Weißklee aussäen: Anleitung für beste Ergebnisse

Weissklee: Der vielseitige Helfer im Garten und auf dem Feld

Weissklee, dieser unscheinbare Bodendecker, hat eine beeindruckende Wirkung auf die nachhaltige Landwirtschaft und Gartenpflege. Als erfahrene Hobbygärtnerin habe ich die Vorzüge dieser Pflanze in meinem eigenen Garten schätzen gelernt.

Weissklees Wirkung auf einen Blick

  • Natürlicher Stickstofflieferant
  • Verbessert die Bodenstruktur
  • Ideale Bienenweide
  • Robuste Futterpflanze
  • Vielseitig einsetzbar

Die Bedeutung von Weissklee in Landwirtschaft und Gartenbau

Weissklee (Trifolium repens) ist eine erstaunlich vielseitige Nutzpflanze. In der Landwirtschaft wird er hauptsächlich als Gründüngung und Futterpflanze geschätzt, aber auch im Gartenbau gewinnt er zunehmend an Bedeutung.

Als Leguminose geht Weissklee eine faszinierende Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Diese kleinen Helfer können Luftstickstoff binden und für Pflanzen verfügbar machen. So verbessert Weissklee die Bodenfruchtbarkeit – ein wahrer Segen für ökologisch orientierte Gärtner und Landwirte.

Vorteile des Weisskleeanbaus

Die Vorzüge von Weissklee sind wirklich beeindruckend:

  • Bodenverbesserung: Durch sein dichtes Wurzelwerk lockert Weissklee den Boden auf und fördert die Humusbildung.
  • Erosionsschutz: Als Bodendecker schützt er vor Wind- und Wassererosion.
  • Unkrautunterdrückung: Dichte Weisskleebestände lassen kaum Platz für unerwünschte Beikräuter.
  • Bienenweide: Die nektarreichen Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
  • Futterpflanze: Weissklee ist eiweißreich und wird gerne von Weidetieren gefressen.

In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, dass Weissklee besonders gut als Unterpflanzung in Obstbaumwiesen funktioniert. Er hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und lockt bestäubende Insekten an – ein echter Gewinn für meine Obstbäume!

Botanik und Eigenschaften des Weissklees

Botanische Merkmale

Weissklee gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Seine charakteristischen Merkmale sind:

  • Dreizählige, rundliche Blätter, oft mit weißer Zeichnung
  • Kriechende Stängel, die an den Knoten wurzeln
  • Weiße bis zartrosa Blütenköpfchen
  • Kleine Hülsenfrüchte mit winzigen Samen

Wuchsform und Ausbreitung

Weissklee ist eine ausdauernde Pflanze mit einer bemerkenswerten Ausbreitungsfähigkeit. Seine kriechenden Stängel können bis zu 30 cm lang werden und bilden an den Knoten neue Wurzeln. So entsteht schnell ein dichter Teppich, der sich selbst regeneriert.

Diese Wuchsform macht Weissklee zu einem idealen Bodendecker. Er passt sich unterschiedlichen Bodenbedingungen an und verträgt sogar regelmäßigen Schnitt oder Verbiss. In Rasenmischungen sorgt er für eine dichte, trittfeste Narbe.

Ökologische Bedeutung

Die ökologische Rolle von Weissklee geht weit über die Stickstoffanreicherung hinaus:

  • Biodiversität: Weisskleebestände bieten Lebensraum für viele Insekten und Kleintiere.
  • Bodenökologie: Das Wurzelsystem fördert die Aktivität von Bodenorganismen.
  • Wassermanagement: Weissklee verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.
  • CO2-Speicherung: Durch Humusaufbau trägt Weissklee zur Kohlenstoffbindung bei.

Ich erinnere mich an ein spannendes Experiment auf unserem Vereinsgelände: Wir säten Weissklee auf einer verarmten Fläche aus. Nach nur einer Saison war der Boden sichtbar belebt – ein beeindruckender Beweis für die ökologische Kraft dieser unscheinbaren Pflanze.

Vorbereitung zur Aussaat

Standortanforderungen

Weissklee ist erstaunlich anpassungsfähig, gedeiht aber am besten unter folgenden Bedingungen:

  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Frische bis feuchte Böden
  • Gute Nährstoffversorgung
  • Keine stauende Nässe

Er verträgt kurzzeitige Trockenheit, leidet aber unter anhaltender Dürre. In schattigen Lagen wird sein Wuchs lichter.

Bodenvorbereitung

Für eine erfolgreiche Weisskleeaussaat ist eine gute Bodenvorbereitung entscheidend:

  • Boden lockern und von Wurzelunkräutern befreien
  • Fein krümelige Bodenstruktur herstellen
  • Bei schweren Böden Sand einarbeiten, um die Durchlüftung zu verbessern
  • Oberfläche leicht anwalzen für guten Bodenschluss

Ein Tipp aus meiner langjährigen Praxis: Vor der Aussaat den Boden leicht anfeuchten. Das fördert die Keimung und verhindert, dass die feinen Samen weggeweht werden.

pH-Wert und Nährstoffbedarf

Weissklee bevorzugt leicht saure bis neutrale Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7. Vor der Aussaat empfiehlt sich eine Bodenanalyse. Besonders wichtig sind:

  • Phosphor: Fördert die Wurzelbildung und Knöllchenbakterien
  • Kalium: Verbessert die Trockenheitstoleranz
  • Calcium: Wichtig für die Knöllchenbildung

Eine Grunddüngung mit Kompost oder gut verrottetem Mist kann die Nährstoffversorgung verbessern. Dabei sollte man aber vorsichtig sein: Zu viel Stickstoff kann die Knöllchenbildung hemmen.

