Wintergemüse anbauen: Ernte in kalter Jahreszeit

Wintergemüse: Genuss und Vielfalt in der kalten Jahreszeit

Wintergemüse eröffnet Gärtnern und Feinschmeckern gleichermaßen eine Fülle von Möglichkeiten. Es gibt viele robuste Sorten und clevere Anbaumethoden zu entdecken.

Wintergemüse-Wissen kompakt

  • Viele Sorten vertragen Frost gut und entwickeln danach sogar ein intensiveres Aroma
  • Die Planung beginnt oft bereits im Spätsommer
  • Sowohl Freilandanbau als auch geschützte Kulturen sind möglich
  • Wintergemüse ist eine nährstoffreiche Ergänzung zum Speiseplan

Einführung in den Wintergemüseanbau

Die Kultivierung von Wintergemüse stellt für Hobbygärtner eine spannende Herausforderung dar. Sie ermöglicht es uns, auch in der kalten Jahreszeit frisches Gemüse zu ernten und unseren Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten.

Vorteile des Wintergemüseanbaus

Der Anbau von Wintergemüse bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Wir können uns über eine längere Saison mit frischem Gemüse aus dem eigenen Garten versorgen. Zudem sind viele Wintergemüsesorten besonders robust und pflegeleicht. Sie trotzen Kälte und Frost und benötigen oft weniger Aufmerksamkeit als empfindlichere Sommerkulturen.

Ein weiterer Pluspunkt: Manche Wintergemüse entwickeln nach leichtem Frost sogar ein intensiveres Aroma. Der Kältereiz bewirkt eine Umwandlung von Stärke in Zucker, was den Geschmack verfeinert. Grünkohl etwa schmeckt nach den ersten Frostnächten deutlich süßer und aromatischer.

Herausforderungen und Besonderheiten

Natürlich bringt der Wintergemüseanbau auch einige Herausforderungen mit sich. Die wichtigste ist sicherlich der Schutz vor extremer Kälte. Während viele Sorten leichten Frost gut vertragen, können Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt Schäden verursachen.

Eine weitere Besonderheit ist das langsamere Wachstum in den lichtärmeren Wintermonaten. Das bedeutet, dass wir bei der Planung Geduld haben müssen. Manche Kulturen brauchen mehrere Monate, bis sie erntereif sind.

Auch die Bodenvorbereitung spielt eine wichtige Rolle. Der Boden sollte nährstoffreich und gut drainiert sein, um Staunässe zu vermeiden. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Beete vor der Winterbepflanzung mit reifem Kompost anzureichern.

Überblick über geeignete Wintergemüsesorten

Es gibt eine erstaunliche Vielfalt an Gemüsesorten, die sich für den Winteranbau eignen. Hier ein kleiner Überblick:

  • Blattgemüse: Feldsalat, Winterportulak, Asiasalate
  • Kohlgemüse: Grünkohl, Rosenkohl, Wirsing
  • Wurzelgemüse: Pastinaken, Schwarzwurzeln, Winterrettich
  • Zwiebelgewächse: Winterzwiebeln, Porree

Diese Sorten zeichnen sich durch ihre Kältetoleranz aus und können teilweise sogar direkt im Freiland überwintern.

Vorbereitung des Gartens für den Wintergemüseanbau

Bodenbearbeitung und Nährstoffversorgung

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist wesentlich für einen erfolgreichen Wintergemüseanbau. Der Boden sollte tiefgründig gelockert werden, um den Pflanzen eine gute Wurzelentwicklung zu ermöglichen. Dabei entferne ich auch gleich Unkräuter und grobe Steine.

Was die Nährstoffversorgung angeht, so bin ich ein großer Fan von gut verrottetem Kompost. Er verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe. Für besonders anspruchsvolle Kulturen wie Kohl gebe ich zusätzlich etwas organischen Dünger in Form von Hornspänen.

Planung des Fruchtwechsels

Bei der Planung des Wintergemüseanbaus sollten wir den Fruchtwechsel berücksichtigen. Das bedeutet, dass wir nicht Jahr für Jahr die gleichen Pflanzen an derselben Stelle anbauen. Ein durchdachter Fruchtwechsel beugt Krankheiten vor und sorgt für eine ausgewogene Nutzung der Bodennährstoffe.

In meinem Garten folge ich einem vierjährigen Rotationsplan. Dabei wechseln sich Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ab. Nach Starkzehrern wie Kohl pflanze ich gerne Hülsenfrüchte an, die den Boden mit Stickstoff anreichern.

Zeitplan für die Aussaat und Pflanzung

Der richtige Zeitpunkt für Aussaat und Pflanzung ist entscheidend für den Erfolg des Wintergemüseanbaus. Viele Kulturen müssen bereits im Spätsommer oder frühen Herbst in den Boden, um bis zum Winter ausreichend Größe zu erreichen.

Hier ein grober Zeitplan für einige beliebte Wintergemüsesorten:

  • Juli/August: Aussaat von Grünkohl, Rosenkohl, Winterporree
  • August/September: Aussaat von Feldsalat, Winterrettich, Asiasalaten
  • September/Oktober: Pflanzung von vorgezogenen Kohlpflanzen, Aussaat von Winterzwiebeln

Natürlich können diese Zeiten je nach Region und Witterung etwas variieren. Ich notiere mir jedes Jahr meine Aussaat- und Erntetermine, um für die nächste Saison daraus zu lernen.

Robuste Wintergemüsesorten für den Freilandanbau

Wurzelgemüse (z.B. Pastinaken, Schwarzwurzeln)

Wurzelgemüse eignet sich hervorragend für den Freilandanbau im Winter. Pastinaken und Schwarzwurzeln sind dabei besonders robust und können sogar in der Erde überwintern.

Pastinaken entwickeln nach dem ersten Frost ein besonders feines, nussiges Aroma. Sie lassen sich vielseitig verwenden - ob als Suppe, Püree oder knusprig gebraten. Bei der Ernte ist etwas Vorsicht geboten: Die Blätter können bei manchen Menschen Hautreizungen verursachen. Am besten erntet man mit Handschuhen.

