Wunderblumen: Förderung der Gartenbiodiversität

Wunderblumen: Farbenfrohe Vielfalt für den naturnahen Garten

Lernen Sie die beeindruckende Welt der Wunderblumen und ihre Rolle für die Gartenbiodiversität kennen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wunderblumen (Mirabilis jalapa) sind mehrjährige Nachtblüher
  • Vielfältige Blütenfarben und betörender Duft locken Nachtfalter an
  • Pflegeleichte Pflanzen fördern die Biodiversität im Garten
  • Knollenbildung ermöglicht Überwinterung in milden Regionen

Was sind Wunderblumen?

Wunderblumen, botanisch als Mirabilis jalapa bekannt, sind bemerkenswerte Gartenpflanzen mit einer besonderen Eigenschaft: Ihre duftenden Blüten öffnen sich am späten Nachmittag und bleiben bis zum nächsten Morgen geöffnet. Diese Eigenart hat ihnen auch den Namen 'Vieruhrenblume' eingebracht.

Herkunft und Geschichte

Ursprünglich stammen Wunderblumen aus den tropischen Regionen Südamerikas, insbesondere aus Peru. Im 16. Jahrhundert gelangten sie nach Europa, wo sie schnell zu beliebten Zierpflanzen in barocken Gärten wurden. Ihre Fähigkeit, Blüten in verschiedenen Farben an einer einzigen Pflanze hervorzubringen, sorgte für Staunen und trug zu ihrem Namen 'Wunderblume' bei.

Bedeutung für die Biodiversität

In unseren Gärten spielen Wunderblumen eine wichtige Rolle für die Biodiversität. Als Nachtblüher bieten sie Nahrung für nachtaktive Insekten, die oft übersehen werden. Besonders Nachtfalter und Schwärmer profitieren von ihrem reichhaltigen Nektarangebot. Tagsüber dienen die dichten Pflanzen als Versteck und Ruhezone für verschiedene Kleinlebewesen.

Botanische Merkmale und Eigenschaften

Wuchsform und Höhe

Wunderblumen entwickeln sich zu buschigen Stauden mit einer Höhe von 60 bis 100 cm. Ihre Stängel sind kräftig und verzweigen sich stark, was zu einem dichten Wuchs führt. Die eiförmigen Blätter sind dunkelgrün und stehen gegenständig am Stängel.

Blütenstruktur und Farbvielfalt

Die trompetenförmigen Blüten der Wunderblume sind etwa 5 cm lang und öffnen sich am späten Nachmittag. Besonders interessant ist ihre Farbvielfalt: An einer einzigen Pflanze können Blüten in Weiß, Gelb, Rosa, Rot oder Violett erscheinen. Manchmal sind die Blüten sogar mehrfarbig gestreift oder gesprenkelt. Diese genetisch bedingte Farbvariation macht jede Wunderblume zu einem einzigartigen Schmuckstück im Garten.

Duft und Öffnungszeiten

Mit Einbruch der Dämmerung verströmen die Blüten einen süßlichen, vanilleartigen Duft. Dieser lockt nachtaktive Bestäuber an, insbesondere Nachtfalter mit langen Rüsseln. Die Blüten bleiben bis zum nächsten Morgen geöffnet und schließen sich dann, um am Abend durch neue ersetzt zu werden.

Knollenbildung und Überwinterung

Obwohl Wunderblumen in ihrer Heimat mehrjährig sind, werden sie in unseren Breiten meist einjährig kultiviert. In milden Regionen oder an geschützten Standorten können sie jedoch überwintern. Dafür bilden sie knollenartige Wurzeln aus, die Nährstoffe speichern und im Frühjahr wieder austreiben. In kälteren Gebieten kann man die Knollen im Herbst ausgraben und frostfrei überwintern.

Ökologische Bedeutung von Wunderblumen

Nektarquelle für Nachtschwärmer

Als nächtliche Nektarspender sind Wunderblumen besonders wertvoll für nachtaktive Insekten. Ihr reichhaltiger Nektar ist eine wichtige Nahrungsquelle für Nachtfalter, die oft weniger Aufmerksamkeit erhalten als ihre tagaktiven Verwandten. Einige Schwärmerarten haben sich sogar speziell an die langen Blütenröhren der Wunderblumen angepasst.

Anlockung nachtaktiver Bestäuber

Der intensive Duft und die hellen Farben der Blüten sind perfekt auf die Wahrnehmung nachtaktiver Bestäuber abgestimmt. Besonders weiße und hellgelbe Blüten leuchten im Mondlicht und sind für Nachtfalter gut sichtbar. Diese nächtlichen Besucher sorgen nicht nur für die Bestäubung der Wunderblumen, sondern tragen auch zum allgemeinen ökologischen Gleichgewicht bei.

Schutz und Lebensraum

Tagsüber bieten die dichten Blätter und Stängel der Wunderblumen Schutz und Unterschlupf für verschiedene nützliche Insekten wie Marienkäfer, Florfliegen oder Ohrwürmer. Diese natürlichen Nützlinge helfen bei der biologischen Schädlingsbekämpfung im Garten.

Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht

Durch ihre vielfältigen ökologischen Funktionen tragen Wunderblumen wesentlich zum Gleichgewicht im Garten bei. Sie fördern die Artenvielfalt, indem sie Nahrung und Lebensraum für verschiedene Insekten bieten. Gleichzeitig unterstützen sie die natürliche Schädlingskontrolle und tragen zur Bestäubung anderer Pflanzen bei. Ihre Integration in naturnahe Gärten ist daher ein wertvoller Beitrag zur Förderung der lokalen Biodiversität.

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Wunderblumen: Ein Magnet für die Insektenwelt

Wunderblumen (Mirabilis jalapa) sind nicht nur für uns Menschen ein beeindruckender Anblick, sondern auch für eine Vielzahl von Insekten. Ihre abendlich aufblühenden, duftenden Blüten locken eine ganze Reihe von nachtaktiven Besuchern an.

Welche Insektenarten werden angezogen?

