Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anzucht von Erdbeerpflanzen aus Samen

Erdbeeren aus Samen ziehen: Eine spannende Reise vom Korn zur Frucht

Erdbeeren aus Samen zu ziehen, ist eine bereichernde Erfahrung für jeden Hobbygärtner. Es erfordert zwar etwas Geduld, belohnt aber mit einzigartigen Pflanzen und köstlichen Früchten.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Vorteile: Große Sortenvielfalt, kostengünstig, genetische Vielfalt
  • Herausforderungen: Lange Wartezeit, spezielle Pflege nötig
  • Zeitrahmen: 1-2 Jahre bis zur ersten Ernte
  • Aussaat: Frühjahr oder Spätsommer

Warum Erdbeeren aus Samen ziehen?

Die Anzucht von Erdbeeren aus Samen bietet einige verlockende Vorteile. Zunächst einmal eröffnet sie Zugang zu einer enormen Sortenvielfalt, die im Handel als fertige Pflanzen oft nicht erhältlich ist. Von klassischen Gartenerdbeeren bis hin zu exotischen Wildarten - die Auswahl ist riesig.

Außerdem ist diese Methode äußerst kostengünstig. Mit einem Tütchen Samen lassen sich Dutzende Pflanzen heranziehen, was deutlich günstiger ist als der Kauf von Jungpflanzen. Für Hobbygärtner mit grünem Daumen ist es zudem eine interessante Herausforderung, den gesamten Lebenszyklus der Pflanze zu begleiten.

Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Aussaat erhält man genetisch vielfältige Pflanzen. Das kann zu robusteren und besser an lokale Bedingungen angepassten Erdbeeren führen.

Herausforderungen und Zeitrahmen

Allerdings sollte man sich der Herausforderungen bewusst sein. Die Anzucht aus Samen erfordert Geduld - es dauert etwa 1-2 Jahre, bis die ersten Früchte geerntet werden können. In dieser Zeit brauchen die Pflänzchen besondere Aufmerksamkeit und Pflege.

Die Keimung kann manchmal launisch sein, und die jungen Sämlinge sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Auch die richtige Belichtung und Feuchtigkeit spielen eine entscheidende Rolle. Trotz dieser Hürden ist der Prozess für viele Gärtner ungemein befriedigend.

Die richtige Vorbereitung ist wichtig

Welche Erdbeersorten eignen sich?

Bei der Wahl der Erdbeersorten sollte man seine Ziele im Blick haben. Möchte man klassische Gartenerdbeeren oder lieber etwas Ausgefallenes? Für Anfänger empfehlen sich robuste Sorten wie die 'Senga Sengana' oder die 'Hummi Gento'. Wilderdbeeren wie die Walderdbeere (Fragaria vesca) sind oft einfacher anzuziehen als Kulturerdbeeren.

Wer es exotisch mag, könnte die weiße Ananas-Erdbeere oder die Monatserdbeere in Betracht ziehen. Letztere trägt von Juni bis zum ersten Frost kontinuierlich Früchte.

Das brauchen Sie für die Anzucht

Für eine erfolgreiche Anzucht benötigen Sie:

  • Erdbeersamen
  • Aussaatschalen oder kleine Töpfe
  • Spezielle Aussaaterde oder selbst gemischtes, nährstoffarmes Substrat
  • Plastikfolie zum Abdecken
  • Feines Gießgerät oder Sprühflasche
  • Optional: Wärmematte für gleichmäßige Bodentemperatur

Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Erdbeeren ist entweder das frühe Frühjahr (Februar bis März) oder der Spätsommer (August bis September). Bei einer Frühjahrsaussaat können die Pflanzen noch im selben Jahr ins Freiland gesetzt werden, tragen aber erst im Folgejahr Früchte.

Eine Aussaat im Spätsommer ermöglicht es den Pflanzen, sich vor dem Winter zu etablieren. Nach der Überwinterung starten sie dann kräftig ins neue Jahr und können oft schon im ersten Jahr einige Früchte tragen.

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Die Aussaat - Schritt für Schritt

Vorbereitung der Aussaaterde

Verwenden Sie am besten spezielle Aussaaterde oder mischen Sie selbst ein nährstoffarmes, lockeres Substrat. Eine Mischung aus Kompost, Sand und Kokosmark hat sich bewährt. Die Erde sollte feucht, aber nicht nass sein.

Stratifikation - wenn nötig

Einige Erdbeersorten benötigen eine Kälteperiode (Stratifikation), um zu keimen. Dafür die Samen für etwa 2-4 Wochen in feuchtes Küchenpapier wickeln und im Kühlschrank lagern. Viele moderne Sorten keimen jedoch auch ohne diesen Schritt.

So säen Sie richtig aus

Streuen Sie die winzigen Samen vorsichtig auf die angefeuchtete Erde. Da Erdbeeren Lichtkeimer sind, werden sie nur leicht angedrückt, nicht mit Erde bedeckt. Besprühen Sie die Oberfläche sanft mit Wasser und decken Sie die Schale mit Klarsichtfolie ab, um die Feuchtigkeit zu halten.

Feuchtigkeit und Abdeckung

Stellen Sie die Aussaatschalen an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort bei etwa 18-22°C. Lüften Sie täglich kurz und kontrollieren Sie die Feuchtigkeit. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht zu nass sein. Nach etwa 1-3 Wochen sollten die ersten zarten Keimblätter erscheinen.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werden aus diesen winzigen Sämlingen kräftige Erdbeerpflanzen heranwachsen, die Sie schon bald mit süßen Früchten belohnen werden.

