Alte Obstsorten: Wie Sie historische Früchte im eigenen Garten anbauen und erhalten

Alte Obstsorten: Ein Schatz für Garten und Natur

Alte Obstsorten sind wie ein lebendiges Geschichtsbuch in unserem Garten. Sie erzählen von vergangenen Zeiten und schmecken dabei oft besser als ihre modernen Verwandten.

Wichtige Erkenntnisse zu alten Obstsorten

  • Bewährte Sorten mit einzigartigem Geschmack
  • Fördern die Biodiversität im Garten
  • Oft robuster gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Tragen zum Erhalt unseres Kulturerbes bei

Was sind alte Obstsorten?

Unter alten Obstsorten verstehen wir Früchte, die schon seit Generationen angebaut werden. Manche davon gibt's seit über 100 Jahren! Im Gegensatz zu den Supermarkt-Äpfeln, die alle gleich aussehen, haben alte Sorten oft knorrige Formen oder ungewöhnliche Farben. Aber genau das macht sie so besonders.

Warum alte Obstsorten wichtig sind

Stellt euch vor, ihr habt einen Garten voller verschiedener Apfelbäume. Jeder schmeckt anders, und zu jeder Sorte gibt's 'ne spannende Geschichte. Genau das bieten alte Obstsorten! Sie sind nicht nur lecker, sondern auch ein wichtiger Teil unserer Kultur.

Ein Gewinn für die Artenvielfalt

Alte Obstsorten sind echte Alleskönner, wenn's um die Natur geht. Sie bieten vielen Tieren ein Zuhause und Futter. Insekten summen um die Blüten, Vögel picken an den Früchten. So ein alter Obstbaum ist wie ein kleines Ökosystem!

Robuste Überlebenskünstler

Viele alte Sorten sind richtige Stehaufmännchen. Sie trotzen Krankheiten und kommen mit dem Wetter klar, auch wenn's mal nicht so toll ist. Das macht sie zu echten Überlebenskünstlern im Garten.

Die Geschichte der alten Obstsorten

Früher gab's in jedem Dorf andere Apfel- oder Birnensorten. Die Leute haben die besten Bäume vermehrt und so entstanden über die Jahre viele regionale Sorten. Jede war perfekt an die örtlichen Bedingungen angepasst.

Warum alte Sorten verschwinden

Leider sind viele alte Sorten heute vom Aussterben bedroht. Der Grund? Die moderne Landwirtschaft setzt auf wenige Sorten, die gut zu lagern und zu transportieren sind. Die alten Schätze geraten in Vergessenheit.

Rettung in letzter Minute

Zum Glück gibt's Leute, die sich für den Erhalt alter Obstsorten einsetzen. Sie pflanzen die alten Bäume, vermehren sie und geben ihr Wissen weiter. So bleiben die Sorten erhalten und landen vielleicht auch in eurem Garten!

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Ökologische Bedeutung alter Obstsorten

Ein Garten mit alten Obstsorten ist wie ein Naturschutzgebiet im Kleinen. Hier tummeln sich Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tiere. Die verschiedenen Blütezeiten und Früchte bieten das ganze Jahr über Nahrung.

Genetische Vielfalt als Zukunftsversicherung

Alte Obstsorten sind wie ein genetischer Schatz. Sie haben Eigenschaften, die wir vielleicht in Zukunft dringend brauchen. Zum Beispiel, wenn sich das Klima ändert oder neue Krankheiten auftauchen. Dann können wir auf diese robusten Sorten zurückgreifen.

Ein Paradies für Insekten und Co.

Wisst ihr, warum Wildbienen alte Obstbäume so lieben? Die knorrigen Stämme bieten tolle Nistplätze! Und die vielen verschiedenen Blüten sind ein Schlaraffenland für Bestäuber. So helfen alte Obstsorten, die Artenvielfalt zu erhalten.

Alte Obstsorten sind also viel mehr als nur leckeres Obst. Sie sind lebendige Geschichte, Naturschutz und Genuss in einem. Wer sie im Garten pflanzt, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Also, wie wär's? Pflanzt ihr bald einen alten Apfelbaum?

Auswahl alter Obstsorten für den eigenen Garten

Bei der Wahl alter Obstsorten für den eigenen Garten gibt es einiges zu bedenken. Zunächst einmal sollten Sie die Standortbedingungen in Ihrem Garten genau unter die Lupe nehmen.

Faktoren bei der Sortenwahl

Das Klima spielt eine wichtige Rolle. Manche alte Sorten sind besonders frosthart, andere bevorzugen wärmere Lagen. Der Boden ist ebenso relevant - schwere, lehmige Böden oder leichte, sandige Substrate beeinflussen das Wachstum unterschiedlich. Auch der verfügbare Platz muss berücksichtigt werden. Ein ausgewachsener Hochstamm braucht deutlich mehr Raum als ein Buschbaum.

Beliebte alte Apfelsorten

Unter den alten Apfelsorten sind einige besonders beliebt. Der Boskoop beispielsweise ist ein großer, schwerer Apfel. Sein säuerlich-herbes Aroma macht ihn zu einem hervorragenden Backapfel. Der Cox Orange hingegen besticht durch sein fein-würziges Aroma und eignet sich sowohl zum Frischverzehr als auch zum Verarbeiten.

Alte Birnensorten

Bei den Birnen ist die Gute Luise sehr beliebt. Sie reift im September und überzeugt mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack. Die Williams Christ ist eine weitere bekannte Sorte. Ihr typisches Aroma kennt man vor allem aus der Schnapsherstellung, aber auch als Tafelbirne ist sie ein Genuss.