Die Wunderblume ist ein beliebtes Ziel für verschiedene Insektenarten:

  • Nachtfalter und Schwärmer
  • Nachtaktive Bienen und Hummeln
  • Motten
  • Käfer
  • Schwebfliegen

Interessanterweise besuchen auch einige tagaktive Insekten wie Schmetterlinge und Bienen in den frühen Morgenstunden oder späten Nachmittagsstunden die Blüten.

Besondere Bedeutung für Nachtfalter und Schwärmer

Nachtfalter und Schwärmer sind die Hauptbesucher der Wunderblumen. Diese Insekten haben sich optimal an die nächtliche Nektarsuche angepasst. Mit ihren langen Rüsseln können sie den Nektar aus den röhrenförmigen Blüten saugen. Arten wie das Taubenschwänzchen oder der Windenschwärmer sind regelmäßige Gäste.

Interaktion zwischen Wunderblumen und Bestäubern

Die Beziehung zwischen Wunderblumen und ihren Bestäubern zeigt eine gegenseitige Anpassung. Die Blüten öffnen sich am späten Nachmittag und verströmen einen süßen Duft, der die nachtaktiven Insekten anlockt. Während die Insekten Nektar sammeln, bleiben Pollen an ihren Körpern haften, die sie dann zu anderen Blüten tragen.

Vergleich mit anderen insektenfreundlichen Pflanzen

Im Vergleich zu anderen insektenfreundlichen Pflanzen haben Wunderblumen den Vorteil, dass sie besonders nachtaktive Arten anziehen. Während Lavendel, Sonnenhut oder Astern tagsüber Insekten anlocken, bieten Wunderblumen eine wichtige Nahrungsquelle in der Nacht. Dies macht sie zu einer wertvollen Ergänzung in jedem biodiversen Garten.

Anbau und Pflege von Wunderblumen

Standortansprüche (Boden, Licht, Wasser)

Wunderblumen sind recht anspruchslos, gedeihen aber am besten unter folgenden Bedingungen:

  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Lockerer, nährstoffreicher Boden
  • Gute Drainage
  • Regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung

Sie vertragen auch trockene Perioden gut, was sie zu einer pflegeleichten Pflanze macht.

Aussaat und Vermehrung

Die Aussaat erfolgt am besten direkt ins Freiland ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Die Samen werden etwa 1-2 cm tief in den Boden gedrückt. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 30-40 cm betragen. Die Keimung erfolgt in der Regel nach 7-14 Tagen.

Pflegetipps für gesunde Pflanzen

Wunderblumen sind recht pflegeleicht, aber ein paar Tipps helfen, sie gesund zu halten:

  • Regelmäßiges Gießen, besonders in Trockenperioden
  • Gelegentliche Düngung mit Kompost oder organischem Dünger
  • Entfernen verblühter Blüten für eine längere Blütezeit
  • Stützen höher wachsender Pflanzen bei Bedarf

Umgang mit Selbstaussaat und Ausbreitung

Wunderblumen neigen zur Selbstaussaat, was sowohl Vor- als auch Nachteile haben kann. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, können Sie:

  • Verblühte Blütenstände vor der Samenbildung entfernen
  • Selbst ausgesäte Jungpflanzen im Frühjahr ausdünnen
  • Einen Teil der Samen für die nächste Aussaat sammeln

Die Selbstaussaat kann aber auch genutzt werden, um natürlich wirkende Pflanzungen zu erzielen.

Integration in den naturnahen Garten

Gestaltungsideen mit Wunderblumen

Wunderblumen lassen sich vielseitig in die Gartengestaltung einbinden:

  • Als Hintergrund in Staudenbeeten
  • In Gruppen als farbenfrohe Akzente
  • Entlang von Zäunen oder Mauern
  • Als natürliche Abgrenzung zwischen verschiedenen Gartenbereichen

Kombination mit anderen biodiversitätsfördernden Pflanzen

Um einen vielfältigen Lebensraum zu schaffen, können Wunderblumen gut mit anderen insektenfreundlichen Pflanzen kombiniert werden:

  • Nachtkerzen für weitere nachtaktive Besucher
  • Lavendel und Salbei für tagaktive Insekten
  • Wilde Möhre als Nahrungsquelle für Raupen
  • Sonnenhut und Astern für eine lange Blütezeit im Garten

Anlegen eines Nachtgartens mit Wunderblumen

Ein Nachtgarten ist eine besondere Attraktion, in dem Wunderblumen eine Hauptrolle spielen können. Kombinieren Sie sie mit anderen nachtblühenden Pflanzen wie Nachtjasmin, Mondviole oder Tabak. Ergänzen Sie die Bepflanzung mit hellen Steinen oder weißen Blüten, die im Mondlicht leuchten. Eine indirekte Beleuchtung kann den Effekt verstärken und lädt zum abendlichen Verweilen ein.

Wunderblumen in Kübeln und auf Balkonen

Auch für Balkongärtner sind Wunderblumen eine tolle Option:

  • Wählen Sie Töpfe mit mindestens 30 cm Durchmesser
  • Verwenden Sie nährstoffreiche, gut drainierte Erde
  • Platzieren Sie die Kübel an einem sonnigen bis halbschattigen Ort
  • Gießen Sie regelmäßig, da Kübelpflanzen schneller austrocknen

In Kübeln kultiviert, können Wunderblumen leicht umgestellt werden, um den Balkon oder die Terrasse je nach Bedarf zu gestalten. So können Sie auch in der Stadt einen kleinen Beitrag zur Insektenvielfalt leisten.

Jahreszeitlicher Rhythmus der Wunderblume

Die Wunderblume (Mirabilis jalapa) begleitet uns durch alle Jahreszeiten mit ihrem bemerkenswerten Lebenszyklus. Betrachten wir die saisonalen Aspekte dieser vielseitigen Pflanze.

Frühlingserwachen: Vorbereitung und Aussaat

Wenn die Frühlingssonne den Boden erwärmt, beginnt eine spannende Zeit für Wunderblumen-Enthusiasten. Ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, können wir die Samen direkt ins Freiland säen. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein. Ein Tipp aus meiner Gartenerfahrung: Etwas Kompost unter die Erde gemischt, kommt bei Wunderblumen gut an.