Keimung und erste Pflege: Der Startschuss für Ihre Erdbeerpflanzen

Optimale Keimbedingungen: Das Trio aus Temperatur, Licht und Feuchtigkeit

Für die erfolgreiche Keimung Ihrer Erdbeersamen ist es wichtig, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Erdbeersamen sind Lichtkeimer, daher sollten Sie sie nur leicht mit Erde bedecken oder sogar oben auf der Erde liegen lassen. Achten Sie darauf, dass die Aussaaterde stets gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Ein Tipp aus meiner langjährigen Erfahrung: Bedecken Sie die Aussaatschale mit einer durchsichtigen Folie oder einem Glasdeckel, um die Feuchtigkeit zu halten.

Dauer des Keimprozesses: Geduld ist gefragt

Die Keimung von Erdbeersamen kann zwischen einer und vier Wochen dauern. Manchmal dauert es sogar noch länger, also nicht gleich aufgeben! In meinem Garten habe ich schon erlebt, dass einige Samen erst nach sechs Wochen gekeimt sind. Es ist normal, dass nicht alle Samen gleichzeitig keimen. Sollten nach acht Wochen immer noch keine Keimlinge zu sehen sein, war die Aussaat leider nicht erfolgreich.

Pflege der Keimlinge: Zarte Pflänzchen brauchen besondere Aufmerksamkeit

Sobald die ersten grünen Spitzen aus der Erde lugen, beginnt die spannende Phase der Keimlingspflege. Entfernen Sie jetzt die Abdeckung und stellen Sie sicher, dass die Pflänzchen ausreichend Licht bekommen. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal. Die Erde sollte weiterhin feucht bleiben, aber Vorsicht vor Staunässe! Ich gieße meine Keimlinge am liebsten von unten, indem ich die Aussaatschale in eine Wanne mit Wasser stelle und warte, bis sich die Erde vollgesogen hat.

Pikieren und Umtopfen: Der nächste Schritt zum Erdbeerglück

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren

Wenn die Keimlinge ihre ersten echten Blätter entwickelt haben und etwa 2-3 cm groß sind, ist es Zeit fürs Pikieren. Das passiert in der Regel 4-6 Wochen nach der Keimung. Warten Sie nicht zu lange damit, sonst behindern sich die Pflänzchen gegenseitig im Wachstum.

Die Technik des Pikierens

Beim Pikieren geht's darum, die zarten Pflänzchen vorsichtig in größere Töpfe umzusetzen. Hier ein Trick, den ich über die Jahre verfeinert habe: Verwenden Sie einen angespitzten Holzstab oder eine alte Gabel, um die Keimlinge behutsam aus der Erde zu heben. Fassen Sie die Pflänzchen nur an den Blättern an, nie am empfindlichen Stängel. Setzen Sie sie einzeln in vorbereitete Töpfe mit nährstoffarmer, lockerer Erde. Drücken Sie die Erde vorsichtig an und gießen Sie anschließend behutsam.

Die Wahl des geeigneten Substrats für Jungpflanzen

Für die Jungpflanzen eignet sich am besten eine Mischung aus Aussaaterde und Kompost im Verhältnis 2:1. Diese Mischung bietet den jungen Erdbeerpflanzen genügend Nährstoffe, ohne sie zu überfordern. Ich mische manchmal auch etwas Sand unter, um die Drainage zu verbessern. Vermeiden Sie auf jeden Fall zu schwere oder zu nährstoffreiche Erde, das könnte die zarten Wurzeln überfordern.

Pflege nach dem Umtopfen: Jetzt heißt es dranbleiben!

Nach dem Pikieren brauchen die Jungpflanzen besondere Aufmerksamkeit. Stellen Sie sie an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort. Die Temperatur sollte zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Gießen Sie regelmäßig, aber vorsichtig. Ein kleiner Tipp aus meinem Gärtner-Alltag: Ich stelle die frisch pikierten Pflänzchen gerne für ein paar Tage in ein selbstgebasteltes Mini-Gewächshaus aus einer durchsichtigen Plastiktüte. Das hält die Luftfeuchtigkeit hoch und erleichtert ihnen die Eingewöhnung.

Beachten Sie, dass jede Pflanze individuell ist. Manche wachsen schneller, andere brauchen etwas mehr Zeit. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld werden Sie schon bald die Früchte Ihrer Arbeit ernten können - im wahrsten Sinne des Wortes!

Aufzucht der Jungpflanzen: Der Weg zur robusten Erdbeerpflanze

Lichtbedarf und Standort: Die Sonne im Blick

Junge Erdbeerpflanzen lieben Sonnenlicht. Sie benötigen viel Licht für ein kräftiges Wachstum. Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen Ort mit mindestens 6 Stunden direktem Sonnenlicht täglich. Ein Südfenster oder ein geschützter Platz im Freien eignen sich gut. Beachten Sie: Zu intensive Sonneneinstrahlung kann zarte Blätter schädigen. Ein leichter Schutz in den Mittagsstunden kann hilfreich sein.

Bewässerung und Düngung: Die richtige Balance finden

Erdbeeren bevorzugen feuchte, aber nicht nasse Erde. Gießen Sie regelmäßig und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen. Prüfen Sie die oberste Erdschicht mit dem Finger - fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zum Gießen. Junge Erdbeerpflanzen benötigen wenig Dünger. Ein schwacher organischer Dünger alle zwei Wochen genügt. Vermeiden Sie Überdüngung, da dies zwar das Blattwachstum fördert, aber die spätere Fruchtbildung beeinträchtigt.

Schutz vor Krankheiten und Schädlingen: Wachsam bleiben

Jungpflanzen sind besonders anfällig für Probleme. Achten Sie auf Anzeichen von Mehltau, Grauschimmel oder Blattläusen. Gute Luftzirkulation und maßvolles Gießen beugen vielen Krankheiten vor. Bei Schädlingsbefall hilft oft ein kräftiger Wasserstrahl oder eine Behandlung mit Neem-Öl. Bedenken Sie: Vorsorge ist effektiver als Nachsorge.