Mit der richtigen Vorbereitung legen Sie den Grundstein für einen gesunden, vitalen Weisskleebestand. Ob als Gründüngung, Bienenweide oder Rasenbestandteil – Weissklee wird Ihren Garten oder Ihr Feld bereichern und verbessern. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von den vielfältigen Vorteilen dieser faszinierenden Pflanze überraschen!

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Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Weissklee

Als leidenschaftliche Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass der Erfolg beim Anbau von Weissklee maßgeblich vom richtigen Aussaatzeitpunkt abhängt. Je nach Jahreszeit und Region gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Aussaat optimal zu planen.

Frühjahrsaussaat

Meiner Erfahrung nach ist eine Frühjahrsaussaat von März bis April ideal, sobald der Boden abgetrocknet und etwas erwärmt ist. Eine Bodentemperatur von mindestens 8°C fördert eine gute Keimung. Der Vorteil liegt in der längeren Vegetationsperiode, die dem Klee zur Verfügung steht.

Sommeraussaat

Von Mai bis August ist eine Sommeraussaat möglich. Diese Variante eignet sich besonders gut für Regionen mit ausreichend Sommerniederschlägen. Bei Trockenheit empfehle ich zusätzlich zu bewässern, um die Keimung und das Anwachsen zu unterstützen.

Herbstaussaat

Die Herbstaussaat von August bis September ermöglicht es dem Klee, über den Winter anzuwachsen und im Frühjahr schnell durchzustarten. Wichtig ist, nicht zu spät auszusäen, damit die Pflanzen vor dem ersten Frost genügend Zeit haben, sich zu etablieren.

Verschiedene Methoden der Weissklee-Aussaat

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Weissklee auszusäen. Die Wahl der Methode hängt von der Flächengröße, dem verfügbaren Equipment und dem Verwendungszweck ab.

Breitsaat

Bei der Breitsaat wird das Saatgut gleichmäßig per Hand oder mit einem Streuwagen verteilt. Diese Methode eignet sich gut für kleinere Flächen oder wenn kein spezielles Gerät zur Hand ist. Nach der Aussaat sollte man den Samen leicht einarbeiten, um den Bodenkontakt zu verbessern.

Drillsaat

Die Drillsaat erfolgt mit einer Sämaschine, die das Saatgut in gleichmäßigen Reihen und Tiefen ablegt. Diese Methode ist besonders für größere Flächen geeignet und ermöglicht eine präzise Aussaat. Sie fördert eine gleichmäßige Keimung und erleichtert spätere Pflegemaßnahmen.

Untersaat in Hauptkulturen

Weissklee eignet sich hervorragend als Untersaat in Hauptkulturen wie Getreide oder Mais. Dabei wird der Klee zwischen die Reihen der Hauptkultur gesät. Diese Methode fördert die Bodenfruchtbarkeit, unterdrückt Unkraut und bietet Erosionsschutz. Die Aussaat erfolgt meist im Frühjahr, wenn die Hauptkultur bereits etabliert ist.

Übersaat in Grünland

Bei der Übersaat wird Weissklee in bestehendes Grünland eingesät, um die Grasnarbe zu verbessern oder zu erneuern. Diese Methode ist schonend für den Boden und ermöglicht eine kontinuierliche Nutzung der Fläche. Die Übersaat kann im Frühjahr oder nach dem ersten Schnitt im Sommer erfolgen.

Optimale Saatgutmenge und Saattiefe für Weissklee

Die richtige Saatgutmenge und Saattiefe sind entscheidend für einen gleichmäßigen und dichten Bestand.

Empfohlene Saatgutmengen

Die optimale Saatgutmenge für Weissklee variiert je nach Aussaatmethode und Verwendungszweck. Bei Reinsaat werden etwa 6-10 kg/ha empfohlen. Für Untersaaten oder Mischungen mit Gräsern reichen oft 2-4 kg/ha aus. Bei der Übersaat in bestehendes Grünland genügen meist 3-5 kg/ha. Es ist wichtig, die Saatgutmenge nicht zu überschreiten, da sonst die Konkurrenz zwischen den Pflanzen zu groß wird.

Optimale Saattiefe

Weissklee ist ein Lichtkeimer und sollte daher nur flach in den Boden eingearbeitet werden. Die ideale Saattiefe liegt bei 0,5-1 cm. Bei tieferer Ablage besteht die Gefahr, dass die Samen nicht keimen oder die Keimlinge den Boden nicht durchdringen können. Bei der Breitsaat genügt oft schon ein leichtes Anwalzen, um den notwendigen Bodenkontakt herzustellen.

Bedeutung des Anwalzens

Das Anwalzen nach der Aussaat verbessert den Bodenschluss und fördert die Keimung. Es hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und schützt die Samen vor Austrocknung. Besonders bei lockeren oder sandigen Böden ist das Anwalzen unerlässlich. Dabei sollte man darauf achten, den Boden nicht zu stark zu verdichten. Ein leichtes Anwalzen reicht in der Regel aus, um optimale Keimbedingungen zu schaffen.

Pflege nach der Aussaat von Weißklee

Nach der Aussaat von Weißklee ist eine sorgfältige Pflege für eine erfolgreiche Etablierung entscheidend. In meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin habe ich festgestellt, dass folgende Aspekte besonders wichtig sind:

Bewässerung

Weißklee benötigt in der Keimphase eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Der Boden sollte weder austrocknen noch zu nass sein. In den ersten Wochen nach der Saat empfehle ich eine regelmäßige, leichte Bewässerung. Sobald sich die Pflanzen etabliert haben, vertragen sie längere Trockenperioden erstaunlich gut.

