Pikieren leicht gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung für gesunde und kräftige Jungpflanzen

Pikieren: Der Weg zu robusten Jungpflanzen

Das Pikieren ist eine bewährte Methode in der Pflanzenaufzucht, die nicht nur das Wurzelwachstum anregt, sondern auch die Jungpflanzen kräftigt. In meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin habe ich festgestellt, dass diese Technik wahre Wunder bewirken kann.

Wichtige Aspekte des Pikierens

  • Fördert die Wurzelentwicklung und stärkt die Pflanzen
  • Optimaler Zeitpunkt: Nach der Bildung der ersten echten Blätter
  • Benötigte Utensilien: Anzuchttöpfe, geeignetes Substrat, Pikierholz
  • Besonders vorteilhaft für viele Gemüse- und Zierpflanzen

Was versteht man unter Pikieren?

Beim Pikieren werden Jungpflanzen vereinzelt und in größere Gefäße oder Anzuchtplatten umgetopft. Die Sämlinge werden vorsichtig aus der Aussaatschale gehoben und in nährstoffreicheres Substrat gesetzt. Auf den ersten Blick mag diese Methode aufwendig erscheinen, doch die Vorteile für die Pflanzenentwicklung sind beachtlich.

Warum ist Pikieren so wichtig?

Das Pikieren regt die Wurzelbildung der Jungpflanzen enorm an. Beim Umsetzen wird die Hauptwurzel leicht gekürzt, was die Pflanze dazu anregt, mehr Seitenwurzeln zu bilden. Ein stärkeres Wurzelsystem verbessert die Nährstoff- und Wasseraufnahme deutlich. Zudem bekommen die Pflänzchen durch das Pikieren mehr Platz zum Wachsen und frisches Substrat. Das Ergebnis sind meist robustere und widerstandsfähigere Pflanzen.

Ich habe oft beobachtet, dass pikierte Pflanzen schon nach kurzer Zeit einen deutlichen Wachstumsschub zeigen. Besonders bei Tomaten und Paprika lohnt sich der zusätzliche Aufwand meiner Meinung nach wirklich.

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Welche Pflanzen profitieren vom Pikieren?

Nicht alle Pflanzen reagieren gleich gut auf das Pikieren. Besonders geeignet sind:

  • Tomaten
  • Paprika und Chili
  • Auberginen
  • Salate
  • Kohlarten
  • Zucchini und Kürbisse
  • Verschiedene Sommerblumen wie Tagetes oder Zinnien

Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln oder sehr schnellem Wachstum sollten Sie hingegen lieber nicht pikieren. Dazu gehören beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Radieschen.

Vorbereitung zum Pikieren

Benötigte Utensilien

Für ein erfolgreiches Pikieren brauchen Sie:

Anzuchttöpfe oder -platten

Wählen Sie Töpfe oder Platten, die etwas größer sind als die bisherigen Aussaatgefäße. Für die meisten Jungpflanzen reichen Töpfe mit 5-8 cm Durchmesser völlig aus. Achten Sie unbedingt auf ausreichende Drainagelöcher.

Geeignetes Substrat

Verwenden Sie am besten nährstoffarme, lockere Anzuchterde. Normale Blumenerde ist für Jungpflanzen oft zu schwer und zu nährstoffreich. Eine Mischung aus Kokoserde und Sand hat sich in meinem Garten bewährt.

Pikierholz oder Alternative

Ein Pikierholz erleichtert das vorsichtige Lösen und Umsetzen der Sämlinge erheblich. Alternativ können Sie auch einen Bleistift oder einen abgerundeten Holzspieß verwenden.

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren

Der optimale Zeitpunkt ist entscheidend für den Erfolg. Pikieren Sie die Sämlinge, sobald sich die ersten echten Blätter nach den Keimblättern zeigen. Das ist meist 2-3 Wochen nach der Aussaat der Fall. Warten Sie nicht zu lange, sonst verfilzen die Wurzeln und lassen sich nur noch schwer trennen.

Vorbereitung der Arbeitsumgebung

Bereiten Sie alles sorgfältig vor:

  • Reinigen Sie Arbeitsfläche und Werkzeuge gründlich
  • Füllen Sie die neuen Töpfe mit Substrat
  • Wässern Sie die Aussaatschale leicht, damit sich die Sämlinge leichter lösen lassen
  • Sorgen Sie für gute Beleuchtung

Mit einer guten Vorbereitung wird das Pikieren zu einer angenehmen und erfolgreichen Gartenarbeit. Nehmen Sie sich Zeit und behandeln Sie die zarten Pflänzchen behutsam. Sie werden sehen, schon bald werden Sie mit kräftigen, gesunden Jungpflanzen belohnt.

Pikieren: Schritt für Schritt

Anzuchttöpfe vorbereiten

Greifen Sie zu Ihren Anzuchttöpfen oder -platten und füllen Sie diese mit lockerer, nährstoffarmer Pikiererde. Diese fördert die Wurzelbildung unserer kleinen grünen Freunde. Drücken Sie die Erde sanft an und stechen Sie mit einem Pikierstab oder Bleistift kleine Löcher für die Setzlinge. In meinem Garten verwende ich oft alte Joghurtbecher als Anzuchttöpfe - eine kostengünstige und nachhaltige Alternative!

Sämlinge behutsam lösen

Nun kommt der knifflige Teil: Lockern Sie vorsichtig die Erde um die Sämlinge. Ein Pikierstäbchen oder eine kleine Gabel eignen sich hierfür wunderbar. Heben Sie die zarten Pflänzchen behutsam an den Keimblättern an. Vermeiden Sie es, den empfindlichen Stängel zu berühren - er ist sozusagen das Rückgrat der Pflanze und reagiert äußerst empfindlich.