Abhärten und Auspflanzen: Der große Schritt ins Freiland

Prozess des Abhärtens: Sanfter Übergang ins Outdoor-Leben

Vor dem Umzug ins Beet müssen sich Ihre Erdbeerpflanzen an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Beginnen Sie, die Töpfe für einige Stunden täglich nach draußen zu stellen. Erhöhen Sie die Zeit im Freien über etwa zwei Wochen. Starten Sie an einem geschützten, schattigen Platz und wechseln Sie später in die Sonne. So werden die Pflanzen widerstandsfähig für's Freiland.

Wahl des richtigen Standorts im Garten: Sonnig und luftig muss es sein

Erdbeeren gedeihen am besten an sonnigen Standorten. Wählen Sie einen Platz mit mindestens 6 Stunden direkter Sonne täglich. Der Boden sollte leicht sauer sein (pH 5,5-6,5) und gut drainieren. Erdbeeren vertragen keine Staunässe. Ein leicht erhöhtes Beet oder eine Hanglage bieten gute Bedingungen. Achten Sie auf ausreichende Luftzirkulation zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten.

Bodenvorbereitung und Pflanzabstände: Gut vorbereitet ist halb gewachsen

Lockern Sie den Boden vor dem Pflanzen gründlich und reichern Sie ihn mit reifem Kompost an. Pflanzen Sie in Reihen mit etwa 30-40 cm Abstand zwischen den Pflanzen und 60-75 cm zwischen den Reihen. Dies ermöglicht den Pflanzen genug Wachstumsraum und erleichtert die spätere Ernte. Praktischer Tipp: Mulchen Sie den Boden zwischen den Pflanzen mit Stroh. Das unterdrückt Unkraut und hält die Früchte sauber.

Technik des Auspflanzens: Sorgfalt zahlt sich aus

Beim Einpflanzen ist Präzision wichtig. Graben Sie ein Loch, das den Wurzelballen aufnehmen kann. Die Pflanze sollte so tief sitzen, dass die Krone (der Punkt, wo die Blätter aus der Wurzel wachsen) knapp über der Erde liegt. Zu tiefes Pflanzen führt zu Fäulnis der Krone, zu hohes Pflanzen lässt die Wurzeln austrocknen. Drücken Sie die Erde vorsichtig an und wässern Sie gründlich. In den ersten Tagen nach dem Pflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig, damit sich die Wurzeln etablieren können.

Mit dieser Vorgehensweise schaffen Sie optimale Bedingungen für eine ertragreiche Erdbeerernte. Nun heißt es, geduldig zu sein und die Entwicklung Ihrer Pflanzen zu beobachten. Bald können Sie die Früchte Ihrer Bemühungen ernten!

Weitere Pflege und Entwicklung

Entfernen von Blüten im ersten Jahr

Im ersten Jahr nach der Aussaat sollten Sie alle Blüten entfernen, die Ihre jungen Erdbeerpflanzen bilden. Das mag zunächst etwas frustrierend sein, aber es lohnt sich! Durch das Entfernen der Blüten kann die Pflanze ihre ganze Energie in die Entwicklung eines starken Wurzelsystems und kräftiger Blätter stecken. Das zahlt sich im nächsten Jahr durch eine reichere Ernte aus.

Überwinterung der jungen Pflanzen

Die Überwinterung ist ein wichtiger Moment für Ihre jungen Erdbeerpflanzen. Decken Sie die Pflanzen im Herbst mit einer Schicht Stroh oder Laub ab, um sie vor Frost zu schützen. Bei Topfkulturen können Sie die Töpfe an einen geschützten Ort stellen oder in Vlies einpacken. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht austrocknen - gießen Sie auch im Winter gelegentlich, wenn kein Frost herrscht.

Pflege im zweiten Jahr

Im Frühjahr des zweiten Jahres beginnt eine neue Phase! Entfernen Sie vorsichtig die Winterabdeckung und düngen Sie die Pflanzen mit einem organischen Dünger. Achten Sie auf ausreichende Bewässerung, besonders während der Blüte- und Fruchtbildungsphase. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und alte oder kranke Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Erste Ernte - endlich ist es soweit!

Erwartungen an die erste Fruchtbildung

Nach all der Mühe und Geduld ist es endlich so weit: Ihre selbst gezogenen Erdbeerpflanzen tragen Früchte! Die ersten Beeren werden vielleicht noch nicht so groß sein wie die im Supermarkt, aber dafür schmecken sie umso intensiver. Je nach Sorte und Wetterbedingungen können Sie mit einer Ernte von Ende Mai bis Juli rechnen.

Erntetipps für leckere Früchte

Hier ein paar Tipps für die perfekte Ernte:

  • Ernten Sie die Erdbeeren, wenn sie vollständig rot sind - unreife Früchte reifen nach der Ernte nicht nach.
  • Pflücken Sie die Beeren vorsichtig mit dem Stiel, um Druckstellen zu vermeiden.
  • Die besten Erntezeiten sind der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, wenn die Früchte kühl sind.
  • Waschen Sie die Erdbeeren erst kurz vor dem Verzehr, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.

Von der Saat zur süßen Frucht - ein lohnenswertes Projekt

Die Anzucht von Erdbeeren aus Samen erfordert Geduld, aber es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Sie ernten nicht nur Ihre eigenen, köstlichen Früchte - der gesamte Prozess ist auch lehrreich und befriedigend.