Unkrautbekämpfung

Junge Weißkleepflanzen sind anfangs recht konkurrenzschwach. Eine schonende Unkrautbekämpfung ist daher unerlässlich. Ich bevorzuge mechanisches Jäten oder vorsichtiges Hacken, um unerwünschte Beikräuter zu entfernen. Bei größeren Flächen kann ein Schröpfschnitt schnellwüchsige Unkräuter effektiv eindämmen.

Düngung

Da Weißklee als Leguminose Luftstickstoff bindet, ist eine Stickstoffdüngung in den meisten Fällen unnötig. Bei Nährstoffmangel kann eine leichte Kalium- und Phosphordüngung jedoch hilfreich sein. Meine Erfahrung zeigt, dass ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 das Wachstum optimal fördert.

Vielseitige Nutzung und Management von Weißklee

Weißklee ist ein wahres Multitalent im Garten und auf dem Feld. Hier einige seiner beeindruckenden Einsatzmöglichkeiten:

Als Gründüngung

Weißklee eignet sich hervorragend als Gründüngung. Er reichert den Boden mit Stickstoff an und verbessert die Bodenstruktur spürbar. Nach dem Einarbeiten setzt er Nährstoffe frei und fördert das Bodenleben - ein wahrer Segen für nachfolgende Kulturen!

Als Futterpflanze

In der Tierhaltung ist Weißklee eine wertvolle Futterpflanze. Sein hoher Eiweißgehalt und die gute Verdaulichkeit machen ihn zu einem idealen Bestandteil von Weidemischungen. Ich habe beobachtet, wie Weißklee für eine ausgewogene Ernährung des Viehs sorgt und gleichzeitig die Bodenqualität verbessert.

Als Bienenweide

Weißklee ist eine hervorragende Bienenweide. Die Blüten produzieren reichlich Nektar und Pollen, was Bienen und andere Insekten magisch anzieht. Dies fördert nicht nur die Biodiversität, sondern unterstützt auch die Bestäubung anderer Pflanzen im Garten - ein Gewinn für das gesamte Ökosystem!

In Rasenmischungen

In Rasenmischungen spielt Weißklee eine besondere Rolle. Er versorgt den Boden mit Stickstoff und macht den Rasen erstaunlich trockenheitsresistent. Sein dichter, niedriger Bewuchs verträgt häufiges Mähen gut und sorgt für einen robusten, grünen Teppich.

Mögliche Herausforderungen beim Weißkleeanbau und ihre Lösungen

Trotz seiner Robustheit kann Weißklee gelegentlich Probleme haben. Hier sind einige Herausforderungen, denen ich in meiner gärtnerischen Praxis begegnet bin:

Krankheiten und Schädlinge

Zu den häufigeren Krankheiten zählen Kleekrebs und Mehltau. Schädlinge wie Blattläuse oder Rüsselkäfer können ebenfalls auftreten. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, eine ausgewogene Fruchtfolge einzuhalten und natürliche Gegenspieler zu fördern. Dies kann viele Probleme deutlich mindern.

Konkurrenzdruck durch andere Pflanzen

In Mischkulturen können schnellwüchsige Pflanzen den Weißklee manchmal unterdrücken. Ein regelmäßiger Schnitt oder eine angepasste Aussaatstärke haben sich als wirksame Mittel erwiesen, um den Konkurrenzdruck zu verringern.

Keimungsschwierigkeiten

Unter ungünstigen Bedingungen kann die Keimung verzögert sein. Mein Tipp: Eine gute Saatbettvorbereitung, die richtige Saattiefe und ausreichende Bodenfeuchtigkeit fördern einen gleichmäßigen Aufgang. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege entwickelt sich meist ein prächtiger Weißkleebestand.

Ernte und Verwertung von Weissklee

Der optimale Erntezeitpunkt

Wenn es um die Ernte von Weissklee geht, kommt es wirklich auf den Zweck an. Für die Gründüngung hat sich in meiner Erfahrung ein Schnitt kurz vor der Blüte als ideal erwiesen. Zu diesem Zeitpunkt sind Biomasse und Nährstoffgehalt auf ihrem Höhepunkt. Möchten Sie den Klee hingegen als Futter nutzen, empfehle ich einen früheren Schnitt. Sobald die Pflanzen etwa 15-20 cm hoch sind, liefern sie besonders eiweißreiches und schmackhaftes Futter.

Erntemethoden für verschiedene Zwecke

Je nachdem, wie Sie den Weissklee verwenden möchten, bieten sich unterschiedliche Erntemethoden an:

  • Für die Gründüngung eignet sich das Mulchen hervorragend
  • Zur Futtergewinnung setze ich gerne einen Balkenmäher oder Kreiselmäher ein
  • Eine natürliche und effektive Methode ist die Beweidung durch Schafe oder Rinder

 

Konservierung und Lagerung

Möchten Sie den Weissklee länger aufbewahren, gibt es mehrere bewährte Methoden:

  • Die klassische Heugewinnung durch Trocknung
  • Silageherstellung, bei der die Milchsäuregärung für Haltbarkeit sorgt
  • Eine interessante Alternative sind Cobs - getrocknete und gepresste Kleewürfel

 

Wirtschaftliche Aspekte des Weisskleeanbaus

Kosten-Nutzen-Analyse

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich festgestellt, dass sich der Weisskleeanbau durchaus rechnen kann. Die Kosten für Saatgut und Aussaat halten sich in Grenzen, während die Nutzungsmöglichkeiten vielfältig sind. Ein großer Vorteil: Durch die Stickstoffbindung spart man Düngerkosten. Zudem liefert er als Futterpflanze eiweißreiches Futter. Natürlich hängt die genaue Wirtschaftlichkeit von den individuellen Gegebenheiten ab.