Richtige Handhabung der Jungpflanzen

Denken Sie daran: Die Keimblätter sind Ihr Griff, nicht der Stängel! Die Keimblätter können einen kleinen Knuff vertragen, während der Stängel schnell Schaden nehmen kann. Es ist wie beim Tanzen - führen Sie Ihre Pflanzenpartner sanft, aber bestimmt.

Einpflanzen ins neue Zuhause

Setzen Sie die Jungpflanzen behutsam in die vorbereiteten Löcher. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln gerade nach unten zeigen und nicht geknickt werden. Stellen Sie sich vor, Sie würden ein kleines Bäumchen pflanzen - die Wurzeln sollten sich wohl fühlen in ihrem neuen Zuhause.

Wie tief sollte man pflanzen?

Ein guter Richtwert ist, die Pflänzchen so tief einzusetzen, dass die Keimblätter knapp über der Erdoberfläche sind. Bei manchen Pflanzen, wie Tomaten, können Sie sogar noch tiefer gehen. Diese cleveren Gewächse bilden dann zusätzliche Wurzeln am Stängel - ein echter Bonus für kräftiges Wachstum!

Letzte Schritte: Andrücken und Angießen

Zum Abschluss drücken Sie die Erde sanft um die Pflanze herum an. Dann kommt der erste Schluck Wasser für unsere Neulinge. Verwenden Sie am besten eine Sprühflasche oder eine Gießkanne mit feinem Brausekopf. So vermeiden Sie, dass die zarten Pflänzchen gleich wieder aus der Erde gespült werden. Es ist wie bei einem Neugeborenen - sanft und vorsichtig ist die Devise!

Nach dem Pikieren: Die richtige Pflege

Der perfekte Platz zum Wachsen

Ihre frisch pikierten Pflänzchen brauchen nun einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort. Direktes Sonnenlicht könnte die zarten Blättchen verbrennen - denken Sie an einen Sonnenbrand bei empfindlicher Haut. Ein Fensterplatz mit Morgensonne oder indirektem Licht ist ideal. In meinem Gartenzimmer habe ich extra Regale für meine Jungpflanzen eingerichtet - sie gedeihen dort prächtig!

Richtig gießen will gelernt sein

In den ersten Tagen nach dem Pikieren ist gleichmäßige Feuchtigkeit das A und O. Aber Vorsicht: Zu nass ist genauso schlecht wie zu trocken. Gießen Sie lieber öfter kleine Mengen, als einmal zu viel. Nach etwa einer Woche können Sie die Wassergaben langsam reduzieren. Das regt die Wurzelbildung an - die Pflanze muss sich ja etwas anstrengen, um an Wasser zu kommen.

Düngen - aber wann?

Mit der Düngung sollten wir uns zunächst zurückhalten. Die Pikiererde enthält in der Regel genug Nährstoffe für den Start. Erst wenn unsere grünen Freunde kräftig wachsen und neue Blätter bilden, können wir mit einer schwachen Düngerlösung nachhelfen. Ich verwende gerne selbst angesetzten Brennnesselsud - natürlich und wirkungsvoll!

Fit für die große weite Welt

Bevor Ihre Pflänzchen ins Freiland oder auf den Balkon umziehen, brauchen sie ein bisschen Training. Stellen Sie sie an warmen Tagen für ein paar Stunden nach draußen, am besten an einen geschützten Ort. Verlängern Sie die Außenzeiten täglich. Es ist wie bei Kleinkindern - langsam an die neue Umgebung gewöhnen. Nach etwa einer Woche sollten Ihre grünen Schützlinge bereit für den großen Umzug sein.

Mit diesen Schritten und etwas Geduld werden aus Ihren zarten Sämlingen bald kräftige Jungpflanzen. Jede Pflanze ist einzigartig - manche wachsen schneller, andere brauchen etwas mehr Zeit. Geben Sie ihnen die Chance, sich zu entfalten. Glauben Sie mir, die Belohnung in Form einer reichen Ernte oder prächtiger Blüten ist all die Mühe wert!

Stolpersteine beim Pikieren und wie man sie umschifft

Das Pikieren kann manchmal knifflig sein, und es gibt einige Fallstricke, die das Wachstum unserer grünen Schützlinge beeinträchtigen können. Hier sind die häufigsten Herausforderungen und wie wir sie meistern:

Der Zeitpunkt will gut gewählt sein

Timing ist beim Pikieren entscheidend. Zu frühes Eingreifen kann die zarten Wurzeln in Mitleidenschaft ziehen, während zu langes Warten das Wachstum bremst. Meine Erfahrung zeigt: Der ideale Moment ist gekommen, wenn die Pflänzchen ihr erstes echtes Blattpaar entfaltet haben - meist etwa 2-3 Wochen nach der Aussaat.

Vorsicht, zerbrechlich!

Beim Herausheben der Sämlinge ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ein Pikierholz oder ein kleiner Löffel helfen, die Wurzeln behutsam zu lösen. Denken Sie daran: Die Blätter sind unser Handgriff, der Stängel ist tabu - er ist empfindlich wie ein rohes Ei.

Die richtige Tiefe finden

Setzen Sie die Pflänzchen bis zu den Keimblättern ein. Zu tief kann zu Fäulnis führen, zu flach beeinträchtigt den sicheren Stand. Bei Tomaten dürfen wir großzügiger sein - sie sind wahre Überlebenskünstler und bilden am Stängel zusätzliche Wurzeln.