Beachten Sie die wichtigsten Schritte: sorgfältige Aussaat, Pflege der Keimlinge, Pikieren und Umtopfen, Abhärten und Auspflanzen, und schließlich die Pflege der heranwachsenden Pflanzen. Jeder dieser Schritte bringt seine eigenen Herausforderungen und Erfolgserlebnisse mit sich.

Bleiben Sie dran, auch wenn es mal nicht so klappt wie erhofft. Gärtnern ist immer auch ein Experimentieren, und manchmal braucht es ein paar Anläufe, bis alles gut funktioniert. Die Freude über die erste selbstgezogene Erdbeere wird all die Mühe mehr als wettmachen.

Greifen Sie zu den Samen, bewaffnen Sie sich mit etwas Geduld, und beginnen Sie Ihr Erdbeerabenteuer. Ihre Geschmacksknospen werden es Ihnen danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie lange dauert es, bis aus Erdbeersamen eine erntereife Pflanze wird?
    Aus Erdbeersamen entwickelt sich eine erntereife Pflanze in etwa 1-2 Jahren. Diese lange Anzuchtdauer ist eine der größten Herausforderungen beim Ziehen von Erdbeeren aus Samen. Im ersten Jahr nach der Aussaat sollten alle Blüten entfernt werden, damit die Pflanze ihre gesamte Energie in die Entwicklung eines starken Wurzelsystems und kräftiger Blätter investieren kann. Diese scheinbar frustrierende Maßnahme zahlt sich im zweiten Jahr durch eine deutlich reichere Ernte aus. Je nach Aussaatzeitpunkt und Sorte können Sie mit der ersten Ernte zwischen Ende Mai und Juli des zweiten Jahres rechnen. Bei einer Frühjahrsaussaat können die Pflanzen noch im selben Jahr ins Freiland gesetzt werden, tragen aber erst im Folgejahr Früchte. Eine Spätsommer-Aussaat ermöglicht es den Pflanzen, sich vor dem Winter zu etablieren und oft bereits im ersten Jahr nach der Überwinterung einige Früchte zu tragen.
  2. Welche Vorteile bietet die Anzucht von Erdbeeren aus Samen gegenüber dem Kauf von Jungpflanzen?
    Die Anzucht von Erdbeeren aus Samen bietet mehrere bedeutende Vorteile gegenüber dem Kauf fertiger Jungpflanzen. Der wichtigste Vorteil ist der Zugang zu einer enormen Sortenvielfalt - von klassischen Gartenerdbeeren bis hin zu exotischen Wildarten, die als fertige Pflanzen oft nicht erhältlich sind. Kostentechnisch ist die Samenanzucht deutlich günstiger: Mit einem Tütchen Samen lassen sich Dutzende Pflanzen heranziehen, was erheblich preiswerter ist als der Kauf entsprechend vieler Jungpflanzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die genetische Vielfalt - durch die Aussaat erhält man genetisch unterschiedliche Pflanzen, die oft robuster und besser an lokale Bedingungen angepasst sind als Klone aus der Massenvermehrung. Für Hobbygärtner bietet die Begleitung des gesamten Lebenszyklus der Pflanze eine besonders befriedigende und lehrreiche Erfahrung. Zudem können seltene oder historische Sorten bewahrt und vermehrt werden, die sonst schwer erhältlich sind.
  3. Was bedeutet es, dass Erdbeersamen Lichtkeimer sind und wie wirkt sich das auf die Aussaat aus?
    Erdbeersamen sind Lichtkeimer, was bedeutet, dass sie für die Keimung Licht benötigen und nicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Diese Eigenschaft hat direkte Auswirkungen auf die Aussaattechnik: Die winzigen Samen werden vorsichtig auf die angefeuchtete Aussaaterde gestreut und nur leicht angedrückt, aber keinesfalls mit Erde bedeckt. Während der Keimphase ist es wichtig, dass die Samen kontinuierlich Licht erhalten - ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal. Die Lichtkeimer-Eigenschaft erklärt auch, warum Erdbeersamen in der Natur oft an Waldrändern oder lichten Stellen keimen, wo genügend Licht verfügbar ist. Bei der Aussaat sollten Sie die Samen gleichmäßig verteilen und darauf achten, dass sie nicht zu dicht liegen, damit jeder Samen ausreichend Licht erhält. Das Substrat muss stets feucht gehalten werden, ohne dass die Samen weggespült werden - eine Sprühflasche eignet sich hierfür besonders gut.
  4. Warum sollten Blüten im ersten Jahr nach der Aussaat entfernt werden?
    Das Entfernen der Blüten im ersten Jahr nach der Aussaat mag zunächst frustrierend erscheinen, ist aber entscheidend für die langfristige Entwicklung der Erdbeerpflanzen. Durch das Entfernen aller Blüten kann die junge Pflanze ihre gesamte Energie in die Entwicklung eines starken, weitverzweigten Wurzelsystems und kräftiger Blätter investieren, anstatt Kraft für die Fruchtbildung zu verwenden. Diese Investition in das Fundament der Pflanze zahlt sich im zweiten Jahr durch eine deutlich reichere Ernte aus. Junge Pflanzen aus Samen sind noch nicht ausreichend etabliert, um sowohl kräftig zu wachsen als auch Früchte zu produzieren. Würde man die Blüten stehen lassen, wären die resultierenden Früchte oft klein und schwach, und die Pflanze würde sich schlecht entwickeln. Ein starkes Wurzelsystem und gesunde Blätter sind die Grundlage für jahrelange ertragreiche Ernten. Die meisten erfahrenen Gärtner befolgen diese Regel konsequent und werden im Folgejahr mit üppigen, süßen Erdbeeren belohnt.
  5. Welche besonderen Herausforderungen bringt die lange Anzuchtdauer von 1-2 Jahren mit sich?