Vergleich mit anderen Gründüngungspflanzen

Im Vergleich zu anderen Gründüngungspflanzen hat Weissklee einige Trümpfe im Ärmel:

  • Er lässt sich mehrjährig nutzen
  • Seine Stickstoffbindung ist beachtlich
  • Er durchwurzelt den Boden hervorragend
  • Seine Verwertungsmöglichkeiten sind äußerst vielseitig

Allerdings sollte man bedenken, dass Weissklee sich langsamer entwickelt als einjährige Gründüngungspflanzen und etwas mehr Pflege benötigt. Die Wahl hängt letztlich vom individuellen Anbauziel ab.

 

Weissklee - ein vielseitiges Multitalent im Garten

Wesentliche Eigenschaften

Weissklee ist wirklich ein faszinierendes Gewächs mit zahlreichen Vorteilen für Garten und Landwirtschaft:

  • Er verbessert die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit spürbar
  • Seine Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden, macht ihn zu einem natürlichen Dünger
  • Als Tierfutter ist er dank seines hohen Eiweißgehalts wertvoll
  • Bienen und andere Insekten lieben ihn als Nahrungsquelle
  • Er eignet sich hervorragend als Bodendecker und in Rasenmischungen

Für einen erfolgreichen Anbau sind allerdings die richtige Aussaat und Pflege entscheidend - hier lohnt es sich, sorgfältig vorzugehen.

 

