewusste Zurückhaltung bei der Gartenpflege. Lassen Sie verblühte Pflanzen stehen, bis die Samenkapseln vollständig ausgereift und braun geworden sind - dies geschieht meist im Juli/August. Mähen oder schneiden Sie erst nach der Samenausbreitung, idealerweise im Spätherbst. Verzichten Sie vollständig auf Mulch in Selbstaussaat-Bereichen, da die lichtkeimenden Samen direkten Bodenkontakt benötigen. Lockern Sie den Boden gelegentlich oberflächlich auf, um optimale Keimbedingungen zu schaffen. Entfernen Sie konkurrierende Unkräuter vorsichtig von Hand, aber lassen Sie Platz für natürliche Entwicklung. Gießen Sie nur bei extremer Trockenheit und dann sehr vorsichtig, um Sämlinge nicht wegzuspülen. Schaffen Sie 'Selbstaussaat-Zonen' im Garten, wo der Klatschmohn sich frei entwickeln kann. Sammeln Sie bei Bedarf reife Samenkapseln und verteilen Sie die Samen gezielt in gewünschten Bereichen. Diese extensive Pflege ermöglicht dem Klatschmohn, sein natürliches Verhalten zu zeigen und sich selbstständig zu vermehren.
  17. Stimmt es, dass Klatschmohn berauschende Eigenschaften besitzt?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Klatschmohn (Papaver rhoeas) besitzt keine berauschenden oder psychoaktiven Eigenschaften und ist völlig unbedenklich. Diese Verwirrung entsteht durch die Verwechslung mit dem Schlafmohn (Papaver somniferum), der tatsächlich Opium-Alkaloide wie Morphin und Codein enthält. Der Milchsaft des Klatschmohns ist harmlos und enthält keine narkotischen Substanzen. In Deutschland ist der Anbau von Klatschmohn vollkommen legal und erwünscht, da er eine wertvolle heimische Wildblume darstellt. Historisch wurde Klatschmohn sogar in der Volksmedizin als mildes, ungefährliches Beruhigungsmittel für Kinder verwendet, aber selbst diese schwach wirksamen Inhaltsstoffe sind nicht mit den Opiaten des Schlafmohns vergleichbar. Die Verwechslung ist bedauerlich, da sie dem harmlosen und ökologisch wertvollen Klatschmohn einen schlechten Ruf einbringt. Alle Pflanzenteile des Klatschmohns sind ungiftig, und sogar die Blütenblätter sind essbar und werden als Dekoration in Salaten verwendet.
  18. Welche historische Bedeutung hatte Klatschmohn in deutschen Kornfeldern?
    Klatschmohn hatte eine prägende Rolle in der deutschen Agrarlandschaft und war über Jahrhunderte ein charakteristischer Bestandteil der Kornfelder. Als Ackerwildkraut begleitete er den Getreideanbau seit der Jungsteinzeit und galt als typischer Kulturfolger. In traditionellen Kornfeldern bildete er zusammen mit Kornblume und Kamille bunte Blütenteppiche, die das Landschaftsbild prägten. Seine Anwesenheit signalisierte fruchtbare Böden und wurde von Bauern oft als positives Zeichen gedeutet. Der Klatschmohn profitierte von der regelmäßigen Bodenbearbeitung, die ideale Keimbedingungen schuf. Durch die intensive Landwirtschaft des 20. Jahrhunderts mit Herbiziden und veränderten Anbaumethoden verschwand er weitgehend aus der Agrarlandschaft. Früher wurde er auch 'Kornrose' genannt und fand Eingang in Volkslied und Dichtung als Symbol für die idyllische Landschaft. In der Zeit der Romantik verkörperte er die unberührte Natur zwischen Kulturpflanzen. Heute ist er aus Kornfeldern nahezu verschwunden und hat in Gärten und Naturschutzgebieten Zuflucht gefunden, wo seine ursprüngliche Schönheit wieder geschätzt wird.
  19. Wie unterscheidet man Feldmohn von anderen roten Gartenblumen?
    Feldmohn (Klatschmohn) lässt sich durch mehrere charakteristische Merkmale eindeutig von anderen roten Gartenblumen unterscheiden. Die leuchtend scharlachroten, papierdünnen Kronblätter mit den typischen schwarzen Flecken am Blütengrund sind das markanteste Erkennungsmerkmal. Die Blüten haben vier Kronblätter und einen dunklen Stempelkranz in der Mitte. Die Knospen hängen vor dem Öffnen nickend am Stiel und richten sich erst beim Erblühen auf. Charakteristisch sind auch die behaarten, graugrünen Stängel und die gefiederten, behaarten Blätter. Bei Verletzung tritt weißer Milchsaft aus. Die kugelförmigen Samenkapseln mit ihrer kronenartigen Oberseite unterscheiden sich deutlich von anderen Pflanzen. Im Gegensatz zu Tulpen oder Rosen sind die Blüten nur wenige Tage haltbar und die Blütenblätter fallen leicht ab. Die Wuchshöhe von 30-60 cm und der aufrechte, wenig verzweigte Wuchs sind weitere Unterscheidungsmerkmale. Anders als bei Geranien oder Begonien wächst Klatschmohn als einjährige Pflanze aus Samen und bildet keine Knollen oder holzigen Triebe.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Kornrose und anderen Sommerblumen?
    Kornrose ist ein traditioneller deutscher Name für den Klatschmohn und unterscheidet sich deutlich von anderen Sommerblumen. Als echter Wildblume besitzt sie eine natürliche Eleganz und Zartheit, die Kulturblumen oft fehlt. Ihre Blüten sind vergänglich - sie öffnen sich morgens und verlieren bereits nach wenigen Tagen ihre Blütenblätter, was ihr einen besonderen Charme verleiht. Im Gegensatz zu gezüchteten Sommerblumen wie Petunien oder Begonien ist die Kornrose anspruchslos und kommt mit kargen Böden zurecht. Sie benötigt keine regelmäßige Düngung oder intensive Pflege. Ihre Selbstaussaat unterscheidet sie von den meisten anderen Sommerblumen, die jährlich neu gepflanzt werden müssen. Die ökologische Bedeutung ist unvergleichlich - als heimische Art bietet sie Insekten optimale Nahrung. Kulturell verkörpert die Kornrose die ursprüngliche deutsche Landschaft und hat eine tiefe Verwurzelung in Volkslied und Dichtung. Während moderne Sommerblumen oft auf Dauerhaftigkeit und gefüllte Blüten gezüchtet sind, besticht die Kornrose durch ihre wilde, ungezähmte Schönheit und ihre Rolle als Brücke zwischen Kultur und Natur.
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