    Die lange Anzuchtdauer von 1-2 Jahren bringt mehrere spezielle Herausforderungen mit sich, die Geduld und kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordern. Zunächst müssen die zarten Sämlinge über einen sehr langen Zeitraum gepflegt werden - sie sind während der gesamten Entwicklungsphase anfällig für Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler. Die jungen Pflanzen benötigen konstante Bewässerung, richtige Belichtung und Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Besonders kritisch ist die erste Überwinterung, bei der viele Hobbygärtner Pflanzen verlieren. Die Motivation kann während der langen Wartezeit schwinden, besonders wenn im ersten Jahr alle Blüten entfernt werden müssen. Räumliche Herausforderungen entstehen durch die Notwendigkeit, die Pflanzen über Winter zu beherbergen und kontinuierlich umzutopfen. Auch das Risiko von Pflegefehlern steigt mit der langen Zeitspanne - zu viel oder zu wenig Wasser, falsche Düngung oder ungünstiger Standort können monatelange Arbeit zunichtemachen. Trotz dieser Herausforderungen ist der Prozess für geduldige Gärtner ungemein befriedigend.
  6. Worin unterscheidet sich das Pikieren von Erdbeerkeimlingen vom normalen Umtopfen?
    Das Pikieren von Erdbeerkeimlingen unterscheidet sich grundlegend vom normalen Umtopfen etablierter Pflanzen. Beim Pikieren werden winzige, nur 2-3 cm große Keimlinge mit noch sehr zarten Wurzeln einzeln aus der Aussaatschale entnommen und in separate Töpfe gesetzt. Diese Arbeit erfordert extreme Vorsicht und spezielle Technik: Die Keimlinge dürfen nur an den Blättern angefasst werden, niemals am empfindlichen Stängel, da dieser leicht bricht. Ein angespitzter Holzstab oder eine alte Gabel hilft dabei, die zarten Wurzeln behutsam aus der Erde zu heben, ohne sie zu beschädigen. Im Gegensatz zum normalen Umtopfen, bei dem bereits entwickelte Wurzelballen versetzt werden, haben Erdbeerkeimlinge oft nur wenige, haarfeine Wurzeln. Das Substrat muss besonders nährstoffarm und locker sein - eine Mischung aus Aussaaterde und Kompost im Verhältnis 2:1 ist ideal. Nach dem Pikieren benötigen die Pflänzchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und geschützten Standort, um sich zu etablieren. Der Zeitpunkt ist kritisch: zu früh schwächt die Pflanzen, zu spät behindern sie sich gegenseitig im Wachstum.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Stratifikation und normaler Aussaat bei Erdbeersamen?
    Stratifikation ist ein spezielles Verfahren, bei dem Erdbeersamen eine künstliche Kälteperiode durchlaufen, um die natürlichen Winterbedingungen zu simulieren. Einige Erdbeersorten, besonders Wildformen wie Fragaria vesca, benötigen diese Kältebehandlung, um ihre Keimhemmung zu überwinden. Bei der Stratifikation werden die Samen für 2-4 Wochen in feuchtes Küchenpapier eingewickelt und im Kühlschrank bei etwa 2-4°C gelagert. Diese Behandlung imitiert den natürlichen Prozess, den die Samen in freier Natur während des Winters durchlaufen würden. Im Gegensatz dazu kann die normale Aussaat direkt bei Zimmertemperatur erfolgen, ohne vorherige Kältebehandlung. Viele moderne Gartensorten sind so gezüchtet, dass sie auch ohne Stratifikation zuverlässig keimen. Die Entscheidung zwischen beiden Methoden hängt von der gewählten Sorte ab. Während stratifizierte Samen oft gleichmäßiger und vollständiger keimen, ist die normale Aussaat zeitsparender und für Anfänger einfacher. Erfahrene Gärtner nutzen die Stratifikation besonders bei seltenen oder schwer keimenden Sorten, um die Erfolgschancen zu maximieren.
  8. Welche optimalen Keimbedingungen benötigen Erdbeersamen hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit?
    Erdbeersamen benötigen sehr spezifische Keimbedingungen, um erfolgreich zu keimen. Die optimale Keimtemperatur liegt konstant zwischen 18 und 22 Grad Celsius - Temperaturschwankungen können die Keimung stark beeinträchtigen. Eine Wärmematte kann dabei helfen, diese gleichmäßige Temperatur zu gewährleisten. Die Feuchtigkeit ist ebenso kritisch: Das Substrat muss gleichmäßig feucht, aber keinesfalls nass sein, da zu viel Nässe zu Schimmel und Fäulnis führt. Als Lichtkeimer benötigen die Samen kontinuierlich helles, aber nicht direktes Sonnenlicht. Eine durchsichtige Abdeckung aus Folie oder Glas hilft, die Feuchtigkeit zu halten und ein günstiges Mikroklima zu schaffen. Die Luftfeuchtigkeit sollte hoch sein, aber täglich sollte kurz gelüftet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Die Bewässerung erfolgt am besten mit einer Sprühflasche, um die winzigen Samen nicht wegzuspülen. Unter optimalen Bedingungen beginnt die Keimung nach 1-3 Wochen, kann aber auch bis zu 6 Wochen dauern. Geduld und konstante Pflege sind entscheidend für den Erfolg.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertige Erdbeersamen für die Anzucht kaufen?