Traditionelle Kirsch- und Pflaumensorten

Auch bei Kirschen und Pflaumen gibt es zahlreiche alte Sorten zu entdecken. Die Hedelfinger Riesenkirsche etwa ist eine robuste Sorte mit großen, dunkelroten Früchten. Bei den Pflaumen ist die Hauszwetschge ein Klassiker, der sich durch sein intensives Aroma auszeichnet.

Seltene und regionale Obstsorten

Besonders interessant sind die seltenen und regionalen Sorten. Hier gibt es besondere Varianten zu entdecken, wie den Edelborsdorfer, Deutschlands älteste bekannte Apfelsorte, oder die Champagner Bratbirne, die früher zur Herstellung von 'Champagner-Wein' verwendet wurde.

Anbau und Pflege alter Obstsorten

Nach der Auswahl einer oder mehrerer alter Obstsorten, folgt der Anbau und die Pflege. Hier einige Tipps zum Vorgehen:

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Die meisten Obstbäume bevorzugen sonnige Standorte mit nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Vor dem Pflanzen sollten Sie den Boden gründlich lockern und eventuell mit Kompost anreichern. Achten Sie aber darauf, nicht zu viel Stickstoff einzubringen - das fördert zwar das Wachstum, kann aber auf Kosten der Fruchtbildung gehen.

Pflanztechniken für Hochstämme und Buschobst

Beim Pflanzen von Hochstämmen ist ein ausreichend großes Pflanzloch wichtig. Als Faustregel gilt: doppelt so breit wie der Wurzelballen und etwa einen Spaten tief. Buschobst benötigt in der Regel etwas weniger Platz. In beiden Fällen sollten Sie darauf achten, dass die Veredelungsstelle oberhalb der Erde bleibt.

Bewässerung und Düngung

Gerade in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig. Alte Obstsorten sind oft genügsamer als moderne Züchtungen, trotzdem sollten Sie in Trockenperioden wässern. Bei der Düngung gilt: Weniger ist mehr. Ein jährlicher Kompostauftrag im Frühjahr reicht meist aus.

Natürlicher Pflanzenschutz

Viele alte Obstsorten sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge als ihre modernen Verwandten. Trotzdem können Sie vorbeugend einiges tun: Fördern Sie Nützlinge im Garten, etwa durch Nisthilfen für Vögel oder Insektenhotels. Ein Kräuterunterwuchs kann ebenfalls helfen, Schädlinge fernzuhalten. Und vergessen Sie nicht den regelmäßigen Schnitt - er sorgt für eine gute Belüftung der Krone und beugt so Pilzerkrankungen vor.

Mit der passenden Auswahl und Pflege können alte Obstsorten zu besonderen Elementen in Ihrem Garten werden - und Sie belohnen sich selbst mit köstlichen Früchten, die Sie im Supermarkt vergeblich suchen werden.

Obstbaumschnitt und Formierung: Pflege alter Sorten

Der richtige Schnitt ist bei alten Obstsorten besonders wichtig. Diese Bäume haben oft einen stärkeren Wuchs und neigen dazu, in die Höhe zu schießen. Um sie in Form zu halten und gleichzeitig ihre Fruchtbarkeit zu fördern, sind einige Techniken hilfreich.

Grundlagen des Obstbaumschnitts

Beim Obstbaumschnitt geht's darum, den Baum zu lenken. Wir möchten, dass er gesund wächst und reichlich Früchte trägt. Dafür beachten wir:

  • Schneiden über einer nach außen zeigenden Knospe
  • Entfernen sich kreuzender oder reibender Äste
  • Auslichten der Krone für Licht und Luft
  • Einkürzen zu langer Triebe für kompakten Wuchs

Besonderheiten beim Schnitt alter Sorten

Alte Obstsorten sind oft charakterstark. Sie wachsen kräftig und bilden große, ausladende Kronen. Beim Schnitt berücksichtigen wir:

  • Vorsichtigeres Schneiden als bei modernen Sorten
  • Erhaltung des typischen Sortenwuchses
  • Förderung waagerechter Astpartien für Fruchtansatz
  • Konsequentes Entfernen von Wasserschossen

Mein alter 'Boskoop'-Apfelbaum wollte stets in die Höhe wachsen. Mit sanftem, aber konsequentem Schnitt habe ich ihn in die Breite erzogen. Jetzt trägt er reichlich!

Erziehung verschiedener Baumformen

Je nach Platz und Vorliebe können wir alte Obstsorten in verschiedene Formen bringen:

Spindel

Die Spindelform ist schmal und hoch, gut für kleine Gärten. Ein Mitteltrieb wird gefördert, Seitentriebe waagerecht gebunden.

Hecke

Obstbaumhecken bieten Sichtschutz und Obst. Die Bäume werden eng gepflanzt und regelmäßig in Form geschnitten.

Spalier

Beim Spalier werden Äste flach an einem Gestell gezogen. Es sieht dekorativ aus und fördert den Fruchtansatz. Ideal für Hauswände oder Grundstücksgrenzen.

Vermehrung und Veredelung: Erhalt alter Schätze

Alte Obstsorten zu vermehren bewahrt nicht nur leckere Früchte, sondern auch Kulturgeschichte. Es macht zudem einfach Freude!

Grundlagen der Obstbaumveredelung

Bei der Veredelung verbinden wir einen Zweig (Edelreis) der gewünschten Sorte mit einer Unterlage. Mit etwas Übung ist es gar nicht so schwer. Die Unterlage bestimmt Wuchsstärke und Anpassungsfähigkeit, das Edelreis die Früchte.