Das richtige Substrat macht's

Nährstoffarme, lockere Pikiererde ist das A und O. Normaler Gartenboden ist für die zarten Wurzeln wie Blei - zu schwer und zu nährstoffreich. Eine Mischung aus Kompost, Sand und torffreien Alternativen hat sich in meinem Garten bewährt.

Sauberkeit ist Trumpf

Hygiene spielt eine wichtige Rolle. Saubere Werkzeuge und Gefäße sind der beste Schutz gegen unerwünschte Krankheiten. Ich desinfiziere alles vor dem Gebrauch und wasche mir gründlich die Hände - schließlich wollen wir unseren Pflänzchen den bestmöglichen Start geben.

Jede Pflanze tickt anders - Spezielle Tipps für verschiedene Arten

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt: Jede Pflanzenart hat ihre Eigenheiten beim Pikieren. Hier ein paar Erkenntnisse aus meinem Garten:

Tomaten und Co. - Die Nachtschattengewächse

Tomaten, Paprika und Auberginen sind echte Sonnenanbeter. Ich pikiere sie in einzelne Töpfe und halte die Temperatur bei etwa 20°C. Tomaten dürfen ruhig tiefer sitzen - sie bilden am Stängel zusätzliche Wurzeln. Bei Paprika und Auberginen bin ich vorsichtiger und setze sie nur bis zu den Keimblättern ein.

Salate und Blattgemüse - Die Flachverwurzler

Diese Pflanzen haben ein eher flaches Wurzelsystem. Beim Pikieren gehe ich besonders behutsam vor und setze sie nicht zu tief. Breite, flache Schalen haben sich bewährt. Salate sind übrigens richtige Hardliner - sie vertragen auch kühlere Temperaturen um 15-18°C.

Kräuter - Die Feinwurzler

Viele Kräuter wie Basilikum oder Petersilie haben ein filigranes Wurzelwerk. Hier ist höchste Vorsicht geboten. Ich verwende ein sehr lockeres Substrat und gieße sparsam. Basilikum mag's warm, während Petersilie auch bei kühleren Temperaturen gut gedeiht.

Blumen und Zierpflanzen - Die bunte Vielfalt

Bei Blumen ist die Bandbreite groß. Eine Faustregel: Je kleiner das Samenkorn, desto mehr Fingerspitzengefühl ist gefragt. Petunien oder Begonien beispielsweise sind echte Mimosen und brauchen besondere Zuwendung. Ringelblumen oder Sonnenblumen hingegen sind robuster und verzeihen auch mal einen kleinen Fehler.

Unabhängig von der Pflanzenart gilt: Nach dem Umsetzen brauchen unsere grünen Freunde etwas Zeit zum Akklimatisieren. Ein heller, aber nicht zu sonniger Standort und gleichmäßig feuchte Erde sind jetzt wichtig. Nach etwa einer Woche sollten die Pflänzchen sichtbar durchstarten.

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Pikieren - ich war so unsicher im Umgang mit den winzigen Tomatensämlingen, dass meine Hände richtig zitterten. Mit der Zeit gewann ich jedoch an Sicherheit. Heute empfinde ich das Pikieren als eine fast meditative Tätigkeit - es hat etwas Beruhigendes, sich um jedes einzelne Pflänzchen zu kümmern.

Mit diesen Tipps und etwas Geduld werden Sie bald kräftige Jungpflanzen heranziehen. Denken Sie daran: Jeder Gärtner war einmal Anfänger. Genießen Sie den Prozess und freuen Sie sich auf Ihre selbstgezogenen Pflanzen!

Jenseits des Pikierens: Alternative Wege zur Pflanzenaufzucht

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich festgestellt, dass es neben dem Pikieren durchaus andere interessante Methoden gibt, um Jungpflanzen heranzuziehen. Hier ein paar Ansätze, die sich in meinem Garten bewährt haben:

Direktsaat: Wenn die Natur ihren Lauf nimmt

Bei der Direktsaat lassen wir die Samen direkt am Zielort keimen. Diese Methode eignet sich besonders für Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln wie Möhren, Pastinaken und Radieschen. Der Vorteil? Die Pflanzen können ungestört wachsen. Allerdings erfordert es etwas Fingerspitzengefühl bei der Aussaattiefe und dem richtigen Abstand. In meinem Gemüsegarten habe ich damit schon erstaunliche Erfolge erzielt - besonders bei Wurzelgemüse.

Vereinzeln ohne Umtopfen: Survival of the Fittest

Bei dieser Technik säen wir die Samen dichter aus und entfernen später die schwächeren Pflänzchen. Ich wende das gerne bei Salaten und anderen Blattgemüsen an. Es erspart zwar das Umtopfen, erfordert aber eine ruhige Hand, um die Wurzeln der verbleibenden Pflanzen nicht zu beschädigen. Es ist wie eine natürliche Auslese im Miniaturformat.

Quelltöpfe oder Aussaatplatten: Jeder Sämling sein eigenes Zuhause

Diese Hilfsmittel sind wahre Schätze in meinem Gartenzimmer. Jeder Sämling bekommt seinen eigenen kleinen Topf oder eine Zelle. Beim Umpflanzen setzt man die gesamte Einheit ins Beet, ohne die empfindlichen Wurzeln zu stören. Für Tomaten, Paprika und andere wurzelempfindliche Gemüsesorten ist das geradezu ideal. Es ist, als würden die Pflänzchen mit ihrem eigenen kleinen Koffer umziehen!

