Anleitung zum Anbau von Helmbohnen: Von der Aussaat bis zur Ernte

Helmbohnen: Exotische Schönheit im Garten

Helmbohnen sind wahre Multitalente im Garten. Sie bestechen durch ihre farbenfrohe Blütenpracht und liefern obendrein noch schmackhafte Hülsenfrüchte.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Helmbohnen sind mehrjährige Kletterpflanzen
  • Sie benötigen einen sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden
  • Die Aussaat erfolgt im Frühling nach den letzten Frösten
  • Eine stabile Rankhilfe ist für den Anbau unerlässlich
  • Die Ernte beginnt etwa 90 Tage nach der Aussaat

Was sind Helmbohnen?

Helmbohnen, auch unter dem Namen Hyazinthbohnen bekannt, sind faszinierende Kletterpflanzen, die sowohl als Zierpflanze als auch als Nutzpflanze Verwendung finden. Botanisch gehören sie zur Art Lablab purpureus und sind eng mit unseren heimischen Gartenbohnen verwandt.

Ursprung und Geschichte

Die Heimat der Helmbohne liegt in den tropischen Regionen Afrikas. Schon vor Tausenden von Jahren wurde sie von dort aus nach Asien gebracht, wo sie sich als wichtige Nahrungspflanze etablierte. In Europa ist sie erst seit dem 17. Jahrhundert bekannt, als sie von Entdeckern und Botanikern eingeführt wurde.

Botanische Merkmale

Helmbohnen sind wahre Kletterkünstler. Sie können Höhen von bis zu 6 Metern erreichen und schmücken sich mit auffälligen, schmetterlingsförmigen Blüten in Violett- oder Weißtönen. Die Blätter sind dreiteilig und erinnern an große Kleeblätter. Besonders charakteristisch sind die flachen, leicht gebogenen Hülsenfrüchte, die der Pflanze ihren Namen gaben - sie sehen aus wie kleine Helme.

Verwendungszwecke

Die Vielseitigkeit der Helmbohne macht sie zu einem echten Allrounder im Garten:

  • Als Zierpflanze: Mit ihren prächtigen Blüten und dem üppigen Wuchs eignet sie sich hervorragend zur Begrünung von Zäunen, Pergolen oder als natürlicher Sichtschutz.
  • Als Nutzpflanze: Die jungen Hülsen und unreifen Samen können als Gemüse zubereitet werden. Reife Samen müssen vor dem Verzehr allerdings gründlich gekocht werden.
  • Bodenverbesserer: Wie alle Hülsenfrüchtler bindet die Helmbohne Stickstoff aus der Luft und reichert damit den Boden an.

Vorbereitung für den Anbau

Wer Helmbohnen erfolgreich kultivieren möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten:

Klimatische Anforderungen

Helmbohnen stammen aus den Tropen und lieben es warm. In unseren Breiten werden sie meist als einjährige Pflanzen kultiviert. Sie benötigen:

  • Temperaturen über 10°C für die Keimung
  • Mindestens 5 Monate frostfreie Wachstumszeit
  • Viel Sonne und Wärme für eine üppige Entwicklung

Standortwahl

Lichtverhältnisse

Helmbohnen sind echte Sonnenanbeter. Wählen Sie einen Standort, der:

  • Mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag bietet
  • Vor starken Winden geschützt ist
  • Idealerweise an einer südlich ausgerichteten Wand oder Mauer liegt

Bodenbeschaffenheit

Der ideale Boden für Helmbohnen ist:

  • Nährstoffreich und humos
  • Gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden
  • Leicht sauer bis neutral (pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0)

Bodenvorbereitung

Bodenlockerung

Vor der Aussaat sollten Sie den Boden gründlich vorbereiten:

  • Lockern Sie die Erde etwa 30 cm tief auf
  • Entfernen Sie Steine und Wurzelreste
  • Harken Sie die Oberfläche fein

Nährstoffversorgung

Obwohl Helmbohnen Stickstoff binden können, freuen sie sich über eine gute Grundversorgung:

  • Arbeiten Sie gut verrotteten Kompost in den Boden ein
  • Alternativ können Sie auch einen organischen Dünger für Hülsenfrüchte verwenden
  • Verzichten Sie auf stickstoffreiche Dünger, da diese das Wachstum zu stark anregen können

Rankhilfen

Arten von Rankhilfen

Helmbohnen brauchen eine stabile Struktur zum Klettern. Geeignet sind:

  • Holz- oder Metallgerüste
  • Stabile Schnüre oder Netze
  • Natürliche Kletterhilfen wie Bambusrohre

Installation der Rankhilfen

Bei der Montage der Rankhilfen sollten Sie beachten:

  • Installieren Sie die Rankhilfe vor der Aussaat oder dem Pflanzen
  • Die Konstruktion sollte mindestens 2 Meter hoch sein
  • Verankern Sie die Rankhilfe gut im Boden, um Sturmschäden zu vermeiden
  • Achten Sie auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen (ca. 30-40 cm)

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Helmbohnen. Im nächsten Schritt geht es an die Aussaat und Pflanzung - aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Zum Produkt
Produktbild von SPERLIs Pikanta Bohnenkraut Saatgutverpackung mit Pflanzenabbildung und Informationen zur Eignung für Eintöpfe, Soßen und Salate sowie Hinweis auf einjährige Küchenkräuter
Zum Produkt
Produktbild von Sperli BIO Keimsprossen-Saat Mungbohnen Verpackung mit Informationen über Verzehrreife, Kraftpaketen fürs ganze Jahr und Produktabbildung auf einem Teller mit Sprossen und einer gefüllten Teigtasche, sowie Preisgruppenangabe F und Hinweise
Zum Produkt

Aussaat und Pflanzung von Helmbohnen

Saatgutvorbereitung

Bevor Sie mit der Aussaat Ihrer Helmbohnen beginnen, ist eine gründliche Saatgutvorbereitung entscheidend für den Erfolg. Hier sind zwei bewährte Methoden:

Einweichen der Samen

Um die Keimung zu beschleunigen, können Sie die Helmbohnensamen für etwa 12-24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen. Dies erweicht die harte Samenschale und fördert eine gleichmäßigere Keimung. Achten Sie darauf, die Samen nach dem Einweichen nicht austrocknen zu lassen.

Vorkeimen

Für einen noch schnelleren Start können Sie die Samen vorkeimen. Legen Sie sie dazu zwischen feuchte Küchentücher oder in ein Keimglas. Halten Sie sie bei Raumtemperatur feucht, bis die ersten Würzelchen sichtbar werden. Dies dauert in der Regel 2-3 Tage.

Aussaatzeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Helmbohnen ist entscheidend. Da sie frostempfindlich sind, sollten Sie mit der Aussaat warten, bis keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. In Deutschland ist dies meist ab Mitte Mai der Fall. Bei einer Vorkultur im Haus können Sie schon 4-6 Wochen früher beginnen.

Aussaatmethoden

Direktsaat im Freien

Wenn Sie sich für die Direktsaat entscheiden, wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Lockern Sie die Erde auf und entfernen Sie Steine und Unkraut. Ziehen Sie Reihen mit einem Abstand von etwa 60-80 cm. Legen Sie die Samen etwa 2-3 cm tief in die Erde und bedecken Sie sie leicht. Der Abstand zwischen den einzelnen Samen sollte etwa 10-15 cm betragen.

Vorkultur und Auspflanzen

Für einen früheren Start können Sie die Helmbohnen in Töpfen oder Anzuchtschalen vorziehen. Verwenden Sie dafür torffreie Anzuchterde. Setzen Sie die Samen einzeln in kleine Töpfe oder mit ausreichend Abstand in Anzuchtschalen. Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie die Gefäße an einen hellen, warmen Ort. Nach etwa 3-4 Wochen, wenn die Jungpflanzen kräftig genug sind und keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie sie ins Freiland umsetzen.

Pflanzabstände und -tiefen

Beim Auspflanzen oder der Direktsaat sollten Sie folgende Abstände einhalten:

  • Reihenabstand: 60-80 cm
  • Pflanzabstand in der Reihe: 20-30 cm
  • Pflanztiefe: 2-3 cm

Diese Abstände geben den Pflanzen genügend Raum zum Wachsen und Klettern. Denken Sie daran, dass Helmbohnen Rankhilfen benötigen, die Sie am besten vor oder direkt nach der Aussaat aufstellen.

Keimung und erste Pflege

Nach der Aussaat dauert es je nach Temperatur etwa 7-14 Tage, bis die ersten Keimlinge erscheinen. In dieser Zeit ist es wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne ihn zu überwässern. Sobald die Pflänzchen sichtbar sind, sollten Sie vorsichtig Unkraut jäten und bei Bedarf eine dünne Schicht Mulch auftragen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Pflege während der Wachstumsphase

Bewässerung

Wasserbedarf

Helmbohnen benötigen während ihrer Wachstumsphase eine gleichmäßige Wasserversorgung. Besonders in der Blüte- und Fruchtbildungsphase ist ein ausreichender Wassernachschub entscheidend für eine gute Ernte. Als Faustregel gilt: Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein. In trockenen Perioden kann eine wöchentliche Wassergabe von 20-30 Litern pro Quadratmeter erforderlich sein.

Bewässerungstechniken

Am besten bewässern Sie Ihre Helmbohnen morgens oder am späten Nachmittag, um übermäßige Verdunstung zu vermeiden. Gießen Sie möglichst bodennah, um die Blätter trocken zu halten und Pilzerkrankungen vorzubeugen. Eine Tröpfchenbewässerung kann hier sehr effektiv sein. Alternativ können Sie auch eine dicke Mulchschicht auftragen, die die Feuchtigkeit im Boden hält und das Gießen reduziert.

Düngung

Nährstoffbedarf

Helmbohnen gehören zu den Leguminosen und können dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft binden. Daher haben sie einen relativ geringen Stickstoffbedarf. Wichtiger sind eine ausreichende Versorgung mit Phosphor und Kalium, die die Blüten- und Fruchtbildung fördern.

Organische vs. mineralische Dünger

Für eine nachhaltige Bodengesundheit empfiehlt sich die Verwendung organischer Dünger. Kompost oder gut verrotteter Mist, der vor der Aussaat in den Boden eingearbeitet wird, liefert alle notwendigen Nährstoffe. Während der Wachstumsphase können Sie alle 4-6 Wochen mit einem organischen Flüssigdünger nachdüngen. Wenn Sie sich für mineralische Dünger entscheiden, wählen Sie eine phosphor- und kalibetonte Mischung und verwenden Sie sie sparsam nach Packungsanweisung.

Unkrautbekämpfung

Regelmäßiges Jäten ist wichtig, um Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden. Besonders in den ersten Wochen nach der Keimung sollten Sie vorsichtig Unkraut entfernen. Später, wenn die Pflanzen größer sind, unterdrücken sie Unkraut oft von selbst. Verwenden Sie beim Jäten am besten eine Handharke oder ziehen Sie das Unkraut vorsichtig von Hand, um die Wurzeln der Helmbohnen nicht zu beschädigen.

Mulchen

Eine Mulchschicht bietet viele Vorteile für Ihre Helmbohnen. Sie unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden und reguliert die Bodentemperatur. Geeignete Materialien sind Stroh, Rasenschnitt oder Holzhäcksel. Tragen Sie eine etwa 5 cm dicke Schicht auf, nachdem die Pflanzen etwa 10-15 cm hoch gewachsen sind. Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt an den Stängeln anliegt, um Fäulnis zu vermeiden.

Mit diesen Pflegetipps schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum Ihrer Helmbohnen. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, um frühzeitig auf etwaige Probleme reagieren zu können. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werden Sie sich bald an einer reichen Ernte erfreuen können.

Krankheiten und Schädlinge bei Helmbohnen

Helmbohnen sind zwar recht robuste Pflanzen, können aber dennoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Hier ein Überblick über die häufigsten Probleme und wie man ihnen begegnet.

Häufige Krankheiten

Wie viele andere Bohnenarten können auch Helmbohnen von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Die häufigsten sind:

Pilzkrankheiten

  • Echter Mehltau: Zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern. Tritt besonders bei warmem, trockenem Wetter auf.
  • Falscher Mehltau: Erkennbar an gelblichen Flecken auf der Blattoberseite und grau-violettem Pilzrasen auf der Unterseite. Begünstigt durch feuchte Bedingungen.
  • Botrytis: Auch als Grauschimmel bekannt, befällt vor allem ältere oder verletzte Pflanzenteile.

Bakterielle Erkrankungen

  • Fettfleckenkrankheit: Äußert sich durch fettig glänzende, braune Flecken auf Blättern und Hülsen.
  • Bohnenbrand: Verursacht dunkle, eingesunkene Flecken auf Blättern und Hülsen.