    Qualitativ hochwertige Erdbeersamen erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Saatgut spezialisiert haben. Etablierte Anbieter wie samen.de bieten eine breite Auswahl verschiedener Erdbeersorten - von klassischen Gartenformen bis hin zu seltenen Wildarten und historischen Sorten. Beim Kauf sollten Sie auf die Keimfähigkeit achten, die bei frischem, professionell gelagertem Saatgut deutlich höher ist. Seriöse Händler geben das Erntejahr und die Keimrate an. Lokale Gartencenter führen oft eine Grundauswahl, während Online-Spezialhändler meist ein weitaus größeres Sortiment anbieten. Besonders für seltene Sorten wie Ananas-Erdbeeren oder historische Monatserdbeeren sind Fachversender oft die einzige Quelle. Achten Sie auf Bio-Qualität und samenfestes Saatgut, wenn Sie planen, eigenes Saatgut zu gewinnen. Tauschbörsen und Gärtnervereine können ebenfalls interessante Quellen für außergewöhnliche Sorten sein. Vermeiden Sie billige Angebote unbekannter Herkunft, da hier oft die Keimfähigkeit enttäuschend ist oder die Sortenreinheit nicht gewährleistet ist.
  10. Welche Gartenwerkzeuge und Zubehör benötigt man für die professionelle Erdbeeranzucht?
    Für die professionelle Erdbeeranzucht aus Samen benötigen Sie spezielle Ausrüstung, die den Erfolg maßgeblich beeinflusst. Grundausstattung sind flache Aussaatschalen oder Multitopfplatten, eine hochwertige Sprühflasche für schonende Bewässerung und durchsichtige Abdeckungen zur Feuchtigkeitsregulierung. Ein Pikierstab oder eine alte Gabel ist unverzichtbar für das vorsichtige Umsetzen der zarten Keimlinge. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten spezielle Anzuchtsets, die optimal auf die Bedürfnisse von Sämlingen abgestimmt sind. Eine Wärmematte sorgt für konstante Keimtemperaturen, während eine Tageslichtlampe bei schlechten Lichtverhältnissen hilfreich ist. Für das spätere Umtopfen benötigen Sie verschiedene Topfgrößen und hochwertiges, nährstoffarmes Aussaatsubstrat. Ein pH-Testkit hilft bei der Bodenoptimierung, und ein feines Sieb erleichtert die gleichmäßige Samenverteilung. Zur Schädlingskontrolle sollten biologische Pflanzenschutzmittel wie Neem-Öl bereitstehen. Ein digitales Thermometer mit Min-Max-Funktion überwacht die Temperaturverläufe. Diese professionelle Ausrüstung mag zunächst als Investition erscheinen, zahlt sich aber durch deutlich höhere Erfolgsraten aus.
  11. Wie beeinflusst die genetische Vielfalt bei der Samenanzucht die Krankheitsresistenz der Erdbeerpflanzen?
    Die genetische Vielfalt bei der Samenanzucht wirkt sich erheblich auf die Krankheitsresistenz aus und ist ein wichtiger Vorteil gegenüber vegetativ vermehrten Klonen. Jede aus Samen gezogene Pflanze ist genetisch einzigartig und besitzt eine individuelle Kombination von Resistenzgenen gegen verschiedene Pathogene wie Mehltau, Grauschimmel oder Verticillium-Welke. Diese genetische Variation bedeutet, dass selbst wenn eine Krankheit einzelne Pflanzen befällt, andere Exemplare mit unterschiedlichen Resistenzprofilen überleben können. Im Gegensatz zu Massenvermehrung durch Ausläufer, bei der alle Pflanzen genetisch identisch sind, schafft die Samenanzucht natürliche Diversität. Besonders bei lokalen Umweltbedingungen können sich durch Samenanzucht Pflanzen entwickeln, die optimal an spezifische Boden- und Klimaverhältnisse sowie lokale Krankheitserreger angepasst sind. Qualitätsorientierte Saatgut-Anbieter wie samen.de achten bei der Sortenzüchtung auf die Erhaltung genetischer Vielfalt. Durch Kreuzungsvielfalt in der Samenproduktion entstehen Nachkommen mit unterschiedlichsten Kombinationen von Resistenzgenen, was die Gesamtstabilität der Erdbeerkultur erhöht und das Risiko von Totalausfällen durch Krankheitsepidemien reduziert.
  12. Welche physiologischen Prozesse laufen während der Keimphase von Erdbeersamen ab?
    Während der Keimphase von Erdbeersamen laufen komplexe physiologische Prozesse ab, die durch das Lichtkeimer-Verhalten geprägt sind. Zunächst nimmt der Same Wasser auf (Imbibition), wodurch Enzyme aktiviert werden, die gespeicherte Stärke und Proteine in verwertbare Nährstoffe umwandeln. Das Licht löst die Produktion von Phytochrom aus, einem Photorezeptor, der die Keimung erst ermöglicht - ohne Licht bleibt der Same auch bei optimaler Feuchtigkeit und Temperatur dormant. Die Samenschale wird durch Zellstreckung gesprengt, und die Radicula (Keimwurzel) durchbricht als erstes die Samenhülle. Gleichzeitig strecken sich die Kotyledonen (Keimblätter), die als erste Energielieferanten dienen, bis die Photosynthese in den echten Blättern beginnt. Die Zellatmung steigt stark an, wobei Sauerstoff verbraucht und CO2 produziert wird. Hormonelle Veränderungen steuern das Streckungswachstum - Gibberelline fördern die Stängelstreckung, während Auxine die Wurzelbildung anregen. Die Keimtemperatur von 18-22°C optimiert die Enzymaktivität dieser Stoffwechselprozesse. Diese sensible Phase dauert 1-6 Wochen und erfordert konstante Bedingungen für den Erfolg.