Pikieren: Ein Klassiker mit gutem Grund

Trotz aller Alternativen bleibt das Pikieren für mich eine Kernmethode im Gartenbau. Es regt die Wurzelbildung an, macht die Jungpflanzen robuster und erlaubt uns, die Wachstumsbedingungen besser zu kontrollieren. Gerade bei Pflanzen mit langer Vorkultur wie Tomaten oder Paprika hat sich das Pikieren in meinem Garten als unverzichtbar erwiesen, um kräftige und ertragreiche Pflanzen zu bekommen.

Die vorgestellten Alternativen haben durchaus ihre Berechtigung und können je nach Situation vorteilhaft sein. Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab - der Pflanzenart, dem verfügbaren Platz, der Zeit und nicht zuletzt den persönlichen Vorlieben und Erfahrungen.

Unabhängig davon, welche Methode Sie wählen, ist es wichtig, Freude am Gärtnern zu haben und auf die Bedürfnisse der Pflanzen zu achten. Mit der Zeit und etwas Experimentierfreude finden Sie heraus, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Jeder Garten ist einzigartig, und manchmal führen unerwartete Wege zu überraschenden Ergebnissen.

Ich ermutige Sie, verschiedene Techniken auszuprobieren. Vielleicht entdecken Sie eine Methode, die wie maßgeschneidert für Ihren Gartenstil ist, oder Sie entwickeln sogar Ihren ganz eigenen Ansatz. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrer gärtnerischen Entdeckungsreise!