Sommerliche Blütenpracht und Insektenparadies

In warmen Sommertagen entfaltet sich die volle Pracht der Wunderblumen. Die Blüten öffnen sich am späten Nachmittag und verströmen ihren süßen Duft bis in die Nacht. Es ist fesselnd zu sehen, wie Nachtfalter und Schwärmer von den leuchtenden Farben angezogen werden. In lauen Sommernächten habe ich oft diesem Naturschauspiel zugesehen - ein eindrucksvolles Erlebnis!

Herbstliche Samenbildung und Wintervorbereitung

Bei kürzeren Tagen beginnt die Wunderblume mit der Samenbildung. Die Blüten verwandeln sich in kleine, schwarze Samenkapseln. Diese kann man für die nächste Saison sammeln. Aber Achtung: Wunderblumen sind Meister der Selbstaussaat! Ohne Kontrolle findet man im nächsten Jahr überall kleine Pflänzchen. Ich finde das charmant, aber manch einer bevorzugt einen geordneteren Garten.

Winterruhe: Schutz der Knollen

Obwohl Wunderblumen oft als einjährig kultiviert werden, können sie in milderen Regionen überwintern. Die Knollen benötigen einen trockenen, frostfreien Platz. In meinem Garten in Süddeutschland bewährt sich eine dicke Laubschicht als Abdeckung. In kälteren Gegenden ist es sicherer, die Knollen auszugraben und frostfrei zu lagern.

Wunderblumen als Biodiversitäts-Booster

Wunderblumen sind wahre Alleskönner in der Förderung biologischer Vielfalt. Sie spielen eine wichtige, oft unterschätzte Rolle in unserem Ökosystem.

Unterstützung lokaler Ökosysteme

In unseren Gärten schafft die Wunderblume kleine Oasen der Artenvielfalt. Sie bietet Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten, viele davon unersetzliche Bestäuber. Besonders nachtaktive Arten profitieren von den abendlich geöffneten Blüten. In meinem Garten hat sich rund um die Wunderblumen-Beete ein regelrechtes Insekten-Hotspot entwickelt.

Beitrag zum Erhalt bedrohter Arten

Einige der von Wunderblumen angelockten Nachtfalter-Arten stehen auf der Roten Liste. Durch Integration dieser Pflanzen in unsere Gärten schaffen wir wichtige Nahrungsquellen und Rückzugsorte für diese gefährdeten Tiere. Selbst ein kleiner Garten kann zum Artenschutz beitragen!

Teil eines biodiversen Gartennetzwerks

Wunderblumen fügen sich hervorragend in ein Netzwerk biodiversitätsfördernder Pflanzen ein. In Kombination mit anderen nektarreichen Blumen, Stauden und Gehölzen entsteht ein vielfältiges Nahrungsangebot über die gesamte Vegetationsperiode. In meinem Garten habe ich die Wunderblumen mit Nachtkerzen und Duftgeißblatt kombiniert - eine beliebte Anlaufstelle für Nachtfalter!

Lehrreiches Naturerlebnis im eigenen Garten

Wunderblumen eignen sich hervorragend, um Kindern und Erwachsenen die Zusammenhänge in der Natur näherzubringen. Die auffälligen Blüten und die nächtlichen Besucher faszinieren Jung und Alt gleichermaßen. Die staunenden Augen meiner Enkelkinder beim Beobachten der ersten Nachtschwärmer an den Wunderblumen bleiben unvergesslich - solche Momente sind wertvoll!

Herausforderungen und Lösungsansätze

Trotz all ihrer Vorzüge bringen Wunderblumen auch einige Herausforderungen mit sich. Hier ein paar Tipps zum Umgang damit:

Kontrolle der Ausbreitung

Wunderblumen können sich durch Selbstaussaat stark vermehren. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, empfiehlt es sich, verblühte Blütenstände regelmäßig zu entfernen. Alternativ kann man die Pflanzen auch in Kübeln kultivieren. So lässt sich die Ausbreitung leichter kontrollieren, ohne auf die positiven Effekte verzichten zu müssen.

Balance zwischen Ästhetik und Ökologie

Manchmal kollidiert der Wunsch nach einem "aufgeräumten" Garten mit den ökologischen Vorteilen der Wunderblumen. Mein Rat: Schaffen Sie bewusst wilde Ecken in Ihrem Garten, in denen sich die Pflanzen frei entfalten können. In repräsentativen Bereichen können Sie die Wunderblumen durch regelmäßiges Zurückschneiden kompakter halten.

Anpassung an Klimaveränderungen

Mit zunehmend heißeren und trockeneren Sommern müssen wir unsere Gartenpraktiken anpassen. Glücklicherweise sind Wunderblumen recht trockenheitsresistent. Dennoch empfiehlt sich, den Boden mit Mulch abzudecken, um die Feuchtigkeit zu halten. In extrem trockenen Perioden sollte man natürlich trotzdem gießen.

Natürlicher Pflanzenschutz

Wunderblumen sind relativ robust, können aber gelegentlich von Blattläusen oder Mehltau befallen werden. Statt chemischer Mittel setze ich auf natürliche Methoden: Nützlinge wie Marienkäfer fördern, Pflanzenjauchen aus Brennnesseln oder Schachtelhalm anwenden und bei Mehltau eine Spritzung mit verdünnter Magermilch - das hat sich in meinem Garten bewährt.

Mit diesen Tipps und etwas Geduld werden Wunderblumen zu echten Hinguckern in Ihrem Garten - und zu wertvollen Verbündeten für die Artenvielfalt. Probieren Sie es aus, Sie werden überrascht sein!

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschung zu Wunderblumen

Aktuelle Studien zur ökologischen Bedeutung

Neue Untersuchungen bestätigen die wichtige Rolle der Wunderblume (Mirabilis jalapa) für die Biodiversität. Forscher der Universität Hohenheim haben beobachtet, dass die nächtlich blühende Pflanze besonders für Nachtfalter und Schwärmer attraktiv ist. Diese Insekten sind wichtige Bestäuber, die oft übersehen werden. Die Studie zeigte, dass Gärten mit Wunderblumen eine höhere Vielfalt an nachtaktiven Insekten aufwiesen.