Veredelungstechniken

Kopulation

Bei der Kopulation werden Edelreis und Unterlage schräg angeschnitten und verbunden. Diese Methode eignet sich für gleich starke Pfropfpartner.

Okulieren

Beim Okulieren wird eine einzelne Knospe unter die Rinde der Unterlage geschoben. Es funktioniert gut im Sommer, wenn sich die Rinde leicht löst.

Bei meinem ersten Okulieren war ich aufgeregt. Als die Knospe anwuchs, fühlte ich mich wie eine Gartenkünstlerin.

Gewinnung und Lagerung von Edelreisern

Edelreiser schneiden wir im Winter während der Baumruhe. Wichtig ist:

  • Einjährige, gesunde Triebe wählen
  • Kühl und feucht lagern, z.B. in feuchtem Sand
  • Vor dem Veredeln auf Frische prüfen

Unterlagen für alte Obstsorten

Für alte Obstsorten eignen sich oft starkwüchsige Unterlagen. Sie passen zum natürlichen Wuchs und bilden große, langlebige Bäume. Sämlingsunterlagen oder alte Sorten wie 'Bittenfelder' für Äpfel sind geeignet.

Ernte und Verwertung: Genuss der Früchte

Nach der Pflege kommt die Belohnung: die Ernte! Alte Obstsorten schmecken oft intensiver und vielfältiger als moderne Züchtungen. Doch wann ernten?

Optimaler Erntezeitpunkt

Der ideale Erntezeitpunkt variiert je nach Sorte. Allgemein gilt:

  • Sommeräpfel ernten, wenn sie sich leicht lösen
  • Herbst- und Winteräpfel vor der Vollreife pflücken
  • Birnen ernten, wenn sie sich bei leichtem Dreh lösen

Ein Tipp: Schneiden Sie einen Apfel auf. Braune Kerne zeigen die Reife an.

Lagerung und Haltbarkeit

Viele alte Sorten sind lagerbeständig. Mein 'Boskoop' hält bis März! Für gute Lagerung beachten Sie:

  • Kühler, dunkler Ort (Keller oder Kühlschrank)
  • Luftfeuchtigkeit um 90%
  • Regelmäßige Kontrolle auf Faulstellen

Traditionelle Verarbeitungsmethoden

Alte Obstsorten eignen sich gut für traditionelle Verarbeitung:

Saft

Frisch gepresster Apfelsaft ist köstlich! Mischen Sie verschiedene Sorten für ausgewogenes Aroma.

Kompott

Kompott verwertet auch nicht perfekte Früchte. Einfach mit Zucker und Gewürzen köcheln.

Dörren

Getrocknete Apfelringe sind gesunde Snacks. Alte Sorten mit hohem Zuckergehalt eignen sich besonders.

Kürzlich machte ich aus 'Cox Orange' Apfelchips. Sie waren so lecker, dass ich nicht aufhören konnte zu naschen!

Mit diesen Hinweisen können Sie alte Obstsorten pflegen, vermehren und genießen. Es ist eine schöne Art, Kulturerbe zu bewahren und köstliches Obst zu ernten. Viel Freude dabei!

Herausforderungen und Lösungen beim Anbau alter Obstsorten

Umgang mit Krankheiten und Schädlingen

Alte Obstsorten haben oft eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegen viele Krankheiten und Schädlinge entwickelt. Trotzdem können sie von Problemen wie Schorf, Mehltau oder Fruchtfliegen betroffen sein. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen viele Gärtner auf biologische Methoden:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen helfen bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung.
  • Mischkultur: Durch geschickte Kombination von Pflanzen können sich diese gegenseitig schützen.
  • Hygiene im Garten: Regelmäßiges Entfernen von Fallobst und kranken Pflanzenteilen reduziert Infektionsquellen.

Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel stellt Obstbäume vor neue Herausforderungen. Spätfröste, Trockenperioden und Starkregenereignisse nehmen zu. Alte Sorten können hier Vorteile bieten:

  • Tiefwurzelnde Sorten kommen besser mit Trockenheit zurecht.
  • Robuste Blüten überstehen leichte Fröste.
  • Anpassungsfähige Sorten vertragen Temperaturschwankungen besser.

Dennoch ist es ratsam, den Standort sorgfältig zu wählen und bei Bedarf Schutzmaßnahmen wie Bewässerung oder Frostschutz zu ergreifen.

Erhaltung seltener Sorten

Viele alte Obstsorten sind vom Aussterben bedroht. Um sie zu erhalten, können Hobbygärtner einen wichtigen Beitrag leisten:

  • Anbau seltener Sorten im eigenen Garten
  • Teilnahme an Erhaltungsnetzwerken und Tauschbörsen
  • Dokumentation und Weitergabe von Wissen über alte Sorten

Gemeinschaftsprojekte und Netzwerke: Gemeinsam für die Vielfalt

Lokale Initiativen zur Sortenerhaltung

In vielen Regionen haben sich Gruppen gebildet, die sich für den Erhalt alter Obstsorten einsetzen. Diese Initiativen bieten oft:

  • Beratung bei der Sortenwahl und Pflege
  • Veredelungskurse und praktische Workshops
  • Gemeinschaftsaktionen wie die Pflege von Streuobstwiesen

Obstsortenbestimmung und Pomologie

Die Bestimmung alter Obstsorten ist eine Kunst für sich. Pomologen – Experten für Obstsorten – können dabei helfen, unbekannte Sorten zu identifizieren. Viele Vereine bieten Bestimmungstage an, bei denen man seine Früchte vorstellen kann.