Tags: Samen
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Pikieren und warum ist diese Technik so wichtig für Jungpflanzen?
    Beim Pikieren werden Jungpflanzen vereinzelt und in größere Gefäße oder Anzuchtplatten umgetopft. Die Sämlinge werden vorsichtig aus der Aussaatschale gehoben und in nährstoffreicheres Substrat gesetzt. Diese Technik ist entscheidend für die Pflanzenentwicklung, da sie die Wurzelbildung enorm anregt. Beim Umsetzen wird die Hauptwurzel leicht gekürzt, was die Pflanze dazu stimuliert, mehr Seitenwurzeln zu bilden. Ein stärkeres Wurzelsystem verbessert die Nährstoff- und Wasseraufnahme deutlich. Zudem bekommen die Pflänzchen durch das Pikieren mehr Platz zum Wachsen und frisches Substrat. Das Ergebnis sind robustere und widerstandsfähigere Pflanzen, die meist einen deutlichen Wachstumsschub zeigen. Besonders bei Tomaten und Paprika lohnt sich der zusätzliche Aufwand für kräftigere Jungpflanzen.
  2. Wie funktioniert die Wurzelbildung beim Pikieren und welche Vorteile bringt das für die Pflanzenentwicklung?
    Beim Pikieren wird die Hauptwurzel der Sämlinge durch das vorsichtige Herausheben leicht gekürzt oder gestutzt. Dieser scheinbar kleine Eingriff löst einen wichtigen biologischen Mechanismus aus: Die Pflanze reagiert auf die Verletzung der Hauptwurzel mit verstärkter Seitenwurzelbildung. Anstatt einer einzelnen, langen Pfahlwurzel entwickelt sich ein verzweigtes, buschiges Wurzelsystem. Diese Wurzelarchitektur bietet mehrere entscheidende Vorteile: Die Oberfläche für Nährstoff- und Wasseraufnahme vergrößert sich erheblich, wodurch die Pflanze effizienter versorgt wird. Das dichtere Wurzelgeflecht stabilisiert die Pflanze besser im Substrat und macht sie widerstandsfähiger gegen Trockenperioden. Zusätzlich können sich die Wurzeln in einem größeren Bodenvolumen ausbreiten und verschiedene Nährstoffquellen erschließen. Diese verbesserte Nährstoffversorgung führt zu kräftigerem Wachstum und letztendlich zu ertragreicheren Pflanzen.
  3. Welche Pflanzen eignen sich besonders gut für das Pikieren und bei welchen sollte man darauf verzichten?
    Besonders gut für das Pikieren geeignet sind Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprika, Chili und Auberginen. Auch Salate, Kohlarten, Zucchini, Kürbisse und verschiedene Sommerblumen wie Tagetes oder Zinnien profitieren erheblich von dieser Technik. Diese Pflanzen entwickeln nach dem Pikieren kräftigere Wurzelsysteme und zeigen meist deutliche Wachstumsschübe. Verzichten sollte man hingegen auf das Pikieren bei Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln oder sehr schnellem Wachstum. Dazu gehören Erbsen, Bohnen, Radieschen, Möhren und Pastinaken. Diese Arten reagieren oft schlecht auf Wurzelstörungen und entwickeln sich bei Direktsaat besser. Auch Pflanzen mit Pfahlwurzeln wie Mohn oder Lupinen sollten nicht pikiert werden, da ihre natürliche Wurzelarchitektur durch den Eingriff gestört wird. Die Entscheidung hängt letztendlich von der Wurzelstruktur und der Empfindlichkeit der jeweiligen Pflanzenart ab.
  4. Welche Rolle spielen die ersten echten Blätter beim optimalen Zeitpunkt für das Pikieren?
    Die ersten echten Blätter sind der wichtigste Indikator für den optimalen Pikier-Zeitpunkt. Sie unterscheiden sich deutlich von den rundlichen Keimblättern und zeigen die charakteristische Form der jeweiligen Pflanzenart. Sobald sich diese ersten echten Blätter nach den Keimblättern zeigen – meist 2-3 Wochen nach der Aussaat –, ist der ideale Moment zum Pikieren gekommen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Sämlinge bereits ein kleines, aber stabiles Wurzelsystem entwickelt, das den Umpflanzschock besser verkraftet. Die Pflanzen sind noch jung genug, um sich schnell an die neue Umgebung anzupassen, aber bereits kräftig genug für die Behandlung. Wartet man zu lange, verfilzen die Wurzeln und lassen sich nur noch schwer trennen. Pikiert man hingegen zu früh, sind die Sämlinge noch zu schwach und empfindlich. Die ersten echten Blätter signalisieren somit das perfekte Zeitfenster für eine erfolgreiche Pikierung.
  5. Warum sollten Keimblätter als Griff verwendet werden und niemals der Stängel der Sämlinge?
    Die Keimblätter sind der sichere Griff beim Pikieren, während der Stängel absolut tabu ist. Diese Regel hat wichtige biologische Gründe: Der zarte Stängel enthält die lebenswichtigen Leitbahnen für Wasser und Nährstoffe. Schon kleinste Druckstellen oder Quetschungen können diese Versorgungswege unterbrechen und zum Absterben der Pflanze führen. Der Stängel ist zudem extrem empfindlich gegen mechanische Belastungen und kann bei unsachgemäßer Behandlung knicken oder brechen. Die Keimblätter hingegen sind robuster und können einen kleinen Knuff verkraften, ohne die Pflanze zu schädigen. Sie haben ihre Hauptfunktion – die erste Nährstoffversorgung – bereits erfüllt und werden ohnehin bald abgeworfen. Selbst wenn ein Keimblatt beim Pikieren leicht beschädigt wird, beeinträchtigt das die weitere Entwicklung nicht. Diese Handhabungstechnik ist wie beim Tanzen: Die Keimblätter führen sanft, aber bestimmt, während der empfindliche Stängel geschützt bleibt.
  6. Worin unterscheiden sich Pikieren und Direktsaat in der Pflanzenaufzucht?
    Pikieren und Direktsaat sind grundlegend verschiedene Anzuchtmethoden mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Beim Pikieren werden Samen zunächst dicht in Aussaatschalen gesät, die Sämlinge später vereinzelt und umgetopft. Diese Methode ermöglicht kontrollierte Bedingungen in der kritischen Keimphase und führt durch die Wurzelstimulation zu kräftigeren Pflanzen. Der Nachteil ist der höhere Arbeitsaufwand und das Risiko von Umpflanzschocks. Die Direktsaat hingegen lässt Samen direkt am finalen Standort keimen. Die Pflanzen können ungestört wachsen und entwickeln natürliche, tiefere Wurzelsysteme. Diese Methode eignet sich besonders für wurzelempfindliche Arten wie Möhren, Pastinaken und Radieschen. Der Nachteil ist die geringere Kontrolle über Keimbedingungen und mögliche Ausfälle durch ungünstige Witterung. Direktsaat erfordert zudem mehr Platz und präzisere Aussaattechnik. Die Wahl der Methode hängt von Pflanzenart, verfügbarem Platz und gewünschter Kontrolle über die Anzucht ab.