Viruserkrankungen

  • Bohnenmosaikvirus: Führt zu mosaikartigen Verfärbungen und Verformungen der Blätter.
  • Gelbes Bohnenmosaikvirus: Verursacht gelbliche Verfärbungen und Wuchshemmungen.

Typische Schädlinge

Neben Krankheiten können auch verschiedene Schädlinge den Helmbohnen zusetzen:

Blattläuse

Diese kleinen Sauger siedeln sich gerne an jungen Trieben und Blattunterseiten an. Sie schwächen die Pflanze durch Saugen des Pflanzensaftes und können Viruskrankheiten übertragen.

Spinnmilben

Bei warmem, trockenem Wetter können sich Spinnmilben rasant vermehren. Sie saugen an den Blättern und hinterlassen feine Gespinste. Befallene Blätter werden gelblich und fallen schließlich ab.

Bohnenfliegen und andere Insekten

  • Bohnenfliegen: Ihre Larven fressen an Wurzeln und Stängeln junger Pflanzen.
  • Thripse: Winzige Insekten, die silbrige Flecken auf den Blättern verursachen.
  • Dickmaulrüssler: Deren Larven fressen an den Wurzeln, während die Käfer Blätter anknabbern.

Präventive Maßnahmen

Um Krankheiten und Schädlinge von vornherein zu vermeiden, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort für Ihre Helmbohnen.
  • Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände, um gute Durchlüftung zu gewährleisten.
  • Praktizieren Sie eine konsequente Fruchtfolge und bauen Sie Helmbohnen nicht mehrere Jahre hintereinander am selben Ort an.
  • Verwenden Sie gesundes, zertifiziertes Saatgut.
  • Gießen Sie vorzugsweise morgens und vermeiden Sie Staunässe.
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und entsorgen Sie diese im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.
  • Fördern Sie Nützlinge im Garten, z.B. durch Blühstreifen oder Insektenhotels.

Biologische und chemische Bekämpfung

Sollte es trotz Vorbeugung zu einem Befall kommen, stehen verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten zur Verfügung:

Biologische Methoden

  • Gegen Blattläuse helfen Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen.
  • Spinnmilben lassen sich mit Raubmilben bekämpfen.
  • Neem-Öl wirkt gegen verschiedene Schadinsekten.
  • Backpulver-Wasser-Gemische können bei Mehltaubefall hilfreich sein.

Chemische Bekämpfung

Chemische Pflanzenschutzmittel sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn andere Methoden versagen. Beachten Sie dabei:

  • Verwenden Sie nur für den Hausgarten zugelassene Mittel.
  • Lesen und befolgen Sie die Anwendungshinweise genau.
  • Beachten Sie Wartezeiten vor der Ernte.
  • Schonen Sie Nützlinge, indem Sie selektiv wirkende Mittel wählen.

Ernte und Nachbearbeitung von Helmbohnen

Die Ernte von Helmbohnen ist ein spannender Moment für jeden Gärtner. Je nachdem, ob Sie junge Hülsen oder reife Bohnen ernten möchten, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen.

Erntezeitpunkt

Für junge Hülsen

Wenn Sie die Helmbohnen als grünes Gemüse genießen möchten, ernten Sie die jungen Hülsen, sobald sie etwa 5-7 cm lang sind. Dies ist in der Regel 7-10 Tage nach der Blüte der Fall. Die Hülsen sollten noch zart und flach sein, bevor sich die Samen darin deutlich abzeichnen.

Für reife Bohnen

Möchten Sie die reifen Bohnen ernten, lassen Sie die Hülsen an der Pflanze, bis sie braun und trocken werden. Dies dauert etwa 3-4 Monate nach der Aussaat. Die Hülsen sollten dann rascheln, wenn Sie sie schütteln.

Erntemethoden

Die Ernte von Helmbohnen ist relativ einfach:

  • Für junge Hülsen: Pflücken Sie diese vorsichtig von Hand ab. Verwenden Sie dabei am besten eine Schere, um die Pflanze nicht zu beschädigen.
  • Für reife Bohnen: Entfernen Sie die gesamte trockene Hülse von der Pflanze. Sie können auch die ganze Pflanze abschneiden und kopfüber zum Trocknen aufhängen.

Ernten Sie regelmäßig, um die Produktion anzuregen. Bei jungen Hülsen empfiehlt sich eine Ernte alle 2-3 Tage.

Lagerung

Frische Hülsen

Frisch geerntete junge Hülsen halten sich im Kühlschrank etwa 3-5 Tage. Wickeln Sie sie dazu in ein feuchtes Tuch und legen Sie sie in einen Plastikbeutel. Waschen Sie die Hülsen erst kurz vor der Zubereitung.

Getrocknete Bohnen

Reife, getrocknete Bohnen können Sie in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort bis zu einem Jahr aufbewahren. Achten Sie darauf, dass die Bohnen wirklich trocken sind, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Verarbeitung und Konservierung

Helmbohnen lassen sich auf verschiedene Weise verarbeiten und konservieren:

  • Einfrieren: Blanchieren Sie junge Hülsen kurz in kochendem Wasser, schrecken Sie sie ab und frieren Sie sie portionsweise ein.
  • Einkochen: Sowohl junge Hülsen als auch reife Bohnen können eingeweckt werden. Beachten Sie dabei die notwendigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.
  • Trocknen: Reife Bohnen können Sie in einem Dörrgerät oder bei niedrigen Temperaturen im Backofen weiter trocknen.
  • Fermentieren: Eine spannende Möglichkeit ist das Fermentieren der jungen Hülsen, ähnlich wie bei Sauerkraut.

Beachten Sie, dass Helmbohnen vor dem Verzehr immer gründlich gekocht werden müssen, da sie im rohen Zustand giftige Substanzen enthalten können.

Mit diesen Tipps zur Ernte, Lagerung und Verarbeitung können Sie Ihre selbst angebauten Helmbohnen optimal nutzen und das ganze Jahr über genießen. Ob als knackige junge Hülsen in sommerlichen Salaten oder als herzhafte reife Bohnen in winterlichen Eintöpfen - Helmbohnen bereichern den Speiseplan auf vielfältige Weise.

Besonderheiten und Tipps für den Helmbohnenanbau

Mischkultur und Fruchtfolge

Helmbohnen eignen sich hervorragend für die Mischkultur. Sie harmonieren besonders gut mit Mais, der als natürliche Rankhilfe dient. Diese Kombination, auch als 'Milpa' bekannt, stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Kürbisse am Boden ergänzen dieses Trio perfekt. Bei der Fruchtfolge sollten Sie beachten, dass Helmbohnen als Stickstoffsammler den Boden verbessern. Im Folgejahr profitieren Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl von diesem Nährstoffschub.