Zukunftsperspektiven für den Weisskleeanbau

Angesichts des Klimawandels und der wachsenden Nachfrage nach nachhaltiger Landwirtschaft gewinnt der Weisskleeanbau zunehmend an Bedeutung. Er könnte in Zukunft vermehrt als umweltfreundliche Alternative zu mineralischem Stickstoffdünger zum Einsatz kommen. In der ökologischen Tierhaltung spielt er als heimische Eiweißquelle schon jetzt eine wichtige Rolle. Spannend finde ich auch die Züchtungsarbeit, die sich auf trockenheitsresistente Sorten für veränderte Klimabedingungen konzentriert. Mit seinen vielfältigen Eigenschaften hat Weissklee meiner Meinung nach das Potenzial, zu einer umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Landwirtschaft beizutragen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Weissklee und welche Haupteigenschaften hat diese Pflanze?
    Weissklee (Trifolium repens) ist eine ausdauernde Leguminose aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Diese vielseitige Pflanze zeichnet sich durch ihre dreizähligen, rundlichen Blätter mit charakteristischer weißer Zeichnung aus. Seine kriechenden Stängel können bis zu 30 cm lang werden und bilden an den Knoten neue Wurzeln, wodurch sich die Pflanze selbst regeneriert. Die weißen bis zartrosa Blütenköpfchen produzieren reichlich Nektar und machen Weissklee zu einer wertvollen Bienenweide. Als natürlicher Stickstofflieferant geht er eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die Luftstickstoff binden und für andere Pflanzen verfügbar machen. Weissklee verbessert die Bodenstruktur durch sein dichtes Wurzelwerk, fördert die Humusbildung und bietet Erosionsschutz. Seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte und Klimabedingungen macht ihn zu einem idealen Bodendecker für Garten und Landwirtschaft.
  2. Wie funktioniert die Stickstoffbindung bei Weissklee durch Knöllchenbakterien?
    Die Stickstoffbindung bei Weissklee erfolgt durch eine faszinierende Symbiose mit speziellen Knöllchenbakterien (Rhizobium). Diese Bakterien dringen in die Wurzelhaare des Weissklees ein und bilden charakteristische Wurzelknöllchen. In diesen Knöllchen wandeln die Bakterien atmosphärischen Stickstoff (N₂) in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen wie Ammonium um. Dieser Prozess wird als biologische Stickstofffixierung bezeichnet. Die Pflanze stellt den Bakterien dafür Kohlenhydrate aus der Photosynthese zur Verfügung - eine klassische Win-Win-Situation. Pro Hektar kann Weissklee so jährlich 100-300 kg Stickstoff aus der Luft fixieren. Dieser Stickstoff steht nicht nur der Kleepflanze selbst zur Verfügung, sondern wird auch an den Boden abgegeben und kommt Nachfolgekulturen zugute. Diese natürliche Stickstoffanreicherung macht chemische Dünger überflüssig und trägt zu einer nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit bei.
  3. Welche Vorteile bietet Weissklee als Gründüngung für die Bodenverbesserung?
    Als Gründüngung bietet Weissklee außergewöhnliche Vorteile für die Bodenverbesserung. Durch seine Fähigkeit zur biologischen Stickstofffixierung reichert er den Boden auf natürliche Weise mit diesem wichtigen Nährstoff an. Sein dichtes, tiefreichendes Wurzelsystem lockert verdichtete Bodenschichten auf und verbessert die Durchlüftung sowie Wasserspeicherfähigkeit. Die extensive Durchwurzelung fördert zudem die Bildung stabiler Bodenkrümel und erhöht die organische Substanz. Nach dem Einarbeiten setzt Weissklee kontinuierlich Nährstoffe frei und aktiviert das Bodenleben durch seine Wurzelausscheidungen. Als mehrjährige Gründüngung bietet er gegenüber einjährigen Arten den Vorteil einer längeren Bodenbedeckung und kontinuierlichen Nährstoffzufuhr. Die Humusbildung wird durch die regelmäßige Erneuerung der Wurzeln gefördert, was zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit führt. Gleichzeitig schützt die dichte Pflanzendecke vor Wind- und Wassererosion.
  4. Warum gilt Weissklee als selbstregenerierend und mehrjährig nutzbar?
    Weissklee gilt als selbstregenerierend und mehrjährig nutzbar aufgrund seiner besonderen Wuchsform und Vermehrungsstrategie. Seine kriechenden Stängel (Stolonen) breiten sich oberirdisch aus und bilden an jedem Knoten neue Wurzeln und Triebe. Diese vegetative Vermehrung ermöglicht es der Pflanze, sich kontinuierlich zu erneuern und auszubreiten, ohne auf Neusaat angewiesen zu sein. Selbst nach Schnitt oder Beweidung treibt Weissklee aus den Wurzelstöcken und Stolonen zuverlässig wieder aus. Als ausdauernde Pflanze kann er bei günstigen Bedingungen 3-5 Jahre oder sogar länger produktiv bleiben. Die Selbstregeneration wird durch die Bildung von Tochterpflanzen an den Ausläufern unterstützt, die sich bei Beschädigung der Mutterpflanze selbstständig weiterentwickeln können. Diese Eigenschaften machen Weissklee besonders wirtschaftlich, da nach der Etablierung nur minimale Pflegemaßnahmen erforderlich sind. Die mehrjährige Nutzung reduziert Aussaatkosten und Arbeitsaufwand erheblich.
  5. Welche besonderen Eigenschaften hat Weissklee als Lichtkeimer?
    Als Lichtkeimer besitzt Weissklee die besondere Eigenschaft, dass seine Samen Licht für die Keimung benötigen. Diese Charakteristik hat wichtige praktische Auswirkungen auf die Aussaattechnik. Die Samen dürfen nur sehr oberflächlich, maximal 0,5-1 cm tief, in den Boden eingearbeitet werden, da sie sonst nicht keimen können. Bei zu tiefer Ablage erreicht nicht genügend Licht die Samen, und der Keimvorgang bleibt aus. Diese Eigenschaft erklärt auch, warum Weissklee in der Natur oft auf gestörten, offenen Bodenstellen keimt, wo ausreichend Lichteinfall gewährleistet ist. Für die Praxis bedeutet dies, dass bei der Aussaat nur ein leichtes Anwalzen oder oberflächliches Einharken ausreicht. Die Lichtkeimung ist ein evolutionärer Vorteil, da sie sicherstellt, dass die Samen nur unter günstigen Bedingungen mit ausreichend Licht keimen. Diese Anpassung macht Weissklee zu einem idealen Partner für Übersaaten in lückiges Grünland oder zur Etablierung in bestehenden Beständen.