Genetische Vielfalt und Züchtung

Die genetische Besonderheit der Wunderblume, verschiedenfarbige Blüten an einer Pflanze hervorzubringen, interessiert Botaniker seit langem. Aktuelle Forschungen an der TU München untersuchen die genetischen Mechanismen hinter diesem Phänomen. Die Erkenntnisse könnten für die Pflanzenzüchtung interessant sein und neue Einblicke in die Evolution von Blütenfarben liefern.

Zukunftspotenzial in der Forschung

Wissenschaftler betrachten die Wunderblume als interessantes Modell für weitere ökologische Studien. Besonders relevant ist die Frage, wie sich der Klimawandel auf die Interaktion zwischen Wunderblumen und ihren Bestäubern auswirkt. Zudem wird erforscht, ob sich die Trockenheitstoleranz der Pflanze auf andere Arten übertragen lässt - ein möglicher Beitrag zur Anpassung von Gartenpflanzen an veränderte Klimabedingungen.

Praktische Tipps für Hobbygärtner

Saatgutgewinnung und -lagerung

Um Saatgut zu gewinnen, lassen Sie einige Blüten verblühen. Die schwarzen, erbsengroßen Samen können Sie ernten und in Papiertüten an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren. So haben Sie im nächsten Jahr neues Saatgut. Ein Tipp: Mischen Sie die Samen mit etwas Sand, das erleichtert die gleichmäßige Aussaat im Frühjahr.

Kreative Verwendungsmöglichkeiten

Wunderblumen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch vielseitig einsetzbar. Die Blüten eignen sich als essbare Dekoration für Salate oder Desserts. Vorsicht: Nur die Blütenblätter verwenden, nicht die Samen! Aus den Blüten lässt sich auch ein natürlicher Farbstoff gewinnen. Damit kann man sogar alte Kleidungsstücke färben - ein interessantes Projekt für Kinder!

Nächtliche Besucher beobachten und fotografieren

Das Fotografieren der nächtlichen Besucher an den Wunderblumen kann zu einem interessanten Hobby werden. Mit einer Kamera und etwas Geduld lassen sich beeindruckende Aufnahmen machen. Tipp: Verwenden Sie eine schwache Rotlichtlampe, um die Insekten nicht zu stören. So lassen sich möglicherweise auch seltene Arten wie der Windenschwärmer beobachten.

Blüh- und Besucherkalender erstellen

Ein Blüh- und Besucherkalender hilft, die Aktivitäten im Garten zu dokumentieren. Notieren Sie, wann die ersten Blüten erscheinen und welche Insekten Sie beobachten. Über die Jahre entsteht so ein Bild der Veränderungen in Ihrem Garten. Ein solcher Kalender kann auch Hinweise auf Klimaveränderungen geben, wenn sich beispielsweise die Blütezeiten verschieben.

Wunderblumen: Kleine Blüten, große Wirkung

Die Wunderblume mag unscheinbar wirken, doch ihre Bedeutung für die Biodiversität ist beachtlich. Sie lockt viele Insekten an und bietet Forschern Einblicke in Pflanzen-Insekten-Interaktionen. Für Hobbygärtner ist sie ein dankbarer und vielseitiger Gast im Garten.

Probieren Sie Wunderblumen in Ihrem eigenen Garten aus. Ob als bunte Bereicherung des Blumenbeets, als natürlicher Sichtschutz oder als Beobachtungsobjekt - diese Pflanze hat viel zu bieten. Mit jedem Samenkorn, das Sie aussäen, unterstützen Sie die Förderung der Biodiversität.