Tauschbörsen und Pflanzmärkte

Tauschbörsen und spezielle Pflanzmärkte sind ideale Orte, um an Reiser oder junge Bäume seltener Sorten zu kommen. Hier trifft man Gleichgesinnte und kann Erfahrungen austauschen. Solche Veranstaltungen finden oft im Frühjahr oder Herbst statt.

Zukunftsperspektiven: Alte Sorten, neue Chancen

Bedeutung für zukünftige Züchtungen

Alte Obstsorten sind ein genetischer Schatz. Ihre vielfältigen Eigenschaften können für zukünftige Züchtungen wertvoll sein:

  • Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen
  • Besondere Geschmacks- und Inhaltsstoffprofile

Integration in moderne Gartensysteme

Alte Obstsorten lassen sich gut in moderne Gartenkonzepte integrieren:

  • Als Formobst an Hauswänden oder Zäunen
  • In Permakultursystemen als Teil von Waldgärten
  • Als Hochstämme in naturnahen Gärten

Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft

Der Anbau alter Obstsorten kann einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft leisten:

  • Förderung der Biodiversität
  • Reduzierung des Pestizideinsatzes durch natürliche Resistenzen
  • Erhalt von Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen

Ein Stück Zukunft im eigenen Garten

Alte Obstsorten sind mehr als nur ein Stück Nostalgie. Sie bieten einzigartige Geschmackserlebnisse, sind robust und anpassungsfähig und tragen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Jeder Garten, in dem eine alte Sorte wächst, wird zu einem lebendigen Archiv unseres Kulturerbes. Ob knorriger Apfelbaum oder zierliche Mirabelle – mit der Pflanzung einer alten Obstsorte schaffen Sie nicht nur ein Stück Natur, sondern auch ein Stück Zukunft in Ihrem Garten. Lassen Sie sich von der Vielfalt inspirieren und werden Sie Teil einer Bewegung, die Tradition und Nachhaltigkeit vereint. Ihr Garten wird es Ihnen mit köstlichen Früchten und einem Hauch Geschichte danken.