Verwendung als Zierpflanze

Die Helmbohne ist nicht nur Nutzpflanze, sondern auch ein echter Hingucker im Garten. Ihre prächtigen, meist purpurfarbenen Blüten und die auffälligen Hülsen machen sie zu einer attraktiven Kletterpflanze für Zäune, Pergolen oder Rankgerüste. In meinem Garten habe ich sie letztes Jahr an einer alten Holzleiter ranken lassen – ein echter Blickfang!

Helmbohnen im Kübel oder Hochbeet

Auch wer keinen Garten hat, muss nicht auf Helmbohnen verzichten. Sie gedeihen prächtig in großen Kübeln oder Hochbeeten auf Balkon und Terrasse. Wichtig ist ein ausreichend großes Gefäß (mindestens 40 Liter) und eine stabile Rankhilfe. Achten Sie auf regelmäßige Bewässerung, da Kübelpflanzen schneller austrocknen.

Samenernte für das nächste Jahr

Um Saatgut für die nächste Saison zu gewinnen, lassen Sie einige Hülsen vollständig ausreifen. Ernten Sie diese erst, wenn sie braun und trocken sind. Die Samen können Sie dann entnehmen und an einem kühlen, trockenen Ort bis zur nächsten Aussaat aufbewahren. So haben Sie nicht nur leckere Bohnen, sondern auch Saatgut für die kommende Gartensaison.

Kulinarische Verwendung der Helmbohne

Nährwerte und gesundheitliche Aspekte

Helmbohnen sind nicht nur schmackhaft, sondern auch äußerst nahrhaft. Sie enthalten:

  • Hochwertiges pflanzliches Eiweiß
  • Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung
  • Wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium
  • B-Vitamine, insbesondere Folsäure

Regelmäßiger Verzehr kann zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und unterstützt die Darmgesundheit.

 

Zubereitung junger Hülsen

Junge, zarte Hülsen der Helmbohne schmecken hervorragend als Gemüsebeilage. Einfach in Stücke schneiden und etwa 10-15 Minuten in Salzwasser garen. Anschließend in Butter schwenken und mit Kräutern würzen. Ein Schuss Zitronensaft hebt den Geschmack zusätzlich. Vorsicht: Rohe Hülsen sind giftig und müssen immer gekocht werden!

Verwendung reifer Bohnen

Reife Helmbohnen eignen sich hervorragend für herzhafte Eintöpfe und Suppen. Vor der Zubereitung sollten sie über Nacht eingeweicht und dann etwa eine Stunde gekocht werden. In Kombination mit Gemüse, Kräutern und Gewürzen ergeben sie ein sättigendes, proteinreiches Gericht. Mein persönlicher Tipp: Probieren Sie mal einen Helmbohnen-Hummus als Alternative zum klassischen Kichererbsen-Rezept.

Traditionelle Rezepte

In vielen Kulturen sind Helmbohnen fester Bestandteil der Küche. Ein beliebtes indisches Gericht ist 'Dal', ein würziger Bohneneintopf. In Teilen Afrikas werden die Blätter der Helmbohne als Gemüse zubereitet. In Italien findet man die Bohnen oft in Salaten oder als Beilage zu gegrilltem Fleisch. Experimentieren Sie mit verschiedenen Gewürzen und entdecken Sie Ihre Lieblingsvariation!

Helmbohnen: Ein vielseitiges Multitalent im Garten

Der Anbau von Helmbohnen ist nicht nur eine Bereicherung für jeden Garten, sondern auch für die Küche. Von der Aussaat bis zur Ernte bietet diese faszinierende Pflanze viele Vorteile:

  • Einfache Kultivierung, auch für Anfänger geeignet
  • Doppelnutzen als Zier- und Nutzpflanze
  • Bodenverbesserung durch Stickstoffanreicherung
  • Vielseitige kulinarische Verwendungsmöglichkeiten
  • Möglichkeit zur eigenen Saatgutgewinnung

 