  7. Wie unterscheidet sich das Umsetzen von Jungpflanzen vom Umpflanzen etablierter Gewächse?
    Das Umsetzen von Jungpflanzen und das Umpflanzen etablierter Gewächse unterscheiden sich erheblich in Technik und Zielsetzung. Beim Umsetzen von Jungpflanzen (Pikieren) geht es primär um Vereinzelung und Wurzelstimulation. Die zarten Sämlinge werden behutsam an den Keimblättern gefasst und in frisches Substrat gesetzt, wobei die Hauptwurzel leicht gekürzt wird. Dies fördert die Seitenwurzelbildung und kräftigt die Pflanzen. Das Umpflanzen etablierter Gewächse hingegen zielt darauf ab, bereits entwickelte Pflanzen an einen neuen Standort zu bringen, ohne das Wurzelsystem zu schädigen. Hier wird versucht, möglichst viel Wurzelmasse zu erhalten und einen großen Erdballen mitzunehmen. Während junge Sämlinge sich schnell an neue Bedingungen anpassen, benötigen etablierte Pflanzen oft längere Akklimatisierungsphasen und intensivere Nachsorge. Die Timing-Anforderungen sind ebenfalls unterschiedlich: Jungpflanzen pikiert man bei ersten echten Blättern, etablierte Gewächse pflanzt man idealerweise in Ruhephasen um.
  8. Welche praktischen Erfahrungen zeigen den Unterschied zwischen pikierten und nicht-pikierten Tomaten?
    Die praktischen Erfahrungen mit pikierten versus nicht-pikierten Tomaten sind beeindruckend und eindeutig. Pikierte Tomaten entwickeln deutlich kräftigere, buschigere Wurzelsysteme durch die stimulierte Seitenwurzelbildung. Diese verbesserte Wurzelarchitektur führt zu stabileren Pflanzen mit dickeren Stängeln und kräftigerem Wuchs. In der Praxis zeigt sich, dass pikierte Tomaten widerstandsfähiger gegen Trockenstress sind und Nährstoffe effizienter aufnehmen können. Der Ertrag liegt meist deutlich höher, da die Pflanzen mehr Blütenstände und größere Früchte entwickeln. Nicht-pikierte Tomaten hingegen bleiben oft schwächlicher und neigen zu länglichem, instabilem Wuchs. Besonders bei der Freilandkultur wird der Unterschied deutlich: Pikierte Exemplare überstehen widrige Witterungsbedingungen besser und zeigen weniger Stress-Symptome. Tomatenpflanzen vertragen das Pikieren besonders gut, da sie am Stängel zusätzliche Wurzeln bilden können. Deshalb können sie sogar tiefer gesetzt werden als ursprünglich, was das Wurzelsystem weiter stärkt.
  9. Wo kann man hochwertiges Pikierholz und Anzuchttöpfe für die professionelle Jungpflanzenanzucht kaufen?
    Hochwertiges Pikierzubehör für die professionelle Jungpflanzenanzucht finden Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die eine umfassende Auswahl an Anzuchtmaterial führen. Samen.de bietet als etablierter Garten-Spezialist sowohl klassisches Pikierholz als auch moderne Alternativen wie Edelstahl-Pikierstäbe mit ergonomischen Griffen. Bei der Auswahl sollten Sie auf stabile, gut verarbeitete Werkzeuge achten, die auch intensiver Nutzung standhalten. Anzuchttöpfe gibt es in verschiedenen Materialien: biologisch abbaubare Quelltöpfe, wiederverwendbare Kunststofftöpfe oder professionelle Anzuchtplatten. Wichtig sind ausreichende Drainagelöcher und die passende Größe für die jeweilige Pflanzenart. Fachkundige Anbieter wie samen.de beraten gezielt zu den optimalen Topfgrößen und Substraten für verschiedene Kulturen. Neben Einzelwerkzeugen sind auch komplette Pikier-Sets erhältlich, die alle notwendigen Utensilien enthalten. Online-Bestellungen bieten oft die größte Auswahl und ermöglichen Preisvergleiche verschiedener Qualitätsstufen.
  10. Welches Anzuchtset eignet sich am besten für Einsteiger in die Pflanzenanzucht?
    Für Einsteiger eignen sich komplette Anzuchtsets, die alle grundlegenden Komponenten enthalten und den Einstieg erleichtern. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten durchdachte Starter-Sets mit aufeinander abgestimmten Komponenten. Ein ideales Einsteiger-Set umfasst: Aussaatschalen mit transparenten Deckeln für optimales Mikroklima, verschiedene Anzuchttöpfe in mehreren Größen, hochwertiges Pikierholz oder Pikierstab, sowie nährstoffarme Anzuchterde. Zusätzlich sollten Quelltöpfe und Pflanzenschilder zur Beschriftung enthalten sein. Besonders praktisch sind Sets mit integrierten Bewässerungssystemen oder Wasserspeichern, die Gießfehler vermeiden. LED-Pflanzenlampen als Ergänzung sorgen für optimale Lichtbedingungen auch bei ungünstigen Standorten. Die Gartenexperten von samen.de empfehlen Sets mit detaillierten Anleitungen und Pflegekalendern, die Schritt für Schritt durch die Anzucht führen. Wichtig ist auch die Möglichkeit, einzelne Komponenten nachzukaufen, wenn das Hobby wächst und speziellere Ausrüstung benötigt wird.
  11. Wie beeinflusst die Nährstoffaufnahme das Wachstum pikierter Sämlinge auf zellulärer Ebene?
    Auf zellulärer Ebene bewirkt das verbesserte Wurzelsystem pikierter Sämlinge eine deutlich effizientere Nährstoffaufnahme. Die stimulierte Seitenwurzelbildung vergrößert die aktive Oberfläche der Wurzelhaare erheblich, wodurch mehr Nährstoffmoleküle gleichzeitig transportiert werden können. Diese verstärkte Aufnahme aktiviert zelluläre Stoffwechselprozesse: Mehr Stickstoff fördert die Proteinbiosynthese und damit das Zellwachstum, während Phosphor die Energieübertragung über ATP optimiert. Kalium reguliert den Wasserhaushalt der Zellen und verbessert die Turgordruck-Stabilität. Die erhöhte Nährstoffkonzentration in den Zellen stimuliert die Zellteilung im Meristem-Gewebe, was zu kräftigerem Spross- und Blattwachstum führt. Gleichzeitig werden mehr Chloroplasten gebildet, wodurch die Photosyntheseleistung steigt. Das dichtere Wurzelnetz ermöglicht auch die Aufnahme schwer verfügbarer Nährstoffe wie Eisen oder Mangan, die als Cofaktoren für enzymatische Reaktionen essentiell sind. Diese optimierte Nährstoffversorgung manifestiert sich in robusteren Zellwänden und widerstandsfähigerem Gewebe.