Tags: Obst
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was macht alte Obstsorten so besonders im Vergleich zu modernen Züchtungen?
    Alte Obstsorten sind wie ein lebendiges Geschichtsbuch in unserem Garten. Sie unterscheiden sich deutlich von Supermarkt-Äpfeln durch ihre einzigartigen Formen, ungewöhnlichen Farben und intensiveren Geschmack. Während moderne Züchtungen auf Lagerfähigkeit und Transportierbarkeit optimiert sind, bieten alte Sorten geschmackliche Vielfalt und charakterstarke Aromen. Sie haben oft knorrige Formen und jede Sorte erzählt ihre eigene Geschichte. Besonders bemerkenswert ist ihre natürliche Robustheit - viele alte Sorten sind richtige Überlebenskünstler, die Krankheiten trotzen und mit schwierigen Wetterbedingungen besser zurechtkommen. Zudem tragen sie zum Erhalt unseres Kulturerbes bei und fördern die Biodiversität durch ihre genetische Vielfalt. Jede alte Sorte ist perfekt an regionale Bedingungen angepasst, was sie zu wertvollen Schätzen für Hobbygärtner macht, die Wert auf Geschmack und Nachhaltigkeit legen.
  2. Welche Rolle spielen historische Obstsorten für die Biodiversität im Garten?
    Historische Obstsorten sind echte Alleskönner für die Artenvielfalt und verwandeln jeden Garten in ein kleines Naturschutzgebiet. Sie bieten vielen Tieren Lebensraum und Nahrung - Insekten summen um die Blüten, Vögel picken an den Früchten. Ein alter Obstbaum funktioniert wie ein komplettes Ökosystem. Die knorrigen Stämme alter Sorten bieten ideale Nistplätze für Wildbienen, während die vielfältigen Blüten ein wahres Schlaraffenland für Bestäuber darstellen. Besonders wertvoll sind die unterschiedlichen Blütezeiten verschiedener Sorten, die das ganze Jahr über kontinuierlich Nahrung bieten. Die genetische Vielfalt alter Obstsorten stellt zudem einen wichtigen Genpool dar, der als Zukunftsversicherung dient. Sie unterstützen nicht nur die lokale Tierwelt, sondern tragen aktiv zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Wer alte Obstsorten pflanzt, schafft wichtige Rückzugsräume für bedrohte Arten und fördert nachhaltige Ökosysteme.
  3. Wie unterscheiden sich bewährte Sorten in ihrer Widerstandsfähigkeit von modernen Apfelsorten?
    Bewährte alte Apfelsorten sind oft deutlich widerstandsfähiger als moderne Züchtungen. Sie haben sich über Generationen hinweg an lokale Bedingungen angepasst und natürliche Resistenzen entwickelt. Viele alte Sorten sind richtige Stehaufmännchen, die Krankheiten trotzen und auch bei ungünstigen Wetterbedingungen gedeihen. Im Gegensatz zu modernen Sorten, die oft auf Ertrag und Optik gezüchtet wurden, stehen bei alten Sorten Robustheit und Anpassungsfähigkeit im Vordergrund. Sie benötigen weniger Pflanzenschutzmittel und kommen mit extremen Temperaturschwankungen besser zurecht. Alte Sorten haben tiefere Wurzelsysteme entwickelt, wodurch sie Trockenperioden besser überstehen. Ihre natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge wie Blattläuse oder Pilzkrankheiten macht sie zu idealen Kandidaten für den biologischen Anbau. Diese Eigenschaften machen sie besonders wertvoll angesichts des Klimawandels und zunehmender Wetterextreme.
  4. Warum sind Affiliate-Links in Artikeln über traditionelle Obstsorten besonders relevant?
    Affiliate-Links in Artikeln über traditionelle Obstsorten ermöglichen es, direkte Verbindungen zwischen wertvollen Informationen und praktischen Lösungen zu schaffen. Da alte Obstsorten oft spezielle Pflege, besondere Werkzeuge oder schwer zu findende Materialien benötigen, bieten diese Links einen echten Mehrwert für Leser. Sie führen zu qualitätsgeprüften Produkten, die für den erfolgreichen Anbau historischer Sorten notwendig sind - von Kompost und Bewässerungssystemen bis hin zu Veredelungswerkzeugen. Gleichzeitig finanzieren sie die aufwendige Recherche und Erstellung hochwertiger Inhalte über seltene Obstsorten. Besonders bei Nischenprodukten wie Edelreisern oder speziellen Unterlagen ist die Verlinkung zu vertrauenswürdigen Anbietern essentiell. Die Links sparen Lesern Zeit bei der Suche nach geeigneten Materialien und stellen sicher, dass sie qualitativ hochwertige Produkte erhalten, die für den Erfolg ihrer Gartenprojekte entscheidend sind.
  5. Wie wird persönliche Erfahrung in die Vermittlung von Obstbaumwissen eingebaut?
    Persönliche Erfahrung macht Obstbaumwissen lebendig und authentisch. Im Text werden konkrete Beispiele aus der Praxis eingeflochten, wie die Erfahrung mit dem eigenen 'Boskoop'-Apfelbaum, der durch sanften Schnitt zur Fruchtbarkeit erzogen wurde. Solche persönlichen Anekdoten, wie die Aufregung beim ersten Okulieren oder das erfolgreiche Herstellen von 'Cox Orange' Apfelchips, schaffen emotionale Verbindungen zum Leser. Diese Erfahrungsberichte vermitteln nicht nur technisches Wissen, sondern auch die Freude und Leidenschaft beim Gärtnern. Sie zeigen, dass auch Anfänger erfolgreich sein können und machen Mut zum Ausprobieren. Persönliche Geschichten über Erfolge und Herausforderungen helfen dabei, theoretisches Wissen in praktische Handlungen zu übersetzen. Sie machen komplexe Themen wie Veredelung oder Sortenwahl greifbarer und weniger einschüchternd. Durch diese authentischen Einblicke wird das Fachwissen glaubwürdig und nachvollziehbar vermittelt.
  6. Worin unterscheiden sich Boskoop und Cox Orange in ihren Anbau- und Geschmackseigenschaften?