Mit etwas Pflege und den richtigen Tipps werden Sie schon bald die Früchte Ihrer Arbeit ernten können. Ob als knackiges Gemüse, in herzhaften Eintöpfen oder als blühende Rankpflanze – Helmbohnen sind wahre Alleskönner im Garten. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von der Vielfalt dieser besonderen Bohnenart überraschen. Vielleicht finden ja auch Sie bald einen festen Platz für Helmbohnen in Ihrem Garten und auf Ihrem Teller!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Helmbohnen und woher stammen sie ursprünglich?
    Helmbohnen, auch als Hyazinthbohnen bekannt, gehören botanisch zur Art Lablab purpureus und sind faszinierende Kletterpflanzen. Sie stammen ursprünglich aus den tropischen Regionen Afrikas und wurden schon vor Tausenden von Jahren nach Asien gebracht, wo sie sich als wichtige Nahrungspflanze etablierten. In Europa sind sie erst seit dem 17. Jahrhundert bekannt, als Entdecker und Botaniker sie einführten. Diese mehrjährigen Kletterpflanzen können bis zu 6 Meter hoch werden und bestechen durch ihre auffälligen, schmetterlingsförmigen Blüten in violetten oder weißen Tönen. Besonders charakteristisch sind ihre flachen, leicht gebogenen Hülsenfrüchte, die wie kleine Helme aussehen und der Pflanze ihren Namen gaben. Helmbohnen sind eng mit unseren heimischen Gartenbohnen verwandt und dienen sowohl als attraktive Zierpflanze als auch als wertvolle Nutzpflanze für die Küche.
  2. Welche Rankhilfen eignen sich am besten für den Helmbohnenanbau?
    Helmbohnen benötigen stabile Rankhilfen, da sie bis zu 6 Meter hoch klettern können. Bewährt haben sich Holz- oder Metallgerüste, stabile Schnüre, Netze oder natürliche Kletterhilfen wie Bambusrohre. Die Konstruktion sollte mindestens 2 Meter hoch sein und gut im Boden verankert werden, um Sturmschäden zu vermeiden. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten speziell für Kletterpflanzen entwickelte Rankhilfen-Systeme, die sich optimal für Helmbohnen eignen. Wichtig ist die Installation vor der Aussaat oder Pflanzung. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 30-40 cm betragen, damit jede Pflanze genügend Platz zum Klettern hat. Pergolen, Zäune oder Hauswände eignen sich ebenfalls hervorragend als natürliche Rankhilfen. Bei der Materialauswahl sollten Sie auf Witterungsbeständigkeit achten, da die Rankhilfe die gesamte Wachstumsperiode standhalten muss. Eine stabile Verankerung ist essentiell für den Anbauerfolg.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Helmbohnen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Helmbohnen liegt in Deutschland ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Da Helmbohnen aus tropischen Gebieten stammen und sehr frostempfindlich sind, ist das Abwarten der Eisheiligen entscheidend für den Anbauerfolg. Für die Keimung benötigen die Samen mindestens 10°C Bodentemperatur. Bei einer Vorkultur im Haus können Sie bereits 4-6 Wochen früher beginnen, also ab Ende März oder Anfang April. Die vorgezogenen Jungpflanzen werden dann nach den letzten Frösten ins Freiland umgesetzt. Helmbohnen benötigen mindestens 5 Monate frostfreie Wachstumszeit für eine vollständige Entwicklung. In wärmeren Regionen oder bei geschützten Standorten kann die Aussaat auch früher erfolgen. Eine Aussaat bis Ende Juni ist noch möglich, allerdings verkürzt sich dann die verfügbare Wachstumszeit erheblich, was sich negativ auf die Ernte auswirken kann.
  4. Warum können Helmbohnen bis zu 6 Meter hoch werden?
    Helmbohnen erreichen diese beeindruckende Höhe von bis zu 6 Metern aufgrund ihrer genetischen Veranlagung als tropische Kletterpflanzen. In ihrer afrikanischen Heimat mussten sie sich in der Konkurrenz um Licht gegen andere Vegetation durchsetzen, was zu diesem ausgeprägten Kletterverhalten führte. Als windende Schlingpflanzen besitzen sie spezielle Rankenorgane und flexible Triebe, die es ihnen ermöglichen, sich spiralförmig um Stützen zu winden. Ihr schnelles Wachstum und die Fähigkeit, auch unter weniger optimalen Lichtbedingungen zu gedeihen, sind evolutionäre Anpassungen an das Leben im Unterwuchs tropischer Wälder. Die mehrjährige Natur in ihrer Heimat unterstützt zusätzlich das intensive Wachstum. In unseren Breiten werden sie zwar meist einjährig kultiviert, behalten aber ihre genetische Programmierung für extremes Höhenwachstum bei. Diese Eigenschaft macht sie zu idealen Pflanzen für vertikale Gärten und natürliche Sichtschutzwände.
  5. Wie funktioniert die Stickstoffbindung bei Helmbohnen zur Bodenverbesserung?
    Helmbohnen gehören zu den Leguminosen und leben in einer faszinierenden Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobium-Arten). Diese Bakterien siedeln sich in speziellen Wurzelknöllchen an und können atmosphärischen Stickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Dieser Prozess wird als biologische Stickstoffbindung bezeichnet. Die Bakterien erhalten von der Pflanze Kohlenhydrate als Energiequelle, während die Helmbohne im Gegenzug mit Stickstoff versorgt wird. Diese Symbiose ermöglicht es den Pflanzen, auch auf stickstoffarmen Böden gut zu gedeihen. Nach der Ernte verbleiben die stickstoffreichen Wurzelreste im Boden und dienen als natürlicher Dünger für Folgefrüchte. Pro Jahr können Helmbohnen bis zu 200 kg Stickstoff pro Hektar im Boden anreichern. Diese Eigenschaft macht sie zu wertvollen Gründüngungspflanzen und wichtigen Bausteinen in der nachhaltigen Fruchtfolge. Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl profitieren im Folgejahr erheblich von diesem natürlichen Nährstoffschub.
  6. Worin unterscheiden sich Helmbohnen von gewöhnlichen Gartenbohnen?