Schwarzwurzeln, auch als 'Winterspargel' bekannt, sind ebenfalls sehr frosthart. Ihr mildes, leicht nussiges Aroma macht sie zu einer schmackhaften Bereicherung der Winterküche. Bei der Ernte färben sie die Hände schwarz, daher der Name. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Vor der Zubereitung kurz in Essigwasser legen, das erleichtert das Schälen.

Kohlgemüse (z.B. Grünkohl, Rosenkohl)

Kohlgemüse ist der Klassiker unter den Wintergemüsen. Grünkohl und Rosenkohl sind besonders kältetolerant und entwickeln nach dem ersten Frost sogar ein intensiveres Aroma.

Grünkohl ist nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund. Er enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. In meinem Garten lasse ich den Grünkohl oft den ganzen Winter über stehen und ernte ihn nach Bedarf. So habe ich immer frisches Gemüse zur Hand.

Rosenkohl ist etwas anspruchsvoller im Anbau, belohnt aber mit einem köstlichen Geschmack. Die kleinen Kohlköpfe entwickeln sich am Stängel von unten nach oben. Ich ernte sie gerne nach und nach, beginnend mit den unteren Röschen. So können die oberen noch weiter wachsen.

Blattgemüse (z.B. Feldsalat, Winterportulak)

Blattgemüse sorgt auch im Winter für frisches Grün auf dem Teller. Feldsalat und Winterportulak sind dabei besonders winterhart.

Feldsalat, auch Rapunzel genannt, ist ein echtes Wintergemüse. Er wächst auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt noch weiter und übersteht kurze Frostperioden problemlos. Sein nussiges Aroma macht ihn zu einem beliebten Wintersalat. In meinem Garten säe ich Feldsalat gestaffelt aus, so habe ich über einen längeren Zeitraum frischen Salat.

Winterportulak ist weniger bekannt, aber ebenso winterhart. Seine saftigen Blätter haben einen leicht säuerlichen Geschmack und eignen sich gut für Salate oder als Spinatersatz. Er wächst schnell und kann mehrmals geschnitten werden.

Mit diesen robusten Sorten können wir auch in der kalten Jahreszeit frisches Gemüse aus dem eigenen Garten genießen. Wichtig ist, den Boden gut vorzubereiten und die richtige Pflege nicht zu vernachlässigen. Dann steht einer reichen Winterernte nichts im Wege!

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Wintergemüse mit leichtem Schutz anbauen

Um empfindlichere Wintergemüsesorten zu schützen und die Erntesaison zu verlängern, gibt es einige bewährte Methoden. Hier sind ein paar Tipps aus meiner langjährigen Erfahrung:

Vlies und Folientunnel nutzen

Vlies und Folientunnel sind wahre Wundermittel für den Frostschutz. Das Vlies lässt sich direkt über die Pflanzen legen und bietet eine erstaunlich gute Isolierung. Folientunnel schaffen dagegen ein regelrechtes Mikroklima. Ein wichtiger Hinweis: Bei Sonnenschein sollten Sie unbedingt lüften, sonst wird es darunter schnell zu feucht.

Mulchen zum Frostschutz

Eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Stroh ist ein echter Alleskönner. Sie schützt nicht nur die Wurzeln vor dem Durchfrieren, was besonders bei Pastinaken und Co. wichtig ist, sondern hält auch die Feuchtigkeit im Boden und hält lästiges Unkraut in Schach.

Geeignete Sorten und ihre Pflege

Für den Anbau mit leichtem Schutz haben sich robuste Sorten wie Feldsalat, Spinat oder Asiasalate bewährt. Diese Pflanzen sind zwar recht frosthart, danken Ihnen aber jede zusätzliche Wärme mit besserem Wachstum. Vergessen Sie nicht, regelmäßig nach Schädlingen Ausschau zu halten und an wärmeren Tagen für gute Durchlüftung zu sorgen.

Anbau im Gewächshaus oder Frühbeet

Wenn Sie in einer Region mit besonders kalten Wintern leben oder empfindlichere Gemüsesorten anbauen möchten, lohnt sich ein Blick auf den Anbau im Gewächshaus oder Frühbeet.

Vorteile des geschützten Anbaus

Gewächshäuser und Frühbeete sind wahre Allrounder. Sie ermöglichen eine bessere Kontrolle über die Temperatur, schützen die Pflanzen vor Wind und Regen und reduzieren so das Krankheitsrisiko. Ein weiterer Pluspunkt: Sie können früher aussäen und länger ernten.

Geeignete Gemüsesorten für Gewächshaus und Frühbeet

Im Gewächshaus fühlen sich Salate, Radieschen, Rucola und Spinat pudelwohl. Auch Kohlrabi und Pak Choi gedeihen hier prächtig. Wer ein beheiztes Gewächshaus hat, kann sogar mit Tomaten und Gurken experimentieren - ein echtes Luxusgemüse im Winter!

Pflege und Klimaregulierung

Regelmäßiges Lüften ist das A und O, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. An sonnigen Tagen kann es schnell zu warm werden, dann heißt es: Temperatur durch Schattierung oder Lüften regulieren. Im Winter empfiehlt es sich, nachts mit Vlies oder Strohmatten zusätzlich zu isolieren.

Pflege von Wintergemüse

Auch wenn Wintergemüse weniger Aufmerksamkeit braucht als seine sommerlichen Verwandten, ganz ohne Pflege geht es nicht.

Bewässerung und Feuchtigkeit

Wintergemüse ist in Sachen Wasser recht genügsam, sollte aber nicht komplett austrocknen. Mein Tipp: Gießen Sie vorzugsweise an frostfreien Tagen und am Vormittag. So kann das Wasser vor der Nacht verdunsten. Im Gewächshaus müssen Sie regelmäßiger gießen, da kein natürlicher Regen die Pflanzen versorgt.