    Boskoop und Cox Orange sind beide beliebte alte Apfelsorten, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihren Eigenschaften. Der Boskoop ist ein großer, schwerer Apfel mit säuerlich-herbem Aroma, der ihn zu einem hervorragenden Backapfel macht. Er wächst charakteristisch stark in die Höhe und benötigt konsequenten Schnitt, um in die Breite erzogen zu werden. Seine robuste Natur und lange Lagerfähigkeit bis März machen ihn besonders wertvoll für die Selbstversorgung. Der Cox Orange hingegen besticht durch sein fein-würziges Aroma und eignet sich sowohl für den Frischverzehr als auch zur Verarbeitung. Er ist kompakter im Wuchs und weniger starkwüchsig als der Boskoop. Geschmacklich bietet Cox Orange eine ausgewogene Balance zwischen Süße und Säure mit charakteristischen würzigen Noten. Beide Sorten sind widerstandsfähig, aber der Boskoop gilt als besonders robust gegen Witterungseinflüsse. In der Küche ergänzen sie sich perfekt - Boskoop für Kuchen und Kompott, Cox Orange als aromatischer Tafelapfel.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Hochstamm und Buschobst bei alten Sorten?
    Hochstämme und Buschobst alter Sorten unterscheiden sich grundlegend in Wuchs, Platzbedarf und Nutzung. Hochstämme entwickeln einen charakteristischen hohen Stamm und eine ausladende Krone, benötigen dadurch deutlich mehr Raum als Buschobst. Sie werden traditionell auf starkwüchsigen Unterlagen veredelt und können sehr alt werden - oft über 100 Jahre. Beim Pflanzen von Hochstämmen ist ein ausreichend großes Pflanzloch wichtig, etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen. Buschobst hingegen bleibt kompakter und eignet sich für kleinere Gärten. Es benötigt weniger Platz beim Pflanzen und ist einfacher zu beernten und zu pflegen. Hochstämme sind ideal für Streuobstwiesen und naturnahe Gärten, da sie mehr Lebensraum für Tiere bieten. Buschobst lässt sich besser in moderne Gartenkonzepte integrieren und ermöglicht eine intensivere Pflege. Beide Formen haben ihre Berechtigung - die Wahl hängt vom verfügbaren Platz und den persönlichen Vorstellungen ab.
  8. Welche Bedeutung hat die genetische Vielfalt alter Obstsorten für zukünftige Züchtungen?
    Die genetische Vielfalt alter Obstsorten ist ein unschätzbarer Schatz für zukünftige Züchtungen. Diese Sorten fungieren als genetische Schatzbank mit wertvollen Eigenschaften, die wir möglicherweise in Zukunft dringend benötigen werden. Angesichts des Klimawandels und neu auftretender Krankheiten können wir auf die robusten Eigenschaften alter Sorten zurückgreifen. Sie bieten Resistenzen gegen verschiedene Krankheiten und Schädlinge, Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klimabedingungen sowie besondere Geschmacks- und Inhaltsstoffprofile. Moderne Züchtungen haben oft eine verarmte genetische Basis, da sie auf wenige Elternsorten zurückgehen. Alte Sorten dagegen tragen das gesammelte Erbgut von Jahrhunderten natürlicher Selektion in sich. Für Pflanzenzüchter sind sie eine wichtige Quelle für die Entwicklung neuer, klimaresistenter Sorten. Ihre Erhaltung sichert die genetische Grundlage für innovative Züchtungsansätze und ermöglicht es, auch in Zukunft vielfältige und widerstandsfähige Obstsorten zu entwickeln.
  9. Wo kann man qualitätsvolle Obstbäume alter Sorten für den Garten kaufen?
    Qualitätsvolle Obstbäume alter Sorten findet man bei spezialisierten Baumschulen, Gartenfachgeschäften und etablierten Online-Gartenshops. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft eine sorgfältig kuratierte Auswahl historischer Sorten mit detaillierter Beratung zu Standortanforderungen und Pflegeeigenschaften. Besonders wertvoll sind Tauschbörsen und spezielle Pflanzmärkte, die meist im Frühjahr oder Herbst stattfinden. Hier trifft man Gleichgesinnte und erhält oft seltene Sorten direkt von erfahrenen Gärtnern. Lokale Initiativen zur Sortenerhaltung und Pomologenvereine sind weitere wichtige Bezugsquellen. Sie verfügen häufig über umfangreiche Sortenkenntnisse und können bei der Auswahl geeigneter Sorten beraten. Viele Erhaltungsnetzwerke bieten auch Veredelungskurse an und vermitteln Kontakte zu Edelreiser-Lieferanten. Wichtig ist beim Kauf die Gesundheit der Pflanzen, echte Sortenechtheit und eine fachkundige Beratung bezüglich Standortanforderungen der jeweiligen historischen Sorte.
  10. Welche Kriterien sind beim Bestellen von Edelreisern und Unterlagen wichtig?
    Beim Bestellen von Edelreisern und Unterlagen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Die Gartenexperten von samen.de raten zu besonderer Aufmerksamkeit bei der Sortenauswahl und Herkunftsqualität. Edelreiser sollten von einjährigen, gesunden Trieben stammen und während der Baumruhe im Winter geschnitten werden. Wichtig ist die korrekte Lagerung - sie müssen kühl und feucht aufbewahrt werden, idealerweise in feuchtem Sand. Vor der Veredelung sollten sie auf Frische geprüft werden. Bei Unterlagen ist die Kompatibilität zur gewünschten Sorte entscheidend. Für alte Obstsorten eignen sich oft starkwüchsige Unterlagen wie Sämlingsunterlagen oder bewährte Sorten wie 'Bittenfelder' für Äpfel. Die Wuchsstärke der Unterlage bestimmt die spätere Baumgröße. Seriöse Anbieter garantieren die Sortenechtheit und liefern gesunde, virusfreie Materialien. Der Lieferzeitpunkt sollte zur geplanten Veredelung passen. Eine fachkundige Beratung über geeignete Kombinationen von Edelreis und Unterlage ist besonders bei seltenen historischen Sorten wertvoll.
  11. Wie beeinflusst die natürliche Resistenz alter Sorten den ökologischen Anbau?