  6. Worin unterscheiden sich Trifolium repens und andere Kleearten in der Wuchsform?
    Trifolium repens (Weissklee) unterscheidet sich deutlich von anderen Kleearten durch seine charakteristische kriechende Wuchsform. Während Rotklee (Trifolium pratense) aufrecht wächst und Höhen von 60-80 cm erreicht, bleibt Weissklee niedrig und bildet kriechende Ausläufer (Stolonen). Diese oberirdischen Ausläufer können bis zu 30 cm lang werden und wurzeln an den Knoten an, wodurch neue Pflanzen entstehen. Im Gegensatz zum horstbildenden Alexandrinerklee (Trifolium alexandrinum) oder dem straff aufrechten Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) entwickelt Weissklee einen flachen, teppichartigen Bewuchs. Seine Blätter sind deutlich kleiner als die anderer Kleearten und weisen oft eine charakteristische weiße V-förmige Zeichnung auf. Der Schwedenklee (Trifolium hybridum) wächst zwar ebenfalls niedrig, bildet aber keine Ausläufer. Diese kriechende Wuchsform macht Weissklee besonders wertvoll als Bodendecker und für Rasenmischungen, da er Trittbelastung gut verträgt und dichte, geschlossene Bestände bildet.
  7. Wie unterscheidet sich Weissklee von anderen Schmetterlingsblütlern im Garten?
    Weissklee hebt sich von anderen Schmetterlingsblütlern im Garten durch mehrere charakteristische Merkmale ab. Im Gegensatz zu aufrecht wachsenden Arten wie Lupinen, Wicken oder Erbsen entwickelt er eine kriechende, bodendeckende Wuchsform. Seine Blüten sind in kompakten, kugelförmigen Köpfchen angeordnet, während andere Schmetterlingsblütler oft Trauben oder einzelne große Blüten bilden. Die dreizähligen Blätter mit ihrer typischen weißen Zeichnung sind deutlich kleiner als die von Bohnen oder Wicken. Besonders markant ist seine Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung über Ausläufer, die bei den meisten anderen Schmetterlingsblütlern nicht vorkommt. Während einjährige Arten wie Ackerbohnen oder Erbsen nach der Samenreife absterben, regeneriert sich Weissklee kontinuierlich und kann mehrere Jahre produktiv bleiben. Seine Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober und ist damit länger als bei den meisten anderen Vertretern dieser Pflanzenfamilie. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem einzigartigen und wertvollen Dauergast im Garten.
  8. Welche Aussaatmethoden gibt es für Weissklee und wann ist der beste Zeitpunkt?
    Für die Weissklee-Aussaat stehen verschiedene bewährte Methoden zur Verfügung. Die Breitsaat eignet sich hervorragend für kleinere Flächen und erfolgt per Hand oder mit dem Streuwagen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich die Drillsaat mit einer Sämaschine, die präzise Reihenabstände und gleichmäßige Saattiefe gewährleistet. Besonders interessant ist die Untersaat in Hauptkulturen wie Getreide, wobei der Klee zwischen die Reihen gesät wird. Die Übersaat in bestehendes Grünland ermöglicht eine schonende Bestandsverbesserung ohne Neuanlage. Der optimale Aussaatzeitpunkt liegt je nach Methode zwischen März und September. Frühjahrsaussaaten von März bis April nutzen die längere Vegetationsperiode optimal, während Sommeraussaaten von Mai bis August bei ausreichender Feuchtigkeit gut gelingen. Herbstaussaaten im August/September ermöglichen dem Klee eine Überwinterung und frühen Start im Folgejahr. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8°C betragen, und eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist für erfolgreiche Keimung unerlässlich.
  9. Wo kann man hochwertiges Weissklee-Saatgut kaufen und worauf sollte man achten?
    Hochwertiges Weissklee-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, landwirtschaftlichen Genossenschaften und etablierten Online-Shops. Fachkundige Anbieter wie samen.de bieten geprüftes Saatgut mit detaillierten Sortenangaben und kompetenter Beratung. Beim Kauf sollten Sie auf mehrere Qualitätskriterien achten: Die Keimfähigkeit sollte mindestens 85% betragen und auf der Verpackung ausgewiesen sein. Wichtig ist auch die Sortenreinheit - Mischungen mit anderen Kleearten oder Gräsern sollten klar deklariert sein. Das Saatgut sollte frei von Unkrautsamen sein und eine aktuelle Ernte darstellen, da ältere Samen schlechtere Keimraten aufweisen. Achten Sie auf Ursprungsland und Züchterangaben, da regionale Herkünfte oft bessere Anpassung zeigen. Seriöse Händler stellen Sortenbeschreibungen und Aussaatempfehlungen zur Verfügung. Die Lagerung sollte kühl und trocken erfolgen. Bei Bioqualität ist eine entsprechende Zertifizierung wichtig. Größere Mengen sind oft wirtschaftlicher, aber nur bei sicherer Verwendung sinnvoll.
  10. Welche Qualitätskriterien sind beim Kauf von Kleesamen wichtig?
    Beim Kauf von Kleesamen sind verschiedene Qualitätskriterien entscheidend für den Anbauerfolg. Die Keimfähigkeit ist das wichtigste Kriterium und sollte mindestens 85% betragen - seriöse Anbieter wie samen.de weisen diese stets aus. Die Reinheit des Saatguts ist ebenfalls crucial: Es sollte frei von Unkrautsamen, Fremdarten und Beschädigungen sein. Frische ist ein weiterer wichtiger Aspekt - Saatgut sollte aus der aktuellen Ernte stammen, da die Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Die Sortenreinheit gewährleistet einheitliche Eigenschaften im Bestand. Achten Sie auf die TKM (Tausendkornmasse), die Aufschluss über die Samengröße gibt. Bei behandeltem Saatgut sollten Beizmittel klar deklariert sein. Die Herkunft ist relevant für die klimatische Anpassung - regionale Herkünfte sind oft vorteilhaft. Zertifizierungen wie Bio-Qualität oder Zuchtsiegel garantieren bestimmte Standards. Die Verpackung sollte intakt, beschriftet und mit Verfallsdatum versehen sein. Professionelle Anbieter stellen detaillierte Sortenbeschreibungen und Aussaatempfehlungen zur Verfügung.