Die Gartengestaltung der Zukunft verbindet Ästhetik und ökologischen Nutzen. Wunderblumen zeigen, wie wir unsere Gärten zu lebendigen Ökosystemen gestalten können. Gemeinsam können wir unsere grünen Oasen zu Orten der Artenvielfalt machen - Blüte für Blüte, Garten für Garten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Wunderblumen und welche botanischen Eigenschaften zeichnen sie aus?
    Wunderblumen (Mirabilis jalapa) sind bemerkenswerte mehrjährige Gartenpflanzen aus der Familie der Nyctaginaceae. Diese ursprünglich aus Peru stammenden Pflanzen entwickeln sich zu buschigen Stauden mit einer Höhe von 60 bis 100 cm. Ihre kräftigen Stängel verzweigen sich stark und tragen gegenständige, eiförmige, dunkelgrüne Blätter. Die botanische Besonderheit liegt in ihren trompetenförmigen Blüten, die etwa 5 cm lang sind und sich ausschließlich am späten Nachmittag öffnen. Diese Blüten verströmen einen süßlichen, vanilleartigen Duft und können in verschiedenen Farben wie Weiß, Gelb, Rosa, Rot oder Violett erscheinen - oft sogar mehrfarbig gestreift oder gesprenkelt an einer einzigen Pflanze. Zur Überwinterung bilden sie knollenartige Wurzeln aus, die Nährstoffe speichern. In ihrer Heimat sind sie mehrjährig, werden aber in unseren Breiten meist einjährig kultiviert.
  2. Warum werden Wunderblumen auch Vieruhrenblumen genannt und wann öffnen sich ihre Blüten?
    Den Namen 'Vieruhrenblume' verdanken Wunderblumen ihrer charakteristischen Blütezeit. Ihre duftenden Blüten öffnen sich regelmäßig am späten Nachmittag, traditionell gegen 16 Uhr, was zu dieser volkstümlichen Bezeichnung führte. Die Blüten bleiben dann die ganze Nacht über geöffnet und schließen sich erst am nächsten Morgen wieder. Diese nächtliche Blühstrategie ist eine evolutionäre Anpassung an nachtaktive Bestäuber wie Nachtfalter und Schwärmer. Mit Einbruch der Dämmerung intensiviert sich auch der süßliche, vanilleartige Duft, der die nächtlichen Besucher anlockt. Jeden Abend öffnet sich eine neue Generation von Blüten, während die alten verwelken. Diese verlässliche Rhythmik macht sie zu einem faszinierenden Naturschauspiel im Garten und zu einer wichtigen Nektarquelle für die oft übersehenen nachtaktiven Insekten, die für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar sind.
  3. Welche Bedeutung haben Wunderblumen für die Biodiversität im Garten?
    Wunderblumen spielen eine entscheidende Rolle für die Gartenbiodiversität, besonders für oft übersehene nachtaktive Arten. Als nächtliche Nektarspender bieten sie wichtige Nahrungsquellen für Nachtfalter, Schwärmer und andere nachtaktive Insekten, die häufig weniger Aufmerksamkeit erhalten als ihre tagaktiven Verwandten. Ihr reichhaltiger Nektar und intensiver Duft locken verschiedene Bestäuber an, darunter auch bedrohte Nachtfalter-Arten, die auf der Roten Liste stehen. Tagsüber dienen die dichten Pflanzen als Versteck und Ruhezone für Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Ohrwürmer, die bei der biologischen Schädlingsbekämpfung helfen. Diese natürlichen Helfer fördern das ökologische Gleichgewicht im Garten. Durch ihre vielfältigen ökologischen Funktionen tragen Wunderblumen wesentlich zur Artenvielfalt bei und schaffen wichtige Lebensräume und Nahrungsnetze. Selbst ein kleiner Garten kann durch Integration von Wunderblumen zum wertvollen Beitrag für den lokalen Artenschutz werden.
  4. Warum können Wunderblumen verschiedenfarbige Blüten an einer einzigen Pflanze hervorbringen?
    Die Fähigkeit der Wunderblumen, verschiedenfarbige Blüten an einer einzigen Pflanze zu produzieren, beruht auf einer faszinierenden genetischen Besonderheit. Diese genetisch bedingte Farbvariation entsteht durch instabile Farbgene, die während der Blütenentwicklung unterschiedlich exprimiert werden. Dadurch können an einer Pflanze gleichzeitig weiße, gelbe, rosa, rote oder violette Blüten erscheinen - manchmal sogar mehrfarbig gestreift oder gesprenkelt. Dieses Phänomen wird als 'Sektorialchimäre' bezeichnet und macht jede Wunderblume zu einem einzigartigen Gartenexemplar. Aktuelle Forschungen an der TU München untersuchen die genetischen Mechanismen hinter diesem bemerkenswerten Farbwechsel. Die Erkenntnisse könnten neue Einblicke in die Evolution von Blütenfarben liefern und für die moderne Pflanzenzüchtung interessant sein. Diese genetische Vielfalt war bereits im 16. Jahrhundert ein Grund für das Staunen in europäischen barocken Gärten und trägt noch heute wesentlich zum Namen 'Wunderblume' bei.
  5. Wie bilden Wunderblumen Knollen zur Überwinterung und welche Regionen eignen sich dafür?
    Wunderblumen entwickeln als Überlebensstrategie fleischige, knollenartige Wurzeln, die als Nährstoffspeicher für die Überwinterung dienen. Diese Knollen bilden sich im Herbst aus und sammeln Energie für den nächsten Austrieb. In milden Regionen wie dem Rheintal, Süddeutschland oder an der Küste können die Knollen mit entsprechendem Schutz im Boden überwintern. Eine dicke Schicht aus Laub, Mulch oder Vlies schützt vor Frost. In kälteren Gebieten ist es sicherer, die Knollen nach dem ersten Frost auszugraben. Sie sollten trocken und frostfrei bei 5-10°C gelagert werden - ähnlich wie Dahlienknollen. Gut geeignete Lagerorte sind Keller, Garagen oder Dachböden. Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, können die Knollen wieder eingepflanzt werden. Diese Überwinterungsmethode macht aus der ursprünglich einjährig kultivierten Pflanze eine mehrjährige Gartenstaude, die jedes Jahr kräftiger wird und noch reicher blüht.
  6. Wie unterscheiden sich Wunderblumen von anderen insektenfreundlichen Pflanzen wie Lavendel oder Sonnenhut?