  13. Wie wirkt sich der pH-Wert des Bodens auf das Wachstum selbst gezogener Erdbeerpflanzen aus?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum selbst gezogener Erdbeerpflanzen und deren Nährstoffaufnahme. Erdbeeren bevorzugen einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. In diesem optimalen Bereich sind alle wichtigen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelemente gut verfügbar. Bei zu hohem pH-Wert (über 7,0) können Eisenmangel und Chlorose auftreten, erkennbar an gelblichen Blättern mit grünen Blattadern. Ein zu niedriger pH-Wert (unter 5,0) führt zur Freisetzung toxischer Aluminiumionen und macht Phosphor schwer verfügbar. Selbst gezogene Pflanzen reagieren besonders sensibel auf pH-Schwankungen, da ihre Wurzelsysteme noch nicht vollständig etabliert sind. Kalkhaltige Böden können durch Zugabe von Torf, Nadelkompost oder Schwefel angesäuert werden. Zu saure Böden werden mit Kalk oder Holzasche aufgekalkt. Die regelmäßige pH-Messung mit Teststreifen oder digitalen Geräten hilft bei der Optimierung. Ein stabiler pH-Wert fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Krankheitsresistenz und Fruchtqualität der aus Samen gezogenen Erdbeerpflanzen.
  14. Welche Rolle spielt die Photoperiode bei der Entwicklung verschiedener Erdbeersorten aus Samen?
    Die Photoperiode, also die Tageslänge, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung verschiedener Erdbeersorten aus Samen und beeinflusst maßgeblich Blüten- und Fruchtbildung. Erdbeersorten lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Kurztagsorten, die bei kurzen Tagen (weniger als 12 Stunden Licht) Blütenknospen bilden, remontierende Sorten (Monatserdbeeren), die relativ unabhängig von der Tageslänge blühen, und tagesneutrale Sorten. Klassische Gartenerdbeeren sind meist Kurztagsorten, die ihre Blütenknospen im Herbst bei abnehmender Tageslänge für die nächstjährige Ernte anlegen. Bei aus Samen gezogenen Pflanzen ist diese Photoperioden-Reaktion besonders wichtig zu verstehen, da sie bestimmt, wann die Pflanzen erstmals blühen. Walderdbeeren (Fragaria vesca) sind oft remontierend und können von Frühsommer bis Herbst kontinuierlich fruchten. Kunstlicht kann bei der Anzucht helfen, optimale Bedingungen zu schaffen. In Gewächshäusern lässt sich durch Beleuchtungssteuerung die Blühzeit beeinflussen. Besonders bei der Überwinterung junger Pflanzen ist das Verständnis der Photoperioden-Reaktion wichtig, um die Pflanzen optimal auf die kommende Saison vorzubereiten.
  15. Wie erstellt man einen optimalen Pflanzplan für selbst gezogene Erdbeeren im Garten?
    Ein optimaler Pflanzplan für selbst gezogene Erdbeeren berücksichtigt mehrere wichtige Faktoren. Zunächst sollte der sonnigste Platz im Garten gewählt werden - mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht täglich sind ideal. Planen Sie Reihenabstände von 60-75 cm und Pflanzabstände von 30-40 cm, um ausreichend Platz für Wachstum und Pflege zu gewährleisten. Die Ausrichtung der Reihen in Nord-Süd-Richtung sorgt für gleichmäßige Belichtung aller Pflanzen. Berücksichtigen Sie die Fruchtfolge - Erdbeeren sollten nicht nach Kartoffeln, Tomaten oder anderen Nachtschattengewächsen gepflanzt werden. Ein leicht erhöhtes Beet oder eine Hanglage verbessert die Drainage und verhindert Staunässe. Planen Sie Wege zwischen den Beeten für die Pflege und Ernte ein. Bei der Sortenauswahl kombinieren Sie frühe, mittlere und späte Sorten für eine verlängerte Erntesaison. Remontierende Sorten ergänzen das Angebot bis in den Herbst. Integrieren Sie Platz für Begleitpflanzen wie Knoblauch oder Zwiebeln, die Schädlinge fernhalten. Berücksichtigen Sie auch die Erneuerung des Erdbeerbestands alle 3-4 Jahre durch Rotation der Beetflächen.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es zur Überwinterung junger Erdbeerpflanzen aus Samenanzucht?
    Junge Erdbeerpflanzen aus Samenanzucht benötigen besonderen Winterschutz, da sie noch nicht vollständig etabliert sind. Im Freiland bewährt sich eine dicke Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Tannenreisig, die ab November aufgebracht wird. Die Mulchschicht sollte 10-15 cm dick sein und die gesamte Pflanze bedecken, aber nicht erdrücken. Bei Topfkulturen können die Gefäße in Luftpolsterfolie eingewickelt oder in frostfreie, aber kühle Räume wie Garagen oder Keller gestellt werden. Eine weitere Methode ist das Eingraben der Töpfe in Gartenbeete und zusätzliches Abdecken. Vlies oder spezielle Winterschutzhauben bieten zusätzlichen Schutz bei extremen Temperaturen. Wichtig ist, dass die Pflanzen atmen können und bei Tauwetter nicht austrocknen - gelegentliche Wassergaben an frostfreien Tagen sind nötig. Jungpflanzen in unbeheizten Gewächshäusern oder Frühbeeten überstehen den Winter oft besser als im Freien. Bei Kahlfrost ohne Schneedecke ist zusätzlicher Schutz besonders wichtig. Im Frühjahr wird der Winterschutz schrittweise entfernt, um die Pflanzen nicht zu schocken. Diese Methoden erhöhen die Überlebenschancen deutlich und sorgen für kräftige Pflanzen im Frühjahr.