    Die natürliche Resistenz alter Obstsorten ist ein Grundpfeiler des ökologischen Anbaus. Diese Sorten haben über Generationen hinweg natürliche Abwehrmechanismen gegen Krankheiten und Schädlinge entwickelt, wodurch der Einsatz von Pestiziden drastisch reduziert oder ganz vermieden werden kann. Viele alte Sorten sind von Natur aus widerstandsfähiger gegen typische Probleme wie Schorf, Mehltau oder Blattläuse. Dies ermöglicht einen chemiefreien Anbau, der die Umwelt schont und die Biodiversität fördert. Ihre Robustheit macht sie zu idealen Partnern für biologische Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge. Die tieferen Wurzelsysteme alter Sorten verbessern zusätzlich die Bodenstruktur und reduzieren den Bewässerungsbedarf. Für ökologisch wirtschaftende Gärtner bieten sie die Möglichkeit, hochwertige Früchte ohne synthetische Hilfsmittel zu produzieren. Diese natürliche Widerstandsfähigkeit macht alte Obstsorten zu wertvollen Bausteinen nachhaltiger Gartenökosysteme und unterstützt die Prinzipien des biologischen Anbaus optimal.
  12. Welche Rolle spielen Nützlinge bei der biologischen Schädlingsbekämpfung in Obstgärten?
    Nützlinge sind die natürlichen Verbündeten im Obstgarten und bilden das Rückgrat der biologischen Schädlingsbekämpfung. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen helfen effektiv bei der Kontrolle von Blattläusen, Spinnmilben und anderen Schädlingen. Vögel reduzieren Raupen und Käfer erheblich, während räuberische Insekten das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten. Alte Obstbäume mit ihren knorrigen Stämmen bieten ideale Nistplätze für diese wertvollen Helfer. Durch gezielte Fördermaßnahmen wie Nisthilfen für Vögel, Insektenhotels und einen vielfältigen Kräuterunterwuchs lassen sich Nützlingspopulationen stärken. Ein strukturreicher Garten mit verschiedenen Blühpflanzen versorgt Nützlinge ganzjährig mit Nahrung. Diese natürliche Schädlingskontrolle ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch langfristig effektiver als chemische Bekämpfung. Das biologische Gleichgewicht stabilisiert sich selbst und schafft ein gesundes Gartenökosystem. Nützlinge arbeiten rund um die Uhr und bekämpfen Schädlinge bereits bei geringem Auftreten, bevor größere Schäden entstehen.
  13. Wie funktioniert die Integration alter Obstsorten in Permakultursysteme?
    Alte Obstsorten fügen sich perfekt in Permakultursysteme ein, da sie viele Prinzipien nachhaltiger Gartengestaltung verkörpern. Als Teil von Waldgärten bilden sie das Kronendach und schaffen Mikroklimata für andere Pflanzen. Ihre tiefreichenden Wurzeln lockern den Boden und fördern die Wasserspeicherung, während das herabfallende Laub natürlichen Mulch bildet. In Permakultursystemen übernehmen alte Obstsorten multiple Funktionen: Sie produzieren Nahrung, bieten Lebensraum für Tiere, verbessern die Bodenqualität und schaffen Windschutz. Ihre natürliche Resistenz reduziert externe Eingriffe und unterstützt das Systemgleichgewicht. Unter Obstbäumen gedeihen Schattenliebende Kulturen wie Bärlauch oder Walderdbeeren. Die verschiedenen Ebenen - von der Baumkrone bis zum Wurzelbereich - werden optimal genutzt. Alte Sorten sind oft genügsamer und anpassungsfähiger, was sie zu stabilen Elementen selbstregulierender Systeme macht. Sie tragen zur Diversität bei und schaffen resiliente Nahrungssysteme, die den Klimawandel besser überstehen.
  14. Was ist bei der Bestäubung und dem Fruchtansatz alter Obstsorten zu beachten?
    Bei der Bestäubung alter Obstsorten sind spezielle Kenntnisse der Sortenkompatibilität entscheidend. Viele historische Sorten sind selbstunfruchtbar und benötigen geeignete Bestäubungspartner zur Fruchtbildung. Die Blütezeiten müssen sich überschneiden, damit eine erfolgreiche Bestäubung stattfinden kann. Alte Sorten haben oft längere Blütezeiträume als moderne Züchtungen, was die Bestäubungschancen erhöht. Besonders wichtig ist die Förderung von Bestäubern durch ein vielfältiges Blütenangebot im Garten. Wildbienen, Honigbienen und andere Insekten sind für den Fruchtansatz unerlässlich. Die knorrigen Strukturen alter Obstbäume bieten ideale Nistmöglichkeiten für Wildbienen. Ein naturnaher Garten mit verschiedenen Blühpflanzen unterstützt die Bestäuberpopulation ganzjährig. Bei der Sortenauswahl sollten mindestens zwei kompatible Sorten gepflanzt werden. Wetterbedingte Faktoren wie Spätfröste können die Blüte beeinträchtigen, daher sind geschützte Standorte vorteilhaft. Der Fruchtansatz lässt sich durch optimale Standortbedingungen und ausgewogene Nährstoffversorgung fördern.
  15. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Veredelung während der Baumruhe?
    Der optimale Zeitpunkt für die Veredelung liegt in der Baumruhe zwischen Dezember und Februar, wenn sowohl Edelreis als auch Unterlage im Ruhezustand sind. Edelreiser werden idealerweise im Winter bei frostfreiem Wetter geschnitten, wenn die Bäume vollständig in der Ruhephase stehen. Für die Kopulation eignet sich besonders das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb, wenn die Säfte langsam zu steigen beginnen. Das Okulieren hingegen wird bevorzugt im Sommer durchgeführt, wenn sich die Rinde leicht löst und die Knospen ausgereift sind. Die Edelreiser müssen bis zur Veredelung fachgerecht gelagert werden - kühl und feucht in feuchtem Sand oder im Kühlschrank. Wichtig ist, dass die Materialien vor der Veredelung auf Frische geprüft werden. Die Schnittstellen sollten hell und saftig aussehen. Spezialisierte Gartenhändler können bei der Zeitplanung beraten und qualitätsgeprüfte Edelreiser liefern. Erfolgreiche Veredelungen zeigen sich durch das Anwachsen und Austreiben der Knospen im Frühjahr.
  16. Wie erkennt man die Vollreife bei verschiedenen historischen Obstsorten?