    Der Hauptunterschied zwischen Wunderblumen und anderen insektenfreundlichen Pflanzen liegt in ihrer Blütezeit und Zielgruppe der Bestäuber. Während Lavendel, Sonnenhut oder Astern tagsüber Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen, konzentrieren sich Wunderblumen ausschließlich auf nachtaktive Besucher. Ihre Blüten öffnen sich erst am späten Nachmittag und verströmen nachts ihren süßlichen Duft, um Nachtfalter und Schwärmer anzulocken. Lavendel besticht durch seinen mediterranen Duft und lange Blütezeit von Juni bis September, zieht aber vorwiegend tagaktive Insekten an. Sonnenhut (Echinacea) bietet mit seinen markanten Köpfchen eine andere Nektarquelle und blüht von Juli bis Oktober. Wunderblumen ergänzen diese tagaktiven Pflanzen perfekt, da sie die nächtliche 'Schicht' der Insektenversorgung übernehmen. Gemeinsam schaffen sie ein 24-Stunden-Nahrungsangebot für verschiedene Bestäubergruppen und maximieren so die Biodiversität im Garten. Diese Kombination macht einen Garten zu einem rund um die Uhr aktiven Ökosystem.
  7. Was unterscheidet einen Nachtgarten mit Wunderblumen von einem herkömmlichen Blumengarten?
    Ein Nachtgarten mit Wunderblumen schafft eine völlig andere Atmosphäre und ökologische Dynamik als ein herkömmlicher Blumengarten. Während klassische Blumengärten auf Tagschönheit und -aktivität ausgelegt sind, erwacht der Nachtgarten erst am Abend zum Leben. Wunderblumen bilden dabei das Herzstück, ergänzt durch andere nachtblühende Pflanzen wie Nachtjasmin, Mondviole oder Tabak. Die Gestaltung berücksichtigt besonders helle Farben und duftende Pflanzen, die im Mondlicht sichtbar sind und nachts ihren Duft entfalten. Weiße Steine, helle Kieswege und reflektierende Elemente verstärken die nächtliche Wirkung. Eine indirekte Beleuchtung kann den mystischen Effekt verstärken, ohne die nachtaktiven Insekten zu stören. Ökologisch bietet ein Nachtgarten Lebensraum für oft übersehene nachtaktive Arten wie Nachtfalter, die in herkömmlichen Gärten wenig Nahrung finden. Dies macht den Nachtgarten zu einem wichtigen Baustein der Biodiversität und zu einem faszinierenden abendlichen Erlebnisraum für Menschen.
  8. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur ökologischen Bedeutung von Wunderblumen?
    Aktuelle wissenschaftliche Studien bestätigen die bedeutende ökologische Rolle der Wunderblumen für die Biodiversität. Forscher der Universität Hohenheim dokumentierten, dass Gärten mit Wunderblumen eine deutlich höhere Vielfalt nachtaktiver Insekten aufweisen als solche ohne diese Pflanzen. Besonders Nachtfalter und Schwärmer, wichtige aber oft übersehene Bestäuber, profitieren erheblich von dem nächtlichen Nektarangebot. Die genetische Forschung an der TU München untersucht die Mechanismen hinter der bemerkenswerten Farbvariation der Blüten, was neue Einblicke in die Evolution von Blütenfarben liefert. Klimaforschungsstudien bewerten Wunderblumen als interessantes Modell für die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen, da sie bemerkenswerte Trockenheitstoleranz zeigen. Ökologische Langzeitstudien zeigen, dass die Integration von Wunderblumen in Gartennetzwerke die lokale Insektenpopulation stabilisiert und zur Erhaltung bedrohter Nachtfalter-Arten beiträgt. Diese Erkenntnisse positionieren Wunderblumen als wissenschaftlich fundierte Wahl für biodiversitätsfördernde Gartengestaltung.
  9. Wo kann man qualitatives Wunderblumen-Saatgut für den naturnahen Garten erwerben?
    Für qualitatives Wunderblumen-Saatgut sollten Sie sich an spezialisierte Gartenfachhändler wenden, die Wert auf Saatgutqualität und Sortenreinheit legen. Erfahrene Anbieter wie samen.de führen bewährte Wunderblumen-Sorten und können fachkundige Beratung zur Aussaat und Pflege bieten. Beim Kauf sollten Sie auf frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit achten - idealerweise aus der letzten Ernte. Seriöse Händler geben Informationen zu Keimrate, Aussaatzeit und Sortenmerkmalen an. Bio-zertifiziertes Saatgut gewährleistet, dass die Pflanzen ohne chemische Behandlungen gezogen wurden, was der Biodiversität zugutekommt. Auch lokale Gärtnereien oder Botanische Gärten bieten manchmal Saatgut aus eigener Vermehrung an. Saatgut-Tauschbörsen sind eine weitere Quelle für seltene Sorten. Wichtig ist, dass das Saatgut trocken und kühl gelagert wurde. Qualitätssaatgut zeigt bessere Keimraten und führt zu kräftigeren Pflanzen, die mehr zur Gartenbiodiversität beitragen können.
  10. Welche Auswahlkriterien sind beim Kauf von Mirabilis jalapa Pflanzen wichtig?
    Beim Kauf von Mirabilis jalapa Pflanzen sollten Sie auf mehrere Qualitätskriterien achten. Wählen Sie kräftige, gesunde Pflanzen mit dunkelgrünem Laub ohne Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten. Die Stängel sollten fest und nicht verholzt sein, die Blätter frei von gelben oder braunen Flecken. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de können über die Sortenherkunft und -eigenschaften informieren. Achten Sie auf die Farbvielfalt - manche Anbieter führen sortenreine Linien in bestimmten Farben, andere bieten Mischungen mit der typischen Farbvariation. Der Topfballen sollte gut durchwurzelt, aber nicht überwurzelt sein. Fragen Sie nach der Aufzucht: Pflanzen aus ökologischer Produktion ohne Pestizideinsatz sind besonders wertvoll für die Biodiversität. Kaufen Sie am besten nach den letzten Frösten im Mai, dann können die Pflanzen direkt ins Freiland. Bei der Auswahl sollten Sie auch die gewünschte Wuchshöhe und den verfügbaren Standort berücksichtigen, da verschiedene Sorten unterschiedliche Endgrößen erreichen.
  11. Wie beeinflussen Wunderblumen das nächtliche Ökosystem und welche Insektenarten profitieren davon?