  12. Welche biochemischen Prozesse werden durch das Kürzen der Hauptwurzel beim Pikieren ausgelöst?
    Das Kürzen der Hauptwurzel löst komplexe biochemische Signalkaskaden aus, die zur verstärkten Seitenwurzelbildung führen. Der Schnitt aktiviert zunächst Wundheilungsmechanismen: Phenolverbindungen werden freigesetzt, die die Schnittstelle vor Pathogenen schützen. Gleichzeitig wird die Produktion von Auxin, einem wichtigen Wachstumshormon, in den Wurzelspitzen reduziert. Diese Auxin-Umverteilung ist der Schlüsselfaktor: Das Hormon sammelt sich an anderen Stellen der Wurzel an und stimuliert dort die Bildung neuer Wurzelprimordien. Zusätzlich werden Cytokinine aktiviert, die die Zellteilung in lateralen Wurzelanlagen fördern. Die veränderte Hormonbalance aktiviert spezifische Transkriptionsfaktoren, die Gene für Wurzelentwicklung einschalten. Enzyme wie Peroxidasen werden verstärkt produziert, um Lignin für neue Zellwände zu synthetisieren. Parallel dazu steigt die Produktion von Kallose, einem Kohlenhydrat, das Wunden verschließt. Diese koordinierten biochemischen Reaktionen führen innerhalb weniger Tage zur Entstehung neuer Seitenwurzeln, die das beschädigte Wurzelsystem kompensieren und sogar übertreffen.
  13. Wie wirkt sich die Seitenwurzelbildung auf die Widerstandsfähigkeit der Jungpflanzen aus?
    Die verstärkte Seitenwurzelbildung nach dem Pikieren erhöht die Widerstandsfähigkeit der Jungpflanzen erheblich in mehreren Bereichen. Gegen Trockenstress sind pikierte Pflanzen deutlich robuster, da das verzweigte Wurzelsystem ein größeres Bodenvolumen erschließt und Wasserreserven aus verschiedenen Schichten nutzen kann. Bei mechanischen Belastungen wie Wind bieten die zahlreichen Wurzelverankerungen besseren Halt im Substrat. Die größere Wurzeloberfläche ermöglicht auch bei Nährstoffmangel eine effizientere Aufnahme knapper Ressourcen. Besonders wichtig ist die erhöhte Resistenz gegen Bodenpathogene: Falls einzelne Wurzelteile von Pilzen oder Bakterien befallen werden, können die anderen Wurzelbereiche die Versorgung aufrechterhalten. Das dichte Wurzelgeflecht produziert außerdem mehr antimikrobielle Exsudate, die schädliche Mikroorganismen abwehren. Bei Standortwechseln passen sich pikierte Pflanzen schneller an neue Bodenverhältnisse an, da sie flexibler auf verschiedene Nährstoff- und pH-Wert-Bedingungen reagieren können. Diese Mehrfach-Absicherung durch redundante Wurzelsysteme macht pikierte Jungpflanzen zu wahren Überlebenskünstlern.
  14. Welche Rolle spielt das Substrat bei der Wurzelentwicklung nach dem Vereinzeln?
    Das Substrat ist nach dem Vereinzeln entscheidend für eine erfolgreiche Wurzelentwicklung und muss spezielle Anforderungen erfüllen. Ideal ist eine lockere, gut durchlässige Struktur, die Luftzirkulation zu den Wurzeln ermöglicht und Staunässe verhindert. Nährstoffarme Substrate sind paradoxerweise besser geeignet als hochgedüngte Erden, da sie die Wurzeln zur aktiven Nährstoffsuche anregen und dadurch das Wachstum fördern. Eine ausgewogene Mischung aus organischen und mineralischen Komponenten bietet optimale Bedingungen: Torf oder Kokosfaser sorgen für Wasserspeicherung, während Perlite oder Sand für Drainage und Belüftung sorgen. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral (6,0-7,0) liegen, um optimale Nährstoffverfügbarkeit zu gewährleisten. Wichtig ist auch die Pathogen-Freiheit des Substrats, da die verletzten Wurzeln anfälliger für Infektionen sind. Professionelle Anzuchterden sind sterilisiert und bieten kontrollierten Nährstoffgehalt. Die Korngröße beeinflusst ebenfalls das Wurzelwachstum: Zu feines Substrat verdichtet schnell, zu grobes bietet zu wenig Kontaktfläche für die zarten Wurzelhaare.
  15. Wie kann man die Drainagelöcher in Anzuchttöpfen optimal gestalten?
    Die optimale Gestaltung der Drainagelöcher in Anzuchttöpfen ist entscheidend für gesundes Wurzelwachstum und verhindert schädliche Staunässe. Ideal sind mehrere kleine Löcher mit 3-5 mm Durchmesser, gleichmäßig über den Topfboden verteilt, anstatt weniger großer Öffnungen. Diese Verteilung gewährleistet gleichmäßigen Wasserabfluss ohne übermäßigen Substratauswaschung. Die Anzahl richtet sich nach der Topfgröße: Bei 6 cm Durchmesser genügen 4-6 Löcher, bei größeren Töpfen entsprechend mehr. Wichtig ist, dass die Löcher nicht am tiefsten Punkt liegen, sondern leicht erhöht, um eine minimale Wasserreserve zu erhalten. Falls vorhandene Löcher zu klein sind, können sie vorsichtig mit einem heißen Nagel erweitert werden. Zu große Löcher lassen sich mit Tonscherben oder Vlies abdecken, um Substrat-Verlust zu minimieren. Professionelle Gartenfachhändler bieten Anzuchttöpfe mit bereits optimal dimensionierten Drainagesystemen. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Topfboden verbessert zusätzlich den Wasserabzug. Regelmäßige Kontrolle verhindert Verstopfung der Löcher durch Wurzeln oder Substratpartikel.
  16. Welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind nach dem Umtopfen ideal für die Akklimatisierung?