Düngung im Winter

Die meisten Wintergemüse sind keine Nährstoff-Verschwender. Eine gute Herbstdüngung mit Kompost reicht oft völlig aus. Bei länger kultiviertem Gemüse im Gewächshaus kann ab Februar eine leichte Flüssigdüngung sinnvoll sein - aber Vorsicht, weniger ist oft mehr!

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Auch wenn es draußen kalt ist, Schädlinge können immer noch aktiv sein, besonders im Gewächshaus. Halten Sie regelmäßig Ausschau nach Blattläusen oder Grauschimmel. Kranke Pflanzenteile sollten Sie sofort entfernen. Eine gute Belüftung ist der beste Schutz gegen Pilzkrankheiten. Und sollten Sie im Herbst Probleme mit Kohlweißling-Raupen haben, kann ein Vlies wahre Wunder wirken.

Ernte und Lagerung von Wintergemüse

Die Ernte von Wintergemüse ist eine Kunst für sich und verlangt ein gewisses Gespür für den richtigen Zeitpunkt. Jede Sorte hat ihre Eigenheiten, die man beachten sollte, um die bestmögliche Qualität und Haltbarkeit zu erzielen.

Optimaler Erntezeitpunkt für verschiedene Sorten

Feldsalat ist in der Regel 6-8 Wochen nach der Aussaat erntereif, wenn die Blätter noch jung und zart sind. Bei Grünkohl lohnt es sich, den ersten Frost abzuwarten - er entwickelt danach ein besonders würziges Aroma. Rosenkohl kann ab Oktober geerntet werden, wobei man am besten mit den unteren Röschen beginnt und sich nach oben vorarbeitet. Porree ist ein dankbares Gemüse, das den ganzen Winter über geerntet werden kann, solange der Boden nicht gefroren ist. Bei Pastinaken hat sich gezeigt, dass sie nach dem ersten Frost am besten schmecken - die Kälte verwandelt die Stärke in Zucker und intensiviert den Geschmack.

Erntetechniken bei Frost

Bei frostigen Temperaturen ist behutsames Vorgehen angesagt, um die Pflanzen zu schonen. Es empfiehlt sich, mit der Ernte zu warten, bis die Sonne die gefrorenen Pflanzenteile etwas angetaut hat. Für Wurzelgemüse hat sich bewährt, den Boden mit einer Schicht Stroh oder Laub abzudecken - so lässt es sich auch bei Frost leichter ernten. In besonders kalten Regionen kann ein Tunnel aus Vlies die Pflanzen zusätzlich schützen und die Ernte erleichtern.

Richtige Lagerung für lange Haltbarkeit

Die richtige Lagerung ist entscheidend, wenn man lange etwas von seiner Ernte haben möchte. Wurzelgemüse wie Pastinaken und Schwarzwurzeln können im Boden bleiben und bei Bedarf geerntet werden - eine praktische natürliche Vorratshaltung. Alternativ bewährt sich die Lagerung in Kisten mit feuchtem Sand im kühlen Keller. Grünkohl und Rosenkohl halten sich im Kühlschrank etwa eine Woche frisch. Porree lässt sich gut in feuchtes Zeitungspapier eingewickelt im Kühlschrank aufbewahren. Feldsalat sollte möglichst frisch verzehrt werden, hält sich aber gewaschen und vorsichtig trocken getupft in einer Plastiktüte im Kühlschrank einige Tage.

Spezielle Anbaumethoden für Wintergemüse

Um die Ernte zu optimieren und den Anbau zu erleichtern, gibt es einige besondere Methoden, die sich für den Wintergemüseanbau bewährt haben.

Hochbeete für besseren Schutz und Drainage

Hochbeete haben sich als wahre Alleskönner für den Wintergemüseanbau erwiesen. Sie erwärmen sich im Frühjahr schneller und bieten einen hervorragenden Schutz vor Staunässe. Die erhöhte Position macht nicht nur das Ernten bequemer, sondern erleichtert auch das Abdecken mit Vlies oder Folie bei Frost. Besonders gut gedeihen in Hochbeeten Grünkohl, Feldsalat und Winterportulak.

Vertikaler Anbau zur Platzersparnis

Vertikaler Anbau ist eine clevere Lösung, um auf kleinem Raum mehr anzubauen. Für Wintergemüse eignet sich diese Methode besonders bei Klettergemüse wie Wintererbsen. Eine interessante Variante sind Säulen aus Drahtgeflecht, die mit Kompost gefüllt werden und in denen sich Salate oder Kräuter anbauen lassen. Diese Methode spart nicht nur Platz, sondern macht auch das Abdecken bei Frost einfacher.

Mischkultur und Fruchtfolge im Wintergarten

Mischkultur und eine durchdachte Fruchtfolge spielen im Wintergarten eine wichtige Rolle. Durch die geschickte Kombination verschiedener Pflanzen lässt sich der Boden optimal nutzen und Schädlinge werden auf natürliche Weise ferngehalten. Ein bewährtes Beispiel ist Feldsalat zwischen Kohlreihen - er dient als Bodendecker, unterdrückt Unkraut und der Kohl profitiert von der Bodenlockerung. Bei der Fruchtfolge sollte man darauf achten, dass Starkzehrer wie Kohl nicht direkt aufeinander folgen. Eine bewährte Abfolge wäre beispielsweise Kohl - Wurzelgemüse - Blattgemüse.

Winterfeste Kräuter als Ergänzung

Kräuter sind eine wunderbare Bereicherung für den Wintergarten und können sogar als natürlicher Pflanzenschutz dienen.

Robuste Kräutersorten für den Winter

Erstaunlich viele Kräuter bleiben auch im Winter grün und können geerntet werden. Besonders robust zeigen sich Schnittlauch, Petersilie, Thymian und Oregano. Auch Salbei und Rosmarin überstehen milde Winter oft erstaunlich gut. Winterharte Minze und Zitronenmelisse ziehen zwar ein, treiben aber im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Diese Kräuter liefern frische Aromen für die Winterküche und sind eine wahre Vitaminquelle.