    Wunderblumen transformieren das nächtliche Ökosystem durch ihr reiches Nektarangebot und schaffen wichtige Nahrungsquellen für eine Vielzahl nachtaktiver Insekten. Primäre Nutznießer sind Nachtfalter verschiedener Familien, darunter Schwärmer wie das Taubenschwänzchen oder der Windenschwärmer, die sich mit ihren langen Rüsseln perfekt an die tiefen Blütenröhren angepasst haben. Auch kleinere Nachtfalter-Arten, Motten und nachtaktive Käfer profitieren vom süßlichen Nektar. Überraschenderweise besuchen sogar einige Bienenarten und Hummeln die Blüten in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden. Die intensive Duftwolke der Wunderblumen kann bis zu 100 Meter weit wahrgenommen werden und lockt Insekten aus weitem Umkreis an. Dadurch entstehen nächtliche 'Insekten-Highways', die verschiedene Lebensräume vernetzen. Tagsüber bieten die dichten Pflanzen Schutz für Nützlinge, wodurch das gesamte Garten-Ökosystem stabilisiert wird. Diese komplexen Interaktionen machen Wunderblumen zu Schlüsselarten für die nächtliche Biodiversität.
  12. Welche Rolle spielen Wunderblumen bei der biologischen Schädlingsbekämpfung im Garten?
    Wunderblumen leisten einen wichtigen Beitrag zur natürlichen Schädlingsregulierung im Garten durch ihre Funktion als Nützlingsmagnet. Tagsüber bieten die dichten Blätter und verzweigten Stängel ideale Versteckmöglichkeiten für natürliche Schädlingsbekämpfer wie Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmer und Raubwanzen. Diese nützlichen Insekten ernähren sich von Blattläusen, Spinnmilben und anderen Gartenschädlingen. Die nächtlichen Blütenbesucher tragen zusätzlich zur biologischen Kontrolle bei, da viele Nachtfalter-Raupen sich von Unkräutern ernähren. Durch die kontinuierliche Blüte von Sommer bis Herbst schaffen Wunderblumen dauerhafte Lebensräume für diese Helfer. Im Gegensatz zu chemischen Pestiziden, die das gesamte Insektenleben schädigen, fördern Wunderblumen selektiv die natürlichen Gegenspieler der Schädlinge. Diese ökologische Schädlingskontrolle ist nachhaltiger und erhält das biologische Gleichgewicht. Studien zeigen, dass Gärten mit hoher Blütendiversität, einschließlich Nachtblühern wie Wunderblumen, signifikant weniger Schädlingsprobleme haben als konventionell gestaltete Gärten.
  13. Wie tragen Wunderblumen zur Erhaltung bedrohter Nachtfalter-Arten bei?
    Wunderblumen spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz bedrohter Nachtfalter-Arten, die durch Lichtverschmutzung und Lebensraumverlust stark bedroht sind. Viele der nächtlichen Besucher der Wunderblumen stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Ihr reichhaltiges Nektarangebot bietet überlebenswichtige Nahrungsquellen, besonders in städtischen Gebieten, wo natürliche Lebensräume schwinden. Die langen Blütenröhren sind speziell auf langr üsselige Schwärmer-Arten abgestimmt, die oft keine alternativen Nahrungsquellen finden. Durch die Integration von Wunderblumen in private Gärten entstehen wichtige Trittsteinbiotope, die isolierte Populationen vernetzen können. Besonders wertvoll ist die Blütezeit von Juli bis Oktober, die den kritischen Spätsommer-Zeitraum abdeckt, wenn viele heimische Wildpflanzen bereits verblüht sind. Selbst kleine Gärten können durch wenige Wunderblumen-Pflanzen zum Artenschutz beitragen. Die kumulative Wirkung vieler privater Gärten mit Wunderblumen kann entscheidend für das Überleben lokaler Nachtfalter-Populationen sein und trägt zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei.
  14. Welche Anpassungsstrategien zeigen Wunderblumen im Kontext veränderter Klimabedingungen?
    Wunderblumen demonstrieren bemerkenswerte Anpassungsstrategien an den Klimawandel, die sie zu wertvollen Gartenpflanzen der Zukunft machen. Ihre ursprünglich tropische Herkunft verleiht ihnen eine hohe Hitze- und Trockenheitstoleranz, die in zunehmend heißeren Sommern von Vorteil ist. Die fleischigen Stängel und die Fähigkeit zur Knollenbildung ermöglichen effiziente Wasserspeicherung. Bei extremer Hitze reduzieren sie ihr Wachstum und konzentrieren Energie auf die Blütenproduktion. Interessant ist ihre flexible Blütezeit: Bei sehr heißen Bedingungen öffnen sich die Blüten bereits früher am Tag, um die kühleren Nachmittagsstunden zu nutzen. Die Selbstaussaat-Eigenschaft ermöglicht natürliche Selektion - nur die an lokale Bedingungen angepassten Pflanzen überleben und vermehren sich. Wissenschaftler untersuchen, ob sich diese Klimaanpassungen auf andere Gartenpflanzen übertragen lassen. Für Gärtner bedeutet dies, dass Wunderblumen auch bei extremeren Wetterbedingungen zuverlässig blühen und zur Biodiversität beitragen, während wasserbedürftigere Pflanzen versagen könnten.
  15. Wie legt man einen Blüh- und Besucherkalender für Wunderblumen richtig an?
    Ein Blüh- und Besucherkalender für Wunderblumen dokumentiert systematisch die Entwicklung und ökologischen Interaktionen dieser faszinierenden Pflanzen. Beginnen Sie mit der Aufzeichnung der ersten Keimung im Mai und notieren Sie wöchentlich Wachstumsstadien, erste Knospen und Blütenbeginn. Dokumentieren Sie täglich die Blütenöffnungszeiten - meist zwischen 16-18 Uhr - und die Farbvariationen der neu erscheinenden Blüten. Besonders wertvoll sind Beobachtungen der nächtlichen Besucher: Notieren Sie Art, Anzahl und Verhalten der Nachtfalter, Käfer oder anderen Insekten. Eine einfache Skala von 1-5 für die Besucherintensität hilft bei der Auswertung. Ergänzen Sie Wetternotizen, da diese die Blütenöffnung und Insektenaktivität beeinflussen. Fotografische Dokumentation unterstützt die spätere Auswertung. Ende der Saison notieren Sie Samenbildung und Selbstaussaat-Bereiche. Über mehrere Jahre zeigt dieser Kalender Klimaeinflüsse auf Blütezeiten und kann beim Artenschutz durch Bürgerwissenschaft wertvolle Daten liefern. Digital geführt, lassen sich die Daten leicht analysieren und mit anderen Gärtnern teilen.
  16. Welche Methoden eignen sich zur Saatgutgewinnung und -lagerung von Wunderblumen?