    Helmbohnen unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten von gewöhnlichen Gartenbohnen. Botanisch gehören Helmbohnen zur Art Lablab purpureus, während Gartenbohnen meist Phaseolus vulgaris angehören. Der auffälligste Unterschied ist die Wuchshöhe: Helmbohnen erreichen bis zu 6 Meter, während Buschbohnen nur 40-60 cm und Stangenbohnen etwa 2-3 Meter hoch werden. Die Blüten der Helmbohnen sind deutlich größer und prächtiger, meist in violett oder weiß, während Gartenbohnen unscheinbarere, meist weiße Blüten haben. Die charakteristischen flachen, helmförmigen Hülsen der Helmbohnen unterscheiden sich stark von den runden oder ovalen Hülsen der Gartenbohnen. Klimatisch sind Helmbohnen noch wärmeliebender und frostempfindlicher. Während Gartenbohnen roh giftig sind, müssen auch Helmbohnen vor dem Verzehr gekocht werden, enthalten aber andere toxische Verbindungen. Die Helmbohne dient zusätzlich als attraktive Zierpflanze, während Gartenbohnen primär Nutzpflanzen sind.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Helmbohnen und Stangenbohnen im Anbau?
    Obwohl beide Kletterpflanzen sind, unterscheiden sich Helmbohnen und Stangenbohnen erheblich in ihren Anbauanforderungen. Helmbohnen sind deutlich wärmebedürftiger und benötigen längere frostfreie Perioden - mindestens 5 Monate gegenüber 3-4 Monaten bei Stangenbohnen. Die Aussaat von Helmbohnen sollte erst nach den Eisheiligen erfolgen, während Stangenbohnen bereits ab Ende April ausgesät werden können. Helmbohnen wachsen mit bis zu 6 Metern deutlich höher als Stangenbohnen (2-3 Meter), wodurch stabilere Rankhilfen erforderlich sind. Der Wasserbedarf ist bei Helmbohnen aufgrund ihrer tropischen Herkunft höher. Die Wachstumsperiode ist länger - etwa 90 Tage bis zur ersten Ernte gegenüber 60-70 Tagen bei Stangenbohnen. Helmbohnen eignen sich besser als Zierpflanzen durch ihre prächtigen Blüten, während Stangenbohnen primär für den Ertrag angebaut werden. Bei der Fruchtfolge sind beide wertvoll als Stickstoffsammler, aber Helmbohnen reichern den Boden noch intensiver mit Nährstoffen an.
  8. Warum müssen Helmbohnen vor dem Verzehr immer gekocht werden?
    Helmbohnen enthalten wie viele andere Hülsenfrüchte natürliche Giftstoffe, die sie vor Fressfeinden schützen. Rohe Helmbohnen enthalten verschiedene toxische Verbindungen, darunter Lektine und andere Antinutritive Substanzen, die bei Verzehr zu Verdauungsproblemen, Übelkeit, Erbrechen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen können. Diese Toxine sind hitzelabil und werden durch ausreichendes Kochen (mindestens 10-15 Minuten bei sprudelnd kochendem Wasser) vollständig zerstört. Auch die jungen, zarten Hülsen müssen gekocht werden, obwohl sie weniger Giftstoffe enthalten als reife Samen. Das Einweichen allein reicht nicht aus - nur durch Hitzeeinwirkung werden die schädlichen Substanzen neutralisiert. Diese Eigenschaft teilen Helmbohnen mit vielen anderen Leguminosen. Nach dem Kochen sind sie vollkommen sicher und sehr nahrhaft. Bei der Zubereitung sollten Sie niemals das Kochwasser verwenden, da sich dort die gelösten Giftstoffe sammeln. Richtig zubereitet sind Helmbohnen eine wertvolle Proteinquelle.
  9. Wo kann man hochwertiges Helmbohnensaatgut kaufen?
    Hochwertiges Helmbohnensaatgut erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf exotische und seltene Gemüsesorten spezialisiert haben. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft eine sorgfältig kuratierte Auswahl verschiedener Helmbohnen-Sorten mit detaillierten Anbauinformationen. Wichtig ist der Kauf bei seriösen Anbietern, die keimfähiges, sortenreines Saatgut garantieren können. Online-Shops haben oft eine größere Auswahl als lokale Gartencenter. Spezialisierte Saatgut-Tauschbörsen und Vereine für Sortenerhaltung bieten manchmal seltene Varietäten an. Beim Kauf sollten Sie auf die Herkunft, Keimfähigkeit und das Erntejahr achten - frisches Saatgut keimt deutlich besser. Vermeiden Sie Samen unbekannter Herkunft von Auktionsplattformen. Manche Gärtnereien bieten auch vorgezogene Jungpflanzen an, was gerade für Anfänger vorteilhaft sein kann. Ein Qualitätsmerkmal ist die Angabe der botanischen Bezeichnung 'Lablab purpureus' sowie detaillierte Anbauhinweise beim seriösen Saatgutanbieter.
  10. Welche Auswahlkriterien sind beim Kauf von Helmbohnen-Saatgut wichtig?
    Beim Kauf von Helmbohnen-Saatgut sollten Sie mehrere wichtige Qualitätskriterien beachten. Die Keimfähigkeit ist entscheidend - seriöse Anbieter geben diese in Prozent an, sie sollte mindestens 80% betragen. Das Erntejahr ist wichtig, da frisches Saatgut (max. 2-3 Jahre alt) deutlich bessere Keimergebnisse erzielt. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de achten auf optimale Lagerungsbedingungen und bieten oft keimgeprüftes Saatgut. Die botanische Bezeichnung 'Lablab purpureus' sollte korrekt angegeben sein, um Verwechslungen zu vermeiden. Achten Sie auf sortenreine Herkunft und vermeiden Sie Mischungen unbekannter Zusammensetzung. Die Samengröße sollte gleichmäßig sein, beschädigte oder verschrumpelte Samen deuten auf schlechte Qualität hin. Zertifiziertes Bio-Saatgut garantiert pestizidfreie Aufzucht. Detaillierte Anbauhinweise und Sortenbeschreibungen zeugen von fachkundigen Anbietern. Der Preis sollte angemessen sein - extrem billiges Saatgut ist oft minderwertig. Bewertungen anderer Käufer können zusätzliche Orientierung bieten.
  11. Welche Rolle spielen Knöllchenbakterien bei der Helmbohnen-Kultivierung?
    Knöllchenbakterien (Rhizobium-Arten) spielen eine zentrale Rolle im Helmbohnenanbau durch ihre symbiotische Beziehung mit der Pflanze. Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln und bilden charakteristische Knöllchen, in denen sie atmosphärischen Stickstoff (N₂) in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen umwandeln. Dieser Prozess der biologischen Stickstoffbindung macht Helmbohnen weitgehend unabhängig von Stickstoffdüngung. Die Bakterien erhalten im Gegenzug Kohlenhydrate von der Pflanze - eine perfekte Win-Win-Situation. Ohne diese Symbiose würden Helmbohnen deutlich schlechter wachsen und geringere Erträge bringen. Die Knöllchenbakterien sind oft bereits im Boden vorhanden, bei erstmaligem Anbau von Leguminosen kann eine Impfung des Saatguts mit spezifischen Bakterienstämmen sinnvoll sein. Nach der Ernte sterben die Knöllchen ab und geben den gebundenen Stickstoff an den Boden ab, was nachfolgenden Kulturen zugutekommt. Diese natürliche Stickstoffanreicherung macht Helmbohnen zu wertvollen Bodenverbesserern in der Fruchtfolge.
  12. Wie beeinflusst die tropische Herkunft die Anbauanforderungen von Helmbohnen?