  11. Welche Rolle spielt die Symbiose zwischen Weissklee und Bodenmikroorganismen?
    Die Symbiose zwischen Weissklee und Bodenmikroorganismen bildet das Fundament für seine außergewöhnlichen Eigenschaften als Bodenverbesserer. Im Zentrum steht die Partnerschaft mit Rhizobium-Bakterien, die in den Wurzelknöllchen Luftstickstoff fixieren. Diese Bakterien erhalten von der Pflanze Kohlenhydrate und stellen im Gegenzug lebenswichtigen Stickstoff zur Verfügung. Darüber hinaus fördert Weissklee durch seine Wurzelausscheidungen das gesamte Bodenmikrobiom. Die organischen Verbindungen, die er über die Wurzeln abgibt, dienen anderen Bodenbakterien und Pilzen als Nahrung und aktivieren deren Stoffwechsel. Mykorrhiza-Pilze können ebenfalls Partnerschaften mit Weissklee eingehen und verbessern die Phosphor- und Wasseraufnahme. Diese komplexen Wechselwirkungen führen zu einer Belebung des Bodenlebens, verbessern die Nährstoffverfügbarkeit und fördern die Bildung stabiler Bodenaggregate. Das aktive Bodenleben trägt zur Humusbildung bei und macht Nährstoffe für nachfolgende Kulturen verfügbar, wodurch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig gesteigert wird.
  12. Wie beeinflusst Weissklee das Bodenleben und die Humusbildung langfristig?
    Weissklee wirkt langfristig als kraftvoller Motor für Bodenleben und Humusbildung. Durch seine kontinuierliche Stickstoffbindung verbessert er die Nährstoffbasis für Bodenmikroorganismen und fördert deren Aktivität über Jahre hinweg. Das extensive Wurzelsystem wird ständig erneuert, wobei abgestorbene Wurzelteile zu wertvollem organischen Material werden. Diese unterirdische Biomasse wird von Bodenorganismen zersetzt und in stabilen Humus umgewandelt. Die Wurzelausscheidungen (Exsudate) enthalten organische Säuren und Zucker, die spezielle Mikroorganismen-Gemeinschaften fördern. Diese Rhizosphären-Organismen bilden Schleimsubstanzen, die Bodenpartikel zu stabilen Krümeln verkleben. Der kontinuierliche Blattfall und die regelmäßige Erneuerung der oberirdischen Biomasse tragen zusätzlich zur Humusbildung bei. Besonders wertvoll ist die Fähigkeit zur Aggregatstabilisierung durch Pilzhyphen und bakterielle Schleime. Nach mehrjährigem Weisskleeanbau zeigen Böden deutlich höhere Gehalte an organischer Substanz, verbesserte Wasserhaltefähigkeit und erhöhte biologische Aktivität, was nachfolgenden Kulturen zugutekommt.
  13. Welche ökologischen Funktionen erfüllt Weissklee in verschiedenen Anbausystemen?
    Weissklee erfüllt in verschiedenen Anbausystemen wichtige ökologische Funktionen und trägt zur Nachhaltigkeit bei. In der ökologischen Landwirtschaft dient er als natürliche Stickstoffquelle und ersetzt mineralische Dünger. Als Zwischenfrucht unterbricht er Krankheitszyklen und reduziert bodenbürtige Schaderreger. In Fruchtfolgen verbessert er die Bodenstruktur und hinterlässt eine erhöhte Nährstoffverfügbarkeit für Nachfrüchte. In Grasland-Systemen erhöht er den Proteingehalt des Futters und macht Weiden nahrhafter. Als Untersaat in Getreide bietet er Erosionsschutz nach der Ernte und bindet Reststickstoff. In Agroforstsystemen schützt er vor Bodenerosion zwischen den Baumreihen und fördert die Biodiversität. Seine Blüten sind wichtige Nahrungsquelle für Bestäuber und unterstützen die Insektenfauna. In permakulturell orientierten Systemen funktioniert er als lebender Mulch, der Feuchtigkeit speichert und Temperaturschwankungen puffert. Durch seine Fähigkeit zur Kohlenstoffbindung trägt er zur Klimaverbesserung bei und unterstützt das Bodenleben durch kontinuierliche organische Substanzzufuhr.
  14. Wie wirkt sich Weissklee auf die Biodiversität und Bodenökologie aus?
    Weissklee wirkt als bedeutender Biodiversitätsförderer und ökologischer Stabilisator in verschiedenen Lebensräumen. Seine nektarreichen Blüten unterstützen eine Vielzahl von Bestäubern, darunter Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge, und verlängern durch die lange Blütezeit deren Nahrungsangebot erheblich. Der dichte Bewuchs bietet Lebensraum für bodenlebende Arthropoden, Spinnen und andere Kleintiere, die wichtige Funktionen im Ökosystem erfüllen. Unterirdisch fördert das komplexe Wurzelsystem eine diverse Gemeinschaft von Bodenmikroorganismen. Die Rhizosphäre um die Wurzeln wird zu einem Hotspot biologischer Aktivität, wo Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen in komplexen Wechselwirkungen stehen. Diese erhöhte Bodenaktivität verbessert Nährstoffkreisläufe und macht das System resistenter gegen Störungen. In Mischbeständen fördert Weissklee die Koexistenz verschiedener Pflanzenarten durch seine Stickstoffbeiträge. Die verbesserte Bodenstruktur ermöglicht es anderen Arten, sich zu etablieren und trägt zur Erhaltung der pflanzlichen Vielfalt bei.
  15. Wie führt man eine erfolgreiche Übersaat mit Weissklee in bestehendem Grünland durch?
    Eine erfolgreiche Übersaat mit Weissklee in bestehendem Grünland erfordert sorgfältige Vorbereitung und richtige Technik. Zunächst sollte das Grünland kurz gemäht werden, um die Konkurrenz zu reduzieren und Lichteinfall für die Keimung zu gewährleisten. Anschließend wird die Narbe durch Striegeln oder leichtes Vertikutieren aufgerissen, um den Bodenschluss für die Saat zu verbessern. Die Aussaat erfolgt mit 3-5 kg/ha Weisskleesamen, die gleichmäßig mit einem Streuwagen oder per Hand verteilt werden. Als Lichtkeimer darf Weissklee nur oberflächlich eingearbeitet werden. Ein leichtes Anwalzen nach der Saat verbessert den Bodenkontakt erheblich. Der optimale Zeitpunkt liegt im Frühjahr (März-April) oder nach dem ersten Schnitt im Spätsommer (August-September). Wichtig ist ausreichende Bodenfeuchtigkeit für die Keimung - bei Trockenheit sollte bewässert werden. In den ersten Wochen nach der Saat sollten intensive Beweidung oder tiefe Schnitte vermieden werden, um den jungen Pflanzen Zeit zur Etablierung zu geben.