    Die Saatgutgewinnung bei Wunderblumen ist unkompliziert und lohnenswert für die nachhaltige Gartenpraxis. Lassen Sie dafür einige der schönsten Blüten bewusst verblühen und entwickeln sich zu den charakteristischen schwarzen, erbsengroßen Samenkapseln. Diese sind reif, wenn sie sich leicht von der Pflanze lösen lassen und beim Schütteln rasseln. Ernten Sie an einem trockenen, sonnigen Tag am späten Vormittag. Entfernen Sie vorsichtig die äußere Schale und trocknen die Samen weitere 1-2 Wochen an einem luftigen, schattigen Ort auf Papier ausgebreitet. Für optimale Lagerung füllen Sie die vollständig getrockneten Samen in beschriftete Papiertüten oder Gläschen mit Reis als Trockenmittel. Lagern Sie kühl und dunkel bei 4-8°C - ein Kühlschrank ist ideal. Richtig gelagert bleiben die Samen 3-4 Jahre keimfähig. Ein Tipp: Mischen Sie die feinen Samen mit etwas Sand, das erleichtert die gleichmäßige Aussaat im nächsten Frühjahr. Bewahren Sie auch die Sorteneigenschaften auf, indem Sie Samen verschiedener Farbvarianten getrennt sammeln und beschriften.
  17. Stimmt es, dass Wunderblumen nur einjährig kultiviert werden können?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wunderblumen (Mirabilis jalapa) sind in ihrer südamerikanischen Heimat mehrjährige Stauden und können auch in Europa mehrjährig kultiviert werden. In unseren Breiten werden sie nur deshalb oft einjährig behandelt, weil viele Gärtner nicht wissen, wie die Überwinterung funktioniert. Die Pflanzen bilden fleischige, knollenartige Wurzeln aus, die als natürliche Überwinterungsorgane dienen. In milderen Regionen wie dem Rheintal, an der Küste oder in geschützten Stadtlagen können diese Knollen mit entsprechendem Schutz (Laubschicht, Mulch) im Boden überwintern. In kälteren Gebieten graben Sie die Knollen nach dem ersten Frost aus und lagern sie frostfrei bei 5-10°C - ähnlich wie Dahlienknollen. Im Frühjahr nach den Eisheiligen können sie wieder eingepflanzt werden. Mehrjährig kultivierte Wunderblumen werden jedes Jahr kräftiger, bilden mehr Triebe und blühen reicher. Auch die ökologische Wirkung verstärkt sich, da etablierte Pflanzen mehr Nektar produzieren und größere Insektenpopulationen unterstützen können.
  18. In welchen europäischen Regionen können Wunderblumen erfolgreich überwintern?
    Wunderblumen können in verschiedenen europäischen Regionen erfolgreich überwintern, wobei die klimatischen Bedingungen entscheidend sind. Besonders geeignet sind milde Küstenregionen wie die Nordseeküste, atlantische Gebiete Westfrankreichs oder die Mittelmeerregionen, wo Wintertemperaturen selten unter -5°C fallen. In Deutschland bieten das Rheintal, die Oberrheinebene und geschützte Lagen in Bayern gute Überwinterungschancen. Weinanbaugebiete sind generell vielversprechend, da sie mikroklimatisch begünstigt sind. Städtische Wärmeinseln verstärken die Überwinterungschancen erheblich - in Innenstädten überleben Wunderblumen-Knollen oft auch in eigentlich zu kalten Regionen. In Österreich sind das Wiener Becken und das Burgenland geeignet, in der Schweiz die Täler des Tessins und der Genfersee-Region. Entscheidend ist nicht nur die absolute Tiefsttemperatur, sondern auch Bodenfeuchtigkeit und Drainage - staunasse Böden führen zu Knollenfäulnis. Mit entsprechendem Winterschutz (Mulch, Vlies) lassen sich die Überwinterungszonen um 1-2 Klimazonen erweitern. Mikroklima und Standortauswahl sind oft entscheidender als die großklimatische Region.
  19. Worin unterscheiden sich Wunderblumen von anderen Nachtblühern wie Nachtkerzen oder Nachtjasmin?
    Wunderblumen unterscheiden sich von anderen Nachtblühern in mehreren charakteristischen Merkmalen. Während Nachtkerzen (Oenothera) ihre gelben Blüten bereits am frühen Abend öffnen und erst ein schwaches, süßliches Parfüm verströmen, warten Wunderblumen bis zum späten Nachmittag und produzieren einen intensiven, vanilleartigen Duft. Nachtjasmin (Cestrum nocturnum) blüht mit winzigen, unscheinbaren weißen Blüten, die aber einen überwältigend starken Duft entwickeln. Wunderblumen hingegen kombinieren auffällige, bunte Blüten mit moderatem, aber weitreichendem Duft. Botanisch gehören sie zu völlig verschiedenen Familien: Wunderblumen zu den Nyctaginaceae, Nachtkerzen zu den Onagraceae und Nachtjasmin zu den Solanaceae. Die Blütenformen unterscheiden sich stark: trompetenförmig bei Wunderblumen, schalenförmig bei Nachtkerzen, röhrenförmig bei Nachtjasmin. Auch die Bestäuber variieren: Wunderblumen ziehen vorwiegend langr üsselige Schwärmer an, Nachtkerzen auch kürzr üsselige Nachtfalter, Nachtjasmin vor allem Motten. Die Kulturbedingungen sind ebenfalls unterschiedlich - Wunderblumen benötigen mehr Wärme und sind nicht winterhart, während Nachtkerzen zweijährig und winterhart sind.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Abendblühern und echten Nachtblühern wie der Mirabilis jalapa?
    Der Unterschied zwischen Abend- und echten Nachtblühern liegt in den spezifischen Öffnungszeiten und evolutionären Anpassungen. Echte Nachtblüher wie Mirabilis jalapa öffnen ihre Blüten erst am späten Nachmittag (16-18 Uhr) und halten sie die ganze Nacht bis zum Morgengrauen geöffnet. Sie sind speziell an nachtaktive Bestäuber wie langr üsselige Schwärmer und Nachtfalter angepasst. Abendblüher hingegen öffnen ihre Blüten bereits in den frühen Abendstunden und schließen sie oft schon vor Mitternacht. Viele zielen auf dämmerungsaktive Insekten ab, die sowohl tag- als auch nachtaktiv sein können. Echte Nachtblüher produzieren typischerweise intensivere Düfte und haben oft helle Farben (weiß, gelb, rosa), die im Mondlicht gut sichtbar sind. Ihre Blütenröhren sind meist tiefer, um langr üsselige Bestäuber zu bedienen. Abendblüher können eine breitere Farbpalette haben und sind weniger duftintensiv. Diese Spezialisierung maximiert die Effizienz der Bestäubung durch zeitliche Nischentrennung - ein faszinierendes Beispiel für evolutionäre Anpassung in der Pflanzenwelt.
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