    Die tropische Herkunft aus Afrika prägt die Anbauanforderungen von Helmbohnen entscheidend. Als Tropenpflanzen sind sie extrem frostempfindlich und benötigen konstant warme Temperaturen über 10°C für optimales Wachstum. In unseren Breiten verkürzt sich dadurch die Anbauzeit auf die frostfreien Monate, weshalb die Aussaat erst nach den Eisheiligen erfolgen sollte. Der Wasserbedarf ist höher als bei einheimischen Bohnenarten, da sie an regelmäßige Niederschläge gewöhnt sind. Gleichzeitig vertragen sie keine Staunässe, da tropische Böden meist gut drainiert sind. Die Lichtansprüche sind hoch - mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich sind erforderlich. Die lange Wachstumsperiode von mindestens 5 Monaten spiegelt die langen, warmen Wachstumszeiten in den Tropen wider. Wind und Temperaturschwankungen werden schlecht vertragen. Daher eignen sich geschützte, südlich ausgerichtete Standorte am besten. In kühlen Sommern oder ungünstigen Jahren kann der Ertrag deutlich reduziert sein, was die Bedeutung warmer Mikroklimata unterstreicht.
  13. Welche Faktoren bestimmen den Erfolg bei der Mischkultur mit Mais und Kürbis?
    Die traditionelle Mischkultur 'Milpa' aus Helmbohnen, Mais und Kürbis funktioniert durch perfekte Synergien zwischen den Partnerpflanzen. Entscheidend ist das richtige Timing: Der Mais sollte 2-3 Wochen Vorsprung haben, damit er als Rankhilfe für die Helmbohnen dient. Der Pflanzabstand muss stimmen - etwa 80-100 cm zwischen den Maisreihen, damit genügend Licht für alle Partner vorhanden ist. Die Helmbohnen werden direkt neben den Mais gesät, sobald dieser 20-30 cm hoch ist. Kürbisse benötigen am meisten Platz und werden in die Zwischenräume gepflanzt. Alle drei haben ähnliche Wärmeansprüche, was die Kultur vereinfacht. Die Nährstoffversorgung muss ausgewogen sein - der Mais als Starkzehrer profitiert von der Stickstoffbindung der Bohnen. Eine gleichmäßige Bewässerung ist wichtig, da alle drei Partner viel Wasser benötigen. Der Boden sollte tiefgründig und humusreich sein. Diese Mischkultur maximiert den Ertrag auf kleiner Fläche und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur.
  14. Wie wirkt sich die Fruchtfolge nach Helmbohnen auf nachfolgende Kulturen aus?
    Helmbohnen hinterlassen als Leguminosen einen deutlich verbesserten Boden für nachfolgende Kulturen. Durch die Stickstoffbindung reichern sie den Boden mit bis zu 200 kg Stickstoff pro Hektar an, wodurch Folgefrüchte optimal versorgt sind. Starkzehrer wie Tomaten, Kohl, Paprika oder Kürbisse profitieren besonders von diesem natürlichen Nährstoffschub und zeigen kräftigeres Wachstum sowie höhere Erträge. Die tiefen Wurzeln der Helmbohnen lockern verdichtete Bodenschichten auf und verbessern die Struktur nachhaltig. Das extensive Wurzelsystem hinterlässt nach der Verrottung wertvolle organische Substanz, die die Humusbildung fördert. Die Bodenbiologie wird durch die Wurzelknöllchen und deren Bakterien positiv beeinflusst. Als mehrjährige Pflanzen in ihrer Heimat haben Helmbohnen ein besonders intensives Wurzelsystem entwickelt. Nach Helmbohnen sollten zunächst Starkzehrer folgen, dann Mittelzehrer und schließlich Schwachzehrer, um die Nährstoffe optimal zu nutzen. Diese positive Nachwirkung hält meist 1-2 Jahre an und macht Helmbohnen zu wertvollen Gliedern in der Fruchtfolge.
  15. Wie lassen sich Helmbohnen erfolgreich in Kübeln auf dem Balkon anbauen?
    Helmbohnen eignen sich hervorragend für den Balkonanbau, benötigen aber ausreichend große Gefäße von mindestens 40 Litern Volumen pro Pflanze. Ein sonniger Südbalkon ist ideal, da die tropischen Pflanzen viel Licht und Wärme brauchen. Das Pflanzgefäß sollte Drainagelöcher haben und mit hochwertiger Kübelpflanzenerde gefüllt werden. Eine stabile Rankhilfe ist unerlässlich - Rankgitter oder Bambusstäbe, die mindestens 2 Meter hoch sind. Da Kübelpflanzen schneller austrocknen, ist regelmäßiges Gießen wichtig, aber Staunässe muss vermieden werden. In der Hauptwachstumszeit täglich prüfen und bei Bedarf wässern. Alle 2-3 Wochen sollten Sie mit einem Flüssigdünger für Gemüse nachdüngen. Wind kann auf Balkonen problematisch sein, daher ist ein geschützter Standort vorteilhaft. Bei sehr heißen Tagen können die Kübel überhitzen - dann hilft eine Mulchschicht oder das Umhüllen des Topfes mit hellem Material. Mit der richtigen Pflege erreichen auch Balkon-Helmbohnen beeindruckende Höhen und reiche Ernten.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Samenernte für das nächste Jahr zu beachten?
    Für die eigene Saatgutgewinnung lassen Sie einige der schönsten Hülsen vollständig an der Pflanze ausreifen, bis sie braun und trocken sind - das dauert etwa 3-4 Monate nach der Aussaat. Die Hülsen sollten beim Schütteln rascheln, dann sind die Samen reif. Ernten Sie an trockenen Tagen, idealerweise am späten Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist. Öffnen Sie die Hülsen vorsichtig und entnehmen Sie die Samen. Wählen Sie nur vollständige, unbeschädigte Samen aus - kleine, verfärbte oder angeknabberte Exemplare aussortieren. Die Samen sollten weitere 1-2 Wochen an einem warmen, trockenen Ort nachtrocknen. Lagern Sie das Saatgut in luftdichten Gläsern oder Papiertüten, beschriftet mit Sorte und Erntejahr. Optimal sind kühle (5-10°C), dunkle und trockene Lagerorte. Ein Körnchen Reis oder Silica-Gel im Behälter bindet Restfeuchtigkeit. Richtig gelagert bleibt Helmbohnen-Saatgut 3-4 Jahre keimfähig. Führen Sie im Frühjahr einen Keimtest durch, um die Qualität zu prüfen.
  17. Stimmt es, dass Helmbohnen nur in warmen Klimazonen wachsen können?