  16. Welche praktischen Schritte sind für eine optimale Bodenvorbereitung vor der Kleesaat nötig?
    Eine optimale Bodenvorbereitung ist entscheidend für erfolgreiche Weisskleebestände und umfasst mehrere aufeinander abgestimmte Schritte. Beginnen Sie mit einer gründlichen Bodenanalyse, um pH-Wert und Nährstoffgehalt zu ermitteln. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 7,0 - bei zu niedrigen Werten sollten Sie kalken. Entfernen Sie zunächst Wurzelunkräuter und größere Steine von der Fläche. Anschließend lockern Sie den Boden mit Grubber oder Fräse bis etwa 15-20 cm Tiefe, ohne ihn zu wenden. Bei schweren, verdichteten Böden kann eine tiefere Lockerung notwendig sein. Arbeiten Sie bei Bedarf Kompost oder gut verrotteten Mist oberflächlich ein, um die organische Substanz zu erhöhen. Die Oberfläche sollte fein krümelig, aber nicht staubig sein - arbeiten Sie grosse Erdklumpen mit der Egge ein. Vor der Saat die Fläche leicht anwalzen, um ein ebenes Saatbett zu schaffen. Eine leichte Vorbewässerung bei trockenen Verhältnissen fördert später die gleichmäßige Keimung und verhindert das Verwehen der feinen Samen.
  17. Stimmt es, dass Weissklee den Rasen schwächt oder andere Pflanzen verdrängt?
    Nein, diese weit verbreitete Befürchtung ist ein Mythos - Weissklee schwächt den Rasen nicht, sondern stärkt ihn sogar erheblich. Tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt: Weissklee versorgt Rasengräser durch seine Stickstoffbindung mit natürlichem Dünger und macht den gesamten Bestand widerstandsfähiger. In Rasenmischungen wirkt er als natürlicher Bodenverbesserer und erhöht die Trockenheitsresistenz des ganzen Systems. Seine niedrige Wuchsform und die Toleranz gegenüber häufigem Mähen machen ihn zum idealen Rasenpartner. Statt andere Pflanzen zu verdrängen, schafft Weissklee durch seine Nährstoffbeiträge bessere Wachstumsbedingungen für seine Nachbarn. In naturnahen Rasenmischungen trägt er zur Biodiversität bei und reduziert den Pflegeaufwand. Problematisch wird er nur bei übermäßiger Ausbreitung aufgrund von Stickstoffmangel im Boden - ein Zeichen dafür, dass der Rasen seine natürliche Nährstoffquelle braucht. Modern zusammengestellte Rasenmischungen enthalten oft bewusst Weissklee, da er für gesunde, vitale Rasenbestände sorgt.
  18. In welchen deutschen Klimazonen gedeiht Weissklee am besten?
    Weissklee zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und gedeiht in nahezu allen deutschen Klimazonen, wobei er in gemäßigt-feuchten Regionen optimale Bedingungen findet. In den atlantisch geprägten Gebieten Nordwestdeutschlands mit milden, feuchten Wintern und mäßig warmen Sommern entwickelt er sich besonders prächtig. Die kontinental geprägte Gebiete Ostdeutschlands mit trockeneren Sommern stellen höhere Anforderungen an die Wasserversorgung, sind aber bei ausreichender Feuchtigkeit durchaus geeignet. In den Mittelgebirgslagen bis etwa 1200 m Höhe gedeiht Weissklee gut, da er kühle Temperaturen verträgt und winterhart ist. Süddeutschland mit seinen warmen Sommern eignet sich ebenfalls, erfordert aber eventuell zusätzliche Bewässerung in Trockenperioden. Besonders vorteilhaft sind Regionen mit 600-1000 mm Jahresniederschlag und gleichmäßiger Verteilung. In allen Klimazonen wichtig sind Standorte ohne Staunässe, da Weissklee empfindlich auf Wurzelfäule reagiert. Die verschiedenen Sorten zeigen unterschiedliche Klimatoleranzen - nordische Herkünfte sind winterhärter, während südliche Sorten hitzeresistenter sind.
  19. Was unterscheidet Weißklee von Kriechklee und anderen Trifolium-Arten?
    Weißklee (Trifolium repens) und Kriechklee sind botanisch identisch - der Begriff "Kriechklee" beschreibt lediglich die charakteristische Wuchsform des Weißklees. Die Verwechslung entsteht oft durch die verschiedenen gebräuchlichen Namen für dieselbe Art. Von anderen Trifolium-Arten unterscheidet sich Weißklee deutlich: Rotklee (Trifolium pratense) wächst aufrecht bis 80 cm hoch und hat violett-rote Blüten, während Weißklee kriechend wächst und weiße Blüten bildet. Gelbklee (Trifolium dubium) ist einjährig mit winzigen gelben Blüten und wird nur wenige Zentimeter hoch. Schwedenklee (Trifolium hybridum) ähnelt Weißklee, bildet aber keine Ausläufer und hat rosa-weiße Blüten. Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) ist einjährig mit charakteristisch roten, zylindrischen Blütenständen. Die unverwechselbaren Merkmale des Weißklees sind seine kriechenden Ausläufer, die an den Knoten wurzeln, die dreizähligen Blätter mit weißer V-Zeichnung und die kugelförmigen weißen Blütenköpfchen. Diese Eigenschaften machen ihn zur einzigen wirklich bodendeckenden Art unter den häufigen Kleearten.
  20. Wie lässt sich Weissklee von anderen Bodendeckern und Gründüngungspflanzen abgrenzen?
    Weissklee hebt sich von anderen Bodendeckern und Gründüngungspflanzen durch einzigartige Eigenschaften ab. Im Gegensatz zu einjährigen Gründüngungspflanzen wie Senf, Phacelia oder Ölrettich ist Weissklee mehrjährig und regeneriert sich selbständig über Ausläufer. Von anderen ausdauernden Bodendeckern wie Efeu oder Immergrün unterscheidet er sich durch seine Fähigkeit zur Stickstoffbindung und den hohen ökologischen Wert als Bienenweide. Während Gräser wie Deutsches Weidelgras nur Biomasse produzieren, reichert Weissklee aktiv den Boden mit Stickstoff an. Gegenüber Luzerne bietet er den Vorteil der bodendeckenden Wuchsform und besseren Schnittverträglichkeit. Von anderen legumen Gründüngungspflanzen wie Seradella unterscheidet er sich durch seine Mehrjährigkeit und Winterhärte. Einzigartig ist seine Kombination aus Bodenschutz, Nährstoffanreicherung, Futterwert und ökologischem Nutzen. Während die meisten Bodendecker entweder nur schützen oder nur düngen, erfüllt Weissklee alle Funktionen gleichzeitig und ist dabei noch genügsam und pflegeleicht.
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