Anbau und Pflege von Winterkräutern

Winterkräuter gedeihen am besten an einem geschützten, sonnigen Standort. Ein Platz an einer Südmauer hat sich als besonders günstig erwiesen, da hier die Temperaturen etwas höher sind. Der Boden sollte gut drainiert sein, um Staunässe zu vermeiden. Vor dem Winter empfiehlt sich eine schützende Mulchschicht aus Laub oder Stroh für die Wurzeln. Bei starkem Frost können empfindlichere Sorten wie Rosmarin mit Vlies abgedeckt werden. Im Winter sollte man beim Gießen zurückhaltend sein, da die Pflanzen jetzt weniger Wasser benötigen.

Ernte und Verwendung in der Küche

Bei der Ernte von Winterkräutern ist Vorsicht geboten, da die Pflanzen im Winter langsamer nachwachsen. Es hat sich bewährt, nur einzelne Zweige oder Blätter abzuschneiden. Frische Kräuter aus dem Wintergarten sind eine wahre Bereicherung für die Küche. Thymian und Rosmarin harmonieren wunderbar mit Wintergemüse wie Pastinaken oder Grünkohl. Schnittlauch und Petersilie verfeinern Salate und Suppen auf köstliche Weise. Minze und Zitronenmelisse eignen sich hervorragend für wärmende Tees. Frische Kräuter im Winter sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern liefern auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - ein echter Muntermacher in der dunklen Jahreszeit.

Wintergemüse erfolgreich anbauen: Praktische Tipps und Tricks

Mit extremen Wetterbedingungen umgehen

Wintergemüseanbau erfordert eine gewisse Flexibilität, besonders wenn es um plötzliche Wetterumschwünge geht. Starke Fröste können empfindlichen Pflanzen zusetzen, aber mit ein paar Vorkehrungen lässt sich das gut abfedern. Vlies oder Stroh sollten immer griffbereit sein - damit können Sie Ihre Beete bei Frostankündigung schnell schützen. Hochbeete haben sich für mich als besonders praktisch erwiesen. Sie bieten nicht nur eine bessere Drainage, sondern erwärmen sich auch schneller, was den Pflanzen in der kalten Jahreszeit zugutekommt.

Bei längeren Kälteperioden hat sich eine zusätzliche Mulchschicht aus Laub oder Stroh bewährt. Sie isoliert den Boden hervorragend. Wichtig ist aber, diese Schicht zu entfernen, sobald es wieder wärmer wird, um Staunässe zu vermeiden. Das habe ich auf die harte Tour gelernt!

Natürliche Schädlingsabwehr im Winter

Überraschenderweise können Schädlinge auch im Winter Ärger machen. Schnecken zum Beispiel sind erstaunlich zäh und lassen sich von ein bisschen Kälte nicht abschrecken. Ein alter Trick, der sich bei mir bewährt hat: Eine Schicht aus Kaffeesatz oder zerkleinerten Eierschalen um die Pflanzen herum. Das mögen die Schnecken gar nicht. Gegen Wühlmäuse habe ich gute Erfahrungen mit eingegrabenen Flaschen gemacht. Der Wind erzeugt darin Geräusche, die die Nager vertreiben - eine sanfte, aber effektive Methode.

Vögel können ebenfalls zur Herausforderung werden, besonders wenn andere Nahrungsquellen knapp sind. Hier helfen Netze oder - mein persönlicher Favorit - alte CDs, die im Wind glitzern. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern hält die gefiederten Freunde auch von den Pflanzen fern.

Den Boden für die nächste Saison vorbereiten

Der Winter ist ideal, um den Boden für die kommende Saison fit zu machen. Gründüngung wie Winterroggen oder Feldsalat kann noch bis in den späten Herbst hinein ausgesät werden. Diese Pflanzen sind wahre Multitalente: Sie lockern den Boden auf und reichern ihn gleichzeitig mit Nährstoffen an.

Kompost ist für mich das Gold des Gärtners. Ich verteile ihn großzügig auf den Beeten. Über den Winter wird er langsam eingearbeitet und verbessert Struktur und Nährstoffgehalt des Bodens. So bereite ich den Boden optimal für die nächste Saison vor.

Auf dem Weg in den Frühling: Vorbereitungen treffen

Frühbeete klar machen

Wenn die Tage länger werden, beginne ich mit der Vorbereitung meiner Frühbeete. Alte Kästen werden gründlich gereinigt und wenn nötig repariert. Ein Trick für einen frühen Start: Den Boden mit schwarzer Folie abdecken. Das erwärmt ihn schneller und gibt den Pflanzen einen Wachstumsschub.

Ich bin ein großer Fan von selbstgebauten Frühbeeten aus alten Fenstern. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern lässt sich auch perfekt an die Größe meiner Beete anpassen. Außerdem finde ich, dass sie dem Garten einen besonderen Charme verleihen.

Frühgemüse aussäen

Schon im Februar kann man mit der Aussaat von frostunempfindlichen Sorten wie Spinat, Feldsalat oder Radieschen beginnen. Für empfindlichere Pflanzen wie Tomaten oder Paprika nutze ich die Fensterbank zum Vorziehen.

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Führen Sie genau Buch darüber, was Sie wann ausgesät haben. Das hilft nicht nur bei der Planung, sondern auch beim Lernen für die nächste Saison. Ich habe mir angewöhnt, ein kleines Gartentagebuch zu führen - das ist Gold wert!

Vom Winter- zum Frühlingsanbau

Der Übergang vom Winter- zum Frühlingsanbau erfordert ein wachsames Auge. Ich beobachte die Wettervorhersage genau und bin stets bereit, meine Pflanzen bei einem späten Frosteinbruch zu schützen. Man weiß ja nie, was das Wetter noch so alles auf Lager hat!

Wintergemüse wie Grünkohl oder Rosenkohl ernte ich nach und nach ab und ersetze sie durch Frühlingspflanzen. So habe ich einen fließenden Übergang und mein Garten bleibt das ganze Jahr über produktiv. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie sich der Garten von Saison zu Saison wandelt.