    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Zwar stammen Helmbohnen aus den Tropen und sind sehr wärmeliebend, können aber durchaus in gemäßigten Klimazonen erfolgreich angebaut werden - allerdings mit einigen Einschränkungen. In Deutschland ist der Anbau von Mai bis Oktober durchaus möglich, wenn die frostfreie Zeit mindestens 5 Monate beträgt. Wichtig ist ein geschützter, sonniger Standort und das Abwarten der Eisheiligen für die Aussaat. In wärmeren Regionen wie dem Rheintal, dem Oberrheingraben oder weinbaulichen Lagen sind die Bedingungen besonders günstig. Auch in Stadtklimata mit Wärmeinseleffekt gedeihen sie oft besser als in ländlichen Gebieten. Bei ungünstigen Sommern kann der Ertrag zwar reduziert sein, aber ein kompletter Ausfall ist selten. Gewächshäuser oder geschützte Balkone erweitern die Anbaumöglichkeiten erheblich. In Skandinavien oder Sibirien wachsen sie mittlerweile dank angepasster Sorten und Anbautechniken. Die Anpassungsfähigkeit von Helmbohnen ist größer als oft angenommen - entscheidend sind warmherzige Gärtner und optimale Mikroklimata.
  18. Seit wann werden Helmbohnen in Europa kultiviert und wie haben sie sich verbreitet?
    Helmbohnen gelangten erst relativ spät nach Europa - die ersten Erwähnungen datieren aus dem 17. Jahrhundert, als Entdeckungsreisende und Botaniker sie aus tropischen Gebieten mitbrachten. Anders als andere Bohnenarten, die bereits durch die spanischen Konquistadoren aus Amerika eingeführt wurden, stammen Helmbohnen ursprünglich aus Afrika und kamen über arabische Handelsrouten zunächst nach Asien. Von dort gelangten sie durch niederländische und portugiesische Seefahrer nach Europa. Zunächst wurden sie hauptsächlich in botanischen Gärten als Kuriosität kultiviert. Im 18. und 19. Jahrhundert etablierten sie sich langsam in wärmeren Regionen Südeuropas. In Deutschland fanden sie vor allem in Kloster- und Bauerngärten Verwendung, zunächst mehr als Zierpflanze denn als Nahrungsmittel. Die systematische gärtnerische Nutzung begann erst im 20. Jahrhundert. Heute erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit bei Hobby- und Profigärtnern, die exotische Kulturen schätzen. Die moderne Verbreitung erfolgt hauptsächlich über Saatguttauschbörsen und spezialisierte Gärtnereien, die das Interesse an alten und seltenen Sorten fördern.
  19. Was unterscheidet Hyazinthbohnen von anderen Kletterbohnen-Arten?
    Hyazinthbohnen (ein anderer Name für Helmbohnen) unterscheiden sich deutlich von anderen Kletterbohnen-Arten. Der auffälligste Unterschied liegt in den Blüten: Während die meisten Kletterbohnen wie Feuerbohnen oder Stangenbohnen relativ kleine, unscheinbare Blüten haben, bestechen Hyazinthbohnen durch große, leuchtend violette oder weiße, hyazinthähnliche Blütenstände - daher auch ihr Name. Die Wuchshöhe von bis zu 6 Metern übertrifft die meisten anderen Bohnenarten deutlich. Die charakteristischen flachen, leicht gebogenen Hülsen unterscheiden sich stark von den meist rundlichen Hülsen anderer Kletterbohnen. Botanisch gehören sie zur Art Lablab purpureus, während die meisten anderen Kletterbohnen zu Phaseolus-Arten zählen. Klimatisch sind sie noch wärmeliebender und frostempfindlicher als andere Bohnenarten. Die Reifezeit ist mit 3-4 Monaten länger als bei gewöhnlichen Stangenbohnen. Als mehrjährige Pflanzen in ihrer Heimat haben sie andere Wachstumseigenschaften entwickelt. Der Zierwert ist durch die prächtigen Blüten und das üppige Laub deutlich höher als bei rein auf Ertrag gezüchteten Bohnenarten.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Lablab purpureus und anderen Leguminosen?
    Lablab purpureus (die botanische Bezeichnung für Helmbohnen) unterscheidet sich in mehreren Aspekten von anderen Leguminosen. Morphologisch sind die charakteristischen helmförmigen, flachen Hülsen einzigartig - andere Leguminosen haben meist rundliche, längliche oder aufgeblähte Hülsen. Die Blütenstände sind besonders prachtvoll und groß, was bei den meisten anderen Hülsenfrüchten nicht der Fall ist. Ökologisch hat Lablab purpureus eine besonders effiziente Stickstoffbindung entwickelt, die bis zu 200 kg N/ha erreichen kann. Die Symbiose mit spezifischen Rhizobium-Bakterienstämmen ist hochspezialisiert. Als ursprünglich mehrjährige Art unterscheidet sie sich von einjährigen Leguminosen durch intensiveres Wurzelwachstum und höhere Biomasse-Produktion. Die Anpassung an tropische Klimata macht sie deutlich wärmeliebender als gemäßigte Leguminosen wie Erbsen oder einheimische Bohnen. Genetisch steht sie anderen Vigna- und Lablab-Arten näher als den bekannteren Phaseolus-Bohnen. Die Verwendung als Zierpflanze ist bei Leguminosen ungewöhnlich - die meisten anderen Arten werden primär für Nahrung oder Futtermittel angebaut.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Passende Artikel
Produktbild von Sperli Helmbohne Silver Moon mit weißen Blütenranken Informationen zur Pflanze auf Deutsch Trockenheitstoleranz und als Schnittblume verwendet über einem terracottafarbenen Hintergrund. Sperli Helmbohne Silver Moon
Inhalt 1 Stück
3,89 € *
Produktbild von Nelson Garden Edamame-Bohne Summer Shell auf einer Holzoberfläche mit geöffneten Schoten und einzelnen Bohnen daneben inklusive Verpackungsinformationen und Pflanzhinweisen. Nelson Garden Edmame-Bohne Summer Shell
Inhalt 1 Portion
5,49 € *
Produktbild von COMPO BIO Gaertner-Kompost torffrei 40l mit Informationen zu 100 Prozent torffreier Zusammensetzung und Verpackung überwiegend aus Altplastik umgeben von Gartenmotiv. COMPO BIO Gärtner-Kompost torffrei 40l
Inhalt 40 Liter (0,45 € * / 1 Liter)
17,99 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von Kiepenkerl BIO Bohnenkraut Saatgutverpackung mit Beschreibung des einjährigen Gewürzkrauts und Vorteilen auf Deutsch, ergänzt durch Pflanzenfoto und Bio-Siegel.
Kiepenkerl BIO Bohnenkraut
Inhalt 1 Portion
3,39 € *
Kiepenkerl Bohnenkraut Pfefferkraut Kiepenkerl Bohnenkraut Pfefferkraut
Inhalt 1 Portion
0,79 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von Sperli BIO Keimsprossen-Saat Mungbohnen Verpackung mit Informationen über Verzehrreife, Kraftpaketen fürs ganze Jahr und Produktabbildung auf einem Teller mit Sprossen und einer gefüllten Teigtasche, sowie Preisgruppenangabe F und Hinweise
Sperli BIO Keimsprossen-Saat Mungbohnen
Inhalt 0.03 Kilogramm (96,33 € * / 1 Kilogramm)
2,89 € *
Produktbild von SPERLIs Pikanta Bohnenkraut Saatgutverpackung mit Pflanzenabbildung und Informationen zur Eignung für Eintöpfe, Soßen und Salate sowie Hinweis auf einjährige Küchenkräuter Sperli Bohnenkraut SPERLI's Pikanta
Inhalt 1 Portion
2,49 € *