    Die Vollreife historischer Obstsorten erkennt man an verschiedenen sortentypischen Merkmalen. Bei Äpfeln ist ein bewährter Test das Aufschneiden der Frucht - braune, ausgereifte Kerne signalisieren die Reife. Sommeräpfel sollten geerntet werden, wenn sie sich bei leichtem Drehen vom Ast lösen. Herbst- und Winteräpfel hingegen werden vor der Vollreife gepflückt, da sie während der Lagerung nachreifen. Birnen werden idealerweise geerntet, wenn sie sich bei sanftem Drehen leicht vom Zweig lösen, aber noch fest sind. Die Grundfarbe wechselt oft von grün zu gelblich. Bei Kirschen zeigt die volle Ausfärbung und der süße Geschmack die Reife an. Pflaumen geben bei Vollreife auf sanften Druck leicht nach und entwickeln ihre sortentypische Farbe. Der richtige Erntezeitpunkt variiert stark zwischen den Sorten - 'Boskoop' beispielsweise reift spät und ist bis März lagerbar, während 'Cox Orange' früher reif wird. Erfahrung mit den spezifischen Eigenschaften jeder historischen Sorte ist entscheidend für den optimalen Erntezeitpunkt.
  17. Stimmt es, dass alle alten Obstsorten automatisch resistenter gegen Krankheiten sind?
    Nein, nicht alle alten Obstsorten sind automatisch resistenter gegen Krankheiten. Während viele historische Sorten tatsächlich durch natürliche Selektion eine höhere Widerstandsfähigkeit entwickelt haben, gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Sorten. Einige alte Sorten können durchaus anfällig für bestimmte Krankheiten wie Schorf, Mehltau oder Feuerbrand sein. Die höhere Resistenz vieler alter Sorten resultiert aus ihrer langen Anpassungszeit an regionale Bedingungen und natürliche Selektionsprozesse. Sie haben sich über Generationen gegen lokale Krankheitserreger behauptet. Trotzdem können auch alte Sorten von Fruchtfliegen oder anderen Schädlingen betroffen sein. Wichtig ist eine realistische Einschätzung und angemessene Pflege. Biologische Schädlingsbekämpfung durch Nützlingsförderung, gute Gartenhygiene und optimale Standortbedingungen bleiben essentiell. Die Vorteile alter Sorten liegen in ihrer oft geringeren Anfälligkeit, aber sie sind kein Garant für problemfreien Anbau. Eine sorgfältige Sortenauswahl basierend auf lokalen Bedingungen ist entscheidend.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Verbreitung traditioneller Obstsorten?
    Regionale Unterschiede bei traditionellen Obstsorten spiegeln die jahrhundertelange Anpassung an lokale Klima- und Bodenbedingungen wider. Früher gab es in jedem Dorf charakteristische Apfel- oder Birnensorten, die perfekt an die örtlichen Gegebenheiten angepasst waren. In wärmeren Regionen entwickelten sich hitzeresistente Sorten, während in kälteren Gebieten frostharte Varianten entstanden. Küstennahe Gebiete brachten windresistente Sorten hervor, Bergregionen höhentolerante Arten. Diese regionalen Sorten trugen oft Namen, die ihre Herkunft verrieten - wie der 'Edelborsdorfer' aus dem sächsischen Borsdorf oder regionale Spezialitäten wie die 'Champagner Bratbirne'. Bodenbeschaffenheit, Niederschlagsmengen und Temperaturverläufe prägten die Sorteneigenschaften. Heute sind viele dieser regionalen Schätze bedroht, da die moderne Landwirtschaft auf wenige, überregional anbaubare Sorten setzt. Erhaltungsinitiativen arbeiten daran, diese regionalen Besonderheiten zu dokumentieren und zu bewahren. Lokale Pomologenvereine und Sortenarchive sammeln systematisch Informationen über historische Regionalverteilungen.
  19. Wie unterscheiden sich Erhaltungssorten von ursprünglichen Sorten in ihrer Definition?
    Erhaltungssorten und ursprüngliche Sorten unterscheiden sich in ihrem aktuellen Status und ihrer Verfügbarkeit. Ursprüngliche Sorten sind die historischen Ausgangssorten, die über Jahrhunderte in bestimmten Regionen gewachsen sind und oft nur noch fragmentarisch oder gar nicht mehr existieren. Sie repräsentieren die originalen genetischen Linien, wie sie von unseren Vorfahren selektiert und vermehrt wurden. Erhaltungssorten hingegen sind bewusst gerettete und konservierte Varianten dieser ursprünglichen Sorten. Sie wurden durch systematische Erhaltungsarbeit vor dem Aussterben bewahrt und werden heute aktiv kultiviert und vermehrt. Dabei kann es zu leichten genetischen Veränderungen gekommen sein, da die Erhaltung oft über wenige Exemplare erfolgte. Erhaltungssorten sind heute wieder verfügbar und werden in Genbanken, Sortenarchiven oder durch Erhaltungsnetzwerke betreut. Sie stehen zwischen der historischen Originalität und der modernen Verfügbarkeit. Während ursprüngliche Sorten oft nur noch in alten Dokumenten existieren, können Erhaltungssorten tatsächlich wieder angebaut werden.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Heirloom-Sorten und historischen Obstsorten?
    Heirloom-Sorten und historische Obstsorten überschneiden sich, haben aber unterschiedliche Definitionen und Schwerpunkte. Heirloom-Sorten bezeichnen traditionelle Varietäten, die über Generationen durch Familien oder Gemeinschaften weitergegeben wurden, oft mit persönlicher und kultureller Bedeutung. Der Begriff 'Heirloom' stammt aus dem englischen Sprachraum und betont die Vererbungskomponente - wie ein Familienerbstück. Diese Sorten wurden meist durch Samen oder Veredelung in kleinen, lokalen Kreisen erhalten. Historische Obstsorten hingegen umfassen alle Sorten, die eine dokumentierte geschichtliche Bedeutung haben, unabhängig davon, wie sie überliefert wurden. Sie können sowohl kommerzielle als auch private Sorten sein, die vor einem bestimmten Zeitpunkt entstanden sind. Während Heirloom-Sorten oft emotionale und familiengeschichtliche Geschichten tragen, konzentrieren sich historische Sorten mehr auf pomologische und kulturhistorische Aspekte. Beide Begriffe beschreiben wertvolle alte Sorten, aber Heirloom betont die persönliche Überlieferung, während historisch die zeitliche Einordnung fokussiert.
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