Ein grüner Ausblick

Der Wintergemüseanbau mag zunächst wie eine Herausforderung erscheinen, aber er bietet so viele spannende Möglichkeiten. Mit guter Planung und etwas Ausdauer können Sie das ganze Jahr über frisches Gemüse aus Ihrem eigenen Garten genießen. Ist das nicht eine wunderbare Vorstellung?

Denken Sie daran: Jeder Garten ist einzigartig und jede Saison bringt neue Erfahrungen mit sich. Experimentieren Sie, lernen Sie aus Ihren Fehlern und vor allem - haben Sie Spaß dabei! Der Wintergemüseanbau ist nicht nur eine Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, mit der Natur in Verbindung zu bleiben, selbst wenn draußen Schnee und Eis herrschen.

Also, schnappen Sie sich Ihre Gartenschuhe und machen Sie sich auf den Weg zu einem ganzjährig grünen und produktiven Garten. Glauben Sie mir, Ihr Wintergemüse wird es Ihnen mit einer reichen Ernte danken!

Tags: Gemüse
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Wintergemüsesorten eignen sich besonders gut für Anfänger im Wintergemüseanbau?
    Für Anfänger eignen sich besonders robuste und pflegeleichte Sorten. Feldsalat ist ideal, da er auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wächst und kurze Frostperioden problemlos übersteht. Grünkohl gehört zu den kältetolerantesten Kulturen und benötigt wenig Aufmerksamkeit. Pastinaken können direkt in der Erde überwintern und entwickeln nach dem ersten Frost ein intensiveres Aroma. Winterportulak wächst schnell und kann mehrmals geschnitten werden. Diese Sorten sind sehr verzeihend bei Pflegefehlern und trotzen widrigen Witterungsbedingungen. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten speziell für Anfänger geeignete Wintergemüse-Sorten mit detaillierten Anbauanleitungen. Wichtig ist, mit wenigen robusten Sorten zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln, bevor man sich an anspruchsvollere Kulturen wagt.
  2. Wie unterscheidet sich der Wintergemüseanbau vom regulären Gemüseanbau im Sommer?
    Der Wintergemüseanbau unterscheidet sich grundlegend vom Sommeranbau. Das Wachstum verlangsamt sich erheblich durch die lichtärmeren Monate und niedrigeren Temperaturen. Während Sommergemüse oft innerhalb weniger Wochen erntereif ist, benötigen Winterkulturen mehrere Monate bis zur Reife. Die Aussaat erfolgt bereits im Spätsommer oder frühen Herbst, damit die Pflanzen bis zum Winter ausreichend Größe erreichen. Frostschutz wird zu einer zentralen Aufgabe - Vlies, Mulchschichten und geschützte Standorte sind essentiell. Die Bewässerung reduziert sich stark, da die Verdunstung geringer ist. Schädlinge sind weniger aktiv, dafür können Pilzkrankheiten durch Feuchtigkeit problematisch werden. Die Ernte erfolgt oft nach Bedarf über einen längeren Zeitraum, anstatt einer einmaligen Ernte wie bei vielen Sommerkulturen.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Wintergemüse wie Grünkohl und Rosenkohl?
    Der optimale Aussaattermin für Grünkohl und Rosenkohl liegt im Juli bis August. Diese frühe Aussaat ist entscheidend, da beide Kulturen mehrere Monate bis zur Erntereife benötigen. Grünkohl sollte idealerweise Mitte Juli bis Anfang August gesät werden, um bis zum ersten Frost ausreichend entwickelt zu sein. Rosenkohl benötigt eine noch längere Entwicklungszeit und wird am besten bereits Ende Juni bis Mitte Juli ausgesät. Die Pflanzen müssen vor dem Winter eine gewisse Größe erreichen, um die kalte Jahreszeit erfolgreich zu überstehen. Nach der Aussaat in Saatbeeten werden die Jungpflanzen im September bis Oktober an ihren endgültigen Standort gepflanzt. Ein gestaffelter Anbau ermöglicht eine längere Erntesaison. Die Bodentemperatur sollte bei der Aussaat noch mindestens 15°C betragen, damit die Keimung zuverlässig erfolgt.
  4. Warum entwickeln manche Wintergemüsesorten nach dem ersten Frost ein intensiveres Aroma?
    Der erste Frost löst bei vielen Wintergemüsesorten einen natürlichen Schutzmehanismus aus. Die Kälte bewirkt eine Umwandlung von Stärke in Zucker, wodurch der Geschmack süßer und aromatischer wird. Dieser Prozess dient den Pflanzen als Frostschutz, da Zucker den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit senkt. Besonders deutlich wird dies bei Grünkohl, der nach Frostnächten merklich süßer schmeckt. Auch Pastinaken und Rosenkohl profitieren von diesem natürlichen Veredelungsprozess. Die Kälte regt zusätzlich die Produktion bestimmter Aromastoffe an und reduziert gleichzeitig Bitterstoffe. Daher empfehlen erfahrene Gärtner, mit der Ernte zu warten, bis die ersten leichten Fröste aufgetreten sind. Diese biochemische Reaktion macht Wintergemüse zu einer besonderen Delikatesse, die geschmacklich oft ihre Sommerverwandten übertrifft.
  5. Welche besonderen Herausforderungen bringt das langsamere Wachstum in lichtärmeren Wintermonaten mit sich?
    Das verlangsamte Wachstum in lichtärmeren Wintermonaten erfordert eine völlig andere Herangehensweise an die Gartenplanung. Geduld wird zur wichtigsten Tugend des Wintergärtners, da manche Kulturen drei bis vier Monate bis zur Ernte benötigen. Die reduzierte Photosynthese führt zu schwächeren Pflanzen, die anfälliger für Krankheiten werden können. Besonders problematisch ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit bei gleichzeitig geringerer Verdunstung - ideale Bedingungen für Pilzerkrankungen. Die Planung muss bereits im Spätsommer beginnen, damit die Pflanzen vor den kürzesten Tagen des Jahres ausreichend entwickelt sind. Gewächshäuser und Frühbeete helfen, die verfügbare Lichtmenge zu maximieren. Zusätzlich müssen Gärtner ihre Erwartungen anpassen: Wintergemüse wächst nicht kontinuierlich, sondern oft in Schüben, abhängig von Temperatur und Lichtverhältnissen.