  17. Stimmt es, dass selbst gezogene Erdbeeren immer kleiner sind als gekaufte Pflanzen?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Mythos. Selbst gezogene Erdbeeren aus Samen sind keineswegs grundsätzlich kleiner als Erdbeeren von gekauften Pflanzen. Die Fruchtgröße hängt primär von der gewählten Sorte, den Wachstumsbedingungen und der Pflege ab, nicht von der Vermehrungsart. Tatsächlich können aus Samen gezogene Pflanzen sogar größere Früchte entwickeln, da sie oft kräftigere Wurzelsysteme ausbilden und besser an die lokalen Bodenbedingungen angepasst sind. Wichtige Faktoren für die Fruchtgröße sind ausreichende Nährstoffversorgung, regelmäßige Bewässerung und das Entfernen der ersten Blüten im Pflanzjahr. Großfrüchtige Sorten wie 'Senga Sengana' oder moderne F1-Hybriden produzieren auch aus Samenanzucht beeindruckende Früchte. Der Eindruck kleinerer Früchte entsteht oft durch Ungeduld - werden Erdbeeren zu früh geerntet oder die Pflanzen unzureichend gepflegt, bleiben die Früchte naturgemäß kleiner. Bei optimaler Pflege und Geduld bis zur Vollreife erreichen selbst gezogene Erdbeeren dieselbe Größe wie kommerziell vermehrte Pflanzen, oft sogar mit intensiverem Geschmack durch die genetische Vielfalt.
  18. Welche regionalen Besonderheiten sind bei der Erdbeersamenaussaat in verschiedenen Klimazonen zu beachten?
    Verschiedene Klimazonen erfordern angepasste Aussaatstrategien für Erdbeersamen. In kontinentalen Klimazonen mit strengen Wintern sollte die Aussaat im zeitigen Frühjahr (Februar-März) erfolgen, damit die Jungpflanzen vor dem ersten Winter ausreichend etabliert sind. Maritime Klimaregionen mit milden Wintern erlauben auch späte Herbstaussaaten. In Gebirgslage verzögert sich die Vegetationsperiode - hier ist eine frühe Aussaat unter Glas besonders wichtig. Mediterrane Klimazonen erfordern Schutz vor extremer Sommerhitze und intensive Bewässerung. Die Stratifikation ist in warmen Regionen oft notwendiger als in kühlen Gebieten, da die natürliche Winterkälte fehlt. Luftfeuchtigkeit spielt regional eine große Rolle - in trockenen Gebieten muss besonders auf gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit geachtet werden, während in feuchten Küstenregionen Schimmelprobleme häufiger auftreten. Höhenlagen erfordern kälteharte Sorten und längere Schutzmaßnahmen. Regionen mit späten Frösten machen eine geschützte Anzucht bis Mai erforderlich. Die lokale Tageslänge beeinflusst photoperiodische Sorten unterschiedlich - Nordregionen haben extreme Tageslängenunterschiede, Südregionen gleichmäßigere Bedingungen.
  19. Worin unterscheidet sich die Erdbeervermehrung durch Samen von der Vermehrung durch Ausläufer?
    Die Vermehrung durch Samen und durch Ausläufer unterscheidet sich grundlegend in biologischer Hinsicht und praktischen Aspekten. Bei der Samenvermehrung entsteht durch geschlechtliche Fortpflanzung genetische Vielfalt - jede Pflanze ist einzigartig und kann neue Eigenschaften entwickeln. Ausläufervermehrung ist dagegen vegetative, asexuelle Vermehrung, bei der genetisch identische Klone der Mutterpflanze entstehen. Zeitlich dauert die Samenanzucht 1-2 Jahre bis zur ersten Ernte, während Ausläuferpflanzen bereits im Jahr der Abtrennung fruchten können. Die Samenvermehrung ermöglicht Zugang zu seltenen Sorten und historischen Arten, die als Ausläuferpflanzen nicht verfügbar sind. Kostentechnisch ist die Samenanzucht deutlich günstiger - aus einem Samentütchen entstehen dutzende Pflanzen, während jeder Ausläufer eine separate Pflanze darstellt. Krankheitsübertragung ist bei der Samenvermehrung seltener, da viele Pflanzenkrankheiten nicht samenübertragbar sind. Ausläufervermehrung garantiert sortenechte Eigenschaften, während bei Samen (außer F1-Hybriden) die Sorteneigenschaften aufgespalten werden können. Praktisch ist die Ausläufervermehrung einfacher und weniger zeitaufwändig, erfordert aber bereits vorhandene Mutterpflanzen.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Fragaria vesca und kultivierter Erdbeerzucht aus Samen?
    Fragaria vesca, die europäische Walderdbeere, unterscheidet sich erheblich von kultivierten Gartenerdbeeren aus Samenanzucht. Fragaria vesca ist eine diploide (2n=14 Chromosomen) Wildart mit kleinen, aber intensiv aromatischen Früchten von meist 0,5-1 cm Größe. Diese Art ist oft remontierend und trägt von Juni bis zum Frost kontinuierlich Früchte. Die Pflanzen sind sehr robust, kältehart und anspruchslos, wachsen auch im Halbschatten und vermehren sich sowohl durch Samen als auch durch Ausläufer. Die Anzucht aus Samen ist bei Walderdbeeren meist einfacher und erfolgreicher als bei Kulturformen. Kultivierte Gartenerdbeeren sind dagegen meist oktoploide (8n=56 Chromosomen) Hybriden, entstanden aus Kreuzungen verschiedener amerikanischer Arten. Sie produzieren deutlich größere Früchte (oft 2-5 cm), sind aber anspruchsvoller in der Kultur und meist nicht remontierend. Die meisten Kulturerdbeeren sind Kurztagspflanzen, die nur einmal jährlich fruchten. Bei der Samenanzucht spalten Kultursorten oft auf und zeigen unterschiedlichste Eigenschaften der Elternformen. Fragaria vesca bleibt dagegen sortentreu und ist ideal für naturnahe Gärten und als pflegeleichte Bodendecker geeignet.
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