    Für die optimale Akklimatisierung nach dem Umtopfen sind kontrollierte Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen entscheidend. Die ideale Temperatur liegt bei 18-22°C tagsüber und sollte nachts nicht unter 15°C fallen. Diese moderaten Werte reduzieren den Stress für die Wurzeln und fördern gleichzeitig neues Wachstum. Zu hohe Temperaturen über 25°C verstärken die Verdunstung und belasten die noch instabilen Wurzelsysteme. Die Luftfeuchtigkeit sollte in den ersten 7-10 Tagen nach dem Pikieren bei 70-80% liegen, um die Transpiration zu minimieren und den Wasserverlust über die Blätter zu reduzieren. Transparente Hauben oder Folienzelte schaffen dieses günstige Mikroklima. Wichtig ist auch eine gute Luftzirkulation, um Pilzbefall vorzubeugen – stehende Luft bei hoher Feuchtigkeit ist problematisch. Nach der Akklimatisierungsphase wird die Luftfeuchtigkeit schrittweise auf normale Zimmerluft-Werte (40-60%) reduziert. Die Temperatur kann dann ebenfalls an den geplanten Endstandort angepasst werden. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung komplettiert die optimalen Bedingungen für erfolgreiches Anwachsen.
  17. Stimmt es, dass pikierte Pflanzen grundsätzlich schwächer sind als nicht pikierte?
    Nein, das ist ein verbreiteter Irrtum – das Gegenteil ist der Fall. Pikierte Pflanzen sind nach der Akklimatisierungsphase deutlich stärker und widerstandsfähiger als nicht-pikierte Exemplare. Der kurzfristige Rückschlag durch den Umpflanzschock wird schnell durch die Vorteile des stimulierten Wurzelsystems kompensiert. Die verstärkte Seitenwurzelbildung führt zu einer erheblich vergrößerten Aufnahmeoberfläche für Wasser und Nährstoffe. Praktische Vergleiche zeigen eindeutig, dass pikierte Tomaten, Paprika und andere geeignete Pflanzen kräftigere Stängel, intensiveres Blattwachstum und letztendlich höhere Erträge entwickeln. Der Mythos der Schwächung entsteht möglicherweise durch die ersten Tage nach dem Pikieren, in denen die Pflanzen tatsächlich etwas gestresst erscheinen können. Diese Phase ist jedoch normal und zeigt nur die natürliche Anpassungsreaktion. Nach 1-2 Wochen überflügeln pikierte Pflanzen ihre nicht-pikierten Artgenossen deutlich. Die Investition in Zeit und Mühe für das Pikieren zahlt sich langfristig durch robustere, ertragreichere Pflanzen aus.
  18. In welcher Jahreszeit ist das Pikieren von Gemüsepflanzen am erfolgreichsten?
    Das erfolgreichste Pikieren von Gemüsepflanzen findet im Frühjahr statt, typischerweise zwischen Februar und April, abhängig von der jeweiligen Gemüseart und den geplanten Auspflanzterminen. Für wärmeliebende Kulturen wie Tomaten, Paprika und Auberginen ist der Zeitraum März bis April optimal, da dann ausreichend Licht zur Verfügung steht und die Temperaturen stabil sind. Kohlarten und andere kältetolerante Gemüse können bereits ab Februar pikiert werden. Der Frühjahrs-Zeitpunkt nutzt die natürlichen Wachstumszyklen der Pflanzen optimal aus – sie befinden sich in ihrer aktivsten Entwicklungsphase und überstehen den Umpflanzschock am besten. Die zunehmenden Tageslängen und die stärkere Sonneneinstrahlung fördern die Photosynthese und damit die Regeneration nach dem Pikieren. Wichtig ist die Abstimmung auf die letzten Frosttermine der jeweiligen Region: Die pikierten Jungpflanzen sollten 6-8 Wochen Zeit haben, bevor sie ins Freiland kommen. Herbst-Pikierungen sind nur für wenige Arten wie Wintersalate oder überwinternd kultivierte Zwiebeln sinnvoll und erfordern besondere Schutzmaßnahmen.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Verziehen und Umpflanzen bei der Sämlingspflege?
    Verziehen und Umpflanzen sind zwei grundlegend verschiedene Techniken in der Sämlingspflege mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Beim Verziehen werden überzählige Sämlinge an Ort und Stelle entfernt, um den verbleibenden Pflanzen mehr Platz zu schaffen. Die gewünschten Exemplare bleiben am ursprünglichen Standort und werden nicht berührt – ihre Wurzeln bleiben ungestört. Diese Methode eignet sich besonders für Direktsaaten von Möhren, Radieschen oder Salaten, wo zu dicht stehende Pflanzen sich gegenseitig behindern würden. Das Umpflanzen hingegen bedeutet den kompletten Standortwechsel der Sämlinge an einen neuen Ort, meist verbunden mit besseren Wachstumsbedingungen wie frischem Substrat oder größeren Gefäßen. Dabei werden die Wurzeln zwangsläufig gestört, was jedoch bei vielen Arten die gewünschte Wurzelstimulation bewirkt. Verziehen ist einfacher und stressfreier für die Pflanzen, bietet aber keine Wurzelstärkung. Umpflanzen erfordert mehr Aufwand und Nachsorge, führt aber zu kräftigeren Pflanzen. Die Wahl der Methode hängt von Pflanzenart, verfügbarem Platz und den Zielen der Anzucht ab.
  20. Wie unterscheidet sich die Vorkultur von der Samenanzucht in Bezug auf das Pikieren?
    Vorkultur und Samenanzucht unterscheiden sich fundamental in ihrem Verhältnis zum Pikieren und den damit verbundenen Zielsetzungen. Bei der Vorkultur ist das Pikieren meist ein integraler Bestandteil des Anbausystems. Hierbei werden Samen zunächst dicht in Aussaatgefäße gesät, später pikiert und als kräftige Jungpflanzen ins Freiland gesetzt. Diese Methode ermöglicht optimale Kontrolle über die kritischen Wachstumsphasen und nutzt die wurzelstärkenden Effekte des Pikierens gezielt aus. Typisch ist die Vorkultur für wärmeliebende Gemüse wie Tomaten oder Paprika, die im geschützten Raum vorgezogen werden. Die Samenanzucht hingegen kann verschiedene Wege einschließen: Direktsaat ohne jegliches Umsetzen, kontinuierliche Kultur in einem Gefäß oder eben auch pikierte Anzucht. Der Begriff ist weiter gefasst und umfasst alle Methoden der Pflanzenaufzucht aus Samen. Während Vorkultur immer planmäßig auf späteres Auspflanzen ausgerichtet ist, kann Samenanzucht auch der finalen Standort-Kultivierung dienen. Das Pikieren ist somit bei der Vorkultur Standard-Technik, bei der Samenanzucht eine von mehreren möglichen Methoden.
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