  6. Wie unterscheidet sich Pastinaken von Schwarzwurzeln im Anbau und Geschmack?
    Pastinaken und Schwarzwurzeln unterscheiden sich sowohl im Anbau als auch geschmacklich erheblich. Pastinaken entwickeln ein feines, nussiges Aroma, das nach dem ersten Frost besonders intensiv wird. Sie sind unkomplizierter im Anbau und können problemlos in der Erde überwintern. Die Ernte erfolgt von Oktober bis März nach Bedarf. Schwarzwurzeln, auch als 'Winterspargel' bekannt, haben einen milderen, leicht nussigen Geschmack. Sie benötigen tiefgründige, lockere Böden, da ihre Wurzeln bis zu 30 cm lang werden. Bei der Ernte verfärben sie die Hände schwarz, weshalb Handschuhe empfehlenswert sind. Schwarzwurzeln sind etwas anspruchsvoller und bevorzugen gleichmäßig feuchte Böden. Beide Kulturen profitieren von einer langen Kulturdauer und können erst im zweiten Jahr nach der Aussaat geerntet werden. Während Pastinaken eher süßlich-würzig schmecken, erinnern Schwarzwurzeln geschmacklich an eine Mischung aus Spargel und Artischocke.
  7. Worin unterscheiden sich Feldsalat und Winterportulak als winterharte Blattgemüse?
    Feldsalat und Winterportulak sind beide äußerst winterhart, unterscheiden sich jedoch in mehreren Aspekten. Feldsalat, auch Rapunzel genannt, hat ein charakteristisches nussiges Aroma und kleine, löffelförmige Blätter. Er wächst auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und übersteht kurze Frostperioden problemlos. Die Aussaat erfolgt von August bis September, die Ernte von Oktober bis März. Winterportulak hingegen hat fleischige, saftige Blätter mit einem leicht säuerlichen Geschmack. Er wächst deutlich schneller als Feldsalat und kann bereits wenige Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Ein großer Vorteil des Winterportulaks ist, dass er mehrmals geschnitten werden kann und immer wieder nachwächst. Geschmacklich eignet sich Feldsalat hervorragend für nussige Wintersalate, während Winterportulak auch als Spinatersatz verwendet werden kann. Beide Sorten sind pflegeleicht und ideal für Gartenanfänger.
  8. Warum kann Wurzelgemüse direkt in der Erde überwintern und wie funktioniert diese natürliche Lagermethode?
    Wurzelgemüse kann dank seiner natürlichen Anpassungen direkt in der Erde überwintern. Die Wurzeln sind von Natur aus darauf ausgelegt, als Energiespeicher zu fungieren und enthalten oft natürliche Gefrierschutzmittel wie Zucker und andere Stoffe, die den Gefrierpunkt senken. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Laub isoliert zusätzlich und verhindert, dass der Boden zu tief durchfriert. Diese natürliche Lagermethode bietet optimale Bedingungen: konstante Feuchtigkeit, Schutz vor Temperaturschwankungen und minimaler Nährstoffverlust. Besonders Pastinaken, Schwarzwurzeln und Winterrettich profitieren von dieser Methode. Der Boden wirkt wie ein natürlicher Kühlschrank, der das Gemüse frisch und vitaminreich hält. Wichtig ist, dass der Standort nicht zu Staunässe neigt und bei Bedarf geerntet werden kann. Diese Methode spart Lagerplatz und sorgt für maximale Frische bis zur Ernte.
  9. Wo kann man hochwertiges Wintergemüse-Saatgut für den erfolgreichen Anbau erwerben?
    Hochwertiges Wintergemüse-Saatgut erhält man am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf robuste Sorten konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine breite Auswahl an winterharten Sorten mit detaillierten Anbauinformationen und Sortenempfehlungen. Wichtige Qualitätskriterien sind eine hohe Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Anpassung an das deutsche Klima. Lokale Gartencenter haben oft den Vorteil regionaler Beratung und Sorten, die für die örtlichen Bedingungen geeignet sind. Bio-Saatgut ist besonders empfehlenswert, da es oft robuster und widerstandsfähiger ist. Saatgutbörsen und Tauschbörsen bieten seltene, alte Sorten, die besonders winterhart sind. Beim Kauf sollte man auf das Erntejahr achten - frisches Saatgut keimt zuverlässiger. Professionelle Händler bieten oft Anzucht- und Pflegeanleitungen, die gerade bei Wintergemüse wertvoll sind.
  10. Welche Ausrüstung wie Vlies oder Hochbeete sind für den Wintergemüseanbau besonders empfehlenswert?
    Für den erfolgreichen Wintergemüseanbau ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Winterschutzvlies gehört zur Grundausstattung - es bietet Frostschutz bei gleichzeitiger Luftdurchlässigkeit und lässt sich flexibel über einzelne Pflanzen oder ganze Beete legen. Hochbeete erwärmen sich schneller, bieten bessere Drainage und erleichtern das Abdecken bei Frost. Ein Frühbeet oder kleines Gewächshaus verlängert die Saison erheblich und schützt empfindliche Kulturen. Mulchmaterial wie Stroh oder Laub ist unverzichtbar für den Wurzelschutz. Qualitätsorientierte Gartenfachhändler wie samen.de führen spezielle Winterschutz-Sets mit Vlies, Befestigungsmaterial und Anleitungen. Eine Gießkanne mit feinem Brausekopf verhindert Verletzungen an frostempfindlichen Pflanzen. Thermometer helfen bei der Überwachung der Bodentemperatur. Ein einfacher Folientunnel kann kostengünstig aus Drahtbügeln und Folie selbst gebaut werden. Diese Ausrüstung macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg im Wintergemüseanbau.
  11. Wie beeinflusst die Bodenbeschaffenheit die erfolgreiche Kultivierung von Wintergemüse?
    Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für den Erfolg beim Wintergemüseanbau. Ein gut drainierter Boden ist das A und O, da Staunässe zu Wurzelfäule und Pilzkrankheiten führt. Schwere Lehmböden sollten mit Kompost und Sand aufgelockert werden, um die Drainage zu verbessern. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen - leicht sauer bis neutral. Ein humusreicher Boden speichert Nährstoffe besser und puffert Temperaturschwankungen ab. Die Bodentemperatur ist wichtiger als die Lufttemperatur: Ein warmer Boden fördert das Wurzelwachstum auch bei kalter Luft. Tiefgründige Lockerung vor der Bepflanzung ermöglicht es Wurzelgemüse, sich optimal zu entwickeln. Regelmäßige Kompostgaben verbessern sowohl Struktur als auch Nährstoffgehalt. In klimatisch ungünstigen Lagen kann eine schwarze Mulchfolie den Boden länger warm halten. Die richtige Bodenvorbereitung im Herbst legt den Grundstein für eine erfolgreiche Winterernte.
  12. Welche Rolle spielt der Fruchtwechsel bei der mehrjährigen Planung des Wintergemüseanbaus?
    Der Fruchtwechsel ist beim Wintergemüseanbau besonders wichtig, da viele Kulturen mehrere Jahre am gleichen Standort Krankheitsdruck aufbauen können. Ein durchdachter Rotationsplan beugt bodenbürtigen Krankheiten vor und sorgt für ausgewogene Nährstoffnutzung. Kohlgewächse wie Grünkohl und Rosenkohl sollten nur alle vier Jahre am gleichen Platz stehen, da sie anfällig für Kohlhernie sind. Nach Starkzehrern wie Kohl empfiehlt sich der Anbau von Leguminosen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Wurzelgemüse lockert den Boden auf und bereitet ihn für nachfolgende Kulturen vor. Ein bewährtes Schema ist: Starkzehrer (Kohl) - Mittelzehrer (Wurzelgemüse) - Schwachzehrer (Salate) - Gründüngung. Diese Rotation erhält die Bodenfruchtbarkeit langfristig und reduziert den Bedarf an Düngemitteln. Dokumentation der Fruchtfolge in einem Gartentagebuch hilft bei der mehrjährigen Planung und verhindert Fehler bei der Standortwahl.
  13. Wie funktioniert das Mikroklima in Gewächshäusern beim Wintergemüseanbau?
    Das Mikroklima in Gewächshäusern schafft optimale Bedingungen für Wintergemüse durch mehrere Faktoren. Die Glaswände und das Dach wirken wie ein Wärmespeicher, der tagsüber Sonnenenergie sammelt und nachts abgibt. Dies gleicht Temperaturschwankungen aus und schützt vor extremen Kältespitzen. Die Luftfeuchtigkeit ist höher als im Freiland, was das Pflanzenwachstum fördert, aber auch Pilzkrankheiten begünstigen kann. Regelmäßiges Lüften ist daher essentiell. An sonnigen Wintertagen können die Temperaturen schnell auf 20°C oder höher steigen, während sie nachts nur wenige Grad über der Außentemperatur liegen. Windschutz ist ein weiterer Vorteil - die Pflanzen müssen weniger Energie für die Stabilisierung aufwenden. Bei Frost kann zusätzliche Isolierung mit Vlies oder Luftpolsterfolie helfen. Die kontrollierte Umgebung ermöglicht eine längere Erntesaison und bessere Erntequalität, erfordert aber aufmerksame Klimaregulierung.
  14. Welche wissenschaftlichen Prozesse stehen hinter der Kältetoleranz verschiedener Wintergemüsesorten?
    Die Kältetoleranz von Wintergemüse beruht auf verschiedenen wissenschaftlichen Anpassungsmechanismen. Der wichtigste Prozess ist die Kältehärtung (Akklimatisation), bei der Pflanzen ihre Zellstruktur allmählich anpassen. Dabei wird der Wassergehalt in den Zellen reduziert und Zucker sowie andere Gefrierschutzmittel angereichert. Diese Kryoprotektoren senken den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit und verhindern die Bildung schädlicher Eiskristalle. Die Zellmembranen werden flexibler und widerstandsfähiger gegen Kälteschäden. Enzyme werden modifiziert, um auch bei niedrigen Temperaturen zu funktionieren. Manche Sorten bilden spezielle Proteine, die als biologisches Frostschutzmittel wirken. Die Photosynthese wird angepasst - Pflanzen können auch bei geringer Lichtintensität noch Energie produzieren. Diese Prozesse erklären, warum einige Sorten Temperaturen bis -15°C überstehen können. Die genetische Veranlagung bestimmt, wie effektiv diese Mechanismen funktionieren.
  15. Wie lässt sich Wintergemüse optimal in Hochbeeten kultivieren?
    Hochbeete bieten ideale Bedingungen für den Wintergemüseanbau durch mehrere Vorteile. Die erhöhte Position sorgt für bessere Drainage und verhindert Staunässe - ein häufiges Problem bei Winterkulturen. Das Beet erwärmt sich schneller durch Sonneneinstrahlung und die Verrottungswärme der unteren Schichten. Die lockere Schichtstruktur ermöglicht tiefwurzelndem Gemüse wie Pastinaken optimales Wachstum. Wichtig ist eine gute Füllung: Unten grobes Material wie Äste, darüber Kompost und oben hochwertige Gartenerde. Eine Mulchschicht schützt vor Frost und hält die Feuchtigkeit. Das erhöhte Niveau erleichtert Pflege und Ernte auch bei Schnee. Abdeckungen mit Vlies oder kleinen Tunneln sind einfacher zu installieren. Die bessere Erwärmung verlängert die Wachstumsperiode um mehrere Wochen. Hochbeete eignen sich besonders für Salate, Kohl und Wurzelgemüse. Gartenfachhändler bieten komplette Hochbeet-Sets mit passendem Zubehör für den Winteranbau.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es für den Frostschutz bei empfindlicheren Winterkulturen?
    Für empfindlichere Winterkulturen gibt es verschiedene bewährte Frostschutzmethoden. Vlies ist die flexibelste Lösung - es lässt sich direkt über Pflanzen legen und bietet 2-4 Grad Schutz. Folientunnel aus Drahtbügeln und Folie schaffen ein wärmeres Mikroklima, benötigen aber Belüftung an sonnigen Tagen. Mulchen mit Stroh, Laub oder Tannenreisig isoliert den Wurzelbereich effektiv. Kalte Kästen oder Frühbeete bieten zusätzlichen Schutz für besonders empfindliche Arten. Bei extremen Temperaturen können Kerzen oder Grablichter unter Abdeckungen zusätzliche Wärme spenden. Windschutz durch Schilfmatten oder Planen reduziert die gefühlte Kälte erheblich. Gießen vor Frostankündigung kann helfen, da feuchter Boden Wärme besser speichert. Mobile Gewächshäuser oder Pop-up-Zelte sind praktisch für kleinere Bereiche. Wichtig ist, Abdeckungen tagsüber zu lüften, um Überhitzung zu vermeiden. Diese Methoden lassen sich je nach Bedarf kombinieren.
  17. Stimmt es, dass Wintergemüse weniger Nährstoffe enthält als Sommergemüse?
    Diese Annahme ist ein weit verbreiteter Mythos. Wintergemüse enthält oft sogar mehr Nährstoffe als seine Sommerverwandten. Der langsamere Wachstumsprozess bei niedrigen Temperaturen konzentriert die Inhaltsstoffe, da weniger Wasser eingelagert wird. Grünkohl beispielsweise erreicht nach dem ersten Frost Rekordwerte bei Vitamin C, Vitamin K und Antioxidantien. Feldsalat ist besonders reich an Folsäure und Eisen. Pastinaken enthalten mehr Beta-Carotin als Karotten. Rosenkohl punktet mit hohen Vitamin-C-Gehalten und wertvollen Glucosinolaten. Der Stress durch Kälte regt die Produktion sekundärer Pflanzenstoffe an, die als natürliche Schutzmechanismen fungieren. Diese Stoffe haben oft positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Wintergemüse ist daher nicht nur frisch und regional verfügbar, sondern auch ein wichtiger Nährstofflieferant in der vitaminarmen Jahreszeit. Die Ernte kurz vor dem Verzehr garantiert maximale Nährstoffdichte.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Wintergemüseanbau in Deutschland?
    Deutschland zeigt erhebliche regionale Unterschiede beim Wintergemüseanbau. In milderen Regionen wie dem Rheintal oder den Küstengebieten können empfindlichere Sorten wie Mangold oder Spinat oft ohne besonderen Schutz überwintern. Diese Gebiete profitieren von den ausgleichenden Einflüssen des Ozeans oder der Flüsse. In höheren Lagen der Mittelgebirge und in kontinentalen Regionen Ostdeutschlands sind härtere Sorten wie Grünkohl und Rosenkohl zu bevorzugen. Hier sind Schutzmaßnahmen wie Vliesabdeckungen oft unerlässlich. Die Schneebedeckung variiert stark - während Schnee in Norddeutschland oft als Isolierung wirkt, kann in Bayern extremer Frost ohne schützende Schneedecke auftreten. Sonnenstunden im Winter unterscheiden sich regional erheblich, was das Wachstum beeinflusst. Lokale Klimamikrozonen, etwa in Städten oder geschützten Tälern, ermöglichen oft den Anbau anspruchsvollerer Sorten. Regionale Gartenfachhändler kennen die besten Sorten für ihre Klimazone.
  19. Wie grenzt sich frosthartes Gemüse von kältetoleranten Sorten ab?
    Die Unterscheidung zwischen frosthartem und kältetoleranten Gemüse ist wichtig für die richtige Sortenwahl. Frosthartes Gemüse wie Grünkohl, Rosenkohl oder Winterzwiebeln übersteht Temperaturen bis -10°C oder darunter ohne Schäden und kann sogar von leichtem Frost profitieren. Diese Sorten haben genetische Anpassungen entwickelt, die Zellschäden durch Eiskristalle verhindern. Kältetolerante Sorten wie Feldsalat, Spinat oder Rucola vertragen kurze Frostperioden, werden aber bei längeren Minusgraden geschädigt. Sie benötigen oft Schutz durch Vlies oder Mulch bei Temperaturen unter -5°C. Frosthartes Gemüse kann den ganzen Winter im Freien verbleiben, während kältetolerante Sorten geschützte Standorte oder temporären Schutz benötigen. Die Übergänge sind fließend - manche Sorten sind regional unterschiedlich einzustufen. Wichtig ist, die lokalen Klimabedingungen zu berücksichtigen und entsprechend zu wählen. Erfahrene Gärtner testen oft die Grenzen ihrer regionalen Sorten.
  20. Was unterscheidet Winterkultur von Herbstgemüse in Bezug auf Anbau und Ernte?
    Winterkultur und Herbstgemüse unterscheiden sich fundamental in Anbau und Erntezeit. Winterkulturen werden speziell für die Überwinterung und Ernte in den Wintermonaten angebaut. Sie werden oft im Spätsommer gesät, überwintern im Beet und werden von Dezember bis März geerntet. Typische Vertreter sind Grünkohl, Rosenkohl und Porree. Herbstgemüse hingegen wird für die Ernte von September bis November angebaut und vor dem Winter meist komplett abgeerntet. Dazu gehören Chinakohl, Möhren oder späte Kohlsorten. Winterkulturen sind auf Kältetoleranz gezüchtet und entwickeln oft erst nach Frost ihr volles Aroma. Sie wachsen auch bei niedrigen Temperaturen weiter, wenn auch langsam. Herbstgemüse stellt das Wachstum bei Kälte meist völlig ein. Die Lagerfähigkeit unterscheidet sich ebenfalls: Wintergemüse kann oft monatelang frisch geerntet werden, während Herbstgemüse meist eingelagert wird. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Anbauplanung und Sortenauswahl.
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